Bibel

Das neue Testament, inkl. Erklärungen.

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Glossaries

Term Definition
1Thes-1305

Der vorbildliche Wandel und der Tag des Herrn

1Thes 5,1 Von den
Zeiten und Stunden aber braucht man euch Brüdern nicht zu schreiben.

1Thes 5,2 Denn ihr wisset ja genau, daß
der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.

1Thes 5,3 Wenn sie sagen werden: «Friede
und Sicherheit», dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die
Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.

1Thes 5,4 Ihr aber, Brüder, seid nicht in
der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb überfallen könnte

1Thes 5,5 ihr seid allzumal Kinder des
Lichts und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht, noch von der
Finsternis.

1Thes 5,6 So lasset uns auch nicht
schlafen wie die andern, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein!

1Thes 5,7 Denn die da schlafen, die
schlafen des Nachts, und die Betrunkenen sind des Nachts betrunken

1Thes 5,8 wir aber, die wir dem Tage
angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der
Liebe und mit dem Helm der Hoffnung des Heils.

1Thes 5,9 Denn Gott hat uns nicht zum
Zorn[-gericht] bestimmt, sondern zum Besitze des Heils durch unsren Herrn
Jesus Christus,

1Thes 5,10 der für uns gestorben ist,
damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zugleich mit ihm leben sollen.

1Thes 5,11 Darum ermahnet einander und
erbauet einer den andern, wie ihr auch tut.

1Thes 5,12 Wir bitten euch aber, ihr
Brüder, anerkennet diejenigen, welche an euch arbeiten und euch im Herrn
vorstehen und euch ermahnen

1Thes 5,13 haltet sie um ihres Werkes
willen desto größerer Liebe wert

1Thes 5,14 Wir ermahnen euch aber,
Brüder: Verwarnet die Unordentlichen, tröstet die Kleinmütigen, nehmet euch
der Schwachen an, seid geduldig gegen jedermann!

1Thes 5,15 Sehet zu, daß niemand Böses
mit Bösem vergelte, sondern trachtet allezeit darnach, Gutes zu tun,
aneinander und an jedermann!

1Thes 5,16 Seid allezeit fröhlich!

1Thes 5,17 Betet ohne Unterlaß!

1Thes 5,18 Seid in allem dankbar

1Thes 5,19 Den Geist dämpfet nicht,

1Thes 5,20 die Weissagung verachtet
nicht

1Thes 5,21 prüfet aber alles. Das Gute
behaltet,

1Thes 5,22 enthaltet euch des Bösen in
jeglicher Gestalt!

1Thes 5,23 Er selbst aber, der Gott des
Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes Wesen, der Geist, die
Seele und der Leib, werde unsträflich bewahrt bei der Wiederkunft unsres
Herrn Jesus Christus!

1Thes 5,24 Treu ist er, der euch
beruft

Schluss

1Thes 5,25 Brüder, betet für uns!

1Thes 5,26 Grüßet die Brüder alle mit dem
heiligen Kuß!

1Thes 5,27 Ich beschwöre euch bei dem
Herrn, daß dieser Brief allen heiligen Brüdern gelesen werde.

1Thes 5,28 Die Gnade unsres Herrn Jesus
Christus sei mit euch!

1Tim-1501

Einleitung: Gruss

1Tim 1,1 Paulus,
Apostel Jesu Christi auf Befehl Gottes, unsres Retters, und Christi Jesu,
unsrer Hoffnung,

1Tim 1,2 an Timotheus, seinen echten Sohn
im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unsrem Vater und Christus
Jesus, unsrem Herrn!

Warnung vor Irrtum in Lehre und Leben

1Tim 1,3 Wie ich dich bei meiner Abreise
nach Mazedonien ermahnte, in Ephesus zu bleiben, damit du etlichen Leuten
gebietest, nichts anderes zu lehren,

1Tim 1,4 auch nicht auf Legenden und
endlose Geschlechtsregister zu achten, welche mehr Streitfragen hervorbringen
als göttliche Erbauung im Glauben

1Tim 1,5 und doch ist der Endzweck des
Gebotes Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem
Glauben.

1Tim 1,6 Dieses [Ziel] haben etliche
verfehlt und sich unnützem Geschwätz zugewandt,

1Tim 1,7 wollen Gesetzeslehrer sein und
bedenken nicht, was sie sagen oder was sie behaupten.

1Tim 1,8 Wir wissen aber, daß das Gesetz
gut ist, wenn man es gesetzmäßig braucht und berücksichtigt,

1Tim 1,9 daß einem Gerechten kein Gesetz
auferlegt ist, sondern Gesetzlosen und Unbotmäßigen, Gottlosen und Sündern,
Unheiligen und Gemeinen, solchen, die Vater und Mutter mißhandeln, Menschen
töten,

1Tim 1,10 Unzüchtigen, Knabenschändern,
Menschenräubern, Lügnern, Meineidigen und was sonst der gesunden Lehre
zuwider ist,

1Tim 1,11 nach dem Evangelium der
Herrlichkeit des seligen Gottes, mit welchem ich betraut worden bin.

Das persönliche Zeugnis des Paulus und sein Auftrag an Timotheus

1Tim 1,12 Und darum danke ich dem, der
mir Kraft verliehen hat, Christus Jesus, unsrem Herrn, daß er mich treu
erachtet und in den Dienst eingesetzt hat,

1Tim 1,13 der ich zuvor ein Lästerer und
Verfolger und Frevler war. Aber mir ist Erbarmung widerfahren, weil ich es
unwissend, im Unglauben getan habe.

1Tim 1,14 Über alle Maßen groß aber wurde
die Gnade unsres Herrn samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus
ist.

1Tim 1,15 Glaubwürdig ist das Wort und
aller Annahme wert, daß Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu
retten, von denen ich der Erste bin.

1Tim 1,16 Aber darum ist mir Erbarmung
widerfahren, damit an mir zuerst Jesus Christus alle Geduld erzeige, zum
Beispiel denen, die an ihn glauben würden zum ewigen Leben.

1Tim 1,17 Dem König der Ewigkeit aber,
dem unvergänglichen, unsichtbaren, allein weisen Gott, sei Ehre und Ruhm von
Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

1Tim 1,18 Dieses Gebot vertraue ich dir
an, mein Sohn Timotheus, gemäß den früher über dich ergangenen Weissagungen,
damit du in denselben den guten Kampf kämpfest, den Glauben und ein gutes
Gewissen bewahrest.

1Tim 1,19 Dieses haben etliche von sich
gestoßen und darum am Glauben Schiffbruch gelitten.

1Tim 1,20 Unter ihnen sind Hymenäus und
Alexander, welche ich dem Satan übergeben habe, damit sie gezüchtigt werden,
nicht mehr zu lästern.

1Tim-1502

Anweisungen über das Gebet und die Stellung der Frauen in der Gemeinde

1Tim 2,1 So ermahne
ich nun, daß man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen
für alle Menschen darbringe,

1Tim 2,2 für Könige und alle, die in
hervorragender Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen
können in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit

1Tim 2,3 denn solches ist gut und
angenehm vor Gott unsrem Retter,

1Tim 2,4 welcher will, daß alle Menschen
gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

1Tim 2,5 Denn es ist ein Gott und ein
Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus,

1Tim 2,6 der sich selbst als Lösegeld für
alle gegeben hat. [Das ist] das Zeugnis zur rechten Zeit,

1Tim 2,7 für welches ich eingesetzt wurde
als Prediger und Apostel - ich sage die Wahrheit und lüge nicht -, als Lehrer
der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.

1Tim 2,8 So will ich nun, daß die Männer
an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben ohne Zorn und
Zweifel

1Tim 2,9 ebenso, daß die Frauen in
sittsamem Gewande mit Schamhaftigkeit und Zucht sich schmücken, nicht mit
Haarflechten oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung,

1Tim 2,10 sondern, wie es sich für Frauen
geziemt, welche sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke.

1Tim 2,11 Eine Frau lerne in der Stille,
in aller Unterordnung.

1Tim 2,12 Einer Frau aber gestatte ich
das Lehren nicht, auch nicht daß sie über den Mann herrsche, sondern sie soll
sich still verhalten.

1Tim 2,13 Denn Adam wurde zuerst
gebildet, darnach Eva.

1Tim 2,14 Und Adam wurde nicht verführt,
das Weib aber wurde verführt und geriet in Übertretung

1Tim 2,15 sie soll aber gerettet werden
durch Kindergebären, wenn sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der
Heiligung samt der Zucht.

1Tim-1503

Erforderliche Befähigung der Bischöfe (Ältesten) und der Diakone

1Tim 3,1 Glaubwürdig
ist das Wort: Wer nach einem Aufseheramt trachtet, der begehrt eine schöne
Wirksamkeit.

1Tim 3,2 Nun soll aber ein Aufseher
untadelig sein, eines Weibes Mann, nüchtern, besonnen, ehrbar, gastfrei,
lehrtüchtig

1Tim 3,3 kein Trinker, kein Raufbold,
sondern gelinde, nicht händelsüchtig, nicht habsüchtig

1Tim 3,4 einer, der seinem eigenen Hause
wohl vorsteht und die Kinder mit aller Würde in Schranken hält -

1Tim 3,5 wenn aber jemand seinem eigenen
Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen?
-,

1Tim 3,6 kein Neuling, damit er nicht
aufgeblasen werde und dem Gericht des Teufels verfalle.

1Tim 3,7 Er muß aber auch ein gutes
Zeugnis haben von denen außerhalb [der Gemeinde], damit er nicht der
Lästerung und der Schlinge des Teufels verfalle.

1Tim 3,8 Gleicherweise sollen auch die
Diakonen ehrbar sein, nicht doppelzüngig, nicht vielem Weingenuß ergeben,
nicht gewinnsüchtig

1Tim 3,9 sie sollen das Geheimnis des
Glaubens in reinem Gewissen bewahren.

1Tim 3,10 Und diese soll man zuerst
prüfen

1Tim 3,11 Ihre Frauen sollen ebenfalls
ehrbar sein, nicht verleumderisch, sondern nüchtern, treu in allem.

1Tim 3,12 Die Diakonen sollen jeder nur
eine Frau haben, ihren Kindern und ihrem Hause wohl vorstehen

1Tim 3,13 denn wenn sie ihren Dienst wohl
versehen, erwerben sie sich selbst eine schöne Stufe und viel Freimütigkeit
im Glauben in Christus Jesus.

1Tim 3,14 Solches schreibe ich dir in der
Hoffnung, bald zu dir zu kommen,

1Tim 3,15 falls ich aber verzöge, damit
du wissest, wie man wandeln soll im Hause Gottes, welches die Gemeinde des
lebendigen Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit.

1Tim 3,16 Und anerkannt groß ist das
Geheimnis der Gottseligkeit:Gott ist geoffenbart im Fleisch,gerechtfertigt im
Geist,erschienen den Engeln,gepredigt unter den Heiden,geglaubt in der
Welt,aufgenommen in Herrlichkeit.

1Tim-1504

Der Wandel des guten Dieners Christi

1Tim 4,1 Der Geist
aber sagt deutlich, daß in spätern Zeiten etliche vom Glauben abfallen und
verführerischen Geistern und Lehren der Dämonen anhangen werden,

1Tim 4,2 durch die Heuchelei von
Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind,

1Tim 4,3 die verbieten, zu heiraten und
Speisen zu genießen, welche doch Gott geschaffen hat, damit sie von den
Gläubigen und denen, welche die Wahrheit erkennen, mit Danksagung gebraucht
werden.

1Tim 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen
hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung genossen
wird

1Tim 4,5 denn es wird geheiligt durch
Gottes Wort und Gebet.

1Tim 4,6 Wenn du den Brüdern solches
vorhältst, wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, genährt mit den
Worten des Glaubens und der guten Lehre, welcher du nachgefolgt bist.

1Tim 4,7 Der unheiligen Altweiberfabeln
aber entschlage dich

1Tim 4,8 Denn die leibliche Übung ist zu
wenigem nütze, die Gottseligkeit aber ist zu allen Dingen nütze, da sie die
Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens hat.

1Tim 4,9 Glaubwürdig ist das Wort und
aller Annahme wert

1Tim 4,10 denn dafür arbeiten wir auch
und werden geschmäht, daß wir unsre Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt
haben, welcher aller Menschen Retter ist, allermeist der Gläubigen.

1Tim 4,11 Solches gebiete und
lehre!

1Tim 4,12 Niemand verachte deine Jugend,
sondern werde ein Vorbild den Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im
Geist, im Glauben, in der Keuschheit!

1Tim 4,13 Bis ich komme, halte an mit
Vorlesen, mit Ermahnen, mit Lehren.

1Tim 4,14 Vernachlässige die Gabe nicht,
die du hast, die dir durch Weissagung unter Handauflegung der Ältesten
verliehen wurde!

1Tim 4,15 Dies laß dein Anliegen sein,
damit gib dich ab, auf daß dein Fortschreiten in allen Dingen offenbar
sei!

1Tim 4,16 Habe acht auf dich selbst und
auf die Lehre

1Tim-1505

Das Werk des guten Dieners

1Tim 5,1 Über einen
älteren ziehe nicht los, sondern ermahne ihn wie einen Vater, jüngere wie
Brüder,

1Tim 5,2 ältere Frauen wie Mütter,
jüngere wie Schwestern, in aller Keuschheit.

1Tim 5,3 Ehre die Witwen, welche wirklich
Witwen sind.

1Tim 5,4 Hat aber eine Witwe Kinder oder
Enkel, so sollen diese zuerst lernen, am eigenen Haus ihre Pflicht zu
erfüllen und den Eltern Empfangenes zu vergelten

1Tim 5,5 Eine wirkliche und vereinsamte
Witwe aber hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt und verharrt im Flehen und
Gebet Tag und Nacht

1Tim 5,6 eine genußsüchtige aber ist
lebendig tot.

1Tim 5,7 Sprich das offen aus, damit sie
untadelig seien!

1Tim 5,8 Wenn aber jemand die Seinen,
allermeist seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet
und ist ärger als ein Ungläubiger.

1Tim 5,9 Als Witwe werde nur eine solche
in die Liste eingetragen, welche nicht weniger als sechzig Jahre alt ist,
eines Mannes Frau war

1Tim 5,10 und ein Zeugnis guter Werke
hat

1Tim 5,11 Jüngere Witwen aber weise
ab

1Tim 5,12 Sie verdienen das Urteil, daß
sie die erste Treue gebrochen haben.

1Tim 5,13 Zugleich sind sie auch müßig
und lernen in den Häusern herumlaufen

1Tim 5,14 So will ich nun, daß jüngere
Witwen heiraten, Kinder gebären, dem Haushalt vorstehen, dem Widersacher
keinen Anlaß zur Lästerung geben

1Tim 5,15 denn schon sind etliche
abgewichen, dem Satan nach.

1Tim 5,16 Hat ein Gläubiger oder eine
Gläubige Witwen, so versorge er sie und lasse sie nicht der Gemeinde zur Last
fallen, damit diese für die wirklichen Witwen sorgen kann.

1Tim 5,17 Die Ältesten, welche wohl
vorstehen, halte man doppelter Ehre wert, allermeist die, welche sich in
Predigt und Unterricht abmühen.

1Tim 5,18 Denn die Schrift sagt: «Einem
dreschenden Ochsen sollst du das Maul nicht verbinden!» und «der Arbeiter ist
seines Lohnes wert».

1Tim 5,19 Gegen einen Ältesten nimm keine
Klage an, außer auf Aussage von zwei oder drei Zeugen.

1Tim 5,20 Die, welche sündigen, weise vor
allen zurecht, damit sich auch die andern fürchten.

1Tim 5,21 Ich beschwöre dich vor Gott und
Christus Jesus und den auserwählten Engeln, daß du dies ohne Vorurteil
beobachtest und nichts tuest aus Zuneigung!

1Tim 5,22 Die Hände lege niemandem
schnell auf, mache dich auch nicht fremder Sünden teilhaftig

1Tim 5,23 Trinke nicht mehr bloß Wasser,
sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen deiner
häufigen Krankheiten.

1Tim 5,24 Etlicher Menschen Sünden sind
zuvor offenbar und kommen vorher ins Gericht

1Tim 5,25 Gleicherweise sind auch die
guten Werke zuvor offenbar, und die, mit welchen es sich anders verhält,
können auch nicht verborgen bleiben.

1Tim-1506

Warnungen an einen guten Diener

1Tim 6,1 Was Knechte
sind, im Sklavenstand, die sollen ihre eigenen Herren aller Ehre wert halten,
damit nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werden.

1Tim 6,2 Die aber, welche gläubige Herren
haben, sollen diese darum nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern
ihnen um so lieber dienen, weil sie Gläubige und Geliebte sind und von ihnen
auch bessere Behandlung erfahren.So sollst du lehren und ermahnen!

1Tim 6,3 Wenn jemand anders lehrt und
sich nicht an die gesunden Worte unsres Herrn Jesus Christus hält und an die
der Gottseligkeit entsprechende Lehre,

1Tim 6,4 so ist er aufgeblasen und
versteht doch nichts, sondern krankt an Streitfragen und Wortgezänk, woraus
Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn entstehen.

1Tim 6,5 Zänkereien von Menschen, welche
verdorbenen Sinnes und der Wahrheit beraubt sind und die Gottseligkeit für
eine Erwerbsquelle halten, - von solchen halte dich ferne!

1Tim 6,6 Es ist allerdings die
Gottseligkeit eine bedeutende Erwerbsquelle, wenn sie mit Genügsamkeit
verbunden wird.

1Tim 6,7 Denn wir haben nichts in die
Welt gebracht

1Tim 6,8 Wenn wir aber Nahrung und
Kleidung haben, soll uns das genügen!

1Tim 6,9 Denn die, welche reich werden
wollen, fallen in Versuchung und Schlingen und viele törichte und schädliche
Lüste, welche die Menschen in Verderben und Untergang stürzen.

1Tim 6,10 Denn die Geldgier ist eine
Wurzel aller Übel

1Tim 6,11 Du aber, Gottesmensch, fliehe
solches, jage aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Geduld,
Sanftmut!

1Tim 6,12 Kämpfe den guten Kampf des
Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen bist und worüber du
das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast.

1Tim 6,13 Ich gebiete dir vor Gott, der
alles lebendig macht, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das
gute Bekenntnis bezeugt hat,

1Tim 6,14 daß du das Gebot unbefleckt und
untadelig bewahrest bis zur Erscheinung unsres Herrn Jesus Christus,

1Tim 6,15 welche zu seiner Zeit zeigen
wird der selige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der
Herrschenden,

1Tim 6,16 der allein Unsterblichkeit hat,
der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat
noch sehen kann

1Tim 6,17 Den Reichen im jetzigen
Zeitalter gebiete, daß sie nicht stolz seien, auch nicht ihre Hoffnung auf
die Unbeständigkeit des Reichtums setzen, sondern auf den lebendigen Gott,
der uns alles reichlich zum Genuß darreicht,

1Tim 6,18 daß sie Gutes tun, reich werden
an guten Werken, freigebig seien, mitteilsam,

1Tim 6,19 und so für sich selbst ein
schönes Kapital für die Zukunft sammeln, damit sie das wahre Leben
erlangen.

Schluss: Eine grosse Verantwortung für Timotheus

1Tim 6,20 O Timotheus, bewahre das
anvertraute Gut, meide das unheilige Geschwätz und die Einwürfe der
fälschlich sogenannten «Erkenntnis»,

1Tim 6,21 zu welcher sich etliche
bekannten und darüber das Glaubensziel aus den Augen verloren. Die Gnade sei
mit dir!

2Jo-2401

Einleitung: Gruss und Gebet

2Jo 1,1 Der Älteste
an die auserwählte Frau und ihre Kinder, welche ich in Wahrheit liebe, und
nicht ich allein, sondern auch alle, welche die Wahrheit erkannt haben,

2Jo 1,2 um der Wahrheit willen, die in
uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit.

2Jo 1,3 Gnade sei mit uns, Barmherzigkeit
und Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohne des Vaters,
in Wahrheit und Liebe!

Der Weg der Wahrheit und der Liebe

2Jo 1,4 Es freut mich sehr, daß ich unter
deinen Kindern solche gefunden habe, die in der Wahrheit wandeln, wie wir ein
Gebot empfangen haben vom Vater.

2Jo 1,5 Und nun bitte ich dich, Frau -
nicht als schriebe ich dir ein neues Gebot, sondern dasjenige, welches wir
von Anfang an gehabt haben -, daß wir einander lieben.

2Jo 1,6 Und darin besteht die Liebe, daß
wir nach seinen Geboten wandeln

Das Kennzeichen eines Betrügers und Antichristen

2Jo 1,7 Denn viele Irrlehrer sind
hinausgegangen in die Welt, die nicht bekennen, daß Jesus der im Fleisch
gekommene Christus ist

2Jo 1,8 Sehet euch vor, daß ihr nicht
verlieret, was ihr erarbeitet habt, sondern vollen Lohn empfanget!

2Jo 1,9 Wer darüber hinausgeht und nicht
in der Lehre Christi bleibt, der hat Gott nicht

2Jo 1,10 Wenn jemand zu euch kommt und
diese Lehre nicht bringt, den nehmet nicht auf in [euer] Haus und grüßet ihn
nicht!

2Jo 1,11 Denn wer ihn grüßt, macht sich
teilhaftig seiner bösen Werke.

Schluss

2Jo 1,12 Ich hätte euch viel zu
schreiben, will es aber nicht mit Papier und Tinte tun, sondern ich hoffe, zu
euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, damit eure Freude vollkommen
sei.

2Jo 1,13 Es grüßen dich die Kinder deiner
Schwester, der Auserwählten. Amen

2Kor-0801

Einleitung

2Kor 1,1 Paulus,
Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, an die
Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja
sind:

2Kor 1,2 Gnade sei mit euch und Friede
von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus!

2Kor 1,3 Gelobt sei der Gott und Vater
unsres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles
Trostes,

2Kor 1,4 der uns tröstet in all unsrer
Trübsal, auf daß wir die trösten können, welche in allerlei Trübsal sind,
durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.

2Kor 1,5 Denn gleichwie die Leiden
Christi sich reichlich über uns ergießen, so fließt auch durch Christus
reichlich unser Trost.

2Kor 1,6 Haben wir Trübsal, so geschieht
es zu eurem Trost und Heil

2Kor 1,7 denn wir wissen, daß, gleichwie
ihr der Leiden teilhaftig seid, so auch des Trostes.

2Kor 1,8 Denn wir wollen euch, Brüder,
nicht in Unkenntnis lassen über die Trübsal, die uns in Asien widerfahren
ist, daß wir übermäßig schwer zu tragen hatten, über Vermögen, so daß wir
selbst am Leben verzweifelten

2Kor 1,9 ja wir hatten bei uns selbst
schon das Todesurteil über uns gefällt, damit wir nicht auf uns selbst
vertrauten, sondern auf den Gott, der die Toten auferweckt.

2Kor 1,10 Er hat uns denn auch von
solchem Tod errettet und rettet uns noch, und wir hoffen auf ihn, daß er uns
auch ferner erretten wird,

2Kor 1,11 vorausgesetzt, daß auch ihr uns
behilflich seid durch eure Fürbitte, damit für die von vielen Personen für
uns erbetene Gnadengabe auch von vielen gedankt werde für uns.

Die Grundsätze des Handelns in dem Dienst des Paulus

2Kor 1,12 Denn unser Ruhm ist der: das
Zeugnis unsres Gewissens, daß wir in Einfalt und göttlicher Lauterkeit, nicht
in fleischlicher Weisheit, sondern in göttlicher Gnade gewandelt sind in der
Welt, allermeist aber bei euch.

2Kor 1,13 Denn wir schreiben euch nichts
anderes, als was ihr leset oder auch erkennet

2Kor 1,14 ich hoffe aber, daß ihr uns bis
ans Ende so erkennen werdet, wie ihr uns zum Teil schon kennen gelernt habt,
nämlich daß wir euch zum Ruhm gereichen, gleichwie auch ihr uns, am Tage
unsres Herrn Jesus.

Paulus erklärt die Verzögerung seines Kommens

2Kor 1,15 In dieser Zuversicht
beabsichtigte ich, zuerst zu euch zu kommen, damit ihr eine doppelte Gunst
empfinget

2Kor 1,16 und über eure Stadt wollte ich
dann nach Mazedonien ziehen und von Mazedonien wieder zu euch kommen, um von
euch nach Judäa geleitet zu werden.

2Kor 1,17 Habe ich nun mit
Leichtfertigkeit gehandelt, als ich diesen Reiseplan entwarf? Oder mache ich
überhaupt meine Pläne nach dem Fleisch, so daß bei mir das Ja Ja auch Nein
Nein wäre?

2Kor 1,18 Gott aber ist treu, daß unser
Wort an euch nicht Ja und Nein ist!

2Kor 1,19 Denn der Sohn Gottes, Jesus
Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und
Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist das Ja
geworden

2Kor 1,20 denn soviele Gottesverheißungen
es gibt, in ihm ist das Ja, und deshalb durch ihn auch das Amen, Gott zum
Lobe durch uns!

2Kor 1,21 Der Gott aber, der uns samt
euch für Christus befestigt und uns gesalbt hat,

2Kor 1,22 der hat uns auch versiegelt und
in unsre Herzen das Pfand des Geistes gegeben.

2Kor 1,23 Ich berufe mich aber auf Gott
als Zeugen für meine Seele, daß ich, um euch zu schonen, noch nicht nach
Korinth gekommen bin.

2Kor 1,24 Denn wir wollen nicht Herren
sein über euren Glauben, sondern Gehilfen eurer Freude

2Kor-0802

Die Busse, die man nicht bereut

2Kor 2,1 Ich habe mir
aber vorgenommen, nicht wieder in Traurigkeit zu euch zu kommen.

2Kor 2,2 Denn wenn ich euch betrübe, wer
erfreut mich denn, wenn nicht der, welcher von mir betrübt wird?

2Kor 2,3 Darum habe ich auch solches
brieflich erledigt, damit ich nicht, wenn ich komme, von denen Betrübnis
habe, über die ich mich freuen sollte

2Kor 2,4 Denn ich habe euch aus viel
Trübsal und Herzeleid heraus geschrieben, unter vielen Tränen, nicht damit
ihr betrübt werdet, sondern damit ihr die Liebe erkennet, die ich in
besonderer Weise zu euch habe.

2Kor 2,5 Hat aber jemand Traurigkeit
verursacht, so hat er nicht mich betrübt, sondern zum Teil - damit ich nicht
zu viel sage - euch alle.

2Kor 2,6 Für den Betreffenden sei die
Bestrafung genug, die ihm von der Mehrheit widerfahren ist,

2Kor 2,7 so daß ihr nun im Gegenteil
besser tut, ihm Vergebung und Trost zu spenden, damit ein solcher nicht in
übermäßiger Traurigkeit versinke.

2Kor 2,8 Darum ermahne ich euch, Liebe
gegen ihn walten zu lassen.

2Kor 2,9 Denn zu dem Zweck habe ich euch
geschrieben, um eure Zuverlässigkeit zu erproben, ob ihr zu allem willig
seid.

2Kor 2,10 Wem ihr aber etwas vergebet,
dem vergebe ich auch

2Kor 2,11 damit wir nicht vom Satan
übervorteilt werden

2Kor 2,12 Als ich aber nach Troas kam für
das Evangelium Christi und mir eine Tür offenstand im Herrn, hatte ich
gleichwohl keine Ruhe in meinem Geist, weil ich meinen Bruder Titus nicht
fand

2Kor 2,13 sondern ich nahm Abschied von
ihnen und reiste nach Mazedonien.

Das Amt des Neuen Bundes: es ist ein Triumph

2Kor 2,14 Gott aber sei Dank, der uns
allezeit in Christus triumphieren läßt und den Geruch seiner Erkenntnis durch
uns an jedem Orte offenbart!

2Kor 2,15 Denn wir sind für Gott ein
Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die
verloren gehen

2Kor 2,16 diesen ein Geruch des Todes zum
Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist hierzu
tüchtig?

2Kor 2,17 Denn wir sind nicht wie so
viele, die das Wort Gottes verfälschen, sondern als aus Lauterkeit, als aus
Gott, vor Gott, in Christus reden wir.

2Kor-0803

Das Amt: es ist beglaubigt

2Kor 3,1 Fangen wir
wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder bedürfen wir etwa, wie gewisse
Leute, der Empfehlungsbriefe an euch oder von euch?

2Kor 3,2 Unser Brief seid ihr selbst, in
unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von jedermann.

2Kor 3,3 Es ist offenbar, daß ihr ein
Brief Christi seid, durch unsern Dienst geworden, geschrieben nicht mit
Tinte, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne
Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens.

2Kor 3,4 Solche Zuversicht haben wir
durch Christus zu Gott

2Kor 3,5 denn wir sind nicht aus uns
selber tüchtig, so daß wir uns etwas anrechnen dürften, als käme es aus uns
selbst, sondern unsere Tüchtigkeit kommt von Gott,

Das Amt: es ist geistlich und herrlich, nicht gesetzlich

2Kor 3,6 der uns auch tüchtig gemacht hat
zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes

2Kor 3,7 Wenn aber der Dienst des Todes
durch in Stein gegrabene Buchstaben von solcher Herrlichkeit war, daß die
Kinder Israel nicht in das Angesicht Moses zu schauen vermochten wegen der
Herrlichkeit seines Antlitzes, die doch vergänglich war,

2Kor 3,8 wie sollte denn nicht der Dienst
des Geistes von weit größerer Herrlichkeit sein?

