Bibel

Das neue Testament, inkl. Erklärungen.

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Term Definition
Apg-0519

Paulus zu Ephesus: Jünger Johannes des Täufers werden Christen

Apg 19,1 Es begab
sich aber, während Apollos in Korinth war, daß Paulus, nachdem er die obern
Länder durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und als er etliche Jünger fand,
sprach er zu ihnen:

Apg 19,2 Habt ihr den heiligen Geist
empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie aber sprachen: Wir haben nicht einmal
gehört, ob ein heiliger Geist sei!

Apg 19,3 Und er sprach zu ihnen: Worauf
seid ihr denn getauft worden? Sie aber sprachen: Auf die Taufe des
Johannes.

Apg 19,4 Da sprach Paulus: Johannes hat
mit der Taufe der Buße getauft und dem Volke gesagt, daß sie an den glauben
sollten, der nach ihm komme, das heißt an Christus Jesus.

Apg 19,5 Als sie das hörten, ließen sie
sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus.

Apg 19,6 Und als Paulus ihnen die Hände
auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und
weissagten.

Apg 19,7 Es waren aber im ganzen etwa
zwölf Männer.

Paulus lehrt beinah drei Jahre zu Ephesus

Apg 19,8 Und er ging in die Synagoge und
trat öffentlich auf, drei Monate lang, indem er Gespräche hielt und sie
betreffs des Reiches Gottes zu überzeugen versuchte.

Apg 19,9 Da aber etliche verstockt
blieben und sich nicht überzeugen ließen, sondern den Weg vor der Menge
lästerten, trennte er sich von ihnen und sonderte die Jünger ab und hielt
täglich Gespräche in der Schule des Tyrannus.

Apg 19,10 Das geschah zwei Jahre lang, so
daß alle, die in Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und
Griechen.

Wunder geschehen zu Ephesus

Apg 19,11 Und Gott wirkte ungewöhnliche
Wunder durch die Hände des Paulus,

Apg 19,12 so daß sogar Schweißtücher oder
Gürtel von seinem Leibe weg auf die Kranken gelegt wurden und die Krankheiten
von ihnen wichen und die bösen Geister ausfuhren.

Apg 19,13 Es unterwanden sich aber
etliche der herumziehenden jüdischen Beschwörer, über denen, welche böse
Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus zu nennen, indem sie sagten: Ich
beschwöre euch bei dem Jesus, welchen Paulus predigt!

Apg 19,14 Es waren aber sieben Söhne
eines jüdischen Hohenpriesters Skevas, die solches taten.

Apg 19,15 Aber der böse Geist antwortete
und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich wohl, und von Paulus weiß ich

Apg 19,16 Und der Mensch, in welchem der
böse Geist war, sprang auf sie los, überwältigte zwei von ihnen und zeigte
ihnen dermaßen seine Kraft, daß sie nackt und verwundet aus jenem Hause
entflohen.

Apg 19,17 Das aber wurde allen kund,
Juden und Griechen, die zu Ephesus wohnten. Und Furcht befiel sie alle, und
der Name des Herrn Jesus wurde hoch gepriesen.

Apg 19,18 Und viele von denen, die
gläubig geworden waren, kamen und bekannten und erzählten ihre Taten.

Apg 19,19 Viele aber von denen, die
vorwitzige Künste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und
verbrannten sie öffentlich

Apg 19,20 So wuchs das Wort des Herrn
mächtig und gewann die Oberhand.

Apg 19,21 Nachdem aber solches vollbracht
war, nahm sich Paulus im Geiste vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen
und nach Jerusalem zu reisen, indem er sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muß
ich auch Rom sehen.

Apg 19,22 Er sandte aber zwei seiner
Gehilfen, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien und hielt sich noch eine
Zeitlang in Asien auf.

Aufruhr in Ephesus

Apg 19,23 Es entstand aber um jene Zeit
ein nicht unbedeutender Aufruhr um des Weges willen.

Apg 19,24 Denn ein gewisser Demetrius,
ein Silberschmied, verfertigte silberne Tempel der Diana und verschaffte den
Künstlern nicht unbedeutenden Gewinn.

Apg 19,25 Diese versammelte er samt den
Arbeitern desselben Faches und sprach: Ihr Männer, ihr wisset, daß von diesem
Gewerbe unser Wohlstand kommt.

Apg 19,26 Und ihr sehet und höret, daß
dieser Paulus nicht allein in Ephesus, sondern fast in ganz Asien viel Volk
überredet und abwendig gemacht hat, indem er sagt, das seien keine Götter,
die mit Händen gemacht werden.

Apg 19,27 Aber es besteht nicht nur die
Gefahr, daß dieses unser Geschäft in Verfall komme, sondern auch, daß der
Tempel der großen Göttin Diana für nichts geachtet und zuletzt auch ihre
Majestät gestürzt werde, welche doch ganz Asien und der Erdkreis verehrt!

Apg 19,28 Als sie das hörten, wurden sie
voll Zorn und schrieen: Groß ist die Diana der Epheser!

Apg 19,29 Und die ganze Stadt kam in
Verwirrung, und sie stürmten einmütig ins Theater und rissen die Mazedonier
Gajus und Aristarchus, des Paulus Reisegefährten, mit sich.

Apg 19,30 Da aber Paulus unter das Volk
gehen wollte, ließen es ihm die Jünger nicht zu.

Apg 19,31 Auch etliche der Obersten von
Asien, die seine Freunde waren, schickten zu ihm und baten ihn, sich nicht
ins Theater zu begeben.

Apg 19,32 Hier schrie nun alles
durcheinander

Apg 19,33 Da zogen sie aus der Volksmenge
den Alexander hervor, da die Juden ihn vorschoben. Und Alexander winkte mit
der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten.

Apg 19,34 Als sie aber vernahmen, daß er
ein Jude sei, schrieen sie alle wie aus einem Munde etwa zwei Stunden lang:
Groß ist die Diana der Epheser!

Apg 19,35 Da beruhigte der Stadtschreiber
das Volk und sprach: Ihr Männer von Ephesus, wo ist denn ein Mensch, der
nicht wüßte, daß die Stadt Ephesus die Tempelpflegerin der großen Diana und
des vom Himmel gefallenen Bildes ist?

Apg 19,36 Da nun solches
unwidersprechlich ist, so solltet ihr ruhig sein und nichts Übereiltes
tun.

Apg 19,37 Denn ihr habt diese Männer
hergeführt, die weder Tempelräuber sind, noch unsere Göttin gelästert
haben.

Apg 19,38 Haben aber Demetrius und die
Künstler, die mit ihm sind, an jemand einen Anspruch, so werden Gerichtstage
gehalten, und es sind Statthalter da

Apg 19,39 Habt ihr aber ein weiteres
Begehren zu stellen, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt
werden.

Apg 19,40 Denn wir stehen in Gefahr, daß
wir des heutigen Tages wegen des Aufruhrs angeklagt werden, weil kein Grund
vorliegt, womit wir diese Zusammenrottung entschuldigen könnten. - Und als er
das gesagt, entließ er die Versammlung.

Apg-0520

Paulus predigt in Mazedonien und in Griechenland

Apg 20,1 Nachdem sich
aber der Tumult gelegt hatte, ließ Paulus die Jünger zu sich kommen und
ermahnte sie

Apg 20,2 Und nachdem er jene Bezirke
durchzogen und sie mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach
Griechenland.

Apg 20,3 Und er brachte daselbst drei
Monate zu

Apg 20,4 Es begleiteten ihn aber bis nach
Asien Sopater, des Pyrrhus Sohn von Beröa, von den Thessalonichern
Aristarchus und Sekundus, und Gajus von Derbe und Timotheus, aus Asien aber
Tychikus und Trophimus.

Apg 20,5 Diese gingen voraus und warteten
auf uns in Troas.

Paulus weilt sieben Tage in Troas; die Gemeinde versammelt sich am ersten Tage der Woche

Apg 20,6 Wir aber fuhren nach den Tagen
der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach
Troas, wo wir uns sieben Tage aufhielten.

Apg 20,7 Am ersten Tage der Woche aber,
als wir versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit
ihnen, da er am folgenden Tage abreisen wollte, und dehnte die Rede bis
Mitternacht aus.

Apg 20,8 Es waren aber zahlreiche Lampen
in dem Obersaal, wo wir versammelt waren.

Apg 20,9 Und ein Jüngling namens Eutychus
saß am Fenster

Apg 20,10 Da ging Paulus hinab und warf
sich über ihn, umfaßte ihn und sprach: Machet keinen Lärm

Apg 20,11 Und er ging wieder hinauf und
brach das Brot, aß und unterredete sich noch lange mit ihnen, bis der Tag
anbrach, und zog alsdann fort.

Apg 20,12 Sie brachten aber den Knaben
lebendig und waren nicht wenig getröstet.

Von Troas nach Milet

Apg 20,13 Wir aber gingen voraus zum
Schiff und fuhren nach Assus, um dort Paulus aufzunehmen

Apg 20,14 Als er aber in Assus mit uns
zusammentraf, nahmen wir ihn auf und kamen nach Mitylene.

Apg 20,15 Und von dort segelten wir ab
und kamen am folgenden Tage auf die Höhe von Chios

Apg 20,16 Denn Paulus hatte beschlossen,
an Ephesus vorbeizusegeln, damit er in Asien nicht zu viel Zeit zubringen
müßte, denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, auf den Tag der Pfingsten
in Jerusalem zu sein.

Paulus nimmt Abschied von den Ältesten zu Ephesus

Apg 20,17 Von Milet aber schickte er gen
Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde herüberrufen.

Apg 20,18 Und als sie zu ihm gekommen
waren, sprach er zu ihnen: Ihr wißt, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich
Asien betrat, die ganze Zeit unter euch verhalten habe,

Apg 20,19 daß ich dem Herrn diente mit
aller Demut, unter Tränen und Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen
der Juden widerfuhren

Apg 20,20 wie ich nichts von dem, was
nützlich ist, verschwiegen habe, daß ich es euch nicht verkündigt und gelehrt
hätte, öffentlich und in den Häusern,

Apg 20,21 indem ich Juden und Griechen
die Buße zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus Christus bezeugt
habe.

Apg 20,22 Und nun siehe, gebunden im
Geiste reise ich nach Jerusalem, ohne zu wissen, was mir dort begegnen
wird,

Apg 20,23 außer daß der heilige Geist von
Stadt zu Stadt mir bezeugt und sagt, daß Bande und Trübsal meiner
warten.

Apg 20,24 Aber ich halte mein Leben nicht
der Rede wert, wenn es gilt, meinen Lauf und den Dienst zu vollenden, den ich
von dem Herrn Jesus empfangen habe, nämlich das Evangelium der Gnade Gottes
zu bezeugen.

Apg 20,25 Und nun siehe, ich weiß, daß
ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, bei welchen ich
umhergezogen bin und das Reich Gottes gepredigt habe.

Apg 20,26 Darum bezeuge ich euch am
heutigen Tage, daß ich rein bin von aller Blut.

Apg 20,27 Denn ich habe nichts
zurückbehalten, daß ich euch nicht den ganzen Ratschluß Gottes verkündigt
hätte.

Apg 20,28 So habt nun acht auf euch
selbst und auf die ganze Herde, in welcher der heilige Geist euch zu
Aufsehern gesetzt hat, die Gemeinde Gottes zu weiden, welche er durch das
Blut seines eigenen Sohnes erworben hat!

Apg 20,29 Denn das weiß ich, daß nach
meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch kommen werden, die der Herde nicht
schonen

Apg 20,30 auch aus eurer eigenen Mitte
werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger auf ihre
Seite zu ziehen.

Apg 20,31 Darum wachet und denket daran,
daß ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, jeden einzelnen
unter Tränen zu ermahnen.

Apg 20,32 Und nun übergebe ich euch Gott
und dem Wort seiner Gnade, ihm, der mächtig ist zu erbauen und [euch] das
Erbe zu geben unter allen Geheiligten.

Apg 20,33 Silber oder Gold oder Kleider
habe ich von niemand begehrt

Apg 20,34 ihr wißt selbst, daß für meine
Bedürfnisse und für diejenigen meiner Gefährten diese Hände gesorgt
haben.

Apg 20,35 Überall habe ich euch gezeigt,
daß man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen und der Worte des Herrn
Jesus eingedenk sein müsse, da er selbst gesagt hat: Geben ist seliger als
nehmen!

Apg 20,36 Und nachdem er solches gesagt
hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen.

Apg 20,37 Da weinten alle sehr, fielen
Paulus um den Hals und küßten ihn,

Apg 20,38 schmerzlich betrübt, am meisten
über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr
sehen. - Und sie geleiteten ihn zum Schiff.

Apg-0521

Paulus und seine Begleiter schiffen von Milet nach Tyrus

Apg 21,1 Als es aber
geschah, daß wir uns von ihnen losgerissen hatten und abgefahren waren, kamen
wir in gerader Fahrt nach Kos und am folgenden Tage nach Rhodus und von da
nach Patara.

Apg 21,2 Und da wir ein Schiff fanden,
das nach Phönizien fuhr, stiegen wir ein und fuhren ab.

Apg 21,3 Als wir aber Cypern erblickten,
ließen wir es links liegen, fuhren nach Syrien und gelangten nach Tyrus

Sieben Tage in Tyrus; der Heilige Geist verbietet Paulus nach Jerusalem zu gehen

Apg 21,4 Und als wir die Jünger
aufgefunden hatten, blieben wir sieben Tage dort. Und sie sagten dem Paulus
durch den Geist, er solle nicht nach Jerusalem hinaufziehen.

Apg 21,5 Als es aber geschah, daß wir
diese Tage verlebt hatten, brachen wir auf und zogen fort, wobei sie uns alle
mit Frau und Kind bis vor die Stadt hinaus begleiteten

Apg 21,6 Und nachdem wir voneinander
Abschied genommen hatten, stiegen wir in das Schiff

Die Weiterfahrt nach Ptolemais und Cäsarea, wo der Heilige Geist Paulus noch einmal warnt

Apg 21,7 Wir aber beendigten die Fahrt
und kamen von Tyrus nach Ptolemais und begrüßten die Brüder und blieben einen
Tag bei ihnen.

Apg 21,8 Am folgenden Tage aber zogen wir
aus und kamen nach Cäsarea

Apg 21,9 Dieser hatte vier Töchter,
Jungfrauen, welche weissagten.

Apg 21,10 Als wir uns aber mehrere Tage
dort aufhielten, kam aus Judäa ein Prophet namens Agabus herab.

Apg 21,11 Der kam zu uns, nahm den Gürtel
des Paulus und band sich die Hände und die Füße und sprach: Das sagt der
heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in
Jerusalem so binden und in die Hände der Heiden ausliefern!

Apg 21,12 Da wir solches hörten, baten
wir und die Einwohner des Ortes, daß er nicht nach Jerusalem hinaufziehen
möchte.

Apg 21,13 Aber Paulus antwortete: Was
macht ihr, daß ihr weinet und mir das Herz brechet? Ich bin bereit, nicht nur
mich binden zu lassen, sondern auch in Jerusalem zu sterben für den Namen des
Herrn Jesus!

Apg 21,14 Und da er sich nicht überreden
ließ, beruhigten wir uns und sprachen: Des Herrn Wille geschehe!

Von Jerusalem nach Rom

Paulus geht nach Jerusalem

Apg 21,15 Nach diesen Tagen aber machten
wir uns reisefertig und zogen hinauf nach Jerusalem.

Apg 21,16 Es gingen aber auch etliche
Jünger aus Cäsarea mit uns, die brachten uns zu einem gewissen Mnaso aus
Cypern, einem alten Jünger, bei welchem wir Herberge nehmen sollten.

In Jerusalem nimmt Paulus ein jüdisches Gelübde auf sich, das ein blutiges Opfer in sich schliesst und betritt den Tempel

Apg 21,17 Und als wir in Jerusalem
angekommen waren, nahmen uns die Brüder mit Freuden auf.

Apg 21,18 Am folgenden Tage aber ging
Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Ältesten fanden sich ein.

Apg 21,19 Und nachdem er sie begrüßt
hatte, erzählte er alles bis ins einzelne, was Gott unter den Heiden durch
seinen Dienst getan hatte.

Apg 21,20 Sie aber priesen Gott, als sie
solches hörten, und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wie viele Tausende
von Juden gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz.

Apg 21,21 Es ist ihnen aber über dich
berichtet worden, du lehrest alle Juden, die unter den Heiden sind, den
Abfall von Mose und sagest, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden und
nicht nach den Gebräuchen wandeln.

Apg 21,22 Was ist nun zu tun? Auf jeden
Fall muß die Menge zusammenkommen

Apg 21,23 So tue nun das, was wir dir
sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde auf sich haben

Apg 21,24 diese nimm zu dir, laß dich
reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, daß sie das Haupt scheren,
so werden alle erkennen, daß an dem, was über dich berichtet worden, nichts
ist, sondern daß auch du dich der Beobachtung des Gesetzes befleißigst.

Apg 21,25 Was aber die gläubig gewordenen
Heiden betrifft, so haben wir hingesandt und angeordnet, daß sie von alledem
nichts zu beobachten haben, sondern sich nur hüten sollen vor dem Götzenopfer
und dem Blut und dem Erstickten und der Unzucht.

Apg 21,26 Da nahm Paulus die Männer zu
sich und ging am folgenden Tage, nachdem er sich hatte reinigen lassen, mit
ihnen in den Tempel und kündigte die Erfüllung der Tage der Reinigung an, bis
für einen jeden von ihnen das Opfer dargebracht wäre.

Paulus wird im Tempel ergriffen

Apg 21,27 Als aber die sieben Tage zu
Ende gingen, brachten die Juden aus Asien, die ihn im Tempel sahen, das ganze
Volk in Aufruhr und legten Hand an ihn und schrieen:

Apg 21,28 Ihr israelitischen Männer,
kommet zu Hilfe! Das ist der Mensch, der allenthalben jedermann lehrt gegen
das Volk und das Gesetz und diese Stätte. Dazu hat er auch noch Griechen in
den Tempel geführt und diese heilige Stätte entweiht!

Apg 21,29 Sie hatten nämlich vorher den
Trophimus aus Ephesus mit ihm in der Stadt gesehen und meinten, Paulus habe
ihn in den Tempel geführt.

Apg 21,30 Und die ganze Stadt kam in
Bewegung, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes

Paulus wird von römischen Soldaten gerettet und gebunden

Apg 21,31 Als sie ihn aber zu töten
suchten, kam die Anzeige hinauf zum Obersten der Schar, daß ganz Jerusalem in
Aufruhr sei.

Apg 21,32 Der nahm sogleich Soldaten und
Hauptleute mit sich und eilte zu ihnen hinab. Als sie aber den Obersten und
die Soldaten sahen, hörten sie auf, Paulus zu schlagen.

Apg 21,33 Da kam der Oberste herzu und
verhaftete ihn und ließ ihn mit zwei Ketten fesseln und erkundigte sich, wer
er sei und was er getan habe.

Apg 21,34 Unter dem Volk aber schrieen
die einen dies, die andern das

Apg 21,35 Als er aber an die Stufen kam,
mußte er von den Soldaten getragen werden wegen dem Druck des Volkes.

Apg 21,36 Denn die Menge des Volkes
folgte nach und schrie: Hinweg mit ihm in die Kaserne!

Apg 21,37 Und da Paulus hineingeführt
werden sollte, sprach er zu dem Obersten: Darf ich etwas zu dir sagen? Er
aber sprach: Du verstehst Griechisch?

Apg 21,38 Bist du also nicht der Ägypter,
der vor diesen Tagen einen Aufruhr machte und die viertausend Mann
Meuchelmörder in die Wüste hinausführte?

Apg 21,39 Aber Paulus sprach: Ich bin ein
jüdischer Mann, aus Tarsus in Cilicien, Bürger einer nicht unberühmten Stadt.
Ich bitte dich, erlaube mir, zum Volk zu reden!

Apg 21,40 Und da er ihm die Erlaubnis
gab, stellte sich Paulus auf die Stufen und winkte dem Volke mit der Hand.
Und als es ganz still geworden war, redete er sie in hebräischer Sprache an
und sagte:

Apg-0522

Paulus verteidigt sich vor der Menge; er berichtet seine Bekehrung

Apg 22,1 Ihr Männer,
Brüder und Väter, höret jetzt meine Verteidigung vor euch an!

Apg 22,2 Als sie aber hörten, daß er in
hebräischer Sprache zu ihnen redete, wurden sie noch ruhiger

Apg 22,3 Ich bin ein jüdischer Mann,
geboren zu Tarsus in Cilicien, aber erzogen in dieser Stadt, zu den Füßen
Gamaliels, unterrichtet mit allem Fleiß im väterlichen Gesetz, und ich war
ein Eiferer für Gott, wie ihr alle es heute seid.

Apg 22,4 Ich verfolgte diesen Weg bis auf
den Tod, indem ich Männer und Frauen band und ins Gefängnis
überlieferte,

Apg 22,5 wie mir auch der Hohepriester
und der ganze Rat der Ältesten Zeugnis gibt. Von ihnen empfing ich sogar
Briefe an die Brüder und zog nach Damaskus, um auch die, welche dort waren,
gebunden nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden.

