Bibel

Das neue Testament, inkl. Erklärungen.

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Glossaries

Term Definition
Lk-0301

Einleitung

Lk 1,1 Nachdem schon
viele es unternommen haben, eine Erzählung der Tatsachen abzufassen, die
unter uns völlig erwiesen sind,

Lk 1,2 wie sie uns diejenigen überliefert
haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen
sind

Lk 1,3 so schien es auch mir gut, der ich
allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu
beschreiben, vortrefflichster Theophilus,

Lk 1,4 damit du die Gewißheit der Dinge
erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.

Geburt, Taufe, Geschlechtsregister und Versuchung Christi

Die Geburt Johannes des Täufers wird vorausgesagt

Lk 1,5 In den Tagen des Herodes, des
Königs von Judäa, war ein Priester mit Namen Zacharias, aus der Ordnung
Abias

Lk 1,6 Sie waren aber beide gerecht vor
Gott und wandelten in allen Geboten und Rechten des Herrn untadelig.

Lk 1,7 Und sie hatten kein Kind, weil
Elisabeth unfruchtbar war, und beide waren hochbetagt.

Lk 1,8 Es begab sich aber, als er das
Priesteramt vor Gott verrichtete, zur Zeit, wo seine Klasse an die Reihe
kam,

Lk 1,9 traf ihn nach dem Brauch des
Priestertums das Los, daß er räuchern sollte, und zwar drinnen im Tempel des
Herrn.

Lk 1,10 Und die ganze Menge des Volkes
betete draußen, zur Stunde des Räucherns.

Lk 1,11 Da erschien ihm ein Engel des
Herrn, stehend zur Rechten des Räucheraltars.

Lk 1,12 Und Zacharias erschrak, als er
ihn sah, und Furcht überfiel ihn.

Lk 1,13 Aber der Engel sprach zu ihm:
Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und dein
Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen
Johannes geben.

Lk 1,14 Und er wird dir Freude und
Frohlocken bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen.

Lk 1,15 Denn er wird groß sein vor dem
Herrn

Lk 1,16 Und viele von den Kindern Israel
wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen.

Lk 1,17 Und er wird vor ihm hergehen im
Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter umzuwenden zu den
Kindern und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, zu bereiten dem
Herrn ein gerüstetes Volk.

Lk 1,18 Und Zacharias sprach zu dem
Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt, und mein Weib ist schon
betagt.

Lk 1,19 Und der Engel antwortete und
sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir
zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.

Lk 1,20 Und siehe, du wirst stumm sein
und nicht reden können bis zu dem Tage, da solches geschehen wird

Lk 1,21 Und das Volk wartete auf
Zacharias

Lk 1,22 Als er aber herauskam, konnte er
nicht zu ihnen reden

Lk 1,23 Und es geschah, als die Tage
seines Dienstes vollendet waren, ging er heim in sein Haus.

Lk 1,24 Aber nach diesen Tagen empfing
sein Weib Elisabeth, und sie verbarg sich fünf Monate und sprach:

Lk 1,25 Also hat mir der Herr getan in
den Tagen, da er mich angesehen hat, meine Schmach unter den Menschen
hinwegzunehmen.

Die Ankündigung der Geburt Jesu

Lk 1,26 Im sechsten Monat aber wurde der
Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth gesandt

Lk 1,27 zu einer Jungfrau, die verlobt
war mit einem Manne namens Joseph, vom Hause Davids

Lk 1,28 Und der Engel kam zu ihr herein
und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete
unter den Frauen!

Lk 1,29 Als sie ihn aber sah, erschrak
sie über seine Rede und dachte darüber nach, was das für ein Gruß sei.

Lk 1,30 Und der Engel sprach zu ihr:
Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.

Lk 1,31 Und siehe, du wirst empfangen und
einen Sohn gebären

Lk 1,32 Dieser wird groß sein und Sohn
des Höchsten genannt werden

Lk 1,33 und er wird regieren über das
Haus Jakobs in Ewigkeit, und seines Reiches wird kein Ende sein.

Das Wunder der Empfängnis Jesu

Lk 1,34 Maria aber sprach zu dem Engel:
Wie kann das sein, da ich keinen Mann kenne?

Lk 1,35 Und der Engel antwortete und
sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des
Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das erzeugt
wird, Sohn Gottes genannt werden.

Lk 1,36 Und siehe, Elisabeth, deine
Verwandte, hat auch einen Sohn empfangen in ihrem Alter und ist jetzt im
sechsten Monat, sie, die vorher unfruchtbar hieß.

Lk 1,37 Denn bei Gott ist kein Ding
unmöglich.

Lk 1,38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin
die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort! Und der Engel schied von
ihr.

Maria besucht Elisabeth

Lk 1,39 Maria aber machte sich auf in
diesen Tagen und reiste eilends in das Gebirge, in eine Stadt in Juda,

Lk 1,40 und kam in das Haus des Zacharias
und begrüßte Elisabeth.

Lk 1,41 Und es begab sich, als Elisabeth
den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe

Lk 1,42 und rief mit lauter Stimme und
sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines
Leibes!

Lk 1,43 Und woher wird mir das zuteil,
daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

Lk 1,44 Denn siehe, sowie die Stimme
deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem
Leibe.

Lk 1,45 Und selig ist, die geglaubt
hat

Der Lobgesang Marias 'Magnificat'

Lk 1,46 Und Maria sprach: Meine Seele
erhebt den Herrn,

Lk 1,47 und mein Geist freut sich Gottes,
meines Retters,

Lk 1,48 daß er angesehen hat die
Niedrigkeit seiner Magd

Lk 1,49 Denn Großes hat der Mächtige an
mir getan, und heilig ist sein Name

Lk 1,50 und seine Barmherzigkeit währt
von Geschlecht zu Geschlecht über die, so ihn fürchten.

Lk 1,51 Er tat Mächtiges mit seinem Arm,
er hat zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.

Lk 1,52 Er hat Gewaltige von den Thronen
gestoßen und Niedrige erhöht.

Lk 1,53 Hungrige hat er mit Gütern
gesättigt und Reiche leer fortgeschickt.

Lk 1,54 Er hat sich seines Knechtes
Israel angenommen, eingedenk zu sein der Barmherzigkeit,

Lk 1,55 wie er geredet hat zu unsern
Vätern, Abraham und seinem Samen, auf ewig!

Lk 1,56 Und Maria blieb bei ihr etwa drei
Monate und kehrte wieder nach Hause zurück.

Johannes der Täufer, seine Geburt und sein Name

Lk 1,57 Für Elisabeth aber erfüllte sich
die Zeit, da sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn.

Lk 1,58 Und ihre Nachbarn und Verwandten
hörten, daß der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und
freuten sich mit ihr.

Lk 1,59 Und es begab sich am achten Tage,
daß sie kamen, das Kindlein zu beschneiden

Lk 1,60 Seine Mutter aber sprach: Nicht
also, sondern er soll Johannes heißen!

Lk 1,61 Und sie sprachen zu ihr: Es ist
doch niemand in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt!

Lk 1,62 Sie winkten aber seinem Vater,
wie er ihn genannt haben wolle.

Lk 1,63 Und er forderte ein Täfelchen und
schrieb die Worte: Johannes ist sein Name! Und sie verwunderten sich
alle.

Lk 1,64 Alsbald aber tat sich sein Mund
auf, und seine Zunge [ward gelöst], und er redete und lobte Gott.

Lk 1,65 Und es kam Furcht über alle ihre
Nachbarn, und auf dem ganzen Gebirge von Judäa wurden alle diese Dinge
besprochen.

Lk 1,66 Und alle, die es hörten, nahmen
es sich zu Herzen und sprachen: Was wird wohl aus diesem Kindlein werden?
Denn die Hand des Herrn war mit ihm.

Der Lobgesang des Zacharias 'Benedictus'

Lk 1,67 Und sein Vater Zacharias ward mit
heiligem Geist erfüllt, weissagte und sprach:

Lk 1,68 Gepriesen sei der Herr, der Gott
Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet

Lk 1,69 und hat uns aufgerichtet ein Horn
des Heils im Hause seines Dieners David,

Lk 1,70 wie er verheißen hat durch den
Mund seiner heiligen Propheten von alters her:

Lk 1,71 Errettung von unsern Feinden und
aus der Hand aller, die uns hassen

Lk 1,72 Barmherzigkeit zu erzeigen unsern
Vätern und zu gedenken seines heiligen Bundes,

Lk 1,73 des Eides, den er unserm Vater
Abraham geschworen hat, uns zu verleihen,

Lk 1,74 daß wir, erlöst aus der Hand
unsrer Feinde, ihm dieneten ohne Furcht unser Leben lang

Lk 1,75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit
vor ihm.

Lk 1,76 Und du, Kindlein, wirst ein
Prophet des Höchsten heißen, denn du wirst vor dem Herrn hergehen, seine Wege
zu bereiten,

Lk 1,77 Erkenntnis des Heils zu geben
seinem Volke, in Vergebung ihrer Sünden,

Lk 1,78 wegen der herzlichen
Barmherzigkeit unsres Gottes, in welcher uns besucht hat der Aufgang aus der
Höhe,

Lk 1,79 zu scheinen denen, die in
Finsternis und Todesschatten sitzen, unsre Füße auf den Weg des Friedens zu
richten!

Lk 1,80 Das Kindlein aber wuchs und wurde
stark am Geist und war in der Wüste bis zum Tage seines Auftretens vor
Israel.

Lk-0302

Die Geburt Jesu zu Bethlehem

Lk 2,1 Es begab sich
aber in jenen Tagen, daß ein Befehl ausging vom Kaiser Augustus, daß alle
Welt sich sollte schätzen lassen.

Lk 2,2 Diese Schatzung war die erste und
geschah, als Kyrenius Landpfleger in Syrien war.

Lk 2,3 Und es zogen alle aus, um sich
schätzen zu lassen, ein jeder in seine Stadt.

Lk 2,4 Es ging aber auch Joseph von
Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids,
welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids
war,

Lk 2,5 um sich schätzen zu lassen mit
Maria, seiner Verlobten, die schwanger war.

Lk 2,6 Es begab sich aber, während sie
daselbst waren, da erfüllten sich die Tage, daß sie gebären sollte.

Lk 2,7 Und sie gebar ihren Sohn, den
Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil
für sie kein Raum war in der Herberge.

Die Verkündigung der Geburt Jesu durch die Engel

Lk 2,8 Und es waren Hirten in derselben
Gegend auf dem Felde, die bewachten des Nachts ihre Herde.

Lk 2,9 Und siehe, ein Engel des Herrn
trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie

Lk 2,10 Und der Engel sprach zu ihnen:
Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem
ganzen Volk widerfahren soll.

Lk 2,11 Denn euch ist heute ein Retter
geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.

Lk 2,12 Und das sei für euch das Zeichen:
Ihr werdet ein Kindlein finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe
liegend.

Lk 2,13 Und plötzlich war bei dem Engel
die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

Lk 2,14 Ehre sei Gott in der Höhe und
Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen!

Die Hirten besuchen das Kindlein Jesus

Lk 2,15 Und es begab sich, als die Engel
von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten zueinander: Laßt uns doch
bis nach Bethlehem gehen und die Sache sehen, die da geschehen ist, die der
Herr uns kundgetan hat!

Lk 2,16 Und sie gingen eilends und fanden
Maria und Joseph, dazu das Kindlein in der Krippe liegend.

Lk 2,17 Nachdem sie es aber gesehen
hatten, machten sie das Wort kund, das ihnen von diesem Kinde gesagt worden
war.

Lk 2,18 Und alle, die es hörten,
verwunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde.

Lk 2,19 Maria aber behielt alle diese
Worte und überlegte sie in ihrem Herzen.

Lk 2,20 Und die Hirten kehrten wieder um,
priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie
es ihnen gesagt worden war.

Die Darstellung Jesu im Tempel zu Jerusalem

Lk 2,21 Und als acht Tage vollendet
waren, da man das Kind beschneiden mußte, wurde ihm der Name Jesus gegeben,
den der Engel genannt hatte, ehe er im Mutterleibe empfangen worden
war.

Lk 2,22 Und als die Tage ihrer Reinigung
nach dem Gesetze Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um
ihn dem Herrn darzustellen,

Lk 2,23 wie im Gesetze des Herrn
geschrieben steht: «Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt
heißen»,

Lk 2,24 und um ein Opfer darzubringen,
wie im Gesetze des Herrn geboten ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge
Tauben.

Anbetung und Prophetie Simeons

Lk 2,25 Und siehe, es war ein Mensch zu
Jerusalem, namens Simeon

Lk 2,26 Und er hatte vom heiligen Geist
die Zusage empfangen, daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den
Gesalbten des Herrn gesehen.

Lk 2,27 Und er kam auf Antrieb des
Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hineinbrachten,
um mit ihm zu verfahren nach der Sitte des Gesetzes,

Lk 2,28 da nahm er es auf seine Arme,
lobte Gott und sprach:

Lk 2,29 Nun, Herr, entlässest du deinen
Diener in Frieden nach deinem Wort!

Lk 2,30 Denn meine Augen haben dein Heil
gesehen,

Lk 2,31 welches du angesichts aller
Völker bereitet hast,

Lk 2,32 ein Licht zur Erleuchtung der
Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel!

Lk 2,33 Und sein Vater und seine Mutter
verwunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.

Lk 2,34 Und Simeon segnete sie und sprach
zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum
Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird
-

Lk 2,35 und dir selbst wird ein Schwert
durch die Seele dringen -, auf daß aus vielen Herzen die Gedanken offenbar
werden.

Das Zeugnis der Hanna von Christus

Lk 2,36 Und es war eine Prophetin Hanna,
eine Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt, nachdem sie
mit ihrem Manne sieben Jahre gelebt hatte nach ihrer Jungfrauschaft

Lk 2,37 und sie war eine Witwe von
vierundachtzig Jahren

Lk 2,38 Auch diese trat zu derselben
Stunde hinzu und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf Jerusalems
Erlösung warteten.

Rückkehr nach Nazareth: die stillen Jahre

Lk 2,39 Und nachdem sie alles vollbracht
hatten nach dem Gesetze des Herrn, kehrten sie zurück nach Galiläa, in ihre
Stadt Nazareth.

Lk 2,40 Das Kindlein aber wuchs und ward
stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf ihm.

Jesus besucht Seines 'Vaters Haus' in Jerusalem

Lk 2,41 Und seine Eltern reisten jährlich
am Passahfest nach Jerusalem.

Lk 2,42 Und als er zwölf Jahre alt war,
gingen sie nach Gewohnheit des Festes hinauf.

Lk 2,43 Und als sie die Tage vollendet
hatten und wieder heimkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem

Lk 2,44 Da sie aber meinten, er wäre
unter den Gefährten, zogen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den
Verwandten und Bekannten.

Lk 2,45 Und da sie ihn nicht fanden,
kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück und suchten ihn.

Lk 2,46 Und es begab sich, nach drei
Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzend mitten unter den Lehrern, wie er ihnen
zuhörte und sie fragte.

Lk 2,47 Es erstaunten aber alle, die ihn
hörten, über seinen Verstand und seine Antworten.

Lk 2,48 Und als sie ihn sahen, entsetzten
sie sich

Lk 2,49 Und er sprach zu ihnen: Was habt
ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, daß ich sein muß in dem, was meines
Vaters ist?

Lk 2,50 Und sie verstanden das Wort
nicht, das er zu ihnen sagte.

Jesus wächst an Weisheit, Alter und Gnade

Lk 2,51 Und er ging mit ihnen hinab und
kam gen Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese
Worte in ihrem Herzen.

Lk 2,52 Und Jesus nahm zu an Weisheit,
Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.

Lk-0303

Der Dienst Johannes des Täufers

Lk 3,1 Im fünfzehnten
Jahre aber der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus
Landpfleger von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder
Philippus aber Vierfürst der Landschaft Ituräa und Trachonitis und Lysanias
Vierfürst von Abilene,

Lk 3,2 unter den Hohenpriestern Hannas
und Kajaphas, erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in
der Wüste.

Lk 3,3 Und er kam in die ganze Umgegend
des Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden,

Lk 3,4 wie geschrieben steht im Buche der
Reden des Propheten Jesaja, der da spricht: «Eine Stimme ruft in der Wüste:
Bereitet den Weg des Herrn, machet seine Pfade eben!

Lk 3,5 Jedes Tal soll ausgefüllt und
jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme soll gerade und die
rauhen Wege eben werden,

Lk 3,6 und alles Fleisch wird das Heil
Gottes sehen.»

Lk 3,7 Er sprach nun zu dem Volke, das
hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Schlangenbrut! Wer hat euch
unterwiesen, dem kommenden Zorn zu entrinnen?

Lk 3,8 So bringet nun Früchte, die der
Buße würdig sind, und fanget nicht an, bei euch selbst zu sagen: Wir haben
Abraham zum Vater! Denn ich sage euch, Gott vermag dem Abraham aus diesen
Steinen Kinder zu erwecken.

Lk 3,9 Schon ist aber die Axt an die
Wurzel der Bäume gelegt. Ein jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt,
wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

Lk 3,10 Da fragte ihn das Volk und
sprach: Was sollen wir denn tun?

Lk 3,11 Und er antwortete und sprach zu
ihnen: Wer zwei Röcke hat, gebe dem, der keinen hat

Lk 3,12 Es kamen auch Zöllner, um sich
taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen wir tun?

Lk 3,13 Er sprach zu ihnen: Fordert nicht
mehr, als was euch verordnet ist!

Lk 3,14 Es fragten ihn aber auch
Kriegsleute und sprachen: Und was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen:
Mißhandelt niemand, erhebet keine falsche Anklage und seid zufrieden mit
eurem Sold!

Lk 3,15 Da aber das Volk in Erwartung
stand und alle in ihren Herzen sich wegen Johannes fragten, ob er selbst
vielleicht der Christus wäre,

Lk 3,16 antwortete Johannes und sprach zu
allen: Ich taufe euch mit Wasser

Lk 3,17 Er hat die Worfschaufel in seiner
Hand, um seine Tenne durch und durch zu reinigen und den Weizen in seine
Scheune zu sammeln

Lk 3,18 Auch mit vielen andern
Ermahnungen noch verkündigte er dem Volk die frohe Botschaft.

Lk 3,19 Der Vierfürst Herodes aber, da er
von ihm getadelt wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, und
wegen all des Bösen, was Herodes tat,

Lk 3,20 fügte zu allem noch das hinzu,
daß er den Johannes ins Gefängnis schloß.