2Kor 3,9 Denn wenn der Dienst der
Verdammnis Herrlichkeit hatte, wieviel mehr wird der Dienst der Gerechtigkeit
von Herrlichkeit überfließen!

2Kor 3,10 Ja jenes, das herrlich war, ist
überhaupt nicht herrlich im Vergleich zu diesem, das eine so überschwengliche
Herrlichkeit hat.

2Kor 3,11 Denn wenn das, was aufhören
sollte, mit Herrlichkeit kam, wieviel mehr wird das, was bleibt, in
Herrlichkeit bestehen!

2Kor 3,12 Da wir nun solche Hoffnung
haben, so gebrauchen wir große Freimütigkeit

2Kor 3,13 und tun nicht wie Mose, der
eine Decke auf sein Angesicht legte, damit die Kinder Israel nicht auf das
Ende dessen, was aufhören sollte, schauen möchten.

2Kor 3,14 Aber ihre Sinne wurden
verhärtet

2Kor 3,15 sondern bis zum heutigen Tage,
so oft Mose gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen.

2Kor 3,16 Sobald es sich aber zum Herrn
bekehrt, wird die Decke weggenommen.

2Kor 3,17 Denn der Herr ist der
Geist

2Kor 3,18 Wir alle aber spiegeln mit
unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden
umgewandelt in dasselbe Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich von
des Herrn Geist.

2Kor-0804

Das Amt: es ist aufrichtig, nicht betrügerisch

2Kor 4,1 Darum, weil
wir diesen Dienst haben, gemäß der uns widerfahrenen Barmherzigkeit, so
lassen wir uns nicht entmutigen,

(Weil die verkündigte Wahrheit durch das Leben bestätigt werden muss)

2Kor 4,2 sondern haben abgesagt der
Verheimlichung aus Scham und gehen nicht mit Ränken um, fälschen auch nicht
Gottes Wort

(Weil nicht das Selbst, sondern Christus Jesus als Herr gepredigt wird)

2Kor 4,3 Ist aber unser Evangelium
verhüllt, so ist es bei denen verhüllt, die verloren gehen

2Kor 4,4 in welchen der Gott dieser Welt
die Sinne der Ungläubigen verblendet hat, daß ihnen nicht aufleuchte das
helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher Gottes
Ebenbild ist.

2Kor 4,5 Denn wir predigen nicht uns
selbst, sondern Jesus Christus, daß er der Herr sei, wir aber eure Knechte um
Jesu willen.

2Kor 4,6 Denn der Gott, welcher aus der
Finsternis Licht hervorleuchten hieß, der hat es auch in unsern Herzen licht
werden lassen zur Erleuchtung mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im
Angesicht Jesu Christi.

(Weil die Kraft allein von Gott kommt)

2Kor 4,7 Wir haben aber diesen Schatz in
irdenen Gefäßen, auf daß die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht
von uns.

Das Amt: durch Leiden hindurch

2Kor 4,8 Wir werden allenthalben
bedrängt, aber nicht erdrückt

2Kor 4,9 wir werden verfolgt, aber nicht
verlassen

2Kor 4,10 wir tragen allezeit das Sterben
Jesu am Leibe herum, damit auch das Leben Jesu an unsrem Leibe offenbar
werde.

2Kor 4,11 Denn immerdar werden wir, die
wir leben, dem Tode preisgegeben um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu
offenbar werde an unsrem sterblichen Fleische.

2Kor 4,12 So ist also der Tod wirksam in
uns, das Leben aber in euch.

2Kor 4,13 Weil wir aber denselben Geist
des Glaubens haben, gemäß dem, was geschrieben steht: «Ich habe geglaubt,
darum habe ich geredet», so glauben auch wir, darum reden wir auch,

2Kor 4,14 da wir wissen, daß der, welcher
den Herrn Jesus von den Toten auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken
und samt euch darstellen wird.

2Kor 4,15 Denn es geschieht alles um
euretwillen, damit die zunehmende Gnade durch die Vielen den Dank überfließen
lasse zur Ehre Gottes.

2Kor 4,16 Darum werden wir nicht
entmutigt

2Kor 4,17 Denn unsere Trübsal, die
zeitlich und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen
gewichtige Herrlichkeit,

2Kor 4,18 uns, die wir nicht sehen auf
das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare

2Kor-0805

Das Amt: das innerste Verlangen

2Kor 5,1 Denn wir
wissen, daß, wenn unsere irdische Zeltwohnung abgebrochen wird, wir einen Bau
von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist, im
Himmel.

2Kor 5,2 Denn in diesem [Zelt] seufzen
wir vor Sehnsucht darnach, mit unsrer Behausung, die vom Himmel ist,
überkleidet zu werden, -

2Kor 5,3 sofern wir bekleidet und nicht
nackt erfunden werden.

2Kor 5,4 Denn wir, die wir in der
Leibeshütte sind, seufzen und sind beschwert, weil wir lieber nicht
entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche
verschlungen werde vom Leben.

2Kor 5,5 Der uns aber hierzu bereitet
hat, ist Gott, der uns das Unterpfand des Geistes gegeben hat.

2Kor 5,6 Darum sind wir allezeit getrost
und wissen, daß, solange wir im Leibe wohnen, wir nicht daheim sind bei dem
Herrn.

2Kor 5,7 Denn wir wandeln im Glauben und
nicht im Schauen.

2Kor 5,8 Wir sind aber guten Mutes und
wünschen vielmehr, aus dem Leibe auszuwandern und heimzukehren zu dem
Herrn.

2Kor 5,9 Darum setzen wir auch unsere
Ehre darein, wir seien daheim oder wallen, daß wir ihm wohlgefallen.

2Kor 5,10 Denn wir alle müssen vor dem
Richterstuhl Christi offenbar werden, damit ein jeglicher empfange, was er
vermittels des Leibes gewirkt hat, es sei gut oder böse.

Das Amt: die tiefsten Beweggründe

2Kor 5,11 In diesem Bewußtsein nun, daß
der Herr zu fürchten sei, suchen wir die Menschen zu überzeugen, Gott aber
sind wir offenbar

2Kor 5,12 Wir empfehlen uns nicht
abermals selbst, sondern wir geben euch Gelegenheit, von uns zu rühmen, damit
ihr es denen entgegenhalten könnt, die sich des Äußern rühmen, aber nicht des
Herzens.

2Kor 5,13 Denn waren wir je von Sinnen,
so waren wir es für Gott

2Kor 5,14 Denn die Liebe Christi hält uns
zusammen, die wir dafür halten, daß, wenn einer für alle gestorben ist, so
sind sie alle gestorben

2Kor 5,15 und er ist darum für alle
gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern
dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.

2Kor 5,16 So kennen wir denn von nun an
niemand mehr nach dem Fleisch

2Kor 5,17 Darum, ist jemand in Christus,
so ist er eine neue Kreatur

2Kor 5,18 Das alles aber von Gott, der
uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung
gegeben hat

2Kor 5,19 weil nämlich Gott in Christus
war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht
zurechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte.

2Kor 5,20 So sind wir nun Botschafter an
Christi Statt, und zwar so, daß Gott selbst durch uns ermahnt

2Kor 5,21 Denn er hat den, der von keiner
Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir in ihm Gerechtigkeit
Gottes würden.

2Kor-0806

Das Amt: erfordert übernatürliche Kraft

2Kor 6,1 Da wir denn
Mitarbeiter sind, so ermahnen wir euch auch, die Gnade Gottes nicht
vergeblich zu empfangen!

2Kor 6,2 Denn er spricht: «Ich habe dich
zur angenehmen Zeit erhört und dir am Tage des Heils geholfen.» Seht, jetzt
ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils!

2Kor 6,3 Wir geben niemandem irgend einen
Anstoß, damit der Dienst nicht verlästert werde

2Kor 6,4 sondern in allem erweisen wir
uns als Diener Gottes: in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in
Ängsten,

2Kor 6,5 unter Schlägen, in Gefängnissen,
in Aufruhr, in Mühen, im Wachen, im Fasten

2Kor 6,6 in Keuschheit, in Erkenntnis, in
Langmut, in Freundlichkeit, im heiligen Geist, in ungeheuchelter Liebe

2Kor 6,7 im Worte der Wahrheit, in der
Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit in der Rechten und
Linken

2Kor 6,8 unter Ehre und Schande, bei
böser und guter Nachrede

2Kor 6,9 als Unbekannte und doch erkannt,
als Sterbende, und siehe, wir leben, als Gezüchtigte und doch nicht
getötet

2Kor 6,10 als Betrübte, aber immer
fröhlich, als Arme, die doch viele reich machen, als die nichts haben und
doch alles besitzen.

Eine Aufforderung zu Absonderung und Reinigung

2Kor 6,11 Unser Mund hat sich gegen euch
aufgetan, ihr Korinther, unser Herz ist weit geworden!

2Kor 6,12 Ihr habt nicht engen Raum in
uns

2Kor 6,13 Vergeltet uns nun Gleiches -
ich rede zu euch wie zu Kindern -, und laßt es auch in euch weit
werden!

2Kor 6,14 Ziehet nicht am gleichen Joch
mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander
zu schaffen? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?

2Kor 6,15 Wie stimmt Christus mit Belial
überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen?

2Kor 6,16 Wie reimt sich der Tempel
Gottes mit Götzenbildern zusammen? Ihr aber seid ein Tempel des lebendigen
Gottes, wie Gott spricht: «Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln
und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.»

2Kor 6,17 Darum «gehet aus von ihnen und
sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an, so will ich
euch aufnehmen»,

2Kor 6,18 und «ich will euer Vater sein,
und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein», spricht der allmächtige
Herr.

2Kor-0807

2Kor 7,1 Weil wir nun
diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller
Befleckung des Fleisches und des Geistes, zur Vollendung der Heiligung in
Gottesfurcht.

Das Herz des Paulus

2Kor 7,2 Das müßt ihr uns zugeben: Wir
haben niemandem Unrecht getan, niemand geschädigt, niemand
übervorteilt.

2Kor 7,3 Ich erwähne das nicht, um zu
verdammen

2Kor 7,4 Ich bin sehr freimütig euch
gegenüber und rühme viel von euch. Ich bin mit Trost erfüllt, ich fließe über
von Freude bei all unsrer Trübsal.

2Kor 7,5 Denn als wir nach Mazedonien
kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern wir wurden auf alle Art
bedrängt, draußen Kämpfe, drinnen Furcht.

2Kor 7,6 Aber Gott, der die Geringen
tröstet, der tröstete uns durch die Ankunft des Titus

2Kor 7,7 und nicht bloß durch seine
Ankunft, sondern auch durch den Trost, welchen er bei euch empfangen hatte.
Als er uns von eurer Sehnsucht, eurer Klage, eurem Eifer für mich berichtete,
da freute ich mich noch mehr.

2Kor 7,8 Denn wenn ich euch auch durch
den Brief traurig gemacht habe, so bereue ich es nicht

2Kor 7,9 so freue ich mich jetzt nicht
darüber, daß ihr betrübt, wohl aber, daß ihr zur Buße betrübt worden
seid

2Kor 7,10 Denn das Gott gemäße Trauern
bewirkt eine Buße zum Heil, die man nie zu bereuen hat, das Trauern der Welt
aber bewirkt den Tod.

2Kor 7,11 Denn siehe, eben jenes Gott
gemäße Trauern, welchen Fleiß hat es bei euch bewirkt, dazu Verantwortung,
Entrüstung, Furcht, Verlangen, Eifer, Bestrafung! Ihr habt in jeder Hinsicht
bewiesen, daß ihr rein seid in der Sache.

2Kor 7,12 Wenn ich euch also geschrieben
habe, so geschah es nicht wegen des Beleidigers, auch nicht wegen des
Beleidigten, sondern damit euer Eifer offenbar würde, den ihr für uns vor
Gott bewiesen habt.

2Kor 7,13 Deswegen sind wir getröstet
worden. Zu unsrem Trost hinzu freuten wir uns aber noch viel mehr über die
Freude des Titus

2Kor 7,14 Denn wenn ich euch ihm
gegenüber gerühmt hatte, bin ich damit nicht zuschanden geworden, sondern wie
wir euch gegenüber stets die Wahrheit gesprochen haben, so ist auch unser
Rühmen dem Titus gegenüber wahr geworden

2Kor 7,15 und er ist jetzt noch viel mehr
für euch eingenommen, da er an euer aller Gehorsam gedenkt, wie ihr ihn mit
Furcht und Zittern aufgenommen habt.

2Kor 7,16 Ich bin froh, daß ich mich in
allem auf euch verlassen kann.

2Kor-0808

Über die Kollekte für die Armen zu Jerusalem

Das Beispiel von Mazedonien

2Kor 8,1 Wir tun euch
aber, ihr Brüder, die Gnade Gottes kund, welche den Gemeinden Mazedoniens
gegeben worden ist.

2Kor 8,2 Denn trotz vieler Trübsalsproben
hat ihre überfließende Freude und ihre so tiefe Armut den Reichtum ihrer
Gebefreudigkeit zutage gefördert.

2Kor 8,3 Denn nach Vermögen, ja ich
bezeuge es, über ihr Vermögen waren sie bereitwillig

2Kor 8,4 und baten uns mit vielem Zureden
um die Gnade, an dem Dienste für die Heiligen teilnehmen zu dürfen,

2Kor 8,5 und nicht nur, wie wir es
erhofften, sondern sich selbst gaben sie hin, zuerst dem Herrn und dann uns,
durch den Willen Gottes,

2Kor 8,6 so daß wir Titus zusprachen,
dieses Liebeswerk, wie er es angefangen hatte, nun auch bei euch zu Ende zu
führen.

Das Beispiel Christi

2Kor 8,7 Aber wie ihr in allen Stücken
reich seid, an Glauben, am Wort, an Erkenntnis und an allem Eifer und der
Liebe, die ihr zu uns habt, so möge auch dieses Liebeswerk reichlich bei euch
ausfallen!

2Kor 8,8 Nicht als Gebot sage ich das,
sondern um durch den Eifer anderer auch die Echtheit eurer Liebe zu
erproben.

2Kor 8,9 Denn ihr kennet die Gnade unsres
Herrn Jesus Christus, daß er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde,
damit ihr durch seine Armut reich würdet!

2Kor 8,10 Und ich gebe meine Meinung
hierüber ab: Es ist geziemend für euch, weil ihr nicht nur das Tun, sondern
auch das Wollen seit vorigem Jahre angefangen habt,

2Kor 8,11 daß ihr nun auch das Tun
vollendet, damit der Geneigtheit des Willens auch das Vollenden entspreche,
nach Maßgabe dessen, was ihr habt.

2Kor 8,12 Denn wo der gute Wille
vorhanden ist, da ist einer angenehm nach dem, was er hat, nicht nach dem,
was er nicht hat.

2Kor 8,13 Dieses sage ich aber nicht,
damit andere Erleichterung haben, ihr aber Bedrängnis

2Kor 8,14 auf daß auch ihr Überfluß eurem
Mangel abhelfe, damit ein Ausgleich stattfinde,

2Kor 8,15 wie geschrieben steht: «Wer
viel sammelte, hatte nicht Überfluß, und wer wenig sammelte, hatte nicht
Mangel.»

Vertrauenswürdige Vertreter

2Kor 8,16 Gott aber sei Dank, der
denselben Eifer für euch dem Titus ins Herz gegeben hat.

2Kor 8,17 Denn er nahm nicht nur den
Zuspruch an, sondern reiste, weil er so großen Eifer hatte, freiwillig zu
euch ab.

2Kor 8,18 Wir sandten aber den Bruder mit
ihm, dessen Lob wegen des Evangeliums bei allen Gemeinden [bekannt geworden]
ist.

2Kor 8,19 Und nicht nur das, sondern er
ist auch von den Gemeinden zu unserm Reisegefährten erwählt worden für dieses
Liebeswerk, das von uns zur Ehre des Herrn selbst und zum Beweise unsres
guten Willens besorgt wird,

2Kor 8,20 indem wir das verhüten wollen,
daß uns jemand dieser reichen Steuer halben, die durch uns besorgt wird, übel
nachrede.

2Kor 8,21 Denn wir sind auf das bedacht,
was recht ist, nicht nur vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen.

2Kor 8,22 Wir sandten aber mit ihnen
unsern Bruder, den wir oft und in vielen Stücken als eifrig erfunden haben,
der jetzt aber im großen Vertrauen zu euch noch viel eifriger ist.

2Kor 8,23 Was Titus betrifft, so ist er
mein Genosse und Mitarbeiter für euch

2Kor 8,24 So liefert nun den Beweis eurer
Liebe und unsres Rühmens von euch ihnen gegenüber öffentlich vor den
Gemeinden!

2Kor-0809

Zur Ermutigung: niemand kann Gott im Geben übertreffen

2Kor 9,1 Denn von der
Dienstleistung für die Heiligen euch zu schreiben, halte ich für
überflüssig

2Kor 9,2 denn ich kenne ja eure
Willigkeit, welche ich den Mazedoniern gegenüber von euch rühme, daß Achaja
seit vorigem Jahre bereit gewesen sei

2Kor 9,3 Ich habe aber die Brüder
gesandt, damit unser Rühmen von euch in diesem Stücke nicht falsch befunden
werde, damit ihr, wie ich gesagt hatte, bereit seiet

2Kor 9,4 daß nicht etwa, wenn die
Mazedonier mit mir kämen, wir (um nicht zu sagen: ihr) mit solch
zuversichtlichem Rühmen zuschanden würden.

2Kor 9,5 Darum habe ich es für nötig
gehalten, die Brüder zu ermahnen, vorauszureisen zu euch, um diesen zum
voraus angekündigten Segen zuzurüsten, damit er bereit sei, so daß es ein
Segen sei und nicht wie ein Geiz.

2Kor 9,6 Das aber bedenket: Wer kärglich
sät, der wird auch kärglich ernten

2Kor 9,7 Ein jeder, wie er es sich im
Herzen vorgenommen hat

2Kor 9,8 Gott aber ist mächtig, euch jede
Gnade im Überfluß zu spenden, so daß ihr in allem allezeit alle Genüge habet
und überreich seiet zu jedem guten Werk,

2Kor 9,9 wie geschrieben steht: «Er hat
ausgestreut, er hat den Armen gegeben

2Kor 9,10 Er aber, der dem Sämann Samen
darreicht und Brot zur Speise, der wird [auch] euch die Saat darreichen und
mehren und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen,

2Kor 9,11 damit ihr an allem reich werdet
zu aller Gebefreudigkeit, welche durch uns Dank gegen Gott bewirkt.

2Kor 9,12 Denn der Dienst dieser
Hilfeleistung füllt nicht nur den Mangel der Heiligen aus, sondern überfließt
auch durch den Dank vieler gegen Gott,

2Kor 9,13 indem sie durch die Probe
dieses Dienstes zum Preise Gottes veranlaßt werden für den Gehorsam eures
Bekenntnisses zum Evangelium Christi und für die Schlichtheit der Beisteuer
für sie und für alle

2Kor 9,14 und in ihrem Flehen für euch
werden sie eine herzliche Zuneigung zu euch haben wegen der überschwenglichen
Gnade Gottes bei euch.

2Kor 9,15 Gott aber sei Dank für seine
unaussprechliche Gabe!

2Kor-0810

Paulus verteidigt seine apostolische Autorität

Die göttliche Beglaubigung

2Kor 10,1 Ich selbst
aber, Paulus, ermahne euch bei der Sanftmut und Freundlichkeit Christi, der
ich unter Augen zwar demütig bin bei euch, abwesend aber mutig gegen
euch:

2Kor 10,2 ich bitte euch, daß ich nicht
bei meiner Anwesenheit mutig sein müsse in der Zuversicht, mit der ich es
gegen etliche zu wagen gedenke, die von uns glauben, als wandelten wir nach
Fleisches Art.

2Kor 10,3 Denn ob wir schon im Fleische
wandeln, so streiten wir doch nicht nach Art des Fleisches

2Kor 10,4 denn die Waffen unsrer
Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur
Zerstörung von Festungen, so daß wir Vernunftschlüsse zerstören

2Kor 10,5 und jede Höhe, die sich wider
die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangennehmen zum Gehorsam
gegen Christus,

2Kor 10,6 auch bereit sind, jeden
Ungehorsam zu rächen, wenn erst euer Gehorsam vollständig geworden ist.

2Kor 10,7 Sehet ihr auf das, was vor
Augen liegt? Traut jemand sich selbst zu, daß er Christus angehöre, so möge
er wiederum bei sich bedenken, daß, gleichwie er Christus angehört, so auch
wir.

2Kor 10,8 Denn wenn ich mich auch noch
etwas mehr rühmen wollte wegen unsrer Gewalt, die der Herr uns zu eurer
Erbauung und nicht zu eurer Zerstörung gegeben hat, so würde ich nicht
zuschanden werden,

2Kor 10,9 damit es nicht scheine, als
wollte ich euch durch die Briefe in Furcht setzen.

2Kor 10,10 Denn die Briefe, sagt einer,
sind nachdrücklich und stark, aber die leibliche Gegenwart ist schwach und
die Rede verächtlich.

2Kor 10,11 Der Betreffende soll aber
bedenken, daß, wie wir als Abwesende mit dem Wort in Briefen sind, wir
ebenso, wenn anwesend, auch mit der Tat sein werden.

2Kor 10,12 Denn wir unterstehen uns
nicht, uns selbst denen beizuzählen oder gleichzusetzen, die sich selbst
empfehlen

2Kor 10,13 Wir aber wollen uns nicht ins
Maßlose rühmen, sondern nach dem Maß der Regel, welche uns Gott zugemessen
hat, daß wir auch bis zu euch gelangt sind.

2Kor 10,14 Denn wir strecken uns nicht zu
weit aus, als wären wir nicht bis zu euch gekommen, denn wir sind ja auch mit
dem Evangelium Christi bis zu euch gedrungen.

2Kor 10,15 Wir rühmen uns auch nicht ins
Maßlose auf Grund der Arbeiten anderer, haben aber die Hoffnung, wenn euer
Glaube wächst, bei euch noch viel mehr Raum zu gewinnen, unserer Regel
gemäß,

2Kor 10,16 um das Evangelium auch in den
Ländern zu predigen, die über euch hinaus liegen, und uns nicht nach fremder
Regel dort Ruhm zu holen, wo die Arbeit schon getan ist.

2Kor 10,17 Wer sich aber rühmen will, der
rühme sich des Herrn!

2Kor 10,18 Denn nicht der ist bewährt,
der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt.

2Kor-0811

Der göttliche Eifer

2Kor 11,1 Möchtet ihr
mir doch ein wenig Torheit zugute halten! Doch ihr haltet sie mir schon
zugute!

2Kor 11,2 Denn ich eifere um euch mit
göttlichem Eifer

Warnung gegen falsche Lehrer

2Kor 11,3 Ich fürchte aber, es könnten,
wie die Schlange mit ihrer List Eva verführte, so auch eure Sinne verdorben
und von der Einfalt gegen Christus abgelenkt werden.

2Kor 11,4 Denn wenn der, welcher zu euch
kommt, einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder wenn
ihr einen andern Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein
anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertraget ihr es
wohl.

2Kor 11,5 Denn ich denke jenen
«bedeutenden Aposteln» in nichts nachzustehen.

2Kor 11,6 Bin ich aber auch der Rede
unkundig, so doch nicht der Erkenntnis

2Kor 11,7 Oder habe ich Sünde getan,
indem ich mich selbst erniedrigte, damit ihr erhöht würdet, daß ich euch
unentgeltlich das Evangelium Gottes verkündigt habe?

2Kor 11,8 Andere Gemeinden habe ich
beraubt und von ihnen Sold genommen, um euch zu dienen

2Kor 11,9 denn meinem Mangel halfen die
Brüder ab, die aus Mazedonien kamen

2Kor 11,10 So gewiß die Wahrheit Christi
in mir ist, soll dieser Ruhm mir nicht verwehrt werden in den Gegenden von
Achaja.

2Kor 11,11 Warum das? Weil ich euch nicht
lieb habe? Gott weiß es.

2Kor 11,12 Was ich aber tue, das werde
ich ferner tun, um denen die Gelegenheit abzuschneiden, welche Gelegenheit
suchen, um in dem, dessen sie sich rühmen, so erfunden zu werden wie
wir.

2Kor 11,13 Denn solche sind falsche
Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich in Apostel Christi
verkleiden.

2Kor 11,14 Und das ist kein Wunder, denn
der Satan selbst verkleidet sich in einen Engel des Lichts.

2Kor 11,15 Es ist also nichts Besonderes,
wenn auch seine Diener sich verkleiden als Diener der Gerechtigkeit

Paulus rühmt sich ungern

2Kor 11,16 Ich sage abermals, niemand
halte mich für töricht

2Kor 11,17 Was ich jetzt rede, das rede
ich nicht dem Herrn gemäß, sondern als ein Tor in dieser Zuversicht des
Rühmens.

2Kor 11,18 Da viele sich nach dem
Fleische rühmen, will auch ich mich rühmen.

2Kor 11,19 Ihr ertraget ja gerne die
Törichten, da ihr klug seid.

2Kor 11,20 Ihr ertraget es ja, wenn
jemand euch knechtet, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand von euch nimmt,
wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt.

2Kor 11,21 Zur Schande sage ich das, daß
wir so schwach gewesen sind. Worauf aber jemand pocht (ich rede in Torheit),
darauf poche ich auch.

2Kor 11,22 Sie sind Hebräer? Ich bin es
auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Abrahams Same? Ich auch.

2Kor 11,23 Sie sind Diener Christi? Ich
rede unsinnig: Ich bin's noch mehr

2Kor 11,24 Von den Juden habe ich fünfmal
vierzig Streiche weniger einen empfangen

2Kor 11,25 dreimal bin ich mit Ruten
geschlagen, einmal gesteinigt worden

2Kor 11,26 Ich bin oftmals auf Reisen gewesen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren durch Mörder, in Gefahren vom eigenen Volke, in Gefahren von Heiden, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meere, in Gefahren unter falschen Brüdern

2Kor 11,27 in Arbeit und Mühe, oftmals in
Nachtwachen, in Hunger und Durst

2Kor 11,28 zu alledem der tägliche Zulauf
zu mir, die Sorge für alle Gemeinden.

2Kor 11,29 Wer ist schwach, und ich bin
nicht auch schwach? Wer nimmt Anstoß, und ich entbrenne nicht?

2Kor 11,30 Wenn ich mich rühmen soll, so
will ich mich meiner Schwachheit rühmen.

2Kor 11,31 Der Gott und Vater des Herrn
Jesus, der gelobt ist in Ewigkeit, weiß, daß ich nicht lüge.

2Kor 11,32 In Damaskus bewachte der
Landpfleger des Königs Aretas die Stadt der Damaszener, um mich zu
verhaften

2Kor 11,33 und ich wurde durch ein
Fenster in einem Korb über die Mauer hinabgelassen und entrann seinen
Händen.

2Kor-0812

Paulus redet von dem Pfahl in seinem Fleisch

2Kor 12,1 Es ist mir
freilich das Rühmen nichts nütze

2Kor 12,2 Ich weiß von einem Menschen in
Christus, der vor vierzehn Jahren (ob im Leibe, weiß ich nicht, oder ob
außerhalb des Leibes, weiß ich nicht

2Kor 12,3 Und ich weiß von dem
betreffenden Menschen (ob im Leibe, oder außerhalb des Leibes, weiß ich
nicht

2Kor 12,4 daß er in das Paradies entrückt
wurde und unaussprechliche Worte hörte, welche keinem Menschen zu sagen
vergönnt ist.

2Kor 12,5 Wegen eines solchen will ich
mich rühmen, meiner selbst wegen aber will ich mich nicht rühmen, als nur
meiner Schwachheiten.

2Kor 12,6 Wenn ich mich zwar rühmen
wollte, würde ich darum nicht töricht sein, denn ich würde die Wahrheit
sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit niemand mehr von mir halte, als
was er an mir sieht oder von mir hört.

2Kor 12,7 Und damit ich mich der
außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs
Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich
mich nicht überhebe.

2Kor 12,8 Seinetwegen habe ich dreimal
den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen möchte.

2Kor 12,9 Und er hat zu mir gesagt: Laß
dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit
vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten
rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

2Kor 12,10 Darum habe ich Wohlgefallen an
Schwachheiten, an Mißhandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um
Christi willen

Warnung

2Kor 12,11 Ich bin töricht geworden

2Kor 12,12 Die Zeichen eines Apostels
sind unter euch gewirkt worden in aller Geduld, in Zeichen, Wundern und
Kräften.

2Kor 12,13 Denn was ist es, worin ihr den
übrigen Gemeinden nachgesetzt wurdet, außer daß ich selbst euch nicht zur
Last gefallen bin? Vergebet mir dieses Unrecht!

2Kor 12,14 Siehe, zum drittenmal bin ich
nun bereit, zu euch zu kommen, und werde euch nicht zur Last fallen

2Kor 12,15 Ich aber will sehr gerne Opfer
bringen und geopfert werden für eure Seelen, sollte ich auch, je mehr ich
euch liebe, desto weniger geliebt werden!