Apg 22,6 Es geschah mir aber, als ich auf
meiner Reise in die Nähe von Damaskus kam, daß mich am Mittag plötzlich vom
Himmel her ein helles Licht umstrahlte.

Apg 22,7 Und ich fiel zu Boden und hörte
eine Stimme, die zu mir sprach: Saul! Saul! was verfolgst du mich?

Apg 22,8 Ich aber antwortete: Wer bist
du, Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus, der Nazarener, den du
verfolgst!

Apg 22,9 Meine Begleiter aber sahen zwar
das Licht und wurden voll Furcht, aber die Stimme dessen, der mit mir redete,
hörten sie nicht.

Apg 22,10 Und ich sprach: Was soll ich
tun, Herr? Der Herr sprach zu mir: Steh auf und gehe nach Damaskus

Apg 22,11 Da ich aber vor dem Glanze
jenes Lichtes nicht sehen konnte, wurde ich von meinen Begleitern an der Hand
geführt und kam nach Damaskus.

Apg 22,12 Aber ein gewisser Ananias, ein
frommer Mann nach dem Gesetz, der von allen Juden, die dort wohnten, ein
gutes Zeugnis hat,

Apg 22,13 der kam zu mir, trat herzu und
sprach zu mir: Bruder Saul, werde wieder sehend! Und zur selben Stunde konnte
ich ihn sehen.

Apg 22,14 Er aber sprach: Der Gott unsrer
Väter hat dich vorherbestimmt, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu
sehen und die Stimme aus seinem Munde zu hören

Apg 22,15 denn du sollst bei allen
Menschen ein Zeuge für ihn sein von dem, was du gesehen und gehört
hast.

Apg 22,16 Und nun, was zögerst du? Steh
auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen
anrufst!

Der Herr hatte Paulus befohlen, Jerusalem zu verlassen und zu den Heiden zu gehen

Apg 22,17 Es geschah mir aber, als ich
nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, daß ich in eine
Verzückung geriet

Apg 22,18 und Ihn sah, der zu mir sprach:
Eile und geh schnell aus Jerusalem fort, denn sie werden dein Zeugnis von mir
nicht annehmen!

Apg 22,19 Und ich sprach: Herr, sie
wissen selbst, daß ich die, welche an dich glaubten, ins Gefängnis werfen und
in den Synagogen schlagen ließ,

Apg 22,20 und daß auch ich dabei stand,
als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, und seiner Hinrichtung
beistimmte und die Kleider derer verwahrte, die ihn töteten.

Apg 22,21 Und er sprach zu mir: Gehe hin,
denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden!

Die Verteidigung des Paulus wird unterbrochen; er nimmt die Rechte als römischer Bürger in Anspruch

Apg 22,22 Sie hörten ihm aber zu bis zu
diesem Wort

Apg 22,23 Als sie aber schrieen und die
Kleider abwarfen und Staub in die Luft schleuderten,

Apg 22,24 ließ der Oberste ihn in die
Kaserne führen und befahl, ihn unter Geißelhieben zu verhören, damit er
erführe, aus welchem Grund sie derart über ihn schrieen.

Apg 22,25 Als sie ihn aber [für die
Geißelung] mit den Riemen ausstreckten, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der
dabeistand: Ist es euch erlaubt, einen Römer, dazu noch ohne Urteil, zu
geißeln?

Apg 22,26 Als der Hauptmann das hörte,
ging er zu dem Obersten, meldete es ihm und sprach: Siehe zu, was du tun
willst, denn dieser Mensch ist ein Römer!

Apg 22,27 Da kam der Oberste herzu und
sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er antwortete: Ja!

Apg 22,28 Und der Oberste erwiderte: Ich
habe dieses Bürgerrecht um eine große Summe erworben. Paulus aber sprach: Und
ich bin sogar darin geboren!

Apg 22,29 Alsbald standen die, welche ihn
peinlich verhören wollten, von ihm ab, und auch der Oberste fürchtete sich,
da er vernommen hatte, daß er ein Römer sei, und weil er ihn hatte fesseln
lassen.

Paulus vor dem Hohen Rat

Apg 22,30 Am folgenden Tage aber, da er
mit Gewißheit erfahren wollte, wessen er von den Juden angeklagt werde,
entledigte er ihn der Fesseln und ließ die Hohenpriester samt dem ganzen
Hohen Rat zusammenkommen und führte Paulus hinab und stellte ihn vor sie.

Apg-0523

Apg 23,1 Da sah
Paulus den Hohen Rat fest an und sprach: Ihr Männer und Brüder, ich habe mit
allem guten Gewissen Gott zu dienen gesucht bis auf diesen Tag.

Apg 23,2 Aber der Hohepriester Ananias
befahl den Umstehenden, ihn auf den Mund zu schlagen.

Apg 23,3 Da sprach Paulus zu ihm: Gott
wird dich schlagen, du getünchte Wand! Du sitzest da, mich zu richten nach
dem Gesetz, und heißest mich schlagen wider das Gesetz?

Apg 23,4 Die Umstehenden aber sprachen:
Schmähst du den Hohenpriester Gottes?

Apg 23,5 Da sprach Paulus: Ich wußte
nicht, ihr Brüder, daß er Hoherpriester ist, denn es steht geschrieben: «Den
Obersten deines Volkes sollst du nicht schmähen.»

Paulus wendet sich an die Pharisäer

Apg 23,6 Da aber Paulus wußte, daß der
eine Teil aus Sadduzäern, der andere aus Pharisäern bestand, rief er in die
Ratsversammlung hinein: Ihr Männer und Brüder, ich bin ein Pharisäer und
eines Pharisäers Sohn

Apg 23,7 Als er aber solches sagte,
entstand ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern, und die
Versammlung spaltete sich.

Apg 23,8 Denn die Sadduzäer sagen, es
gebe keine Auferstehung, auch weder Engel noch Geist

Apg 23,9 Es entstand aber ein großes
Geschrei, und einige Schriftgelehrte von der Partei der Pharisäer standen
auf, stritten und sprachen: Wir finden nichts Böses an diesem Menschen

Apg 23,10 Da aber ein großer Zwist
entstand, befürchtete der Oberste, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden,
und er ließ die Truppe herabkommen und ihn aus ihrer Mitte reißen und in die
Kaserne führen.

Die Gnade des Herrn über Paulus

Apg 23,11 Aber in der folgenden Nacht
trat der Herr zu ihm und sprach: Sei getrost, Paulus! Denn wie du in
Jerusalem von mir gezeugt hast, so sollst du auch in Rom zeugen.

Eine Verschwörung unter Eid, Paulus zu töten

Apg 23,12 Als es aber Tag geworden war,
rotteten sich etliche Juden zusammen und verschworen sich, weder zu essen
noch zu trinken, bis sie den Paulus umgebracht hätten.

Apg 23,13 Es waren aber ihrer mehr als
vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten.

Apg 23,14 Diese gingen zu den
Hohenpriestern und Ältesten und sprachen: Wir haben uns mit einem Fluche
verschworen, nichts zu genießen, bis wir den Paulus umgebracht haben.

Apg 23,15 So machet nun ihr samt dem
Hohen Rate es dem Obersten klar, daß er ihn morgen zu euch hinabführe, da ihr
seine Sache genauer untersuchen möchtet

Apg 23,16 Als aber der Schwestersohn des
Paulus von diesem Anschlag hörte, kam er, ging in die Kaserne hinein und
meldete es dem Paulus.

Apg 23,17 Da rief Paulus einen der
Hauptleute zu sich und sprach: Führe diesen Jüngling zu dem Obersten, denn er
hat ihm etwas zu melden.

Apg 23,18 Der nahm ihn und führte ihn zu
dem Obersten und sprach: Der Gefangene Paulus rief mich zu sich und bat mich,
diesen Jüngling zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen habe.

Apg 23,19 Da nahm ihn der Oberste bei der
Hand, ging mit ihm beiseite und fragte ihn: Was hast du mir zu melden?

Apg 23,20 Und er sprach: Die Juden sind
übereingekommen, dich zu bitten, daß du morgen Paulus in den Hohen Rat
hinabführen lassest, da sie seine Sache noch genauer untersuchen
möchten.

Apg 23,21 Laß dich aber nicht von ihnen
bereden, denn mehr als vierzig Männer von ihnen stellen ihm nach

Apg 23,22 Nun entließ der Oberste den
Jüngling und gebot ihm, niemandem zu sagen, daß er ihm solches angezeigt
habe.

Paulus wird bei Nacht nach Cäsarea geführt

Apg 23,23 Und er ließ zwei Hauptleute zu
sich rufen und sprach: Haltet zweihundert Soldaten bereit, damit sie nach
Cäsarea ziehen, dazu siebzig Reiter und zweihundert Schleuderer, von der
dritten Stunde der Nacht an

Apg 23,24 auch soll man Tiere
bereitstellen, um den Paulus daraufzusetzen und ihn zu dem Landpfleger Felix
in Sicherheit zu bringen.

Apg 23,25 Und er schrieb einen Brief, der
folgenden Inhalt hatte:

Apg 23,26 «Claudius Lysias schickt dem
edlen Landpfleger Felix einen Gruß!

Apg 23,27 Diesen Mann, den die Juden
ergriffen haben und umbringen wollten, habe ich mit Hilfe der Truppe befreit,
da ich vernahm, daß er ein Römer sei.

Apg 23,28 Da ich aber den Grund ihrer
Anklage gegen ihn ermitteln wollte, führte ich ihn in ihren Hohen Rat
hinab.

Apg 23,29 Da fand ich, daß er wegen
Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt werde, aber keine Anklage auf sich
habe, die des Todes oder der Bande wert wäre.

Apg 23,30 Da mir aber angezeigt wurde,
daß eine Verschwörung gegen diesen Mann bestehe, so habe ich ihn sogleich zu
dir geschickt und auch den Klägern befohlen, sich seinetwegen an dich zu
wenden. Lebe wohl!» -

Apg 23,31 Die Kriegsknechte nun nahmen
den Paulus, wie ihnen befohlen war, und führten ihn bei Nacht nach
Antipatris.

Apg 23,32 Am folgenden Tage aber ließen
sie die Reiter mit ihm ziehen und kehrten wieder in die Kaserne zurück.

Apg 23,33 Jene aber übergaben bei ihrer
Ankunft in Cäsarea dem Landpfleger den Brief und führten ihm auch den Paulus
vor.

Apg 23,34 Nachdem aber der Landpfleger
den Brief gelesen und auf die Frage, aus welcher Provinz er wäre, erfahren
hatte, daß er aus Cilicien sei, sprach er:

Apg 23,35 Ich will dich verhören, wenn
deine Ankläger auch eingetroffen sind. Und er befahl, ihn im Palast des
Herodes zu bewachen.

Apg-0524

Paulus vor dem Landpfleger Felix

Apg 24,1 Nach fünf
Tagen aber kam der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und einem Redner,
einem gewissen Tertullus, hinab

Die Anklage

Apg 24,2 Als dieser aber gerufen worden
war, erhob Tertullus die Anklage und sprach:

Apg 24,3 Daß wir viel Frieden durch dich
genießen und daß diesem Volke durch deine Fürsorge bessere Zustände
geschaffen worden sind, das anerkennen wir allezeit und allenthalben,
edelster Felix, mit aller Dankbarkeit!

Apg 24,4 Damit ich dich aber nicht
allzusehr bemühe, bitte ich dich, uns in Kürze nach deiner Freundlichkeit
anzuhören.

Apg 24,5 Wir haben nämlich diesen Mann
als eine Pest befunden, als einen, der Zwietracht stiftet unter allen Juden
in der ganzen Welt, als einen Anführer der Sekte der Nazarener

Apg 24,6 der auch versuchte, den Tempel
zu entheiligen

Apg 24,7 Aber Lysias, der Oberste, kam
dazu und führte ihn mit großer Gewalt aus unsern Händen hinweg

Apg 24,8 und hieß seine Ankläger zu dir
kommen. Von ihm kannst du selbst, so du ihn verhörest, alles das erfahren,
dessen wir ihn anklagen.

Apg 24,9 Dem stimmten aber auch die Juden
bei und behaupteten, es verhielte sich so.

Die Verteidigung des Paulus vor Felix

Apg 24,10 Paulus aber gab auf den Wink
des Landpflegers folgende Antwort: Da ich weiß, daß du seit vielen Jahren
unter diesem Volke Richter bist, so verteidige ich meine Sache guten
Mutes,

Apg 24,11 da du erfahren kannst, daß es
nicht länger als zwölf Tage her ist, seit ich hinaufzog, um in Jerusalem
anzubeten.

Apg 24,12 Und sie fanden mich weder im
Tempel, daß ich mich mit jemand unterredet oder einen Volksauflauf erregt
hätte, noch in den Synagogen, noch in der Stadt.

Apg 24,13 Sie können dir auch das nicht
beweisen, wessen sie mich jetzt anklagen.

Apg 24,14 Das bekenne ich dir aber, daß
ich nach dem Wege, welchen sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter also
diene, daß ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten
geschrieben steht

Apg 24,15 und ich habe die Hoffnung zu
Gott, auf welche auch sie selbst warten, daß es eine Auferstehung der Toten,
sowohl der Gerechten als der Ungerechten, geben wird.

Apg 24,16 Darum übe ich mich auch,
allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben gegenüber Gott und den
Menschen.

Apg 24,17 Ich bin aber nach vielen Jahren
gekommen, um Almosen für mein Volk zu bringen und Opfer.

Apg 24,18 Dabei fanden mich, als ich im
Tempel ohne Lärm und Getümmel gereinigt wurde, etliche Juden aus Asien

Apg 24,19 die sollten vor dir erscheinen
und Anklage erheben, wenn sie etwas wider mich hätten.

Apg 24,20 Oder diese selbst mögen sagen,
was für ein Unrecht sie an mir gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rate
stand

Apg 24,21 es wäre denn wegen jenes
einzigen Wortes, das ich ausrief, als ich unter ihnen stand: Wegen der
Auferstehung der Toten werde ich heute von euch gerichtet!

Apg 24,22 Als Felix solches hörte,
verwies er sie auf eine spätere Zeit, da er den Weg genauer kannte, und
sprach: Wenn Lysias, der Oberste, herabkommt, will ich eure Sache
untersuchen.

Apg 24,23 Und er befahl dem Hauptmann,
Paulus in Gewahrsam zu halten, jedoch in milder Haft, auch keinem der
Seinigen zu wehren, ihm Dienste zu leisten.

Felix schiebt den Fall auf

Apg 24,24 Nach etlichen Tagen aber kam
Felix mit seinem Weibe Drusilla, die eine Jüdin war, und ließ den Paulus
holen und hörte ihn über den Glauben an Christus Jesus.

Apg 24,25 Als er aber von Gerechtigkeit
und Enthaltsamkeit und dem zukünftigen Gericht redete, wurde dem Felix bange,
und er antwortete: Für diesmal gehe hin

Apg 24,26 Zugleich hoffte er aber auch,
daß ihm von Paulus Geld gegeben würde, damit er ihn freiließe. Darum ließ er
ihn auch öfters kommen und besprach sich mit ihm.

Zwei Jahre in Cäsarea

Apg 24,27 Als aber zwei Jahre verflossen
waren, bekam Felix zum Nachfolger den Porcius Festus, und da sich Felix die
Juden zu Dank verpflichten wollte, ließ er den Paulus gebunden zurück.

Apg-0525

Paulus vor Festus, dem neuen Landpfleger

Apg 25,1 Als nun
Festus in der Provinz angekommen war, zog er nach drei Tagen von Cäsarea nach
Jerusalem hinauf.

Apg 25,2 Da wurden die Hohenpriester und
die Vornehmsten der Juden bei ihm vorstellig gegen Paulus,

Apg 25,3 redeten ihm zu und baten es sich
als eine Gunst wider ihn aus, daß er ihn nach Jerusalem holen ließe

Apg 25,4 Da antwortete Festus, Paulus
werde in Cäsarea in Verwahrung gehalten, er selbst aber werde in Bälde wieder
abreisen.

Apg 25,5 So lasset nun, sprach er, eure
Bevollmächtigten mit hinabziehen

Apg 25,6 Nachdem er aber nicht mehr als
acht oder zehn Tage bei ihnen gewesen war, zog er nach Cäsarea hinab, und am
folgenden Tage setzte er sich auf den Richterstuhl und ließ den Paulus
vorführen.

Apg 25,7 Und als dieser erschien,
umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten
viele und schwere Klagen gegen ihn vor, die sie nicht beweisen konnten,

Apg 25,8 während Paulus sich also
verteidigte: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch
gegen den Kaiser habe ich etwas verbrochen!

Apg 25,9 Festus aber, der sich die Juden
zu Dank verpflichten wollte, antwortete dem Paulus und sprach: Willst du nach
Jerusalem hinaufziehen und dich dort hierüber von mir richten lassen?

Paulus beruft sich auf den Kaiser

Apg 25,10 Aber Paulus sprach: Ich stehe
vor dem Richterstuhl des Kaisers, da muß ich gerichtet werden! Den Juden habe
ich kein Unrecht getan, wie du selbst am besten weißt.

Apg 25,11 Bin ich aber im Unrecht und
habe etwas begangen, was des Todes wert ist, so weigere ich mich nicht zu
sterben. Ist aber nichts an dem, dessen diese mich anklagen, so kann mich
niemand ihnen zu Gefallen preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser!

Apg 25,12 Da besprach sich Festus mit
seinem Rat und antwortete: Du hast dich auf den Kaiser berufen

Festus berichtet dem König Agrippa den Fall

Apg 25,13 Als aber etliche Tage vergangen
waren, kam der König Agrippa mit Bernice nach Cäsarea, um Festus zu
begrüßen.

Apg 25,14 Und da sie sich mehrere Tage
dort aufhielten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach:
Es ist von Felix ein Mann gefangen zurückgelassen worden,

Apg 25,15 wegen dessen, als ich in
Jerusalem war, die Hohenpriester und Ältesten der Juden vorstellig wurden,
indem sie seine Verurteilung verlangten.

Apg 25,16 Denen antwortete ich, es sei
nicht der Römer Brauch, einen Menschen preiszugeben, ehe der Angeklagte die
Kläger vor Augen habe und Gelegenheit erhalte, sich der Klage wegen zu
verteidigen.

Apg 25,17 Als sie nun hier
zusammengekommen waren, machte ich keinen Aufschub, sondern setzte mich am
folgenden Tage auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen.

Apg 25,18 Als nun die Kläger auftraten,
brachten sie gar keine Klage wegen eines Verbrechens über ihn vor, wie ich
vermutet hatte

Apg 25,19 dagegen hatten sie einige
Streitfragen betreffend ihre Religion und einen verstorbenen Jesus, von
welchem Paulus behauptete, er lebe.

Apg 25,20 Da ich aber nicht wußte, wie
ich über solche Fragen ein Verhör anstellen sollte, fragte ich, ob er nach
Jerusalem ziehen und sich dort hierüber richten lassen wolle.

Apg 25,21 Da sich aber Paulus darauf
berief, daß er in Erwartung der Entscheidung des Kaisers in Gewahrsam
gehalten werde, befahl ich, ihn in Haft zu behalten, bis ich ihn zum Kaiser
sende.

Apg 25,22 Agrippa aber sprach zu Festus:
Ich möchte den Menschen auch gerne hören! Er sprach: Morgen sollst du ihn
hören!

Agrippa bereit, Paulus zu hören

Apg 25,23 Am folgenden Tage nun kamen
Agrippa und Bernice mit großem Gepränge und gingen mit den Obersten und den
angesehensten Männern der Stadt in den Hörsaal, und auf Befehl des Festus
wurde Paulus gebracht.

Apg 25,24 Und Festus sprach: König
Agrippa und alle anwesenden Männer! Da seht ihr den, um dessentwillen die
ganze Menge der Juden in Jerusalem und hier mich anging, indem sie schrieen,
er dürfe nicht länger leben.

Apg 25,25 Weil ich aber erkannte, daß er
nichts getan hat, was des Todes würdig wäre, und auch er selbst sich auf den
Kaiser berufen hat, so habe ich beschlossen, ihn abzusenden.

Apg 25,26 Ich weiß jedoch dem Herrn
nichts Gewisses über ihn zu schreiben. Darum habe ich ihn euch vorgeführt,
allermeist dir, König Agrippa, damit ich nach geschehener Untersuchung etwas
zu schreiben wisse.

Apg 25,27 Denn es dünkt mich
unvernünftig, einen Gefangenen abzusenden, ohne die gegen ihn erhobenen
Klagen anzugeben.

Apg-0526

Die Verteidigung des Paulus vor Agrippa

Apg 26,1 Agrippa aber
sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich zu reden! Da streckte Paulus
die Hand aus und verantwortete sich also:

Apg 26,2 Ich schätze mich glücklich,
König Agrippa, mich heute vor dir verantworten zu dürfen wegen aller
Anklagen, welche die Juden gegen mich erheben,

Apg 26,3 da du ja alle Gebräuche und
Streitfragen der Juden genau kennst

Apg 26,4 Was nun meinen Lebenswandel von
Jugend auf betrifft, den ich von Anfang an unter meinem Volke, und zwar in
Jerusalem führte, so kennen mich alle Juden

Apg 26,5 da sie wissen, wenn sie es
bezeugen wollen, daß ich früher nach der strengsten Richtung unserer Religion
gelebt habe, als ein Pharisäer.

