Lk-0301
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Einleitung
Lk 1,1 Nachdem schon viele es unternommen haben, eine Erzählung der Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind,
Lk 1,2 wie sie uns diejenigen überliefert haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind
Lk 1,3 so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus,
Lk 1,4 damit du die Gewißheit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.
Geburt, Taufe, Geschlechtsregister und Versuchung Christi
Die Geburt Johannes des Täufers wird vorausgesagt
Lk 1,5 In den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, war ein Priester mit Namen Zacharias, aus der Ordnung Abias
Lk 1,6 Sie waren aber beide gerecht vor Gott und wandelten in allen Geboten und Rechten des Herrn untadelig.
Lk 1,7 Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war, und beide waren hochbetagt.
Lk 1,8 Es begab sich aber, als er das Priesteramt vor Gott verrichtete, zur Zeit, wo seine Klasse an die Reihe kam,
Lk 1,9 traf ihn nach dem Brauch des Priestertums das Los, daß er räuchern sollte, und zwar drinnen im Tempel des Herrn.
Lk 1,10 Und die ganze Menge des Volkes betete draußen, zur Stunde des Räucherns.
Lk 1,11 Da erschien ihm ein Engel des Herrn, stehend zur Rechten des Räucheraltars.
Lk 1,12 Und Zacharias erschrak, als er ihn sah, und Furcht überfiel ihn.
Lk 1,13 Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben.
Lk 1,14 Und er wird dir Freude und Frohlocken bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen.
Lk 1,15 Denn er wird groß sein vor dem Herrn
Lk 1,16 Und viele von den Kindern Israel wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen.
Lk 1,17 Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter umzuwenden zu den Kindern und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, zu bereiten dem Herrn ein gerüstetes Volk.
Lk 1,18 Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt, und mein Weib ist schon betagt.
Lk 1,19 Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.
Lk 1,20 Und siehe, du wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tage, da solches geschehen wird
Lk 1,21 Und das Volk wartete auf Zacharias
Lk 1,22 Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden
Lk 1,23 Und es geschah, als die Tage seines Dienstes vollendet waren, ging er heim in sein Haus.
Lk 1,24 Aber nach diesen Tagen empfing sein Weib Elisabeth, und sie verbarg sich fünf Monate und sprach:
Lk 1,25 Also hat mir der Herr getan in den Tagen, da er mich angesehen hat, meine Schmach unter den Menschen hinwegzunehmen.
Die Ankündigung der Geburt Jesu
Lk 1,26 Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth gesandt
Lk 1,27 zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Manne namens Joseph, vom Hause Davids
Lk 1,28 Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen!
Lk 1,29 Als sie ihn aber sah, erschrak sie über seine Rede und dachte darüber nach, was das für ein Gruß sei.
Lk 1,30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.
Lk 1,31 Und siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären
Lk 1,32 Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden
Lk 1,33 und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und seines Reiches wird kein Ende sein.
Das Wunder der Empfängnis Jesu
Lk 1,34 Maria aber sprach zu dem Engel: Wie kann das sein, da ich keinen Mann kenne?
Lk 1,35 Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das erzeugt wird, Sohn Gottes genannt werden.
Lk 1,36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, hat auch einen Sohn empfangen in ihrem Alter und ist jetzt im sechsten Monat, sie, die vorher unfruchtbar hieß.
Lk 1,37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Lk 1,38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr.
Maria besucht Elisabeth
Lk 1,39 Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und reiste eilends in das Gebirge, in eine Stadt in Juda,
Lk 1,40 und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.
Lk 1,41 Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe
Lk 1,42 und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!
Lk 1,43 Und woher wird mir das zuteil, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
Lk 1,44 Denn siehe, sowie die Stimme deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe.
Lk 1,45 Und selig ist, die geglaubt hat
Der Lobgesang Marias "Magnificat"
Lk 1,46 Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn,
Lk 1,47 und mein Geist freut sich Gottes, meines Retters,
Lk 1,48 daß er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd
Lk 1,49 Denn Großes hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name
Lk 1,50 und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, so ihn fürchten.
Lk 1,51 Er tat Mächtiges mit seinem Arm, er hat zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Lk 1,52 Er hat Gewaltige von den Thronen gestoßen und Niedrige erhöht.
Lk 1,53 Hungrige hat er mit Gütern gesättigt und Reiche leer fortgeschickt.
Lk 1,54 Er hat sich seines Knechtes Israel angenommen, eingedenk zu sein der Barmherzigkeit,
Lk 1,55 wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinem Samen, auf ewig!
Lk 1,56 Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate und kehrte wieder nach Hause zurück.
Johannes der Täufer, seine Geburt und sein Name
Lk 1,57 Für Elisabeth aber erfüllte sich die Zeit, da sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn.
Lk 1,58 Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und freuten sich mit ihr.
Lk 1,59 Und es begab sich am achten Tage, daß sie kamen, das Kindlein zu beschneiden
Lk 1,60 Seine Mutter aber sprach: Nicht also, sondern er soll Johannes heißen!
Lk 1,61 Und sie sprachen zu ihr: Es ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt!
Lk 1,62 Sie winkten aber seinem Vater, wie er ihn genannt haben wolle.
Lk 1,63 Und er forderte ein Täfelchen und schrieb die Worte: Johannes ist sein Name! Und sie verwunderten sich alle.
Lk 1,64 Alsbald aber tat sich sein Mund auf, und seine Zunge [ward gelöst], und er redete und lobte Gott.
Lk 1,65 Und es kam Furcht über alle ihre Nachbarn, und auf dem ganzen Gebirge von Judäa wurden alle diese Dinge besprochen.
Lk 1,66 Und alle, die es hörten, nahmen es sich zu Herzen und sprachen: Was wird wohl aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
Der Lobgesang des Zacharias "Benedictus"
Lk 1,67 Und sein Vater Zacharias ward mit heiligem Geist erfüllt, weissagte und sprach:
Lk 1,68 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet
Lk 1,69 und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause seines Dieners David,
Lk 1,70 wie er verheißen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her:
Lk 1,71 Errettung von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen
Lk 1,72 Barmherzigkeit zu erzeigen unsern Vätern und zu gedenken seines heiligen Bundes,
Lk 1,73 des Eides, den er unserm Vater Abraham geschworen hat, uns zu verleihen,
Lk 1,74 daß wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde, ihm dieneten ohne Furcht unser Leben lang
Lk 1,75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm.