2Kor 12,16 Doch zugegeben, daß ich euch
nicht belästigt habe

2Kor 12,17 Habe ich euch etwa durch
jemand von denen, die ich zu euch sandte, übervorteilt?

2Kor 12,18 Ich habe den Titus gebeten und
mit ihm den Bruder gesandt

2Kor 12,19 Meinet ihr wiederum, wir
verantworten uns vor euch? Vor Gott, in Christus, reden wir. Das alles aber,
Geliebte, zu eurer Erbauung.

2Kor 12,20 Denn ich fürchte, ich möchte
euch, wenn ich komme, nicht so finden, wie ich wünsche, und auch ihr möchtet
mich so finden, wie ihr nicht wünschet

2Kor 12,21 daß abermals, wenn ich komme,
mein Gott mich demütige bei euch und ich trauern müsse über viele, die zuvor
schon gesündigt und nicht Buße getan haben wegen der Unreinigkeit und Unzucht
und Ausschweifung, die sie begangen.

2Kor-0813

Ermahnung: 'Prüfet euch selbst'

2Kor 13,1 Dies ist
das drittemal, daß ich zu euch komme. Durch zweier und dreier Zeugen Mund
soll jede Aussage festgestellt werden!

2Kor 13,2 Ich habe es zum voraus gesagt
und sage es zum voraus, wie bei meiner zweiten Anwesenheit, so auch jetzt in
meiner Abwesenheit, denen, die zuvor gesündigt haben und den übrigen allen,
daß, wenn ich abermals komme, ich nicht schonen werde

2Kor 13,3 weil ihr ja eine Probe
verlangt, daß Christus durch mich redet, welcher nicht schwach ist gegen
euch, sondern mächtig unter euch.

2Kor 13,4 Denn ob er auch aus Schwachheit
gekreuzigt wurde, so lebt er doch aus der Kraft Gottes

2Kor 13,5 Prüfet euch selbst, ob ihr im
Glauben seid

2Kor 13,6 Ich hoffe aber, ihr werdet
erkennen, daß wir nicht unecht sind.

2Kor 13,7 Ich bete aber zu Gott, daß ihr
nichts Böses tut

2Kor 13,8 Denn wir vermögen nichts wider
die Wahrheit, sondern [nur] für die Wahrheit.

2Kor 13,9 Denn wir freuen uns, wenn wir
schwach sind, ihr aber stark seid

2Kor 13,10 Darum schreibe ich dieses
abwesend, damit ich anwesend nicht Strenge gebrauchen müsse nach der
Vollmacht, die mir der Herr gegeben hat zum Erbauen und nicht zum
Zerstören.

Schluss

2Kor 13,11 Übrigens, ihr Brüder, freuet
euch, lasset euch zurechtbringen, lasset euch ermahnen, sinnet auf dasselbe,
haltet Frieden, so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch
sein!

2Kor 13,12 Grüßet einander mit dem
heiligen Kuß! Es grüßen euch die Heiligen alle.

2Kor 13,13 Die Gnade des Herrn Jesus
Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei
mit euch allen!

2Petr-2201

Einleitung

2Petr 1,1 Symeon
Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an die, welche einen gleich
wertvollen Glauben erlangt haben wie wir an die Gerechtigkeit unsres Gottes
und Retters Jesus Christus:

2Petr 1,2 Gnade und Friede widerfahre
euch mehr und mehr in der Erkenntnis Gottes und unsres Herrn Jesus!

Die grossen christlichen Tugenden

2Petr 1,3 Nachdem seine göttliche Kraft
uns alles, was zum Leben und zur Gottseligkeit dient, geschenkt hat, durch
die Erkenntnis dessen, der uns kraft seiner Herrlichkeit und Tugend berufen
hat,

2Petr 1,4 durch welche uns die teuersten
und größten Verheißungen geschenkt sind, damit ihr durch dieselben göttlicher
Natur teilhaftig werdet, nachdem ihr dem in der Welt durch die Lust
herrschenden Verderben entflohen seid -,

2Petr 1,5 so setzet nun all euren Fleiß
zu dem hinzu und reichet dar in eurem Glauben die Tugend, in der Tugend aber
die Erkenntnis,

2Petr 1,6 in der Erkenntnis aber die
Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber die Ausdauer, in der Ausdauer aber
die Gottseligkeit,

2Petr 1,7 in der Gottseligkeit aber die
Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe [zu allen] Menschen.

2Petr 1,8 Denn wo solches reichlich bei
euch vorhanden ist, wird es euch nicht müßig noch unfruchtbar machen für die
Erkenntnis unsres Herrn Jesus Christus.

2Petr 1,9 Wer aber solches nicht hat, der
ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung seiner ehemaligen Sünden
vergessen.

2Petr 1,10 Darum, meine Brüder,
befleißiget euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen. Denn
wo ihr solches tut, werdet ihr niemals straucheln

2Petr 1,11 denn so wird euch der Eingang
in das ewige Reich unsres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich gewährt
werden.

2Petr 1,12 Darum will ich euch stets
daran erinnern, wiewohl ihr es wisset und in der gegenwärtigen Wahrheit
befestigt seid.

2Petr 1,13 Ich halte es aber für billig,
solange ich in dieser Hütte bin, euch durch [solche] Erinnerung
aufzuwecken,

2Petr 1,14 da ich weiß, daß ich meine
Hütte bald ablegen muß, wie mir auch unser Herr Jesus Christus eröffnet
hat.

Die Erinnerung an die Verklärung

2Petr 1,15 Ich will mich aber
befleißigen, daß ihr auch nach meinem Abschied allezeit etwas habet, wodurch
ihr euer Gedächtnis auffrischen könnet.

2Petr 1,16 Denn wir sind nicht klug
ersonnenen Fabeln gefolgt, als wir euch die Kraft und Wiederkunft unsres
Herrn Jesus Christus kundtaten, sondern wir sind Augenzeugen seiner
Herrlichkeit gewesen.

2Petr 1,17 Denn er empfing von Gott dem
Vater Ehre und Herrlichkeit, als eine Stimme von der hocherhabenen
Herrlichkeit daherkam, des Inhalts: «Dies ist mein lieber Sohn, an welchem
ich Wohlgefallen habe!»

2Petr 1,18 Und diese Stimme hörten wir
vom Himmel her kommen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren.

Die Herrlichkeit der prophetischen Schriften

2Petr 1,19 Und wir halten nun desto
fester an dem prophetischen Wort, und ihr tut wohl, darauf zu achten als auf
ein Licht, das an einem dunklen Orte scheint, bis der Tag anbricht und der
Morgenstern aufgeht in euren Herzen

2Petr 1,20 wobei ihr das zuerst wissen
müßt, daß keine Weissagung der Schrift ein Werk eigener Deutung ist.

2Petr 1,21 Denn niemals wurde durch
menschlichen Willen eine Weissagung hervorgebracht, sondern vom heiligen
Geist getrieben redeten heilige Menschen, von Gott [gesandt].

2Petr-2202

Warnungen vor falschen Lehrern

Sie werden die Erlösung durch das Blut leugnen

2Petr 2,1 Es gab aber
auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer
sein werden, welche verderbliche Sekten nebeneinführen und durch Verleugnung
des Herrn, der sie erkauft hat, ein schnelles Verderben über sich selbst
bringen werden.

2Petr 2,2 Und viele werden ihren
Ausschweifungen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit
verlästert werden.

2Petr 2,3 Und aus Habsucht werden sie
euch mit betrügerischen Worten ausbeuten

2Petr 2,4 Denn wenn Gott die Engel, die
gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in Banden der Finsternis der
Hölle übergab, um sie zum Gericht aufzubehalten, -

2Petr 2,5 und wenn er die alte Welt nicht
verschonte, sondern Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, als achten
beschützte, als er die Sündflut über die Welt der Gottlosen brachte,

2Petr 2,6 auch die Städte Sodom und
Gomorra einäscherte und so zum Untergang verurteilte, womit er sie
zukünftigen Gottlosen zum Beispiel setzte,

2Petr 2,7 während er den gerechten Lot
herausrettete, der durch den ausschweifenden Lebenswandel der Zuchtlosen
geplagt worden war -

2Petr 2,8 denn dadurch, daß er es
mitansehen und mitanhören mußte, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte,
Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gottlosen Werken -

2Petr 2,9 so weiß der Herr die
Gottseligen aus der Prüfung zu erretten, die Ungerechten aber für den Tag des
Gerichts zur Bestrafung aufzubehalten,

2Petr 2,10 allermeist die, welche aus
Begierde nach Befleckung dem Fleische nachlaufen und die Herrschaft
verachten. Verwegen, frech, wie sie sind, fürchten sie sich nicht, die
Majestäten zu lästern,

2Petr 2,11 wo doch Engel, die an Stärke
und Macht größer sind, kein lästerndes Urteil wider sie bei dem Herrn
vorbringen.

2Petr 2,12 Diese aber, wie unvernünftige
Tiere von Natur zum Fang und Verderben geboren, lästern über das, was sie
nicht verstehen, und werden in ihrer Verdorbenheit umkommen,

2Petr 2,13 indem sie so den Lohn der
Ungerechtigkeit davontragen. Sie halten die zeitliche Wollust für Vergnügen,
sind Schmutz- und Schandflecken und schwelgen bei ihren Liebesmahlen und wenn
sie mit euch zusammen schmausen

2Petr 2,14 dabei haben sie Augen voll
Ehebruch, hören nie auf zu sündigen, locken an sich die unbefestigten Seelen,
haben ein Herz, geübt in der Habsucht, sind Kinder des Fluchs.

Die Kennzeichen der falschen Lehrer

(a) Sie sind wie Bileam

2Petr 2,15 Weil sie den richtigen Weg
verlassen haben, irren sie jetzt herum und folgen dem Wege Bileams, des
Sohnes Beors, welcher den Lohn der Ungerechtigkeit liebte

2Petr 2,16 aber er bekam die Strafe für
seine Übertretung: das stumme Lasttier redete mit Menschenstimme und wehrte
der Torheit des Propheten.

(b) Sie haben den Geist nicht

2Petr 2,17 Solche [Menschen] sind Brunnen
ohne Wasser, und Wolken, vom Sturmwind getrieben, welchen das Dunkel der
Finsternis aufbehalten ist.

(c) Ihre Worte sind angelernt und anmassend

2Petr 2,18 Denn mit hochfahrenden,
nichtigen Reden locken sie durch ausschweifende Fleischeslust diejenigen an
sich, welche denen, die in der Irre gehen, kaum entflohen waren,

(d) Sie verkehren die christliche Freiheit in das Gegenteil

2Petr 2,19 dabei verheißen sie ihnen
Freiheit, wo sie doch selbst Knechte des Verderbens sind

2Petr 2,20 Denn wenn sie durch die
Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt
entflohen sind, aber wieder darin verstrickt werden und unterliegen, so wird
es mit ihnen zuletzt ärger als zuerst.

2Petr 2,21 Denn es wäre für sie besser,
daß sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als daß sie nach
erlangter Erkenntnis sich wieder abwenden von dem ihnen überlieferten
heiligen Gebot.

(e) Sie wenden sich vom Glauben ab

2Petr 2,22 Es ist ihnen ergangen nach dem
wahren Sprichwort: «Der Hund frißt wieder, was er gespien hat, und die Sau
wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot!»

2Petr-2203

Der Zweck des Briefes

2Petr 3,1 Geliebte,
dies ist schon der zweite Brief, den ich euch schreibe, um durch Erinnerung
euren lauteren Sinn aufzuwecken,

2Petr 3,2 damit ihr der Worte gedenket,
die von den heiligen Propheten vorausgesagt worden sind, und dessen, was der
Herr und Retter euch durch die Apostel aufgetragen hat,

2Petr 3,3 wobei ihr vor allem das wissen
müßt, daß in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die in ihrer Spötterei
nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen:

Das zweite Kommen Christi und der Tag des Herrn

Das Wiederkommen des Herrn wird von den meisten Menschen nicht geglaubt werden

2Petr 3,4 «Wo ist die Verheißung seiner
Wiederkunft? denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es
am Anfang der Schöpfung war!»

2Petr 3,5 Dabei vergessen sie aber
absichtlich, daß schon vorlängst Himmel waren und eine Erde aus Wasser und
durch Wasser entstanden ist durch Gottes Wort

2Petr 3,6 und daß durch diese die
damalige Welt infolge einer Wasserflut zugrunde ging.

2Petr 3,7 Die jetzigen Himmel aber und
die Erde werden durch dasselbe Wort fürs Feuer aufgespart und bewahrt für den
Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.

2Petr 3,8 Dieses eine aber sei euch nicht
verborgen, Geliebte, daß ein Tag vor dem Herrn ist wie tausend Jahre, und
tausend Jahre wie ein Tag!

2Petr 3,9 Der Herr säumt nicht mit der
Verheißung, wie etliche es für ein Säumen halten, sondern er ist langmütig
gegen uns, da er nicht will, daß jemand verloren gehe, sondern daß jedermann
Raum zur Buße habe.

Die Reinigung von Himmel und Erde

2Petr 3,10 Es wird aber der Tag des Herrn
kommen wie ein Dieb

2Petr 3,11 Da nun dies alles derart
aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel
und Gottseligkeit,

2Petr 3,12 dadurch, daß ihr erwartet und
beschleuniget die Ankunft des Tages Gottes, an welchem die Himmel in Glut
sich auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden!

2Petr 3,13 Wir erwarten aber einen neuen
Himmel und eine neue Erde, nach seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit
wohnt.

2Petr 3,14 Darum, Geliebte, weil ihr
solches erwartet, so befleißiget euch, daß ihr unbefleckt und tadellos vor
ihm in Frieden erfunden werdet!

2Petr 3,15 Und die Geduld unsres Herrn
achtet für euer Heil, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der ihm
verliehenen Weisheit euch geschrieben hat,

2Petr 3,16 wie auch in allen Briefen, wo
er davon spricht, in welchen etliches schwer zu verstehen ist, was die
Ungelehrten und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu
ihrem eigenen Verderben.

Schluss: Ermahnung und Segenswunsch

2Petr 3,17 Ihr aber, Geliebte, da ihr
solches zum voraus wisset, hütet euch, daß ihr nicht durch die Verführung
gewissenloser Menschen mitfortgerissen werdet und euren eigenen festen Stand
verlieret!

2Petr 3,18 Wachset dagegen in der Gnade
und Erkenntnis unsres Herrn und Retters Jesus Christus! Sein ist die
Herrlichkeit, sowohl jetzt, als für den Tag der Ewigkeit!

2Thes-1401

Einleitung: Gruss

2Thes 1,1 Paulus und
Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unsrem
Vater und dem Herrn Jesus Christus.

2Thes 1,2 Gnade sei mit euch und Friede
von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus!

2Thes 1,3 Wir sind Gott allezeit zu
danken schuldig für euch, Brüder, wie es sich geziemt, weil euer Glaube über
die Maßen wächst und die Liebe eines jeden einzelnen von euch zunimmt allen
gegenüber,

2Thes 1,4 so daß wir selbst uns euer
rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eurer Standhaftigkeit und Glaubenstreue
in allen euren Verfolgungen und Drangsalen, die ihr zu ertragen habt:

Trost in Verfolgung

2Thes 1,5 ein Beweis des gerechten
Gerichtes Gottes, daß ihr gewürdigt werdet des Königreiches Gottes, für das
ihr leidet,

2Thes 1,6 wie es denn gerecht ist vor
Gott, denen, die euch bedrücken, mit Bedrückung zu vergelten,

2Thes 1,7 euch aber, die ihr bedrückt
werdet, mit Erquickung samt uns, bei der Offenbarung unsres Herrn Jesus
Christus vom Himmel her, samt den Engeln seiner Kraft,

2Thes 1,8 wenn er mit Feuerflammen Rache
nehmen wird an denen, die Gott nicht anerkennen und die dem Evangelium unsres
Herrn Jesus nicht gehorsam sind,

2Thes 1,9 welche Strafe erleiden werden,
ewiges Verderben, von dem Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner
Kraft,

2Thes 1,10 wenn er kommen wird, um an
jenem Tage verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in denen,
die gläubig geworden sind, - denn unser Zeugnis hat bei euch Glauben
gefunden.

2Thes 1,11 Zu diesem Zweck flehen wir
auch allezeit für euch, daß unser Gott euch der Berufung würdig mache und
alles Wohlgefallen der Güte und das Werk des Glaubens in Kraft erfülle,

2Thes 1,12 auf daß der Name unsres Herrn
Jesus Christus in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, nach der Gnade
unsres Gottes und des Herrn Jesus Christus.

2Thes-1402

Der Tag des Herrn, und der Mensch der Sünde

2Thes 2,1 Wir bitten
euch aber, Brüder, betreffs der Wiederkunft unsres Herrn Jesus Christus und
unsrer Vereinigung mit ihm:

2Thes 2,2 Lasset euch nicht so schnell
aus der Fassung bringen oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist,
noch durch eine Rede, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief,
als wäre der Tag des Herrn schon da.

2Thes 2,3 Niemand soll euch irreführen in
irgendeiner Weise, denn es muß unbedingt zuerst der Abfall kommen und der
Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,

2Thes 2,4 geoffenbart werden, der
Widersacher, der sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der
Verehrung heißt, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst
als Gott erklärt.

2Thes 2,5 Denket ihr nicht mehr daran,
daß ich euch solches sagte, als ich noch bei euch war?

2Thes 2,6 Und nun wisset ihr ja, was noch
aufhält, daß er geoffenbart werde zu seiner Zeit.

2Thes 2,7 Denn das Geheimnis der
Gesetzlosigkeit ist schon an der Arbeit, nur muß der, welcher jetzt aufhält,
erst aus dem Wege geschafft werden

2Thes 2,8 und dann wird der Gesetzlose
geoffenbart werden, welchen der Herr Jesus durch den Geist seines Mundes
aufreiben, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft vernichten
wird,

2Thes 2,9 ihn, dessen Auftreten nach der
Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte,
Zeichen und Wunder

2Thes 2,10 und aller Verführung der
Ungerechtigkeit unter denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur
Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden
können.

2Thes 2,11 Darum sendet ihnen Gott
kräftigen Irrtum, daß sie der Lüge glauben,

2Thes 2,12 damit alle gerichtet werden,
die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit
gehabt haben.

Ermahnungen und Anweisungen

2Thes 2,13 Wir aber sind Gott allezeit zu
danken schuldig für euch, vom Herrn geliebte Brüder, daß Gott euch von Anfang
an zum Heil erwählt hat, in der Heiligung des Geistes und im Glauben an die
Wahrheit,

2Thes 2,14 wozu er euch auch berufen hat
durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unsres Herrn Jesus
Christus.

2Thes 2,15 So stehet denn nun fest, ihr
Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid,
sei es durch ein Wort oder durch einen Brief von uns.

2Thes 2,16 Er selbst aber, unser Herr
Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und einen ewigen Trost
und eine gute Hoffnung durch Gnade gegeben hat,

2Thes 2,17 tröste eure Herzen und stärke
euch in jedem guten Wort und Werk!

2Thes-1403

Aufforderung zum Gebet

2Thes 3,1 Im übrigen
betet für uns, ihr Brüder, daß das Wort des Herrn laufe und verherrlicht
werde, wie bei euch,

2Thes 3,2 und daß wir errettet werden von
den widrigen und bösen Menschen

2Thes 3,3 Aber der Herr ist treu, der
wird euch stärken und bewahren vor dem Argen.

2Thes 3,4 Wir trauen euch aber zu im
Herrn, daß ihr tut und tun werdet, was wir euch gebieten.

2Thes 3,5 Der Herr aber lenke eure Herzen
zu der Liebe Gottes und zu der Geduld Christi!

Ermahnung zur Arbeit, auch wenn das Wiederkommen des Herrn erwartet wird

2Thes 3,6 Wir gebieten euch aber, ihr
Brüder, im Namen unsres Herrn Jesus Christus, daß ihr euch von jedem Bruder
zurückziehet, der unordentlich wandelt und nicht nach der Überlieferung, die
ihr von uns empfangen habt.

2Thes 3,7 Denn ihr wisset selbst, wie ihr
uns nachahmen sollt

2Thes 3,8 wir haben auch nicht umsonst
bei jemand Brot gegessen, sondern mit Mühe und Anstrengung Tag und Nacht
gearbeitet, um niemand von euch zur Last zu fallen.

2Thes 3,9 Nicht daß wir kein Recht dazu
hätten, sondern um euch an uns ein Beispiel zu geben, damit ihr uns nachahmen
möchtet.

2Thes 3,10 Denn als wir bei euch waren,
geboten wir euch dies: wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht
essen.

2Thes 3,11 Wir hören nämlich, daß etliche
von euch unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge
treiben.

2Thes 3,12 Solchen gebieten wir und
ermahnen sie durch unsren Herrn Jesus Christus, daß sie mit stiller Arbeit
ihr eigenes Brot verdienen.

2Thes 3,13 Ihr aber, Brüder, werdet nicht
müde, Gutes zu tun!

2Thes 3,14 Wenn aber jemand unsrem
brieflichen Wort nicht gehorcht, den kennzeichnet dadurch, daß ihr nicht mit
ihm umgehet, damit er sich schämen muß

2Thes 3,15 doch haltet ihn nicht für
einen Feind, sondern weiset ihn zurecht als einen Bruder.

Schluss: Segen und Beglaubigung

2Thes 3,16 Er aber, der Herr des
Friedens, gebe euch den Frieden immerdar und auf alle Weise! Der Herr sei mit
euch allen!

2Thes 3,17 Der Gruß mit meiner, des
Paulus, Hand

2Thes 3,18 Die Gnade unsres Herrn Jesus
Christus sei mit euch allen! Amen.

2Tim-1601

Einleitung: Gruss

2Tim 1,1 Paulus,
Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, nach der Verheißung des Lebens in
Christus Jesus,

2Tim 1,2 an Timotheus, seinen geliebten
Sohn: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater und Christus Jesus,
unsrem Herrn!

Der Auftrag des Paulus an Timotheus

2Tim 1,3 Ich danke Gott, welchem ich von
den Voreltern her mit reinem Gewissen diene, wie ich unablässig deiner
gedenke in meinen Gebeten Tag und Nacht,

2Tim 1,4 voll Verlangen, dich zu sehen,
eingedenk deiner Tränen, damit ich mit Freude erfüllt werde,

2Tim 1,5 da ich die Erinnerung an deinen
ungeheuchelten Glauben festhalte, der zuvor in deiner Großmutter Lois und
deiner Mutter Eunike gewohnt hat, ich bin aber versichert, auch in dir.

2Tim 1,6 Aus diesem Grunde erinnere ich
dich daran, die Gabe Gottes anzufachen, die durch Auflegung meiner Hände in
dir ist

2Tim 1,7 denn Gott hat uns nicht einen
Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der
Zucht.

2Tim 1,8 So schäme dich nun nicht des
Zeugnisses unsres Herrn, auch nicht meiner, der ich sein Gebundener bin

2Tim 1,9 der uns gerettet und mit einem
heiligen Ruf berufen hat, nicht nach unsren Werken, sondern nach seinem
eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten
gegeben,

2Tim 1,10 jetzt aber geoffenbart worden
ist durch die Erscheinung unsres Retters Jesus Christus, der dem Tode die
Macht genommen, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch
das Evangelium,

2Tim 1,11 für welches ich als Prediger
und Apostel und Lehrer der Heiden eingesetzt worden bin.

2Tim 1,12 Aus diesem Grunde leide ich
auch solches

2Tim 1,13 Halte dich an das Muster der
gesunden Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die
in Christus Jesus ist!

2Tim 1,14 Dieses edle anvertraute Gut
bewahre durch den heiligen Geist, der in uns wohnt.

2Tim 1,15 Das weißt du, daß sich von mir
alle abgewandt haben, die in Asien sind, unter ihnen auch Phygellus und
Hermogenes.

2Tim 1,16 Der Herr erweise Barmherzigkeit
dem Hause des Onesiphorus, weil er mich oft erquickt und sich meiner Ketten
nicht geschämt hat

2Tim 1,17 sondern als er in Rom war,
suchte er mich fleißig und fand mich auch.

2Tim 1,18 Der Herr gebe ihm, daß er
Barmherzigkeit erlange vom Herrn an jenem Tage! Und wieviel er mir zu Ephesus
gedient hat, weißt du am besten.

2Tim-1602

Der Weg eines bewährten Dieners in einer Zeit des Abfalls

2Tim 2,1 Du nun, mein
Sohn, erstarke in der Gnade, die in Christus Jesus ist.

2Tim 2,2 Und was du von mir gehört hast
durch viele Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, welche fähig sein
werden, auch andere zu lehren.

Der treue Diener

2Tim 2,3 Du nun leide Ungemach, als ein
edler Streiter Jesu Christi!

2Tim 2,4 Wer Kriegsdienst tut, verflicht
sich nicht in Geschäfte des Lebensunterhalts, damit er dem gefalle, der ihn
ausgehoben hat.

2Tim 2,5 Und wenn auch jemand sich an
Wettkämpfen beteiligt, wird er nicht gekrönt, wenn er nicht nach den Regeln
kämpft.

2Tim 2,6 Der Ackersmann, der den Acker
bebaut, hat den ersten Anspruch an die Früchte.

2Tim 2,7 Bedenke, was ich dir sage! Denn
der Herr wird dir Einsicht in alles geben.

2Tim 2,8 Halt im Gedächtnis Jesus
Christus, der von den Toten auferstanden ist, aus Davids Samen, nach meinem
Evangelium,

2Tim 2,9 in dessen Dienst ich Ungemach
leide, sogar Ketten wie ein Übeltäter

2Tim 2,10 Darum erdulde ich alles um der
Auserwählten willen, damit auch sie das Heil erlangen, das in Christus Jesus
ist, mit ewiger Herrlichkeit.

Gott ist treu

2Tim 2,11 Glaubwürdig ist das Wort: Sind
wir mitgestorben, so werden wir auch mitleben

2Tim 2,12 dulden wir, so werden wir
mitherrschen

2Tim 2,13 sind wir untreu, so bleibt er
treu

2Tim 2,14 Daran erinnere, und bezeuge ernstlich vor dem Herrn, daß man nicht um Worte zanke, was zu nichts nütze ist als zur Verwirrung der Zuhörer.

2Tim 2,15 Gib dir Mühe, dich Gott als
bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht,
der das Wort der Wahrheit richtig behandelt.

2Tim 2,16 Der unheiligen Schwätzereien
aber entschlage dich

2Tim 2,17 und ihr Wort frißt um sich wie
ein Krebsgeschwür.

2Tim 2,18 Zu ihnen gehören Hymenäus und
Philetus, welche von der Wahrheit abgekommen sind, indem sie sagen, die
Auferstehung sei schon geschehen, und so den Glauben etlicher Leute
umgestürzt haben.

Der HERR kennt seine Diener

2Tim 2,19 Aber der feste Grund Gottes
bleibt bestehen und trägt dieses Siegel: «Der Herr kennt die Seinen», und:
«es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Namen des Herrn nennt!»

2Tim 2,20 In einem großen Hause gibt es
aber nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene,
und die einen zur Ehre, die andern zur Unehre.

2Tim 2,21 Wenn nun jemand sich von
solchen reinigt, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt und dem Hausherrn
nützlich, zu jedem guten Werke zubereitet.

2Tim 2,22 Fliehe die jugendlichen Lüste,
jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach samt
denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.

2Tim 2,23 Die törichten und unziemlichen
Streitfragen aber meide, da du weißt, daß sie nur Streit erzeugen.

2Tim 2,24 Ein Knecht des Herrn aber soll
nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, lehrtüchtig, fähig die
Bösen zu tragen,

2Tim 2,25 mit Sanftmut die
Widerspenstigen zurechtweisend, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte
zur Erkenntnis der Wahrheit

2Tim 2,26 und sie wieder nüchtern werden,
aus der Schlinge des Teufels heraus, von welchem sie lebendig gefangen worden
sind für seinen Willen.

2Tim-1603

Der Abfall wird vorausgesagt: die Hilfsquellen des Gläubigen sind die Heiligen Schriften

2Tim 3,1 Das aber
sollst du wissen, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten
werden.

2Tim 3,2 Denn die Menschen werden
selbstsüchtig sein, geldgierig, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern
ungehorsam, undankbar, gottlos,

2Tim 3,3 lieblos, unversöhnlich,
verleumderisch, unenthaltsam, zuchtlos, dem Guten feind,

2Tim 3,4 treulos, leichtsinnig,
aufgeblasen, das Vergnügen mehr liebend als Gott

2Tim 3,5 dabei haben sie den Schein von
Gottseligkeit, deren Kraft aber verleugnen sie. Solche meide!

2Tim 3,6 Denn zu diesen gehören die,
welche sich in die Häuser einschleichen und Weiblein gefangennehmen, die mit
Sünden beladen sind und von mancherlei Lüsten umgetrieben werden,

2Tim 3,7 immerdar lernen und doch nie zur
Erkenntnis der Wahrheit kommen können.