Apg 26,6 Und jetzt stehe ich vor Gericht
wegen der Hoffnung auf die von Gott an unsre Väter ergangene
Verheißung,

Apg 26,7 zu welcher unsere zwölf Stämme
Tag und Nacht mit anhaltendem Gottesdienst zu gelangen hoffen. Wegen dieser
Hoffnung werde ich, König Agrippa, von den Juden angeklagt!

Apg 26,8 Warum wird es bei euch für
unglaublich gehalten, daß Gott Tote auferweckt?

Apg 26,9 Ich habe zwar auch gemeint, ich
müßte gegen den Namen Jesus von Nazareth viel Feindseliges verüben,

Apg 26,10 was ich auch zu Jerusalem
tat

Apg 26,11 Und in allen Synagogen zwang
ich sie oft durch Strafen, zu lästern, und über die Maßen gegen sie wütend,
verfolgte ich sie sogar bis in die auswärtigen Städte.

Apg 26,12 Als ich nun in solchem Tun mit
Vollmacht und Erlaubnis der Hohenpriester nach Damaskus reiste,

Apg 26,13 sah ich mitten am Tage auf dem
Wege, o König, vom Himmel her ein Licht, heller als der Sonne Glanz, welches
mich und meine Reisegefährten umleuchtete.

Apg 26,14 Und da wir alle zur Erde
fielen, hörte ich eine Stimme in hebräischer Sprache zu mir sagen: Saul,
Saul! was verfolgst du mich? Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel
auszuschlagen!

Apg 26,15 Ich aber sprach: Wer bist du,
Herr? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst!

Apg 26,16 Aber steh auf und tritt auf
deine Füße! Denn dazu bin ich dir erschienen, dich zu verordnen zum Diener
und Zeugen dessen, was du von mir gesehen hast und was ich dir noch
offenbaren werde,

Apg 26,17 und ich will dich erretten von
dem Volk und von den Heiden, unter welche ich dich sende,

Apg 26,18 um ihnen die Augen zu öffnen,
damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des
Satans zu Gott, auf daß sie Vergebung der Sünden und ein Erbteil unter den
Geheiligten empfangen durch den Glauben an mich!

Apg 26,19 Daher, König Agrippa, bin ich
der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam gewesen,

Apg 26,20 sondern ich habe zuerst denen
in Damaskus und in Jerusalem und dann im ganzen jüdischen Lande und den
Heiden verkündigt, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren, indem sie
Werke tun, die der Buße würdig sind.

Apg 26,21 Deswegen griffen mich die Juden
im Tempel und suchten mich umzubringen.

Apg 26,22 Aber da mir Hilfe von Gott
widerfahren ist, so stehe ich bis auf diesen Tag und lege Zeugnis ab vor
Kleinen und Großen und lehre nichts anderes, als was die Propheten und Mose
gesagt haben, daß es geschehen werde:

Apg 26,23 nämlich, daß Christus leiden
müsse und daß er, der Erstling aus der Auferstehung der Toten, Licht
verkündigen werde dem Volke und auch den Heiden.

Die persönliche Aufforderung an Agrippa

Apg 26,24 Als er aber zu seiner
Verteidigung solches sagte, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du bist
von Sinnen! Das viele Studieren bringt dich um den Verstand!

Apg 26,25 Er aber sprach: Edelster
Festus, ich bin nicht von Sinnen, sondern ich rede wahre und wohlüberlegte
Worte!

Apg 26,26 Denn der König versteht diese
Dinge sehr wohl, an ihn richte ich meine freimütige Rede. Denn ich bin
überzeugt, daß ihm nichts davon unbekannt ist

Apg 26,27 Glaubst du, König Agrippa, den
Propheten? Ich weiß, daß du glaubst.

Apg 26,28 Agrippa aber sprach zu Paulus:
Du überredest mich bald, daß ich ein Christ werde!

Apg 26,29 Paulus erwiderte: Ich wünschte
zu Gott, daß über kurz oder lang nicht allein du, sondern auch alle, die mich
heute hören, solche würden, wie ich bin, ausgenommen diese Bande!

Apg 26,30 Und der König stand auf, ebenso
der Landpfleger und Bernice und die bei ihnen saßen.

Apg 26,31 Und sie zogen sich zurück und
redeten miteinander und sprachen: Dieser Mensch tut nichts, was des Todes
oder der Bande wert ist!

Apg 26,32 Agrippa aber sprach zu Festus:
Man könnte diesen Menschen freilassen, wenn er sich nicht auf den Kaiser
berufen hätte!

Apg-0527

Paulus wird nach Rom gesandt

Apg 27,1 Als es aber
beschlossen worden war, daß wir nach Italien abfahren sollten, übergaben sie
Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann namens Julius von der
Kaiserlichen Schar.

Apg 27,2 Nachdem wir aber ein
adramyttenisches Schiff bestiegen hatten, welches der kleinasiatischen Küste
entlang fahren sollte, reisten wir ab in Begleitung des Mazedoniers
Aristarchus aus Thessalonich.

Apg 27,3 Und am andern Tage liefen wir in
Zidon ein

Apg 27,4 Von da fuhren wir ab und
segelten unter Cypern hin, weil die Winde uns entgegen waren.

Apg 27,5 Und nachdem wir das Meer bei
Cilicien und Pamphilien durchschifft hatten, kamen wir nach Myra in
Lycien.

Apg 27,6 Und dort fand der Hauptmann ein
alexandrinisches Schiff, das nach Italien fuhr, und brachte uns auf
dasselbe.

Apg 27,7 Da wir aber während vieler Tage
eine langsame Fahrt hatten und nur mit Mühe in die Nähe von Knidus kamen,
weil der Wind uns nicht hinzuließ, so segelten wir unter Kreta hin gegen
Salmone,

Apg 27,8 Und indem wir mit Mühe der Küste
entlang fuhren, kamen wir an einen Ort, «die schönen Häfen» genannt, in
dessen Nähe die Stadt Lasäa war.

Apg 27,9 Da aber schon geraume Zeit
verflossen war und die Schiffahrt gefährlich wurde, weil auch die Fastenzeit
bereits vorüber war, warnte Paulus und sprach zu ihnen:

Apg 27,10 Ihr Männer, ich sehe, daß die
Schiffahrt mit Schädigung und großem Verlust nicht nur für die Ladung und das
Schiff, sondern auch für unser Leben verbunden sein wird!

Apg 27,11 Aber der Hauptmann glaubte dem
Steuermann und dem Schiffsherrn mehr, als dem, was Paulus sagte.

Apg 27,12 Da aber der Hafen ungeeignet
war zum Überwintern, gab die Mehrzahl den Rat, von dort abzufahren, um
womöglich nach Phönix, einem Hafen von Kreta, der gegen Südwest und Nordwest
liegt, zu gelangen, und daselbst zu überwintern.

Apg 27,13 Da nun ein schwacher Südwind
wehte, meinten sie, sie hätten ihre Absicht erreicht, lichteten die Anker und
fuhren nahe bei der Küste von Kreta hin.

Der Sturm

Apg 27,14 Aber nicht lange darnach fegte
von der Insel ein Wirbelwind daher, «Nord-Ost» genannt

Apg 27,15 der riß das Schiff mit sich
fort, und da es dem Winde nicht widerstehen konnte, gaben wir es preis und
ließen uns treiben.

Apg 27,16 Als wir aber an einer kleinen
Insel, Klauda genannt, vorbeifuhren, vermochten wir kaum das Boot zu
meistern, welches man emporzog, weil man es nötig hatte, um das Schiff zu
unterbinden

Apg 27,17 und weil sie fürchteten, auf
die Syrte geworfen zu werden, zogen sie die Segel ein und ließen sich so
treiben.

Apg 27,18 Da wir aber vom Sturme heftig
umhergetrieben wurden, warfen sie am folgenden Tage die Ladung über
Bord

Apg 27,19 und am dritten Tage mit eigener
Hand das Schiffsgerät.

Apg 27,20 Da aber während mehrerer Tage
weder Sonne noch Sterne schienen und ein heftiger Sturm anhielt, schwand
endlich alle Hoffnung, daß wir gerettet würden.

Paulus übernimmt die Führung

Apg 27,21 Und da man lange ohne Nahrung
geblieben war, trat Paulus mitten unter sie und sprach: Man hätte zwar, ihr
Männer, mir gehorchen und nicht von Kreta abfahren und sich diese Schädigung
und den Verlust ersparen sollen.

Apg 27,22 Doch auch jetzt ermahne ich
euch, guten Mutes zu sein, denn kein Leben von euch wird verloren gehen, nur
das Schiff.

Apg 27,23 Denn in dieser Nacht trat zu
mir ein Engel des Gottes, dem ich angehöre, dem ich auch diene,

Apg 27,24 und sprach: Fürchte dich nicht,
Paulus, du mußt vor den Kaiser treten

Apg 27,25 Darum seid guten Mutes, ihr
Männer! Denn ich vertraue Gott, daß es so gehen wird, wie es mir gesagt
worden ist.

Apg 27,26 Wir müssen aber auf eine Insel
verschlagen werden.

Apg 27,27 Als nun die vierzehnte Nacht
kam, seitdem wir auf dem Adriatischen Meere umhergetrieben wurden, vermuteten
die Schiffsleute um Mitternacht, daß sich ihnen Land nähere.

Apg 27,28 Und sie ließen das Senkblei
hinunter und fanden zwanzig Klafter. Und als sie ein wenig weitergefahren
waren und es wieder hinunterließen, fanden sie fünfzehn Klafter.

Apg 27,29 Und da sie fürchteten, wir
könnten auf Klippen geworfen werden, warfen sie vom Hinterteil des Schiffes
vier Anker aus und wünschten, daß es Tag würde.

Apg 27,30 Als aber die Schiffsleute aus
dem Schiffe zu entfliehen suchten und das Boot ins Meer hinabließen unter dem
Vorwande, als wollten sie vom Vorderteile Anker auswerfen,

Apg 27,31 sprach Paulus zu dem Hauptmann
und zu den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht
gerettet werden.

Apg 27,32 Da hieben die Kriegsknechte die
Stricke des Bootes ab und ließen es hinunterfallen.

Apg 27,33 Bis es aber Tag werden wollte,
ermahnte Paulus alle, Speise zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der
vierzehnte Tag, daß ihr vor banger Erwartung ohne Nahrung geblieben seid und
nichts zu euch genommen habt.

Apg 27,34 Darum ermahne ich euch, Speise
zu euch zu nehmen, denn das dient zu eurer Rettung

Apg 27,35 Und nachdem er das gesagt
hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor allen, brach es und fing an zu
essen.

Apg 27,36 Da wurden alle guten Mutes und
nahmen ebenfalls Speise zu sich.

Apg 27,37 Wir waren aber auf dem Schiff
insgesamt 276 Seelen.

Apg 27,38 Und nachdem sie sich mit Speise
gesättigt hatten, erleichterten sie das Schiff, indem sie das Getreide ins
Meer warfen.

Apg 27,39 Als es aber Tag wurde,
erkannten sie das Land nicht

Apg 27,40 Und so schnitten sie die Anker
ab und ließen sie ins Meer und lösten zugleich die Bande der
Steuerruder

Apg 27,41 Da sie aber an eine Landzunge
gerieten, stießen sie mit dem Schiffe auf

Apg 27,42 Von den Soldaten aber wurde
vorgeschlagen, man solle die Gefangenen töten, damit keiner schwimmend
entfliehe.

Apg 27,43 Der Hauptmann aber, der den
Paulus retten wollte, verhinderte ihr Vorhaben und befahl, wer schwimmen
könne, solle sich zuerst ins Meer werfen, um ans Land zu kommen, und die
übrigen teils auf Brettern, teils auf Schiffstrümmern.

Apg 27,44 Und so geschah es, daß alle ans
Land gerettet wurden.

Apg-0528

Die Landung in Melite (Malta); der Biss der Schlange und die wunderbare Rettung

Apg 28,1 Und als wir
gerettet waren, da erfuhren wir, daß die Insel Melite hieß.

Apg 28,2 Die Barbaren aber erzeigten uns
ungewöhnliche Menschenfreundlichkeit

Apg 28,3 Als aber Paulus einen Haufen
Reiser zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine
Otter hervor und fuhr ihm an die Hand.

Apg 28,4 Wie aber die Einwohner das Tier
an seiner Hand hängen sahen, sprachen sie zueinander: Gewiß ist dieser Mensch
ein Mörder, den, ob er sich gleich aus dem Meere gerettet hat, die Rache
dennoch nicht leben läßt.

Apg 28,5 Er jedoch schleuderte das Tier
ins Feuer und ihm widerfuhr kein Übel.

Apg 28,6 Sie aber erwarteten, er werde
aufschwellen oder plötzlich tot niederfallen. Als sie aber lange warteten und
sahen, daß ihm kein Leid widerfuhr, änderten sie ihre Meinung und sagten, er
sei ein Gott.

Der Vater des Publius wird geheilt

Apg 28,7 Aber in der Umgebung jenes Ortes
hatte der Vornehmste der Insel, namens Publius, ein Landgut

Apg 28,8 Es begab sich aber, daß der
Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr krank darniederlag. Paulus ging
zu ihm hinein, betete und legte ihm die Hände auf und machte ihn
gesund.

Apg 28,9 Daraufhin kamen auch die übrigen
Kranken auf der Insel herbei und ließen sich heilen.

Apg 28,10 Diese erwiesen uns auch viel
Ehre und gaben uns bei der Abfahrt noch alles Nötige mit.

Paulus kommt in Rom an

Apg 28,11 Nach drei Monaten aber fuhren
wir ab auf einem Schiffe von Alexandria, das auf der Insel überwintert hatte
und das Zeichen der Zwillinge führte.

Apg 28,12 Und wir liefen in Syrakus ein
und blieben drei Tage daselbst.

Apg 28,13 Und von da segelten wir um die
Küste herum und kamen nach Regium

Apg 28,14 Daselbst fanden wir Brüder und
wurden von ihnen gebeten, sieben Tage zu bleiben, und so gelangten wir nach
Rom.

Apg 28,15 Und von dort kamen die Brüder,
als sie von uns gehört hatten, uns entgegen bis gen Appii Forum und Tres
Tabernä. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und faßte Mut.

Apg 28,16 Da wir aber nach Rom kamen,
übergab der Hauptmann die Gefangenen dem Obersten der Leibwache

Paulus als Zeuge vor den Juden in Rom

Apg 28,17 Es begab sich aber nach drei
Tagen, daß er die Vornehmsten der Juden zusammenrief. Und als sie versammelt
waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer und Brüder, wiewohl ich nichts wider
das Volk oder die Gebräuche der Väter getan habe, bin ich gefangen von
Jerusalem aus in die Hände der Römer überliefert worden.

Apg 28,18 Diese wollten mich freilassen,
nachdem sie mich verhört hatten, weil keine todeswürdige Schuld bei mir
vorlag.

Apg 28,19 Da aber die Juden
widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als ob
ich gegen mein Volk etwas zu klagen hätte.

Apg 28,20 Aus diesem Grunde also habe ich
euch rufen lassen, um euch zu sehen und mit euch zu sprechen

Apg 28,21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir
haben weder Briefe deinethalben aus Judäa empfangen, noch ist jemand von den
Brüdern gekommen, der über dich etwas Böses berichtet oder gesagt
hätte.

Apg 28,22 Wir wollen aber gerne von dir
hören, was du für Ansichten hast

Apg 28,23 Nachdem sie ihm nun einen Tag
bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge. Diesen legte er vom
Morgen bis zum Abend in einem ausführlichen Zeugnis das Reich Gottes dar und
suchte sie von Jesus zu überzeugen, ausgehend von dem Gesetze Moses und von
den Propheten.

Apg 28,24 Und die einen ließen sich von
dem überzeugen, was er sagte, die andern aber blieben ungläubig.

Paulus wendet sich an die Heiden

Apg 28,25 Und da sie sich nicht einigen
konnten, trennten sie sich, nachdem Paulus den Ausspruch getan hatte: Wie
trefflich hat der heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu unsern Vätern
geredet,

Apg 28,26 als er sprach: «Gehe hin zu
diesem Volke und sprich: Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen,
und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen

Apg 28,27 denn das Herz dieses Volkes ist
verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie
zugeschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren
hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile!»

Apg 28,28 So sei euch nun kund, daß den
Heiden dieses Heil Gottes gesandt ist

Apg 28,29 Und als er das gesagt hatte,
liefen die Juden davon und hatten viel Wortwechsel miteinander.

Zwei Jahre in seinem eigenen Hause in Rom

Apg 28,30 Paulus aber blieb zwei Jahre in
einer eigenen Mietwohnung und nahm alle auf, die ihm zuliefen,

Apg 28,31 predigte das Reich Gottes und
lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit aller Freimütigkeit und
ungehindert.

Eph-1001

Einleitung

Eph 1,1 Paulus,
Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, an die Heiligen, die in Ephesus
sind, und Gläubigen in Christus Jesus.

Eph 1,2 Gnade sei mit euch und Friede von
Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus!

Die Stellung des Gläubigen in der Gnade

Der Gläubige in Christus in dem Himmlischen

Eph 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater
unsres Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem geistlichen Segen gesegnet hat
in den himmlischen [Regionen] durch Christus

Eph 1,4 wie er uns in ihm auserwählt hat
vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos wären vor ihm

Eph 1,5 und aus Liebe hat er uns
vorherbestimmt zur Kindschaft gegen ihn selbst, durch Jesus Christus, nach
dem Wohlgefallen seines Willens,

Eph 1,6 zum Preise der Herrlichkeit
seiner Gnade, mit welcher er uns begnadigt hat in dem Geliebten

Eph 1,7 in ihm haben wir die Erlösung
durch sein Blut, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner
Gnade,

Eph 1,8 die er gegen uns überfließen ließ
in aller Weisheit und Einsicht

Eph 1,9 er tat uns das Geheimnis seines
Willens kund, gemäß seinem wohlwollenden Ratschluß, den er gefaßt hat in
ihm,

Eph 1,10 damit es ausgeführt würde in der
Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zu bringen in Christus, was im Himmel
und was auf Erden ist, in ihm.

Eph 1,11 In ihm haben auch wir Anteil
erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles
wirkt nach dem Ratschluß seines Willens,

Eph 1,12 daß wir zum Lobe seiner
Herrlichkeit dienten, die wir zuvor auf Christus gehofft hatten

Eph 1,13 in ihm [seid] auch ihr, nachdem
ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Rettung gehört habt, - in ihm
seid auch ihr, als ihr glaubtet, versiegelt worden mit dem heiligen Geiste
der Verheißung,

Eph 1,14 welcher das Pfand unsres Erbes
ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Preise seiner Herrlichkeit.

Das Gebet um Erkenntnis und Kraft

Eph 1,15 Darum lasse auch ich, nachdem
ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von der Liebe zu allen Heiligen
gehört habe,

Eph 1,16 nicht ab, für euch zu danken und
in meinen Gebeten euer zu gedenken,

Eph 1,17 daß der Gott unsres Herrn Jesus
Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und
Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst,

Eph 1,18 erleuchtete Augen des Herzens,
damit ihr wißt, welches die Hoffnung seiner Berufung und welches der Reichtum
der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen sei,

Eph 1,19 welches auch die überwältigende
Größe seiner Macht sei an uns, die wir glauben, vermöge der Wirksamkeit der
Macht seiner Stärke,

Eph 1,20 welche er wirksam gemacht hat in
Christus, als er ihn aus den Toten auferweckte und ihn zu seiner Rechten
setzte in den himmlischen [Regionen],

Eph 1,21 hoch über jedes Fürstentum und
[jede] Gewalt, Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird nicht
allein in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen -

Christus wurde erhöht als das Haupt Seines Leibes, der Gemeinde

Eph 1,22 und wobei er alles unter seine
Füße tat und ihn zum Haupt über alles der Gemeinde gab,

Eph 1,23 welche sein Leib ist,
die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt

Eph-1002

Der Weg der Erlösung für die Heiden

Eph 2,1 Auch euch,
die ihr tot waret, durch eure Übertretungen und Sünden,

Eph 2,2 in welchen ihr einst wandeltet
nach dem Lauf dieser Welt, nach dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem
Geiste, der jetzt in den Kindern des Unglaubens wirkt,

Eph 2,3 unter welchen auch wir alle einst
einhergingen in den Lüsten unsres Fleisches, indem wir den Willen des
Fleisches und der Gedanken taten

Eph 2,4 Gott aber, der da reich ist an
Erbarmen, hat durch seine große Liebe, womit er uns liebte,

Eph 2,5 auch uns, die wir tot waren durch
die Sünden, samt Christus lebendig gemacht - aus Gnaden seid ihr gerettet
-

Eph 2,6 und hat uns mitauferweckt und
mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus,

Eph 2,7 auf daß er in den darauffolgenden
Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade erzeigte durch Güte gegen
uns in Christus Jesus.

Eph 2,8 Denn durch die Gnade seid ihr
gerettet, vermittels des Glaubens, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist
es

Eph 2,9 nicht aus Werken, damit niemand
sich rühme.

Eph 2,10 Denn wir sind sein Werk,
erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat,
daß wir darin wandeln sollen.