Lk 1,76 Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen, denn du wirst vor dem Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten,
Lk 1,77 Erkenntnis des Heils zu geben seinem Volke, in Vergebung ihrer Sünden,
Lk 1,78 wegen der herzlichen Barmherzigkeit unsres Gottes, in welcher uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe,
Lk 1,79 zu scheinen denen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, unsre Füße auf den Weg des Friedens zu richten!
Lk 1,80 Das Kindlein aber wuchs und wurde stark am Geist und war in der Wüste bis zum Tage seines Auftretens vor Israel.
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Lk-0302
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Die Geburt Jesu zu Bethlehem
Lk 2,1 Es begab sich aber in jenen Tagen, daß ein Befehl ausging vom Kaiser Augustus, daß alle Welt sich sollte schätzen lassen.
Lk 2,2 Diese Schatzung war die erste und geschah, als Kyrenius Landpfleger in Syrien war.
Lk 2,3 Und es zogen alle aus, um sich schätzen zu lassen, ein jeder in seine Stadt.
Lk 2,4 Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,
Lk 2,5 um sich schätzen zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, die schwanger war.
Lk 2,6 Es begab sich aber, während sie daselbst waren, da erfüllten sich die Tage, daß sie gebären sollte.
Lk 2,7 Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge.
Die Verkündigung der Geburt Jesu durch die Engel
Lk 2,8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde, die bewachten des Nachts ihre Herde.
Lk 2,9 Und siehe, ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie
Lk 2,10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren soll.
Lk 2,11 Denn euch ist heute ein Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
Lk 2,12 Und das sei für euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kindlein finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.
Lk 2,13 Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Lk 2,14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen!
Die Hirten besuchen das Kindlein Jesus
Lk 2,15 Und es begab sich, als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten zueinander: Laßt uns doch bis nach Bethlehem gehen und die Sache sehen, die da geschehen ist, die der Herr uns kundgetan hat!
Lk 2,16 Und sie gingen eilends und fanden Maria und Joseph, dazu das Kindlein in der Krippe liegend.
Lk 2,17 Nachdem sie es aber gesehen hatten, machten sie das Wort kund, das ihnen von diesem Kinde gesagt worden war.
Lk 2,18 Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde.
Lk 2,19 Maria aber behielt alle diese Worte und überlegte sie in ihrem Herzen.
Lk 2,20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.
Die Darstellung Jesu im Tempel zu Jerusalem
Lk 2,21 Und als acht Tage vollendet waren, da man das Kind beschneiden mußte, wurde ihm der Name Jesus gegeben, den der Engel genannt hatte, ehe er im Mutterleibe empfangen worden war.
Lk 2,22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetze Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen,
Lk 2,23 wie im Gesetze des Herrn geschrieben steht: «Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt heißen»,
Lk 2,24 und um ein Opfer darzubringen, wie im Gesetze des Herrn geboten ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Anbetung und Prophetie Simeons
Lk 2,25 Und siehe, es war ein Mensch zu Jerusalem, namens Simeon
Lk 2,26 Und er hatte vom heiligen Geist die Zusage empfangen, daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen.
Lk 2,27 Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hineinbrachten, um mit ihm zu verfahren nach der Sitte des Gesetzes,
Lk 2,28 da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach:
Lk 2,29 Nun, Herr, entlässest du deinen Diener in Frieden nach deinem Wort!
Lk 2,30 Denn meine Augen haben dein Heil gesehen,
Lk 2,31 welches du angesichts aller Völker bereitet hast,
Lk 2,32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel!
Lk 2,33 Und sein Vater und seine Mutter verwunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.
Lk 2,34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird -
Lk 2,35 und dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen -, auf daß aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.
Das Zeugnis der Hanna von Christus
Lk 2,36 Und es war eine Prophetin Hanna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt, nachdem sie mit ihrem Manne sieben Jahre gelebt hatte nach ihrer Jungfrauschaft
Lk 2,37 und sie war eine Witwe von vierundachtzig Jahren
Lk 2,38 Auch diese trat zu derselben Stunde hinzu und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf Jerusalems Erlösung warteten.
Rückkehr nach Nazareth: die stillen Jahre
Lk 2,39 Und nachdem sie alles vollbracht hatten nach dem Gesetze des Herrn, kehrten sie zurück nach Galiläa, in ihre Stadt Nazareth.
Lk 2,40 Das Kindlein aber wuchs und ward stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf ihm.
Jesus besucht Seines "Vaters Haus" in Jerusalem
Lk 2,41 Und seine Eltern reisten jährlich am Passahfest nach Jerusalem.
Lk 2,42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie nach Gewohnheit des Festes hinauf.
Lk 2,43 Und als sie die Tage vollendet hatten und wieder heimkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem
Lk 2,44 Da sie aber meinten, er wäre unter den Gefährten, zogen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten.
Lk 2,45 Und da sie ihn nicht fanden, kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück und suchten ihn.
Lk 2,46 Und es begab sich, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzend mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte.
Lk 2,47 Es erstaunten aber alle, die ihn hörten, über seinen Verstand und seine Antworten.
Lk 2,48 Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich
Lk 2,49 Und er sprach zu ihnen: Was habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, daß ich sein muß in dem, was meines Vaters ist?
Lk 2,50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte.
Jesus wächst an Weisheit, Alter und Gnade
Lk 2,51 Und er ging mit ihnen hinab und kam gen Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.
Lk 2,52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
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Lk-0303
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Der Dienst Johannes des Täufers
Lk 3,1 Im fünfzehnten Jahre aber der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Landpfleger von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Vierfürst der Landschaft Ituräa und Trachonitis und Lysanias Vierfürst von Abilene,
Lk 3,2 unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas, erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste.
Lk 3,3 Und er kam in die ganze Umgegend des Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden,
Lk 3,4 wie geschrieben steht im Buche der Reden des Propheten Jesaja, der da spricht: «Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet seine Pfade eben!
Lk 3,5 Jedes Tal soll ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme soll gerade und die rauhen Wege eben werden,
Lk 3,6 und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.»