Die Taufe Jesu

Lk 3,21 Es begab sich aber, da alles Volk
sich taufen ließ und auch Jesus getauft wurde und betete, daß sich der Himmel
auftat

Lk 3,22 und der heilige Geist in
leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herabstieg und eine Stimme aus dem
Himmel erscholl: Du bist mein geliebter Sohn

Das Geschlechtsregister von Maria, der Mutter Jesu, in der Linie Davids durch Nathan

Lk 3,23 Und Jesus war ungefähr dreißig
Jahre alt, als er anfing zu lehren

Lk 3,24 welcher war des Eli, des Matthat,
des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph,

Lk 3,25 des Mattathias, des Amos, des
Nahum, des Esli, des Nangai,

Lk 3,26 des Maath, des Mattathias, des
Semei, des Joseph, des Juda,

Lk 3,27 des Johanan, des Resa, des
Serubbabel, des Sealtiel, des Neri,

Lk 3,28 des Melchi, des Addi, des Kosam,
des Elmadam, des Er,

Lk 3,29 des Jesus, des Eliezer, des
Jorim, des Matthat, des Levi,

Lk 3,30 des Simeon, des Juda, des Joseph,
des Jonan, des Eliakim,

Lk 3,31 des Melea, des Menna, des
Mattatha, des Nathan, des David,

Lk 3,32 des Jesse, des Obed, des Boas,
des Salmon, des Nahasson,

Lk 3,33 des Aminadab, des Aram, des
Esrom, des Perez, des Juda,

Lk 3,34 des Jakob, des Isaak, des
Abraham, des Thara, des Nahor,

Lk 3,35 des Seruch, des Regu, des Peleg,
des Eber, des Sela,

Lk 3,36 des Kainan, des Arphaxad, des
Sem, des Noah, des Lamech,

Lk 3,37 des Methusala, des Henoch, des
Jared, des Maleleel, des Kainan,

Lk 3,38 des Enos, des Set, des Adam,
Gottes.

Lk-0304

Die Versuchung Jesu

Lk 4,1 Jesus aber,
voll heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde vom Geist in die
Wüste geführt und vierzig Tage vom Teufel versucht.

Lk 4,2 Und er aß nichts in jenen
Tagen

Lk 4,3 und der Teufel sprach zu ihm: Bist
du Gottes Sohn, so sage zu diesem Stein, daß er Brot werde!

Lk 4,4 Und Jesus antwortete ihm: Es steht
geschrieben: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!»

Lk 4,5 Da führte er ihn auf einen hohen
Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick.

Lk 4,6 Und der Teufel sprach zu ihm: Dir
will ich alle diese Herrschaft und ihre Herrlichkeit geben

Lk 4,7 Wenn nun du vor mir anbetest, so
soll alles dein sein.

Lk 4,8 Und Jesus antwortete und sprach zu
ihm: Hebe dich weg von mir Satan! Denn es steht geschrieben: «Du sollst den
Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.»

Lk 4,9 Er aber führte ihn gen Jerusalem
und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes
Sohn, so stürze dich von hier hinab

Lk 4,10 denn es steht geschrieben: «Er
wird seinen Engeln deinethalben Befehl geben, dich zu behüten,

Lk 4,11 und sie werden dich auf den
Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.»

Lk 4,12 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihm: Es ist gesagt: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht
versuchen!»

Lk 4,13 Und nachdem der Teufel alle
Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm eine Zeitlang.

Der öffentliche Dienst des Sohnes des Menschen, bis zu dem triumphalen Einzug

Die erste Reise nach Galiläa

Lk 4,14 Und Jesus kehrte in der Kraft des
Geistes zurück nach Galiläa

Lk 4,15 Und er lehrte in ihren Synagogen
und wurde von allen gepriesen.

Jesus in der Synagoge zu Nazareth; Seine Verwerfung

Lk 4,16 Und er kam nach Nazareth, wo er
erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die
Synagoge und stand auf, um vorzulesen.

Lk 4,17 Und es wurde ihm das Buch des
Propheten Jesaja gegeben

Lk 4,18 «Der Geist des Herrn ist auf mir,
weil er mich gesalbt hat

Lk 4,19 zu predigen das angenehme Jahr
des Herrn.»

Lk 4,20 Und er rollte das Buch zusammen
und gab es dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge
waren auf ihn gerichtet.

Lk 4,21 Er aber fing an, ihnen zu sagen:
Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!

Lk 4,22 Und alle gaben ihm Zeugnis und
wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde gingen, und
sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs?

Lk 4,23 Und er sprach zu ihnen:
Allerdings werdet ihr mir dieses Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Die
großen Taten, von denen wir gehört haben, daß sie zu Kapernaum geschehen, tue
sie auch hier in deiner Vaterstadt!

Lk 4,24 Er sprach aber: Wahrlich, ich
sage euch, kein Prophet ist angenehm in seiner Vaterstadt.

Lk 4,25 In Wahrheit aber sage ich euch:
Es waren viele Witwen in den Tagen Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre
und sechs Monate lang verschlossen war, da eine große Hungersnot entstand im
ganzen Land

Lk 4,26 und zu keiner von ihnen wurde
Elia gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Sarepta in Zidonien.

Lk 4,27 Und viele Aussätzige waren in
Israel zur Zeit des Propheten Elisa

Lk 4,28 Da wurden alle voll Zorn in der
Synagoge, als sie solches hörten.

Lk 4,29 Und sie standen auf und stießen
ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges, auf dem ihre
Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen.

Lk 4,30 Er aber ging mitten durch sie
hindurch und zog davon.

Jesus treibt zu Kapernaum Teufel aus

Lk 4,31 Und er kam hinab nach Kapernaum,
einer Stadt des galiläischen Landes, und lehrte sie am Sabbat.

Lk 4,32 Und sie waren betroffen über
seine Lehre, denn er redete mit Vollmacht.

Lk 4,33 Und in der Synagoge war ein
Mensch, welcher den Geist eines unreinen Dämons hatte. Und er schrie mit
lauter Stimme:

Lk 4,34 Ha! Was willst du mit uns, Jesus
von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der
Heilige Gottes.

Lk 4,35 Und Jesus bedrohte ihn und
sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Da warf ihn der Dämon mitten unter
sie und fuhr aus von ihm und tat ihm keinen Schaden.

Lk 4,36 Und es kam sie alle ein Entsetzen
an, und sie redeten untereinander und sprachen: Was ist das für ein Wort, daß
er mit Vollmacht und Kraft den unreinen Geistern gebietet und sie
ausfahren?

Lk 4,37 Und sein Ruf verbreitete sich in
alle Orte der umliegenden Landschaft.

Die Schwiegermutter des Petrus und andere Kranke werden geheilt

Lk 4,38 Und er stand auf und ging aus der
Synagoge in das Haus des Simon. Simons Schwiegermutter aber war von einem
heftigen Fieber befallen, und sie baten ihn für sie.

Lk 4,39 Und er trat zu ihr und bedrohte
das Fieber, und es verließ sie. Und alsbald stand sie auf und diente
ihm.

Lk 4,40 Als aber die Sonne unterging,
brachten alle, welche Kranke hatten mit mancherlei Gebrechen, sie zu ihm, und
er legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie.

Lk 4,41 Es fuhren auch Dämonen aus von
vielen, indem sie schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes! Und er
bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß er der Christus
sei.

Lk 4,42 Als es aber Tag geworden, ging er
hinaus an einen abgelegenen Ort

Lk 4,43 Er aber sprach zu ihnen: Ich muß
auch den andern Städten die frohe Botschaft vom Reiche Gottes
verkündigen

Lk 4,44 Und er predigte in den Synagogen
von Judäa.

Lk-0305

Jesus beruft die ersten Jünger

Lk 5,1 Es begab sich
aber, als das Volk sich zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, stand er
am See Genezareth

Lk 5,2 und er sah zwei Schiffe am Ufer
liegen

Lk 5,3 Da trat er in eines der Schiffe,
das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Lande wegzufahren

Lk 5,4 Als er aber zu reden aufgehört
hatte, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Höhe und lasset eure Netze zu
einem Fang hinunter!

Lk 5,5 Und Simon antwortete und sprach:
Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts
gefangen

Lk 5,6 Und als sie das getan, fingen sie
eine große Menge Fische

Lk 5,7 Da winkten sie den Gefährten, die
im andern Schiffe waren, daß sie kämen und ihnen hülfen

Lk 5,8 Als aber Simon Petrus das sah,
fiel er zu den Knien Jesu und sprach: Herr, gehe von mir hinaus

Lk 5,9 Denn ein Schrecken kam ihn an und
alle, die bei ihm waren, wegen des Fischzuges, den sie getan hatten

Lk 5,10 gleicherweise auch Jakobus und
Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Gehilfen waren. Und Jesus sprach
zu Simon: Fürchte dich nicht

Lk 5,11 Und sie brachten die Schiffe ans
Land, verließen alles und folgten ihm nach.

Ein Aussätziger wird geheilt

Lk 5,12 Und es begab sich, als er in
einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz. Da er aber Jesus
sah, warf er sich auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr, wenn du
willst, so kannst du mich reinigen!

Lk 5,13 Da streckte er die Hand aus,
rührte ihn an und sprach: Ich will es, sei gereinigt! Und alsbald wich der
Aussatz von ihm.

Lk 5,14 Und er befahl ihm, es niemand zu
sagen, sondern gehe hin, [sprach er,] zeige dich dem Priester und opfere für
deine Reinigung, wie Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!

Lk 5,15 Aber die Kunde von ihm breitete
sich desto mehr aus

Ein Gichtbrüchiger wird geheilt

Lk 5,16 Er aber hielt sich zurückgezogen
an einsamen Orten und betete.

Lk 5,17 Und es begab sich an einem Tage,
daß er lehrte

Lk 5,18 Und siehe, Männer trugen auf
einem Bett einen Menschen, der gelähmt war

Lk 5,19 Und da sie wegen der Volksmenge
keine Möglichkeit fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und
ließen ihn mit dem Bett durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor
Jesus.

Lk 5,20 Und als er ihren Glauben sah,
sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben!

Lk 5,21 Und die Schriftgelehrten und
Pharisäer fingen an, sich darüber Gedanken zu machen, und sprachen: Wer ist
dieser, der [solche] Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben, als
nur Gott allein?

Lk 5,22 Da aber Jesus ihre Gedanken
merkte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren
Herzen?

Lk 5,23 Was ist leichter, zu sagen: Deine
Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und wandle?

Lk 5,24 Damit ihr aber wisset, daß des
Menschen Sohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sprach er zu dem
Gelähmten -: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und gehe heim!

Lk 5,25 Und alsbald stand er auf vor
ihren Augen, nahm das Bett, darauf er gelegen hatte, ging heim und pries
Gott.

Lk 5,26 Da gerieten alle außer sich vor
Staunen, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben
heute Unglaubliches gesehen!

Die Berufung des Levi (Matthäus); Jesus wird von den Schriftgelehrten und Pharisäern gefragt

Lk 5,27 Darnach ging er aus und sah einen
Zöllner namens Levi beim Zollhaus sitzen und sprach zu ihm: Folge mir
nach!

Lk 5,28 Und er verließ alles, stand auf
und folgte ihm nach.

Lk 5,29 Und Levi bereitete ihm ein großes
Mahl in seinem Hause

Lk 5,30 Und die Schriftgelehrten und
Pharisäer murrten wider seine Jünger und sprachen: Warum esset und trinket
ihr mit den Zöllnern und Sündern?

Lk 5,31 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken

Lk 5,32 ich bin nicht gekommen, Gerechte
zu rufen, sondern Sünder zur Buße!

Lk 5,33 Sie aber sprachen zu ihm: Warum
fasten die Jünger des Johannes so oft und verrichten Gebete, desgleichen auch
die der Pharisäer

Lk 5,34 Und er sprach zu ihnen: Ihr könnt
doch die Hochzeitsleute nicht fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen
ist!

Lk 5,35 Es werden aber Tage kommen, da
der Bräutigam von ihnen genommen sein wird

Das Gleichnis von dem Flicken und den Weinschläuchen

Lk 5,36 Er sagte aber auch ein Gleichnis
zu ihnen: Niemand reißt ein Stück von einem neuen Kleide und setzt es auf ein
altes Kleid

Lk 5,37 Und niemand faßt neuen Wein in
alte Schläuche

Lk 5,38 sondern neuen Wein soll man in
neue Schläuche fassen, so werden beide erhalten.

Lk 5,39 Und niemand, der alten trinkt,
will neuen

Lk-0306

Jesus ist Herr über den Sabbat

Lk 6,1 Es begab sich
aber, daß er am zweiten Sabbat durch die Saat ging

Lk 6,2 Da sagten etliche von den
Pharisäern zu ihnen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist?

Lk 6,3 Und Jesus antwortete und sprach zu
ihnen: Habt ihr das nie gelesen, was David tat, als ihn und seine Gefährten
hungerte?

Lk 6,4 Wie er in das Haus Gottes
hineinging und die Schaubrote nahm und aß und auch seinen Gefährten davon
gab

Lk 6,5 Und er sprach zu ihnen: Des
Menschen Sohn ist auch Herr des Sabbats.

Jesus heilt an einem Sabbat

Lk 6,6 Es begab sich aber an einem andern
Sabbat, daß er in eine Synagoge ging und lehrte

Lk 6,7 Aber die Schriftgelehrten und
Pharisäer gaben acht auf ihn, ob er am Sabbat heilen würde, um einen Grund
zur Anklage wider ihn zu finden.

Lk 6,8 Er aber merkte ihre Gedanken und
sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und stelle
dich in die Mitte! Und er stand auf und stellte sich dahin.

Lk 6,9 Da sprach Jesus zu ihnen: Ich
frage euch: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, das
Leben zu retten oder zu verderben?

Lk 6,10 Und indem er sie alle ringsumher
ansah, sprach er zu ihm: Strecke deine Hand aus! Der aber tat es, und seine
Hand wurde wieder gesund, wie die andere.

Lk 6,11 Sie aber wurden ganz unsinnig und
besprachen sich miteinander, was sie doch Jesus antun könnten.

Lk 6,12 Es begab sich aber in diesen
Tagen, daß er hinausging auf den Berg, um zu beten, und er verharrte die
Nacht hindurch im Gebet zu Gott.

Die Wahl der Zwölf

Lk 6,13 Und als es Tag geworden, rief er
seine Jünger herzu und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel
nannte:

Lk 6,14 Simon, den er auch Petrus nannte,
und dessen Bruder Andreas, Jakobus und Johannes, Philippus und
Bartholomäus,

Lk 6,15 Matthäus und Thomas, Jakobus, den
Sohn des Alphäus, und Simon, genannt Zelotes,

Lk 6,16 Judas, den Sohn des Jakobus, und
Judas Ischariot, der zum Verräter wurde.

Die Rede auf dem Platz im Felde

Lk 6,17 Und er stieg mit ihnen hinab und
stellte sich auf einen ebenen Platz mit einer großen Schar seiner Jünger und
einer großen Menge Volkes aus ganz Judäa und von Jerusalem und von der
Meeresküste, von Tyrus und Zidon, die gekommen waren, um ihn zu hören und
geheilt zu werden von ihren Krankheiten

Lk 6,18 und die, welche von unreinen
Geistern geplagt waren, wurden geheilt.

Lk 6,19 Und alles Volk suchte ihn
anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle.

Die Seligpreisungen

Lk 6,20 Und er hob seine Augen auf über
seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen

Lk 6,21 Selig seid ihr, die ihr jetzt
hungert

Lk 6,22 Selig seid ihr, wenn euch die
Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen
als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.

Lk 6,23 Freuet euch alsdann und hüpfet!
Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn ebenso haben ihre Väter den
Propheten getan.

Lk 6,24 Aber wehe euch, ihr Reichen, denn
ihr habt euren Trost dahin!

Lk 6,25 Wehe euch, die ihr jetzt satt
seid

Lk 6,26 Wehe euch, wenn alle Leute wohl
von euch reden! Ebenso taten ihre Väter den falschen Propheten.

Lk 6,27 Euch aber, die ihr zuhöret, sage
ich: Liebet eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen

Lk 6,28 segnet, die euch fluchen, und
bittet für die, welche euch beleidigen!

Lk 6,29 Dem, der dich auf den Backen
schlägt, biete auch den andern dar, und dem, der dir den Mantel nimmt,
verweigere auch den Rock nicht.

Lk 6,30 Gib jedem, der dich bittet, und
von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück.

Lk 6,31 Und wie ihr wollt, daß euch die
Leute tun sollen, tut auch ihr ihnen gleicherweise.

Lk 6,32 Und wenn ihr die liebet, die euch
lieben, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder lieben ihre
Liebhaber.

Lk 6,33 Und wenn ihr euren Wohltätern
Gutes tut, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder tun
dasselbe.

Lk 6,34 Und wenn ihr denen leihet, von
welchen ihr wieder zu empfangen hoffet, was für eine Gnade habt ihr? Denn
auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen.

Lk 6,35 Vielmehr liebet eure Feinde und
tut Gutes und leihet, ohne etwas dafür zu erhoffen

Lk 6,36 Darum seid barmherzig, wie auch
euer Vater barmherzig ist.

Lk 6,37 Und richtet nicht, so werdet ihr
nicht gerichtet

Lk 6,38 Gebet, so wird euch gegeben
werden

Lk 6,39 Er sagte ihnen aber ein
Gleichnis: Kann auch ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in
die Grube fallen?

Lk 6,40 Der Jünger ist nicht über dem
Meister

Lk 6,41 Was siehst du aber den Splitter
in deines Bruders Auge, den Balken aber in deinem eigenen Auge bemerkst du
nicht?

Lk 6,42 Oder wie kannst du zu deinem
Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem
Auge ist, während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du
Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann magst du sehen,
wie du den Splitter herausziehst, der in deines Bruders Auge ist!

Lk 6,43 Denn es gibt keinen guten Baum,
der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht
bringt.

Lk 6,44 Denn jeder Baum wird an seiner
Frucht erkannt

Lk 6,45 Der gute Mensch bringt aus dem
guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus
dem bösen [Schatze seines Herzens] das Böse hervor. Denn wes das Herz voll
ist, des geht sein Mund über.