Die Stellung der Heiden ohne Christus

Eph 2,11 Darum gedenket daran, daß ihr,
die ihr einst Heiden im Fleische waret und Unbeschnittene genannt wurdet von
der sogenannten Beschneidung, die am Fleisch mit der Hand geschieht, -

Eph 2,12 daß ihr zu jener Zeit außerhalb
Christus waret, entfremdet von der Bürgerschaft Israels und fremd den
Bündnissen der Verheißung und keine Hoffnung hattet und ohne Gott waret in
der Welt.

Eph 2,13 Nun aber, in Christus Jesus,
seid ihr, die ihr einst ferne waret, nahe gebracht worden durch das Blut
Christi.

Jude und Heide werden ein Leib in Christus

Eph 2,14 Denn er ist unser Friede, der
aus beiden eins gemacht und des Zaunes Scheidewand abgebrochen hat,

Eph 2,15 indem er in seinem Fleische die
Feindschaft - das Gesetz der Gebote in Satzungen - abtat, um so die zwei in
ihm selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften,

Eph 2,16 und um die beiden in einem Leibe
durch das Kreuz mit Gott zu versöhnen, nachdem er durch dasselbe die
Feindschaft getötet hatte.

Eph 2,17 Und er kam und verkündigte
Frieden euch, den Fernen, und Frieden den Nahen

Eph 2,18 denn durch ihn haben wir beide
den Zutritt zum Vater in einem Geist.

Die Gemeinde ein Tempel zur Behausung Gottes im Geist

Eph 2,19 So seid ihr nun nicht mehr
Fremdlinge und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes
Hausgenossen,

Eph 2,20 auferbaut auf die Grundlage der
Apostel und Propheten, während Jesus Christus selber der Eckstein ist,

Eph 2,21 in welchem der ganze Bau,
zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn,

Eph 2,22 in welchem auch ihr miterbaut
werdet zu einer Behausung Gottes im Geist.

Eph-1003

Die Gemeinde ein 'Geheimnis', verborgen von den Zeitaltern her

Eph 3,1 Deswegen
[bin] ich, Paulus, der Gebundene Christi Jesu für euch, die Heiden -

Eph 3,2 wenn ihr nämlich von der
Verwaltung der Gnade Gottes gehört habt, die mir für euch gegeben worden
ist,

Eph 3,3 daß mir das Geheimnis durch
Offenbarung kundgetan worden ist, wie ich zuvor in Kürze geschrieben
habe,

Eph 3,4 woran ihr, wenn ihr's leset,
meine Einsicht in das Geheimnis Christi erkennen könnet,

Eph 3,5 welches in frühern Geschlechtern
den Menschenkindern nicht kundgetan wurde, wie es jetzt seinen heiligen
Aposteln und Propheten im Geiste geoffenbart worden ist, -

Eph 3,6 daß nämlich die Heiden Miterben
seien und Miteinverleibte und Mitgenossen seiner Verheißung in Christus Jesus
durch das Evangelium,

Eph 3,7 dessen Diener ich geworden bin
nach der Gabe der Gnade Gottes, die mir gegeben ist nach der Wirkung seiner
Stärke.

Eph 3,8 Mir, dem allergeringsten unter
allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, unter den Heiden den
unausforschlichen Reichtum Christi zu verkündigen,

Eph 3,9 und alle zu erleuchten darüber,
was die Haushaltung des Geheimnisses sei, das von den Ewigkeiten her in dem
Gott verborgen war, der alles erschaffen hat,

Eph 3,10 damit jetzt den Fürstentümern
und Gewalten in den himmlischen [Regionen] durch die Gemeinde die
mannigfaltige Weisheit Gottes kund würde,

Eph 3,11 nach dem Vorsatz der Ewigkeiten,
den er gefaßt hat in Christus Jesus, unserm Herrn,

Eph 3,12 in welchem wir die Freimütigkeit
und den Zugang haben in aller Zuversicht, durch den Glauben an ihn.

Eph 3,13 Darum bitte ich, nicht mutlos zu
werden in meinen Trübsalen für euch, welche euch eine Ehre sind.

Eph 3,14 Deswegen beuge ich meine Knie
vor dem Vater unsres Herrn Jesus Christus,

Eph 3,15 nach welchem jede Vaterschaft im
Himmel und auf Erden genannt wird,

Eph 3,16 daß er euch nach dem Reichtum
seiner Herrlichkeit verleihe, an Kraft zuzunehmen durch seinen Geist am
inwendigen Menschen,

Eph 3,17 daß Christus durch den Glauben
in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet,

Eph 3,18 mit allen Heiligen zu begreifen
vermöget, welches die Breite, die Länge, die Höhe und die Tiefe sei,

Eph 3,19 und die Liebe Christi erkennet,
die doch alle Erkenntnis übertrifft, auf daß ihr erfüllt werdet bis zur
ganzen Fülle Gottes.

Eph 3,20 Dem aber, der weit mehr zu tun
vermag, als wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns
wirkt,

Eph 3,21 ihm sei die Ehre in der Gemeinde
und in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten!
Amen.

Eph-1004

Der Wandel und der Dienst des Gläubigen

Ein Wandel, würdig der hohen Berufung

Eph 4,1 So ermahne
ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr würdig wandelt der
Berufung, zu welcher ihr berufen worden seid,

Eph 4,2 so daß ihr mit aller Demut und
Sanftmut, mit Geduld einander in Liebe ertraget

Eph 4,3 und fleißig seid, die Einheit des
Geistes zu bewahren in dem Bande des Friedens:

Eph 4,4 ein Leib und ein Geist, wie ihr
auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung

Eph 4,5 ein Herr, ein Glaube, eine
Taufe

Eph 4,6 ein Gott und Vater aller, über
allen, durch alle und in allen.

Die Gaben des auferstandenen Christus und ihr Zweck

Eph 4,7 Jedem einzelnen von uns aber ist
die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi.

Eph 4,8 Darum heißt es: «Er ist
aufgefahren zur Höhe, hat Gefangene gemacht und den Menschen Gaben
gegeben.»

Eph 4,9 Das [Wort] aber «Er ist
aufgefahren», was bedeutet es anderes, als daß er auch zuvor hinabgefahren
ist in die untersten Örter der Erde?

Eph 4,10 Der hinabgefahren ist, ist
derselbe, welcher auch hinaufgefahren ist über alle Himmel, damit er alles
erfülle.

Eph 4,11 Und Er hat gegeben etliche zu
Aposteln, etliche zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten
und Lehrern,

Eph 4,12 um die Heiligen zuzurüsten für
das Werk des Dienstes, zur Erbauung des Leibes Christi,

Eph 4,13 bis daß wir alle zur Einheit des
Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen und zum vollkommenen
Manne [werden], zum Maße der vollen Größe Christi

Eph 4,14 damit wir nicht mehr Unmündige
seien, umhergeworfen und herumgetrieben von jedem Wind der Lehre, durch die
Spielerei der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum
verführen,

Eph 4,15 sondern [daß wir], wahrhaftig in
der Liebe, heranwachsen in allen Stücken in ihm, der das Haupt ist,
Christus,

Eph 4,16 von welchem aus der ganze Leib,
zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung
tun nach dem Maße der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das
Wachstum des Leibes vollbringt, zur Auferbauung seiner selbst in Liebe.

Der Wandel des Gläubigen als ein neuer Mensch in Christus

Eph 4,17 Das sage und bezeuge ich nun im
Herrn, daß ihr nicht mehr wandeln sollt, wie die Heiden wandeln in der
Eitelkeit ihres Sinnes,

Eph 4,18 deren Verstand verfinstert ist
und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in
ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens

Eph 4,19 die, nachdem sie alles Gefühl
verloren, sich der Ausschweifung ergeben haben, zur Ausübung jeder [Art von]
Unreinigkeit mit unersättlicher Gier.

Eph 4,20 Ihr aber habt Christus nicht
also [kennen] gelernt

Eph 4,21 da ihr ja von ihm gehört habt
und in ihm gelehrt worden seid - wie es auch Wahrheit ist in Jesus -,

Eph 4,22 daß ihr, was den frühern Wandel
betrifft, den alten Menschen ablegen sollt, der sich wegen der betrügerischen
Lüste verderbte,

Eph 4,23 dagegen euch im Geiste eures
Gemüts erneuern lassen

Eph 4,24 und den neuen Menschen anziehen
sollt, der nach Gott geschaffen ist in Gerechtigkeit und Heiligkeit der
Wahrheit.

Eph 4,25 Darum leget die Lüge ab und
redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, denn wir sind
untereinander Glieder.

Eph 4,26 Zürnet ihr, so sündiget
nicht

Eph 4,27 Gebet auch nicht Raum dem
Teufel!

Eph 4,28 Wer gestohlen hat, der stehle
nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr mit seinen Händen etwas Gutes zu
erarbeiten, damit er dem Dürftigen etwas zu geben habe.

Eph 4,29 Keine schlechte Rede gehe aus
eurem Munde, sondern was gut ist zur notwendigen Erbauung, daß es den Hörern
wohltue.

Eph 4,30 Und betrübet nicht den heiligen
Geist Gottes, mit welchem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der
Erlösung.

Eph 4,31 Alle Bitterkeit und Grimm und
Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit.

Eph 4,32 Seid aber gegeneinander
freundlich, barmherzig, vergebet einander, gleichwie auch Gott in Christus
euch vergeben hat.

Eph-1005

Der Wandel des Gläubigen als das geliebte Kind Gottes

Eph 5,1 Werdet nun
Gottes Nachahmer als geliebte Kinder

Eph 5,2 und wandelt in der Liebe,
gleichwie Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Gabe
und Opfer für Gott, zu einem angenehmen Geruch.

Eph 5,3 Unzucht aber und alle
Unreinigkeit oder Habsucht werde nicht einmal bei euch genannt, wie es
Heiligen geziemt

Eph 5,4 auch nicht Schändlichkeit und
albernes Geschwätz, noch zweideutige Redensarten, was sich nicht geziemt,
sondern vielmehr Danksagung.

Eph 5,5 Denn das sollt ihr wissen, daß
kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger (der ein Götzendiener ist),
Erbteil hat im Reiche Christi und Gottes.

Eph 5,6 Niemand verführe euch mit leeren
Worten

Eph 5,7 So werdet nun nicht ihre
Mitgenossen!

Eph 5,8 Denn ihr waret einst
Finsternis

Eph 5,9 Die Frucht des Lichtes besteht
nämlich in aller Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Eph 5,10 Prüfet also, was dem Herrn
wohlgefällig sei!

Eph 5,11 Und habt keine Gemeinschaft mit
den unfruchtbaren Werken der Finsternis, decket sie vielmehr auf

Eph 5,12 denn was heimlich von ihnen
geschieht, ist schändlich auch nur zu sagen.

Eph 5,13 Das alles aber wird offenbar,
wenn es vom Lichte aufgedeckt wird

Eph 5,14 Darum spricht er: Wache auf, der
du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dir Christus
leuchten!

Eph 5,15 Sehet nun zu, wie ihr vorsichtig
wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise

Eph 5,16 und kaufet die Zeit aus, denn
die Tage sind böse.

Eph 5,17 Darum seid nicht unverständig,
sondern suchet zu verstehen, was des Herrn Wille sei!

Der Wandel und der Kampf des geisterfüllten Gläubigen

Das innere Leben des geisterfüllten Gläubigen

Eph 5,18 Und berauschet euch nicht mit
Wein, was eine Liederlichkeit ist, sondern werdet voll Geistes, -

Eph 5,19 und redet miteinander in Psalmen
und Lobgesängen und geistlichen Liedern und singet und spielet dem Herrn in
eurem Herzen

Eph 5,20 und saget allezeit Gott, dem
Vater, Dank für alles, in dem Namen unsres Herrn Jesus Christus,

Eph 5,21 und seid dabei einander untertan
in der Furcht Christi.

Das Eheleben der geisterfüllten Gläubigen als Veranschaulichung des Verhältnisses zwischen Christus und der Gemeinde

Eph 5,22 Die Frauen seien ihren eigenen
Männern untertan, als dem Herrn

Eph 5,23 denn der Mann ist des Weibes
Haupt, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist

Eph 5,24 Wie nun die Gemeinde Christus
untertan ist, so seien es auch die Frauen ihren eigenen Männern in
allem.

Eph 5,25 Ihr Männer, liebet eure Frauen,
gleichwie auch Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie
hingegeben hat,

Eph 5,26 auf daß er sie heilige, nachdem
er sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort

Eph 5,27 damit er sich selbst die
Gemeinde herrlich darstelle, so daß sie weder Flecken noch Runzel noch etwas
ähnliches habe, sondern heilig sei und tadellos.

Eph 5,28 Ebenso sind die Männer schuldig,
ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber

Eph 5,29 Denn niemand hat je sein eigenes
Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die
Gemeinde.

Eph 5,30 Denn wir sind Glieder seines
Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein.

Eph 5,31 «Um deswillen wird ein Mensch
Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei ein
Fleisch sein.»

Eph 5,32 Dieses Geheimnis ist groß, ich
aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde.

Eph 5,33 Doch auch ihr, einer wie der
andere, liebe seine Frau wie sich selbst

Eph-1006

Das Familienleben des geisterfüllten Gläubigen, auch der Kinder und Knechte

Eph 6,1 Ihr Kinder,
seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn

Eph 6,2 «Ehre deinen Vater und deine
Mutter», das ist das erste Gebot mit Verheißung:

Eph 6,3 «auf daß es dir wohl gehe und du
lange lebest auf Erden.»

Eph 6,4 Und ihr Väter, reizet eure Kinder
nicht zum Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Ermahnung des
Herrn.

Eph 6,5 Ihr Knechte, gehorchet euren
leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, wie dem
Herrn Christus

Eph 6,6 nicht mit Augendienerei als
Menschengefällige, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes von
Herzen tun

Eph 6,7 dienet mit gutem Willen, als dem
Herrn und nicht den Menschen,

Eph 6,8 da ihr wisset, daß ein jeder für
das Gute, das er tut, vom Herrn belohnt wird er sei ein Knecht oder ein
Freier.

Eph 6,9 Und ihr Herren, erzeiget ihnen
dasselbe und lasset das Drohen, da ihr wisset, daß auch ihr einen Herrn im
Himmel habt und daß bei ihm kein Ansehen der Person gilt.

Der Kampf des geisterfüllten Gläubigen

Die Kraft im Kampf

Eph 6,10 Im übrigen, meine Brüder,
erstarket im Herrn und in der Macht seiner Stärke.

Die Waffenrüstung des Kämpfers

Eph 6,11 Ziehet die ganze Waffenrüstung
Gottes an, damit ihr den Kunstgriffen des Teufels gegenüber standzuhalten
vermöget

Die Feinde des Kämpfers

Eph 6,12 denn unser Kampf richtet sich
nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Herrschaften, wider die
Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen
[Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen].

Eph 6,13 Deshalb ergreifet die ganze
Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage zu widerstehen vermöget und,
nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, das Feld behalten könnet.

Eph 6,14 So stehet nun, eure Lenden
umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit,

Eph 6,15 und die Füße gestiefelt mit
Bereitwilligkeit, die frohe Botschaft des Friedens zu verkündigen.

Eph 6,16 Bei dem allen aber ergreifet den
Schild des Glaubens, mit welchem ihr alle feurigen Pfeile des Bösewichts
auslöschen könnet.

Eph 6,17 Und nehmet den Helm des Heils
und das Schwert des Geistes, nämlich das Wort Gottes.

Die Kraftquellen des Kämpfers

Eph 6,18 Bei allem Gebet und Flehen aber
betet jederzeit im Geist, und wachet zu diesem Zwecke in allem Anhalten und
Flehen für alle Heiligen,

Eph 6,19 auch für mich, damit mir ein
Wort gegeben werde, so oft ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis
des Evangeliums kundzutun,

Eph 6,20 für welches ich ein Botschafter
bin in Ketten, auf daß ich darin freimütig rede, wie ich reden soll.

Schluss

Eph 6,21 Damit aber auch ihr wisset, wie
es mir geht und was ich tue, wird euch Tychikus alles mitteilen, der geliebte
Bruder und treue Diener im Herrn,

Eph 6,22 den ich eben darum zu euch
gesandt habe, daß ihr erfahret, wie es um uns stehe, und daß er eure Herzen
tröste.

Eph 6,23 Friede sei den Brüdern und Liebe
mit Glauben von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus.

Eph 6,24 Die Gnade sei mit allen, die
unsren Herrn Jesus Christus lieb haben, unwandelbar!

Gal-0901

Einleitung: Gruss

Gal 1,1 Paulus,
Apostel, nicht von Menschen, auch nicht durch einen Menschen, sondern durch
Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat von den
Toten

Gal 1,2 und alle Brüder, die mit mir
sind, an die Gemeinden in Galatien:

Gal 1,3 Gnade sei mit euch und Friede von
Gott, dem Vater und unsrem Herrn Jesus Christus,

Gal 1,4 der sich selbst für unsere Sünden
gegeben hat, damit er uns herausrette aus dem gegenwärtigen argen Weltlauf,
nach dem Willen Gottes und unsres Vaters,

Gal 1,5 welchem die Ehre gebührt von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Die Veranlassung des Briefes: die Abweichung der Galater von dem wahren Evangelium

Gal 1,6 Mich wundert, daß ihr so schnell
übergehet von dem, der euch durch Christi Gnade berufen hat, zu einem anderen
Evangelium, so es doch kein anderes gibt

Gal 1,7 nur sind etliche da, die euch
verwirren und das Evangelium Christi verdrehen wollen.

Gal 1,8 Aber wenn auch wir oder ein Engel
vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium predigen würde außer dem, was
wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!

Gal 1,9 Wie wir zuvor gesagt haben, so
sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium
predigt außer dem, das ihr empfangen habt, der sei verflucht!

Paulus verteidigt sein Amt als Apostel

Gal 1,10 Rede ich denn jetzt Menschen
oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch
Menschen gefiele, so wäre ich nicht Christi Knecht.

Gal 1,11 Ich tue euch aber kund, Brüder,
daß das von mir gepredigte Evangelium nicht von Menschen stammt

Gal 1,12 ich habe es auch nicht von einem
Menschen empfangen noch gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu
Christi.

Gal 1,13 Denn ihr habt von meinem
ehemaligen Wandel im Judentum gehört, daß ich die Gemeinde Gottes über die
Maßen verfolgte und sie zerstörte

Gal 1,14 und im Judentum viele meiner
Altersgenossen in meinem Volk übertraf durch übermäßigen Eifer für die
Überlieferungen meiner Väter.

Gal 1,15 Als es aber Gott, der mich von
meiner Mutter Leib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat,
wohlgefiel,

Gal 1,16 seinen Sohn in mir zu
offenbaren, damit ich ihn durch das Evangelium unter den Heiden verkündige,
ging ich alsbald nicht mit Fleisch und Blut zu Rate,

Gal 1,17 zog auch nicht nach Jerusalem
hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ging weg nach Arabien und
kehrte wieder nach Damaskus zurück.

Gal 1,18 Darauf, nach drei Jahren, zog
ich nach Jerusalem hinauf, um Petrus kennen zu lernen, und blieb fünfzehn
Tage bei ihm.

Gal 1,19 Ich sah aber keinen der andern
Apostel, außer Jakobus, den Bruder des Herrn.

Gal 1,20 Was ich euch aber schreibe,
siehe, vor Gottes Angesicht: ich lüge nicht!

Gal 1,21 Darauf kam ich in die Gegenden
von Syrien und Cilicien.

Gal 1,22 Ich war aber den Gemeinden von
Judäa, die in Christus sind, von Angesicht unbekannt.

Gal 1,23 Sie hatten nur gehört: der,
welcher uns einst verfolgte, predigt jetzt als Evangelium den Glauben,
welchen er einst zerstörte!

Gal 1,24 Und sie priesen Gott
meinethalben.

Gal-0902

Was während dem ersten Konzil der Gemeinde in Jerusalem geschah

Gal 2,1 Darauf, nach
vierzehn Jahren, zog ich wiederum nach Jerusalem hinauf mit Barnabas und nahm
auch Titus mit.

Gal 2,2 Ich zog aber hinauf infolge einer
Offenbarung und legte ihnen, insbesondere den Angesehenen, das Evangelium
vor, das ich unter den Heiden verkündige, damit ich nicht etwa vergeblich
liefe oder gelaufen wäre.

Gal 2,3 Es wurde aber nicht einmal mein
Begleiter, Titus, obschon er ein Grieche ist, gezwungen, sich beschneiden zu
lassen.

Gal 2,4 Was aber die eingeschlichenen
falschen Brüder betrifft, die sich eingedrängt hatten, um unsere Freiheit
auszukundschaften, die wir in Christus Jesus haben, damit sie uns unterjochen
könnten, -

Gal 2,5 denen gaben wir auch nicht eine
Stunde nach, daß wir uns ihnen unterworfen hätten, damit die Wahrheit des
Evangeliums bei euch bestehen bliebe.