Lk 3,7 Er sprach nun zu dem Volke, das hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Schlangenbrut! Wer hat euch unterwiesen, dem kommenden Zorn zu entrinnen?
Lk 3,8 So bringet nun Früchte, die der Buße würdig sind, und fanget nicht an, bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater! Denn ich sage euch, Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken.
Lk 3,9 Schon ist aber die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Ein jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Lk 3,10 Da fragte ihn das Volk und sprach: Was sollen wir denn tun?
Lk 3,11 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, gebe dem, der keinen hat
Lk 3,12 Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen wir tun?
Lk 3,13 Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als was euch verordnet ist!
Lk 3,14 Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sprachen: Und was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Mißhandelt niemand, erhebet keine falsche Anklage und seid zufrieden mit eurem Sold!
Lk 3,15 Da aber das Volk in Erwartung stand und alle in ihren Herzen sich wegen Johannes fragten, ob er selbst vielleicht der Christus wäre,
Lk 3,16 antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser
Lk 3,17 Er hat die Worfschaufel in seiner Hand, um seine Tenne durch und durch zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu sammeln
Lk 3,18 Auch mit vielen andern Ermahnungen noch verkündigte er dem Volk die frohe Botschaft.
Lk 3,19 Der Vierfürst Herodes aber, da er von ihm getadelt wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, und wegen all des Bösen, was Herodes tat,
Lk 3,20 fügte zu allem noch das hinzu, daß er den Johannes ins Gefängnis schloß.
Die Taufe Jesu
Lk 3,21 Es begab sich aber, da alles Volk sich taufen ließ und auch Jesus getauft wurde und betete, daß sich der Himmel auftat
Lk 3,22 und der heilige Geist in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herabstieg und eine Stimme aus dem Himmel erscholl: Du bist mein geliebter Sohn
Das Geschlechtsregister von Maria, der Mutter Jesu, in der Linie Davids durch Nathan
Lk 3,23 Und Jesus war ungefähr dreißig Jahre alt, als er anfing zu lehren
Lk 3,24 welcher war des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph,
Lk 3,25 des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Nangai,
Lk 3,26 des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda,
Lk 3,27 des Johanan, des Resa, des Serubbabel, des Sealtiel, des Neri,
Lk 3,28 des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmadam, des Er,
Lk 3,29 des Jesus, des Eliezer, des Jorim, des Matthat, des Levi,
Lk 3,30 des Simeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eliakim,
Lk 3,31 des Melea, des Menna, des Mattatha, des Nathan, des David,
Lk 3,32 des Jesse, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nahasson,
Lk 3,33 des Aminadab, des Aram, des Esrom, des Perez, des Juda,
Lk 3,34 des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Thara, des Nahor,
Lk 3,35 des Seruch, des Regu, des Peleg, des Eber, des Sela,
Lk 3,36 des Kainan, des Arphaxad, des Sem, des Noah, des Lamech,
Lk 3,37 des Methusala, des Henoch, des Jared, des Maleleel, des Kainan,
Lk 3,38 des Enos, des Set, des Adam, Gottes.
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Lk-0304
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Die Versuchung Jesu
Lk 4,1 Jesus aber, voll heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde vom Geist in die Wüste geführt und vierzig Tage vom Teufel versucht.
Lk 4,2 Und er aß nichts in jenen Tagen
Lk 4,3 und der Teufel sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sage zu diesem Stein, daß er Brot werde!
Lk 4,4 Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!»
Lk 4,5 Da führte er ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick.
Lk 4,6 Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich alle diese Herrschaft und ihre Herrlichkeit geben
Lk 4,7 Wenn nun du vor mir anbetest, so soll alles dein sein.
Lk 4,8 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan! Denn es steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.»
Lk 4,9 Er aber führte ihn gen Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so stürze dich von hier hinab
Lk 4,10 denn es steht geschrieben: «Er wird seinen Engeln deinethalben Befehl geben, dich zu behüten,
Lk 4,11 und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.»
Lk 4,12 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!»
Lk 4,13 Und nachdem der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm eine Zeitlang.
Der öffentliche Dienst des Sohnes des Menschen, bis zu dem triumphalen Einzug
Die erste Reise nach Galiläa
Lk 4,14 Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa
Lk 4,15 Und er lehrte in ihren Synagogen und wurde von allen gepriesen.
Jesus in der Synagoge zu Nazareth; Seine Verwerfung
Lk 4,16 Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.
Lk 4,17 Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gegeben
Lk 4,18 «Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat
Lk 4,19 zu predigen das angenehme Jahr des Herrn.»
Lk 4,20 Und er rollte das Buch zusammen und gab es dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
Lk 4,21 Er aber fing an, ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!
Lk 4,22 Und alle gaben ihm Zeugnis und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde gingen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs?
Lk 4,23 Und er sprach zu ihnen: Allerdings werdet ihr mir dieses Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Die großen Taten, von denen wir gehört haben, daß sie zu Kapernaum geschehen, tue sie auch hier in deiner Vaterstadt!
Lk 4,24 Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch, kein Prophet ist angenehm in seiner Vaterstadt.
Lk 4,25 In Wahrheit aber sage ich euch: Es waren viele Witwen in den Tagen Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate lang verschlossen war, da eine große Hungersnot entstand im ganzen Land
Lk 4,26 und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Sarepta in Zidonien.
Lk 4,27 Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa
Lk 4,28 Da wurden alle voll Zorn in der Synagoge, als sie solches hörten.
Lk 4,29 Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen.
Lk 4,30 Er aber ging mitten durch sie hindurch und zog davon.
Jesus treibt zu Kapernaum Teufel aus
Lk 4,31 Und er kam hinab nach Kapernaum, einer Stadt des galiläischen Landes, und lehrte sie am Sabbat.
Lk 4,32 Und sie waren betroffen über seine Lehre, denn er redete mit Vollmacht.
Lk 4,33 Und in der Synagoge war ein Mensch, welcher den Geist eines unreinen Dämons hatte. Und er schrie mit lauter Stimme:
Lk 4,34 Ha! Was willst du mit uns, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.
Lk 4,35 Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Da warf ihn der Dämon mitten unter sie und fuhr aus von ihm und tat ihm keinen Schaden.