Das Gleichnis von zwei Bauleuten und zwei Fundamenten

Lk 6,46 Was heißet ihr mich aber «Herr,
Herr» und tut nicht, was ich sage?

Lk 6,47 Jeder, der zu mir kommt und meine
Worte hört und sie tut, - ich will euch zeigen, wem er gleich ist.

Lk 6,48 Er ist einem Menschen gleich, der
ein Haus baute und dazu tief grub und den Grund auf den Felsen legte. Als nun
eine Überschwemmung entstand, da prallte der Strom an dieses Haus und
vermochte es nicht zu erschüttern, weil es gut gegründet war.

Lk 6,49 Wer aber hört und nicht tut, der
ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf das Erdreich baute ohne
Grund

Lk-0307

Jesus heilt den Knecht eines Hauptmannes

Lk 7,1 Nachdem nun
vor den Ohren des Volkes alle seine Reden beendet hatte, ging er hinein nach
Kapernaum.

Lk 7,2 Eines Hauptmanns Knecht aber, der
jenem wert war, lag krank und war am Sterben.

Lk 7,3 Da er aber von Jesus hörte, sandte
er Älteste der Juden zu ihm mit der Bitte, er möge kommen und seinen Knecht
retten.

Lk 7,4 Als diese zu Jesus kamen, baten
sie ihn angelegentlich und sprachen: Er ist es wert, daß du ihm das
erzeigst

Lk 7,5 denn er hat unser Volk lieb, und
die Synagoge hat er uns erbaut.

Lk 7,6 Da ging Jesus mit ihnen hin. Und
als er schon nicht mehr fern von dem Hause war, schickte der Hauptmann
Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht

Lk 7,7 Darum hielt ich auch mich selbst
nicht für würdig, zu dir zu kommen

Lk 7,8 Denn auch ich bin ein Mensch, der
einem Kommando untersteht, und habe Kriegsknechte unter mir

Lk 7,9 Als Jesus das hörte, verwunderte
er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm
nachfolgte: Ich sage euch, selbst in Israel habe ich einen so großen Glauben
nicht gefunden!

Lk 7,10 Und als die Abgesandten in das
Haus zurückkamen, fanden sie den krank gewesenen Knecht gesund.

Der Sohn einer Witwe wird vom Tode erweckt

Lk 7,11 Und es begab sich am folgenden
Tage, daß er in eine Stadt namens Nain ging, und mit ihm zogen seine Jünger
und eine große Volksmenge.

Lk 7,12 Wie er sich aber dem Stadttore
näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner
Mutter, und sie war eine Witwe

Lk 7,13 Und als der Herr sie sah,
erbarmte er sich ihrer und sprach zu ihr: Weine nicht!

Lk 7,14 Und er trat hinzu und rührte den
Sarg an

Lk 7,15 Und der Tote setzte sich auf und
fing an zu reden

Lk 7,16 Da wurden sie alle von Furcht
ergriffen und priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns
aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesucht!

Lk 7,17 Und diese Rede von ihm
verbreitete sich in ganz Judäa und in die ganze Umgegend.

Lk 7,18 Und es berichteten dem Johannes
seine Jünger von dem allem. Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu
sich,

Jesus preist Johannes den Täufer

Lk 7,19 sandte sie zu Jesus und ließ ihn
fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern
warten?

Lk 7,20 Als nun die Männer zu ihm kamen,
sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und läßt dich
fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern
warten?

Lk 7,21 Zu jener Stunde aber heilte er
viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern und schenkte vielen
Blinden das Gesicht.

Lk 7,22 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Gehet hin und verkündiget dem Johannes, was ihr gesehen und gehört
habt: Blinde werden sehend, Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, Taube
hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium gepredigt,

Lk 7,23 und selig ist, wer sich nicht an
mir ärgert!

Lk 7,24 Und als die Boten des Johannes
weggegangen waren, fing er an zum Volke zu reden über Johannes: Was seid ihr
in die Wüste hinausgegangen, zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde bewegt
wird?

Lk 7,25 Oder was seid ihr hinausgegangen,
zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in
herrlicher Kleidung und Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen!

Lk 7,26 Oder was seid ihr hinausgegangen,
zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, einen, der noch mehr ist als
ein Prophet.

Lk 7,27 Dieser ist's, von dem geschrieben
steht: «Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesichte her, der deinen
Weg vor dir bereiten soll.»

Lk 7,28 Denn ich sage euch: Unter denen,
die von Frauen geboren sind, ist keiner größer, als Johannes. Doch der
Kleinste im Reiche Gottes ist größer als er.

Lk 7,29 Und alles Volk, das ihn hörte,
und die Zöllner gaben Gott recht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe
des Johannes

Lk 7,30 die Pharisäer aber und die
Schriftgelehrten verwarfen den Rat Gottes, sich selbst zum Schaden, und
ließen sich nicht von ihm taufen.

Lk 7,31 Wem soll ich nun die Menschen
dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich?

Lk 7,32 Sie sind Kindern gleich, die am
Markte sitzen und einander zurufen und sprechen: Wir haben euch aufgespielt,
und ihr habt nicht getanzt

Lk 7,33 Denn Johannes der Täufer ist
gekommen, der aß kein Brot und trank keinen Wein

Lk 7,34 Des Menschen Sohn ist gekommen,
der ißt und trinkt

Lk 7,35 Und doch ist die Weisheit von
allen ihren Kindern gerechtfertigt worden.

Jesus wird im Hause des Pharisäers gesalbt

Lk 7,36 Es bat ihn aber einer der
Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging in des Pharisäers Haus und setzte
sich zu Tische.

Lk 7,37 Und siehe, eine Frau war in der
Stadt, eine Sünderin

Lk 7,38 und trat hinten zu seinen Füßen,
weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit
den Haaren ihres Hauptes, küßte seine Füße und salbte sie mit der
Salbe.

Lk 7,39 Als aber der Pharisäer, der ihn
geladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet
wäre, so wüßte er doch, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt,
daß sie eine Sünderin ist!

Das Gleichnis von den beiden Schuldnern

Lk 7,40 Da antwortete Jesus und sprach zu
ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er sprach: Meister, sage an!

Lk 7,41 Ein Gläubiger hatte zwei
Schuldner. Der eine war fünfhundert Denare schuldig, der andere
fünfzig.

Lk 7,42 Da sie aber nichts hatten zu
bezahlen, schenkte er es beiden. Welcher von ihnen wird ihn nun am meisten
lieben?

Lk 7,43 Simon antwortete und sprach: Ich
vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Er sprach zu ihm: Du hast
richtig geurteilt!

Lk 7,44 Und indem er sich zu der Frau
wandte, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus
gekommen, du hast mir kein Wasser für die Füße gegeben

Lk 7,45 Du hast mir keinen Kuß
gegeben

Lk 7,46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl
gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt.

Lk 7,47 Darum, sage ich dir, ihre vielen
Sünden sind vergeben worden, denn sie hat viel Liebe erwiesen

Lk 7,48 Und er sprach zu ihr: Dir sind
deine Sünden vergeben!

Lk 7,49 Da fingen die Tischgenossen an,
bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt?

Lk 7,50 Er aber sprach zu der Frau: Dein
Glaube hat dich gerettet

Lk-0308

Die Frauen, die Jesus auf seinen Reisen dienten

Lk 8,1 Und es begab
sich hernach, daß er durch Städte und Dörfer reiste, wobei er predigte und
das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte

Lk 8,2 und etliche Frauen, die von bösen
Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von
welcher sieben Teufel ausgefahren waren,

Lk 8,3 und Johanna, das Weib Chusas,
eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, welche ihnen
dienten mit ihrer Habe.

Das Gleichnis vom Sämann und Acker

Lk 8,4 Als nun viel Volk zusammenkam und
sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis:

Lk 8,5 Der Sämann ging aus, seinen Samen
zu säen. Und indem er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und
die Vögel des Himmels fraßen es auf.

Lk 8,6 Und anderes fiel auf den
Felsen

Lk 8,7 Und anderes fiel mitten unter die
Dornen

Lk 8,8 Und anderes fiel auf gutes
Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das
sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Lk 8,9 Da fragten ihn seine Jünger, was
dieses Gleichnis bedeute.

Lk 8,10 Er aber sprach: Euch ist es
gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den andern aber in
Gleichnissen, auf daß sie sehen und doch nicht sehen, und hören und doch
nicht verstehen.

Lk 8,11 Das Gleichnis aber bedeutet dies:
Der Same ist das Wort Gottes.

Lk 8,12 Die am Wege sind die, welche es
gehört haben

Lk 8,13 Die aber auf dem Felsen sind die,
welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen

Lk 8,14 Was aber unter die Dornen fiel,
das sind die, welche es gehört haben

Lk 8,15 Das in dem guten Erdreich aber
sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten
Herzen behalten und Frucht bringen in Geduld.

Das Gleichnis von dem angezündeten Licht

Lk 8,16 Niemand aber, der ein Licht
anzündet, bedeckt es mit einem Gefäß, oder stellt es unter ein Bett, sondern
er setzt es auf einen Leuchter, damit, wer hereinkommt, das Licht sehe.

Lk 8,17 Denn nichts ist verborgen, das
nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, das nicht kundwerden und
an den Tag kommen wird.

Lk 8,18 So sehet nun darauf, wie ihr
hört! Denn wer da hat, dem wird gegeben

Die neue Verwandtschaft

Lk 8,19 Es kamen aber seine Mutter und
seine Brüder zu ihm, und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm
gelangen.

Lk 8,20 Es wurde ihm aber gemeldet: Deine
Mutter und deine Brüder stehen draußen und begehren dich zu sehen!

Lk 8,21 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören
und tun!

Jesus stillt den Wind und die Wogen

Lk 8,22 Und es begab sich an einem der
Tage, daß er und seine Jünger in ein Schiff traten

Lk 8,23 Und sie fuhren ab. Auf der Fahrt
aber schlief er ein. Und es fiel ein Sturmwind auf den See, und das Schiff
füllte sich, und sie liefen Gefahr.

Lk 8,24 Da traten sie hinzu, weckten ihn
auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf und
bedrohte den Wind und die Wasserwogen

Lk 8,25 Da sprach er zu ihnen: Wo ist
euer Glaube? Sie aber fürchteten und verwunderten sich und sprachen
zueinander: Wer ist doch der, daß er auch den Winden gebietet und dem Wasser
und sie ihm gehorsam sind?

Jesus treibt Teufel zu Gadara aus

Lk 8,26 Und sie fuhren zum Land der
Gerasener, welches Galiläa gegenüber liegt.

Lk 8,27 Und als er ans Land gestiegen
war, kam ihm aus der Stadt ein Besessener entgegen, der seit langer Zeit kein
Kleid mehr trug, auch in keinem Hause blieb, sondern in den Gräbern.

Lk 8,28 Als er aber Jesus sah, schrie er,
warf sich vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir
zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, peinige
mich nicht!

Lk 8,29 Denn Jesus hatte dem unreinen
Geiste geboten, von dem Menschen auszufahren

Lk 8,30 Jesus aber fragte ihn: Wie
heißest du? Er sprach: Legion! Denn viele Dämonen waren in ihn
gefahren.

Lk 8,31 Und sie baten ihn, er möge ihnen
nicht befehlen, in den Abgrund zu fahren.

Lk 8,32 Es war aber daselbst eine große
Schweineherde an dem Berg zur Weide, und sie baten ihn, daß er ihnen erlaube,
in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen.

Lk 8,33 Da fuhren die Dämonen von dem
Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den
Abhang hinunter in den See und ertrank.

Lk 8,34 Als aber die Hirten sahen, was
geschehen war, flohen sie und verkündigten es in der Stadt und auf dem
Lande.

Lk 8,35 Da gingen sie hinaus zu sehen,
was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von welchem
die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu
sitzen, und sie fürchteten sich.

Lk 8,36 Die aber, welche es gesehen
hatten, erzählten ihnen, wie dem Besessenen geholfen worden war.

Lk 8,37 Da bat ihn die ganze Bevölkerung
der umliegenden Landschaft der Gerasener, von ihnen wegzugehen

Lk 8,38 Der Mann aber, von welchem die
Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, daß er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus
entließ ihn und sprach:

Lk 8,39 Kehre zurück in dein Haus und
erzähle, was Gott dir Großes getan hat! Und er ging und verkündigte in der
ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan habe.

Lk 8,40 Als aber Jesus zurückkam, empfing
ihn das Volk

Zwei Wunder von Heilungen

Lk 8,41 Und siehe, es kam ein Mann,
namens Jairus, der war ein Oberster der Synagoge

Lk 8,42 Denn er hatte eine einzige
Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Als er aber hinging,
drängte ihn die Volksmenge.

Lk 8,43 Und eine Frau, die seit zwölf
Jahren den Blutfluß gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber
von keinem geheilt werden konnte,

Lk 8,44 trat von hinten herzu und rührte
den Saum seines Kleides an

Lk 8,45 Und Jesus fragte: Wer hat mich
angerührt? Da nun alle leugneten, sprachen Petrus und die mit ihm waren:
Meister, das Volk drückt und drängt dich.

Lk 8,46 Jesus aber sprach: Es hat mich
jemand angerührt

Lk 8,47 Als nun die Frau sah, daß sie
nicht unbemerkt geblieben war, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und
erzählte ihm vor dem ganzen Volke, aus welchem Grunde sie ihn angerührt habe
und wie sie auf der Stelle gesund geworden sei.

Lk 8,48 Er aber sprach zu ihr: Tochter,
dein Glaube hat dich gerettet

Lk 8,49 Da er noch redete, kam jemand vom
Synagogenvorsteher und sprach zu ihm: Deine Tochter ist gestorben

Lk 8,50 Da es aber Jesus hörte,
antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht

Lk 8,51 Und als er in das Haus kam, ließ
er niemand mit sich hineingehen als Petrus und Jakobus und Johannes und den
Vater des Kindes und die Mutter.

Lk 8,52 Sie weinten aber alle und
beklagten sie. Er aber sprach: Weinet nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern
sie schläft.

Lk 8,53 Und sie verlachten ihn, weil sie
wußten, daß sie gestorben war.

Lk 8,54 Er aber ergriff ihre Hand und
rief: Kind, steh auf!

Lk 8,55 Und ihr Geist kehrte wieder, und
sie stand augenblicklich auf

Lk 8,56 Und ihre Eltern gerieten außer
sich

Lk-0309

Die Aussendung der Zwölf

Lk 9,1 Er rief aber
die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um
Krankheiten zu heilen

Lk 9,2 und er sandte sie aus, das Reich
Gottes zu predigen, und zu heilen.

Lk 9,3 Und er sprach zu ihnen: Nehmet
nichts auf den Weg, weder Stab noch Tasche, noch Brot noch Geld

Lk 9,4 Und wo ihr in ein Haus eintretet,
da bleibet, und von da ziehet weiter.

Lk 9,5 Und wo man euch nicht aufnehmen
wird, da gehet fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren
Füßen, zum Zeugnis wider sie.

Lk 9,6 Und sie gingen aus und durchzogen
die Dörfer, predigten das Evangelium und heilten allenthalben.

Lk 9,7 Es hörte aber der Vierfürst
Herodes alles, was geschah

Lk 9,8 von etlichen aber, Elia sei
erschienen, und von andern, einer der alten Propheten sei auferstanden.

Lk 9,9 Herodes aber sprach: Johannes habe
ich enthauptet

Lk 9,10 Und die Apostel kehrten zurück
und erzählten ihm alles, was sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und
zog sich zurück an einen einsamen Ort bei der Stadt, die Bethsaida
heißt.

Lk 9,11 Als aber das Volk es erfuhr,
folgten sie ihm nach

Die Speisung der Fünftausend

Lk 9,12 Aber der Tag fing an, sich zu
neigen

Lk 9,13 Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr
ihnen zu essen! Sie sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei
Fische

Lk 9,14 Denn es waren etwa fünftausend
Männer. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Machet, daß sie sich gruppenweise
setzen, je fünfzig und fünfzig.

Lk 9,15 Und sie taten so und ließen alle
sich setzen.

Lk 9,16 Und er nahm die fünf Brote und
die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und segnete sie, brach und gab sie
den Jüngern, damit sie sie dem Volke vorlegten.

Lk 9,17 Und sie aßen und wurden alle
satt

Das Bekenntnis des Petrus: Jesus ist der Christus

Lk 9,18 Und es begab sich, als er in der
Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie und sprach: Für
wen halten mich die Leute?

Lk 9,19 Sie antworteten und sprachen: Für
Johannes den Täufer

Lk 9,20 Da sprach er zu ihnen: Ihr aber,
für wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus und sprach: Für den Gesalbten
Gottes!

Lk 9,21 Er aber gebot ihnen ernstlich,
solches niemand zu sagen,

Jesus verkündigt Seinen Tod und Seine Auferstehung

Lk 9,22 indem er sprach: Des Menschen Sohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.

Der Preis der Nachfolge

Lk 9,23 Er sprach aber zu allen: Will
jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf
sich täglich und folge mir nach.

Lk 9,24 Denn wer seine Seele retten will,
der wird sie verlieren

Lk 9,25 Denn was nützt es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst verliert oder
schädigt?

Lk 9,26 Denn wer sich meiner und meiner
Worte schämt, dessen wird sich auch des Menschen Sohn schämen, wenn er kommen
wird in seiner und des Vaters und der heiligen Engel Herrlichkeit.

Die Verklärung

Lk 9,27 Ich sage euch aber in Wahrheit,
es sind etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken
werden, bis sie das Reich Gottes sehen.

Lk 9,28 Es begab sich aber ungefähr acht
Tage nach dieser Rede, daß er Petrus und Johannes und Jakobus zu sich nahm
und auf den Berg stieg, um zu beten.

Lk 9,29 Und während er betete, wurde das
Aussehen seines Angesichts anders und sein Kleid strahlend weiß.

Lk 9,30 Und siehe, zwei Männer redeten
mit ihm, das waren Mose und Elia

Lk 9,31 die erschienen in Herrlichkeit
und redeten von seinem Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte.

Lk 9,32 Petrus aber und seine Gefährten
waren vom Schlaf übermannt. Als sie aber erwachten, sahen sie seine
Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen.

Lk 9,33 Und es begab sich, als diese von
ihm schieden, sprach Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, daß wir hier
sind

Lk 9,34 Während er aber solches redete,
kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in
die Wolke hineinkamen.