2Tim 3,8 Gleicherweise aber, wie Jannes
und Jambres dem Mose widerstanden, so widerstehen auch diese der
Wahrheit

2Tim 3,9 Aber sie werden es nicht mehr
viel weiter bringen

2Tim 3,10 Du aber bist mir nachgefolgt in
der Lehre, in der Lebensführung, im Vorsatz, im Glauben, in der Langmut, in
der Liebe, in der Geduld,

2Tim 3,11 in den Verfolgungen, in den
Leiden, wie sie mir in Antiochia, in Ikonium und Lystra widerfahren sind.
Solche Verfolgungen habe ich ausgehalten, und aus allen hat mich der Herr
errettet!

2Tim 3,12 Und alle, die gottselig leben
wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.

2Tim 3,13 Schlechte Menschen aber und
Betrüger werden es immer schlimmer treiben, da sie verführen und sich
verführen lassen.

2Tim 3,14 Du aber bleibe in dem, was du
gelernt hast und was dir anvertraut ist, da du weißt, von wem du es gelernt
hast,

2Tim 3,15 weil du von Kindheit an die
heiligen Schriften kennst, welche dich weise machen können zum Heil durch den
Glauben in Christus Jesus.

2Tim 3,16 Jede Schrift ist von Gottes
Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur
Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,

2Tim 3,17 damit der Mensch Gottes
vollkommen sei, zu jedem guten Werke ausgerüstet.

2Tim-1604

Ein treuer Diener und sein treuer Herr

2Tim 4,1 Ich
beschwöre dich vor Gott und Christus Jesus, der Lebendige und Tote richten
wird bei seiner Erscheinung und bei seinem Reich:

2Tim 4,2 Predige das Wort, tritt dafür
ein, es sei gelegen oder ungelegen

2Tim 4,3 Denn es wird eine Zeit kommen,
da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen
Lüsten Lehrer anhäufen werden, weil sie empfindliche Ohren haben

2Tim 4,4 und sie werden ihre Ohren von
der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zuwenden.

2Tim 4,5 Du aber bleibe nüchtern in allen
Dingen, erleide das Ungemach, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen
Dienst völlig aus!

2Tim 4,6 Denn ich werde schon geopfert,
und die Zeit meiner Auflösung ist nahe.

2Tim 4,7 Ich habe den guten Kampf
gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt

2Tim 4,8 hinfort liegt für mich die Krone
der Gerechtigkeit bereit, welche mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem
Tage zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine
Erscheinung liebgewonnen haben.

2Tim 4,9 Beeile dich, bald zu mir zu
kommen!

2Tim 4,10 Denn Demas hat mich verlassen,
weil er diesen Weltlauf liebgewonnen hat, und ist nach Thessalonich gezogen,
Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien.

2Tim 4,11 Lukas ist allein bei mir.
Bringe Markus mit dir

2Tim 4,12 Tychikus aber habe ich nach
Ephesus gesandt.

2Tim 4,13 Den Reisemantel, den ich in
Troas bei Karpus ließ, bringe mit, wenn du kommst, auch die Bücher,
namentlich die Pergamente. -

2Tim 4,14 Alexander, der Kupferschmied,
hat mir viel Böses erwiesen

2Tim 4,15 Vor ihm hüte auch du dich

2Tim 4,16 Bei meiner ersten Verantwortung
[vor Gericht] stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich

2Tim 4,17 Der Herr aber stand mir bei und
stärkte mich, damit durch mich die Predigt vollständig vorgetragen würde und
alle Heiden sie hören könnten

2Tim 4,18 Und der Herr wird mich von
jedem boshaften Werk erlösen und mich retten in sein himmlisches Reich. Ihm
sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Schluss

2Tim 4,19 Grüße Prisca und Aquila und das
Haus des Onesiphorus.

2Tim 4,20 Erastus blieb in Korinth,
Trophimus ließ ich in Milet krank zurück.

2Tim 4,21 Beeile dich, vor dem Winter zu
kommen! Es grüßen dich Eubulus und Pudens und Linus und Claudia und die
Brüder alle.

2Tim 4,22 Der Herr Jesus Christus sei mit
deinem Geist

3Jo-2501

Einleitung: Grüsse an Gajus, das Zeugnis des Gajus

3Jo 1,1 Der Älteste
an Gajus, den geliebten, welchen ich in Wahrheit liebe.

3Jo 1,2 Mein Lieber, ich wünsche dir in
allen Stücken Wohlergehen und Gesundheit, wie es deiner Seele wohlgeht!

3Jo 1,3 Denn ich freute mich sehr, als
Brüder kamen und von deiner Wahrhaftigkeit Zeugnis ablegten, wie du in der
Wahrheit wandelst.

3Jo 1,4 Ich habe keine größere Freude als
die, zu hören, daß meine Kinder in der Wahrheit wandeln.

Die Gastfreundschaft für die reisenden Diener

3Jo 1,5 Mein Lieber, du handelst
getreulich in dem, was du an den Brüdern tust, und noch dazu an
fremden.

3Jo 1,6 Sie haben von deiner Liebe
Zeugnis abgelegt vor der Gemeinde. Du wirst wohltun, wenn du ihnen ein
Geleite gibst, wie es Gottes würdig ist

Die Unterstützung des Werkes Gottes durch die Gläubigen

3Jo 1,7 denn um seines Namens willen sind
sie ausgezogen, ohne von den Heidnischen etwas anzunehmen.

3Jo 1,8 So sind wir nun verpflichtet,
solche aufzunehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden.

Die Vorherrschaft des Diothrephes und seine bösen Taten

3Jo 1,9 Ich habe der Gemeinde etwas
geschrieben

3Jo 1,10 Darum will ich, wenn ich komme,
ihm seine Werke vorhalten, die er tut, indem er uns mit bösen Worten
verleumdet

3Jo 1,11 Mein Lieber, ahme nicht das Böse
nach, sondern das Gute! Wer Gutes tut, der ist von Gott

Der fromme Demetrius

3Jo 1,12 Dem Demetrius wird von allen und
von der Wahrheit selbst ein gutes Zeugnis ausgestellt

Schluss

3Jo 1,13 Ich hätte dir vieles zu
schreiben

3Jo 1,14 Ich hoffe aber, dich bald zu
sehen, und dann wollen wir mündlich miteinander reden.

3Jo 1,15 Friede sei mit dir! Es grüßen
dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen!

Apg-0501

Die wartende Gemeinde

Einleitung: Die 40 Tage des Dienstes Christi

Apg 1,1 Den ersten
Bericht habe ich abgelegt, lieber Theophilus, über alles, was Jesus zu tun
und zu lehren begonnen hat,

Apg 1,2 bis zu dem Tage, da er [in den
Himmel] aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte,
durch den heiligen Geist Befehl gegeben

Apg 1,3 welchen er sich auch nach seinem
Leiden lebendig erzeigte, durch viele sichere Kennzeichen, indem er während
vierzig Tagen ihnen erschien und über das Reich Gottes redete.

Apg 1,4 Und als er mit ihnen zusammen
war, gebot er ihnen, von Jerusalem nicht zu weichen, sondern die Verheißung
des Vaters abzuwarten, welche ihr [, so sprach er,] von mir vernommen
habt,

Apg 1,5 denn Johannes hat mit Wasser
getauft, ihr aber sollt im heiligen Geiste getauft werden, nicht lange nach
diesen Tagen.

Apg 1,6 Die nun zusammengekommen waren,
fragten ihn und sprachen: Herr, gibst du in dieser Zeit Israel die
Königsherrschaft wieder?

Apg 1,7 Er sprach zu ihnen: Es ist nicht
eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen
Macht festgesetzt hat

Der Befehl, das Evangelium in der ganzen Welt zu verkündigen

Apg 1,8 sondern ihr werdet Kraft
empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich
sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der
Erde!

Apg 1,9 Und nach diesen Worten wurde er
vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und vor ihren Augen
weg.

Die Verheissung von dem Wiederkommen Christi auf die Erde

Apg 1,10 Und als sie unverwandt gen
Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in
weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen:

Apg 1,11 Ihr Männer von Galiläa, was
steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den
Himmel aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr
ihn habt gen Himmel fahren sehen.

Das Warten auf den Geist

Apg 1,12 Da kehrten sie nach Jerusalem
zurück von dem Berge, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt,
einen Sabbatweg entfernt.

Apg 1,13 Und als sie hineinkamen, gingen
sie hinauf in das Obergemach, wo sie verblieben, nämlich Petrus und Johannes
und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus,
Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus
Sohn.

Apg 1,14 Diese alle verharrten einmütig
im Gebet, samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen
Brüdern.

Matthias wird an Stelle von Judas gewählt

Apg 1,15 Und in diesen Tagen stand Petrus
mitten unter den Jüngern auf und sprach (es waren aber etwa hundertzwanzig
Personen beisammen):

Apg 1,16 Ihr Männer und Brüder, es mußte
das Wort der Schrift erfüllt werden, das der heilige Geist durch den Mund
Davids vorausgesagt hat über Judas, welcher denen, die Jesus gefangennahmen,
zum Wegweiser wurde.

Apg 1,17 Denn er war uns beigezählt und
hatte das Los dieses Dienstes empfangen.

Apg 1,18 Dieser erwarb einen Acker aus
dem Lohn der Ungerechtigkeit und stürzte kopfüber hinab, barst mitten
entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus.

Apg 1,19 Und es wurde allen kund, die zu
Jerusalem wohnen, so daß jener Acker in ihrer Sprache Akeldama genannt wurde,
das heißt: Blutacker.

Apg 1,20 Denn es steht geschrieben im
Buche der Psalmen: «Seine Behausung soll öde werden, und niemand soll darin
wohnen», und: «sein Amt empfange ein anderer.»

Apg 1,21 So muß nun von den Männern, die
mit uns gegangen sind die ganze Zeit über, da der Herr Jesus unter uns ein-
und ausging,

Apg 1,22 von der Taufe des Johannes an
bis zu dem Tage, da er von uns hinweg aufgenommen wurde, - einer von diesen
muß mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.

Apg 1,23 Und sie stellten zwei dar,
Joseph, genannt Barsabas, mit Zunamen Justus, und Matthias,

Apg 1,24 beteten und sprachen: Herr, du
Kenner aller Herzen, zeige an, welchen von diesen beiden du erwählt
hast,

Apg 1,25 das Los dieses Dienstes und
Apostelamtes zu empfangen, von welchem Judas abgetreten ist, um hinzugehen an
seinen Ort.

Apg 1,26 Und sie gaben ihnen Lose, und
das Los fiel auf Matthias, und er wurde zu den elf Aposteln
hinzugewählt.

Apg-0502

Von Pfingsten bis zur Bekehrung des Saulus

Die sechste Heilszeit: die Gemeinde.

Pfingsten: der Geist wird vom Himmel gesandt

Apg 2,1 Und als der
Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen.

Apg 2,2 Und es entstand plötzlich vom
Himmel her ein Brausen, wie von einem daherfahrenden gewaltigen Winde, und
erfüllte das ganze Haus, worin sie saßen.

Apg 2,3 Und es erschienen Zungen, die
sich zerteilten, wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeglichen unter
ihnen.

Apg 2,4 Und sie wurden alle vom heiligen
Geist erfüllt und fingen an in andern Zungen zu reden, wie der Geist es ihnen
auszusprechen gab.

Apg 2,5 Es wohnten aber zu Jerusalem
Juden, gottesfürchtige Männer, aus allen Völkern unter dem Himmel.

Apg 2,6 Da aber dieses Getöse entstand,
kam die Menge zusammen und wurde bestürzt

Apg 2,7 Sie erstaunten aber alle,
verwunderten sich und sprachen zueinander: Siehe, sind nicht diese alle, die
da reden, Galiläer?

Apg 2,8 Wie hören wir sie denn, ein jeder
in seiner Sprache, darin wir geboren sind?

Apg 2,9 Parther und Meder und Elamiter
und die wir wohnen in Mesopotamien, in Judäa und Kappadocien, in Pontus und
Asien

Apg 2,10 in Phrygien und Pamphylien, in
Ägypten und in den Gegenden Lybiens bei Kyrene, und die hier weilenden
Römer,

Apg 2,11 Juden und Proselyten, Kreter und
Araber, wir hören sie in unsern Zungen die großen Taten Gottes
verkünden!

Apg 2,12 Sie erstaunten aber alle und
gerieten in Verlegenheit und sprachen einer zum andern: Was soll das
sein?

Apg 2,13 Andere aber spotteten und
sprachen: Sie sind voll süßen Weines!

Die Predigt des Petrus.

Thema: Jesus ist der Herr und der Christus

Apg 2,14 Da trat Petrus mit den Elfen
auf, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: Ihr jüdischen Männer und ihr
alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, das sei euch kund, und horchet auf meine
Worte!

Erklärung: Es ist der Geist

Apg 2,15 Denn diese sind nicht trunken,
wie ihr wähnet

Apg 2,16 sondern dies ist, was durch den
Propheten Joel gesagt worden ist:

Apg 2,17 «Und es wird geschehen in den
letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von meinem Geist über
alles Fleisch

Apg 2,18 ja, auch über meine Knechte und
über meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geiste ausgießen, und
sie werden weissagen.

Apg 2,19 Und ich will Wunder tun oben am
Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf

Apg 2,20 die Sonne wird sich in
Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und offenbar
werdende Tag des Herrn kommt.

Apg 2,21 Und es soll geschehen, daß
jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, errettet werden wird.»

Darstellung: Jesus ist auferstanden

und erhöht als Herr und Christus

Apg 2,22 Ihr israelitischen Männer, höret
diese Worte: Jesus von Nazareth, einen Mann, von Gott bei euch erwiesen durch
Kräfte und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn tat, mitten unter euch, wie
ihr selbst wisset

Apg 2,23 diesen, der nach Gottes
festgesetztem Rat und Vorherwissen dahingegeben worden war, habt ihr genommen
und durch der Ungerechten Hände [ans Kreuz] geheftet und getötet.

Apg 2,24 Ihn hat Gott auferweckt, indem
er die Bande des Todes löste, wie es denn unmöglich war, daß er von ihm
festgehalten würde.

Apg 2,25 Denn David spricht von ihm: «Ich
sah den Herrn allezeit vor mir, denn er ist zu meiner Rechten, daß ich nicht
wanke.

Apg 2,26 Darum freut sich mein Herz, und
meine Zunge frohlockt, auch mein Fleisch wird ruhen auf Hoffnung

Apg 2,27 denn du wirst meine Seele nicht
im Totenreich lassen und nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung
sehe.

Apg 2,28 Du hast mir kundgetan die Wege
des Lebens

Apg 2,29 Ihr Männer und Brüder, es sei
mir erlaubt, freimütig zu euch zu reden von dem Stammvater David: er ist
gestorben und begraben, und sein Grab ist unter uns bis auf diesen Tag.

Apg 2,30 Da er nun ein Prophet war und
wußte, daß Gott ihm mit einem Eide verheißen hatte, aus der Frucht seiner
Lenden einen auf seinen Thron zu setzen,

Apg 2,31 hat er in dieser Voraussicht von
der Auferstehung Christi geredet, daß seine Seele nicht im Totenreich
gelassen werde, noch sein Fleisch die Verwesung sehe.

Apg 2,32 Diesen Jesus hat Gott
auferweckt

Apg 2,33 Nachdem er nun durch die rechte
Hand Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des heiligen Geistes vom
Vater empfangen hat, hat er das ausgegossen, was ihr jetzt sehet und
höret.

Apg 2,34 Denn nicht David ist in den
Himmel hinaufgefahren, sondern er sagt selbst: «Der Herr sprach zu meinem
Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,

Apg 2,35 bis ich deine Feinde hinlege als
Schemel deiner Füße.»

Apg 2,36 So erkenne nun das ganze Haus
Israel mit Gewißheit, daß Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum
Herrn und Christus gemacht hat.

Aufforderung: Tut Busse und lasst euch taufen

Apg 2,37 Als sie aber das hörten, ging es
ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was
sollen wir tun, ihr Männer und Brüder?

Apg 2,38 Petrus aber sprach zu ihnen: Tut
Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur
Vergebung eurer Sünden

Apg 2,39 Denn euch gilt die Verheißung
und euren Kindern und allen, die ferne sind, soviele der Herr unser Gott
herrufen wird.

Apg 2,40 Und noch mit vielen andern
Worten beschwor und ermahnte er sie und sprach: Lasset euch retten aus diesem
verkehrten Geschlecht!

Auswirkung: Dreitausend gerettet

und getauft; die erste Gemeinde

Apg 2,41 Die nun sein Wort annahmen,
ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tage etwa dreitausend Seelen
hinzugetan.

Apg 2,42 Sie verharrten aber in der Lehre
der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.

Apg 2,43 Es kam aber eine Furcht über
alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel.

Apg 2,44 Alle Gläubigen aber waren
beisammen und hatten alles gemeinsam

Apg 2,45 die Güter und Habe verkauften
sie und verteilten sie unter alle, je nachdem einer es bedurfte.

Apg 2,46 Und täglich verharrten sie
einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit
Frohlocken und in Einfalt des Herzens,

Apg 2,47 lobten Gott und hatten Gunst bei
dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich solche, die gerettet wurden, zur
Gemeinde hinzu.

Apg-0503

Das erste Wunder der Apostel: der lahme Mann wird geheilt

Apg 3,1 Petrus aber
und Johannes gingen in den Tempel hinauf um die neunte Stunde, da man zu
beten pflegte.

Apg 3,2 Und es wurde ein Mann
herbeigebracht, der lahm war von Mutterleib an, den man täglich an die Pforte
des Tempels, welche man «die Schöne» nennt, hinsetzte, damit er von denen,
die in den Tempel hineingingen, ein Almosen erbitte.

Apg 3,3 Als dieser Petrus und Johannes
sah, die in den Tempel hineingehen wollten, bat er sie um ein Almosen.

Apg 3,4 Petrus aber samt Johannes blickte
ihn an und sprach: Sieh uns an!

Apg 3,5 Er aber achtete auf sie in der
Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen.

Apg 3,6 Da sprach Petrus: Silber und Gold
habe ich nicht

Apg 3,7 Und er ergriff ihn bei der
rechten Hand und richtete ihn auf. Und alsbald wurden seine Füße und seine
Knöchel fest,

Apg 3,8 und er sprang auf und konnte
stehen, ging umher und trat mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und
lobte Gott.

Apg 3,9 Und alles Volk sah, wie er
umherging und Gott lobte.

Apg 3,10 Und sie erkannten, daß er der
war, der um des Almosens willen an der «schönen» Pforte des Tempels gesessen
hatte

Apg 3,11 Da er sich aber zu Petrus und
Johannes hielt, lief alles Volk voll Erstaunen bei ihnen zusammen in der
sogenannten Halle Salomos.

Die zweite Predigt des Petrus.

Thema: Die Bündnisse werden

erfüllt werden

Apg 3,12 Als Petrus das sah, antwortete
er dem Volke: Ihr israelitischen Männer, was verwundert ihr euch darüber,
oder was blickt ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder
Frömmigkeit bewirkt, daß dieser wandelt?

Apg 3,13 Der Gott Abrahams und Isaaks und
Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Sohn Jesus verherrlicht, den ihr
überliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser ihn freisprechen
wollte.

Apg 3,14 Ihr aber habt den Heiligen und
Gerechten verleugnet und verlangt, daß euch ein Mörder geschenkt werde,

Apg 3,15 den Fürsten des Lebens aber habt
ihr getötet

Apg 3,16 Und auf den Glauben an seinen
Namen hin hat sein Name diesen [Mann] hier, den ihr sehet und kennet,
gestärkt, und der durch ihn [gewirkte] Glaube hat ihm diese volle Gesundheit
gegeben vor euch allen.

Apg 3,17 Und nun, ihr Brüder, ich weiß,
daß ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Obersten

Apg 3,18 Gott aber hat das, was er durch
den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, daß nämlich Christus
leiden müsse, auf diese Weise erfüllt.

Apg 3,19 So tut nun Buße und bekehret
euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden,

Apg 3,20 damit Zeiten der Erquickung vom
Angesicht des Herrn kommen und er den euch vorherbestimmten Christus Jesus
sende,

Apg 3,21 welchen der Himmel aufnehmen muß
bis auf die Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den
Mund seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat.

Apg 3,22 Denn Mose hat zu den Vätern
gesagt: «Einen Propheten wird euch der Herr euer Gott erwecken aus euren
Brüdern, gleichwie mich

Apg 3,23 Und es wird geschehen: jede
Seele, welche nicht auf diesen Propheten hören wird, soll aus dem Volk
vertilgt werden.»

Apg 3,24 Und alle Propheten, von Samuel
an und den folgenden, soviele ihrer geredet haben, die haben auch diese Tage
angekündigt.

Apg 3,25 Ihr seid die Söhne der Propheten
und des Bundes, den Gott mit unsern Vätern schloß, indem er zu Abraham
sprach: «Und in deinem Samen sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet
werden.»

Apg 3,26 Euch zuerst hat Gott, indem er
seinen Sohn Jesus auferweckte, ihn gesandt, um euch zu segnen, durch
Bekehrung eines jeden unter euch von seiner Bosheit.

Apg-0504

Die erste Verfolgung

Apg 4,1 Während sie
aber zum Volk redeten, traten die Priester und der Hauptmann des Tempels und
die Sadduzäer auf sie zu.

Apg 4,2 Die verdroß es, daß sie das Volk
lehrten und in Jesus die Auferstehung von den Toten verkündigten.

Apg 4,3 Und sie legten Hand an sie und
setzten sie ins Gefängnis bis zum folgenden Morgen, denn es war schon
Abend.

Apg 4,4 Viele aber von denen, die das
Wort gehört hatten, wurden gläubig. Und die Zahl der Männer stieg auf etwa
fünftausend.

Die Rede des Petrus vor dem Hohen Rat

Apg 4,5 Es geschah aber am folgenden
Morgen, daß sich ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten in Jerusalem
versammelten,

Apg 4,6 auch Hannas, der Hohepriester,
und Kajaphas und Johannes und Alexander und alle, die aus hohepriesterlichem
Geschlechte waren.

Apg 4,7 Und sie stellten sie in ihre
Mitte und fragten sie: Aus welcher Macht oder in welchem Namen habt ihr das
getan?

Apg 4,8 Da sprach Petrus, vom heiligen
Geist erfüllt, zu ihnen: Ihr Obersten des Volkes und ihr Ältesten von
Israel,

Apg 4,9 wenn wir heute wegen der Wohltat
an einem kranken Menschen verhört [und gefragt] werden, durch wen ihm
geholfen worden sei,

Apg 4,10 so sei euch allen und dem ganzen
Volke Israel kund, daß durch den Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr
gekreuzigt, den Gott von den Toten auferweckt hat, daß durch ihn dieser
gesund vor euch steht.

Apg 4,11 Das ist der Stein, der von euch,
den Bauleuten, verschmäht wurde, der zum Eckstein geworden ist.

Apg 4,12 Und es ist in keinem andern das
Heil

Der Hohe Rat verbietet, weiterhin

in dem Namen Jesu zu predigen

Apg 4,13 Als sie aber die Freimütigkeit
des Petrus und Johannes sahen und erfuhren, daß sie ungelehrte Leute und
Laien seien, verwunderten sie sich und erkannten sie, daß sie mit Jesus
gewesen waren.

Apg 4,14 Da sie aber den Menschen bei
ihnen stehen sahen, der geheilt worden war, konnten sie nichts dagegen
sagen.

Apg 4,15 Da hießen sie sie aus dem Hohen
Rate abtreten und beratschlagten miteinander und sprachen:

Apg 4,16 Was wollen wir diesen Menschen
tun? Denn daß ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, das ist
allen Bewohnern von Jerusalem bekannt, und wir können es nicht leugnen.

Apg 4,17 Aber damit es sich nicht weiter
unter dem Volk verbreite, wollen wir ihnen ernstlich drohen, damit sie
hinfort mit keinem Menschen mehr von diesem Namen reden.

Apg 4,18 Und sie ließen sie rufen und
geboten ihnen, durchaus nicht mehr in dem Namen Jesu zu reden noch zu
lehren.

Apg 4,19 Petrus aber und Johannes
antworteten ihnen und sprachen: Entscheidet ihr selbst, ob es vor Gott recht
ist, euch mehr zu gehorchen als Gott

Apg 4,20 denn es ist uns unmöglich, nicht
von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.

Apg 4,21 Sie aber drohten ihnen noch
weiter und ließen sie frei, weil sie keinen Weg fanden, sie zu bestrafen,
wegen des Volkes

Apg 4,22 denn der Mensch war über vierzig
Jahre alt, an welchem dieses Zeichen der Heilung geschehen war.

Die Gläubigen werden neu mit

dem Geist erfüllt

Apg 4,23 Als sie aber freigelassen waren,
kamen sie zu den Ihrigen und verkündigten alles, was die Hohenpriester und
die Ältesten zu ihnen gesagt hatten.

Apg 4,24 Sie aber, da sie es hörten,
erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herr, du bist der Gott,
der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darinnen ist, gemacht
hat

Apg 4,25 der du durch den Mund unsres
Vaters David, deines Knechtes, gesagt hast: «Warum toben die Heiden und
nehmen sich die Völker vor, was umsonst ist?

Apg 4,26 Die Könige der Erde treten
zusammen, und die Fürsten versammeln sich miteinander wider den Herrn und
wider seinen Gesalbten.»

Apg 4,27 Ja wahrlich, es haben sich
versammelt in dieser Stadt wider deinen heiligen Sohn Jesus, welchen du
gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und dem Volke
Israel,

Apg 4,28 zu tun, was deine Hand und dein
Rat zuvor beschlossen hatte, daß es geschehen sollte.

Apg 4,29 Und nun, Herr, siehe an ihre
Drohungen und verleihe deinen Knechten, mit aller Freimütigkeit dein Wort zu
reden

Apg 4,30 indem du deine Hand ausstreckst
zur Heilung, und daß Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines
heiligen Sohnes Jesus!

Apg 4,31 Und als sie gebetet hatten,
erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren, und sie wurden alle mit dem
heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.

Freiwillige Teilung der Güter unter den Gläubigen zu Jerusalem

Apg 4,32 Die Menge der Gläubigen aber war
ein Herz und eine Seele

Apg 4,33 Und mit großer Kraft legten die
Apostel das Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade
war auf ihnen allen.

Apg 4,34 Es litt auch niemand unter ihnen
Mangel

Apg 4,35 und legten ihn den Aposteln zu
Füßen

Apg 4,36 Joses aber, von den Aposteln
zubenannt Barnabas (das heißt übersetzt: «Sohn des Trostes»), ein Levit, aus
Cypern gebürtig,

Apg 4,37 der einen Acker hatte, verkaufte
ihn, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

Apg-0505

Ananias und Saphira lügen dem Heiligen Geist

Apg 5,1 Ein Mann
aber, mit Namen Ananias, samt seiner Frau Saphira, verkaufte ein Gut

Apg 5,2 und entwendete von dem Erlös,
unter Mitwissen seiner Frau, und brachte einen Teil davon und legte ihn den
Aposteln zu Füßen.

Apg 5,3 Petrus aber sprach: Ananias,
warum hat der Satan dein Herz erfüllt, den heiligen Geist zu belügen und von
dem Erlös des Gutes [etwas] zu entwenden?

Apg 5,4 Konntest du es nicht als dein
Eigentum behalten? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner
Gewalt? Warum beschlossest du denn in deinem Herzen diese Tat? Du hast nicht
Menschen belogen, sondern Gott!

Apg 5,5 Als aber Ananias diese Worte
hörte, fiel er nieder und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die
es hörten.

Apg 5,6 Es standen aber die Jünglinge
auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.

Apg 5,7 Und es begab sich, nach einer
Weile von ungefähr drei Stunden, da kam seine Frau herein, ohne zu wissen,
was geschehen war.

Apg 5,8 Da hob Petrus an und sprach zu
ihr: Sage mir, habt ihr das Gut um so und so viel verkauft? Sie sprach: Ja,
um so viel!

Apg 5,9 Petrus aber sprach zu ihr: Warum
seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße
derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden auch dich
hinaustragen!

Apg 5,10 Da fiel sie alsbald zu seinen
Füßen nieder und verschied

Apg 5,11 Und es kam große Furcht über die
ganze Gemeinde und über alle, die davon hörten.

Gewaltige Wunder zu Jerusalem

Apg 5,12 Durch die Hände der Apostel aber
geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk

Apg 5,13 Von den übrigen aber wagte
keiner sich ihnen anzuschließen

Apg 5,14 und immer mehr wurden
hinzugetan, die an den Herrn glaubten, eine Menge von Männern und
Frauen,

Apg 5,15 so daß man die Kranken auf die
Gassen hinaustrug und sie auf Betten und Bahren legte, damit, wenn Petrus
käme, auch nur sein Schatten einen von ihnen überschattete.

Apg 5,16 Es kamen aber auch viele aus den
umliegenden Städten in Jerusalem zusammen und brachten Kranke und von
unreinen Geistern Geplagte

Die zweite Verfolgung

Apg 5,17 Es erhob sich aber der
Hohepriester und sein ganzer Anhang, nämlich die Sekte der Sadduzäer.

Apg 5,18 Die wurden voll Eifersucht und
legten ihre Hände an die Apostel und setzten sie in öffentlichen
Gewahrsam.