Lk 4,36 Und es kam sie alle ein Entsetzen an, und sie redeten untereinander und sprachen: Was ist das für ein Wort, daß er mit Vollmacht und Kraft den unreinen Geistern gebietet und sie ausfahren?
Lk 4,37 Und sein Ruf verbreitete sich in alle Orte der umliegenden Landschaft.
Die Schwiegermutter des Petrus und andere Kranke werden geheilt
Lk 4,38 Und er stand auf und ging aus der Synagoge in das Haus des Simon. Simons Schwiegermutter aber war von einem heftigen Fieber befallen, und sie baten ihn für sie.
Lk 4,39 Und er trat zu ihr und bedrohte das Fieber, und es verließ sie. Und alsbald stand sie auf und diente ihm.
Lk 4,40 Als aber die Sonne unterging, brachten alle, welche Kranke hatten mit mancherlei Gebrechen, sie zu ihm, und er legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie.
Lk 4,41 Es fuhren auch Dämonen aus von vielen, indem sie schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes! Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß er der Christus sei.
Lk 4,42 Als es aber Tag geworden, ging er hinaus an einen abgelegenen Ort
Lk 4,43 Er aber sprach zu ihnen: Ich muß auch den andern Städten die frohe Botschaft vom Reiche Gottes verkündigen
Lk 4,44 Und er predigte in den Synagogen von Judäa.
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Lk-0305
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Jesus beruft die ersten Jünger
Lk 5,1 Es begab sich aber, als das Volk sich zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, stand er am See Genezareth
Lk 5,2 und er sah zwei Schiffe am Ufer liegen
Lk 5,3 Da trat er in eines der Schiffe, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Lande wegzufahren
Lk 5,4 Als er aber zu reden aufgehört hatte, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Höhe und lasset eure Netze zu einem Fang hinunter!
Lk 5,5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen
Lk 5,6 Und als sie das getan, fingen sie eine große Menge Fische
Lk 5,7 Da winkten sie den Gefährten, die im andern Schiffe waren, daß sie kämen und ihnen hülfen
Lk 5,8 Als aber Simon Petrus das sah, fiel er zu den Knien Jesu und sprach: Herr, gehe von mir hinaus
Lk 5,9 Denn ein Schrecken kam ihn an und alle, die bei ihm waren, wegen des Fischzuges, den sie getan hatten
Lk 5,10 gleicherweise auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Gehilfen waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht
Lk 5,11 Und sie brachten die Schiffe ans Land, verließen alles und folgten ihm nach.
Ein Aussätziger wird geheilt
Lk 5,12 Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz. Da er aber Jesus sah, warf er sich auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, so kannst du mich reinigen!
Lk 5,13 Da streckte er die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will es, sei gereinigt! Und alsbald wich der Aussatz von ihm.
Lk 5,14 Und er befahl ihm, es niemand zu sagen, sondern gehe hin, [sprach er,] zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!
Lk 5,15 Aber die Kunde von ihm breitete sich desto mehr aus
Ein Gichtbrüchiger wird geheilt
Lk 5,16 Er aber hielt sich zurückgezogen an einsamen Orten und betete.
Lk 5,17 Und es begab sich an einem Tage, daß er lehrte
Lk 5,18 Und siehe, Männer trugen auf einem Bett einen Menschen, der gelähmt war
Lk 5,19 Und da sie wegen der Volksmenge keine Möglichkeit fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit dem Bett durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor Jesus.
Lk 5,20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben!
Lk 5,21 Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an, sich darüber Gedanken zu machen, und sprachen: Wer ist dieser, der [solche] Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben, als nur Gott allein?
Lk 5,22 Da aber Jesus ihre Gedanken merkte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen?
Lk 5,23 Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und wandle?
Lk 5,24 Damit ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten -: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und gehe heim!
Lk 5,25 Und alsbald stand er auf vor ihren Augen, nahm das Bett, darauf er gelegen hatte, ging heim und pries Gott.
Lk 5,26 Da gerieten alle außer sich vor Staunen, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen!
Die Berufung des Levi (Matthäus); Jesus wird von den Schriftgelehrten und Pharisäern gefragt
Lk 5,27 Darnach ging er aus und sah einen Zöllner namens Levi beim Zollhaus sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!
Lk 5,28 Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.
Lk 5,29 Und Levi bereitete ihm ein großes Mahl in seinem Hause
Lk 5,30 Und die Schriftgelehrten und Pharisäer murrten wider seine Jünger und sprachen: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern?
Lk 5,31 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken
Lk 5,32 ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße!
Lk 5,33 Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes so oft und verrichten Gebete, desgleichen auch die der Pharisäer
Lk 5,34 Und er sprach zu ihnen: Ihr könnt doch die Hochzeitsleute nicht fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist!
Lk 5,35 Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird
Das Gleichnis von dem Flicken und den Weinschläuchen
Lk 5,36 Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand reißt ein Stück von einem neuen Kleide und setzt es auf ein altes Kleid
Lk 5,37 Und niemand faßt neuen Wein in alte Schläuche
Lk 5,38 sondern neuen Wein soll man in neue Schläuche fassen, so werden beide erhalten.
Lk 5,39 Und niemand, der alten trinkt, will neuen
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Lk-0306
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Jesus ist Herr über den Sabbat
Lk 6,1 Es begab sich aber, daß er am zweiten Sabbat durch die Saat ging
Lk 6,2 Da sagten etliche von den Pharisäern zu ihnen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist?
Lk 6,3 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr das nie gelesen, was David tat, als ihn und seine Gefährten hungerte?
Lk 6,4 Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote nahm und aß und auch seinen Gefährten davon gab
Lk 6,5 Und er sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn ist auch Herr des Sabbats.
Jesus heilt an einem Sabbat
Lk 6,6 Es begab sich aber an einem andern Sabbat, daß er in eine Synagoge ging und lehrte
Lk 6,7 Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer gaben acht auf ihn, ob er am Sabbat heilen würde, um einen Grund zur Anklage wider ihn zu finden.
Lk 6,8 Er aber merkte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und stelle dich in die Mitte! Und er stand auf und stellte sich dahin.
Lk 6,9 Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu verderben?