Lk 9,35 Und eine Stimme erscholl aus der
Wolke, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn

Lk 9,36 Und während die Stimme erscholl,
fand es sich, daß Jesus allein war. Und sie schwiegen und sagten in jenen
Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten.

Die ohnmächtigen Jünger; der mächtige Christus

Lk 9,37 Es begab sich aber am folgenden
Tage, als sie den Berg hinunterstiegen, kam ihm viel Volk entgegen.

Lk 9,38 Und siehe, ein Mann aus dem Volke
rief und sprach: Meister, ich bitte dich, sieh doch meinen Sohn an, denn er
ist mein einziger!

Lk 9,39 Und siehe, ein Geist ergreift
ihn, und plötzlich schreit er, und er reißt ihn hin und her, daß er schäumt,
und will kaum von ihm weichen, ohne ihn gänzlich aufzureiben.

Lk 9,40 Und ich habe deine Jünger
gebeten, daß sie ihn austreiben möchten, aber sie vermochten es nicht.

Lk 9,41 Da antwortete Jesus und sprach: O
du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein
und euch ertragen? Bringe deinen Sohn hierher!

Lk 9,42 Und noch während er hinzuging,
riß und zerrte ihn der Dämon. Aber Jesus bedrohte den unreinen Geist und
machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder.

Lk 9,43 Es erstaunten aber alle über die
große Macht Gottes. Da sich nun alle verwunderten über alles, was er tat,
sprach er zu seinen Jüngern:

Jesus verkündigt noch einmal Seinen Tod

Lk 9,44 Fasset ihr diese Worte zu Ohren:
Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überliefert werden.

Lk 9,45 Sie aber verstanden das Wort
nicht, und es war vor ihnen verborgen, so daß sie es nicht begriffen

Demut, das Geheimnis der Grösse

Lk 9,46 Es schlich sich aber der Gedanke
bei ihnen ein, wer wohl der Größte unter ihnen sei.

Lk 9,47 Da nun Jesus ihres Herzens
Gedanken merkte, nahm er ein Kind, stellte es neben sich und sprach zu
ihnen:

Lk 9,48 Wer dieses Kind aufnimmt in
meinem Namen, der nimmt mich auf

Falscher Eifer zurückgewiesen

Lk 9,49 Johannes aber antwortete und
sprach: Meister, wir sahen jemand, der in deinem Namen Dämonen austrieb, und
wir wehrten es ihm, weil er dir nicht mit uns nachfolgt.

Lk 9,50 Jesus aber sprach: Wehret ihm
nicht! Denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns.

Jesus reist wieder durch Samaria

Lk 9,51 Es begab sich aber, als sich die
Tage seines Heimgangs erfüllten und er sein Angesicht nach Jerusalem
richtete, um dorthin zu reisen,

Lk 9,52 sandte er Boten vor sich her.
Diese kamen auf ihrer Reise in ein Samariterdorf und wollten ihm die Herberge
bereiten.

Lk 9,53 Aber man nahm ihn nicht auf, weil
Jerusalem sein Reiseziel war.

Lk 9,54 Als aber das seine Jünger Jakobus
und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß
Feuer vom Himmel herabfalle und sie verzehre, wie auch Elia getan hat!

Lk 9,55 Er aber wandte sich und bedrohte
sie und sprach: Wisset ihr nicht, welches Geistes [Kinder] ihr seid?

Lk 9,56 Denn des Menschen Sohn ist nicht
gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erretten. Und sie
zogen in ein anderes Dorf.

Die Prüfung wahrer Jüngerschaft

Lk 9,57 Als sie aber ihre Reise
fortsetzten, sprach einer auf dem Wege zu ihm: Herr, ich will dir nachfolgen,
wohin du auch gehst!

Lk 9,58 Und Jesus sprach zu ihm: Die
Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester

Lk 9,59 Er sagte aber zu einem andern:
Folge mir nach! Der sprach: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen
Vater zu begraben.

Lk 9,60 Jesus aber sprach zu ihm: Laß die
Toten ihre Toten begraben

Lk 9,61 Es sprach aber auch ein anderer:
Herr, ich will dir nachfolgen, zuvor aber erlaube mir, von denen, die in
meinem Hause sind, Abschied zu nehmen.

Lk 9,62 Jesus aber sprach zu ihm: Wer
seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist nicht geschickt zum Reiche
Gottes!

Lk-0310

Die Aussendung der Siebzig

Lk 10,1 Darnach aber
bezeichnete der Herr noch siebzig andere und sandte sie je zwei und zwei vor
sich her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte.

Lk 10,2 Und er sprach zu ihnen: Die Ernte
ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte,
daß er Arbeiter in seine Ernte sende!

Lk 10,3 Gehet hin! Siehe, ich sende euch
wie Lämmer mitten unter die Wölfe.

Lk 10,4 Traget weder Beutel noch Tasche
noch Schuhe und grüßet niemand auf dem Wege.

Lk 10,5 Wo ihr aber in ein Haus
hineingehet, da sprechet zuerst: Friede diesem Hause!

Lk 10,6 Und wenn dort ein Kind des
Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen, wenn aber nicht, so wird er
zu euch zurückkehren.

Lk 10,7 In demselben Hause aber bleibet
und esset und trinket, was sie haben

Lk 10,8 Und wo ihr in eine Stadt kommt,
und sie euch aufnehmen, da esset, was euch vorgesetzt wird

Lk 10,9 und heilet die Kranken, die
daselbst sind, und saget zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch
gekommen!

Lk 10,10 Wo ihr aber in eine Stadt kommt
und sie euch nicht aufnehmen, da gehet auf ihre Gassen hinaus und
sprechet:

Lk 10,11 Auch den Staub, der sich von
eurer Stadt an unsre Füße gehängt hat, wischen wir ab wider euch

Lk 10,12 Ich sage euch, es wird Sodom an
jenem Tage erträglicher gehen als dieser Stadt.

Jesus tadelt die Gleichgültigkeit

Lk 10,13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir,
Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Zidon die Taten geschehen wären, die bei
euch geschehen sind, so hätten sie vorlängst im Sack und in der Asche sitzend
Buße getan.

Lk 10,14 Doch es wird Tyrus und Zidon
erträglicher gehen im Gerichte als euch.

Lk 10,15 Und du, Kapernaum, die du bis
zum Himmel erhoben worden, du wirst bis zur Hölle hinabgeworfen werden!

Lk 10,16 Wer euch hört, der hört mich,
und wer euch verwirft, der verwirft mich

Lk 10,17 Die Siebzig aber kehrten mit
Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in
deinem Namen!

Lk 10,18 Da sprach er zu ihnen: Ich sah
den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.

Lk 10,19 Siehe, ich habe euch Vollmacht
verliehen, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des
Feindes

Lk 10,20 Doch nicht darüber freuet euch,
daß euch die Geister untertan sind

Lk 10,21 Zu derselben Stunde frohlockte
Jesus im heiligen Geiste und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels
und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen und es den
Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen
vor dir.

Lk 10,22 Alles ist mir von meinem Vater
übergeben worden

Lk 10,23 Und er wandte sich zu seinen
Jüngern besonders und sprach: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr
sehet!

Lk 10,24 Denn ich sage euch, viele
Propheten und Könige wünschten zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht
gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Ein Schriftgelehrter befragt Jesus

Lk 10,25 Und siehe, ein Schriftgelehrter
trat auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, um das ewige
Leben zu ererben?

Lk 10,26 Er aber sprach zu ihm: Was steht
im Gesetze geschrieben? Wie liesest du?

Lk 10,27 Er antwortete und sprach: «Du
sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit deiner ganzen
Seele und mit deinem ganzen Vermögen und mit deinem ganzen Gemüte, und deinen
Nächsten wie dich selbst!»

Lk 10,28 Er sprach zu ihm: Du hast recht
geantwortet

Lk 10,29 Er aber wollte sich selbst
rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter

Lk 10,30 Da erwiderte Jesus und sprach:
Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die
Räuber

Lk 10,31 Es traf sich aber, daß ein
Priester dieselbe Straße hinabzog

Lk 10,32 Desgleichen auch ein Levit, der
zu der Stelle kam und ihn sah, ging auf der andern Seite vorüber.

Lk 10,33 Ein Samariter aber kam auf
seiner Reise dahin, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen

Lk 10,34 und ging zu ihm hin, verband ihm
die Wunden und goß Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte
ihn in eine Herberge und pflegte ihn.

Lk 10,35 Und am andern Tage gab er dem
Wirt zwei Denare und sprach: Verpflege ihn! Und was du mehr aufwendest, will
ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.

Lk 10,36 Welcher von diesen Dreien dünkt
dich nun der Nächste gewesen zu sein dem, der unter die Räuber gefallen
war?

Lk 10,37 Er sprach: Der, welcher die
Barmherzigkeit an ihm tat! Da sprach Jesus zu ihm: So gehe du hin und tue
desgleichen!

Martha und Maria - wie verschieden

Lk 10,38 Als sie aber weiterreisten, kam
er in ein Dorf

Lk 10,39 Und diese hatte eine Schwester,
welche Maria hieß, die setzte sich zu Jesu Füßen und hörte seiner Rede
zu.

Lk 10,40 Martha aber machte sich viel zu
schaffen mit der Bedienung. Und sie trat herzu und sprach: Herr, kümmerst du
dich nicht darum, daß mich meine Schwester allein dienen läßt? Sage ihr doch,
daß sie mir helfe!

Lk 10,41 Der Herr aber antwortete und
sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles

Lk 10,42 eins aber ist not. Maria hat das
gute Teil erwählt

Lk-0311

Christus lehrt beten

Lk 11,1 Und es begab
sich, daß er an einem Ort betete

Lk 11,2 Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr
betet, so sprechet: Vater, geheiligt werde dein Name! Es komme dein
Reich!

Lk 11,3 Gib uns täglich unser nötiges
Brot!

Lk 11,4 Und vergib uns unsre Sünden, denn
auch wir vergeben jedem, der uns schuldig ist! Und führe uns nicht in
Versuchung!

Das Gleichnis von dem bittenden Freund

Lk 11,5 Und er sprach zu ihnen: Welcher
unter euch hätte einen Freund und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu
ihm: Freund, leihe mir drei Brote

Lk 11,6 denn mein Freund ist von der
Reise zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts vorzusetzen

Lk 11,7 und jener würde von innen
antworten und sagen: Mache mir keine Mühe! Die Türe ist schon verschlossen,
und meine Kinder sind bei mir im Bett

Lk 11,8 Ich sage euch: Wenn er auch nicht
deswegen aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er
doch um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, soviel er
bedarf.

Lk 11,9 Und ich sage euch: Bittet, so
wird euch gegeben werden

Lk 11,10 Denn jeder, der bittet,
empfängt

Das Gleichnis von der Güte des Vaters

Lk 11,11 Welcher Vater unter euch wird
seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn er ihn
um einen Fisch bittet, gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange?

Lk 11,12 Oder wenn er um ein Ei bittet,
wird er ihm einen Skorpion geben?

Lk 11,13 So nun ihr, die ihr arg seid,
euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird der Vater im
Himmel den heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!

Ein Besessener wird geheilt

Lk 11,14 Und er trieb einen Dämon aus,
der stumm war. Es begab sich aber, nachdem der Dämon ausgefahren war, redete
der Stumme. Und das Volk verwunderte sich.

Die Pharisäer lästern den Heiligen Geist

Lk 11,15 Etliche aber von ihnen sprachen:
Durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.

Lk 11,16 Andere aber versuchten ihn und
verlangten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel.

Lk 11,17 Er aber, da er ihre Gedanken
wußte, sprach zu ihnen: Ein jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird
verwüstet, und ein Haus, das wider sich selbst ist, fällt.

Lk 11,18 Wenn aber auch der Satan mit
sich selbst uneins ist, wie kann sein Reich bestehen? Ihr saget ja, ich
treibe die Dämonen durch Beelzebul aus.

Lk 11,19 Wenn ich aber die Dämonen durch
Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie
selbst eure Richter sein.

Lk 11,20 Wenn ich aber die Dämonen durch
den Finger Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch
gekommen!

Lk 11,21 Wenn ein Starker bewaffnet
seinen Hof bewacht, so bleibt sein Besitztum in Frieden.

Lk 11,22 Wenn aber ein Stärkerer als er
über ihn kommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung,
darauf er sich verließ, und verteilt seine Beute.

Lk 11,23 Wer nicht mit mir ist, der ist
wider mich

Selbsterlösung ist wertlos

Lö 11,24 Wenn der unreine Geist von dem
Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Stätten und sucht Ruhe.
Und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren,
aus dem ich weggegangen bin.

Lk 11,25 Und wenn er kommt, findet er es
gesäubert und geschmückt.

Lk 11,26 Alsdann geht er hin und nimmt
sieben andere Geister mit, die schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen
ein und wohnen daselbst, und es wird der letzte Zustand dieses Menschen ärger
als der erste.

Lk 11,27 Es begab sich aber, als er
solches redete, erhob eine Frau aus dem Volk die Stimme und sprach zu ihm:
Selig ist der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen
hast!

Lk 11,28 Er aber sprach: Ja vielmehr,
selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren!

Die Zeichen des Jona

Lk 11,29 Als aber die Volksmenge sich
herzudrängte, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses
Geschlecht! Es fordert ein Zeichen

Lk 11,30 Denn gleichwie Jona den
Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch des Menschen Sohn diesem
Geschlechte sein.

Lk 11,31 Die Königin von Mittag wird im
Gericht wider die Männer dieses Geschlechts auftreten und sie
verurteilen

Lk 11,32 Die Männer von Ninive werden im
Gerichte wider dieses Geschlecht auftreten und werden es verurteilen

Das Gleichnis von dem scheinenden Licht

Lk 11,33 Niemand zündet ein Licht an und
setzt es an einen verborgenen Ort, auch nicht unter den Scheffel, sondern auf
den Leuchter, damit die Hereinkommenden das Licht sehen.

Lk 11,34 Dein Auge ist des Leibes
Leuchte. Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib
licht

Lk 11,35 So siehe nun zu, daß das Licht
in dir nicht Finsternis sei!

Lk 11,36 Wenn nun dein ganzer Leib licht
ist, so daß er keinen finstern Teil mehr hat, so wird er ganz hell sein, wie
wenn das Licht mit seinem Strahl dich erleuchtet.

Lk 11,37 Und während er redete, bat ihn
ein Pharisäer, bei ihm zu Mittag zu essen. Und er ging hinein und setzte sich
zu Tische.

Lk 11,38 Der Pharisäer aber verwunderte
sich, als er sah, daß er sich vor dem Mittagsmahl nicht gewaschen
hatte.

Das Wehe über die Pharisäer

Lk 11,39 Da sprach der Herr zu ihm: Nun,
ihr Pharisäer, ihr reinigt die Außenseite des Bechers und der Schüssel, euer
Inneres aber ist voll Raub und Bosheit.

Lk 11,40 Ihr Toren! Hat nicht, der das
Äußere schuf, auch das Innere gemacht?

Lk 11,41 Gebt nur von dem Inhalt Almosen,
siehe, so ist euch alles rein!

Lk 11,42 Aber wehe euch Pharisäern, daß
ihr die Münze und die Raute und alles Gemüse verzehntet und das Recht und die
Liebe Gottes umgehet! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen.

Lk 11,43 Wehe euch Pharisäern, daß ihr
den Vorsitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten
liebet!

Lk 11,44 Wehe euch, daß ihr wie die
verborgenen Gräber seid, über welche die Leute dahingehen, ohne es zu
wissen!

Lk 11,45 Da antwortete einer der
Schriftgelehrten und sprach zu ihm: Meister, mit diesen Worten schmähst du
auch uns!

Lk 11,46 Er aber sprach: Und wehe auch
euch Schriftgelehrten

Lk 11,47 Wehe euch, daß ihr die Grabmäler
der Propheten bauet! Eure Väter aber haben sie getötet.

Lk 11,48 So bestätiget ihr also die Taten
eurer Väter und habt Wohlgefallen daran

Lk 11,49 Darum hat auch die Weisheit
Gottes gesprochen: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und sie
werden etliche von ihnen töten und verfolgen

Lk 11,50 auf daß von diesem Geschlecht
das Blut aller Propheten gefordert werde, welches seit Erschaffung der Welt
vergossen worden ist,

Lk 11,51 vom Blute Abels an bis auf das
Blut Zacharias, welcher zwischen dem Altar und dem Tempel umkam. Ja, ich sage
euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden!

Lk 11,52 Wehe euch Schriftgelehrten, daß
ihr den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen habt! Ihr selbst seid nicht
hineingegangen, und die, welche hineingehen wollten, habt ihr daran
gehindert!

Lk 11,53 Und als er von dort herauskam,
fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an, ihm hart zuzusetzen und ihn
über vieles auszufragen,

Lk 11,54 wobei sie ihm auflauerten, um
etwas aus seinem Munde zu erhaschen.

Lk-0312

Jesus warnt vor falscher Lehre (dem Sauerteig) der Pharisäer

Lk 12,1 Als sich
inzwischen das Volk zu Zehntausenden gesammelt hatte, so daß sie einander
traten, fing er an, zu seinen Jüngern zu sagen: Zuerst hütet euch vor dem
Sauerteig der Pharisäer, das heißt, vor der Heuchelei!

Lk 12,2 Nichts aber ist verdeckt, das
nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden
wird.

Lk 12,3 Darum wird man alles, was ihr im
Finstern redet, am hellen Tage hören, und was ihr in den Kammern ins Ohr
saget, wird auf den Dächern gepredigt werden.

Lk 12,4 Ich sage aber euch, meinen
Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nachher
nichts weiteres tun können.

Lk 12,5 Ich will euch aber zeigen, wen
ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet, auch Macht
hat, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch, den fürchtet!

Lk 12,6 Verkauft man nicht fünf Sperlinge
um zwei Pfennige? Und nicht ein einziger von ihnen ist vor Gott
vergessen.

Lk 12,7 Aber auch die Haare eures Hauptes
sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele
Sperlinge.

Lk 12,8 Ich sage euch aber: Ein
jeglicher, der sich zu mir bekennen wird vor den Menschen, zu dem wird sich
auch des Menschen Sohn bekennen vor den Engeln Gottes

Lk 12,9 wer mich aber verleugnet hat vor
den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes.