Gal 2,6 Von denen aber, die etwas gelten
- was sie früher waren, ist mir gleich

Gal 2,7 sondern im Gegenteil, als sie
sahen, daß ich mit dem Evangelium an die Unbeschnittenen betraut bin,
gleichwie Petrus mit dem an die Beschneidung -

Gal 2,8 denn der, welcher in Petrus
kräftig wirkte zum Apostelamt unter der Beschneidung, der wirkte auch in mir
kräftig für die Heiden -,

Gal 2,9 und als sie die Gnade erkannten,
die mir gegeben ist, reichten Jakobus und Kephas und Johannes, die für Säulen
gelten, mir und Barnabas die Hand der Gemeinschaft, damit wir unter den
Heiden, sie aber unter der Beschneidung wirkten

Gal 2,10 nur sollten wir der Armen
gedenken, was ich mich auch beflissen habe zu tun.

Paulus berichtet, wie er Petrus in Antiochien widerstand

Gal 2,11 Als aber Petrus nach Antiochia
kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn er war angeklagt.

Gal 2,12 Bevor nämlich etliche von
Jakobus kamen, aß er mit den Heiden

Gal 2,13 Und es heuchelten mit ihm auch
die übrigen Juden, so daß selbst Barnabas von ihrer Heuchelei mitfortgerissen
wurde.

Gal 2,14 Als ich aber sah, daß sie nicht
richtig wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor
allen: Wenn du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, was
zwingst du die Heiden, jüdisch zu leben?

Der Gläubige ist tot für das Gesetz; das Urteil wurde ausgeführt

Gal 2,15 Wir sind von Natur Juden und
nicht Sünder aus den Heiden

Gal 2,16 da wir aber erkannt haben, daß
der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern durch den
Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig
geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden, und
nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt
wird.

Gal 2,17 Wenn wir aber, die wir in
Christus gerechtfertigt zu werden suchen, auch selbst als Sünder erfunden
würden, wäre demnach Christus ein Sündendiener? Das sei ferne!

Gal 2,18 Denn wenn ich das, was ich
niedergerissen habe, wieder aufbaue, so stelle ich mich selbst als Übertreter
hin.

Gal 2,19 Nun bin ich aber durchs Gesetz
dem Gesetz gestorben, um Gott zu leben, ich bin mit Christus
gekreuzigt.

Das Leben des Gläubigen ist die Auswirkung des in ihm lebenden Christus

Gal 2,20 Und nicht mehr lebe ich, sondern
Christus lebt in mir

Die Mischung zwischen Gesetz und Gnade in der Rechtfertigung macht die Gnade wirkungslos

Gal 2,21 Ich setze die Gnade Gottes nicht
beiseite

Gal-0903

Die Rechtfertigung geschieht allein durch den Glauben, völlig getrennt von dem Gesetz

Die Gabe des Geistes wird durch den Glauben empfangen

Gal 3,1 O ihr
unverständigen Galater, wer hat euch bezaubert, der Wahrheit nicht zu
gehorchen, euch, denen Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor die Augen
gemalt worden war?

Gal 3,2 Das allein will ich von euch
lernen: Habt ihr den Geist durch Gesetzeswerke empfangen oder durch die
Predigt vom Glauben?

Gal 3,3 Seid ihr so unverständig? Im
Geiste habt ihr angefangen und wollt nun im Fleisch vollenden?

Gal 3,4 So viel habt ihr umsonst
erlitten? Wenn es wirklich umsonst ist!

Gal 3,5 Der euch nun den Geist darreicht
und Kräfte in euch wirken läßt, [tut er es] durch Gesetzeswerke oder durch
die Predigt vom Glauben?

Der Bund mit Abraham ist ein Bund des Glaubens

Gal 3,6 Gleichwie «Abraham Gott geglaubt
hat und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde»,

Gal 3,7 so erkennet auch, daß die aus dem
Glauben [Gerechten] Abrahams Kinder sind.

Gal 3,8 Da es nun die Schrift voraussah,
daß Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham zum
voraus das Evangelium verkündigt: «In dir sollen alle Völker gesegnet
werden.» -

Gal 3,9 So werden nun die, welche aus dem
Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham.

Wer unter den Werken des Gesetzes steht, ist unter dem Fluch des Gesetzes

Gal 3,10 Denn alle, die aus
Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch

Gal 3,11 Daß aber im Gesetz niemand vor
Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar

Gal 3,12 Das Gesetz aber lautet nicht:
«Aus Glauben», sondern: «wer es tut, wird dadurch leben».

Christus hat den Fluch des Gesetzes getragen

Gal 3,13 Christus hat uns losgekauft von
dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns wurde

Gal 3,14 damit der Segen Abrahams zu den
Heiden käme in Christus Jesus, auf daß wir durch den Glauben den Geist
empfingen, der verheißen worden war.

Gal 3,15 Brüder, ich rede nach
Menschenweise: Sogar eines Menschen Testament, wenn es bestätigt ist, hebt
niemand auf oder verordnet etwas dazu.

Gal 3,16 Nun aber sind die Verheißungen
dem Abraham und seinem Samen zugesprochen worden. Es heißt nicht: «und den
Samen», als von vielen, sondern als von einem: «und deinem Samen», welcher
ist Christus.

Das Gesetz hat dem Bund des Glaubens mit Abraham keine neue Bedingung hinzugefügt

Gal 3,17 Das aber sage ich: Ein von Gott
auf Christus hin zuvor bestätigtes Testament wird durch das 430 Jahre hernach
entstandene Gesetz nicht ungültig gemacht, so daß die Verheißung aufgehoben
würde.

Gal 3,18 Denn käme das Erbe durchs
Gesetz, so käme es nicht mehr durch Verheißung

Der Zweck des Gesetzes ist die Verurteilung des Sünders und dadurch eine vorbereitende Erziehung zur Gnade

Gal 3,19 Wozu nun das Gesetz? Der
Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt, bis der Same käme, dem die
Verheißung gilt, und es ist durch Engel übermittelt worden in die Hand eines
Mittlers.

Gal 3,20 Ein Mittler aber ist nicht nur
[Mittler] von einem

Gal 3,21 Ist nun das Gesetz wider die
Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben wäre, das
Leben schaffen könnte, so käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem
Gesetz.

Gal 3,22 Aber die Schrift hat alles unter
die Sünde zusammengeschlossen, damit die Verheißung durch den Glauben an
Jesus Christus denen gegeben würde, die da glauben.

Gal 3,23 Bevor aber der Glaube kam,
wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin,
der geoffenbart werden sollte.

Gal 3,24 So ist also das Gesetz unser
Zuchtmeister geworden auf Christus hin, damit wir durch den Glauben
gerechtfertigt würden.

Die Herrschaft über das Leben des Gläubigen geschieht durch die Gnade und nicht durch das Gesetz

Gal 3,25 Nachdem aber der Glaube gekommen
ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister

Der gerechtfertigte Gläubige ist ein Sohn in der Familie Gottes

Gal 3,26 denn ihr alle seid Gottes Kinder
durch den Glauben, in Christus Jesus

Gal 3,27 denn so viele von euch in
Christus getauft sind, die haben Christus angezogen.

Gal 3,28 Da ist weder Jude noch Grieche,
da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Weib

Gal 3,29 Gehört ihr aber Christus an, so
seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.

Gal-0904

Gal 4,1 Ich sage
aber: Solange der Erbe unmündig ist, besteht zwischen ihm und einem Knechte
kein Unterschied obwohl er Herr aller Güter ist

Gal 4,2 sondern er steht unter Vormündern
und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit.

Gal 4,3 Ebenso waren auch wir, als wir
noch unmündig waren, den Elementen der Welt als Knechte unterworfen.

Der Gläubige ist befreit, er ist nicht mehr unter dem Gesetz

Gal 4,4 Als aber die Zeit erfüllt war,
sandte Gott Seinen Sohn, von einem Weibe geboren und unter das Gesetz
getan,

Gal 4,5 damit er die, welche unter dem
Gesetz waren, loskaufte, auf daß wir das Sohnesrecht empfingen.

Der Geist bestätigt die Kindschaft des Gläubigen

Gal 4,6 Weil ihr denn Söhne seid, hat
Gott den Geist Seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der schreit: Abba,
Vater!

Gal 4,7 So bist du also nicht mehr
Knecht, sondern Sohn

Gesetzlichkeit ist eine Religion für Anfänger

Gal 4,8 Damals aber, als ihr Gott nicht
kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind.

Gal 4,9 Nun aber, da ihr Gott erkannt
habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wie möget ihr euch wiederum den
schwachen und armseligen Elementen zuwenden, denen ihr von neuem dienen
wollt?

Gal 4,10 Ihr beobachtet Tage und Monate
und [heilige] Zeiten und Jahre.

Gal 4,11 Ich fürchte für euch, daß ich am
Ende vergeblich um euch gearbeitet habe.

Gal 4,12 Werdet doch wie ich, denn ich
bin wie ihr. Ich bitte euch, meine Brüder! Ihr habt mir nichts zuleide
getan

Gal 4,13 ihr wisset aber, daß ich bei
leiblicher Schwachheit euch zum erstenmal das Evangelium verkündigt
habe.

Gal 4,14 Und ihr habt die mir am Fleische
widerfahrene Anfechtung nicht gering angeschlagen oder gar verabscheut,
sondern wie einen Engel Gottes nahmet ihr mich auf, wie Christus Jesus.

Durch Gesetzlichkeit haben die Galater ihren Segen verloren

Gal 4,15 Was ist nun aus eurer
Glückseligkeit geworden? Denn ich gebe euch das Zeugnis, daß ihr wenn möglich
eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.

Gal 4,16 Bin ich also euer Feind
geworden, weil ich euch die Wahrheit sage?

Gal 4,17 Sie eifern um euch nicht in
edler Weise, sondern wollen euch ausschließen, damit ihr um sie eifert.

Gal 4,18 Eifern ist gut, wenn es für das
Gute geschieht, und zwar allezeit, nicht nur in meiner Gegenwart bei
euch.

Die beiden Ordnungen, Gesetz und Gnade, können nicht zusammen herrschen

Gal 4,19 Meine Kindlein, um die ich
abermals Geburtswehen leide, bis daß Christus in euch Gestalt gewinnt -

Gal 4,20 wie gerne wollte ich jetzt bei
euch sein und meine Stimme wandeln, denn ich weiß nicht, wo ich mit euch
daran bin.

Gal 4,21 Saget mir, die ihr unter dem
Gesetz sein wollt: höret ihr das Gesetz nicht?

Gal 4,22 Es steht doch geschrieben, daß
Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Sklavin, den andern von der
Freien.

Gal 4,23 Der von der Sklavin war nach dem
Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung.

Gal 4,24 Das hat einen bildlichen Sinn:
Es sind zwei Bündnisse

Gal 4,25 Denn «Hagar» bedeutet in Arabien
den Berg Sinai und entspricht dem jetzigen Jerusalem, weil dieses samt seinen
Kindern in Knechtschaft ist.

Gal 4,26 Das obere Jerusalem aber ist
frei, und dieses ist unsere Mutter.

Gal 4,27 Denn es steht geschrieben:
«Freue dich, Unfruchtbare, die du nicht gebierst

Gal 4,28 Wir aber, Brüder, sind nach der
Weise des Isaak Kinder der Verheißung.

Gal 4,29 Doch gleichwie damals der nach
dem Fleisch Geborene den nach dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch
jetzt.

Gal 4,30 Was sagt aber die Schrift:
«Stoße aus die Sklavin und ihren Sohn! Denn der Sohn der Sklavin soll nicht
erben mit dem Sohn der Freien.»

Gal 4,31 So sind wir also, meine Brüder,
nicht Kinder der Sklavin, sondern der Freien.

Gal-0905

Gal 5,1 Für die
Freiheit hat uns Christus befreit

Die Kennzeichen des Lebens eines Gläubigen, der allein durch den Glauben gerechtfertigt ist

Gal 5,2 Siehe, ich Paulus, sage euch:
Wenn ihr euch beschneiden lasset, wird euch Christus nichts nützen.

Gal 5,3 Ich bezeuge abermals einem jeden,
der sich beschneiden läßt, daß er schuldig ist, das ganze Gesetz zu
halten.

Gal 5,4 Ihr seid losgetrennt von
Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt, ihr seid aus der Gnade
gefallen.

Gal 5,5 Wir aber erwarten im Geiste durch
den Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit

Gal 5,6 denn in Christus Jesus gilt weder
Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch
Liebe wirksam ist.

Gal 5,7 Ihr liefet fein, wer hat euch
aufgehalten, daß ihr der Wahrheit nicht gehorchet?

Gal 5,8 Die Überredung kommt nicht von
dem, der euch berufen hat.

Gal 5,9 Ein wenig Sauerteig durchsäuert
den ganzen Teig.

Gal 5,10 Ich traue euch aber zu in dem
Herrn, daß ihr nicht anders gesinnt sein werdet. Wer euch aber verwirrt, der
wird das Urteil tragen, wer er auch sei.

Gal 5,11 Ich aber, meine Brüder, wenn ich
noch die Beschneidung predigte, würde ich dann noch verfolgt? Dann hätte das
Ärgernis des Kreuzes aufgehört!

Gal 5,12 O, daß sie auch abgeschnitten
würden, die euch verwirren!

Gal 5,13 Denn ihr, meine Brüder, seid zur
Freiheit berufen

Gal 5,14 Denn das ganze Gesetz wird in
einem Worte erfüllt, in dem: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich
selbst.»

Gal 5,15 Wenn ihr einander aber beißet
und fresset, so sehet zu, daß ihr nicht voneinander verzehrt werdet!

Die Heiligung geschieht durch den Geist, nicht durch das Gesetz

Gal 5,16 Ich sage aber: Wandelt im Geist,
so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen.

Der Geist gibt Sieg über die Sünde

Gal 5,17 Denn das Fleisch gelüstet wider
den Geist und den Geist wider das Fleisch

Gal 5,18 Werdet ihr aber vom Geist
geleitet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.

Gal 5,19 Offenbar sind aber die Werke des
Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinigkeit, Ausschweifung

Gal 5,20 Götzendienst, Zauberei,
Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Ehrgeiz, Zwietracht, Spaltungen, Neid,
Mord

Gal 5,21 Trunkenheit, Gelage und
dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß
die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden.

Der Charakter des Gläubigen wird durch den Heiligen Geist gewirkt, nicht durch eigene Anstrengung

Gal 5,22 Die Frucht des Geistes aber ist
Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut,
Enthaltsamkeit.

Gal 5,23 Gegen solche Dinge gibt es kein
Gesetz.

Gal 5,24 Welche aber Christus angehören,
die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden.

Gal 5,25 Wenn wir im Geiste leben, so
lasset uns auch im Geiste wandeln.

Gal 5,26 Laßt uns nicht nach eitlem Ruhme
gierig sein, einander nicht herausfordern noch beneiden!

Gal-0906

Die Auswirkung des neuen Lebens in Christus Jesus

Das neue Leben als eine Bruderschaft

Der Fall eines sündigen Bruders

Gal 6,1 Brüder, wenn
auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, so helfet ihr, die ihr
geistlich seid, einem solchen im Geiste der Sanftmut wieder zurecht

Der Fall eines belasteten Bruders

Gal 6,2 Traget einer des andern Lasten,
und so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen!

Gal 6,3 Denn wenn jemand glaubt, etwas zu
sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst.

Gal 6,4 Ein jeglicher aber prüfe sein
eigenes Werk, und dann wird er für sich selbst den Ruhm haben und nicht für
einen andern

Gal 6,5 denn ein jeglicher soll seine
eigene Bürde tragen.

Der Fall eines lehrenden Bruders

Gal 6,6 Wer im Wort unterrichtet wird,
der gebe dem, der ihn unterrichtet, Anteil an allen Gütern.

Das neue Leben als Verantwortung

Gal 6,7 Irret euch nicht

Gal 6,8 Denn wer auf sein Fleisch sät,
wird vom Fleisch Verderben ernten

Gal 6,9 Laßt uns aber im Gutestun nicht
müde werden

Das neue Leben in der Wohltätigkeit

Gal 6,10 So laßt uns nun, wo wir
Gelegenheit haben, an jedermann Gutes tun, allermeist an den
Glaubensgenossen.

Das neue Leben in der Hingabe der Liebe

Gal 6,11 Sehet, wie weitläufig ich euch
geschrieben habe mit eigener Hand!

Gal 6,12 Alle, die im Fleische wohlangesehen sein wollen, nötigen euch, daß ihr euch beschneiden lasset, nur damit sie nicht mit dem Kreuze Christi verfolgt werden.

Gal 6,13 Denn nicht einmal sie, die
beschnitten sind, halten das Gesetz, sondern sie verlangen, daß ihr euch
beschneiden lasset, damit sie sich eures Fleisches rühmen können.

Der neue Ruhm des neuen Lebens

Gal 6,14 Von mir aber sei es ferne, mich
zu rühmen, denn allein des Kreuzes unsres Herrn Jesus Christus, durch welches
mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.

Gal 6,15 Denn in Christus Jesus gilt
weder Beschnitten- noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue
Kreatur.

Der Friede des neuen Lebens

Gal 6,16 Soviele nach dieser Regel
wandeln, über die komme Frieden und Erbarmen, und über das Israel
Gottes!

Schluss: die neue Gemeinschaft des Leidens

Gal 6,17 Im übrigen mache mir niemand
weitere Mühe

Gal 6,18 Die Gnade unsres Herrn Jesus
Christus sei mit eurem Geist, ihr Brüder! Amen.

Hebr-1901

Einleitung

Hebr 1,1 Nachdem Gott
vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch
die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den
Sohn,

Hebr 1,2 welchen er zum Erben von allem
eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat

Hebr 1,3 welcher, da er die Ausstrahlung
seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt
mit dem Wort seiner Kraft, und nachdem er die Reinigung unserer Sünden durch
sich selbst vollbracht, sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt
hat

Christus als Persönlichkeit höher als alle andern

Der Sohn ist höher als die Engel

Hebr 1,4 und um so viel mächtiger
geworden ist als die Engel, als der Name, den er ererbt hat, ihn vor ihnen
auszeichnet.

Hebr 1,5 Denn zu welchem von den Engeln
hat er jemals gesagt: «Du bist mein Sohn

Hebr 1,6 Und wie er den Erstgeborenen
wiederum in die Welt einführt, spricht er: «Und es sollen ihn alle Engel
Gottes anbeten!»

Hebr 1,7 Von den Engeln zwar heißt es:
«Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen»

Hebr 1,8 aber von dem Sohn: «Dein Thron,
o Gott, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das Zepter deines Reiches ist ein
gerades Zepter

Hebr 1,9 du hast Gerechtigkeit geliebt
und Ungerechtigkeit gehaßt, darum hat dich, Gott, dein Gott mit Freudenöl
gesalbt, mehr als deine Genossen!»

Hebr 1,10 Und: «Du, Herr, hast im Anfang
die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.

Hebr 1,11 Sie werden vergehen, du aber
bleibst

Hebr 1,12 und wie einen Mantel wirst du
sie zusammenrollen, und sie sollen verwandelt werden. Du aber bleibst, der du
bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.»

Hebr 1,13 Zu welchem von den Engeln aber
hat er jemals gesagt: «Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde
hinlege als Schemel deiner Füße»?

Hebr 1,14 Sind sie nicht allzumal
dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienste um derer willen, welche das Heil
ererben sollen?

Hebr-1902

Warnung an die Hörer

Hebr 2,1 Darum sollen
wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa
daran vorbeigleiten.

Hebr 2,2 Denn wenn das durch Engel
gesprochene Wort zuverlässig war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam
den gerechten Lohn empfing,

Hebr 2,3 wie wollen wir entfliehen, wenn
wir ein so großes Heil versäumen, welches zuerst durch den Herrn gepredigt
wurde und dann von denen, die ihn gehört hatten, uns bestätigt worden
ist?

Hebr 2,4 Und Gott gab sein Zeugnis dazu
mit Zeichen und Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des
heiligen Geistes nach seinem Willen.

Gottes Vorsatz: die Erde soll der Menschheit unterworfen werden

Hebr 2,5 Denn nicht Engeln hat er die
zukünftige Welt, von der wir reden, unterstellt.

Hebr 2,6 Es bezeugt aber einer irgendwo
und spricht: «Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, oder des Menschen
Sohn, daß du zu ihm siehst?

Hebr 2,7 Du hast ihn ein wenig niedriger
gemacht als die Engel, mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt

Hebr 2,8 Indem er ihm aber alles
unterwarf, ließ er ihm nichts ununterworfen

Jesus wurde für kurze Zeit niedriger als die Engel

Hebr 2,9 den aber, der ein wenig unter
die Engel erniedrigt worden ist, Jesus, sehen wir wegen des Todesleidens mit
Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes Gnade für jedermann den
Tod schmeckte.

Hebr 2,10 Denn es ziemte dem, um
dessentwillen alles und durch den alles ist, als er viele Kinder zur
Herrlichkeit führte, den Anführer ihres Heils durch Leiden zu
vollenden.

Hebr 2,11 Denn sowohl der, welcher
heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, stammen alle von einem
ab.

Hebr 2,12 Aus diesem Grunde schämt er
sich auch nicht, sie Brüder zu nennen, sondern spricht: «Ich will deinen
Namen meinen Brüdern verkündigen

Hebr 2,13 Und wiederum: «Ich will mein
Vertrauen auf ihn setzen»

Hebr 2,14 Da nun die Kinder Fleisch und
Blut gemeinsam haben, ist er in ähnlicher Weise dessen teilhaftig geworden,
damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der des Todes Gewalt
hat, nämlich den Teufel,

Hebr 2,15 und alle diejenigen befreite,
welche durch Todesfurcht ihr ganzes Leben hindurch in Knechtschaft gehalten
wurden.