Lk 6,10 Und indem er sie alle ringsumher ansah, sprach er zu ihm: Strecke deine Hand aus! Der aber tat es, und seine Hand wurde wieder gesund, wie die andere.
Lk 6,11 Sie aber wurden ganz unsinnig und besprachen sich miteinander, was sie doch Jesus antun könnten.
Lk 6,12 Es begab sich aber in diesen Tagen, daß er hinausging auf den Berg, um zu beten, und er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott.
Die Wahl der Zwölf
Lk 6,13 Und als es Tag geworden, rief er seine Jünger herzu und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte:
Lk 6,14 Simon, den er auch Petrus nannte, und dessen Bruder Andreas, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,
Lk 6,15 Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt Zelotes,
Lk 6,16 Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Ischariot, der zum Verräter wurde.
Die Rede auf dem Platz im Felde
Lk 6,17 Und er stieg mit ihnen hinab und stellte sich auf einen ebenen Platz mit einer großen Schar seiner Jünger und einer großen Menge Volkes aus ganz Judäa und von Jerusalem und von der Meeresküste, von Tyrus und Zidon, die gekommen waren, um ihn zu hören und geheilt zu werden von ihren Krankheiten
Lk 6,18 und die, welche von unreinen Geistern geplagt waren, wurden geheilt.
Lk 6,19 Und alles Volk suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle.
Die Seligpreisungen
Lk 6,20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen
Lk 6,21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert
Lk 6,22 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.
Lk 6,23 Freuet euch alsdann und hüpfet! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn ebenso haben ihre Väter den Propheten getan.
Lk 6,24 Aber wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt euren Trost dahin!
Lk 6,25 Wehe euch, die ihr jetzt satt seid
Lk 6,26 Wehe euch, wenn alle Leute wohl von euch reden! Ebenso taten ihre Väter den falschen Propheten.
Lk 6,27 Euch aber, die ihr zuhöret, sage ich: Liebet eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen
Lk 6,28 segnet, die euch fluchen, und bittet für die, welche euch beleidigen!
Lk 6,29 Dem, der dich auf den Backen schlägt, biete auch den andern dar, und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch den Rock nicht.
Lk 6,30 Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück.
Lk 6,31 Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, tut auch ihr ihnen gleicherweise.
Lk 6,32 Und wenn ihr die liebet, die euch lieben, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder lieben ihre Liebhaber.
Lk 6,33 Und wenn ihr euren Wohltätern Gutes tut, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder tun dasselbe.
Lk 6,34 Und wenn ihr denen leihet, von welchen ihr wieder zu empfangen hoffet, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen.
Lk 6,35 Vielmehr liebet eure Feinde und tut Gutes und leihet, ohne etwas dafür zu erhoffen
Lk 6,36 Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
Lk 6,37 Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet
Lk 6,38 Gebet, so wird euch gegeben werden
Lk 6,39 Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die Grube fallen?
Lk 6,40 Der Jünger ist nicht über dem Meister
Lk 6,41 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, den Balken aber in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Lk 6,42 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann magst du sehen, wie du den Splitter herausziehst, der in deines Bruders Auge ist!
Lk 6,43 Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht bringt.
Lk 6,44 Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt
Lk 6,45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen [Schatze seines Herzens] das Böse hervor. Denn wes das Herz voll ist, des geht sein Mund über.
Das Gleichnis von zwei Bauleuten und zwei Fundamenten
Lk 6,46 Was heißet ihr mich aber «Herr, Herr» und tut nicht, was ich sage?
Lk 6,47 Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, - ich will euch zeigen, wem er gleich ist.
Lk 6,48 Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute und dazu tief grub und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung entstand, da prallte der Strom an dieses Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, weil es gut gegründet war.
Lk 6,49 Wer aber hört und nicht tut, der ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf das Erdreich baute ohne Grund
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Lk-0307
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Jesus heilt den Knecht eines Hauptmannes
Lk 7,1 Nachdem nun vor den Ohren des Volkes alle seine Reden beendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum.
Lk 7,2 Eines Hauptmanns Knecht aber, der jenem wert war, lag krank und war am Sterben.
Lk 7,3 Da er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm mit der Bitte, er möge kommen und seinen Knecht retten.
Lk 7,4 Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn angelegentlich und sprachen: Er ist es wert, daß du ihm das erzeigst
Lk 7,5 denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut.
Lk 7,6 Da ging Jesus mit ihnen hin. Und als er schon nicht mehr fern von dem Hause war, schickte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht
Lk 7,7 Darum hielt ich auch mich selbst nicht für würdig, zu dir zu kommen
Lk 7,8 Denn auch ich bin ein Mensch, der einem Kommando untersteht, und habe Kriegsknechte unter mir
Lk 7,9 Als Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch, selbst in Israel habe ich einen so großen Glauben nicht gefunden!
Lk 7,10 Und als die Abgesandten in das Haus zurückkamen, fanden sie den krank gewesenen Knecht gesund.
Der Sohn einer Witwe wird vom Tode erweckt
Lk 7,11 Und es begab sich am folgenden Tage, daß er in eine Stadt namens Nain ging, und mit ihm zogen seine Jünger und eine große Volksmenge.
Lk 7,12 Wie er sich aber dem Stadttore näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe
Lk 7,13 Und als der Herr sie sah, erbarmte er sich ihrer und sprach zu ihr: Weine nicht!
Lk 7,14 Und er trat hinzu und rührte den Sarg an
Lk 7,15 Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden
Lk 7,16 Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesucht!
Lk 7,17 Und diese Rede von ihm verbreitete sich in ganz Judäa und in die ganze Umgegend.
Lk 7,18 Und es berichteten dem Johannes seine Jünger von dem allem. Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich,
Jesus preist Johannes den Täufer
Lk 7,19 sandte sie zu Jesus und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?
Lk 7,20 Als nun die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und läßt dich fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?
Lk 7,21 Zu jener Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Gesicht.
Lk 7,22 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündiget dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium gepredigt,
Lk 7,23 und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert!
Lk 7,24 Und als die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an zum Volke zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen, zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde bewegt wird?
Lk 7,25 Oder was seid ihr hinausgegangen, zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen!
Lk 7,26 Oder was seid ihr hinausgegangen, zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, einen, der noch mehr ist als ein Prophet.