Lk 12,10 Und einem jeglichen, der ein
Wort gegen den Menschensohn reden wird, dem wird vergeben werden

Lk 12,11 Wenn sie euch aber vor die
Synagogen und vor die Fürsten und Obrigkeiten führen, so sorget nicht, wie
oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt

Lk 12,12 denn der heilige Geist wird euch
in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.

Lk 12,13 Es sprach aber einer aus dem
Volke zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, daß er das Erbe mit mir
teile!

Lk 12,14 Er aber sprach zu ihm: Mensch,
wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt?

Lk 12,15 Er sagte aber zu ihnen: Sehet zu
und hütet euch vor jeglicher Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem
Überfluß ab, den er an Gütern hat.

Das Gleichnis von dem reichen Narren

Lk 12,16 Und er sagte ihnen ein Gleichnis
und sprach: Eines reichen Mannes Feld hatte viel Frucht getragen.

Lk 12,17 Und er dachte bei sich selbst
und sprach: Was soll ich tun, da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte
aufspeichern kann?

Lk 12,18 Und er sprach: Das will ich tun,
ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was
mir gewachsen ist, und meine Güter aufspeichern

Lk 12,19 und will zu meiner Seele sagen:
Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre

Lk 12,20 Aber Gott sprach zu ihm: Du
Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern

Lk 12,21 So geht es dem, der für sich
selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott.

Lk 12,22 Und er sprach zu seinen Jüngern:
Darum sage ich euch, sorget euch nicht um euer Leben, was ihr essen, noch für
den Leib, was ihr anziehen werdet.

Lk 12,23 Das Leben ist mehr als die
Speise und der Leib mehr als die Kleidung.

Lk 12,24 Betrachtet die Raben! Sie säen
nicht und ernten nicht, sie haben weder Speicher noch Scheunen, und Gott
nährt sie doch. Wieviel mehr seid ihr wert als die Vögel!

Lk 12,25 Wer aber von euch kann mit
seinem Sorgen seiner Länge eine Elle hinzusetzen?

Lk 12,26 Wenn ihr nun das Geringste nicht
vermöget, was sorget ihr euch um das übrige?

Lk 12,27 Betrachtet die Lilien, wie sie
wachsen! Sie spinnen nicht und weben nicht

Lk 12,28 Wenn aber Gott das Gras auf dem
Felde, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet,
wieviel mehr euch, ihr Kleingläubigen!

Lk 12,29 Fraget auch ihr nicht darnach,
was ihr essen oder was ihr trinken sollt und reget euch nicht auf!

Lk 12,30 Denn nach dem allem trachten die
Heiden der Welt

Lk 12,31 Trachtet vielmehr nach seinem
Reiche, so wird euch solches hinzugelegt werden.

Lk 12,32 Fürchte dich nicht, du kleine
Herde

Lk 12,33 Verkaufet eure Habe und gebet
Almosen! Machet euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nicht
ausgeht, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk
treibt.

Lk 12,34 Denn wo euer Schatz ist, da wird
auch euer Herz sein.

Ein Gleichnis und Warnungen in Bezug auf das zweite Kommen Christi

Lk 12,35 Es sollen eure Lenden umgürtet
sein und eure Lichter brennend

Lk 12,36 und seid gleich den Menschen,
die ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit aufbrechen wird, damit,
wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun.

Lk 12,37 Selig sind diese Knechte, welche
der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch, er
wird sich schürzen und sie zu Tische führen und hinzutreten und sie
bedienen.

Lk 12,38 Und wenn er in der zweiten oder
in der dritten Nachtwache kommt und sie so findet, selig sind diese
Knechte!

Lk 12,39 Das aber merket: Wenn der
Hausvater wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, so würde er wachen und
nicht in sein Haus einbrechen lassen.

Lk 12,40 Darum seid auch ihr bereit! Denn
des Menschen Sohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meinet.

Ein Gleichnis über die Prüfung der Diener

Lk 12,41 Da sprach Petrus zu ihm: Herr,
sagst du dieses Gleichnis für uns oder auch für alle?

Lk 12,42 Der Herr aber sprach: Wer ist
wohl der treue und kluge Haushalter, den der Herr über sein Gesinde setzen
wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die verordnete Speise gebe?

Lk 12,43 Selig ist jener Knecht, welchen
sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird.

Lk 12,44 Wahrlich, ich sage euch, er wird
ihn über alle seine Güter setzen.

Lk 12,45 Wenn aber jener Knecht in seinem
Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen! - und anfängt, die Knechte und die
Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,

Lk 12,46 so wird der Herr jenes Knechtes
an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er
nicht weiß

Lk 12,47 Der Knecht aber, der seines
Herrn Willen kannte und sich nicht bereit hielt, auch nicht nach seinem
Willen tat, wird viele Streiche erleiden müssen

Lk 12,48 wer ihn aber nicht kannte und
doch tat, was der Streiche wert ist, der wird wenig leiden müssen. Denn
welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen

Christus trennt die Menschen in geistlicher Beziehung

Lk 12,49 Ich bin gekommen, Feuer auf die
Erde zu schleudern, und wie wollte ich, es wäre schon entzündet!

Lk 12,50 Aber ich habe eine Taufe zu
bestehen, und wie drängt es mich, bis sie vollbracht ist!

Lk 12,51 Meinet ihr, daß ich gekommen
sei, Frieden zu spenden auf Erden? Nein, ich sage euch, sondern eher
Zwietracht.

Lk 12,52 Denn von nun an werden fünf in
einem Hause entzweit sein, drei wider zwei und zwei wider drei,

Lk 12,53 der Vater wider den Sohn und der
Sohn wider den Vater, die Mutter wider die Tochter und die Tochter wider die
Mutter, die Schwiegermutter wider ihre Schwiegertochter und die
Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter.

Lk 12,54 Er sprach aber auch zu dem
Volke: Wenn ihr eine Wolke aufsteigen sehet vom Westen her, so saget ihr
sofort: Es gibt Regen! Und es geschieht.

Lk 12,55 Und wenn der Südwind weht, so
saget ihr: Es wird heiß! Und es geschieht.

Lk 12,56 Ihr Heuchler, das Aussehen der
Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen

Lk 12,57 Warum entscheidet ihr aber nicht
von euch selbst aus, was recht ist?

Lk 12,58 Denn wenn du mit deinem
Widersacher zur Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Wege Mühe, seiner
loszuwerden, damit er dich nicht vor den Richter schleppe und der Richter
dich dem Schergen überantworte und der Scherge dich ins Gefängnis werfe.

Lk 12,59 Ich sage dir, du wirst von
dannen nicht herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast!

Lk-0313

Die Menschen sollen nicht urteilen, sondern Busse tun

Lk 13,1 Es kamen aber
zur selben Zeit etliche herbei, die ihm von den Galiläern berichteten, deren
Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte.

Lk 13,2 Und er antwortete und sprach zu
ihnen: Meinet ihr, daß diese Galiläer mehr als alle andern Galiläer Sünder
gewesen seien, weil sie solches erlitten haben?

Lk 13,3 Nein, sage ich euch

Lk 13,4 Oder jene achtzehn, auf welche
der Turm in Siloa fiel und sie erschlug, meinet ihr, daß sie schuldiger
gewesen seien als alle andern Leute, die zu Jerusalem wohnen?

Lk 13,5 Nein, sage ich euch

Das Gleichnis vom Feigenbaum: das Gericht wird aufgeschoben

Lk 13,6 Er sagte aber dieses Gleichnis:
Es hatte jemand einen Feigenbaum, der war in seinem Weinberg gepflanzt

Lk 13,7 Da sprach er zu dem Weingärtner:
Siehe, ich komme nun schon drei Jahre und suche Frucht an diesem Feigenbaum
und finde keine. Haue ihn ab! Was hindert er das Land?

Lk 13,8 Er aber antwortete und sprach zu
ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn gegraben und Dünger
gelegt habe.

Lk 13,9 Vielleicht bringt er noch
Frucht

Eine verkrüppelte Frau wird am Sabbat geheilt

Lk 13,10 Er lehrte aber in einer der
Synagogen am Sabbat.

Lk 13,11 Und siehe, da war eine Frau, die
seit achtzehn Jahren einen Geist der Krankheit hatte, und sie war verkrümmt
und konnte sich gar nicht aufrichten.

Lk 13,12 Als nun Jesus sie sah, rief er
sie zu sich und sprach zu ihr: Weib, du bist erlöst von deiner
Krankheit!

Lk 13,13 Und er legte ihr die Hände auf,
und sie wurde sogleich gerade und pries Gott.

Lk 13,14 Da ward der Synagogenvorsteher
entrüstet, daß Jesus am Sabbat heilte, und sprach zum Volke: Es sind sechs
Tage, an welchen man arbeiten soll

Lk 13,15 Aber der Herr antwortete und
sprach: Du Heuchler, löst nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder
Esel von der Krippe und führt ihn zur Tränke?

Lk 13,16 Diese aber, eine Tochter
Abrahams, die der Satan, siehe, schon achtzehn Jahre gebunden hielt, sollte
nicht von diesem Bande gelöst werden am Sabbattag?

Lk 13,17 Und als er das sagte, wurden
alle seine Widersacher beschämt

Die Gleichnisse vom Senfkorn und vom Sauerteig werden wiederholt

Lk 13,18 Da sprach er: Wem ist das Reich
Gottes gleich, und wem soll ich es vergleichen?

Lk 13,19 Es ist einem Senfkorn gleich,
welches ein Mensch nahm und in seinen Garten warf. Und es wuchs und ward zu
einem Baume, und die Vögel des Himmels nisteten auf seinen Zweigen.

Lk 13,20 Und wiederum sprach er: Wem soll
ich das Reich Gottes vergleichen?

Lk 13,21 Es ist einem Sauerteig gleich,
den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz
durchsäuert war.

Jesus lehrt auf dem Wege nach Jerusalem

Lk 13,22 Und er zog durch Städte und
Dörfer und lehrte und setzte seine Reise nach Jerusalem fort.

Lk 13,23 Es sprach aber einer zu ihm:
Herr, werden wenige gerettet? Er aber sprach zu ihnen:

Lk 13,24 Ringet darnach, daß ihr eingehet
durch die enge Pforte! Denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen
und es nicht vermögen.

Lk 13,25 Wenn einmal der Hausherr
aufgestanden ist und die Türe verschlossen hat, werdet ihr anfangen draußen
zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf! Dann wird
er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, woher ihr seid!

Lk 13,26 Alsdann werdet ihr anheben zu
sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Gassen hast
du gelehrt!

Lk 13,27 Und er wird antworten: Ich sage
euch, ich weiß nicht, woher ihr seid

Lk 13,28 Da wird das Heulen und das
Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im
Reiche Gottes sehen werdet, euch selbst aber hinausgestoßen!

Lk 13,29 Und sie werden kommen von Morgen
und von Abend, von Mitternacht und von Mittag, und zu Tische sitzen im Reiche
Gottes.

Lk 13,30 Und siehe, es sind Letzte, die
werden die Ersten sein

Lk 13,31 Zur selben Stunde traten etliche
Pharisäer hinzu und sagten zu ihm: Geh fort und reise ab von hier

Lk 13,32 Und er sprach zu ihnen: Gehet
hin und saget diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und vollbringe
Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage bin ich am Ziel.

Lk 13,33 Doch muß ich heute und morgen
und übermorgen reisen

Jesu Klage über Jerusalem

Lk 13,34 Jerusalem, Jerusalem, die du die
Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt werden

Lk 13,35 Siehe, euer Haus wird euch
selbst überlassen! Ich sage euch, ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis ihr
sagen werdet: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!

Lk-0314

Gnade ist jeden Tag nötig

Lk 14,1 Und es begab
sich, als er am Sabbat in das Haus eines Obersten der Pharisäer ging, um zu
speisen, da beobachteten sie ihn.

Lk 14,2 Und siehe, da war ein
wassersüchtiger Mensch vor ihm.

Lk 14,3 Und Jesus hob an und sprach zu
den Schriftgelehrten und Pharisäern: Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen,
oder nicht?

Lk 14,4 Sie aber schwiegen. Da rührte er
ihn an und machte ihn gesund und entließ ihn.

Lk 14,5 Und er sprach zu ihnen: Wer von
euch, wenn ihm sein Ochse oder Esel in den Brunnen fällt, wird ihn nicht
alsbald herausziehen am Sabbattag?

Lk 14,6 Und sie vermochten ihm nichts
dagegen zu antworten.

Das Gleichnis von dem ehrgeizigen Gast

Lk 14,7 Er sagte aber zu den Gästen ein
Gleichnis, da er bemerkte, wie sie die ersten Plätze auswählten, und sprach
zu ihnen:

Lk 14,8 Wenn du von jemand zur Hochzeit
geladen bist, so setze dich nicht obenan, damit nicht etwa ein Vornehmerer
als du von ihm geladen sei

Lk 14,9 und nun der, der dich und ihn
geladen hat, komme und zu dir sage: Mache diesem Platz! - und du dann
beschämt den letzten Platz einnehmen müssest.

Lk 14,10 Sondern wenn du geladen bist, so
gehe hin und setze dich auf den letzten Platz, damit der, welcher dich
eingeladen hat, wenn er kommt, zu dir spreche: Freund, rücke hinauf! Dann
wirst du Ehre haben vor denen, die mit dir zu Tische sitzen.

Lk 14,11 Denn wer sich selbst erhöht, der
wird erniedrigt werden

Lk 14,12 Er sagte aber auch zu dem, der
ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade nicht
deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn
ein, damit nicht etwa auch sie dich wieder einladen und dir Vergeltung
werde

Lk 14,13 sondern wenn du ein Gastmahl
machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein,

Lk 14,14 so wirst du selig sein

Das Gleichnis vom Grossen Abendmahl

Lk 14,15 Als nun einer, der mit ihm zu
Tische saß, solches hörte, sprach er zu ihm: Selig ist, wer das Brot ißt im
Reiche Gottes!

Lk 14,16 Er aber sprach zu ihm: Ein
Mensch machte ein großes Mahl und lud viele dazu.

Lk 14,17 Und er sandte seinen Knecht zur
Stunde des Mahles, den Geladenen zu sagen: Kommet, denn es ist schon alles
bereit!

Lk 14,18 Und sie fingen alle einstimmig
an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker
gekauft und bin genötigt, hinauszugehen und ihn zu besehen

Lk 14,19 Und ein anderer sprach: Ich habe
fünf Joch Ochsen gekauft und gehe hin, sie zu prüfen

Lk 14,20 Wieder ein anderer sprach: Ich
habe eine Frau genommen, darum kann ich nicht kommen!

Lk 14,21 Und der Knecht kam wieder und
berichtete das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu
seinem Knechte: Geh eilends hinaus auf die Gassen und Plätze der Stadt und
führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein!

Lk 14,22 Und der Knecht sprach: Herr, es
ist geschehen, wie du befohlen hast

Lk 14,23 Und der Herr sprach zu dem
Knecht: Geh hinaus an die Landstraßen und Zäune und nötige sie
hereinzukommen, damit mein Haus voll werde!

Lk 14,24 Denn ich sage euch, daß keiner
jener Männer, die geladen waren, mein Mahl schmecken wird.

Die Prüfung der Jünger

Lk 14,25 Es zog aber eine große
Volksmenge mit ihm, und er wandte sich um und sprach zu ihnen:

Lk 14,26 Wenn jemand zu mir kommt und
nicht seinen Vater und die Mutter, Weib und Kinder, Brüder und Schwestern
haßt, dazu aber auch seine eigene Seele, der kann nicht mein Jünger
sein.

Lk 14,27 Und wer nicht sein Kreuz trägt
und hinter mir her kommt, der kann nicht mein Jünger sein.

Drei Gleichnisse über die Berechnung der Kosten wahrer Jüngerschaft

Lk 14,28 Denn wer von euch, der einen
Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er
genug habe zur gänzlichen Ausführung,

Lk 14,29 damit nicht etwa, wenn er den
Grund gelegt hat und es nicht zu vollenden vermag, alle, die es sehen,
anfangen, über ihn zu spotten

Lk 14,30 und zu sagen: Dieser Mensch fing
an zu bauen und vermochte es nicht zu vollenden!

Der König, der die Kosten des Krieges überschlägt

Lk 14,31 Oder welcher König, der
auszieht, um mit einem andern König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor
hin und berät, ob er imstande sei, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit
zwanzigtausend gegen ihn anrückt?

Lk 14,32 Wenn aber nicht, so sendet er,
solange jener noch fern ist, eine Botschaft und bittet um die
Friedensbedingungen.

Lk 14,33 So kann auch keiner von euch,
der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.

Das kraftlose Salz

Lk 14,34 Das Salz ist gut; wo aber das Salz dumm wird, womit wird's man würzen?

Lk 14,35 Es ist weder für das Erdreich,
noch für den Dünger tauglich. Wer Ohren hat der höre.

Lk-0315

Drei Gleichnisse von der Freude über die Busse

Lk 15,1 Es pflegten
ihm aber alle Zöllner und Sünder zu nahen, um ihn zu hören.

Lk 15,2 Und die Pharisäer und
Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und ißt mit
ihnen!

Das verlorene Schaf

Lk 15,3 Er sagte aber zu ihnen dieses
Gleichnis und sprach:

Lk 15,4 Welcher Mensch ist unter euch,
der hundert Schafe hat und eins von ihnen verliert, der nicht die
neunundneunzig in der Wüste läßt und dem verlornen nachgeht, bis er es
findet?

Lk 15,5 Und wenn er es gefunden hat,
nimmt er es auf seine Schulter mit Freuden

Lk 15,6 und wenn er nach Hause kommt,
ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch
mit mir

Lk 15,7 Ich sage euch, also wird Freude
sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig
Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.

Der verlorene Groschen

Lk 15,8 Oder welche Frau, die zehn
Drachmen hat, wenn sie eine Drachme verliert, zündet nicht ein Licht an und
kehrt das Haus und sucht mit Fleiß, bis sie sie findet?

Lk 15,9 Und wenn sie sie gefunden hat,
ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch
mit mir

Lk 15,10 Also, sage ich euch, ist Freude
vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.

Der verlorene Sohn

Lk 15,11 Und er sprach: Ein Mensch hatte
zwei Söhne.

Lk 15,12 Und der jüngere sprach zum
Vater: Gib mir, Vater, den Teil des Vermögens, der mir zufällt! Und er teilte
ihnen das Gut.

Lk 15,13 Und nicht lange darnach packte
der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort
verschleuderte er sein Vermögen mit liederlichem Leben.