Hebr 2,16 Denn er nimmt sich ja nicht der
Engel an, sondern des Samens Abrahams nimmt er sich an.

Hebr 2,17 Daher mußte er in allem den
Brüdern ähnlich werden, damit er barmherzig würde und ein treuer
Hoherpriester vor Gott, um die Sünden des Volkes zu sühnen

Hebr 2,18 denn worin er selbst gelitten
hat, als er versucht wurde, kann er denen helfen, die versucht werden.

Hebr-1903

Die Ruhe Gottes

Christus, der Sohn, höher als Mose, der Knecht

Hebr 3,1 Daher, ihr
heiligen Brüder, Genossen einer himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel
und Hohenpriester unsres Bekenntnisses, Jesus,

Hebr 3,2 welcher treu ist dem, der ihn
gemacht hat, wie auch Mose, in seinem ganzen Hause.

Hebr 3,3 Denn dieser ist größerer Ehre
wertgeachtet worden als Mose, wie ja doch der, welcher ein Haus bereitet hat,
mehr Ehre verdient als das Haus selbst.

Hebr 3,4 Denn jedes Haus wird von jemand
bereitet

Hebr 3,5 Auch Mose zwar ist treu gewesen
in seinem ganzen Hause als Diener, zum Zeugnis dessen, was gesagt werden
sollte,

Hebr 3,6 Christus aber als Sohn über sein
eigenes Haus

Ermahnung: die Generation, die Ägypten verliess, konnte nicht in die Ruhe in Kanaan eingehen wegen ihres Unglaubens

Hebr 3,7 Darum, wie der heilige Geist
spricht: «Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure
Herzen nicht,

Hebr 3,8 wie in der Verbitterung am Tage
der Versuchung in der Wüste, da mich eure Väter versuchten

Hebr 3,9 sie prüften mich und sahen meine
Werke vierzig Jahre lang.

Hebr 3,10 Darum ward ich entrüstet über
dieses Geschlecht und sprach: Immerdar irren sie mit ihrem Herzen!

Hebr 3,11 Sie aber erkannten meine Wege
nicht,so daß ich schwur in meinem Zorn: Sie sollen nicht eingehen in meine
Ruhe!»

Hebr 3,12 Sehet zu, ihr Brüder, daß nicht
jemand von euch ein böses, ungläubiges Herz habe, im Abfall begriffen von dem
lebendigen Gott

Hebr 3,13 sondern ermahnet einander jeden
Tag, solange es «heute» heißt, damit nicht jemand unter euch verstockt werde
durch Betrug der Sünde!

Hebr 3,14 Denn wir sind Christi Genossen
geworden, wenn wir die anfängliche Zuversicht bis ans Ende
festbehalten,

Hebr 3,15 solange gesagt wird: «Heute,
wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht, wie in
der Verbitterung.»

Hebr 3,16 Welche wurden denn verbittert,
als sie es hörten? Waren es denn nicht alle, die unter Mose aus Ägypten
ausgezogen waren?

Hebr 3,17 Welchen zürnte er aber vierzig
Jahre lang? Waren es nicht die, welche gesündigt hatten, deren Leiber in der
Wüste fielen?

Hebr 3,18 Welchen schwur er aber, daß sie
nicht in seine Ruhe eingehen sollten, als nur denen, die ungehorsam gewesen
waren?

Hebr 3,19 Und wir sehen, daß sie nicht
eingehen konnten wegen des Unglaubens.

Hebr-1904

Die bessere Ruhe für den Gläubigen

Hebr 4,1 So laßt uns
nun fürchten, daß nicht etwa, während doch eine Verheißung zum Eingang in
seine Ruhe hinterlassen ist, jemand von euch als zu spät gekommen
erscheine!

Hebr 4,2 Denn auch uns ist die gute
Botschaft verkündigt worden, gleichwie jenen

Hebr 4,3 Denn wir, die wir gläubig
geworden sind, gehen in die Ruhe ein, wie er gesagt hat: «Daß ich schwur in
meinem Zorn, sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen».

Hebr 4,4 Und doch waren die Werke seit
Grundlegung der Welt beendigt

Hebr 4,5 und in dieser Stelle wiederum:
«Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen!»

Hebr 4,6 Da nun noch vorbehalten bleibt,
daß etliche in sie eingehen sollen, und die, welchen zuerst die gute
Botschaft verkündigt worden ist, wegen ihres Ungehorsams nicht eingegangen
sind,

Hebr 4,7 so bestimmt er wiederum einen
Tag, ein «Heute», indem er nach so langer Zeit durch David sagt, wie schon
angeführt: «Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure
Herzen nicht!»

Hebr 4,8 Denn hätte Josua sie zur Ruhe
gebracht, so würde nicht hernach von einem anderen Tage gesprochen.

Der Gläubige kommt zur Ruhe in dem vollkommenen Werk der Erlösung

Hebr 4,9 Also bleibt dem Volke Gottes
noch eine Sabbatruhe vorbehalten

Hebr 4,10 denn wer in seine Ruhe
eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken, gleichwie Gott von
den seinigen.

Hebr 4,11 So wollen wir uns denn
befleißigen, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand als gleiches
Beispiel des Unglaubens zu Fall komme.

Hebr 4,12 Denn das Wort Gottes ist
lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es
dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist
ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens

Hebr 4,13 und keine Kreatur ist vor ihm
unsichtbar, es ist aber alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen,
welchem wir Rechenschaft zu geben haben.

Hebr 4,14 Da wir nun einen großen
Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn
Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis!

Hebr 4,15 Denn wir haben nicht einen
Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten,
sondern der in allem gleich [wie wir] versucht worden ist, doch ohne
Sünde.

Hebr 4,16 So lasset uns nun mit
Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit
erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!

Hebr-1905

Der Vorrang und die Endgültigkeit des Priestertums Christi

Der Gläubige wird aus Gnaden in vollkommener Ruhe bewahrt

Das Amt des Hohenpriesters

Hebr 5,1 Denn jeder
aus Menschen genommene Hohepriester wird für Menschen eingesetzt, zum Dienst
vor Gott, um sowohl Gaben darzubringen, als auch Opfer für Sünden.

Hebr 5,2 Ein solcher kann Nachsicht üben
mit den Unwissenden und Irrenden, da er auch selbst mit Schwachheit behaftet
ist

Hebr 5,3 und ihretwegen muß er, wie für
das Volk, so auch für sich selbst, opfern für die Sünden.

Hebr 5,4 Und keiner nimmt sich selbst die
Würde, sondern er wird von Gott berufen, gleichwie Aaron.

Christus, ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks

Hebr 5,5 So hat auch Christus sich nicht
selbst die hohepriesterliche Würde beigelegt, sondern der, welcher zu ihm
sprach: «Du bist mein Sohn

Hebr 5,6 Wie er auch an anderer Stelle
spricht: «Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung
Melchisedeks.»

Hebr 5,7 Und er hat in den Tagen seines
Fleisches Bitten und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht,
der ihn vom Tode retten konnte, und ist auch erhört [und befreit] worden von
dem Zagen.

Hebr 5,8 Und wiewohl er Sohn war, hat er
doch an dem, was er litt, den Gehorsam gelernt

Hebr 5,9 und [so] zur Vollendung gelangt,
ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden,

Hebr 5,10 von Gott zubenannt:
Hoherpriester «nach der Ordnung Melchisedeks».

Aufforderung und Warnung

Hebr 5,11 Davon haben wir nun viel zu
sagen, und solches, was schwer zu erklären ist, weil ihr träge geworden seid
zum Hören

Hebr 5,12 und obschon ihr der Zeit nach
Lehrer sein solltet, habt ihr wieder nötig, daß man euch gewisse
Anfangsgründe der Aussprüche Gottes lehre, und seid der Milch bedürftig
geworden und nicht fester Speise.

Hebr 5,13 Denn wer noch Milch genießt,
der ist unerfahren im Worte der Gerechtigkeit

Hebr 5,14 Die feste Speise aber ist für
die Gereiften, deren Sinne durch Übung geschult sind zur Unterscheidung des
Guten und des Bösen.

Hebr-1906

Der Fortschritt zur geistlichen Reife

Hebr 6,1 Darum wollen
wir [jetzt] die Anfangslehre von Christus verlassen und zur Vollkommenheit
übergehen, nicht abermals den Grund legen mit der Buße von toten Werken und
dem Glauben an Gott,

Hebr 6,2 mit der Lehre von Taufen, von
der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht.

Hebr 6,3 Und das wollen wir tun, wenn
Gott es zuläßt.

Hebr 6,4 Denn es ist unmöglich, die,
welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben
und des heiligen Geistes teilhaftig geworden sind

Hebr 6,5 und das gute Wort Gottes, dazu
Kräfte der zukünftigen Welt geschmeckt haben,

Hebr 6,6 wenn sie dann abgefallen sind,
wieder zu erneuern zur Buße, während sie sich selbst den Sohn Gottes wiederum
kreuzigen und zum Gespött machen!

Hebr 6,7 Denn ein Erdreich, welches den
Regen trinkt, der sich öfters darüber ergießt und nützliches Gewächs
hervorbringt denen, für die es bebaut wird, empfängt Segen von Gott

Hebr 6,8 welches aber Dornen und Disteln
trägt, ist untauglich und dem Fluche nahe, es wird zuletzt verbrannt.

Hebr 6,9 Wir sind aber überzeugt, Brüder,
daß euer Zustand besser ist und dem Heile näher kommt, obgleich wir so
reden.

Hebr 6,10 Denn Gott ist nicht ungerecht,
daß er eurer Arbeit und der Liebe vergäße, die ihr gegen seinen Namen
bewiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dienet.

Hebr 6,11 Wir wünschen aber, daß jeder
von euch denselben Fleiß bis ans Ende beweise, entsprechend der vollen
Gewißheit der Hoffnung,

Hebr 6,12 daß ihr ja nicht träge werdet,
sondern Nachfolger derer, welche durch Glauben und Geduld die Verheißungen
ererben.

Der Hohepriester des Gläubigen ist durch den Vorhand eingegangen und macht den Zugang des Gläubigen gewiss

Hebr 6,13 Denn als Gott dem Abraham die
Verheißung gab, schwur er, da er bei keinem Größeren schwören konnte, bei
sich selbst

Hebr 6,14 und sprach: «Wahrlich, ich will
dich reichlich segnen und mächtig vermehren!»

Hebr 6,15 Und da er sich so geduldete,
erlangte er die Verheißung.

Hebr 6,16 Menschen schwören ja bei dem
Größeren, und für sie ist der Eid das Ende alles Widerspruchs und dient als
Bürgschaft.

Hebr 6,17 Darum ist Gott, als er den
Erben der Verheißung in noch stärkerem Maße beweisen wollte, wie unwandelbar
sein Ratschluß sei, mit einem Eid ins Mittel getreten,

Hebr 6,18 damit wir durch zwei
unwandelbare Tatsachen, bei welchen Gott unmöglich lügen konnte, einen
starken Trost haben, wir, die wir unsere Zuflucht dazu nehmen, die
dargebotene Hoffnung zu ergreifen,

Hebr 6,19 [und] welche wir festhalten als
einen sicheren und festen Anker der Seele, der auch hineinreicht ins Innere,
hinter den Vorhang,

Hebr 6,20 wohin als Vorläufer Jesus für
uns eingegangen ist, nach der Ordnung Melchisedeks Hoherpriester geworden in
Ewigkeit.

Hebr-1907

Der historische Melchisedek ist ein Typus auf Christus

Hebr 7,1 Denn dieser
Melchisedek - König zu Salem, Priester Gottes, des Allerhöchsten, der Abraham
entgegenkam, als er von der Niederwerfung der Könige zurückkehrte, und ihn
segnete,

Hebr 7,2 dem auch Abraham den Zehnten von
allem gab, der zunächst, wenn man [seinen Namen] übersetzt, «König der
Gerechtigkeit» heißt, dann aber auch «König von Salem», das heißt König des
Friedens,

Hebr 7,3 ohne Vater, ohne Mutter, ohne
Geschlechtsregister, der weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens hat -,
der ist mit dem Sohne Gottes verglichen und bleibt Priester für
immerdar.

Das Priestertum des Melchisedek ist grösser als das Aarons

(a) weil Aaron in Abraham den Zehnten an Melchisedek gab

Hebr 7,4 Sehet aber, wie groß der ist,
dem auch Abraham, der Patriarch, den Zehnten von der Beute gab!

Hebr 7,5 Zwar haben auch diejenigen von
den Söhnen Levis, welche das Priesteramt empfangen, den Auftrag, vom Volke
den Zehnten zu nehmen nach dem Gesetz, also von ihren Brüdern, obschon diese
aus Abrahams Lenden hervorgegangen sind

Hebr 7,6 der aber, der sein Geschlecht
nicht von ihnen herleitet, hat von Abraham den Zehnten genommen und den
gesegnet, der die Verheißungen hatte!

Hebr 7,7 Nun ist es aber
unwidersprechlich so, daß das Geringere von dem Höheren gesegnet wird

Hebr 7,8 und hier zwar nehmen sterbliche
Menschen den Zehnten, dort aber einer, von welchem bezeugt wird, daß er
lebt.

Hebr 7,9 Und sozusagen ist durch Abraham
auch für Levi, den Zehntenempfänger, der Zehnte entrichtet worden

Hebr 7,10 denn er war noch in der Lende
des Vaters, als dieser mit Melchisedek zusammentraf!

(b) weil das Priestertum Aarons nichts vollkommen machen konnte

Hebr 7,11 Wenn nun das Vollkommenheit
wäre, was durch das levitische Priestertum kam - denn unter diesem hat das
Volk das Gesetz empfangen -, wozu wäre es noch nötig, daß ein anderer
Priester «nach der Ordnung Melchisedeks» auftrete und nicht einer «nach der
Ordnung Aarons» bezeichnet werde?

Hebr 7,12 Denn wenn das Priestertum
verändert wird, so muß notwendigerweise auch eine Änderung des Gesetzes
erfolgen.

Hebr 7,13 Denn der, auf welchen sich
jener Ausspruch bezieht, gehört einem andern Stamme an, von welchem keiner
des Altars gepflegt hat

Hebr 7,14 denn es ist ja bekannt, daß
unser Herr aus Juda entsprossen ist, zu welchem Stamm Mose nichts auf
Priester bezügliches geredet hat.

Hebr 7,15 Und noch viel klarer liegt die
Sache, wenn nach der Ähnlichkeit mit Melchisedek ein anderer Priester
aufsteht,

Hebr 7,16 welcher es nicht nach dem
Gesetz eines fleischlichen Gebotes geworden ist, sondern nach der Kraft
unauflöslichen Lebens

Hebr 7,17 denn es wird bezeugt: «Du bist
Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.»

Hebr 7,18 Da erfolgt ja sogar eine
Aufhebung des vorher gültigen Gebotes, seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit
wegen -

Hebr 7,19 denn das Gesetz hat nichts zur
Vollkommenheit gebracht -, zugleich aber die Einführung einer besseren
Hoffnung, durch welche wir Gott nahen können.

Hebr 7,20 Und um so mehr, als dies nicht
ohne Eidschwur geschah - denn jene sind ohne Eidschwur Priester
geworden,

Hebr 7,21 dieser aber mit einem Eid durch
den, der zu ihm sprach: «Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht
gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit» -

Hebr 7,22 um so viel mehr ist Jesus auch
eines bessern Bundes Bürge geworden.

(c) weil die Priester aus Aarons Geschlecht starben; Christus lebt für immer

Hebr 7,23 Und jene sind in großer Anzahl
Priester geworden, weil der Tod sie am Bleiben verhinderte

Hebr 7,24 er aber hat, weil er in
Ewigkeit bleibt, ein unübertragbares Priestertum.

Hebr 7,25 Daher kann er auch bis aufs
äußerste die retten, welche durch ihn zu Gott kommen, da er immerdar lebt, um
für sie einzutreten!

Hebr 7,26 Denn ein solcher Hoherpriester
geziemte uns, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert
und höher als der Himmel ist,

Hebr 7,27 der nicht wie die Hohenpriester
täglich nötig hat, zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen, darnach
für die des Volkes

Hebr 7,28 Denn das Gesetz macht Menschen
zu Hohenpriestern, die mit Schwachheit behaftet sind, das Wort des Eidschwurs
aber, der nach der Zeit des Gesetzes erfolgte, den Sohn, welcher für alle
Ewigkeit vollendet ist.

Hebr 6,20 wohin als Vorläufer Jesus für
uns eingegangen ist, nach der Ordnung Melchisedeks Hoherpriester geworden in
Ewigkeit.

Hebr-1908

(d) weil die Priester Aarons dem Schatten des Himmlischen dienten, Christus aber dient der Wirklichkeit, nämlich der Erfüllung der Schattenbilder

Hebr 8,1 Die
Hauptsache aber bei dem, was wir sagten, ist: Wir haben einen solchen
Hohenpriester, der zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel
sitzt,

Hebr 8,2 einen Diener des Heiligtums und
der wahrhaftigen Stiftshütte, welche der Herr errichtet hat, und nicht ein
Mensch.

Hebr 8,3 Denn jeder Hoherpriester wird
eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen

Hebr 8,4 Wenn er sich nun auf Erden
befände, so wäre er nicht einmal Priester, weil hier solche sind, die nach
dem Gesetz die Gaben opfern.

Hebr 8,5 Diese dienen einem Abbild und
Schatten des Himmlischen, gemäß der Weisung, die Mose erhielt, als er die
Stiftshütte anfertigen wollte: «Siehe zu», hieß es, «daß du alles nach dem
Vorbild machst, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist!»

(e) weil Christus der Mittler eines höheren Bundes ist

Hebr 8,6 Nun aber hat er einen um so
bedeutenderen Dienst erlangt, als er auch eines besseren Bundes Mittler ist,
der auf besseren Verheißungen ruht.

Der Neue Bund

Hebr 8,7 Denn wenn jener erste [Bund]
tadellos gewesen wäre, so würde nicht Raum für einen zweiten gesucht.

Hebr 8,8 Denn er tadelt sie doch, indem
er spricht: «Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Hause
Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen werde

Hebr 8,9 nicht wie der Bund, den ich mit
ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, als ich sie bei der Hand nahm, um sie
aus Ägyptenland zu führen - denn sie sind nicht in meinem Bund geblieben, und
ich ließ sie gehen, spricht der Herr -,

Hebr 8,10 sondern das ist der Bund, den
ich mit dem Hause Israel machen will nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich
will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben,
und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.

Hebr 8,11 Und es wird keiner mehr seinen
Mitbürger und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn!
denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter
ihnen

Hebr 8,12 denn ich werde gnädig sein
gegen ihre Ungerechtigkeiten und ihrer Sünden nicht mehr gedenken.» -

Hebr 8,13 Indem er sagt: «Einen neuen»,
hat er den ersten für veraltet erklärt

Hebr-1909

Die gottesdienstlichen Ordnungen und das Heiligtum des Alten Testamentes waren nur Typen

Hebr 9,1 Es hatte nun
zwar auch der erste [Bund] gottesdienstliche Ordnungen und das irdische
Heiligtum.

Hebr 9,2 Denn es war ein Zelt
aufgerichtet, das vordere, in welchem sich der Leuchter und der Tisch und die
Schaubrote befanden

Hebr 9,3 Hinter dem zweiten Vorhang aber
befand sich das Zelt, welches das Allerheiligste heißt

Hebr 9,4 zu diesem gehört der goldene
Räucheraltar und die Bundeslade, allenthalben mit Gold überzogen, und in
dieser war der goldene Krug mit dem Manna und die Rute Aarons, die geblüht
hatte, und die Tafeln des Bundes

Hebr 9,5 oben über ihr aber die Cherubim
der Herrlichkeit, die den Sühndeckel überschatteten, worüber jetzt nicht im
einzelnen zu reden ist.

Hebr 9,6 Da nun dieses so eingerichtet
ist, betreten zwar die Priester allezeit das vordere Zelt zur Verrichtung des
Gottesdienstes

Hebr 9,7 in das zweite Zelt aber geht
einmal im Jahr nur der Hohepriester, nicht ohne Blut, das er für sich selbst
und für die Versehen des Volkes darbringt.

Hebr 9,8 Damit zeigt der heilige Geist
deutlich, daß der Weg zum Heiligtum noch nicht geoffenbart sei, solange das
vordere Zelt Bestand habe.

Hebr 9,9 Dieses ist ein Gleichnis für die
gegenwärtige Zeit, da noch Gaben und Opfer dargebracht werden, welche, was
das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den
Gottesdienst verrichtet,

Hebr 9,10 da er sich nur auf Speisen und
Getränke und verschiedene Waschungen bezieht, auf fleischliche Verordnungen,
welche bis zur Zeit der Zurechtbringung auferlegt sind.

Das Heiligtum und das Opfer des Neuen Bundes sind Wirklichkeiten

Hebr 9,11 Als aber Christus kam als ein
Hoherpriester der zukünftigen Güter, ist er durch das größere und
vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser
Schöpfung ist,

Hebr 9,12 auch nicht durch das Blut von
Böcken und Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für allemal in das
Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden.