Apg 5,19 Aber ein Engel des Herrn öffnete
in der Nacht die Türen des Gefängnisses und führte sie heraus und
sprach:

Apg 5,20 Gehet hin, tretet auf und redet
im Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens!

Apg 5,21 Als sie das hörten, gingen sie
frühmorgens in den Tempel und lehrten. Es kam aber der Hohepriester und sein
Anhang, und sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Kinder Israel
zusammen und sandten in das Gefängnis, um sie herbringen zu lassen.

Apg 5,22 Als aber die Diener hinkamen,
fanden sie jene nicht im Gefängnis. Da kehrten sie zurück, meldeten es und
sprachen:

Apg 5,23 Das Gefängnis fanden wir zwar
mit aller Sorgfalt verschlossen und die Wächter vor den Türen stehen

Apg 5,24 Als aber der Tempelhauptmann und
die Hohenpriester diese Worte hörten, konnten sie sich nicht erklären, wieso
das komme.

Apg 5,25 Da kam jemand und verkündigte
ihnen: Siehe, die Männer, welche ihr ins Gefängnis gesetzt habt, stehen im
Tempel und lehren das Volk!

Apg 5,26 Da ging der Hauptmann mit den
Dienern hin und führte sie herbei, nicht mit Gewalt

Apg 5,27 Und sie brachten sie und
stellten sie vor den Hohen Rat

Apg 5,28 Haben wir euch nicht streng
verboten, in diesem Namen zu lehren? Und siehe, ihr habt mit eurer Lehre
Jerusalem erfüllt und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen!

Die Antwort der Apostel

Apg 5,29 Petrus aber und die Apostel
antworteten und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!

Apg 5,30 Der Gott unsrer Väter hat Jesus
auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und umgebracht habt.

Apg 5,31 Diesen hat Gott zum Anführer und
Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu
verleihen.

Apg 5,32 Und wir sind Seine Zeugen dieser
Tatsachen, und der heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm
gehorsam sind.

Apg 5,33 Als sie aber das hörten, fühlten
sie sich tief getroffen und wollten sie umbringen.

Apg 5,34 Es stand aber im Hohen Rate ein
Pharisäer namens Gamaliel auf, ein beim ganzen Volke angesehener
Gesetzeslehrer, und befahl, die Leute ein wenig abtreten zu lassen

Apg 5,35 dann sprach er zu ihnen: Ihr
israelitischen Männer, nehmt euch in acht, was ihr mit diesen Menschen tun
wollt!

Apg 5,36 Denn vor diesen Tagen trat
Theudas auf, der sich für etwas Großes ausgab und dem eine Anzahl Männer,
etwa vierhundert, anhing

Apg 5,37 Nach diesem trat Judas, der
Galiläer, in den Tagen der Schatzung auf und brachte unter seiner Führung
viel Volk zum Abfall

Apg 5,38 Und jetzt sage ich euch: Stehet
von diesen Menschen ab und lasset sie! Denn ist dieses Vorhaben oder dieses
Werk von Menschen, so wird es zunichte werden

Apg 5,39 ist es aber von Gott, so
vermöget ihr es nicht zu vernichten. Daß ihr nicht gar als solche erfunden
werdet, die wider Gott streiten!

Die Apostel werden geschlagen

und es wird ihnen Schweigen geboten

Apg 5,40 Und sie fügten sich ihm und
riefen die Apostel herbei und gaben ihnen Streiche und verboten ihnen, von
dem Namen Jesus zu reden, und entließen sie.

Apg 5,41 Sie aber gingen fröhlich vom
Hohen Rat hinweg, weil sie gewürdigt worden waren, um Seines Namens willen
Schmach zu leiden

Apg 5,42 und sie hörten nicht auf, alle
Tage im Tempel und in den Häusern zu lehren und das Evangelium von Jesus als
dem Christus zu verkündigen.

Apg-0506

Innere Schwierigkeiten werden durch Liebe überwunden

Apg 6,1 In jenen
Tagen aber, als die Zahl der Jünger wuchs, entstand ein Murren der
Griechen gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen
Hilfeleistung übersehen wurden.

Apg 6,2 Da beriefen die Zwölf die Menge
der Jünger zusammen und sprachen: Es ziemt sich nicht, daß wir das Wort
Gottes verlassen, um bei den Tischen zu dienen.

Apg 6,3 Darum, ihr Brüder, sehet euch
nach sieben Männern aus eurer Mitte um, von gutem Zeugnis, voll [heiligen]
Geistes und Weisheit

Apg 6,4 wir aber wollen im Gebet und im
Dienste des Wortes verharren.

Apg 6,5 Und die Rede gefiel der ganzen
Menge, und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen
Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und
Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia.

Apg 6,6 Diese stellten sie vor die
Apostel, und sie beteten und legten ihnen die Hände auf.

Apg 6,7 Und das Wort Gottes nahm zu, und
die Zahl der Jünger mehrte sich sehr zu Jerusalem, auch eine große Zahl von
Priestern wurden dem Glauben gehorsam.

Apg 6,8 Stephanus aber, voll Gnade und
Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.

Die dritte Verfolgung:

Stephanus wird von den Rat gebracht

Apg 6,9 Es standen aber etliche aus der
sogenannten Synagoge der Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und derer
von Cilicien und Asien auf und stritten mit Stephanus.

Apg 6,10 Und sie vermochten der Weisheit
und dem Geist, womit er redete, nicht zu widerstehen.

Apg 6,11 Da stifteten sie Männer an, die
sagten: Wir haben ihn Lästerworte wider Mose und Gott reden hören.

Apg 6,12 Und sie wiegelten das Volk und
die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, überfielen ihn, rissen ihn fort
und führten ihn vor den Hohen Rat.

Apg 6,13 Und sie stellten falsche Zeugen,
die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, Reden zu führen wider diese heilige
Stätte und das Gesetz!

Apg 6,14 Denn wir haben ihn sagen hören:
Dieser Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche
ändern, die uns Mose überliefert hat!

Apg 6,15 Und da alle, die im Hohen Rate
saßen, ihn anblickten, sahen sie sein Angesicht, [das war] wie eines Engels
Angesicht.

Apg-0507

Stephanus redet vor dem Hohen Rat

über den Unglauben Israels

Apg 7,1 Da sprach der
Hohepriester: Verhält sich dieses also?

Apg 7,2 Er aber sprach: Ihr Männer,
Brüder und Väter, höret! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater
Abraham, als er in Mesopotamien war, bevor er in Haran wohnte, und sprach zu
ihm:

Apg 7,3 «Gehe hinweg aus deinem Lande und
deiner Verwandtschaft und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde!»

Apg 7,4 Da ging er hinweg aus dem Lande
der Chaldäer und wohnte in Haran. Und von dort, nach dem Tode seines Vaters,
führte er ihn herüber in dieses Land, welches ihr jetzt bewohnet.

Apg 7,5 Und er gab ihm kein Erbteil
darin, auch nicht einen Fuß breit, und verhieß, es ihm und seinem Samen nach
ihm zum Eigentum zu geben, obwohl er kein Kind hatte.

Apg 7,6 Gott sprach aber also: «Sein Same
wird Fremdling sein in einem fremden Lande, und man wird ihn dienstbar machen
und übel behandeln, vierhundert Jahre lang.

Apg 7,7 Und das Volk, dem sie dienen
werden, will ich richten, sprach Gott

Apg 7,8 Und er gab ihm den Bund der
Beschneidung. Und also zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tage,
und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen.

Apg 7,9 Und die Patriarchen waren
neidisch auf Joseph und verkauften ihn nach Ägypten.

Apg 7,10 Aber Gott war mit ihm und
rettete ihn aus allen seinen Trübsalen und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem
Pharao, dem König von Ägypten

Apg 7,11 Es kam aber eine Hungersnot über
das ganze Land Ägypten und Kanaan und große Bedrängnis, und unsere Väter
fanden keine Speise.

Apg 7,12 Als aber Jakob hörte, daß Korn
in Ägypten zu haben sei, sandte er unsre Väter zum erstenmal aus.

Apg 7,13 Und beim zweitenmal gab sich
Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und die Abstammung Josephs wurde dem
Pharao kund.

Apg 7,14 Da sandte Joseph hin und berief
seinen Vater Jakob zu sich und die ganze Verwandtschaft von fünfundsiebzig
Seelen.

Apg 7,15 Und Jakob zog nach Ägypten hinab
und starb, er und unsre Väter.

Apg 7,16 Und sie wurden herübergebracht
nach Sichem und in das Grab gelegt, das Abraham um eine Summe Geld von den
Söhnen Hemors in Sichem gekauft hatte.

Apg 7,17 Als aber die Zeit der Verheißung
nahte, welche Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich
in Ägypten,

Apg 7,18 bis ein anderer König über
Ägypten aufkam, der Joseph nicht kannte.

Apg 7,19 Dieser handelte arglistig gegen
unser Geschlecht und zwang die Väter, ihre Kinder auszusetzen, damit sie
nicht am Leben blieben.

Apg 7,20 In dieser Zeit wurde Mose
geboren, der war Gott angenehm

Apg 7,21 Als er aber ausgesetzt wurde,
hob ihn die Tochter des Pharao auf und erzog ihn sich zum Sohne.

Apg 7,22 Und Mose wurde in aller Weisheit
der Ägypter unterrichtet und war mächtig in Wort und Tat.

Apg 7,23 Als er aber vierzig Jahre alt
wurde, stieg der Gedanke in ihm auf, sich nach seinen Brüdern, den Kindern
Israel, umzusehen.

Apg 7,24 Und da er einen Unrecht leiden
sah, wehrte er es ab und schaffte dem Unterdrückten Recht, indem er den
Ägypter erschlug.

Apg 7,25 Er meinte aber, seine Brüder
würden es verstehen, daß Gott ihnen durch seine Hand Rettung gäbe

Apg 7,26 Und am folgenden Tage erschien
er bei ihnen, als sie miteinander haderten, und ermahnte sie zum Frieden und
sprach: Ihr Männer, ihr seid Brüder

Apg 7,27 Der aber, welcher seinem
Nächsten Unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich zum Obersten und
Richter über uns gesetzt?

Apg 7,28 Willst du mich etwa töten, wie
du gestern den Ägypter getötet hast?

Apg 7,29 Da floh Mose auf dieses Wort hin
und wurde ein Fremdling im Lande Midian, wo er zwei Söhne zeugte.

Apg 7,30 Und als vierzig Jahre verflossen
waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel des Herrn in der
Feuerflamme eines Busches.

Apg 7,31 Da Mose das sah, verwunderte er
sich über die Erscheinung. Als er aber hinzutrat, sie zu betrachten, erging
die Stimme des Herrn an ihn:

Apg 7,32 «Ich bin der Gott deiner Väter,
der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.» Mose aber zitterte und wagte nicht
hinzuschauen.

Apg 7,33 Da sprach der Herr zu ihm: Löse
die Schuhe von deinen Füßen

Apg 7,34 Ich habe die Mißhandlung meines
Volkes, das in Ägypten ist, wohl gesehen und habe ihr Seufzen gehört und bin
herabgestiegen, sie zu erretten. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten
senden!

Apg 7,35 Diesen Mose, den sie
verleugneten, indem sie sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter
eingesetzt? - diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand des
Engels, der ihm im Busche erschienen war.

Apg 7,36 Dieser führte sie heraus, indem
er Wunder und Zeichen tat im Lande Ägypten und am Roten Meer und in der
Wüste, vierzig Jahre lang.

Apg 7,37 Das ist der Mose, der zu den
Kindern Israel sprach: Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott aus
euren Brüdern erwecken, gleichwie mich

Apg 7,38 Das ist der, welcher in der
Gemeinde in der Wüste war mit dem Engel, der auf dem Berge Sinai zu ihm
redete und mit unsern Vätern, der lebendige Aussprüche empfing, um sie uns zu
geben

Apg 7,39 dem unsere Väter nicht gehorsam
sein wollten

Apg 7,40 indem sie zu Aaron sprachen:
Mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen

Apg 7,41 Und sie machten ein Kalb in
jenen Tagen und brachten dem Götzen ein Opfer und freuten sich an den Werken
ihrer Hände.

Apg 7,42 Da wandte sich Gott ab und gab
sie dahin, so daß sie dem Heer des Himmels dienten, wie im Buche der
Propheten geschrieben steht: «Habt ihr mir etwa Brandopfer und Schlachtopfer
dargebracht, die vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel?

Apg 7,43 Ihr habt das Zelt des Moloch und
das Sternbild eures Gottes Remphan umhergetragen, die Bilder, die ihr gemacht
habt, um sie anzubeten. Und ich werde euch wegführen über Babylon
hinaus.»

Apg 7,44 Unsre Väter hatten das Zelt des
Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher mit Mose redete, es zu machen
befahl nach dem Vorbilde, das er gesehen hatte.

Apg 7,45 Dieses brachten auch unsre
Väter, wie sie es empfangen hatten, mit Josua [in das Land], als sie es von
den Heiden in Besitz nahmen, welche Gott vor dem Angesichte unsrer Väter
vertrieb, bis auf die Tage Davids.

Apg 7,46 Der fand Gnade vor Gott und bat,
ob er für den Gott Jakobs eine Wohnung finden dürfe.

Apg 7,47 Salomo aber erbaute ihm ein
Haus.

Apg 7,48 Doch der Höchste wohnt nicht in
Tempeln, von Händen gemacht, wie der Prophet spricht:

Apg 7,49 «Der Himmel ist mein Thron und
die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen,
spricht der Herr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe?

Apg 7,50 Hat nicht meine Hand das alles
gemacht?» -

Apg 7,51 Ihr Halsstarrigen und
Unbeschnittenen an Herzen und Ohren! Ihr widerstrebet allezeit dem heiligen
Geiste

Apg 7,52 Welchen Propheten haben eure
Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche von dem Kommen des
Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden
seid

Apg 7,53 ihr, die ihr das Gesetz auf
Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt!

Stephanus, der erste Märtyrer.

Die erste Erwähnung des Saulus von Taras, später genannt Paulus

Apg 7,54 Als sie aber das hörten, schnitt
es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.

Apg 7,55 Er aber, voll heiligen Geistes,
blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur
Rechten Gottes stehen

Apg 7,56 und er sprach: Siehe, ich sehe
den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen!

Apg 7,57 Sie aber schrieen mit lauter
Stimme, hielten sich die Ohren zu, stürmten einmütig auf ihn los, stießen ihn
zur Stadt hinaus und steinigten ihn.

Apg 7,58 Und die Zeugen legten ihre
Kleider zu den Füßen eines Jünglings nieder, welcher Saulus hieß.

Apg 7,59 Und sie steinigten den
Stephanus, welcher ausrief und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist
auf!

Apg 7,60 Er kniete aber nieder und rief
mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und nachdem er
das gesagt hatte, entschlief er.

 

Apg-0508

Die vierte Verfolgung:

Saulus übernimmt die Führung

Apg 8,1 Saulus aber
hatte seiner Hinrichtung zugestimmt. Und es entstand an jenem Tage eine große
Verfolgung über die Gemeinde zu Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die
Landschaften von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel.

Apg 8,2 Den Stephanus aber begruben
gottesfürchtige Männer und veranstalteten eine große Trauer um ihn.

Apg 8,3 Saulus aber verwüstete die
Gemeinde, drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und
überlieferte sie ins Gefängnis.

Die ersten Missionare

Apg 8,4 Die nun, welche sich zerstreut
hatten, zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums.

Der Dienst des Philippus in Samarien

Apg 8,5 Philippus aber kam hinab in eine
Stadt von Samaria und predigte ihnen Christus.

Apg 8,6 Und das Volk achtete einmütig auf
das, was Philippus sagte, als sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er
tat.

Apg 8,7 Denn aus vielen, welche unreine
Geister hatten, fuhren diese mit großem Geschrei aus

Apg 8,8 Und es herrschte große Freude in
jener Stadt.

Apg 8,9 Ein Mann aber mit Namen Simon
hatte zuvor in der Stadt Zauberei getrieben und das Volk von Samaria in
Erstaunen gesetzt, indem er sich für etwas Großes ausgab.

Apg 8,10 Auf ihn achteten alle, klein und
groß, und sprachen: Dieser ist die Kraft Gottes, die man die große
nennt.

Apg 8,11 Sie achteten aber auf ihn, weil
er sie so lange Zeit durch seine Zaubereien in Erstaunen gesetzt hatte.

Apg 8,12 Als sie aber dem Philippus
glaubten, der das Evangelium vom Reiche Gottes und vom Namen Jesu Christi
predigte, ließen sich Männer und Frauen taufen.

Apg 8,13 Simon aber wurde auch gläubig
und hielt sich, nachdem er getauft worden war, stets zu Philippus

Apg 8,14 Als aber die Apostel zu
Jerusalem hörten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie
Petrus und Johannes zu ihnen.

Apg 8,15 Diese kamen hinab und beteten
für sie, daß sie den heiligen Geist empfingen

Apg 8,16 denn er war noch auf keinen von
ihnen gefallen, sondern sie waren nur getauft auf den Namen des Herrn
Jesus.

Apg 8,17 Da legten sie ihnen die Hände
auf, und sie empfingen den heiligen Geist.

Apg 8,18 Als aber Simon sah, daß durch
die Handauflegung der Apostel der heilige Geist gegeben wurde, brachte er
ihnen Geld und sprach:

Apg 8,19 Gebet auch mir diese Vollmacht,
damit, wenn ich jemand die Hände auflege, er den heiligen Geist
empfange!

Apg 8,20 Petrus aber sprach zu ihm: Dein
Geld fahre samt dir ins Verderben, weil du meinst, die Gabe Gottes mit Geld
erwerben zu können!

Apg 8,21 Du hast weder Anteil noch Erbe
an diesem Wort

Apg 8,22 So tue nun Buße über diese deine
Bosheit und bitte den Herrn, ob dir die Tücke deines Herzens möge vergeben
werden

Apg 8,23 denn ich sehe, daß du in
bitterer Galle und in Ungerechtigkeit verstrickt bist.

Apg 8,24 Da antwortete Simon und sprach:
Betet ihr für mich zum Herrn, daß nichts von dem, was ihr gesagt habt, über
mich komme!

Apg 8,25 Sie nun, nachdem sie das Wort
des Herrn bezeugt und gelehrt hatten, kehrten nach Jerusalem zurück und
predigten das Evangelium in vielen Dörfern der Samariter.

Philippus und der Kämmerer aus Mohrenland (Äthiopien)

Apg 8,26 Ein Engel des Herrn aber redete
zu Philippus und sprach: Steh auf und wandere nach Süden auf der Straße, die
von Jerusalem nach Gaza hinabführt

Apg 8,27 Und er stand auf und machte sich auf den Weg. Und siehe, ein Äthiopier, ein Kämmerer und Gewaltiger Kandaces, der Königin der Äthiopier, welcher über ihren ganzen Schatz gesetzt war, der war gekommen, um in Jerusalem anzubeten

Apg 8,28 und nun kehrte er zurück und saß
auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.

Apg 8,29 Da sprach der Geist zu
Philippus: Geh hinzu und halte dich zu diesem Wagen!

Apg 8,30 Da lief Philippus hinzu und
hörte ihn den Propheten Jesaja lesen

Apg 8,31 Er aber sprach: Wie kann ich es,
wenn niemand mich anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu
ihm zu setzen.

Apg 8,32 Die Schriftstelle aber, die er
las, war diese: «Wie ein Schaf ward er zur Schlachtung geführt, und wie ein
Lamm vor seinem Scherer stumm ist, so tut er seinen Mund nicht auf.

Apg 8,33 In seiner Erniedrigung ward sein
Gericht aufgehoben. Wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn sein
Leben wird von der Erde weggenommen!»

Apg 8,34 Da wandte sich der Kämmerer an
Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet solches? Von
sich selbst oder von einem andern?

Apg 8,35 Da tat Philippus seinen Mund auf
und hob an mit dieser Schriftstelle und verkündigte ihm das Evangelium von
Jesus.

Apg 8,36 Als sie aber des Weges
dahinzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer spricht: Siehe, hier
ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?

Apg 8,37 Da sprach Philippus: Wenn du von
ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt. Er antwortete und sprach: Ich
glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist!

Apg 8,38 Und er hieß den Wagen anhalten,
und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er
taufte ihn.

Apg 8,39 Als sie aber aus dem Wasser
heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der
Kämmerer sah ihn nicht mehr

Apg 8,40 Philippus aber wurde zu Azot
gefunden, und er zog umher und verkündigte das Evangelium in allen Städten,
bis er nach Cäsarea kam.

Apg-0509

Von der Bekehrung des Saulus bis zur der ersten Missionsreise

Die Bekehrung des Saulus

Apg 9,1 Saulus aber
schnaubte noch drohend und mordend wider die Jünger des Herrn, ging zum
Hohenpriester

Apg 9,2 und erbat sich von ihm Briefe
nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er etliche Anhänger des Weges
fände, Männer und Frauen, er sie gebunden nach Jerusalem führte.

Apg 9,3 Auf der Reise aber begab es sich,
als er sich der Stadt Damaskus näherte, daß ihn plötzlich ein Licht vom
Himmel umstrahlte.

Apg 9,4 Und als er zur Erde fiel, hörte
er eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich?

Apg 9,5 Er aber sagte: Wer bist du, Herr?
Der aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden,
wider den Stachel auszuschlagen!

Apg 9,6 Da sprach er mit Zittern und
Schrecken: Herr, was willst du, daß ich tun soll? Und der Herr antwortete
ihm: Steh auf und gehe in die Stadt hinein, so wird man dir sagen, was du tun
sollst!

Apg 9,7 Die Männer aber, die mit ihm
reisten, standen sprachlos da, indem sie zwar die Stimme hörten, aber niemand
sahen.

Apg 9,8 Da stand Saulus von der Erde
auf

Apg 9,9 Und er konnte drei Tage lang
nicht sehen und aß nicht und trank nicht.

Apg 9,10 Es war aber ein Jünger zu
Damaskus, namens Ananias. Zu diesem sprach der Herr in einem Gesicht:
Ananias! Er sprach: Hier bin ich, Herr!

Apg 9,11 Der Herr sprach zu ihm: Steh auf
und gehe in die Gasse, welche man «die Gerade» nennt, und frage im Hause des
Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Denn siehe, er betet

Apg 9,12 und er hat in einem Gesicht
einen Mann gesehen, namens Ananias, der hereinkam und ihm die Hände auflegte,
damit er wieder sehend werde.

Apg 9,13 Da antwortete Ananias: Herr, ich
habe von vielen von diesem Mann gehört, wieviel Böses er deinen Heiligen in
Jerusalem zugefügt hat.

Apg 9,14 Und hier hat er Vollmacht von
den Hohenpriestern, alle, die deinen Namen anrufen, gefangen zu nehmen.

Apg 9,15 Aber der Herr sprach zu ihm:
Gehe hin, denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, um meinen Namen vor
Heiden und Könige und vor die Kinder Israel zu tragen!

Apg 9,16 Denn ich werde ihm zeigen,
wieviel er um meines Namens willen leiden muß.

Saulus wird mit dem Geist erfüllt

Apg 9,17 Da ging Ananias hin und trat in
das Haus

Saulus wird getauft

Apg 9,18 Und alsbald fiel es von seinen
Augen wie Schuppen, und er konnte wieder sehen und stand auf und ließ sich
taufen, nahm Speise und stärkte sich.

Apg 9,19 Er war aber etliche Tage bei den
Jüngern zu Damaskus.

Saulus predigt zu Damaskus

Apg 9,20 Und alsbald predigte er in den
Synagogen Jesus, daß dieser der Sohn Gottes sei.

Apg 9,21 Es erstaunten aber alle, die ihn
hörten, und sprachen: Ist das nicht der, welcher in Jerusalem die zerstörte,
welche diesen Namen anrufen, und der dazu hierher gekommen war, um sie
gebunden zu den Hohenpriestern zu führen?

Apg 9,22 Saulus aber wurde noch mehr
gekräftigt und beunruhigte die Juden, die zu Damaskus wohnten, indem er
bewies, daß Jesus der Christus sei.

Saulus entkommt nach Jerusalem

Apg 9,23 Als aber viele Tage vergangen
waren, beratschlagten die Juden miteinander, ihn umzubringen.

Apg 9,24 Doch ihr Anschlag wurde dem
Saulus kund. Und sie bewachten auch die Tore Tag und Nacht, um ihn
umzubringen.

Apg 9,25 Da nahmen ihn die Jünger bei
Nacht und ließen ihn in einem Korb über die Mauer hinab.

Apg 9,26 Als er aber nach Jerusalem kam,
versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen

Apg 9,27 Barnabas aber nahm ihn auf,
führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Wege den Herrn
gesehen und daß dieser zu ihm geredet habe, und wie er in Damaskus freimütig
im Namen Jesu gepredigt habe.

Apg 9,28 Und er ging in Jerusalem mit
ihnen aus und ein und predigte freimütig im Namen des Herrn.

Apg 9,29 Er redete und stritt auch mit
den Hellenisten

Saulus kehrt nach Tarsus zurück

Apg 9,30 Da das aber die Brüder erfuhren,
brachten sie ihn gen Cäsarea und schickten ihn nach Tarsus.

Apg 9,31 So hatte nun die Gemeinde
Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samaria und baute sich auf und wandelte
in der Furcht des Herrn und wuchs durch den Beistand des heiligen
Geistes.

Bericht über den Dienst des Petrus: Äneas geheilt

Apg 9,32 Es begab sich aber, daß Petrus,
als er durch alle [Gegenden] zog, auch zu den Heiligen hinabkam, die in Lydda
wohnten.

Apg 9,33 Er fand aber daselbst einen Mann
mit Namen Aeneas, der seit acht Jahren zu Bette lag, weil er gelähmt
war.

Apg 9,34 Und Petrus sprach zu ihm:
Aeneas, Jesus Christus macht dich gesund

Apg 9,35 Und es sahen ihn alle, die in
Lydda und Saron wohnten

Petrus erweckt Tabea (Dorcas) vom Tode

Apg 9,36 Zu Joppe aber war eine Jüngerin
namens Tabitha, was übersetzt «Gazelle» heißt

Apg 9,37 Und es begab sich in jenen
Tagen, daß sie krank wurde und starb

Apg 9,38 Weil aber Lydda nahe bei Joppe
ist und die Jünger gehört hatten, daß Petrus dort sei, sandten sie zwei
Männer zu ihm mit der Bitte: Zögere nicht, bis zu uns zu kommen!

Apg 9,39 Da stand Petrus auf und ging mit
ihnen. Und als er angekommen war, führten sie ihn in das Obergemach, und es
traten alle Witwen zu ihm, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider,
welche Tabitha gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.

Apg 9,40 Da hieß Petrus alle hinausgehen,
kniete nieder und betete

Apg 9,41 Und er reichte ihr die Hand und
richtete sie auf. Und er rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie
ihnen lebend dar.

Apg 9,42 Und es wurde kund durch ganz
Joppe, und viele wurden gläubig an den Herrn.

Apg 9,43 Es geschah aber, daß er viele
Tage in Joppe bei einem gewissen Simon, einem Gerber, blieb.

Apg-0510

Das Evangelium geht über zu den Heiden; Kornelius sendet Boten zu Petrus

Apg 10,1 Es war aber
in Cäsarea ein Mann, namens Kornelius, ein Hauptmann der Rotte, welche man
«die italienische» nennt

Apg 10,2 fromm und gottesfürchtig samt
seinem ganzen Hause, der dem Volke viele Almosen spendete und ohne Unterlaß
zu Gott betete.

Apg 10,3 Der sah in einem Gesichte
deutlich, etwa um die neunte Stunde des Tages, einen Engel Gottes zu ihm
hereinkommen, der zu ihm sprach: Kornelius!

Apg 10,4 Er aber blickte ihn an, erschrak
und sprach: Was ist's, Herr? Er sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen
sind hinaufgekommen ins Gedächtnis vor Gott!

Apg 10,5 Und nun sende Männer nach Joppe
und laß einen gewissen Simon holen, den man Petrus nennt.

Apg 10,6 Dieser ist zur Herberge bei
einem Gerber Simon, dessen Haus am Meere liegt

Apg 10,7 Als nun der Engel, der mit ihm
redete, hinweggegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einen
gottesfürchtigen Kriegsknecht von denen, die stets um ihn waren,

Apg 10,8 und erzählte ihnen alles und
sandte sie nach Joppe.

Die Vision des Petrus von dem grossen Tuch

Apg 10,9 Am folgenden Tage aber, als jene
auf dem Wege waren und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach, um
zu beten, etwa um die sechste Stunde.

Apg 10,10 Da wurde er hungrig und wollte
essen. Während man aber etwas zubereitete, kam eine Verzückung über
ihn.

Apg 10,11 Und er sieht den Himmel
geöffnet und ein Gefäß wie ein großes, leinenes Tuch herabkommen, das an vier
Enden [gebunden] auf die Erde niedergelassen wurde

Apg 10,12 darin waren allerlei vierfüßige
und wilde und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels.

Apg 10,13 Und es sprach eine Stimme zu
ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iß!

Apg 10,14 Petrus aber sprach: Keineswegs,
Herr

Apg 10,15 Und eine Stimme [sprach]
wiederum, zum zweitenmal, zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht
für gemein!