Lk 15,14 Nachdem er aber alles
aufgebraucht hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und auch
er fing an, Mangel zu leiden.

Lk 15,15 Da ging er hin und hängte sich
an einen Bürger jenes Landes

Lk 15,16 Und er begehrte, sich zu
sättigen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen

Lk 15,17 Er kam aber zu sich selbst und
sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluß, ich aber
verderbe hier vor Hunger!

Lk 15,18 Ich will mich aufmachen und zu
meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den
Himmel und vor dir,

Lk 15,19 ich bin nicht mehr wert, dein
Sohn zu heißen

Lk 15,20 Und er machte sich auf und ging
zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte
Erbarmen, lief, fiel ihm um den Hals und küßte ihn.

Lk 15,21 Der Sohn aber sprach zu ihm:
Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr
wert, dein Sohn zu heißen!

Lk 15,22 Aber der Vater sprach zu seinen
Knechten: Bringet eilends das beste Feierkleid her und ziehet es ihm an, und
gebet ihm einen Ring an die Hand und Schuhe an die Füße

Lk 15,23 und bringet das gemästete Kalb
her und schlachtet es

Lk 15,24 Denn dieser mein Sohn war tot
und ist wieder lebendig geworden

Lk 15,25 Aber sein älterer Sohn war auf
dem Felde

Lk 15,26 Und er rief einen der Knechte
herbei und erkundigte sich, was das sei.

Lk 15,27 Der sprach zu ihm: Dein Bruder
ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn
gesund wiedererhalten hat.

Lk 15,28 Da ward er zornig und wollte
nicht hineingehen. Sein Vater aber ging hinaus und redete ihm zu.

Lk 15,29 Er aber antwortete und sprach
zum Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe nie dein Gebot
übertreten

Lk 15,30 Da aber dieser dein Sohn
gekommen ist, der dein Gut mit Dirnen verschlungen hat, hast du ihm das
gemästete Kalb geschlachtet!

Lk 15,31 Er aber sprach zu ihm: Mein
Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.

Lk 15,32 Man mußte aber fröhlich sein und
sich freuen

Lk-0316

Das Gleichnis vom ungerechten Haushalter: der richtige Gebrauch des Geldes

Lk 16,1 Er sagte aber
auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen
Haushalter

Lk 16,2 Und er rief ihn zu sich und
sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Lege Rechnung ab von deiner
Verwaltung

Lk 16,3 Da sprach der Haushalter bei sich
selbst: Was soll ich tun, da mein Herr mir die Verwaltung nimmt? Graben kann
ich nicht

Lk 16,4 Ich weiß, was ich tun will, damit
sie mich, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser
aufnehmen.

Lk 16,5 Und er rief einen jeden der
Schuldner seines Herrn zu sich und sprach zu dem ersten: Wieviel bist du
meinem Herrn schuldig?

Lk 16,6 Der sprach: Hundert Bat Öl. Und
er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setze dich und schreibe flugs
fünfzig!

Lk 16,7 Darnach sprach er zu einem
andern: Du aber, wieviel bist du schuldig? Der sagte: Hundert Kor Weizen. Und
er spricht zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreibe achtzig.

Lk 16,8 Und der Herr lobte den
ungerechten Haushalter, daß er klug gehandelt habe. Denn die Kinder dieser
Welt sind ihrem Geschlecht gegenüber klüger als die Kinder des Lichts.

Lk 16,9 Auch ich sage euch: Machet euch
Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn er [euch] ausgeht, sie euch
aufnehmen in die ewigen Hütten.

Lk 16,10 Wer im Kleinsten treu ist, der
ist auch im Großen treu

Lk 16,11 Wenn ihr nun in dem ungerechten
Mammon nicht treu waret, wer wird euch das Wahre anvertrauen?

Lk 16,12 Und wenn ihr mit dem fremden
[Gut] nicht treu waret, wer wird euch das Eure geben?

Lk 16,13 Kein Knecht kann zwei Herren
dienen

Jesus tadelt Habgier

Lk 16,14 Das alles hörten aber auch die
Pharisäer, die waren geldgierig und verspotteten ihn.

Lk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid
es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, aber Gott kennt eure
Herzen

Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten
gehen bis auf Johannes

Lk 16,17 Es ist aber leichter, daß Himmel
und Erde vergehen, als daß ein einziges Strichlein des Gesetzes falle.

Jesus lehrt über Ehescheidung

Lk 16,18 Jeder, der sich von seinem Weibe
scheidet und eine andere heiratet, der bricht die Ehe, und jeder, der eine
von ihrem Manne Geschiedene heiratet, bricht auch die Ehe.

Der reiche Mann und der arme Lazarus

Lk 16,19 Es war aber ein reicher Mann,
der kleidete sich in Purpur und kostbare Leinwand und lebte alle Tage
herrlich und in Freuden.

Lk 16,20 Ein Armer aber, namens Lazarus,
lag vor dessen Tür, voller Geschwüre,

Lk 16,21 und begehrte, sich zu sättigen
von dem, was von des Reichen Tische fiel

Lk 16,22 Es begab sich aber, daß der Arme
starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch
der Reiche und wurde begraben.

Lk 16,23 Und als er im Totenreich seine
Augen erhob, da er Qualen litt, sieht er Abraham von ferne und Lazarus in
seinem Schoß.

Lk 16,24 Und er rief und sprach: Vater
Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er die Spitze seines
Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle

Lk 16,25 Abraham aber sprach: Sohn,
bedenke, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus
gleichermaßen das Böse

Lk 16,26 Und zu alledem ist zwischen uns
und euch eine große Kluft befestigt, so daß die, welche von hier zu euch
hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die von dort es vermögen, zu uns
herüberzukommen.

Lk 16,27 Da sprach er: So bitte ich dich,
Vater, daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest -

Lk 16,28 denn ich habe fünf Brüder -, daß
er sie warne, damit nicht auch sie kommen an diesen Ort der Qual!

Lk 16,29 Spricht zu ihm Abraham: Sie
haben Mose und die Propheten

Lk 16,30 Er aber sprach: Nein, Vater
Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße
tun!

Lk 16,31 Er aber sprach zu ihm: Wenn sie
auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht
überzeugen lassen, wenn einer von den Toten auferstände.

Lk-0317

Jesus lehrt über Beleidigung, Vergebung und Glaube

Lk 17,1 Er sprach
aber zu den Jüngern: Es ist unvermeidlich, daß Ärgernisse kommen

Lk 17,2 Es wäre für ihn besser, wenn ein
Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als daß er
einem dieser Kleinen Ärgernis gebe.

Lk 17,3 Habt acht auf euch selbst! Wenn
aber dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht

Lk 17,4 Und wenn er siebenmal des Tages
wider dich sündigte und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut
mich! - so sollst du ihm vergeben.

Lk 17,5 Und die Apostel sprachen zum
Herrn: Mehre uns den Glauben!

Lk 17,6 Der Herr aber sprach: Wenn ihr
Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen:
Entwurzle dich und verpflanze dich ins Meer! Und er würde euch
gehorchen.

Völliger Dienst ist unsere Pflicht

Lk 17,7 Wer aber von euch wird zu seinem
Knechte, der pflügt oder weidet, wenn er vom Felde heimkommt, sagen: Komm
alsbald her und setze dich zu Tische?

Lk 17,8 Wird er nicht vielmehr zu ihm
sagen: Bereite mir das Abendbrot, schürze dich und diene mir, bis ich
gegessen und getrunken habe, und hernach iß und trink du?

Lk 17,9 Dankt er wohl dem Knecht, daß er
getan hat, was ihm befohlen war? [Ich glaube nicht!]

Lk 17,10 Also auch ihr, wenn ihr alles
getan habt, was euch befohlen war, so sprechet: Wir sind unnütze
Knechte

Zehn Aussätzige gereinigt

Lk 17,11 Und es begab sich, als er nach
Jerusalem reiste, daß er mitten durch Samaria und Galiläa zog.

Lk 17,12 Und bei seiner Ankunft in einem
Dorf begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von ferne stehen
blieben.

Lk 17,13 Und sie erhoben ihre Stimme und
sprachen: Jesus, Meister, erbarme dich unser!

Lk 17,14 Und als er sie sah, sprach er zu
ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern! Und es begab sich, während
sie hingingen, wurden sie rein.

Lk 17,15 Einer aber von ihnen, als er
sah, daß er geheilt worden war, kehrte wieder um und pries Gott mit lauter
Stimme,

Lk 17,16 warf sich auf sein Angesicht zu
Jesu Füßen und dankte ihm

Lk 17,17 Da antwortete Jesus und sprach:
Sind nicht ihrer zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?

Lk 17,18 Hat sich sonst keiner gefunden,
der umgekehrt wäre, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser
Fremdling?

Lk 17,19 Und er sprach zu ihm: Steh auf
und gehe hin

Das Königreich wie es heute aussieht

Lk 17,20 Als er aber von den Pharisäern
gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach:
Das Reich Gottes kommt nicht mit Aufsehen.

Lk 17,21 Man wird nicht sagen: Siehe
hier! oder: Siehe dort ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in
euch.

Jesus sagt Sein zweites Kommen voraus

Lk 17,22 Er sprach aber zu den Jüngern:
Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen einzigen der Tage des
Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen.

Lk 17,23 Und sie werden zu euch sagen:
Siehe hier, siehe dort! Gehet nicht hin und laufet ihnen nicht nach.

Lk 17,24 Denn gleichwie der Blitz, wenn
er erstrahlt, von einer Himmelsgegend bis zur andern leuchtet, also wird auch
des Menschen Sohn an seinem Tage sein.

Lk 17,25 Zuvor aber muß er viel leiden
und von diesem Geschlecht verworfen werden.

Lk 17,26 Und wie es in den Tagen Noahs
zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes:

Lk 17,27 Sie aßen, sie tranken, sie
freiten und ließen sich freien, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche
ging

Lk 17,28 Ähnlich wie es in den Tagen Lots
zuging: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und
bauten

Lk 17,29 an dem Tage aber, da Lot aus
Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte
alle.

Lk 17,30 Gerade so wird es sein an dem
Tage, da des Menschen Sohn geoffenbart wird.

Lk 17,31 Wer an jenem Tage auf dem Dache
ist und sein Gerät im Hause hat, der steige nicht hinab, dasselbe zu
holen

Lk 17,32 Gedenket an Lots Weib!

Lk 17,33 Wer seine Seele zu erhalten
sucht, der wird sie verlieren, und wer sie verliert, der wird ihr zum Leben
verhelfen.

Lk 17,34 Ich sage euch, in dieser Nacht
werden zwei in einem Bette sein, der eine wird genommen und der andere
gelassen werden.

Lk 17,35 Zwei werden miteinander
mahlen

Lk 17,36 Zwei werden auf dem Felde
sein

Lk 17,37 Und sie antworteten und sprachen
zu ihm: Wo, Herr? Und er sprach zu ihnen: Wo das Aas ist, da versammeln sich
auch die Adler.

Lk-0318

Zwei Gleichnisse über Gebet

Ausharren im Gebet wird belohnt

Lk 18,1 Er sagte
ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, daß sie allezeit beten und nicht
nachlässig werden sollten,

Lk 18,2 nämlich: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute.

Lk 18,3 Es war aber eine Witwe in jener
Stadt

Lk 18,4 Und er wollte lange nicht

Lk 18,5 so will ich dennoch, weil mir
diese Witwe Mühe macht, ihr Recht schaffen, damit sie nicht schließlich komme
und mich ins Gesicht schlage.

Lk 18,6 Und der Herr sprach: Höret, was
der ungerechte Richter sagt!

Lk 18,7 Sollte aber Gott nicht seinen
Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er sie auch
lange warten läßt?

Lk 18,8 Ich sage euch, er wird ihnen
Recht schaffen in Kürze! Doch wenn des Menschen Sohn kommt, wird er auch den
Glauben finden auf Erden?

Der Pharisäer und der Zöllner: die richtige und die falsche Haltung im Gebet

Lk 18,9 Er sagte aber auch zu etlichen,
die sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, und die übrigen
verachteten, dieses Gleichnis:

Lk 18,10 Es gingen zwei Menschen hinauf
in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein
Zöllner.

Lk 18,11 Der Pharisäer stellte sich hin
und betete bei sich selbst also: O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie
die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser
Zöllner.

Lk 18,12 Ich faste zweimal in der Woche
und gebe den Zehnten von allem, was ich erwerbe.

Lk 18,13 Und der Zöllner stand von ferne,
wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine
Brust und sprach: O Gott, sei mir Sünder gnädig!

Lk 18,14 Ich sage euch, dieser ging
gerechtfertigt in sein Haus hinab, eher als jener

Jesus segnet die Kindlein

Lk 18,15 Sie brachten aber auch Kindlein
zu ihm, damit er sie anrühre. Da es aber die Jünger sahen, schalten sie
sie.

Lk 18,16 Aber Jesus rief sie zu sich und
sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret es ihnen nicht

Lk 18,17 Wahrlich, ich sage euch: Wer das
Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird gar nicht hineinkommen.

Der reiche Jüngling

Lk 18,18 Und es fragte ihn ein Oberster
und sprach: Guter Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu
ererben?

Lk 18,19 Da sprach Jesus zu ihm: Was
nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur Gott allein.

Lk 18,20 Du weißt die Gebote: «Du sollst
nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst
nicht falsches Zeugnis reden! Ehre deinen Vater und deine Mutter!»

Lk 18,21 Er aber sprach: Das habe ich
alles gehalten von Jugend an.

Lk 18,22 Da Jesus das hörte, sprach er zu
ihm: Eins fehlt dir noch

Lk 18,23 Als er aber solches hörte, wurde
er ganz traurig

Lk 18,24 Als aber Jesus ihn so sah,
sprach er: Wie schwer werden die Reichen ins Reich Gottes eingehen!

Lk 18,25 Denn es ist leichter, daß ein
Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in das Reich Gottes
komme.

Lk 18,26 Da sprachen die, welche es
hörten: Wer kann dann gerettet werden?

Lk 18,27 Er aber sprach: Was bei den
Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.

Die Belohnung für Opfer

Lk 18,28 Da sprach Petrus: Siehe, wir
haben das Unsrige verlassen und sind dir nachgefolgt!

Lk 18,29 Er aber sprach zu ihnen:
Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Weib oder Brüder oder
Eltern oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen,

Lk 18,30 der es nicht vielfältig wieder
empfinge in dieser Zeit und in der zukünftigen Weltzeit das ewige
Leben!

Jesus verkündigt noch einmal Seinen Tod und Seine Auferstehung

Lk 18,31 Er nahm aber die Zwölf zu sich
und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und es wird
alles erfüllt werden, was durch die Propheten über den Menschensohn
geschrieben ist

Lk 18,32 denn er wird den Heiden
überliefert und verspottet und mißhandelt und verspeit werden.

Lk 18,33 Und sie werden ihn geißeln und
töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.

Lk 18,34 Und sie verstanden nichts davon,
und diese Rede war ihnen zu geheimnisvoll, und sie begriffen den Ausspruch
nicht.

Bartimäus wird sehend

Lk 18,35 Es begab sich aber, als er sich
Jericho näherte, saß ein Blinder am Wege und bettelte.

Lk 18,36 Und da er das Volk vorüberziehen
hörte, erkundigte er sich, was das sei.

Lk 18,37 Da verkündigten sie ihm, Jesus
von Nazareth gehe vorüber.

Lk 18,38 Und er rief und sprach: Jesus,
du Sohn Davids, erbarme dich meiner!

Lk 18,39 Und die vorangingen, bedrohten
ihn, er solle schweigen

Lk 18,40 Da blieb Jesus stehen und hieß
ihn zu sich führen. Und als er herangekommen war, fragte er ihn:

Lk 18,41 Was willst du, daß ich dir tun
soll? Er sprach: Herr, daß ich sehend werde!

Lk 18,42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei
sehend! Dein Glaube hat dich gerettet!

Lk 18,43 Und alsbald wurde er sehend und
folgte ihm nach und pries Gott

Lk-0319

Die Bekehrung des Zachäus

Lk 19,1 Und er ging
hinein und zog durch Jericho.

Lk 19,2 Und siehe, da war ein Mann,
genannt Zachäus, ein Oberzöllner, und der war reich.

Lk 19,3 Und er begehrte, Jesus zu sehen,
wer er sei, und konnte es nicht wegen der Volksmenge

Lk 19,4 Da lief er voraus und stieg auf
einen Maulbeerbaum, damit er ihn sähe

Lk 19,5 Und als Jesus an den Ort kam,
blickte er auf und sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilends
herab

Lk 19,6 Und er stieg eilends herab und
nahm ihn auf mit Freuden.

Lk 19,7 Als sie es aber sahen, murrten
sie alle und sprachen: Er ist bei einem sündigen Mann eingekehrt, um Herberge
zu nehmen!

Lk 19,8 Zachäus aber trat hin und sprach
zum Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn
ich jemand betrogen habe, so gebe ich es vierfältig zurück.

Lk 19,9 Jesus sprach zu ihm: Heute ist
diesem Hause Heil widerfahren, dieweil auch er ein Sohn Abrahams ist

Lk 19,10 denn des Menschen Sohn ist
gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Die zehn Pfund: das Gleichnis von der langen Reise

Lk 19,11 Als sie aber solches hörten,
fuhr er fort und sagte ein Gleichnis, weil er nahe bei Jerusalem war und sie
meinten, das Reich Gottes würde unverzüglich erscheinen.

Lk 19,12 Er sprach nun: Ein Edelmann zog
in ein fernes Land, um sich die Königswürde zu holen und alsdann
wiederzukommen.

Lk 19,13 Da rief er zehn seiner Knechte
und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich
wiederkomme!

Lk 19,14 Seine Bürger aber haßten ihn und
schickten ihm eine Gesandtschaft nach und ließen sagen: Wir wollen nicht, daß
dieser über uns König werde!

Lk 19,15 Und es begab sich, als er
wiederkam, nachdem er die Königswürde empfangen, da ließ er die Knechte,
denen er das Geld gegeben hatte, vor sich rufen, um zu erfahren, was ein
jeder erhandelt habe.

Lk 19,16 Da kam der erste und sprach:
Herr, dein Pfund hat zehn Pfund dazugewonnen!

Lk 19,17 Und er sprach zu ihm: Recht so,
du braver Knecht! Weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Macht
haben über zehn Städte!