Hebr 9,13 Denn wenn das Blut von Böcken
und Stieren und die Besprengung mit der Asche der jungen Kuh die
Verunreinigten heiligt zu leiblicher Reinigkeit,

Hebr 9,14 wieviel mehr wird das Blut
Christi, der durch ewigen Geist sich selbst als ein tadelloses Opfer Gott
dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von toten Werken, zu dienen dem
lebendigen Gott!

Hebr 9,15 Darum ist er auch Mittler eines
neuen Bundes, damit - nach Verbüßung des Todes zur Erlösung von den unter dem
ersten Bunde begangenen Übertretungen - die Berufenen das verheißene ewige
Erbe empfingen.

Der Neue Bund ist der letzte Wille und das Testament Christi

Hebr 9,16 Denn wo ein Testament ist, da
muß notwendig der Tod des Testators erwiesen werden

Hebr 9,17 denn ein Testament tritt auf
Todesfall hin in kraft, da es keine Gültigkeit hat, solange der Testator
lebt.

Hebr 9,18 Daher wurde auch der erste Bund
nicht ohne Blut eingeweiht.

Hebr 9,19 Denn nachdem jedes einzelne
Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volke vorgelegt worden war, nahm er
das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und
besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk,

Hebr 9,20 wobei er sprach: «Dies ist das
Blut des Bundes, welchen Gott euch verordnet hat!»

Hebr 9,21 Auch das Zelt und alle Geräte
des Gottesdienstes besprengte er in gleicher Weise mit Blut

Hebr 9,22 und fast alles wird nach dem
Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen geschieht keine
Vergebung.

Das himmlische Heiligtum wurde mit einem besseren Opfer gereinigt

Hebr 9,23 So ist es also notwendig, daß
die Abbilder der im Himmel befindlichen Dinge durch solches gereinigt werden,
die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Opfer als diese.

Hebr 9,24 Denn nicht in ein mit Händen
gemachtes Heiligtum, in ein Nachbild des wahrhaften, ist Christus
eingegangen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt zu erscheinen vor dem
Angesichte Gottes für uns

Hebr 9,25 auch nicht, um sich selbst
öfters zu opfern, gleichwie der Hohepriester jedes Jahr mit fremdem Blut ins
Heiligtum hineingeht - denn sonst hätte er ja öfters leiden müssen von
Grundlegung der Welt an!

Hebr 9,26 Nun aber ist er einmal gegen
das Ende der Weltzeiten hin erschienen zur Aufhebung der Sünde durch das
Opfer seiner selbst

Hebr 9,27 und so gewiß den Menschen
bestimmt ist, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht,

Hebr 9,28 so wird auch Christus, nachdem
er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu
nehmen, zum zweitenmal ohne Sünde denen erscheinen, die auf ihn warten, zum
Heil.

Hebr-1910

Das eine Opfer des Neuen Bundes ist höher als die vielen Opfer des Alten Bundes

Hebr 10,1 Denn weil
das Gesetz nur einen Schatten der zukünftigen Güter hat, nicht das Ebenbild
der Dinge selbst, so kann es auch mit den gleichen alljährlichen Opfern,
welche man immer wieder darbringt, die Hinzutretenden niemals vollkommen
machen!

Hebr 10,2 Hätte man sonst nicht
aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten,
einmal gereinigt, kein Bewußtsein von Sünden mehr gehabt hätten?

Hebr 10,3 Statt dessen erfolgt durch
dieselben nur alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden.

Hebr 10,4 Denn unmöglich kann Blut von
Ochsen und Böcken Sünden wegnehmen!

Hebr 10,5 Darum spricht er bei seinem
Eintritt in die Welt: «Opfer und Gaben hast du nicht gewollt

Hebr 10,6 Brandopfer und Sündopfer
gefallen dir nicht.

Hebr 10,7 Da sprach ich: Siehe, ich komme
- in der Buchrolle steht von mir geschrieben -, daß ich tue, o Gott, deinen
Willen.»

Hebr 10,8 Indem er oben sagt: «Opfer und
Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch
nicht» - die nach dem Gesetz dargebracht werden -,

Hebr 10,9 und dann fortfährt: «Siehe, ich
komme, zu tun deinen Willen», hebt er das erstere auf, um das andere
einzusetzen.

Hebr 10,10 In diesem Willen sind wir
geheiligt durch die Aufopferung des Leibes Jesu Christi ein für
allemal.

Hebr 10,11 Und jeder Priester steht da
und verrichtet täglich den Gottesdienst und bringt öfters dieselben Opfer
dar, welche doch niemals Sünden wegnehmen können

Hebr 10,12 dieser aber hat sich, nachdem
er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, für immer zur Rechten
Gottes gesetzt

Hebr 10,13 und wartet hinfort, bis alle
seine Feinde als Schemel seiner Füße hingelegt werden

Hebr 10,14 denn mit einem einzigen Opfer
hat er die, welche geheiligt werden, für immer vollendet.

Hebr 10,15 Das bezeugt uns aber auch der
heilige Geist

Hebr 10,16 denn, nachdem gesagt worden
ist: «Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen»,
spricht der Herr: «Ich will meine Gesetze in ihre Herzen geben und sie in
ihre Sinne schreiben,

Hebr 10,17 und ihrer Sünden und ihrer
Ungerechtigkeiten will ich nicht mehr gedenken.»

Hebr 10,18 Wo aber Vergebung für diese
ist, da ist kein Opfer mehr für Sünde.

Das Leben im Glauben

Hebr 10,19 Da wir nun, ihr Brüder, kraft
des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum,

Hebr 10,20 welchen er uns eingeweiht hat
als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch
sein Fleisch,

Hebr 10,21 und einen [so] großen Priester
über das Haus Gottes haben,

Hebr 10,22 so lasset uns hinzutreten mit
wahrhaftigem Herzen, in voller Glaubenszuversicht, durch Besprengung der
Herzen los vom bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser.

Hebr 10,23 Lasset uns festhalten am
Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken - denn er ist treu, der die
Verheißung gegeben hat -

Hebr 10,24 und lasset uns aufeinander
achten, uns gegenseitig anzuspornen zur Liebe und zu guten Werken,

Hebr 10,25 indem wir unsere eigene
Versammlung nicht verlassen, wie etliche zu tun pflegen, sondern einander
ermahnen, und das um so viel mehr, als ihr den Tag herannahen sehet!

Der Wankelmütige wird gewarnt: die jüdischen Opfer haben ihre Kraft verloren: jetzt gilt entweder Christus, oder Gericht

Hebr 10,26 Denn wenn wir freiwillig
sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt
für Sünden kein Opfer mehr übrig,

Hebr 10,27 sondern ein schreckliches
Erwarten des Gerichts und Feuereifers, der die Widerspenstigen verzehren
wird.

Hebr 10,28 Wenn jemand das Gesetz Moses
mißachtet, muß er ohne Barmherzigkeit auf die Aussage von zwei oder drei
Zeugen hin sterben,

Hebr 10,29 wieviel ärgerer Strafe, meinet
ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen
getreten und das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt wurde, für
gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?

Hebr 10,30 Denn wir kennen den, der da
sagt: «Die Rache ist mein

Hebr 10,31 Schrecklich ist es, in die
Hände des lebendigen Gottes zu fallen!

Hebr 10,32 Gedenket aber der früheren
Tage, in welchen ihr nach eurer Erleuchtung unter Leiden viel Kampf erduldet
habt,

Hebr 10,33 da ihr teils selbst
Schmähungen und Drangsalen öffentlich preisgegeben waret, teils mit denen
Gemeinschaft hattet, welche so behandelt wurden

Hebr 10,34 denn ihr habt den Gefangenen
Teilnahme bewiesen und den Raub eurer Güter mit Freuden hingenommen, in der
Erkenntnis, daß ihr selbst ein besseres und bleibendes Gut besitzet.

Hebr 10,35 So werfet nun eure
Freimütigkeit nicht weg, welche eine große Belohnung hat!

Hebr 10,36 Denn Ausdauer tut euch not,
damit ihr nach Erfüllung des göttlichen Willens die Verheißung
erlanget.

Hebr 10,37 Denn noch eine kleine, ganz
kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll und nicht verziehen.

Hebr 10,38 «Mein Gerechter aber wird aus
Glauben leben

Hebr 10,39 Wir aber sind nicht von denen,
die feige zurückweichen zum Verderben, sondern die da glauben zur Rettung der
Seele.

Hebr-1911

Die Überlegenheit des Weges des Glaubens

Der Wirkungskreis des Glaubens

Hebr 11,1 Es ist aber
der Glaube ein Beharren auf dem, was man hofft, eine Überzeugung von
Tatsachen, die man nicht sieht.

Hebr 11,2 Durch solchen haben die Alten
ein gutes Zeugnis erhalten.

Hebr 11,3 Durch Glauben erkennen wir, daß
die Weltzeiten durch Gottes Wort bereitet worden sind, also das, was man
sieht, aus Unsichtbarem entstanden ist.

Beispiele des Glaubens: Abel

Hebr 11,4 Durch Glauben brachte Abel Gott
ein größeres Opfer dar als Kain

Henoch

Hebr 11,5 Durch Glauben wurde Enoch
entrückt, so daß er den Tod nicht sah, und er wurde nicht mehr gefunden, weil
Gott ihn entrückt hatte

Hebr 11,6 Ohne Glauben aber ist es
unmöglich, ihm wohlzugefallen

Noah

Hebr 11,7 Durch Glauben baute Noah, als
er betreffs dessen, was man noch nicht sah, eine Weissagung empfangen hatte,
in ehrerbietiger Scheu eine Arche zur Rettung seines Hauses

Abraham und Sara

Hebr 11,8 Durch Glauben gehorchte
Abraham, als er berufen wurde, nach einem Ort auszuziehen, den er zum Erbteil
empfangen sollte

Hebr 11,9 Durch Glauben siedelte er sich
im Lande der Verheißung an, als in einem fremden, und wohnte in Zelten mit
Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung

Hebr 11,10 denn er wartete auf die Stadt,
welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.

Hebr 11,11 Durch Glauben erhielt auch
Sara Kraft zur Gründung einer Nachkommenschaft trotz ihres Alters, weil sie
den für treu achtete, der es verheißen hatte.

Hebr 11,12 Darum sind auch von einem
einzigen, und zwar erstorbenen [Leibe] Kinder entsprossen wie die Sterne des
Himmels an Menge und wie der Sand am Gestade des Meeres, der nicht zu zählen
ist.

Hebr 11,13 Diese alle sind im Glauben
gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur
von ferne gesehen und begrüßt und bekannt, daß sie Fremdlinge und Pilgrime
seien auf Erden

Hebr 11,14 denn die solches sagen, zeigen
damit an, daß sie ein Vaterland suchen.

Hebr 11,15 Und hätten sie dabei an jenes
gedacht, von welchem sie ausgezogen waren, so hätten sie ja Zeit gehabt
zurückzukehren

Hebr 11,16 nun aber trachten sie nach
einem besseren, nämlich einem himmlischen. Darum schämt sich Gott nicht, ihr
Gott zu heißen

Hebr 11,17 Durch Glauben brachte Abraham
den Isaak dar, als er versucht wurde, und opferte den Eingeborenen, er, der
die Verheißungen empfangen hatte,

Hebr 11,18 zu welchem gesagt worden war:
«In Isaak soll dir ein Same berufen werden.»

Hebr 11,19 Er zählte eben darauf, daß
Gott imstande sei, auch von den Toten zu erwecken, weshalb er ihn auch, wie
durch ein Gleichnis, wieder erhielt.

Isaak

Hebr 11,20 Durch Glauben segnete auch
Isaak den Jakob und Esau betreffs der zukünftigen Dinge.

Jakob

Hebr 11,21 Durch Glauben segnete Jakob
bei seinem Sterben einen jeden der Söhne Josephs und betete an, auf seinen
Stab gestützt.

Joseph

Hebr 11,22 Durch Glauben gedachte Joseph
bei seinem Ende des Auszuges der Kinder Israel und gab Befehl wegen seiner
Gebeine.

Die Eltern des Mose

Hebr 11,23 Durch Glauben wurde Mose nach
seiner Geburt von seinen Eltern drei Monate lang verborgen gehalten, weil sie
sahen, daß er ein schönes Kind war, und sie des Königs Gebot nicht
fürchteten.

Mose

Hebr 11,24 Durch Glauben weigerte sich
Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharao zu
heißen.

Hebr 11,25 Er wollte lieber mit dem Volke
Gottes Ungemach leiden, als zeitliche Ergötzung der Sünde haben,

Hebr 11,26 da er die Schmach Christi für
größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens

Hebr 11,27 Durch Glauben verließ er
Ägypten, ohne den Grimm des Königs zu fürchten

Hebr 11,28 Durch Glauben hat er das
Passah veranstaltet und das Besprengen mit Blut, damit der Würgengel ihre
Erstgeborenen nicht anrühre.

Hebr 11,29 Durch Glauben gingen sie durch
das Rote Meer wie durch trockenes Land

Josua und Israel

Hebr 11,30 Durch Glauben fielen die
Mauern von Jericho, nachdem sie sieben Tage umzogen worden waren.

Rahab

Hebr 11,31 Durch Glauben kam Rahab, die
Dirne, nicht mit den Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter mit Frieden
aufgenommen hatte.

Viele Helden des Glaubens

Hebr 11,32 Und was soll ich noch sagen?
Die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak,
Simson, Jephta, David und Samuel und den Propheten,

Hebr 11,33 welche durch Glauben
Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten, der
Löwen Rachen verstopften.

Hebr 11,34 Sie haben die Gewalt des
Feuers ausgelöscht, sind des Schwertes Schärfe entronnen, von Schwachheit zu
Kraft gekommen, stark geworden im Streit, haben der Fremden Heere in die
Flucht gejagt.

Hebr 11,35 Frauen erhielten ihre Toten
durch Auferstehung wieder

Hebr 11,36 Andere erfuhren Spott und
Geißelung, dazu Ketten und Gefängnis

Hebr 11,37 sie wurden gesteinigt,
verbrannt, zersägt, erlitten den Tod durchs Schwert, zogen umher in
Schafspelzen und Ziegenfellen, erlitten Mangel, Bedrückung, Mißhandlung

Hebr 11,38 sie, derer die Welt nicht wert
war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen, in Höhlen und Löchern der
Erde.

Hebr 11,39 Und diese alle, obschon sie
hinsichtlich des Glaubens ein gutes Zeugnis erhielten, haben das Verheißene
nicht erlangt,

Hebr 11,40 weil Gott für uns etwas
Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet würden.

Hebr-1912

Der Dienst und der Wandel des Gläubigen-Priesters

Jesus ist das vollkommene Vorbild

Hebr 12,1 Darum auch
wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns jede Last
und die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer die
Rennbahn durchlaufen, welche vor uns liegt,

Hebr 12,2 im Aufblick auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete, die Schande nicht achtete und sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat.

Einschaltung

Die Züchtigung des Vaters

Hebr 12,3 Achtet auf ihn, der solchen
Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht müde
werdet und den Mut verliert!

Hebr 12,4 Ihr habt noch nicht bis aufs
Blut widerstanden im Kampf wider die Sünde

Hebr 12,5 und habt das Trostwort
vergessen, womit ihr als Söhne angeredet werdet: «Mein Sohn, achte nicht
gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft
wirst!

Hebr 12,6 Denn welchen der Herr lieb hat,
den züchtigt er, und er geißelt einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt.»

Hebr 12,7 Wenn ihr Züchtigung erduldet,
so behandelt euch Gott ja als Söhne

Hebr 12,8 Seid ihr aber ohne Züchtigung,
derer sie alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr ja unecht und keine
Söhne!

Hebr 12,9 Sodann hatten wir auch unsere
leiblichen Väter zu Zuchtmeistern und scheuten sie

Hebr 12,10 Denn jene haben uns für wenige
Tage gezüchtigt, nach ihrem Gutdünken

Hebr 12,11 Alle Züchtigung aber, wenn sie
da ist, dünkt uns nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen

Hebr 12,12 Darum «recket wieder aus die
schlaff gewordenen Hände und die erlahmten Knie»

Hebr 12,13 und «tut gerade Tritte mit
euren Füßen», damit das Lahme nicht abweiche, sondern vielmehr geheilt
werde!

Hebr 12,14 Jaget nach dem Frieden mit
jedermann und der Heiligung, ohne welche niemand den Herrn sehen wird!

Hebr 12,15 Und sehet darauf, daß nicht
jemand die Gnade Gottes versäume, daß nicht etwa eine bittere Wurzel
aufwachse und Störungen verursache und viele dadurch befleckt werden,

Esau eine Warnung für den fleischlichen Gläubigen

Hebr 12,16 daß nicht jemand ein
Unzüchtiger oder ein gemeiner Mensch sei wie Esau, der um einer Speise willen
sein Erstgeburtsrecht verkaufte.

Hebr 12,17 Denn ihr wisset, daß er
nachher, als er den Segen ererben wollte, verworfen wurde, denn er fand
keinen Raum zur Buße, obschon er den Segen mit Tränen suchte.

Der Gläubige-Priester kommt nicht auf den Berg Sinai (das Gesetz), sondern auf den Berg Zion (das Evangelium)

Hebr 12,18 Denn ihr seid nicht zu dem
Berg gekommen, den man anrühren konnte, und zu dem glühenden Feuer, noch zu
dem Dunkel, der Finsternis und dem Ungewitter,

Hebr 12,19 noch zu dem Schall der Posaune
und der Stimme der Worte, bei der die Zuhörer sich erbaten, daß nicht weiter
zu ihnen geredet werde

Hebr 12,20 «Und wenn ein Tier den Berg
berührt, soll es gesteinigt werden!»

Hebr 12,21 und so schrecklich war die
Erscheinung, daß Mose sprach: «Ich bin erschrocken und zittere!» -

Hebr 12,22 sondern ihr seid gekommen zu
dem Berge Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen
Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln,

Hebr 12,23 zur Festversammlung und
Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott,
dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten

Hebr 12,24 und zu Jesus, dem Mittler des
neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als Abels
Blut.

Warnungen und Wegweisungen: 'Gott ist ein verzehrend Feuer'

Hebr 12,25 Sehet zu, daß ihr den nicht
abweiset, der da redet! Denn wenn jene nicht entflohen sind, die es sich
verbaten, als er auf Erden redete, wieviel weniger wir, wenn wir uns von dem
abwenden, der es vom Himmel herab tut,

Hebr 12,26 dessen Stimme damals die Erde
bewegte

Hebr 12,27 Dieses «noch einmal» deutet
hin auf die Veränderung des Beweglichen, weil Erschaffenen, damit das
Unbewegliche bleibe.

Hebr 12,28 Darum, weil wir ein
unbewegliches Reich empfangen, lasset uns Dank beweisen, durch welchen wir
Gott wohlgefällig dienen wollen mit Scheu und Furcht!

Hebr 12,29 Denn auch unser Gott ist ein
verzehrendes Feuer.

Hebr-1913

Der unveränderliche Christus

Hebr 13,1 Die
Bruderliebe soll bleiben!

Hebr 13,2 Gastfrei zu sein vergesset
nicht

Hebr 13,3 Gedenket der Gefangenen als
Mitgefangene und derer, die Ungemach leiden, als solche, die selbst auch noch
im Leibe leben.

Hebr 13,4 Die Ehe ist von allen in Ehren
zu halten und das Ehebett unbefleckt

Hebr 13,5 Der Wandel sei ohne Geiz!
Begnüget euch mit dem Vorhandenen! Denn er selbst hat gesagt: «Ich will dich
nicht verlassen noch versäumen!»

Hebr 13,6 Also daß wir getrost sagen
mögen: «Der Herr ist mein Helfer

Hebr 13,7 Gedenket eurer Führer, die euch
das Wort Gottes gesagt haben

Hebr 13,8 Jesus Christus ist gestern und
heute und derselbe auch in Ewigkeit!

Hebr 13,9 Lasset euch nicht von
mancherlei und fremden Lehren umhertreiben

Absonderung und Anbetung des Gläubigen

Hebr 13,10 Es gibt einen Altar, von
welchem die Diener der Stiftshütte nicht essen dürfen.

Hebr 13,11 Denn von den Tieren, deren
Blut für die Sünde durch den Hohenpriester ins Allerheiligste getragen wird,
werden die Leiber außerhalb des Lagers verbrannt.

Hebr 13,12 Darum hat auch Jesus, um das
Volk durch sein eigenes Blut zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten.

Hebr 13,13 So lasset uns nun zu ihm
hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen!

Hebr 13,14 Denn wir haben hier keine
bleibende Stadt, sondern suchen die zukünftige.

Das Opfer des Gläubigen-Priesters

Hebr 13,15 Durch ihn lasset uns nun Gott
allezeit ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die «Frucht der Lippen», die
seinen Namen bekennen!

Hebr 13,16 Wohlzutun und mitzuteilen
vergesset nicht

Der Gehorsam des Gläubigen-Priesters

Hebr 13,17 Gehorchet euren Führern und
folget ihnen

Hebr 13,18 Betet für uns! Denn wir sind
überzeugt, ein gutes Gewissen zu haben, da wir uns allenthalben eines
anständigen Lebenswandels befleißigen.