Apg 10,16 Solches geschah dreimal, und
das Gefäß wurde wieder in den Himmel hinaufgezogen.

Apg 10,17 Als aber Petrus bei sich selbst
ganz ungewiß war, was das Gesicht bedeute, das er gesehen hatte, siehe, da
standen die von Kornelius abgesandten Männer, welche das Haus Simons erfragt
hatten, am Toreingang,

Apg 10,18 riefen und erkundigten sich, ob
Simon mit dem Zunamen Petrus hier zur Herberge sei.

Apg 10,19 Während nun Petrus über das
Gesicht nachdachte, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen
dich!

Apg 10,20 Darum steh auf, steige hinab
und ziehe ohne Bedenken mit ihnen, denn Ich habe sie gesandt!

Apg 10,21 Da stieg Petrus zu den Männern
hinab und sprach: Siehe, ich bin der, den ihr suchet. Was ist die Ursache,
weshalb ihr hier seid?

Apg 10,22 Sie aber sprachen: Kornelius,
der Hauptmann, ein rechtschaffener und gottesfürchtiger Mann, der ein gutes
Zeugnis hat beim ganzen Volk der Juden, hat von einem heiligen Engel den
Befehl erhalten, dich in sein Haus holen zu lassen, um Worte von dir zu
hören.

Petrus geht nach Cäsarea

Apg 10,23 Da rief er sie herein und
beherbergte sie. Am folgenden Tage aber stand er auf und zog mit ihnen, und
etliche Brüder von Joppe gingen mit ihm.

Apg 10,24 Und am andern Tage kamen sie
nach Cäsarea. Kornelius aber wartete auf sie und hatte seine Verwandten und
seine vertrauten Freunde zusammenberufen.

Apg 10,25 Als es nun geschah, daß Petrus
hineinkam, ging ihm Kornelius entgegen und fiel ihm zu Füßen und betete
an.

Apg 10,26 Petrus aber richtete ihn auf
und sprach: Steh auf! ich bin auch ein Mensch.

Apg 10,27 Und indem er sich mit ihm
unterredete, ging er hinein und fand viele versammelt.

Apg 10,28 Und er sprach zu ihnen: Ihr
wißt, daß es einem jüdischen Manne nicht erlaubt ist, mit einem Ausländer zu
verkehren oder sich ihm zu nahen

Apg 10,29 Darum bin ich auch ohne
Widerrede gekommen, als ich hergerufen wurde. Und nun frage ich: Aus welchem
Grunde habt ihr mich gerufen?

Apg 10,30 Und Kornelius sprach: Vor vier
Tagen, um diese Stunde, fastete und betete ich um die neunte Stunde in meinem
Hause. Und siehe, da stand ein Mann in glänzendem Kleide vor mir und
sprach:

Apg 10,31 Kornelius, dein Gebet ist
erhört, und deiner Almosen ist vor Gott gedacht worden!

Apg 10,32 Darum sende nach Joppe und laß
Simon, der Petrus genannt wird, holen

Apg 10,33 Da schickte ich zur Stunde zu
dir, und du hast wohl daran getan, daß du gekommen bist. So sind wir nun alle
vor Gott gegenwärtig, zu hören alles, was dir von Gott aufgetragen ist!

Die Predigt des Petrus vor den Heiden in dem Hause des Kornelius.

Thema: Erlösung durch den Glauben

Apg 10,34 Da tat Petrus den Mund auf und
sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansieht,

Apg 10,35 sondern daß in allem Volk, wer
ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, ihm angenehm ist!

Apg 10,36 Das Wort, das er den Kindern
Israel gesandt hat, indem er Frieden verkünden ließ durch Jesus Christus -
welcher ist aller Herr -,

Apg 10,37 ihr kennet [es, nämlich] die
Geschichte, die in ganz Judäa geschehen ist und in Galiläa anfing nach der
Taufe, die Johannes predigte:

Apg 10,38 Jesus von Nazareth, wie Gott
ihn mit heiligem Geist und Kraft gesalbt hat, welcher umherzog, indem er
wohltat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren

Apg 10,39 Und wir sind Zeugen alles
dessen, was er im jüdischen Lande und zu Jerusalem getan

Apg 10,40 Diesen hat Gott am dritten Tage
auferweckt und hat ihn offenbar werden lassen,

Apg 10,41 nicht allem Volke, sondern uns,
den von Gott vorher erwählten Zeugen, die wir mit ihm gegessen und getrunken
haben nach seiner Auferstehung von den Toten.

Apg 10,42 Und er hat uns geboten, dem
Volke zu verkündigen und zu bezeugen, daß er der von Gott verordnete Richter
der Lebendigen und der Toten sei.

Apg 10,43 Von diesem legen alle Propheten
Zeugnis ab, daß jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der
Sünden empfangen soll.

Der Geist wird auch den Gläubigen aus den Heiden gegeben

Apg 10,44 Während Petrus noch diese Worte
redete, fiel der heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten.

Apg 10,45 Und die Gläubigen aus der
Beschneidung, soviele ihrer mit Petrus gekommen waren, erstaunten, daß die
Gabe des heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen wurde.

Apg 10,46 Denn sie hörten sie in Zungen
reden und Gott hoch preisen. Da antwortete Petrus:

Apg 10,47 Kann auch jemand das Wasser
verwehren, daß diese nicht getauft werden, die den heiligen Geist empfangen
haben, gleichwie wir?

Apg 10,48 Und er befahl, daß sie getauft
würden im Namen des Herrn. Da baten sie ihn, etliche Tage zu bleiben.

Apg-0511

Petrus verteidigt seinen Dienst an den Heiden

Apg 11,1 Es hörten
aber die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, daß auch die Heiden das
Wort Gottes angenommen hätten.

Apg 11,2 Und als Petrus nach Jerusalem
hinaufkam, machten die aus der Beschneidung ihm Vorwürfe und sprachen:

Apg 11,3 Du bist zu unbeschnittenen
Männern hineingegangen und hast mit ihnen gegessen!

Apg 11,4 Da hob Petrus an und erzählte
ihnen alles der Reihe nach und sprach:

Apg 11,5 Ich war in der Stadt Joppe und
betete

Apg 11,6 Als ich nun hineinblickte und es
betrachtete, sah ich die vierfüßigen Tiere der Erde und die wilden und
kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels.

Apg 11,7 Und ich hörte eine Stimme, die
zu mir sprach: Steh auf, Petrus, schlachte und iß!

Apg 11,8 Ich aber sprach: Keineswegs,
Herr

Apg 11,9 Aber eine Stimme vom Himmel
antwortete mir zum zweitenmal: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für
gemein!

Apg 11,10 Dies geschah aber dreimal

Apg 11,11 Und siehe, alsbald standen vor
dem Hause, worin ich war, drei Männer, die von Cäsarea zu mir gesandt worden
waren.

Apg 11,12 Und der Geist hieß mich mit
ihnen ziehen, ohne Bedenken. Es kamen aber auch diese sechs Brüder mit mir,
und wir gingen in das Haus des Mannes hinein.

Apg 11,13 Und er berichtete uns, wie er
in seinem Hause den Engel gesehen habe, der dastand und zu ihm sagte: Sende
nach Joppe und laß Simon, der Petrus zubenannt wird, holen

Apg 11,14 der wird Worte zu dir reden,
durch welche du gerettet werden wirst, du und dein ganzes Haus.

Apg 11,15 Als ich aber zu reden anfing,
fiel der heilige Geist auf sie, gleichwie auf uns am Anfang.

Apg 11,16 Da gedachte ich an das Wort des
Herrn, wie er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im
heiligen Geist getauft werden.

Apg 11,17 Wenn nun Gott ihnen die gleiche
Gabe verliehen hat, wie auch uns, nachdem sie an den Herrn Jesus Christus
gläubig geworden sind, wer war ich, daß ich Gott hätte wehren können?

Apg 11,18 Als sie aber das hörten,
beruhigten sie sich und priesen Gott und sprachen: So hat denn Gott auch den
Heiden die Buße zum Leben gegeben!

Die Gemeinde zu Antiochien und der neue Name der Gläubigen: Christen

Apg 11,19 Die nun, welche sich zerstreut
hatten seit der Verfolgung, die sich wegen Stephanus erhoben hatte, zogen bis
nach Phönizien und Cypern und Antiochia und redeten das Wort zu niemand, als
nur zu Juden.

Apg 11,20 Es waren aber etliche unter
ihnen, Cyprier und Kyrenäer, die, als sie nach Antiochia kamen, auch zu den
Griechen redeten und ihnen das Evangelium vom Herrn Jesus verkündigten.

Apg 11,21 Und die Hand des Herrn war mit
ihnen, und eine große Zahl wurde gläubig und bekehrte sich zum Herrn.

Apg 11,22 Es kam aber die Kunde von ihnen
zu den Ohren der Gemeinde in Jerusalem, und sie sandten Barnabas, daß er
hingehe nach Antiochia.

Apg 11,23 Und als er ankam und die Gnade
Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, gemäß dem Vorsatz des Herzens
bei dem Herrn zu verharren

Apg 11,24 denn er war ein trefflicher
Mann und voll heiligen Geistes und Glaubens

Apg 11,25 Und Barnabas zog aus nach
Tarsus, um Saulus aufzusuchen, und als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn
nach Antiochia.

Apg 11,26 Es begab sich aber, daß sie ein
ganzes Jahr in der Gemeinde beisammen blieben und eine beträchtliche Menge
lehrten, und daß die Jünger zuerst in Antiochia Christen genannt
wurden.

Die Gemeinde zu Antiochien sendet eine Gabe an die Gläubigen zu Jerusalem

Apg 11,27 In diesen Tagen aber kamen
Propheten von Jerusalem hinab nach Antiochia.

Apg 11,28 Und einer von ihnen, mit Namen
Agabus, trat auf und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, welche
über den ganzen Erdkreis kommen sollte

Apg 11,29 Da beschlossen die Jünger, daß
ein jeder von ihnen gemäß seinem Vermögen den Brüdern, die in Judäa wohnten,
eine Hilfeleistung senden solle

Apg 11,30 das taten sie auch und sandten
es durch die Hand von Barnabas und Saulus an die Ältesten.

Apg-0512

Die fünfte Verfolgung: Petrus wird gefangen genommen

Apg 12,1 Um jene Zeit
aber legte der König Herodes Hand an, um etliche von der Gemeinde zu
mißhandeln.

Apg 12,2 Und er tötete Jakobus, den
Bruder des Johannes, mit dem Schwert.

Apg 12,3 Und als er sah, daß es den Juden
gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen. Es waren aber die Tage
der ungesäuerten Brote.

Apg 12,4 Und als er ihn festgenommen
hatte, warf er ihn ins Gefängnis und übergab ihn vier Abteilungen von je vier
Kriegsknechten zur Bewachung, in der Absicht, ihn nach dem Passah dem Volke
vorzuführen.

Petrus wird in wunderbarer Weise aus dem Gefängnis befreit

Apg 12,5 So wurde Petrus nun im Gefängnis
verwahrt

Apg 12,6 Als aber Herodes ihn vorführen
wollte, schlief Petrus in jener Nacht zwischen zwei Kriegsknechten, mit zwei
Ketten gebunden

Apg 12,7 Und siehe, ein Engel des Herrn
trat hinzu, und ein Licht erglänzte in dem Gemach. Er weckte aber Petrus
durch einen Schlag an die Seite und sprach: Steh eilends auf! Und die Ketten
fielen ihm von den Händen.

Apg 12,8 Und der Engel sprach zu ihm:
Gürte dich und ziehe deine Schuhe an! Da tat er also. Und er spricht zu ihm:
Wirf deinen Mantel um und folge mir!

Apg 12,9 Und er ging hinaus und folgte
ihm und wußte nicht, daß es Wirklichkeit war, was so durch den Engel geschah,
sondern er meinte ein Gesicht zu sehen.

Apg 12,10 Als sie aber durch die erste
und die zweite Wache hindurchgegangen waren, kamen sie zu dem eisernen Tor,
welches nach der Stadt führt, und dieses tat sich ihnen von selbst auf. Und
sie traten hinaus und gingen eine Gasse vorwärts, und alsbald schied der
Engel von ihm.

Apg 12,11 Da kam Petrus zu sich selbst
und sprach: Nun weiß ich wahrhaftig, daß der Herr seinen Engel gesandt und
mich aus der Hand des Herodes und von allem, was das jüdische Volk erwartete,
errettet hat.

Apg 12,12 Und er besann sich und ging zum
Hause der Maria, der Mutter des Johannes mit dem Zunamen Markus, wo viele
versammelt waren und beteten.

Apg 12,13 Als aber Petrus an die Haustür
klopfte, kam eine Magd namens Rhode herbei, um zu horchen.

Apg 12,14 Und als sie die Stimme des
Petrus erkannte, tat sie vor Freuden das Tor nicht auf, sondern lief hinein
und meldete, Petrus stehe vor dem Tor.

Apg 12,15 Sie aber sprachen zu ihr: Du
bist nicht bei Sinnen! Aber sie bestand darauf, es sei so. Da sprachen sie:
Es ist sein Engel!

Apg 12,16 Petrus aber fuhr fort zu
klopfen

Apg 12,17 Er winkte ihnen aber mit der
Hand, zu schweigen, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis
geführt habe. Er sprach aber: Meldet dies dem Jakobus und den Brüdern! Und er
ging hinaus und zog an einen andern Ort.

Apg 12,18 Als es nun Tag geworden,
entstand eine nicht geringe Bestürzung unter den Kriegsknechten, was doch aus
Petrus geworden sei.

Apg 12,19 Herodes aber, als er ihn
forderte und nicht fand, verhörte die Hüter und ließ sie abführen. Und er
ging aus Judäa nach Cäsarea hinab und hielt sich daselbst auf.

Herodes lästert Gott und stirbt

Apg 12,20 Er war aber erzürnt über die
Bewohner von Tyrus und Zidon. Da kamen sie einmütig zu ihm, gewannen Blastus,
den Kämmerer des Königs, und baten um Frieden, weil ihr Land von dem des
Königs ernährt wurde.

Apg 12,21 Aber an einem bestimmten Tage
zog Herodes ein königliches Kleid an und setzte sich auf den Richterstuhl und
hielt eine Rede an sie.

Apg 12,22 Das Volk aber rief ihm zu: Das
ist Gottes Stimme und nicht eines Menschen!

Apg 12,23 Alsbald aber schlug ihn ein
Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab

Apg 12,24 Das Wort Gottes aber wuchs und
mehrte sich.

Apg 12,25 Barnabas aber und Saulus
kehrten von Jerusalem zurück, nachdem sie die Hilfeleistung ausgerichtet
hatten, und nahmen auch Johannes mit dem Zunamen Markus mit sich.

Apg-0513

Die erste Missionsreise

Ausgesondert durch den Heiligen Geist

Apg 13,1 Es waren
aber zu Antiochia in der dortigen Gemeinde etliche Propheten und Lehrer,
nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und
Manahen, der mit dem Vierfürsten Herodes erzogen worden war, und
Saulus.

Apg 13,2 Als sie nun dem Herrn dienten
und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus aus
zu dem Werk, zu welchem ich sie berufen habe!

Apg 13,3 Da fasteten und beteten sie,
legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen.

Apg 13,4 Diese nun, vom heiligen Geist
ausgesandt, zogen hinab gen Seleucia und fuhren von dort zu Schiff nach
Cypern.

Apg 13,5 Und in Salamis angekommen,
verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber
auch Johannes zum Diener.

Der Widerstand Satans

Apg 13,6 Und als sie die ganze Insel bis
nach Paphos durchzogen hatten, fanden sie einen jüdischen Zauberer und
falschen Propheten, namens Barjesus,

Apg 13,7 welcher bei dem Statthalter
Sergius Paulus war, einem verständigen Mann. Dieser ließ Barnabas und Saulus
holen und begehrte das Wort Gottes zu hören.

Apg 13,8 Aber es widersetzte sich ihnen
Elymas, der Zauberer (denn so wird sein Name übersetzt), und suchte den
Statthalter vom Glauben abzuhalten.

Apg 13,9 Saulus aber, der auch Paulus
heißt, voll heiligen Geistes, blickte ihn an

Apg 13,10 und sprach: O du Kind des
Teufels, voll von aller List und aller Schalkheit, Feind aller Gerechtigkeit,
wirst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren?

Apg 13,11 Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt über dich, und du wirst blind sein und die Sonne nicht sehen eine Zeitlang. Alsbald aber fiel Dunkel und Finsternis auf ihn, und er tappte umher und suchte Leute, die ihn führen könnten.

Apg 13,12 Als nun der Statthalter sah,
was geschehen war, wurde er gläubig, betroffen von der Lehre des Herrn.

Apg 13,13 Paulus aber und seine Gefährten
fuhren von Paphos ab und kamen nach Perge in Pamphylien

Die Rechtfertigung durch den Glauben wird von Paulus in Antiochien in Pisidien gepredigt

Apg 13,14 Sie aber zogen von Perge weiter
und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Sabbattag in die Synagoge
und setzten sich.

Apg 13,15 Und nach der Vorlesung des
Gesetzes und der Propheten ließen die Obersten der Synagoge ihnen sagen: Ihr
Männer und Brüder, habt ihr ein Wort der Ermahnung an das Volk, so
redet!

Apg 13,16 Da stand Paulus auf und winkte
mit der Hand und sprach: Ihr israelitischen Männer, und die ihr Gott
fürchtet, höret zu!

Apg 13,17 Der Gott dieses Volkes Israel
erwählte unsre Väter und erhöhte das Volk, da sie Fremdlinge waren im Lande
Ägypten, und mit erhobenem Arm führte er sie von dort heraus.

Apg 13,18 Und er trug sie etwa vierzig
Jahre lang in der Wüste

Apg 13,19 und vertilgte sieben Völker im
Lande Kanaan und gab ihnen deren Land zum Erbe.

Apg 13,20 Und darnach, während etwa
vierhundertfünfzig Jahren, gab er ihnen Richter bis auf Samuel, den
Propheten.

Apg 13,21 Und von da an begehrten sie
einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kis, einen Mann aus dem
Stamme Benjamin, vierzig Jahre lang.

Apg 13,22 Und nachdem er ihn auf die
Seite gesetzt hatte, erweckte er ihnen David zum König, von dem er auch
Zeugnis gab und sprach: «Ich habe David gefunden, den Sohn des Jesse, einen
Mann nach meinem Herzen, der allen meinen Willen tun wird.»

Apg 13,23 Von dessen Nachkommen hat nun
Gott nach der Verheißung Jesus als Retter für Israel erweckt,

Apg 13,24 nachdem Johannes vor seinem
Auftreten dem ganzen Volk Israel die Taufe der Buße gepredigt hatte.

Apg 13,25 Als aber Johannes seinen Lauf
vollendete, sprach er: Der, für den ihr mich haltet, bin ich nicht

Apg 13,26 Ihr Männer und Brüder, Söhne
des Geschlechtes Abrahams, und die unter euch Gott fürchten, an euch ist
dieses Wort des Heils gesandt.

Apg 13,27 Denn die, welche in Jerusalem
wohnen, und ihre Obersten haben diesen nicht erkannt und haben die Stimmen
der Propheten, die an jedem Sabbat gelesen werden, durch ihr Urteil
erfüllt.

Apg 13,28 Und obgleich sie keine
Todesschuld fanden, verlangten sie doch von Pilatus, daß er hingerichtet
werde.

Apg 13,29 Und nachdem sie alles vollendet
hatten, was von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn vom Holze herab und
legten ihn in eine Gruft.

Apg 13,30 Gott aber hat ihn von den Toten
auferweckt.

Apg 13,31 Und er ist mehrere Tage
hindurch denen erschienen, die mit ihm aus Galiläa nach Jerusalem
hinaufgezogen waren, welche nun seine Zeugen sind vor dem Volk.

Apg 13,32 Und wir verkündigen euch das
Evangelium von der den Vätern zuteil gewordenen Verheißung, daß Gott diese
für uns, ihre Kinder, erfüllt hat, indem er Jesus auferweckte.

Apg 13,33 Wie auch im zweiten Psalm
geschrieben steht: «Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.»

Apg 13,34 Daß er ihn aber von den Toten
auferweckte, so daß er nicht mehr zur Verwesung zurückkehren sollte, hat er
so ausgesprochen: «Ich will euch die gewissen Heiligtümer Davids
geben.»

Apg 13,35 Darum spricht er auch an einem
andern Ort: «Du wirst nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung
sehe.»

Apg 13,36 Denn David ist, nachdem er zu
seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hat, entschlafen und zu seinen Vätern
versammelt worden und hat die Verwesung gesehen.

Apg 13,37 Der aber, den Gott auferweckte,
hat die Verwesung nicht gesehen.

Apg 13,38 So sei euch nun kund, ihr
Männer und Brüder, daß euch durch diesen Vergebung der Sünden verkündigt
wird

Apg 13,39 und von allem, wovon ihr durch
das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder
gerechtfertigt, der da glaubt.

Apg 13,40 So sehet nun zu, daß nicht über
euch komme, was in den Propheten gesagt ist:

Apg 13,41 «Sehet, ihr Verächter, und
verwundert euch und verschwindet, denn ich tue ein Werk in euren Tagen, ein
Werk, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt!»

Apg 13,42 Als sie aber aus der
Versammlung gingen, bat man sie, daß ihnen diese Worte [auch] am nächsten
Sabbat gepredigt werden möchten.

Apg 13,43 Nachdem aber die [Versammlung
in der] Synagoge sich aufgelöst hatte, folgten viele Juden und
gottesfürchtige Proselyten dem Paulus und Barnabas nach, welche zu ihnen
redeten und sie ermahnten, bei der Gnade Gottes zu beharren.

Die Juden widerstehen Paulus, der sich nun zu den Heiden wendet.

Apg 13,44 Und am folgenden Sabbat
versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort Gottes zu hören.

Apg 13,45 Als aber die Juden die
Volksmenge sahen, wurden sie voll Eifersucht und widersprachen dem, was
Paulus sagte, und lästerten.

Apg 13,46 Da sprachen Paulus und Barnabas
freimütig: Euch mußte das Wort Gottes zuerst gepredigt werden

Apg 13,47 Denn also hat uns der Herr
geboten: «Ich habe dich zum Licht der Heiden gesetzt, daß du zum Heil seiest
bis an das Ende der Erde!»

Apg 13,48 Als die Heiden das hörten,
wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und es wurden gläubig,
soviele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren.

Apg 13,49 Das Wort des Herrn aber wurde
durch das ganze Land getragen.

Apg 13,50 Aber die Juden reizten die
andächtigen und angesehenen Frauen und die Vornehmsten der Stadt auf und
erregten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus
ihrem Gebiet.

Apg 13,51 Sie aber schüttelten den Staub
von ihren Füßen gegen sie ab und gingen nach Ikonium.

Apg 13,52 Die Jünger aber wurden voll
Freude und heiligen Geistes.

Apg-0514

Die Arbeit in Ikonion: viele glauben

Apg 14,1 Es geschah
aber in Ikonium, daß sie miteinander in die Synagoge der Juden gingen und
derart redeten, daß eine große Menge von Juden und Griechen gläubig
wurde.

Apg 14,2 Die ungläubig gebliebenen Juden
aber erregten und erbitterten die Gemüter der Heiden gegen die Brüder.

Apg 14,3 Doch blieben sie längere Zeit
daselbst und lehrten freimütig im Vertrauen auf den Herrn, der dem Wort
seiner Gnade Zeugnis gab und Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschehen
ließ.

Apg 14,4 Aber die Menge der Stadt teilte
sich, und die einen hielten es mit den Juden, die andern mit den
Aposteln.

Apg 14,5 Als sich aber ein Ansturm der
Heiden und Juden samt ihren Obersten erhob, um sie zu mißhandeln und zu
steinigen,

Apg 14,6 und sie dessen inne wurden,
entflohen sie in die Städte Lykaoniens, Lystra und Derbe, und in die
umliegende Landschaft

Apg 14,7 und predigten dort das
Evangelium.

Apg 14,8 Und zu Lystra saß ein Mann mit
gebrechlichen Füßen, lahm von Geburt, der niemals hatte gehen können.

Apg 14,9 Der hörte Paulus reden

Apg 14,10 sprach er mit lauter Stimme:
Steh aufrecht auf deine Füße! Und er sprang auf und ging umher.

Apg 14,11 Als aber die Volksmenge sah,
was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und sprachen auf lykaonisch:
Die Götter sind Menschen gleichgeworden und zu uns herabgekommen!

Apg 14,12 Und sie nannten den Barnabas
Jupiter, den Paulus aber Merkur, weil er das Wort führte.

Apg 14,13 Der Priester Jupiters aber,
dessen Tempel vor ihrer Stadt war, brachte Ochsen und Kränze an die Tore und
wollte samt dem Volke opfern.

Apg 14,14 Als aber die Apostel Barnabas
und Paulus das hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen heraus unter das
Volk, riefen und sprachen:

Apg 14,15 Ihr Männer, was macht ihr da?
Auch wir sind Menschen, von gleicher Beschaffenheit wie ihr, und predigen
euch das Evangelium, daß ihr euch von diesen eitlen Göttern bekehret zu dem
lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde, das Meer und alles, was darin
ist, gemacht hat

Apg 14,16 der in den vergangenen
Zeitaltern alle Heiden ihre eigenen Wege gehen ließ

Apg 14,17 und doch hat er sich selbst
nicht unbezeugt gelassen, hat uns viel Gutes getan, uns vom Himmel Regen und
fruchtbare Zeiten gegeben und unsre Herzen erfüllt mit Speise und
Freude.

Apg 14,18 Obschon sie solches sagten,
konnten sie die Menge kaum beruhigen, daß sie ihnen nicht opferte.

Paulus wird zu Lystra gesteinigt

Apg 14,19 Es kamen aber aus Antiochia und
Ikonium Juden herbei

Apg 14,20 Als ihn aber die Jünger
umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Und am folgenden Tage zog er
mit Barnabas fort nach Derbe.

Die Ältesten werden in jeder Gemeinde ernannt

Apg 14,21 Und nachdem sie in dieser Stadt
das Evangelium gepredigt und eine schöne Zahl Jünger gemacht hatten, kehrten
sie wieder nach Lystra und Ikonium und Antiochia zurück,

Apg 14,22 stärkten die Seelen der Jünger
und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und [sagten ihnen,] daß wir durch
viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen.

Apg 14,23 Nachdem sie ihnen aber in jeder
Gemeinde Älteste erwählt hatten, übergaben sie diese unter Gebet und Fasten
dem Herrn, an welchen sie gläubig geworden waren.

Apg 14,24 Und sie durchzogen Pisidien und
kamen nach Pamphylien.

Apg 14,25 Und nachdem sie in Perge das
Wort gepredigt hatten, zogen sie nach Attalia hinab.

Die Rückkehr nach Antiochien; der Bericht vor der Gemeinde

Apg 14,26 Und von da schifften sie nach
Antiochia, von wo aus sie der Gnade Gottes übergeben worden waren zu dem
Werke, das sie [nun] vollbracht hatten.

Apg 14,27 Als sie aber angekommen waren,
versammelten sie die Gemeinde und erzählten, wie viel Gott mit ihnen getan
und daß er den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan habe.

Apg 14,28 Sie verbrachten aber nicht
geringe Zeit mit den Jüngern.

Apg-0515

Die Versammlung zu Jerusalem

Die Frage der Beschneidung wird beigelegt; die Verteidiger des Gesetzes aus Judäa

Apg 15,1 Und etliche
kamen aus Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem
Gebrauche Moses beschneiden lasset, so könnt ihr nicht gerettet werden!

Paulus und Barnabas gehen nach Jerusalem

Apg 15,2 Da sich nun Zwiespalt erhob und
Paulus und Barnabas nicht geringen Streit mit ihnen hatten, ordneten sie an,
daß Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen dieser Streitfrage wegen
zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufziehen sollten.

Apg 15,3 So durchzogen sie, nun als
Abgeordnete der Gemeinde, Phönizien und Samarien, indem sie von der Bekehrung
der Heiden erzählten und allen Brüdern große Freude bereiteten.

Apg 15,4 Als sie aber nach Jerusalem
kamen, wurden sie von der Gemeinde, den Aposteln und den Ältesten empfangen
und berichteten, wie vieles Gott mit ihnen getan habe.

Apg 15,5 Es standen aber etliche von der
Sekte der Pharisäer, welche gläubig geworden waren, auf und sprachen: Man muß
sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten!

Der Einwand Petrus:

Warum sollen die Gläubigen aus den Heiden unter das Joch des Gesetzes getan werden?

Apg 15,6 Da kamen die Apostel und die
Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen.

Apg 15,7 Als sich nun viel Streit erhob,
stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer und Brüder, ihr wißt, daß
Gott lange vor diesen Tagen unter euch die Wahl getroffen hat, daß durch
meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben kommen
sollten.

Apg 15,8 Und Gott, der Herzenskündiger,
legte für sie Zeugnis ab, indem er ihnen den heiligen Geist verlieh, gleich
wie uns

Apg 15,9 und er machte keinen Unterschied
zwischen uns und ihnen, nachdem er durch den Glauben ihre Herzen gereinigt
hatte.

Apg 15,10 Was versuchet ihr nun Gott,
indem ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger leget, welches weder unsre Väter
noch wir zu tragen vermochten?