Lk 19,18 Und der zweite kam und sprach:
Herr, dein Pfund hat fünf Pfund erworben!

Lk 19,19 Er sprach auch zu diesem: Und du
sollst über fünf Städte gesetzt sein!

Lk 19,20 Und ein anderer kam und sprach:
Herr, siehe, hier ist dein Pfund, welches ich im Schweißtuch aufbewahrt
habe!

Lk 19,21 Denn ich fürchtete dich, weil du
ein strenger Mann bist

Lk 19,22 Da sprach er zu ihm: Aus deinem
Munde will ich dich richten, du böser Knecht! Wußtest du, daß ich ein
strenger Mann bin, daß ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich
nicht gesät habe?

Lk 19,23 Warum hast du denn mein Geld
nicht auf der Bank angelegt, so daß ich es bei meiner Ankunft mit Zinsen
hätte einziehen können?

Lk 19,24 Und zu den Umstehenden sprach
er: Nehmet ihm das Pfund und gebet es dem, der die zehn Pfunde hat!

Lk 19,25 Da sagten sie zu ihm: Herr, er
hat schon zehn Pfunde! -

Lk 19,26 Ich sage euch: Wer da hat, dem
wird gegeben werden

Lk 19,27 Doch diese meine Feinde, die
nicht wollten, daß ich König über sie werde, bringet her und erwürget sie vor
mir!

Die Verwerfung Christi und Sein Tod

Triumphaler Einzug Jesu

Lk 19,28 Und nachdem er das gesagt, zog
er weiter und reiste hinauf nach Jerusalem.

Lk 19,29 Und es begab sich, als er in die
Nähe von Bethphage und Bethanien kam, zu dem Berge, welcher Ölberg heißt,
sandte er zwei seiner Jünger

Lk 19,30 und sprach: Gehet hin in den
Flecken, der vor euch liegt

Lk 19,31 Und wenn euch jemand fragt:
Warum bindet ihr es los? - so sprechet also: Der Herr bedarf seiner!

Lk 19,32 Da gingen die Abgesandten hin
und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte.

Lk 19,33 Als sie aber das Füllen
losbanden, sprachen die Herren desselben zu ihnen: Warum bindet ihr das
Füllen los?

Lk 19,34 Sie aber sprachen: Der Herr
bedarf seiner!

Lk 19,35 Und sie brachten es zu Jesus und
warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesus darauf.

Lk 19,36 Als er aber weiterzog, breiteten
sie auf dem Wege ihre Kleider aus.

Lk 19,37 Als er sich aber schon dem
Abhang des Ölberges näherte, fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott
zu loben mit lauter Stimme wegen all der Taten, die sie gesehen hatten,

Lk 19,38 und sprachen: Gepriesen sei der
König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Ehre in der
Höhe!

Lk 19,39 Und etliche der Pharisäer unter
dem Volk sprachen zu ihm: Meister, weise deine Jünger zurecht!

Lk 19,40 Und er antwortete und sprach:
Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien!

Jesus klagt noch einmal über Jerusalem

Lk 19,41 Und als er näher kam und die
Stadt sah, weinte er über sie

Lk 19,42 und sprach: Wenn doch auch du
erkannt hättest an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient!

Lk 19,43 Nun aber ist es vor deinen Augen
verborgen, daß Tage über dich kommen werden, da deine Feinde einen Wall gegen
dich aufwerfen, dich ringsum einschließen und von allen Seiten
ängstigen

Lk 19,44 und dich dem Erdboden gleich
machen werden, auch deine Kinder in dir, und in dir keinen Stein auf dem
andern lassen werden, darum, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht
erkannt hast!

Jesus treibt die Händler aus dem Tempel

Lk 19,45 Und er ging in den Tempel hinein
und fing an, die Verkäufer und Käufer auszutreiben, und sprach zu
ihnen:

Lk 19,46 Es steht geschrieben: «Mein Haus
ist ein Bethaus.» Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!

Lk 19,47 Und er lehrte täglich im
Tempel

Lk 19,48 Und sie fanden nicht, was sie
tun sollten

LK-0320

Jesus wird über Seine Autorität befragt

Lk 20,1 Es begab sich
aber an einem der Tage, als er das Volk im Tempel lehrte und das Evangelium
verkündigte, da traten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten samt den
Ältesten herzu

Lk 20,2 und sprachen zu ihm: Sage uns, in
welcher Vollmacht tust du das? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?

Lk 20,3 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Ich will euch auch etwas fragen! Saget mir:

Lk 20,4 War die Taufe des Johannes vom
Himmel oder von Menschen?

Lk 20,5 Sie aber dachten bei sich selbst
und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er fragen: Warum habt ihr
ihm denn nicht geglaubt?

Lk 20,6 Wenn wir aber sagen: Von
Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen

Lk 20,7 Und sie antworteten, sie wüßten
nicht woher.

Lk 20,8 Und Jesus sprach zu ihnen: So
sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich solches tue.

Das Gleichnis von dem Besitzer des Weinberges

Lk 20,9 Er fing aber an, dem Volk dieses
Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an
Weingärtner und hielt sich längere Zeit außer Landes auf.

Lk 20,10 Und als es Zeit war, sandte er
einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm von der Frucht des Weinbergs
gäben. Die Weingärtner aber schlugen ihn und jagten ihn mit leeren Händen
davon.

Lk 20,11 Und er fuhr fort und sandte
einen andern Knecht. Sie aber schlugen auch diesen und beschimpften ihn und
jagten ihn leer davon.

Lk 20,12 Und er fuhr fort und sandte
einen dritten

Lk 20,13 Da sprach der Herr des
Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen Sohn senden, den geliebten

Lk 20,14 Als aber die Weingärtner diesen
sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe! Kommt, laßt uns ihn
töten, damit das Erbgut unser werde!

Lk 20,15 Und sie stießen ihn zum Weinberg
hinaus und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen
tun?

Lk 20,16 Er wird kommen und diese
Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben. Als sie das hörten,
sprachen sie: Das sei ferne!

Lk 20,17 Er aber blickte sie an und
sprach: Was bedeutet denn das, was geschrieben steht: «Der Stein, den die
Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden?»

Lk 20,18 Wer auf diesen Stein fällt, der
wird zerschmettert werden

Jesus antwortet den Herodianern

Lk 20,19 Da suchten die Hohenpriester und
die Schriftgelehrten Hand an ihn zu legen zu derselben Stunde

Lk 20,20 Und sie lauerten ihm auf und
sandten Aufpasser ab, die sich stellen sollten, als wären sie redlich, um ein
Wort von ihm aufzufangen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des
Landpflegers überantworten könnten.

Lk 20,21 Und sie fragten ihn und
sprachen: Meister, wir wissen, daß du richtig redest und lehrst und nicht die
Person ansiehst, sondern den Weg Gottes der Wahrheit gemäß lehrst.

Lk 20,22 Ist es uns erlaubt, dem Kaiser
die Steuer zu geben, oder nicht?

Lk 20,23 Da er aber ihre Arglist merkte,
sprach er zu ihnen: Was versucht ihr mich?

Lk 20,24 Zeiget mir einen Denar! Wessen
Bild und Aufschrift trägt er? Sie antworteten: Des Kaisers.

Lk 20,25 Er aber sprach zu ihnen: So gebt
doch dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!

Lk 20,26 Und sie konnten an dem Wort
nichts beanstanden vor dem Volk und verwunderten sich über seine Antwort und
schwiegen.

Jesus antwortet den Sadduzäern

Lk 20,27 Da traten aber etliche der
Sadduzäer herzu, welche behaupten, es gebe keine Auferstehung, fragten
ihn

Lk 20,28 und sprachen: Meister! Mose hat
uns vorgeschrieben: Wenn jemandes Bruder eine Frau hat und kinderlos stirbt,
so soll dessen Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommenschaft
erwecken.

Lk 20,29 Nun waren sieben Brüder. Der
erste nahm eine Frau und starb kinderlos.

Lk 20,30 Da nahm der zweite die Frau und
starb auch kinderlos.

Lk 20,31 Und der dritte nahm sie,
desgleichen alle sieben und hinterließen keine Kinder bei ihrem Tod.

Lk 20,32 Zuletzt starb auch die
Frau.

Lk 20,33 Wessen Frau wird sie nun in der
Auferstehung sein? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt.

Lk 20,34 Und Jesus antwortete ihnen: Die
Kinder dieser Weltzeit freien und lassen sich freien

Lk 20,35 welche aber gewürdigt werden,
jene Weltzeit zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden
weder freien noch sich freien lassen,

Lk 20,36 denn sie können auch nicht mehr
sterben

Lk 20,37 Daß aber die Toten auferstehen,
hat auch Mose angedeutet bei [der Geschichte von] dem Busch, wo er den Herrn
nennt «den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs».

Lk 20,38 Er ist aber nicht Gott der
Toten, sondern der Lebendigen

Jesus fragt die Schriftgelehrten und warnt vor ihnen

Lk 20,39 Da antworteten etliche der
Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast trefflich geantwortet!

Lk 20,40 Denn sie unterstanden sich nicht
mehr, ihn etwas zu fragen.

Lk 20,41 Er aber sprach zu ihnen: Wie
sagen sie, daß Christus Davids Sohn sei?

Lk 20,42 Und doch sagt David selbst im
Buche der Psalmen: «Der Herr hat zu meinem Herrn gesprochen: Setze dich zu
meiner Rechten,

Lk 20,43 bis ich deine Feinde hinlege als
Schemel deiner Füße!»

Lk 20,44 David nennt ihn also Herr

Lk 20,45 Als aber das Volk zuhörte,
sprach er zu seinen Jüngern:

Lk 20,46 Hütet euch vor den
Schriftgelehrten, die im Talar einhergehen wollen und sich gerne grüßen
lassen auf den Märkten und den Vorsitz in den Synagogen und die ersten Plätze
bei den Mahlzeiten lieben

Lk 20,47 sie fressen der Witwen Häuser
und sprechen zum Vorwand lange Gebete

Lk-0321

Die Scherflein der Witwe

Lk 21,1 Als er aber
aufblickte, sah er, wie die Reichen ihre Gaben in den Gotteskasten
legten.

Lk 21,2 Er sah aber auch eine auf ihren
Verdienst angewiesene Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein

Lk 21,3 und er sprach: Wahrlich, ich sage
euch, diese arme Witwe hat mehr als alle eingelegt!

Lk 21,4 Denn diese alle haben von ihrem
Überfluße zu den Gaben beigetragen

Die Rede von der Zerstörung Jerusalems

Lk 21,5 Und als etliche von dem Tempel
sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach
er:

Lk 21,6 Was ihr da sehet, - es werden
Tage kommen, wo kein Stein auf dem andern bleiben wird, der nicht zerstört
würde!

Die beiden Fragen der Jünger: Wann? und Was?

Lk 21,7 Sie fragten ihn aber und
sprachen: Meister, wann wird denn das geschehen, und welches wird das Zeichen
sein, wann es geschehen soll?

Daniels siebzig Jahrwochen: die Endzeit

Lk 21,8 Er sprach: Sehet zu, daß ihr
nicht irregeführt werdet! Denn viele werden kommen unter meinem Namen und
sagen: Ich bin es! - und: Die Zeit ist nahe! Laufet ihnen nicht nach!

Lk 21,9 Wenn ihr aber von Kriegen und
Unruhen hören werdet, so erschrecket nicht

Lk 21,10 Dann sprach er zu ihnen: Ein
Volk wird sich über das andere erheben und ein Reich über das andere

Lk 21,11 und große Erdbeben werden sein
hin und wieder, Seuchen und Hungersnöte

Die Leiden der Apostel und der Gläubigen vor der siebzigsten Woche

Lk 21,12 Vor diesem allem aber werden sie
Hand an euch legen und euch verfolgen und in Synagogen und Gefängnisse
überliefern und vor Könige und Fürsten führen um meines Namens willen.

Lk 21,13 Das wird euch aber Gelegenheit
zum Zeugnis geben.

Lk 21,14 So nehmet euch nun zu Herzen,
daß ihr eure Verteidigung nicht vorher überlegen sollt

Lk 21,15 denn ich will euch Mund und
Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht sollen widersprechen noch
widerstehen können.

Lk 21,16 Ihr werdet aber auch von Eltern
und Brüdern und Verwandten und Freunden überantwortet werden, und man wird
etliche von euch töten,

Lk 21,17 und ihr werdet von allen gehaßt
sein um meines Namens willen.

Lk 21,18 Und kein Haar von eurem Haupte
wird verloren gehen.

Lk 21,19 Durch eure Geduld gewinnet eure
Seelen!

Die Zerstörung Jerusalems wird vorausgesagt

Lk 21,20 Wenn ihr aber Jerusalem von
Kriegsheeren belagert sehet, alsdann erkennet, daß ihre Verwüstung nahe
ist.

Lk 21,21 Alsdann fliehe, wer in Judäa
ist, auf die Berge

Lk 21,22 Denn das sind Tage der Rache,
damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht.

Lk 21,23 Wehe aber den Schwangern und den
Säugenden in jenen Tagen, denn es wird große Not im Lande sein und ein Zorn
über dieses Volk!

Lk 21,24 Und sie werden fallen durch die
Schärfe des Schwerts und gefangen weggeführt werden unter alle Völker

Das Wiederkommen Christi auf die Erde am Ende der Grossen Trübsal

Lk 21,25 Und es werden Zeichen geschehen
an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden Angst der Völker vor
Ratlosigkeit bei dem Tosen des Meeres und der Wogen,

Lk 21,26 da die Menschen in Ohnmacht
sinken werden vor Furcht und Erwartung dessen, was über den Erdkreis kommen
soll

Lk 21,27 Und dann werden sie des Menschen
Sohn kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Lk 21,28 Wenn aber dieses zu geschehen
anfängt, so richtet euch auf und erhebet eure Häupter, weil eure Erlösung
naht.

Das Gleichnis vom Feigenbaum

Lk 21,29 Und er sagte ihnen ein
Gleichnis: Sehet den Feigenbaum und alle Bäume!

Lk 21,30 Wenn ihr sie schon ausschlagen
sehet, so merket ihr von selbst, daß der Sommer jetzt nahe ist.

Lk 21,31 Also auch, wenn ihr sehet, daß
dieses geschieht, so merket ihr, daß das Reich Gottes nahe ist.

Lk 21,32 Wahrlich, ich sage euch, dieses
Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschehen sein wird.

Lk 21,33 Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.

Wachsamkeit angeraten

Lk 21,34 Habt aber acht auf euch selbst,
daß eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Trunkenheit und
Nahrungssorgen und jener Tag unversehens über euch komme!

Lk 21,35 Denn wie ein Fallstrick wird er
über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden wohnen.

Lk 21,36 Darum wachet jederzeit und
bittet, daß ihr gewürdigt werdet, zu entfliehen diesem allem, was geschehen
soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn!

Lk 21,37 Er war aber tagsüber im Tempel
und lehrte, des Nachts aber ging er hinaus und übernachtete an dem Berge,
welcher Ölberg heißt.

Lk 21,38 Und alles Volk kam früh zu ihm
in den Tempel, um ihn zu hören.

Lk-0322

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

Lk 22,1 Es nahte aber
das Fest der ungesäuerten Brote, welches man Passah nennt.

Lk 22,2 Und die Hohenpriester und
Schriftgelehrten trachteten darnach, wie sie ihn umbringen könnten

Lk 22,3 Es fuhr aber der Satan in Judas,
genannt Ischariot, der aus der Zahl der Zwölf war.

Lk 22,4 Und er ging hin und besprach mit
den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihnen Jesus ausliefern
wollte.

Lk 22,5 Und sie wurden froh und kamen
überein, ihm Geld zu geben.

Lk 22,6 Und er versprach es und suchte
eine gute Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf an sie auszuliefern.

Die Vorbereitung für das Passahfest

Lk 22,7 Es kam aber der Tag der
ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachten mußte.

Lk 22,8 Und er sandte Petrus und Johannes
und sprach: Gehet hin, bereitet uns das Passah, damit wir es essen!

Lk 22,9 Sie aber sprachen: Wo willst du,
daß wir es bereiten?

Lk 22,10 Er aber sprach zu ihnen: Siehe,
wenn ihr in die Stadt hineinkommet, so wird euch ein Mensch begegnen, der
einen Krug mit Wasser trägt

Lk 22,11 und sprechet zu dem Hausherrn:
Der Meister läßt dir sagen: Wo ist die Herberge, in der ich das Passah mit
meinen Jüngern essen kann?

Lk 22,12 Und jener wird euch einen
großen, mit Polstern belegten Saal zeigen

Lk 22,13 Sie gingen hin und fanden es,
wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passah.

Das letzte Passah

Lk 22,14 Und als die Stunde kam, setzte
er sich zu Tische und die zwölf Apostel mit ihm.

Lk 22,15 Und er sprach zu ihnen: Mich hat
herzlich verlangt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide.

Lk 22,16 Denn ich sage euch, ich werde es
nicht mehr essen, bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes.

Lk 22,17 Und er nahm den Kelch, dankte
und sprach: Nehmet diesen und teilet ihn unter euch!

Lk 22,18 Denn ich sage euch, ich werde
hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken, bis das Reich
Gottes gekommen ist.

Das Abendmahl des Herrn wird eingesetzt

Lk 22,19 Und er nahm das Brot, dankte,
brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben
wird

Lk 22,20 ebenso auch den Kelch nach dem
Mahle und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für
euch vergossen wird.

Jesus sagt voraus, dass er verraten wird

Lk 22,21 Doch siehe, die Hand dessen, der
mich verrät, ist mit mir auf dem Tische.

Lk 22,22 Denn des Menschen Sohn geht zwar
dahin, wie es bestimmt ist

Lk 22,23 Und sie fingen an, sich
untereinander zu befragen, welcher von ihnen es wohl wäre, der solches tun
würde.

Erneut Streit darüber, wer der Grösste sei

Lk 22,24 Es entstand aber auch ein Streit
unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei.

Lk 22,25 Er aber sagte zu ihnen: Die
Könige der Völker herrschen über sie, und ihre Gewalthaber heißt man
Wohltäter.

Lk 22,26 Ihr aber nicht also; sondern der Grösste unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Vornehmste wie ein Diener.

Lk 22,27 Denn wer ist größer: wer zu
Tische sitzt, oder der Diener? Ist es nicht der, welcher zu Tische sitzt? Ich
aber bin mitten unter euch wie der Diener.