Lk 7,27 Dieser ist's, von dem geschrieben steht: «Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesichte her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.»
Lk 7,28 Denn ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist keiner größer, als Johannes. Doch der Kleinste im Reiche Gottes ist größer als er.
Lk 7,29 Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes
Lk 7,30 die Pharisäer aber und die Schriftgelehrten verwarfen den Rat Gottes, sich selbst zum Schaden, und ließen sich nicht von ihm taufen.
Lk 7,31 Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich?
Lk 7,32 Sie sind Kindern gleich, die am Markte sitzen und einander zurufen und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt
Lk 7,33 Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der aß kein Brot und trank keinen Wein
Lk 7,34 Des Menschen Sohn ist gekommen, der ißt und trinkt
Lk 7,35 Und doch ist die Weisheit von allen ihren Kindern gerechtfertigt worden.
Jesus wird im Hause des Pharisäers gesalbt
Lk 7,36 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging in des Pharisäers Haus und setzte sich zu Tische.
Lk 7,37 Und siehe, eine Frau war in der Stadt, eine Sünderin
Lk 7,38 und trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küßte seine Füße und salbte sie mit der Salbe.
Lk 7,39 Als aber der Pharisäer, der ihn geladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte er doch, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt, daß sie eine Sünderin ist!
Das Gleichnis von den beiden Schuldnern
Lk 7,40 Da antwortete Jesus und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er sprach: Meister, sage an!
Lk 7,41 Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine war fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig.
Lk 7,42 Da sie aber nichts hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Welcher von ihnen wird ihn nun am meisten lieben?
Lk 7,43 Simon antwortete und sprach: Ich vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Er sprach zu ihm: Du hast richtig geurteilt!
Lk 7,44 Und indem er sich zu der Frau wandte, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser für die Füße gegeben
Lk 7,45 Du hast mir keinen Kuß gegeben
Lk 7,46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt.
Lk 7,47 Darum, sage ich dir, ihre vielen Sünden sind vergeben worden, denn sie hat viel Liebe erwiesen
Lk 7,48 Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben!
Lk 7,49 Da fingen die Tischgenossen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt?
Lk 7,50 Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet
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Lk-0308
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Die Frauen, die Jesus auf seinen Reisen dienten
Lk 8,1 Und es begab sich hernach, daß er durch Städte und Dörfer reiste, wobei er predigte und das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte
Lk 8,2 und etliche Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von welcher sieben Teufel ausgefahren waren,
Lk 8,3 und Johanna, das Weib Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, welche ihnen dienten mit ihrer Habe.
Das Gleichnis vom Sämann und Acker
Lk 8,4 Als nun viel Volk zusammenkam und sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis:
Lk 8,5 Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen. Und indem er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf.
Lk 8,6 Und anderes fiel auf den Felsen
Lk 8,7 Und anderes fiel mitten unter die Dornen
Lk 8,8 Und anderes fiel auf gutes Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Lk 8,9 Da fragten ihn seine Jünger, was dieses Gleichnis bedeute.
Lk 8,10 Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den andern aber in Gleichnissen, auf daß sie sehen und doch nicht sehen, und hören und doch nicht verstehen.
Lk 8,11 Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes.
Lk 8,12 Die am Wege sind die, welche es gehört haben
Lk 8,13 Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen
Lk 8,14 Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben
Lk 8,15 Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in Geduld.
Das Gleichnis von dem angezündeten Licht
Lk 8,16 Niemand aber, der ein Licht anzündet, bedeckt es mit einem Gefäß, oder stellt es unter ein Bett, sondern er setzt es auf einen Leuchter, damit, wer hereinkommt, das Licht sehe.
Lk 8,17 Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, das nicht kundwerden und an den Tag kommen wird.
Lk 8,18 So sehet nun darauf, wie ihr hört! Denn wer da hat, dem wird gegeben
Die neue Verwandtschaft
Lk 8,19 Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm, und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen.
Lk 8,20 Es wurde ihm aber gemeldet: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und begehren dich zu sehen!
Lk 8,21 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun!
Jesus stillt den Wind und die Wogen
Lk 8,22 Und es begab sich an einem der Tage, daß er und seine Jünger in ein Schiff traten
Lk 8,23 Und sie fuhren ab. Auf der Fahrt aber schlief er ein. Und es fiel ein Sturmwind auf den See, und das Schiff füllte sich, und sie liefen Gefahr.
Lk 8,24 Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf und bedrohte den Wind und die Wasserwogen
Lk 8,25 Da sprach er zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist doch der, daß er auch den Winden gebietet und dem Wasser und sie ihm gehorsam sind?
Jesus treibt Teufel zu Gadara aus
Lk 8,26 Und sie fuhren zum Land der Gerasener, welches Galiläa gegenüber liegt.
Lk 8,27 Und als er ans Land gestiegen war, kam ihm aus der Stadt ein Besessener entgegen, der seit langer Zeit kein Kleid mehr trug, auch in keinem Hause blieb, sondern in den Gräbern.
Lk 8,28 Als er aber Jesus sah, schrie er, warf sich vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, peinige mich nicht!
Lk 8,29 Denn Jesus hatte dem unreinen Geiste geboten, von dem Menschen auszufahren
Lk 8,30 Jesus aber fragte ihn: Wie heißest du? Er sprach: Legion! Denn viele Dämonen waren in ihn gefahren.
Lk 8,31 Und sie baten ihn, er möge ihnen nicht befehlen, in den Abgrund zu fahren.
Lk 8,32 Es war aber daselbst eine große Schweineherde an dem Berg zur Weide, und sie baten ihn, daß er ihnen erlaube, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen.
Lk 8,33 Da fuhren die Dämonen von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und ertrank.
Lk 8,34 Als aber die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie und verkündigten es in der Stadt und auf dem Lande.
Lk 8,35 Da gingen sie hinaus zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen, und sie fürchteten sich.
Lk 8,36 Die aber, welche es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie dem Besessenen geholfen worden war.
Lk 8,37 Da bat ihn die ganze Bevölkerung der umliegenden Landschaft der Gerasener, von ihnen wegzugehen
Lk 8,38 Der Mann aber, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, daß er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus entließ ihn und sprach:
Lk 8,39 Kehre zurück in dein Haus und erzähle, was Gott dir Großes getan hat! Und er ging und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan habe.