Apg 15,11 Denn durch die Gnade des Herrn
Jesus Christus glauben wir gerettet zu werden, auf gleiche Weise wie
jene.

Das Zeugnis von Paulus und Barnabas

Apg 15,12 Da schwieg die ganze Menge und
hörte Barnabas und Paulus zu, welche erzählten, wieviele Zeichen und Wunder
Gott unter den Heiden durch sie getan hatte.

Jakobus verkündigt die Entscheidung der Versammlung:

das Herausrufen der Heiden stimmt mit den Verheissungen an Israel überein

Apg 15,13 Nachdem sie aber zu reden
aufgehört hatten, hob Jakobus an und sagte: Ihr Männer und Brüder, hört mir
zu!

Apg 15,14 Simon hat erzählt, wie Gott zum
erstenmal sein Augenmerk darauf richtete, aus den Heiden ein Volk für seinen
Namen anzunehmen.

Apg 15,15 Und damit stimmen die Worte der
Propheten überein, wie geschrieben steht:

Apg 15,16 «Darnach will ich umkehren und
die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen, und ihre Trümmer will ich wieder
bauen und sie wieder aufrichten,

Apg 15,17 auf daß die Übriggebliebenen
der Menschen den Herrn suchen, und alle Völker, über welche mein Name
angerufen worden ist, spricht der Herr, der solche Dinge tut»

Apg 15,18 und dem sie von Ewigkeit her
bekannt sind.

Die Heiden sind nicht unter dem Gesetz

Apg 15,19 Darum halte ich dafür, daß man
diejenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht weiter belästigen
soll,

Apg 15,20 sondern ihnen nur anbefehle,
sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten
und vom Blut zu enthalten.

Apg 15,21 Denn Mose hat von alten Zeiten
her in jeder Stadt Leute, die ihn predigen, da er in den Synagogen an jedem
Sabbat vorgelesen wird.

Apg 15,22 Da gefiel es den Aposteln und
den Ältesten samt der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und
mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem
Zunamen Barsabbas, und Silas, leitende Männer unter den Brüdern.

Apg 15,23 Und sie sandten durch ihre Hand
folgendes Schreiben: «Die Apostel und die Ältesten und Brüder entbieten den
Brüdern zu Antiochia und in Syrien und Cilicien, die aus den Heiden sind,
ihren Gruß!

Apg 15,24 Da wir gehört haben, daß
etliche, die von uns ausgegangen sind, euch durch Reden verwirrt und eure
Seelen unsicher gemacht haben, ohne daß wir sie dazu beauftragt hätten,

Apg 15,25 so hat es uns, die wir einmütig
versammelt waren, gefallen, Männer zu erwählen und zu euch zu senden mit
unsren geliebten Barnabas und Paulus,

Apg 15,26 Männern, die ihre Seelen
hingegeben haben für den Namen unsres Herrn Jesus Christus.

Apg 15,27 Wir haben also Judas und Silas
gesandt, welche euch mündlich dasselbe verkündigen sollen.

Die Gläubigen aus den Heiden sollen den Juden kein Anstoss sein

Apg 15,28 Es hat nämlich dem heiligen
Geist und uns gefallen, euch keine weitere Last aufzulegen, außer diesen
notwendigen Stücken:

Apg 15,29 daß ihr euch enthaltet von
Götzenopfern und von Blut und vom Erstickten und von Unzucht

Judas und Silas gehen nach Antiochien

Apg 15,30 So wurden sie nun verabschiedet
und kamen nach Antiochia und versammelten die Menge und übergaben das
Schreiben.

Apg 15,31 Und als sie es gelesen hatten,
freuten sie sich über den Trost.

Apg 15,32 Judas aber und Silas, die auch
selbst Propheten waren, ermahnten die Brüder mit vielen Reden und stärkten
sie.

Apg 15,33 Und nachdem sie einige Zeit
dort zugebracht hatten, wurden sie von den Brüdern mit Frieden zu denen
zurückgesandt, welche sie abgeordnet hatten.

Apg 15,34 [Es gefiel aber dem Silas, dort
zu bleiben.]

Apg 15,35 Paulus aber und Barnabas
hielten sich in Antiochia auf und lehrten und predigten mit noch vielen
andern das Wort des Herrn.

Apg 15,36 Nach etlichen Tagen aber sprach
Paulus zu Barnabas: Laß uns wieder umkehren und nach den Brüdern sehen in all
den Städten, in welchen wir das Wort des Herrn verkündigt haben, wie es um
sie stehe.

Apg 15,37 Barnabas aber wollte auch den
Johannes, der Markus zubenannt wird, mitnehmen.

Apg 15,38 Paulus aber hielt dafür, daß
der, welcher in Pamphylien von ihnen gewichen und nicht mit ihnen zu dem
Werke gekommen war, nicht mitzunehmen sei.

Apg 15,39 Darob entstand eine
Erbitterung, so daß sie sich voneinander trennten und Barnabas den Markus zu
sich nahm und zu Schiff nach Cypern fuhr.

Apg 15,40 Paulus aber wählte sich Silas
und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes anbefohlen.

Apg 15,41 Er durchzog aber Syrien und
Cilicien und stärkte die Gemeinden.

Apg-0516

Timotheus wird beschnitten und begleitet Paulus

Apg 16,1 Er kam aber
auch nach Derbe und nach Lystra. Und siehe, dort war ein Jünger namens
Timotheus, der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau, aber eines griechischen
Vaters.

Apg 16,2 Der hatte ein gutes Zeugnis von
den Brüdern in Lystra und Ikonium.

Apg 16,3 Diesen wollte Paulus mit sich
ziehen lassen. Und er nahm ihn und ließ ihn beschneiden um der Juden willen,
die an jenem Orte waren

Apg 16,4 Indem sie aber die Städte
durchzogen, übergaben sie ihnen zur Befolgung die von den Aposteln und
Ältesten in Jerusalem gefaßten Beschlüsse.

Apg 16,5 Da wurden die Gemeinden im
Glauben gestärkt und nahmen an Zahl täglich zu.

Der Geist führt nach Troas;

das Gesicht des Mannes aus Mazedonien;

Lukas kommt als Begleiter hinzu

Apg 16,6 Als sie aber Phrygien und die
Landschaft Galatien durchzogen, wurde ihnen vom heiligen Geist gewehrt, das
Wort in Asien zu verkünden.

Apg 16,7 Und sie kamen gen Mysien und
versuchten nach Bithynien zu reisen

Apg 16,8 Da reisten sie an Mysien vorbei
und kamen hinab nach Troas.

Apg 16,9 Und es erschien dem Paulus in
der Nacht ein Gesicht: Ein mazedonischer Mann stand vor ihm, bat ihn und
sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!

Apg 16,10 Als er aber dieses Gesicht
gesehen hatte, trachteten wir alsbald nach Mazedonien zu ziehen, indem wir
daraus schlossen, daß uns der Herr berufen habe, ihnen das Evangelium zu
predigen.

Paulus kommt nach Europa; er geht nach Philippi

Apg 16,11 So fuhren wir denn von Troas ab
und kamen in gerader Fahrt nach Samothrace und am folgenden Tage nach
Neapolis

Apg 16,12 und von da nach Philippi,
welches die erste Stadt jenes Teils von Mazedonien ist, eine Kolonie. Wir
hielten uns aber in dieser Stadt etliche Tage auf.

Apg 16,13 Und am Sabbattage gingen wir
zum Tor hinaus an den Fluß, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten

Die erste Bekehrte in Europa: Lydia

Apg 16,14 Und eine gottesfürchtige Frau
namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu

Apg 16,15 Als sie aber samt ihrem Hause
getauft worden war, bat sie und sprach: Wenn ihr davon überzeugt seid, daß
ich an den Herrn gläubig bin, so kommet in mein Haus und bleibet daselbst!
Und sie nötigte uns.

Ein dämonischer Geist fährt aus: Paulus und Silas werden geschlagen

Apg 16,16 Es begab sich aber, als wir zur
Gebetsstätte gingen, daß uns eine Magd begegnete, die einen Wahrsagergeist
hatte und ihren Herren durch ihr Wahrsagen großen Gewinn verschaffte.

Apg 16,17 Diese folgte Paulus und uns
nach, schrie und sprach: Diese Männer sind Diener des höchsten Gottes, die
euch den Weg des Heils verkündigen!

Apg 16,18 Und solches tat sie viele Tage.
Paulus aber, den das bemühte, wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich
gebiete dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zur
selben Stunde.

Apg 16,19 Als aber ihre Herren sahen, daß
die Hoffnung auf ihren Gewinn entschwunden war, ergriffen sie Paulus und
Silas und schleppten sie auf den Markt vor die Obersten,

Apg 16,20 führten sie den Hauptleuten zu
und sprachen: Diese Männer, die Juden sind, verwirren unsere Stadt

Apg 16,21 und verkündigen Gebräuche,
welche anzunehmen oder auszuüben uns nicht erlaubt ist, da wir Römer
sind!

Apg 16,22 Und das Volk stand ebenfalls
wider sie auf

Apg 16,23 Und nachdem sie ihnen viele
Streiche gegeben, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem
Kerkermeister, sie sicher zu verwahren.

Apg 16,24 Dieser warf sie auf solchen
Befehl hin ins innere Gefängnis und schloß ihre Füße in den Block.

Der Kerkermeister zu Philippi wird bekehrt

Apg 16,25 Um Mitternacht aber beteten
Paulus und Silas und lobten Gott mit Gesang, und die Gefangenen hörten
sie.

Apg 16,26 Plötzlich aber entstand ein
großes Erdbeben, so daß die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden,
und alsbald öffneten sich alle Türen, und die Bande aller wurden los.

Apg 16,27 Da erwachte der Kerkermeister
aus dem Schlaf, und als er die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er
das Schwert und wollte sich töten, weil er meinte, die Gefangenen seien
entflohen.

Apg 16,28 Aber Paulus rief mit lauter
Stimme und sprach: Tue dir kein Leid an

Apg 16,29 Da forderte er ein Licht,
sprang hinein und fiel zitternd vor Paulus und Silas nieder.

Der Glaube: die einzige Bedingung zur Erlösung

Apg 16,30 Und er führte sie heraus und
sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet zu werden?

Apg 16,31 Sie aber sprachen: Glaube an
den Herrn Jesus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus!

Apg 16,32 Und sie sagten ihm und allen,
die in seinem Hause waren, das Wort des Herrn.

Apg 16,33 Und er nahm sie in jener Stunde
der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab und ließ sich auf der
Stelle taufen, er samt den Seinigen.

Apg 16,34 Und er führte sie in sein Haus,
deckte den Tisch und frohlockte, daß er mit seinem ganzen Hause an Gott
gläubig geworden war.

Paulus wird von römischen Hauptleuten befreit

Apg 16,35 Als es aber Tag geworden war,
sandten die Hauptleute die Gerichtsdiener mit dem Befehl: Laß jene Leute
frei!

Apg 16,36 Da verkündigte der
Kerkermeister dem Paulus diese Worte: Die Hauptleute haben hergesandt, daß
man euch freilasse. So geht nun hinaus und ziehet hin in Frieden!

Apg 16,37 Paulus aber sprach zu ihnen:
Sie haben uns, die wir Römer sind, öffentlich ohne Urteil geschlagen und ins
Gefängnis geworfen

Apg 16,38 Da verkündigten die
Gerichtsdiener diese Worte den Hauptleuten

Apg 16,39 und sie kamen und redeten ihnen
zu und führten sie hinaus und baten sie, die Stadt zu verlassen.

Apg 16,40 Da verliessen sie das Gefängnis
und begaben sich zu Lydia

Apg-0517

Paulus besucht Thessalonich; die Gründung der dortigen Gemeinde

Apg 17,1 Sie reisten
aber durch Amphipolis und Apollonia und kamen nach Thessalonich, wo eine
Synagoge der Juden war.

Apg 17,2 Paulus aber ging nach seiner
Gewohnheit zu ihnen hinein und redete an drei Sabbaten mit ihnen auf Grund
der Schrift,

Apg 17,3 indem er erläuterte und
darlegte, daß Christus leiden und von den Toten auferstehen mußte, und daß
dieser Jesus, welchen ich euch verkündige - so sprach er -, der Christus
sei.

Apg 17,4 Und etliche von ihnen ließen
sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, auch von den
gottesfürchtigen Griechen eine große Menge, und von den vornehmsten Frauen
nicht wenige.

Der Aufstand der Juden zu Thessalonich

Apg 17,5 Aber die ungläubigen Juden
wurden voll Neid und gewannen etliche boshafte Leute vom Straßenpöbel,
machten Lärm und brachten die Stadt in Aufruhr, drangen auf das Haus Jasons
ein und suchten sie, um sie vor das Volk zu führen.

Apg 17,6 Als sie sie aber nicht fanden,
schleppten sie Jason und etliche Brüder vor die Obersten der Stadt und
schrieen: Diese Leute, welche in der ganzen Welt Unruhe stiften, sind jetzt
auch hier

Apg 17,7 Jason hat sie aufgenommen! Und
doch handeln sie alle wider die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen,
ein anderer sei König, nämlich Jesus!

Apg 17,8 Sie brachten aber das Volk und
die Stadtobersten, welche dies hörten, in Aufregung,

Apg 17,9 so daß sie Jason und die übrigen
nur gegen Bürgschaft freiließen.

Paulus und Silas in Beröa

Apg 17,10 Die Brüder aber schickten
alsbald während der Nacht Paulus und Silas nach Beröa, wo sie sich nach ihrer
Ankunft in die Synagoge der Juden begaben.

Apg 17,11 Diese aber waren edler gesinnt
als die zu Thessalonich, indem sie das Wort mit aller Bereitwilligkeit
aufnahmen und täglich in der Schrift forschten, ob es sich also
verhalte.

Apg 17,12 Es wurden denn auch viele von
ihnen gläubig, auch von den angesehenen griechischen Frauen und Männern nicht
wenige.

Apg 17,13 Als aber die Juden von
Thessalonich erfuhren, daß auch zu Beröa das Wort Gottes von Paulus
verkündigt wurde, kamen sie auch dahin und erregten und bewegten das
Volk.

Apg 17,14 Alsbald aber sandten da die
Brüder den Paulus fort, damit er bis ans Meer ziehe

Apg 17,15 Die nun, welche den Paulus
geleiteten, brachten ihn bis nach Athen

Paulus allein in Athen

Apg 17,16 Während aber Paulus in Athen
auf sie wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, da er die Stadt so voll
Götzenbilder sah.

Apg 17,17 Er hatte nun in der Synagoge
Unterredungen mit den Juden und den Gottesfürchtigen, auch täglich auf dem
Markte mit denen, welche zugegen waren.

Apg 17,18 Aber etliche der epikureischen
und stoischen Philosophen maßen sich mit ihm

Apg 17,19 Und sie nahmen ihn und führten
ihn auf den Areopag und sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue
Lehre sei, die von dir vorgetragen wird?

Apg 17,20 Denn du bringst etwas
Fremdartiges vor unsere Ohren

Apg 17,21 Alle Athener nämlich, auch die
Ausländer, die sich dort aufhielten, vertrieben sich mit nichts anderm so
gerne die Zeit, als damit, etwas Neues zu sagen oder zu hören.

Die Rede des Paulus auf dem Hügel des Mars.

Thema: Gott wird die Welt durch den auferstandenen Herrn Jesus richten

Apg 17,22 Da stellte sich Paulus mitten
auf den Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe an allem, daß ihr
sehr religiöse Leute seid!

Apg 17,23 Denn als ich umherging und eure
Heiligtümer besichtigte, fand ich auch einen Altar, an welchem geschrieben
stand: «Dem unbekannten Gott.» Was ihr nun verehret, ohne es zu kennen, das
verkündige ich euch.

Apg 17,24 Der Gott, der die Welt gemacht
hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt
nicht in Tempeln von Händen gemacht

Apg 17,25 ihm wird auch nicht von
Menschenhänden gedient, als ob er etwas bedürfte, da er ja selbst allen Leben
und Odem und alles gibt.

Apg 17,26 Und er hat aus einem Blut das
ganze Menschengeschlecht gemacht, daß es auf dem ganzen Erdboden wohne, und
hat im voraus die Zeiten und die Grenzen ihres Wohnens bestimmt,

Apg 17,27 daß sie den Herrn suchen
sollten, ob sie ihn wohl spüren und finden möchten, da er ja nicht ferne ist
von einem jeglichen unter uns

Apg 17,28 denn in ihm leben, weben und
sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: «Wir sind auch
seines Geschlechts.»

Apg 17,29 Da wir nun göttlichen
Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei dem Golde oder
Silber oder Stein, einem Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung
gleich.

Apg 17,30 Nun hat zwar Gott die Zeiten
der Unwissenheit übersehen, jetzt aber gebietet er allen Menschen
allenthalben, Buße zu tun,

Apg 17,31 weil er einen Tag festgesetzt
hat, an welchem er den Erdkreis mit Gerechtigkeit richten wird durch einen
Mann, den er dazu bestimmt hat und den er für jedermann dadurch beglaubigte,
daß er ihn von den Toten auferweckt hat.

Apg 17,32 Da sie aber von Auferstehung
der Toten hörten, spotteten die einen, die andern aber sprachen: Wir wollen
dich darüber nochmals hören.

Apg 17,33 Und so ging Paulus aus ihrer
Mitte hinweg.

Apg 17,34 Einige Männer aber schlossen
sich ihm an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionysius, ein Mitglied des
Areopags, und eine Frau namens Damaris und andere mit ihnen.

Apg-0518

Die Gründung der Gemeinde zu Korinth

Apg 18,1 Darnach
schied Paulus von Athen und kam nach Korinth.

Apg 18,2 Und dort fand er einen Juden
namens Aquila, aus Pontus gebürtig, der vor kurzem samt seiner Frau Priscilla
aus Italien gekommen war (weil Claudius befohlen hatte, daß alle Juden aus
Rom weichen sollten)

Apg 18,3 zu diesen ging er, und weil er
das gleiche Handwerk hatte, blieb er bei ihnen und arbeitete

Apg 18,4 Er hatte aber in der Synagoge
jeden Sabbat Unterredungen und überzeugte Juden und Griechen.

Apg 18,5 Als aber Silas und Timotheus aus
Mazedonien ankamen, war Paulus eifrig mit dem Wort beschäftigt, indem er den
Juden bezeugte, daß Jesus der Christus sei.

Apg 18,6 Als sie aber widerstrebten und
lästerten, schüttelte er seine Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut
komme über euer Haupt! Ich bin rein davon

Apg 18,7 Und er ging von dannen und begab
sich in das Haus eines gottesfürchtigen Mannes mit Namen Justus, dessen Haus
an die Synagoge stieß.

Apg 18,8 Krispus aber, der
Synagogenvorsteher, wurde samt seinem ganzen Hause an den Herrn gläubig

Apg 18,9 Aber der Herr sprach in der
Nacht durch ein Gesicht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und
schweige nicht!

Apg 18,10 Denn ich bin mit dir, und
niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden

Apg 18,11 Und er blieb ein Jahr und sechs
Monate daselbst und lehrte unter ihnen das Wort Gottes.

Die Gleichgültigkeit Gallions

Apg 18,12 Als aber Gallion Statthalter
von Achaja war, traten die Juden einmütig wider Paulus auf und führten ihn
vor den Richterstuhl

Apg 18,13 und sprachen: Dieser überredet
die Leute zu einem gesetzwidrigen Gottesdienst!

Apg 18,14 Als aber Paulus den Mund öffnen
wollte, sprach Gallion zu den Juden: Wenn es sich um eine Ungerechtigkeit
oder um einen argen Frevel handelte, ihr Juden, so würde ich euch billig
anhören

Apg 18,15 sind es aber Streitfragen über
eine Lehre und über Namen und über euer Gesetz, so sehet ihr selbst zu, denn
darüber will ich nicht Richter sein!

Apg 18,16 Und er wies sie vom
Richterstuhl hinweg.

Apg 18,17 Da ergriffen alle Griechen
Sosthenes, den Synagogenvorsteher, und schlugen ihn vor dem
Richterstuhl

Paulus nimmt ein jüdisches Gelübde auf sich.

Apg 18,18 Paulus aber, nachdem er noch
viele Tage dort verblieben war, nahm von den Brüdern Abschied und segelte
nach Syrien, und mit ihm Priscilla und Aquila, nachdem er sich in Kenchreä
das Haupt hatte scheren lassen

Apg 18,19 Und er gelangte nach Ephesus
und ließ jene dort zurück

Apg 18,20 Als sie ihn aber baten, längere
Zeit bei ihnen zu bleiben, willigte er nicht ein

Apg 18,21 sondern nahm Abschied von
ihnen, indem er sprach: Ich muß durchaus das bevorstehende Fest in Jerusalem
feiern, ich werde aber wieder zu euch zurückkehren, so Gott will. Und er fuhr
ab von Ephesus,

Apg 18,22 landete in Cäsarea, zog hinauf
und grüßte die Gemeinde und ging hinab nach Antiochia.

Die dritte Missionsreise

Apg 18,23 Und nachdem er einige Zeit dort
zugebracht hatte, zog er aus und durchreiste nacheinander die Landschaft
Galatien und Phrygien und stärkte alle Jünger.

(Apollos wirkt in Ephesus und in Korinth)

Apg 18,24 Ein Jude aber mit Namen
Apollos, aus Alexandrien gebürtig, ein beredter Mann, mächtig in der Schrift,
kam nach Ephesus.

Apg 18,25 Dieser war unterwiesen im Wege
des Herrn und feurig im Geist, redete und lehrte genau über Jesus, kannte
aber nur die Taufe des Johannes.

Apg 18,26 Dieser fing an, öffentlich in
der Synagoge aufzutreten. Da aber Aquila und Priscilla ihn hörten, nahmen sie
ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus.

Apg 18,27 Als er aber nach Achaja
hinübergehen wollte, ermunterten ihn die Brüder und schrieben an die Jünger,
sie möchten ihn aufnehmen. Und als er dort ankam, wurde er denen sehr
behilflich, die gläubig geworden waren durch die Gnade.

Apg 18,28 Denn mit großem Fleiß
widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schrift bewies, daß
Jesus der Christus sei.

Apg-0519

Paulus zu Ephesus: Jünger Johannes des Täufers werden Christen

Apg 19,1 Es begab
sich aber, während Apollos in Korinth war, daß Paulus, nachdem er die obern
Länder durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und als er etliche Jünger fand,
sprach er zu ihnen:

Apg 19,2 Habt ihr den heiligen Geist
empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie aber sprachen: Wir haben nicht einmal
gehört, ob ein heiliger Geist sei!

Apg 19,3 Und er sprach zu ihnen: Worauf
seid ihr denn getauft worden? Sie aber sprachen: Auf die Taufe des
Johannes.

Apg 19,4 Da sprach Paulus: Johannes hat
mit der Taufe der Buße getauft und dem Volke gesagt, daß sie an den glauben
sollten, der nach ihm komme, das heißt an Christus Jesus.

Apg 19,5 Als sie das hörten, ließen sie
sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus.

Apg 19,6 Und als Paulus ihnen die Hände
auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und
weissagten.

Apg 19,7 Es waren aber im ganzen etwa
zwölf Männer.

Paulus lehrt beinah drei Jahre zu Ephesus

Apg 19,8 Und er ging in die Synagoge und
trat öffentlich auf, drei Monate lang, indem er Gespräche hielt und sie
betreffs des Reiches Gottes zu überzeugen versuchte.

Apg 19,9 Da aber etliche verstockt
blieben und sich nicht überzeugen ließen, sondern den Weg vor der Menge
lästerten, trennte er sich von ihnen und sonderte die Jünger ab und hielt
täglich Gespräche in der Schule des Tyrannus.

Apg 19,10 Das geschah zwei Jahre lang, so
daß alle, die in Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und
Griechen.

Wunder geschehen zu Ephesus

Apg 19,11 Und Gott wirkte ungewöhnliche
Wunder durch die Hände des Paulus,

Apg 19,12 so daß sogar Schweißtücher oder
Gürtel von seinem Leibe weg auf die Kranken gelegt wurden und die Krankheiten
von ihnen wichen und die bösen Geister ausfuhren.

Apg 19,13 Es unterwanden sich aber
etliche der herumziehenden jüdischen Beschwörer, über denen, welche böse
Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus zu nennen, indem sie sagten: Ich
beschwöre euch bei dem Jesus, welchen Paulus predigt!

Apg 19,14 Es waren aber sieben Söhne
eines jüdischen Hohenpriesters Skevas, die solches taten.

Apg 19,15 Aber der böse Geist antwortete
und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich wohl, und von Paulus weiß ich

Apg 19,16 Und der Mensch, in welchem der
böse Geist war, sprang auf sie los, überwältigte zwei von ihnen und zeigte
ihnen dermaßen seine Kraft, daß sie nackt und verwundet aus jenem Hause
entflohen.

Apg 19,17 Das aber wurde allen kund,
Juden und Griechen, die zu Ephesus wohnten. Und Furcht befiel sie alle, und
der Name des Herrn Jesus wurde hoch gepriesen.

Apg 19,18 Und viele von denen, die
gläubig geworden waren, kamen und bekannten und erzählten ihre Taten.

Apg 19,19 Viele aber von denen, die
vorwitzige Künste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und
verbrannten sie öffentlich

Apg 19,20 So wuchs das Wort des Herrn
mächtig und gewann die Oberhand.

Apg 19,21 Nachdem aber solches vollbracht
war, nahm sich Paulus im Geiste vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen
und nach Jerusalem zu reisen, indem er sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muß
ich auch Rom sehen.

Apg 19,22 Er sandte aber zwei seiner
Gehilfen, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien und hielt sich noch eine
Zeitlang in Asien auf.

Aufruhr in Ephesus

Apg 19,23 Es entstand aber um jene Zeit
ein nicht unbedeutender Aufruhr um des Weges willen.

Apg 19,24 Denn ein gewisser Demetrius,
ein Silberschmied, verfertigte silberne Tempel der Diana und verschaffte den
Künstlern nicht unbedeutenden Gewinn.

Apg 19,25 Diese versammelte er samt den
Arbeitern desselben Faches und sprach: Ihr Männer, ihr wisset, daß von diesem
Gewerbe unser Wohlstand kommt.

Apg 19,26 Und ihr sehet und höret, daß
dieser Paulus nicht allein in Ephesus, sondern fast in ganz Asien viel Volk
überredet und abwendig gemacht hat, indem er sagt, das seien keine Götter,
die mit Händen gemacht werden.

Apg 19,27 Aber es besteht nicht nur die
Gefahr, daß dieses unser Geschäft in Verfall komme, sondern auch, daß der
Tempel der großen Göttin Diana für nichts geachtet und zuletzt auch ihre
Majestät gestürzt werde, welche doch ganz Asien und der Erdkreis verehrt!

Apg 19,28 Als sie das hörten, wurden sie
voll Zorn und schrieen: Groß ist die Diana der Epheser!

Apg 19,29 Und die ganze Stadt kam in
Verwirrung, und sie stürmten einmütig ins Theater und rissen die Mazedonier
Gajus und Aristarchus, des Paulus Reisegefährten, mit sich.

Apg 19,30 Da aber Paulus unter das Volk
gehen wollte, ließen es ihm die Jünger nicht zu.

Apg 19,31 Auch etliche der Obersten von
Asien, die seine Freunde waren, schickten zu ihm und baten ihn, sich nicht
ins Theater zu begeben.

Apg 19,32 Hier schrie nun alles
durcheinander

Apg 19,33 Da zogen sie aus der Volksmenge
den Alexander hervor, da die Juden ihn vorschoben. Und Alexander winkte mit
der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten.

Apg 19,34 Als sie aber vernahmen, daß er
ein Jude sei, schrieen sie alle wie aus einem Munde etwa zwei Stunden lang:
Groß ist die Diana der Epheser!

Apg 19,35 Da beruhigte der Stadtschreiber
das Volk und sprach: Ihr Männer von Ephesus, wo ist denn ein Mensch, der
nicht wüßte, daß die Stadt Ephesus die Tempelpflegerin der großen Diana und
des vom Himmel gefallenen Bildes ist?

Apg 19,36 Da nun solches
unwidersprechlich ist, so solltet ihr ruhig sein und nichts Übereiltes
tun.

Apg 19,37 Denn ihr habt diese Männer
hergeführt, die weder Tempelräuber sind, noch unsere Göttin gelästert
haben.

Apg 19,38 Haben aber Demetrius und die
Künstler, die mit ihm sind, an jemand einen Anspruch, so werden Gerichtstage
gehalten, und es sind Statthalter da

Apg 19,39 Habt ihr aber ein weiteres
Begehren zu stellen, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt
werden.

Apg 19,40 Denn wir stehen in Gefahr, daß
wir des heutigen Tages wegen des Aufruhrs angeklagt werden, weil kein Grund
vorliegt, womit wir diese Zusammenrottung entschuldigen könnten. - Und als er
das gesagt, entließ er die Versammlung.

Apg-0520

Paulus predigt in Mazedonien und in Griechenland

Apg 20,1 Nachdem sich
aber der Tumult gelegt hatte, ließ Paulus die Jünger zu sich kommen und
ermahnte sie

Apg 20,2 Und nachdem er jene Bezirke
durchzogen und sie mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach
Griechenland.