Die Belohnung der Apostel in dem zukünftigen Königreich

Lk 22,28 Ihr aber seid die, welche bei
mir ausgeharrt haben in meinen Anfechtungen.

Lk 22,29 Und ich verordne euch, wie mir
mein Vater das Reich verordnet hat,

Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus

Lk 22,30 daß ihr an meinem Tische in
meinem Reiche essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf
Stämme Israels zu richten.

Lk 22,31 Es sprach aber der Herr: Simon,
Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den
Weizen

Lk 22,32 ich aber habe für dich gebetet,
daß dein Glaube nicht aufhöre

Lk 22,33 Er aber sprach zu ihm: Herr, ich
bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen!

Lk 22,34 Er aber sprach: Ich sage dir,
Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, daß
du mich kennst!

Die Jünger werden vor kommenden Nöten gewarnt

Lk 22,35 Und er sprach zu ihnen: Als ich
euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, hat euch etwas gemangelt?
Sie sprachen: Nichts!

Lk 22,36 Nun sprach er zu ihnen: Aber
jetzt, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, gleicherweise auch die
Tasche

Lk 22,37 Denn ich sage euch, auch dieses
Schriftwort muß sich an mir erfüllen: «Und er ist unter die Übeltäter
gerechnet worden.» Denn was sich auf mich bezieht, das geht in
Erfüllung!

Lk 22,38 Sie sprachen: Herr, siehe, hier
sind zwei Schwerter! Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug!

Der Todeskampf Jesu im Garten

Lk 22,39 Und er ging hinaus und begab
sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die
Jünger.

Lk 22,40 Und als er an den Ort gekommen
war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!

Lk 22,41 Und er riß sich von ihnen los,
ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete

Lk 22,42 und sprach: Vater, wenn du
willst, so nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht mein, sondern dein Wille
geschehe!

Lk 22,43 Da erschien ihm ein Engel vom
Himmel und stärkte ihn.

Lk 22,44 Und er geriet in Todesangst und
betete inbrünstiger

Lk 22,45 Und als er vom Gebet aufstand
und zu seinen Jüngern kam, fand er sie schlafend vor Traurigkeit.

Lk 22,46 Und er sprach zu ihnen: Was
schlafet ihr? Stehet auf und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!

Jesus wird von Judas verraten

Lk 22,47 Während er aber noch redete,
siehe, da kam eine Schar, und der, welcher Judas hieß, einer der Zwölf, ging
vor ihnen her und näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.

Lk 22,48 Jesus aber sprach zu ihm: Judas,
mit einem Kuß verrätst du des Menschen Sohn?

Lk 22,49 Als nun seine Begleiter sahen,
was da werden wollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwerte
dreinschlagen?

Lk 22,50 Und einer von ihnen schlug den
Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.

Lk 22,51 Da antwortete Jesus und sprach:
Lasset es hierbei bewenden! Und er rührte das Ohr an und heilte ihn.

Lk 22,52 Es sprach aber Jesus zu den
Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die an ihn
herangetreten waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit
Schwertern und mit Stöcken!

Lk 22,53 Als ich täglich bei euch im
Tempel war, habt ihr die Hand nicht gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist
eure Stunde und die Macht der Finsternis.

Die Gefangennahme Jesu; die dreimalige Verleugnung des Petrus

Lk 22,54 Nachdem sie ihn nun festgenommen
hatten, führten sie ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters.
Petrus aber folgte von ferne.

Lk 22,55 Da sie aber mitten im Hof ein
Feuer angezündet hatten und beisammen saßen, setzte sich Petrus mitten unter
sie.

Lk 22,56 Es sah ihn aber eine Magd beim
Feuer sitzen, schaute ihn an und sprach: Der war auch mit ihm!

Lk 22,57 Er aber leugnete und sprach:
Weib, ich kenne ihn nicht!

Lk 22,58 Und bald darnach sah ihn ein
anderer und sprach: Du bist auch einer von ihnen! Petrus aber sprach: Mensch,
ich bin's nicht!

Lk 22,59 Und nach einer Weile von
ungefähr einer Stunde bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, der
war auch mit ihm

Lk 22,60 Petrus aber sprach: Mensch, ich
weiß nicht, was du sagst! Und alsbald, während er noch redete, krähte der
Hahn.

Lk 22,61 Und der Herr wandte sich um und
sah Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, das er zu ihm
gesprochen hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!

Lk 22,62 Und er ging hinaus und weinte
bitterlich.

Jesus wird verspottet und geschlagen

Lk 22,63 Die Männer aber, die Jesus
festhielten, verspotteten und mißhandelten ihn

Lk 22,64 sie verhüllten ihn, schlugen ihn
ins Angesicht, fragten ihn und sprachen: Weissage uns, wer ist's, der dich
geschlagen hat?

Lk 22,65 Und viele andere Lästerungen
sprachen sie gegen ihn aus.

Jesus vor dem Hohen Rat

Lk 22,66 Und als es Tag geworden,
versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und
Schriftgelehrten, und führten ihn ab vor ihren Hohen Rat

Lk 22,67 und sie sprachen: Bist du der
Christus? Sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so
würdet ihr es nicht glauben

Lk 22,68 wenn ich aber auch fragte, so
würdet ihr mir nicht antworten.

Lk 22,69 Von nun an aber wird des
Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes.

Lk 22,70 Da sprachen sie alle: Bist du
also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr saget, was ich bin!

Lk 22,71 Da sprachen sie: Was bedürfen
wir weiter Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus seinem Munde gehört.

Lk-0323

Jesus vor Pilatus

Lk 23,1 Und die ganze
Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus.

Lk 23,2 Sie fingen aber an, ihn zu
verklagen und sprachen: Wir haben gefunden, daß dieser das Volk verführt und
ihm wehrt, dem Kaiser die Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei Christus,
der König.

Lk 23,3 Da fragte ihn Pilatus und sprach:
Du bist der König der Juden? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es!

Lk 23,4 Da sprach Pilatus zu den
Hohenpriestern und dem Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen!

Lk 23,5 Sie aber bestanden darauf und
sprachen: Er wiegelt das Volk auf, indem er lehrt in ganz Judäa, was er
zuerst in Galiläa tat und [fortsetzte] bis hierher!

Pilatus sendet Jesus zu Herodes

Lk 23,6 Als Pilatus das hörte, fragte er,
ob der Mensch ein Galiläer sei.

Lk 23,7 Und da er vernahm, daß er aus dem
Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn hin zu Herodes, der in diesen Tagen
ebenfalls zu Jerusalem war.

Lk 23,8 Herodes aber freute sich sehr,
als er Jesus sah

Lk 23,9 Er legte ihm denn auch viele
Fragen vor

Lk 23,10 Die Hohenpriester aber und die
Schriftgelehrten standen da und verklagten ihn heftig.

Lk 23,11 Und Herodes samt seinen
Kriegsleuten verachtete und verspottete ihn, zog ihm ein weißes Kleid an und
schickte ihn wieder zu Pilatus.

Lk 23,12 An demselben Tage schlossen
Pilatus und Herodes Freundschaft miteinander, denn zuvor waren sie einander
feind gewesen.

Lk 23,13 Pilatus aber rief die
Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen

Herodes sendet Jesus zurück zu Pilatus, der versucht, Ihn loszulassen

Lk 23,14 und sprach zu ihnen: Ihr habt
diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abtrünnig

Lk 23,15 aber auch Herodes nicht

Lk 23,16 Darum will ich ihn züchtigen und
dann freilassen.

Lk 23,17 Er mußte ihnen aber auf das Fest
einen freigeben.

Lk 23,18 Da schrie aber der ganze Haufe
und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas frei!

Lk 23,19 Der war wegen eines in der Stadt
vorgefallenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen worden.

Lk 23,20 Da redete ihnen Pilatus noch
einmal zu, weil er Jesus freizulassen wünschte.

Lk 23,21 Sie aber riefen dagegen und
sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!

Lk 23,22 Und zum drittenmal sprach er zu
ihnen: Was hat dieser denn Böses getan? Ich habe keine des Todes würdige
Schuld an ihm gefunden. Darum will ich ihn züchtigen und dann
freilassen.

Lk 23,23 Sie aber hielten an mit lautem
Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt werde

Lk 23,24 Da entschied Pilatus, daß ihre
Forderung erfüllt werde,

Lk 23,25 und gab ihnen den frei, welcher
eines Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen worden war, den sie
begehrten

Auf dem Wege nach der Stätte der Kreuzigung

Lk 23,26 Und als sie ihn hinführten,
ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten
ihm das Kreuz auf, damit er es Jesus nachtrage.

Lk 23,27 Es folgte ihm aber eine große
Volksmenge, auch Frauen, die ihn beklagten und betrauerten.

Lk 23,28 Da wandte sich Jesus zu ihnen
und sprach: Ihr Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich

Lk 23,29 Denn siehe, es kommen Tage, da
man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht
geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben!

Lk 23,30 Dann wird man anfangen, zu den
Bergen zu sagen: Fallet über uns! - und zu den Hügeln: Bedecket uns!

Lk 23,31 Denn wenn man das am grünen
Holze tut, was wird am dürren geschehen?

Lk 23,32 Es wurden aber auch zwei andere
hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden.

Jesus wird gekreuzigt

Lk 23,33 Und als sie an den Ort kamen,
den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter,
den einen zur Rechten, den andern zur Linken.

Lk 23,34 Jesus aber sprach: Vater, vergib
ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber seine Kleider und
warfen das Los.

Lk 23,35 Und das Volk stand da und sah
zu. Es spotteten aber auch die Obersten und sprachen: Andere hat er
gerettet

Lk 23,36 Es verspotteten ihn aber auch
die Kriegsknechte, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten

Lk 23,37 und sprachen: Bist du der König
der Juden, so rette dich selbst!

Lk 23,38 Es stand aber auch eine
Inschrift über ihm in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift:
Dieser ist der König der Juden.

Die Busse des Übeltäters

Lk 23,39 Einer aber der gehängten
Übeltäter lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst
und uns!

Lk 23,40 Der andere aber antwortete,
tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in gleichem
Gerichte bist?

Lk 23,41 Und wir zwar gerechterweise,
denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind

Lk 23,42 Und er sprach zu Jesus: Herr,
gedenke meiner, wenn du zu deiner Königswürde kommst!

Lk 23,43 Und Jesus sprach zu ihm:
Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese sein!

Finsternis von der sechsten bis zur neunten Stunde; Jesus gibt seinen Geist auf

Lk 23,44 Es war aber um die sechste
Stunde, und eine Finsternis kam über das ganze Land bis zur neunten
Stunde.

Lk 23,45 Und die Sonne wurde verfinstert,
und der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei.

Lk 23,46 Und Jesus rief mit lauter Stimme
und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das
gesagt hatte, verschied er.

Lk 23,47 Als aber der Hauptmann sah, was
geschah, pries er Gott und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!

Lk 23,48 Und die ganze Volksmenge, die
herbeigekommen war zu diesem Schauspiel, als sie sah, was geschah, schlug
sich an die Brust und kehrte um.

Lk 23,49 Es standen aber alle seine
Bekannten von ferne und die Frauen, die ihm von Galiläa her nachgefolgt
waren, und sahen dies.

Jesus wird begraben

Lk 23,50 Und siehe, ein Mann namens
Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann

Lk 23,51 (der ihrem Rat und Tun nicht
beigestimmt hatte) von Arimathia, einer Stadt der Juden, der auf das Reich
Gottes wartete, -

Lk 23,52 dieser ging zu Pilatus und bat
um den Leib Jesu

Lk 23,53 und nahm ihn herab, wickelte ihn
in Leinwand und legte ihn in eine ausgehauene Gruft, worin noch niemand
gelegen hatte.

Lk 23,54 Und es war Rüsttag, und der
Sabbat brach an.

Lk 23,55 Die Frauen aber, die mit ihm aus
Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleite und sahen sich die Gruft an und
wie sein Leib hineingelegt wurde.

Lk 23,56 Dann kehrten sie zurück und
bereiteten Spezereien und Salben

Lk-0324

Die Auferstehung Christi, der Befehl an die Jünger und die Himmelfahrt

Die Auferstehung Christi und die Ereignisse des Tages

Lk 24,1 Am ersten
Tage der Woche aber, früh morgens, kamen sie zur Gruft und brachten die
Spezereien, die sie bereitet hatten.

Lk 24,2 Sie fanden aber den Stein von der
Gruft weggewälzt.

Lk 24,3 Und als sie hineingingen, fanden
sie den Leib des Herrn Jesus nicht.

Lk 24,4 Und es begab sich, als sie
deswegen ratlos waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Kleidern
bei ihnen.

Lk 24,5 Da sie nun erschraken und das
Angesicht zur Erde neigten, sprachen diese zu ihnen: Was suchet ihr den
Lebenden bei den Toten?

Lk 24,6 Er ist nicht hier, sondern er ist
auferstanden! Denket daran, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa
war

Lk 24,7 und sagte: Des Menschen Sohn muß
in die Hände sündiger Menschen überantwortet und gekreuzigt werden und am
dritten Tage auferstehen.

Lk 24,8 Da erinnerten sie sich seiner
Worte,

Lk 24,9 kehrten vom Grabe zurück und
verkündigten das alles den Elfen und allen übrigen.

Lk 24,10 Es waren aber Maria Magdalena
und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter

Lk 24,11 Und ihre Worte kamen ihnen vor
wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht.

Lk 24,12 Petrus aber stand auf und lief
zur Gruft, bückte sich und sah nur die leinenen Tücher daliegen

Jesus offenbart sich den beiden Jüngern von Emmaus

Lk 24,13 Und siehe, zwei von ihnen gingen
an demselben Tage nach einem Flecken, der von Jerusalem sechzig Stadien
entfernt war, namens Emmaus.

Lk 24,14 Und sie redeten miteinander von
allen diesen Geschehnissen.

Lk 24,15 Und es begab sich, während sie
miteinander redeten und sich besprachen, nahte sich Jesus selbst und ging mit
ihnen.

Lk 24,16 Ihre Augen aber wurden gehalten,
daß sie ihn nicht erkannten.

Lk 24,17 Und er sprach zu ihnen: Was sind
das für Reden, die ihr unterwegs miteinander wechselt, und seid so
traurig?

Lk 24,18 Da antwortete der eine namens
Kleopas und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der
nicht erfahren hat, was daselbst in diesen Tagen geschehen ist?

Lk 24,19 Und er sprach zu ihnen: Was? Sie
sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in
Tat und Wort vor Gott und allem Volk

Lk 24,20 wie ihn unsere Hohenpriester und
Obersten überantwortet haben, daß er zum Tode verurteilt und gekreuzigt
wurde.

Lk 24,21 Wir aber hofften, er sei der,
welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte
Tag, seit solches geschehen ist.

Lk 24,22 Zudem haben uns auch einige
Frauen aus unserer Mitte in Verwirrung gebracht

Lk 24,23 fanden seinen Leib nicht, kamen
und sagten, sie hätten sogar eine Erscheinung von Engeln gesehen, welche
sagten, er lebe.

Lk 24,24 Und etliche der Unsrigen gingen
hin zum Grabe und fanden es so, wie die Frauen gesagt hatten, ihn selbst aber
haben sie nicht gesehen.

Lk 24,25 Und er sprach zu ihnen: O ihr
Toren! Wie langsam ist euer Herz zu glauben an alles, was die Propheten
geredet haben!

Lk 24,26 Mußte nicht Christus solches
leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?

Lk 24,27 Und er hob an von Mose und von
allen Propheten, und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn
bezog.

Lk 24,28 Und sie näherten sich dem
Flecken, wohin sie wanderten, und er stellte sich, als wollte er
weitergehen.

Lk 24,29 Und sie nötigten ihn und
sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich
schon geneigt! Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben.

Lk 24,30 Und es begab sich, als er mit
ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es
ihnen.

Lk 24,31 Da wurden ihre Augen aufgetan,
und sie erkannten ihn

Lk 24,32 Und sie sprachen zueinander:
Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Weg, als er uns
die Schrift öffnete?

Weitere Erscheinungen des auferstandenen Herrn am Tage der Auferstehung

Lk 24,33 Und sie standen auf in derselben
Stunde und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Elf und ihre Genossen
versammelt,

Lk 24,34 die sprachen: Der Herr ist
wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen!

Lk 24,35 Und sie selbst erzählten, was
auf dem Wege geschehen, und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt worden
war.

Lk 24,36 Während sie aber davon redeten,
trat er selbst mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit
euch!

Lk 24,37 Aber bestürzt und voll Furcht
meinten sie, einen Geist zu sehen.

Lk 24,38 Und er sprach zu ihnen: Was seid
ihr so erschrocken, und warum steigen Zweifel auf in euren Herzen?

Lk 24,39 Sehet an meinen Händen und
Füßen, daß ich es bin! Rühret mich an und sehet, denn ein Geist hat nicht
Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe.

Lk 24,40 Und indem er das sagte, zeigte
er ihnen die Hände und die Füße.

Lk 24,41 Da sie aber noch nicht glaubten
vor Freuden und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr etwas zu
essen hier?

Lk 24,42 Da reichten sie ihm ein Stück
gebratenen Fisch und von einem Honigwaben.

Lk 24,43 Und er nahm es und aß vor
ihnen.

Das Evangelium soll allen Menschen verkündigt werden

Lk 24,44 Er sprach aber zu ihnen: Das
sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war, daß
alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den
Psalmen von mir geschrieben steht.

Lk 24,45 Da öffnete er ihnen das
Verständnis, um die Schriften zu verstehen,

Lk 24,46 und sprach zu ihnen: So steht es
geschrieben, daß Christus leiden und am dritten Tage von den Toten
auferstehen werde,

Lk 24,47 und daß in seinem Namen Buße zur
Vergebung der Sünden gepredigt werden soll unter allen Völkern.

Lk 24,48 Fanget an in Jerusalem, Zeugen
davon zu sein!

Die Himmelfahrt

Lk 24,49 Und siehe, ich sende auf euch
die Verheißung meines Vaters

Lk 24,50 Er führte sie aber hinaus bis in
die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie.

Lk 24,51 Und es begab sich, indem er sie
segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben gen Himmel.

Lk 24,52 Und sie fielen vor ihm nieder
und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude

Lk 24,53 und waren allezeit im Tempel und
priesen und lobten Gott.