Lk 8,40 Als aber Jesus zurückkam, empfing ihn das Volk
Zwei Wunder von Heilungen
Lk 8,41 Und siehe, es kam ein Mann, namens Jairus, der war ein Oberster der Synagoge
Lk 8,42 Denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Als er aber hinging, drängte ihn die Volksmenge.
Lk 8,43 Und eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluß gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte,
Lk 8,44 trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Kleides an
Lk 8,45 Und Jesus fragte: Wer hat mich angerührt? Da nun alle leugneten, sprachen Petrus und die mit ihm waren: Meister, das Volk drückt und drängt dich.
Lk 8,46 Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt
Lk 8,47 Als nun die Frau sah, daß sie nicht unbemerkt geblieben war, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und erzählte ihm vor dem ganzen Volke, aus welchem Grunde sie ihn angerührt habe und wie sie auf der Stelle gesund geworden sei.
Lk 8,48 Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet
Lk 8,49 Da er noch redete, kam jemand vom Synagogenvorsteher und sprach zu ihm: Deine Tochter ist gestorben
Lk 8,50 Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht
Lk 8,51 Und als er in das Haus kam, ließ er niemand mit sich hineingehen als Petrus und Jakobus und Johannes und den Vater des Kindes und die Mutter.
Lk 8,52 Sie weinten aber alle und beklagten sie. Er aber sprach: Weinet nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft.
Lk 8,53 Und sie verlachten ihn, weil sie wußten, daß sie gestorben war.
Lk 8,54 Er aber ergriff ihre Hand und rief: Kind, steh auf!
Lk 8,55 Und ihr Geist kehrte wieder, und sie stand augenblicklich auf
Lk 8,56 Und ihre Eltern gerieten außer sich
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Lk-0309
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Die Aussendung der Zwölf
Lk 9,1 Er rief aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um Krankheiten zu heilen
Lk 9,2 und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen, und zu heilen.
Lk 9,3 Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts auf den Weg, weder Stab noch Tasche, noch Brot noch Geld
Lk 9,4 Und wo ihr in ein Haus eintretet, da bleibet, und von da ziehet weiter.
Lk 9,5 Und wo man euch nicht aufnehmen wird, da gehet fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis wider sie.
Lk 9,6 Und sie gingen aus und durchzogen die Dörfer, predigten das Evangelium und heilten allenthalben.
Lk 9,7 Es hörte aber der Vierfürst Herodes alles, was geschah
Lk 9,8 von etlichen aber, Elia sei erschienen, und von andern, einer der alten Propheten sei auferstanden.
Lk 9,9 Herodes aber sprach: Johannes habe ich enthauptet
Lk 9,10 Und die Apostel kehrten zurück und erzählten ihm alles, was sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und zog sich zurück an einen einsamen Ort bei der Stadt, die Bethsaida heißt.
Lk 9,11 Als aber das Volk es erfuhr, folgten sie ihm nach
Die Speisung der Fünftausend
Lk 9,12 Aber der Tag fing an, sich zu neigen
Lk 9,13 Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische
Lk 9,14 Denn es waren etwa fünftausend Männer. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Machet, daß sie sich gruppenweise setzen, je fünfzig und fünfzig.
Lk 9,15 Und sie taten so und ließen alle sich setzen.
Lk 9,16 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und segnete sie, brach und gab sie den Jüngern, damit sie sie dem Volke vorlegten.
Lk 9,17 Und sie aßen und wurden alle satt
Das Bekenntnis des Petrus: Jesus ist der Christus
Lk 9,18 Und es begab sich, als er in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie und sprach: Für wen halten mich die Leute?
Lk 9,19 Sie antworteten und sprachen: Für Johannes den Täufer
Lk 9,20 Da sprach er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus und sprach: Für den Gesalbten Gottes!
Lk 9,21 Er aber gebot ihnen ernstlich, solches niemand zu sagen,
Jesus verkündigt Seinen Tod und Seine Auferstehung
Lk 9,22 indem er sprach: Des Menschen Sohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.
Der Preis der Nachfolge
Lk 9,23 Er sprach aber zu allen: Will jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.
Lk 9,24 Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren
Lk 9,25 Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst verliert oder schädigt?
Lk 9,26 Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch des Menschen Sohn schämen, wenn er kommen wird in seiner und des Vaters und der heiligen Engel Herrlichkeit.
Die Verklärung
Lk 9,27 Ich sage euch aber in Wahrheit, es sind etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes sehen.
Lk 9,28 Es begab sich aber ungefähr acht Tage nach dieser Rede, daß er Petrus und Johannes und Jakobus zu sich nahm und auf den Berg stieg, um zu beten.
Lk 9,29 Und während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Kleid strahlend weiß.
Lk 9,30 Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, das waren Mose und Elia
Lk 9,31 die erschienen in Herrlichkeit und redeten von seinem Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte.
Lk 9,32 Petrus aber und seine Gefährten waren vom Schlaf übermannt. Als sie aber erwachten, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen.
Lk 9,33 Und es begab sich, als diese von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, daß wir hier sind
Lk 9,34 Während er aber solches redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in die Wolke hineinkamen.
Lk 9,35 Und eine Stimme erscholl aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn
Lk 9,36 Und während die Stimme erscholl, fand es sich, daß Jesus allein war. Und sie schwiegen und sagten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten.
Die ohnmächtigen Jünger; der mächtige Christus
Lk 9,37 Es begab sich aber am folgenden Tage, als sie den Berg hinunterstiegen, kam ihm viel Volk entgegen.
Lk 9,38 Und siehe, ein Mann aus dem Volke rief und sprach: Meister, ich bitte dich, sieh doch meinen Sohn an, denn er ist mein einziger!
Lk 9,39 Und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er reißt ihn hin und her, daß er schäumt, und will kaum von ihm weichen, ohne ihn gänzlich aufzureiben.
Lk 9,40 Und ich habe deine Jünger gebeten, daß sie ihn austreiben möchten, aber sie vermochten es nicht.
Lk 9,41 Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bringe deinen Sohn hierher!
Lk 9,42 Und noch während er hinzuging, riß und zerrte ihn der Dämon. Aber Jesus bedrohte den unreinen Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder.