Apg 20,3 Und er brachte daselbst drei
Monate zu

Apg 20,4 Es begleiteten ihn aber bis nach
Asien Sopater, des Pyrrhus Sohn von Beröa, von den Thessalonichern
Aristarchus und Sekundus, und Gajus von Derbe und Timotheus, aus Asien aber
Tychikus und Trophimus.

Apg 20,5 Diese gingen voraus und warteten
auf uns in Troas.

Paulus weilt sieben Tage in Troas; die Gemeinde versammelt sich am ersten Tage der Woche

Apg 20,6 Wir aber fuhren nach den Tagen
der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach
Troas, wo wir uns sieben Tage aufhielten.

Apg 20,7 Am ersten Tage der Woche aber,
als wir versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit
ihnen, da er am folgenden Tage abreisen wollte, und dehnte die Rede bis
Mitternacht aus.

Apg 20,8 Es waren aber zahlreiche Lampen
in dem Obersaal, wo wir versammelt waren.

Apg 20,9 Und ein Jüngling namens Eutychus
saß am Fenster

Apg 20,10 Da ging Paulus hinab und warf
sich über ihn, umfaßte ihn und sprach: Machet keinen Lärm

Apg 20,11 Und er ging wieder hinauf und
brach das Brot, aß und unterredete sich noch lange mit ihnen, bis der Tag
anbrach, und zog alsdann fort.

Apg 20,12 Sie brachten aber den Knaben
lebendig und waren nicht wenig getröstet.

Von Troas nach Milet

Apg 20,13 Wir aber gingen voraus zum
Schiff und fuhren nach Assus, um dort Paulus aufzunehmen

Apg 20,14 Als er aber in Assus mit uns
zusammentraf, nahmen wir ihn auf und kamen nach Mitylene.

Apg 20,15 Und von dort segelten wir ab
und kamen am folgenden Tage auf die Höhe von Chios

Apg 20,16 Denn Paulus hatte beschlossen,
an Ephesus vorbeizusegeln, damit er in Asien nicht zu viel Zeit zubringen
müßte, denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, auf den Tag der Pfingsten
in Jerusalem zu sein.

Paulus nimmt Abschied von den Ältesten zu Ephesus

Apg 20,17 Von Milet aber schickte er gen
Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde herüberrufen.

Apg 20,18 Und als sie zu ihm gekommen
waren, sprach er zu ihnen: Ihr wißt, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich
Asien betrat, die ganze Zeit unter euch verhalten habe,

Apg 20,19 daß ich dem Herrn diente mit
aller Demut, unter Tränen und Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen
der Juden widerfuhren

Apg 20,20 wie ich nichts von dem, was
nützlich ist, verschwiegen habe, daß ich es euch nicht verkündigt und gelehrt
hätte, öffentlich und in den Häusern,

Apg 20,21 indem ich Juden und Griechen
die Buße zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus Christus bezeugt
habe.

Apg 20,22 Und nun siehe, gebunden im
Geiste reise ich nach Jerusalem, ohne zu wissen, was mir dort begegnen
wird,

Apg 20,23 außer daß der heilige Geist von
Stadt zu Stadt mir bezeugt und sagt, daß Bande und Trübsal meiner
warten.

Apg 20,24 Aber ich halte mein Leben nicht
der Rede wert, wenn es gilt, meinen Lauf und den Dienst zu vollenden, den ich
von dem Herrn Jesus empfangen habe, nämlich das Evangelium der Gnade Gottes
zu bezeugen.

Apg 20,25 Und nun siehe, ich weiß, daß
ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, bei welchen ich
umhergezogen bin und das Reich Gottes gepredigt habe.

Apg 20,26 Darum bezeuge ich euch am
heutigen Tage, daß ich rein bin von aller Blut.

Apg 20,27 Denn ich habe nichts
zurückbehalten, daß ich euch nicht den ganzen Ratschluß Gottes verkündigt
hätte.

Apg 20,28 So habt nun acht auf euch
selbst und auf die ganze Herde, in welcher der heilige Geist euch zu
Aufsehern gesetzt hat, die Gemeinde Gottes zu weiden, welche er durch das
Blut seines eigenen Sohnes erworben hat!

Apg 20,29 Denn das weiß ich, daß nach
meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch kommen werden, die der Herde nicht
schonen

Apg 20,30 auch aus eurer eigenen Mitte
werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger auf ihre
Seite zu ziehen.

Apg 20,31 Darum wachet und denket daran,
daß ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, jeden einzelnen
unter Tränen zu ermahnen.

Apg 20,32 Und nun übergebe ich euch Gott
und dem Wort seiner Gnade, ihm, der mächtig ist zu erbauen und [euch] das
Erbe zu geben unter allen Geheiligten.

Apg 20,33 Silber oder Gold oder Kleider
habe ich von niemand begehrt

Apg 20,34 ihr wißt selbst, daß für meine
Bedürfnisse und für diejenigen meiner Gefährten diese Hände gesorgt
haben.

Apg 20,35 Überall habe ich euch gezeigt,
daß man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen und der Worte des Herrn
Jesus eingedenk sein müsse, da er selbst gesagt hat: Geben ist seliger als
nehmen!

Apg 20,36 Und nachdem er solches gesagt
hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen.

Apg 20,37 Da weinten alle sehr, fielen
Paulus um den Hals und küßten ihn,

Apg 20,38 schmerzlich betrübt, am meisten
über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr
sehen. - Und sie geleiteten ihn zum Schiff.

Apg-0521

Paulus und seine Begleiter schiffen von Milet nach Tyrus

Apg 21,1 Als es aber
geschah, daß wir uns von ihnen losgerissen hatten und abgefahren waren, kamen
wir in gerader Fahrt nach Kos und am folgenden Tage nach Rhodus und von da
nach Patara.

Apg 21,2 Und da wir ein Schiff fanden,
das nach Phönizien fuhr, stiegen wir ein und fuhren ab.

Apg 21,3 Als wir aber Cypern erblickten,
ließen wir es links liegen, fuhren nach Syrien und gelangten nach Tyrus

Sieben Tage in Tyrus; der Heilige Geist verbietet Paulus nach Jerusalem zu gehen

Apg 21,4 Und als wir die Jünger
aufgefunden hatten, blieben wir sieben Tage dort. Und sie sagten dem Paulus
durch den Geist, er solle nicht nach Jerusalem hinaufziehen.

Apg 21,5 Als es aber geschah, daß wir
diese Tage verlebt hatten, brachen wir auf und zogen fort, wobei sie uns alle
mit Frau und Kind bis vor die Stadt hinaus begleiteten

Apg 21,6 Und nachdem wir voneinander
Abschied genommen hatten, stiegen wir in das Schiff

Die Weiterfahrt nach Ptolemais und Cäsarea, wo der Heilige Geist Paulus noch einmal warnt

Apg 21,7 Wir aber beendigten die Fahrt
und kamen von Tyrus nach Ptolemais und begrüßten die Brüder und blieben einen
Tag bei ihnen.

Apg 21,8 Am folgenden Tage aber zogen wir
aus und kamen nach Cäsarea

Apg 21,9 Dieser hatte vier Töchter,
Jungfrauen, welche weissagten.

Apg 21,10 Als wir uns aber mehrere Tage
dort aufhielten, kam aus Judäa ein Prophet namens Agabus herab.

Apg 21,11 Der kam zu uns, nahm den Gürtel
des Paulus und band sich die Hände und die Füße und sprach: Das sagt der
heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in
Jerusalem so binden und in die Hände der Heiden ausliefern!

Apg 21,12 Da wir solches hörten, baten
wir und die Einwohner des Ortes, daß er nicht nach Jerusalem hinaufziehen
möchte.

Apg 21,13 Aber Paulus antwortete: Was
macht ihr, daß ihr weinet und mir das Herz brechet? Ich bin bereit, nicht nur
mich binden zu lassen, sondern auch in Jerusalem zu sterben für den Namen des
Herrn Jesus!

Apg 21,14 Und da er sich nicht überreden
ließ, beruhigten wir uns und sprachen: Des Herrn Wille geschehe!

Von Jerusalem nach Rom

Paulus geht nach Jerusalem

Apg 21,15 Nach diesen Tagen aber machten
wir uns reisefertig und zogen hinauf nach Jerusalem.

Apg 21,16 Es gingen aber auch etliche
Jünger aus Cäsarea mit uns, die brachten uns zu einem gewissen Mnaso aus
Cypern, einem alten Jünger, bei welchem wir Herberge nehmen sollten.

In Jerusalem nimmt Paulus ein jüdisches Gelübde auf sich, das ein blutiges Opfer in sich schliesst und betritt den Tempel

Apg 21,17 Und als wir in Jerusalem
angekommen waren, nahmen uns die Brüder mit Freuden auf.

Apg 21,18 Am folgenden Tage aber ging
Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Ältesten fanden sich ein.

Apg 21,19 Und nachdem er sie begrüßt
hatte, erzählte er alles bis ins einzelne, was Gott unter den Heiden durch
seinen Dienst getan hatte.

Apg 21,20 Sie aber priesen Gott, als sie
solches hörten, und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wie viele Tausende
von Juden gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz.

Apg 21,21 Es ist ihnen aber über dich
berichtet worden, du lehrest alle Juden, die unter den Heiden sind, den
Abfall von Mose und sagest, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden und
nicht nach den Gebräuchen wandeln.

Apg 21,22 Was ist nun zu tun? Auf jeden
Fall muß die Menge zusammenkommen

Apg 21,23 So tue nun das, was wir dir
sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde auf sich haben

Apg 21,24 diese nimm zu dir, laß dich
reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, daß sie das Haupt scheren,
so werden alle erkennen, daß an dem, was über dich berichtet worden, nichts
ist, sondern daß auch du dich der Beobachtung des Gesetzes befleißigst.

Apg 21,25 Was aber die gläubig gewordenen
Heiden betrifft, so haben wir hingesandt und angeordnet, daß sie von alledem
nichts zu beobachten haben, sondern sich nur hüten sollen vor dem Götzenopfer
und dem Blut und dem Erstickten und der Unzucht.

Apg 21,26 Da nahm Paulus die Männer zu
sich und ging am folgenden Tage, nachdem er sich hatte reinigen lassen, mit
ihnen in den Tempel und kündigte die Erfüllung der Tage der Reinigung an, bis
für einen jeden von ihnen das Opfer dargebracht wäre.

Paulus wird im Tempel ergriffen

Apg 21,27 Als aber die sieben Tage zu
Ende gingen, brachten die Juden aus Asien, die ihn im Tempel sahen, das ganze
Volk in Aufruhr und legten Hand an ihn und schrieen:

Apg 21,28 Ihr israelitischen Männer,
kommet zu Hilfe! Das ist der Mensch, der allenthalben jedermann lehrt gegen
das Volk und das Gesetz und diese Stätte. Dazu hat er auch noch Griechen in
den Tempel geführt und diese heilige Stätte entweiht!

Apg 21,29 Sie hatten nämlich vorher den
Trophimus aus Ephesus mit ihm in der Stadt gesehen und meinten, Paulus habe
ihn in den Tempel geführt.

Apg 21,30 Und die ganze Stadt kam in
Bewegung, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes

Paulus wird von römischen Soldaten gerettet und gebunden

Apg 21,31 Als sie ihn aber zu töten
suchten, kam die Anzeige hinauf zum Obersten der Schar, daß ganz Jerusalem in
Aufruhr sei.

Apg 21,32 Der nahm sogleich Soldaten und
Hauptleute mit sich und eilte zu ihnen hinab. Als sie aber den Obersten und
die Soldaten sahen, hörten sie auf, Paulus zu schlagen.

Apg 21,33 Da kam der Oberste herzu und
verhaftete ihn und ließ ihn mit zwei Ketten fesseln und erkundigte sich, wer
er sei und was er getan habe.

Apg 21,34 Unter dem Volk aber schrieen
die einen dies, die andern das

Apg 21,35 Als er aber an die Stufen kam,
mußte er von den Soldaten getragen werden wegen dem Druck des Volkes.

Apg 21,36 Denn die Menge des Volkes
folgte nach und schrie: Hinweg mit ihm in die Kaserne!

Apg 21,37 Und da Paulus hineingeführt
werden sollte, sprach er zu dem Obersten: Darf ich etwas zu dir sagen? Er
aber sprach: Du verstehst Griechisch?

Apg 21,38 Bist du also nicht der Ägypter,
der vor diesen Tagen einen Aufruhr machte und die viertausend Mann
Meuchelmörder in die Wüste hinausführte?

Apg 21,39 Aber Paulus sprach: Ich bin ein
jüdischer Mann, aus Tarsus in Cilicien, Bürger einer nicht unberühmten Stadt.
Ich bitte dich, erlaube mir, zum Volk zu reden!

Apg 21,40 Und da er ihm die Erlaubnis
gab, stellte sich Paulus auf die Stufen und winkte dem Volke mit der Hand.
Und als es ganz still geworden war, redete er sie in hebräischer Sprache an
und sagte:

Apg-0522

Paulus verteidigt sich vor der Menge; er berichtet seine Bekehrung

Apg 22,1 Ihr Männer,
Brüder und Väter, höret jetzt meine Verteidigung vor euch an!

Apg 22,2 Als sie aber hörten, daß er in
hebräischer Sprache zu ihnen redete, wurden sie noch ruhiger

Apg 22,3 Ich bin ein jüdischer Mann,
geboren zu Tarsus in Cilicien, aber erzogen in dieser Stadt, zu den Füßen
Gamaliels, unterrichtet mit allem Fleiß im väterlichen Gesetz, und ich war
ein Eiferer für Gott, wie ihr alle es heute seid.

Apg 22,4 Ich verfolgte diesen Weg bis auf
den Tod, indem ich Männer und Frauen band und ins Gefängnis
überlieferte,

Apg 22,5 wie mir auch der Hohepriester
und der ganze Rat der Ältesten Zeugnis gibt. Von ihnen empfing ich sogar
Briefe an die Brüder und zog nach Damaskus, um auch die, welche dort waren,
gebunden nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden.

Apg 22,6 Es geschah mir aber, als ich auf
meiner Reise in die Nähe von Damaskus kam, daß mich am Mittag plötzlich vom
Himmel her ein helles Licht umstrahlte.

Apg 22,7 Und ich fiel zu Boden und hörte
eine Stimme, die zu mir sprach: Saul! Saul! was verfolgst du mich?

Apg 22,8 Ich aber antwortete: Wer bist
du, Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus, der Nazarener, den du
verfolgst!

Apg 22,9 Meine Begleiter aber sahen zwar
das Licht und wurden voll Furcht, aber die Stimme dessen, der mit mir redete,
hörten sie nicht.

Apg 22,10 Und ich sprach: Was soll ich
tun, Herr? Der Herr sprach zu mir: Steh auf und gehe nach Damaskus

Apg 22,11 Da ich aber vor dem Glanze
jenes Lichtes nicht sehen konnte, wurde ich von meinen Begleitern an der Hand
geführt und kam nach Damaskus.

Apg 22,12 Aber ein gewisser Ananias, ein
frommer Mann nach dem Gesetz, der von allen Juden, die dort wohnten, ein
gutes Zeugnis hat,

Apg 22,13 der kam zu mir, trat herzu und
sprach zu mir: Bruder Saul, werde wieder sehend! Und zur selben Stunde konnte
ich ihn sehen.

Apg 22,14 Er aber sprach: Der Gott unsrer
Väter hat dich vorherbestimmt, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu
sehen und die Stimme aus seinem Munde zu hören

Apg 22,15 denn du sollst bei allen
Menschen ein Zeuge für ihn sein von dem, was du gesehen und gehört
hast.

Apg 22,16 Und nun, was zögerst du? Steh
auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen
anrufst!

Der Herr hatte Paulus befohlen, Jerusalem zu verlassen und zu den Heiden zu gehen

Apg 22,17 Es geschah mir aber, als ich
nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, daß ich in eine
Verzückung geriet

Apg 22,18 und Ihn sah, der zu mir sprach:
Eile und geh schnell aus Jerusalem fort, denn sie werden dein Zeugnis von mir
nicht annehmen!

Apg 22,19 Und ich sprach: Herr, sie
wissen selbst, daß ich die, welche an dich glaubten, ins Gefängnis werfen und
in den Synagogen schlagen ließ,

Apg 22,20 und daß auch ich dabei stand,
als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, und seiner Hinrichtung
beistimmte und die Kleider derer verwahrte, die ihn töteten.

Apg 22,21 Und er sprach zu mir: Gehe hin,
denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden!

Die Verteidigung des Paulus wird unterbrochen; er nimmt die Rechte als römischer Bürger in Anspruch

Apg 22,22 Sie hörten ihm aber zu bis zu
diesem Wort

Apg 22,23 Als sie aber schrieen und die
Kleider abwarfen und Staub in die Luft schleuderten,

Apg 22,24 ließ der Oberste ihn in die
Kaserne führen und befahl, ihn unter Geißelhieben zu verhören, damit er
erführe, aus welchem Grund sie derart über ihn schrieen.

Apg 22,25 Als sie ihn aber [für die
Geißelung] mit den Riemen ausstreckten, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der
dabeistand: Ist es euch erlaubt, einen Römer, dazu noch ohne Urteil, zu
geißeln?

Apg 22,26 Als der Hauptmann das hörte,
ging er zu dem Obersten, meldete es ihm und sprach: Siehe zu, was du tun
willst, denn dieser Mensch ist ein Römer!

Apg 22,27 Da kam der Oberste herzu und
sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er antwortete: Ja!

Apg 22,28 Und der Oberste erwiderte: Ich
habe dieses Bürgerrecht um eine große Summe erworben. Paulus aber sprach: Und
ich bin sogar darin geboren!

Apg 22,29 Alsbald standen die, welche ihn
peinlich verhören wollten, von ihm ab, und auch der Oberste fürchtete sich,
da er vernommen hatte, daß er ein Römer sei, und weil er ihn hatte fesseln
lassen.

Paulus vor dem Hohen Rat

Apg 22,30 Am folgenden Tage aber, da er
mit Gewißheit erfahren wollte, wessen er von den Juden angeklagt werde,
entledigte er ihn der Fesseln und ließ die Hohenpriester samt dem ganzen
Hohen Rat zusammenkommen und führte Paulus hinab und stellte ihn vor sie.

Apg-0523

Apg 23,1 Da sah
Paulus den Hohen Rat fest an und sprach: Ihr Männer und Brüder, ich habe mit
allem guten Gewissen Gott zu dienen gesucht bis auf diesen Tag.

Apg 23,2 Aber der Hohepriester Ananias
befahl den Umstehenden, ihn auf den Mund zu schlagen.

Apg 23,3 Da sprach Paulus zu ihm: Gott
wird dich schlagen, du getünchte Wand! Du sitzest da, mich zu richten nach
dem Gesetz, und heißest mich schlagen wider das Gesetz?

Apg 23,4 Die Umstehenden aber sprachen:
Schmähst du den Hohenpriester Gottes?

Apg 23,5 Da sprach Paulus: Ich wußte
nicht, ihr Brüder, daß er Hoherpriester ist, denn es steht geschrieben: «Den
Obersten deines Volkes sollst du nicht schmähen.»

Paulus wendet sich an die Pharisäer

Apg 23,6 Da aber Paulus wußte, daß der
eine Teil aus Sadduzäern, der andere aus Pharisäern bestand, rief er in die
Ratsversammlung hinein: Ihr Männer und Brüder, ich bin ein Pharisäer und
eines Pharisäers Sohn

Apg 23,7 Als er aber solches sagte,
entstand ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern, und die
Versammlung spaltete sich.

Apg 23,8 Denn die Sadduzäer sagen, es
gebe keine Auferstehung, auch weder Engel noch Geist

Apg 23,9 Es entstand aber ein großes
Geschrei, und einige Schriftgelehrte von der Partei der Pharisäer standen
auf, stritten und sprachen: Wir finden nichts Böses an diesem Menschen

Apg 23,10 Da aber ein großer Zwist
entstand, befürchtete der Oberste, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden,
und er ließ die Truppe herabkommen und ihn aus ihrer Mitte reißen und in die
Kaserne führen.

Die Gnade des Herrn über Paulus

Apg 23,11 Aber in der folgenden Nacht
trat der Herr zu ihm und sprach: Sei getrost, Paulus! Denn wie du in
Jerusalem von mir gezeugt hast, so sollst du auch in Rom zeugen.

Eine Verschwörung unter Eid, Paulus zu töten

Apg 23,12 Als es aber Tag geworden war,
rotteten sich etliche Juden zusammen und verschworen sich, weder zu essen
noch zu trinken, bis sie den Paulus umgebracht hätten.

Apg 23,13 Es waren aber ihrer mehr als
vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten.

Apg 23,14 Diese gingen zu den
Hohenpriestern und Ältesten und sprachen: Wir haben uns mit einem Fluche
verschworen, nichts zu genießen, bis wir den Paulus umgebracht haben.

Apg 23,15 So machet nun ihr samt dem
Hohen Rate es dem Obersten klar, daß er ihn morgen zu euch hinabführe, da ihr
seine Sache genauer untersuchen möchtet

Apg 23,16 Als aber der Schwestersohn des
Paulus von diesem Anschlag hörte, kam er, ging in die Kaserne hinein und
meldete es dem Paulus.

Apg 23,17 Da rief Paulus einen der
Hauptleute zu sich und sprach: Führe diesen Jüngling zu dem Obersten, denn er
hat ihm etwas zu melden.

Apg 23,18 Der nahm ihn und führte ihn zu
dem Obersten und sprach: Der Gefangene Paulus rief mich zu sich und bat mich,
diesen Jüngling zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen habe.

Apg 23,19 Da nahm ihn der Oberste bei der
Hand, ging mit ihm beiseite und fragte ihn: Was hast du mir zu melden?

Apg 23,20 Und er sprach: Die Juden sind
übereingekommen, dich zu bitten, daß du morgen Paulus in den Hohen Rat
hinabführen lassest, da sie seine Sache noch genauer untersuchen
möchten.

Apg 23,21 Laß dich aber nicht von ihnen
bereden, denn mehr als vierzig Männer von ihnen stellen ihm nach

Apg 23,22 Nun entließ der Oberste den
Jüngling und gebot ihm, niemandem zu sagen, daß er ihm solches angezeigt
habe.

Paulus wird bei Nacht nach Cäsarea geführt

Apg 23,23 Und er ließ zwei Hauptleute zu
sich rufen und sprach: Haltet zweihundert Soldaten bereit, damit sie nach
Cäsarea ziehen, dazu siebzig Reiter und zweihundert Schleuderer, von der
dritten Stunde der Nacht an

Apg 23,24 auch soll man Tiere
bereitstellen, um den Paulus daraufzusetzen und ihn zu dem Landpfleger Felix
in Sicherheit zu bringen.

Apg 23,25 Und er schrieb einen Brief, der
folgenden Inhalt hatte:

Apg 23,26 «Claudius Lysias schickt dem
edlen Landpfleger Felix einen Gruß!

Apg 23,27 Diesen Mann, den die Juden
ergriffen haben und umbringen wollten, habe ich mit Hilfe der Truppe befreit,
da ich vernahm, daß er ein Römer sei.

Apg 23,28 Da ich aber den Grund ihrer
Anklage gegen ihn ermitteln wollte, führte ich ihn in ihren Hohen Rat
hinab.

Apg 23,29 Da fand ich, daß er wegen
Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt werde, aber keine Anklage auf sich
habe, die des Todes oder der Bande wert wäre.

Apg 23,30 Da mir aber angezeigt wurde,
daß eine Verschwörung gegen diesen Mann bestehe, so habe ich ihn sogleich zu
dir geschickt und auch den Klägern befohlen, sich seinetwegen an dich zu
wenden. Lebe wohl!» -

Apg 23,31 Die Kriegsknechte nun nahmen
den Paulus, wie ihnen befohlen war, und führten ihn bei Nacht nach
Antipatris.

Apg 23,32 Am folgenden Tage aber ließen
sie die Reiter mit ihm ziehen und kehrten wieder in die Kaserne zurück.

Apg 23,33 Jene aber übergaben bei ihrer
Ankunft in Cäsarea dem Landpfleger den Brief und führten ihm auch den Paulus
vor.

Apg 23,34 Nachdem aber der Landpfleger
den Brief gelesen und auf die Frage, aus welcher Provinz er wäre, erfahren
hatte, daß er aus Cilicien sei, sprach er:

Apg 23,35 Ich will dich verhören, wenn
deine Ankläger auch eingetroffen sind. Und er befahl, ihn im Palast des
Herodes zu bewachen.

Apg-0524

Paulus vor dem Landpfleger Felix

Apg 24,1 Nach fünf
Tagen aber kam der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und einem Redner,
einem gewissen Tertullus, hinab

Die Anklage

Apg 24,2 Als dieser aber gerufen worden
war, erhob Tertullus die Anklage und sprach:

Apg 24,3 Daß wir viel Frieden durch dich
genießen und daß diesem Volke durch deine Fürsorge bessere Zustände
geschaffen worden sind, das anerkennen wir allezeit und allenthalben,
edelster Felix, mit aller Dankbarkeit!

Apg 24,4 Damit ich dich aber nicht
allzusehr bemühe, bitte ich dich, uns in Kürze nach deiner Freundlichkeit
anzuhören.

Apg 24,5 Wir haben nämlich diesen Mann
als eine Pest befunden, als einen, der Zwietracht stiftet unter allen Juden
in der ganzen Welt, als einen Anführer der Sekte der Nazarener

Apg 24,6 der auch versuchte, den Tempel
zu entheiligen

Apg 24,7 Aber Lysias, der Oberste, kam
dazu und führte ihn mit großer Gewalt aus unsern Händen hinweg

Apg 24,8 und hieß seine Ankläger zu dir
kommen. Von ihm kannst du selbst, so du ihn verhörest, alles das erfahren,
dessen wir ihn anklagen.

Apg 24,9 Dem stimmten aber auch die Juden
bei und behaupteten, es verhielte sich so.

Die Verteidigung des Paulus vor Felix

Apg 24,10 Paulus aber gab auf den Wink
des Landpflegers folgende Antwort: Da ich weiß, daß du seit vielen Jahren
unter diesem Volke Richter bist, so verteidige ich meine Sache guten
Mutes,

Apg 24,11 da du erfahren kannst, daß es
nicht länger als zwölf Tage her ist, seit ich hinaufzog, um in Jerusalem
anzubeten.

Apg 24,12 Und sie fanden mich weder im
Tempel, daß ich mich mit jemand unterredet oder einen Volksauflauf erregt
hätte, noch in den Synagogen, noch in der Stadt.

Apg 24,13 Sie können dir auch das nicht
beweisen, wessen sie mich jetzt anklagen.

Apg 24,14 Das bekenne ich dir aber, daß
ich nach dem Wege, welchen sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter also
diene, daß ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten
geschrieben steht

Apg 24,15 und ich habe die Hoffnung zu
Gott, auf welche auch sie selbst warten, daß es eine Auferstehung der Toten,
sowohl der Gerechten als der Ungerechten, geben wird.

Apg 24,16 Darum übe ich mich auch,
allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben gegenüber Gott und den
Menschen.

Apg 24,17 Ich bin aber nach vielen Jahren
gekommen, um Almosen für mein Volk zu bringen und Opfer.

Apg 24,18 Dabei fanden mich, als ich im
Tempel ohne Lärm und Getümmel gereinigt wurde, etliche Juden aus Asien

Apg 24,19 die sollten vor dir erscheinen
und Anklage erheben, wenn sie etwas wider mich hätten.

Apg 24,20 Oder diese selbst mögen sagen,
was für ein Unrecht sie an mir gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rate
stand

Apg 24,21 es wäre denn wegen jenes
einzigen Wortes, das ich ausrief, als ich unter ihnen stand: Wegen der
Auferstehung der Toten werde ich heute von euch gerichtet!

Apg 24,22 Als Felix solches hörte,
verwies er sie auf eine spätere Zeit, da er den Weg genauer kannte, und
sprach: Wenn Lysias, der Oberste, herabkommt, will ich eure Sache
untersuchen.

Apg 24,23 Und er befahl dem Hauptmann,
Paulus in Gewahrsam zu halten, jedoch in milder Haft, auch keinem der
Seinigen zu wehren, ihm Dienste zu leisten.

Felix schiebt den Fall auf

Apg 24,24 Nach etlichen Tagen aber kam
Felix mit seinem Weibe Drusilla, die eine Jüdin war, und ließ den Paulus
holen und hörte ihn über den Glauben an Christus Jesus.

Apg 24,25 Als er aber von Gerechtigkeit
und Enthaltsamkeit und dem zukünftigen Gericht redete, wurde dem Felix bange,
und er antwortete: Für diesmal gehe hin

Apg 24,26 Zugleich hoffte er aber auch,
daß ihm von Paulus Geld gegeben würde, damit er ihn freiließe. Darum ließ er
ihn auch öfters kommen und besprach sich mit ihm.

Zwei Jahre in Cäsarea

Apg 24,27 Als aber zwei Jahre verflossen
waren, bekam Felix zum Nachfolger den Porcius Festus, und da sich Felix die
Juden zu Dank verpflichten wollte, ließ er den Paulus gebunden zurück.