Lk 9,43 Es erstaunten aber alle über die große Macht Gottes. Da sich nun alle verwunderten über alles, was er tat, sprach er zu seinen Jüngern:
Jesus verkündigt noch einmal Seinen Tod
Lk 9,44 Fasset ihr diese Worte zu Ohren: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überliefert werden.
Lk 9,45 Sie aber verstanden das Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, so daß sie es nicht begriffen
Demut, das Geheimnis der Grösse
Lk 9,46 Es schlich sich aber der Gedanke bei ihnen ein, wer wohl der Größte unter ihnen sei.
Lk 9,47 Da nun Jesus ihres Herzens Gedanken merkte, nahm er ein Kind, stellte es neben sich und sprach zu ihnen:
Lk 9,48 Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf
Falscher Eifer zurückgewiesen
Lk 9,49 Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen jemand, der in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir wehrten es ihm, weil er dir nicht mit uns nachfolgt.
Lk 9,50 Jesus aber sprach: Wehret ihm nicht! Denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns.
Jesus reist wieder durch Samaria
Lk 9,51 Es begab sich aber, als sich die Tage seines Heimgangs erfüllten und er sein Angesicht nach Jerusalem richtete, um dorthin zu reisen,
Lk 9,52 sandte er Boten vor sich her. Diese kamen auf ihrer Reise in ein Samariterdorf und wollten ihm die Herberge bereiten.
Lk 9,53 Aber man nahm ihn nicht auf, weil Jerusalem sein Reiseziel war.
Lk 9,54 Als aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel herabfalle und sie verzehre, wie auch Elia getan hat!
Lk 9,55 Er aber wandte sich und bedrohte sie und sprach: Wisset ihr nicht, welches Geistes [Kinder] ihr seid?
Lk 9,56 Denn des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erretten. Und sie zogen in ein anderes Dorf.
Die Prüfung wahrer Jüngerschaft
Lk 9,57 Als sie aber ihre Reise fortsetzten, sprach einer auf dem Wege zu ihm: Herr, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst!
Lk 9,58 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester
Lk 9,59 Er sagte aber zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben.
Lk 9,60 Jesus aber sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben
Lk 9,61 Es sprach aber auch ein anderer: Herr, ich will dir nachfolgen, zuvor aber erlaube mir, von denen, die in meinem Hause sind, Abschied zu nehmen.
Lk 9,62 Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist nicht geschickt zum Reiche Gottes!
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Lk-0310
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Die Aussendung der Siebzig
Lk 10,1 Darnach aber bezeichnete der Herr noch siebzig andere und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte.
Lk 10,2 Und er sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende!
Lk 10,3 Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.
Lk 10,4 Traget weder Beutel noch Tasche noch Schuhe und grüßet niemand auf dem Wege.
Lk 10,5 Wo ihr aber in ein Haus hineingehet, da sprechet zuerst: Friede diesem Hause!
Lk 10,6 Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen, wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren.
Lk 10,7 In demselben Hause aber bleibet und esset und trinket, was sie haben
Lk 10,8 Und wo ihr in eine Stadt kommt, und sie euch aufnehmen, da esset, was euch vorgesetzt wird
Lk 10,9 und heilet die Kranken, die daselbst sind, und saget zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen!
Lk 10,10 Wo ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, da gehet auf ihre Gassen hinaus und sprechet:
Lk 10,11 Auch den Staub, der sich von eurer Stadt an unsre Füße gehängt hat, wischen wir ab wider euch
Lk 10,12 Ich sage euch, es wird Sodom an jenem Tage erträglicher gehen als dieser Stadt.
Jesus tadelt die Gleichgültigkeit
Lk 10,13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Zidon die Taten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie vorlängst im Sack und in der Asche sitzend Buße getan.
Lk 10,14 Doch es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen im Gerichte als euch.
Lk 10,15 Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhoben worden, du wirst bis zur Hölle hinabgeworfen werden!
Lk 10,16 Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, der verwirft mich
Lk 10,17 Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen!
Lk 10,18 Da sprach er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
Lk 10,19 Siehe, ich habe euch Vollmacht verliehen, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes
Lk 10,20 Doch nicht darüber freuet euch, daß euch die Geister untertan sind
Lk 10,21 Zu derselben Stunde frohlockte Jesus im heiligen Geiste und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.
Lk 10,22 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden
Lk 10,23 Und er wandte sich zu seinen Jüngern besonders und sprach: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr sehet!
Lk 10,24 Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige wünschten zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
Ein Schriftgelehrter befragt Jesus
Lk 10,25 Und siehe, ein Schriftgelehrter trat auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu ererben?
Lk 10,26 Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetze geschrieben? Wie liesest du?
Lk 10,27 Er antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Vermögen und mit deinem ganzen Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst!»
Lk 10,28 Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet
Lk 10,29 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter
Lk 10,30 Da erwiderte Jesus und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber
Lk 10,31 Es traf sich aber, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog
Lk 10,32 Desgleichen auch ein Levit, der zu der Stelle kam und ihn sah, ging auf der andern Seite vorüber.
Lk 10,33 Ein Samariter aber kam auf seiner Reise dahin, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen
Lk 10,34 und ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goß Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.
Lk 10,35 Und am andern Tage gab er dem Wirt zwei Denare und sprach: Verpflege ihn! Und was du mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Lk 10,36 Welcher von diesen Dreien dünkt dich nun der Nächste gewesen zu sein dem, der unter die Räuber gefallen war?
Lk 10,37 Er sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm tat! Da sprach Jesus zu ihm: So gehe du hin und tue desgleichen!
Martha und Maria - wie verschieden
Lk 10,38 Als sie aber weiterreisten, kam er in ein Dorf
Lk 10,39 Und diese hatte eine Schwester, welche Maria hieß, die setzte sich zu Jesu Füßen und hörte seiner Rede zu.
Lk 10,40 Martha aber machte sich viel zu schaffen mit der Bedienung. Und sie trat herzu und sprach: Herr, kümmerst du dich nicht darum, daß mich meine Schwester allein dienen läßt? Sage ihr doch, daß sie mir helfe!
Lk 10,41 Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles
Lk 10,42 eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt
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