Hebr 13,19 Um so mehr aber ermahne ich
euch, solches zu tun, damit ich euch desto bälder wiedergeschenkt
werde.

Schluss: Segenswunsch und Grüsse

Hebr 13,20 Der Gott des Friedens aber,
der den großen Hirten der Schafe von den Toten ausgeführt hat, mit dem Blut
eines ewigen Bundes, unsren Herrn Jesus,

Hebr 13,21 der rüste euch mit allem Guten
aus, seinen Willen zu tun, indem er selbst in euch schafft, was vor ihm
wohlgefällig ist, durch Jesus Christus. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu
Ewigkeit! Amen.

Hebr 13,22 Ich ermahne euch aber, ihr
Brüder, nehmet das Wort der Ermahnung an! Denn ich habe euch mit kurzen
Worten geschrieben.

Hebr 13,23 Wisset, daß unser Bruder
Timotheus freigelassen worden ist

Hebr 13,24 Grüßet alle eure Führer und
alle Heiligen! Es grüßen euch die von Italien!

Hebr 13,25 Die Gnade sei mit euch
allen!

Jak-2001

Einleitung

Jak 1,1 Jakobus,
Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, grüßt die zwölf Stämme, die in
der Zerstreuung sind!

Die Prüfung des Glaubens

Der Zweck der Prüfung

Jak 1,2 Meine Brüder, achtet es für
lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet,

Jak 1,3 da ihr ja wisset, daß die
Bewährung eures Glaubens Geduld wirkt.

Jak 1,4 Die Geduld aber soll ein
vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und ganz seiet und es euch an
nichts mangle.

Jak 1,5 Wenn aber jemandem unter euch
Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf
gibt, so wird sie ihm gegeben werden.

Jak 1,6 Er bitte aber im Glauben und
zweifle nicht

Jak 1,7 Ein solcher Mensch denke nicht,
daß er etwas von dem Herrn empfangen werde.

Jak 1,8 Ein Mann mit geteiltem Herzen ist
unbeständig in allen seinen Wegen. -

Jak 1,9 Der Bruder aber, welcher niedrig
gestellt ist, soll sich seiner Hoheit rühmen,

Jak 1,10 der Reiche dagegen seiner
Niedrigkeit

Jak 1,11 Denn kaum ist die Sonne mit
ihrer Hitze aufgegangen, so verdorrt das Gras, und seine Blume fällt ab, und
seine schöne Gestalt vergeht

Jak 1,12 Selig ist der Mann, der die
Anfechtung erduldet

Die Versuchung zum Bösen kommt nicht von Gott

Jak 1,13 Niemand sage, wenn er versucht
wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott ist unangefochten vom
Bösen

Jak 1,14 Sondern ein jeder wird versucht,
wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird.

Jak 1,15 Darnach, wenn die Lust empfangen
hat, gebiert sie die Sünde

Jak 1,16 Irret euch nicht, meine lieben
Brüder:

Jak 1,17 Jede gute Gabe und jedes
vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei
welchem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.

Jak 1,18 Nach seinem Willen hat er uns
erzeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner
Geschöpfe seien.

Jak 1,19 Darum, meine geliebten Brüder,
sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam aber zum Reden, langsam zum
Zorn

Jak 1,20 denn des Menschen Zorn wirkt
nicht Gottes Gerechtigkeit!

Jak 1,21 Darum leget allen Schmutz und
Vorrat von Bosheit ab und nehmet mit Sanftmut das [euch] eingepflanzte Wort
auf, welches eure Seelen retten kann!

Die Prüfung des Gehorsams

Jak 1,22 Seid aber Täter des Wortes und
nicht Hörer allein, womit ihr euch selbst betrügen würdet.

Jak 1,23 Denn wer [nur] Hörer des Wortes
ist und nicht Täter, der gleicht einem Manne, der sein natürliches Angesicht
im Spiegel beschaut

Jak 1,24 er betrachtet sich und läuft
davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war.

Jak 1,25 Wer aber hineinschaut in das
vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei bleibt, nicht als vergeßlicher
Hörer, sondern als wirklicher Täter, der wird selig sein in seinem Tun.

Die Prüfung des wahren Gottesdienstes

Jak 1,26 Wenn jemand fromm zu sein meint,
seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen
Frömmigkeit ist wertlos.

Jak 1,27 Reine und makellose Frömmigkeit
vor Gott dem Vater ist es, Waisen und Witwen in ihrer Trübsal zu besuchen und
sich von der Welt unbefleckt zu erhalten.

Jak-2002

Die Prüfung der brüderlichen Liebe

Jak 2,1 Meine Brüder,
verbindet den Glauben an unsren Herrn der Herrlichkeit, Jesus Christus, nicht
mit Ansehen der Person!

Jak 2,2 Denn wenn in eure Versammlung ein
Mann käme mit goldenen Ringen und in prächtigem Kleide, es käme aber auch ein
Armer in einem unsauberen Kleide,

Jak 2,3 und ihr würdet euch nach dem
umsehen, der das prächtige Kleid trägt, und zu ihm sagen: Setze du dich hier
an diesen Platz! Zum Armen aber sprächet ihr: Bleib du dort stehen, oder
setze dich unter meinen Fußschemel! -

Jak 2,4 würdet ihr da nicht Unterschiede
untereinander machen und nach verwerflichen Grundsätzen richten?

Jak 2,5 Höret, meine lieben Brüder: Hat
nicht Gott diejenigen erwählt, die in den Augen der Welt arm sind, daß sie
reich im Glauben und Erben des Reiches würden, das er denen verheißen hat,
die ihn lieben?

Jak 2,6 Ihr aber habt den Armen
verachtet! Sind es nicht die Reichen, die euch vergewaltigen, und ziehen
nicht sie euch vor Gericht?

Jak 2,7 Lästern nicht sie den schönen
Namen, der euch beigelegt worden ist?

Jak 2,8 Wenn ihr das königliche Gesetz
erfüllet nach dem Schriftwort: «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!» so
tut ihr wohl

Jak 2,9 wenn ihr aber die Person ansehet,
so tut ihr Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter verurteilt.

Jak 2,10 Denn wer das ganze Gesetz hält,
aber in einem [Gebote] fehlt, der ist in allem schuldig geworden

Jak 2,11 denn der, welcher gesagt hat:
«Du sollst nicht ehebrechen», der hat auch gesagt: «Du sollst nicht töten».
Wenn du nun zwar nicht die Ehe brichst, aber tötest, so bist du ein
Übertreter des Gesetzes geworden.

Jak 2,12 Redet und handelt als solche,
die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen!

Jak 2,13 Denn das Gericht ist
unbarmherzig gegen den, der keine Barmherzigkeit geübt hat

Die Prüfung der guten Werke

Jak 2,14 Was hilft es, meine Brüder, wenn
jemand sagt, er habe Glauben, dabei aber keine Werke hat? Kann ihn denn der
Glaube retten?

Jak 2,15 Wenn es einem Bruder oder einer
Schwester an Kleidung und täglicher Nahrung gebricht

Jak 2,16 und jemand von euch zu ihnen
sagen würde: Gehet hin in Frieden, wärmet und sättiget euch, ihr gäbet ihnen
aber nicht, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich
ist, was hülfe ihnen das?

Jak 2,17 So ist es auch mit dem Glauben:
Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot.

Jak 2,18 Da wird aber jemand sagen: Du
hast Glauben, ich habe Werke. - Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke

Jak 2,19 Du glaubst, daß ein einziger
Gott ist? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es - und
zittern.

Jak 2,20 Willst du aber erkennen, du
eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke fruchtlos ist?

Abraham als eine Veranschaulichung

Jak 2,21 Wurde nicht Abraham, unser
Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar
darbrachte?

Jak 2,22 Da siehst du doch, daß der
Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und daß der Glaube durch die
Werke vollkommen wurde

Jak 2,23 und so erfüllte sich die
Schrift, die da spricht: «Abraham hat Gott geglaubt, und das wurde ihm zur
Gerechtigkeit gerechnet», und er ist «Freund Gottes» genannt worden.

Jak 2,24 Da seht ihr, daß der Mensch
durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.

Jak 2,25 Ist nicht ebenso auch die Dirne
Rahab durch Werke gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf
einem anderen Weg entließ?

Jak 2,26 Denn gleichwie der Leib ohne
Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.

Jak-2003

Die Wirklichkeit des Glaubens, geprüft durch die Beherrschung der Zunge

Jak 3,1 Werdet nicht
in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisset, daß wir ein strengeres
Urteil empfangen!

Jak 3,2 Denn wir fehlen alle viel

Jak 3,3 Siehe, den Pferden legen wir die
Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen
Leib.

Jak 3,4 Siehe, auch die Schiffe, so groß
sie sind und so rauhe Winde sie auch treiben mögen, werden von einem ganz
kleinen Steuerruder gelenkt, wohin die feste Hand des Steuermannes es haben
will.

Jak 3,5 So ist auch die Zunge ein kleines
Glied und rühmt sich doch großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer, welch
großen Wald zündet es an!

Jak 3,6 Auch die Zunge ist ein Feuer. Als
die Welt der Ungerechtigkeit nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unsren
Gliedern

Jak 3,7 Denn jede Natur - der wilden
Tiere und Vögel, der Reptilien und Meertiere - wird gezähmt und ist gezähmt
worden von der menschlichen Natur

Jak 3,8 die Zunge aber kann kein Mensch
zähmen, das unruhige Übel voll tödlichen Giftes!

Jak 3,9 Mit ihr loben wir den Herrn und
Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die nach dem Bilde Gottes
gemacht sind

Jak 3,10 aus ein und demselben Munde geht
Loben und Fluchen hervor. Es soll, meine Brüder, nicht also sein!

Jak 3,11 Sprudelt auch eine Quelle aus
demselben Loch zugleich Süßes und Bitteres hervor?

Jak 3,12 Kann auch, meine Brüder, ein
Feigenbaum Oliven tragen, oder der Weinstock Feigen? So kann auch eine
salzige Quelle kein süßes Wasser geben.

Jak 3,13 Wer ist weise und verständig
unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmut der
Weisheit!

Jak 3,14 Habt ihr aber bitteren Neid und
Streitsucht in eurem Herzen, so rühmet euch nicht und lüget nicht wider die
Wahrheit!

Jak 3,15 Das ist nicht die Weisheit, die
von oben stammt, sondern eine irdische, seelische, dämonische.

Jak 3,16 Denn wo Neid und Streitsucht
regieren, da ist Unordnung und jedes böse Ding.

Jak 3,17 Die Weisheit von oben aber ist
erstens rein, sodann friedsam, gelinde, folgsam, voll Barmherzigkeit und
guter Früchte, nicht schwankend, ungeheuchelt.

Jak 3,18 Die Frucht der Gerechtigkeit
aber wird in Frieden gesät denen, die Frieden machen.

Jak-2004

Zurückweisung der Weltlichkeit

Jak 4,1 Woher kommen
Kriege, und woher kommen Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den
Lüsten, die in euren Gliedern streiten?

Jak 4,2 Ihr seid begehrlich und habet
nicht, ihr mordet und eifert und könnt es doch nicht erlangen

Jak 4,3 Ihr erlanget es nicht, weil ihr
nicht bittet

Jak 4,4 Ihr Ehebrecher und
Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt
Feindschaft gegen Gott ist? Wer immer der Welt Freund sein will, macht sich
zum Feinde Gottes!

Jak 4,5 Oder meinet ihr, die Schrift sage
umsonst: Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt?

Jak 4,6 Größer aber ist die Gnade, die er
gibt. Darum spricht sie: «Gott widersteht den Hoffärtigen

Jak 4,7 So unterwerfet euch nun Gott!
Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch

Jak 4,8 nahet euch zu Gott, so naht er
sich zu euch! Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch,
die ihr geteilten Herzens seid!

Jak 4,9 Fühlet euer Elend, trauert und
heulet! Euer Lachen verkehre sich in Trauer und eure Freude in
Niedergeschlagenheit!

Jak 4,10 Demütiget euch vor dem Herrn, so
wird er euch erhöhen.

Jak 4,11 Verleumdet einander nicht, ihr
Brüder! Wer einen Bruder verleumdet oder seinen Bruder richtet, der
verleumdet das Gesetz und richtet das Gesetz

Jak 4,12 Einer nur ist Gesetzgeber und
Richter, er, der retten und verderben kann

Jak 4,13 Wohlan nun, die ihr saget: Heute
oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und daselbst ein Jahr
zubringen, Handel treiben und gewinnen!

Jak 4,14 Und doch wißt ihr nicht, was
morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Ein Dampf ist es, der eine kleine
Zeit sichtbar ist und darnach verschwindet.

Jak 4,15 Statt dessen solltet ihr sagen:
Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun.

Jak 4,16 Nun aber rühmet ihr euch in
eurem Übermut

Jak 4,17 Wer nun weiß Gutes zu tun und es
nicht tut, dem ist es Sünde.

Jak-2005

Die Reichen werden gewarnt

Jak 5,1 Wohlan nun,
ihr Reichen, weinet und heulet über das Elend, das über euch kommt!

Jak 5,2 Euer Reichtum ist verfault und
eure Kleider sind zum Mottenfraß geworden

Jak 5,3 euer Gold und Silber ist
verrostet, und ihr Rost wird gegen euch Zeugnis ablegen und euer Fleisch
fressen wie Feuer. Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen!

Jak 5,4 Siehe, der Lohn der Arbeiter, die
euch die Felder abgemäht haben, der aber von euch zurückbehalten worden ist,
schreit, und das Rufen der Schnitter ist zu den Ohren des Herrn der
Heerscharen gekommen.

Jak 5,5 Ihr habt geschwelgt und gepraßt
auf Erden, ihr habt eure Herzen gemästet an einem Schlachttag!

Jak 5,6 Ihr habt den Gerechten
verurteilt, ihn getötet

Ermahnungen im Blick auf das Kommen des Herrn

Jak 5,7 So geduldet euch nun, ihr Brüder,
bis zur Wiederkunft des Herrn! Siehe, der Landmann wartet auf die köstliche
Frucht der Erde und geduldet sich ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen
empfangen hat.

Jak 5,8 Geduldet auch ihr euch, stärket
eure Herzen

Jak 5,9 Seufzet nicht widereinander,
Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet

Jak 5,10 Nehmet, Brüder, zum Vorbild des
Unrechtleidens und der Geduld die Propheten, die im Namen des Herrn geredet
haben.

Jak 5,11 Siehe, wir preisen die selig,
welche ausgeharrt haben. Von Hiobs Geduld habt ihr gehört, und das Ende des
Herrn habt ihr gesehen

Jak 5,12 Vor allem aber, meine Brüder,
schwöret nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit irgend einem
anderen Eid

Jak 5,13 Leidet jemand von euch Unrecht,
der bete

Jak 5,14 Ist jemand von euch krank, der
lasse die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen

Jak 5,15 Und das Gebet des Glaubens wird
den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten

Jak 5,16 So bekennet denn einander die
Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines
Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.

Jak 5,17 Elia war ein Mensch von gleicher
Art wie wir, und er betete ein Gebet, daß es nicht regnen solle, und es
regnete nicht im Lande, drei Jahre und sechs Monate

Jak 5,18 und er betete wiederum

Schluss

Jak 5,19 Meine Brüder, wenn jemand unter
euch von der Wahrheit abirrt und es bekehrt ihn einer,

Jak 5,20 so soll er wissen: wer einen
Sünder von seinem Irrweg bekehrt, der wird seine Seele vom Tode retten und
eine Menge Sünden zudecken.

Joh-0401

Der Prolog: Das ewige Wort wird Fleisch in dem Sohn Gottes

Die Gottheit Jesu Christi

Joh 1,1 Im Anfang war
das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

Joh 1,2 Dieses war im Anfang bei
Gott.

Das Werk des Sohnes Gottes vor Seiner Fleischwerdung

Joh 1,3 Alles ist durch dasselbe
entstanden

Joh 1,4 In ihm war Leben, und das Leben
war das Licht der Menschen.

Joh 1,5 Und das Licht leuchtet in der
Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.

Das Zeugnis Johannes des Täufers

Joh 1,6 Es wurde ein Mensch von Gott
gesandt, der hieß Johannes.

Joh 1,7 Dieser kam zum Zeugnis, um zu
zeugen von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten.

Joh 1,8 Nicht er war das Licht, sondern
er sollte zeugen von dem Licht.

Jesus Christus, das wahre Licht: verworfen und angenommen

Joh 1,9 Das wahrhaftige Licht, welches
jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.

Joh 1,10 Es war in der Welt, und die Welt
ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.

Joh 1,11 Er kam in sein Eigentum, und die
Seinen nahmen ihn nicht auf.

Joh 1,12 Allen denen aber, die ihn
aufnahmen, gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen
Namen glauben

Joh 1,13 welche nicht aus dem Geblüt,
noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern
aus Gott geboren sind.

Das Wort wurde Fleisch

Joh 1,14 Und das Wort ward Fleisch und
wohnte unter uns

Das Zeugnis Johannes des Täufers über den Sohn Gottes

Johannes zeugt von Jesus

Joh 1,15 Johannes zeugte von ihm, rief
und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir
gewesen, denn er war eher als ich.

Joh 1,16 Und aus seiner Fülle haben wir
alle empfangen Gnade um Gnade.

Joh 1,17 Denn das Gesetz wurde durch Mose
gegeben

Joh 1,18 Niemand hat Gott je
gesehen

Joh 1,19 Und dies ist das Zeugnis des
Johannes, als die Juden von Jerusalem Priester und Leviten sandten, um ihn zu
fragen: Wer bist du?

Joh 1,20 Und er bekannte und leugnete
nicht

Joh 1,21 Und sie fragten ihn: Was denn?
Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht! Bist du der Prophet? Er antwortete:
Nein!

Joh 1,22 Nun sprachen sie zu ihm: Wer
bist du denn? damit wir denen Antwort geben, die uns gesandt haben. Was sagst
du über dich selbst?

Joh 1,23 Er sprach: Ich bin «eine Stimme,
die da ruft in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!» wie der Prophet Jesaja
gesagt hat.

Joh 1,24 Sie waren aber von den
Pharisäern abgesandt.

Joh 1,25 Und sie fragten ihn und sprachen
zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elia,
noch der Prophet?

Joh 1,26 Johannes antwortete ihnen und
sprach: Ich taufe mit Wasser

Joh 1,27 welcher nach mir kommt, der doch
vor mir gewesen ist, für den ich nicht würdig bin, ihm den Schuhriemen zu
lösen.

Joh 1,28 Dieses geschah zu Bethabara,
jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

Joh 1,29 Am folgenden Tage sieht Johannes
Jesus auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, welches die
Sünde der Welt hinwegnimmt!

Joh 1,30 Das ist der, von welchem ich
sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist

Joh 1,31 Und ich kannte ihn nicht

Joh 1,32 Und Johannes zeugte und sprach:
Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen und auf ihm
bleiben.

Joh 1,33 Und ich kannte ihn nicht

Joh 1,34 Und ich habe es gesehen und
bezeuge, daß dieser der Sohn Gottes ist.

Der Sohn Gottes offenbart Seine Macht in dem öffentlichen Dienst

Die ersten Bekehrten Jesu

Joh 1,35 Am folgenden Tage stand Johannes
wiederum da und zwei seiner Jünger.

Joh 1,36 Und indem er auf Jesus blickte,
der vorüberwandelte, sprach er: Siehe, das Lamm Gottes!

Joh 1,37 Und die beiden Jünger hörten ihn
reden und folgten Jesus nach.

Joh 1,38 Da aber Jesus sich umwandte und
sie nachfolgen sah, sprach er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sprachen zu ihm:
Rabbi (das heißt übersetzt: Lehrer), wo wohnst du?

Joh 1,39 Er spricht zu ihnen: Kommt und
seht! Sie kamen und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm. Es
war aber um die zehnte Stunde.

Joh 1,40 Andreas, der Bruder des Simon
Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm
nachgefolgt waren.

Joh 1,41 Dieser findet zuerst seinen
Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (das heißt
übersetzt: den Gesalbten ).

Joh 1,42 Und er führte ihn zu Jesus.
Jesus aber sah ihn an und sprach: Du bist Simon, Jonas Sohn, du sollst Kephas
heißen (das wird übersetzt: Fels ).

Joh 1,43 Am folgenden Tage wollte Jesus
nach Galiläa reisen

Joh 1,44 Philippus aber war von
Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.

Joh 1,45 Philippus findet den Nathanael
und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und
die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth.

Joh 1,46 Und Nathanael sprach zu ihm:
Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und
sieh!

Joh 1,47 Jesus sah den Nathanael auf sich
zukommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem
keine Falschheit ist!

Joh 1,48 Nathanael spricht zu ihm: Woher
kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe dich Philippus rief,
als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich!

Joh 1,49 Nathanael antwortete und sprach
zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

Joh 1,50 Jesus antwortete und sprach zu
ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, daß ich dich unter dem Feigenbaum sah!
Du wirst Größeres sehen als das!

Joh 1,51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich,
wahrlich, ich sage euch, von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen und die
Engel Gottes auf- und niedersteigen auf des Menschen Sohn!

Joh-0402

Das erste Wunder: zu Kana

Joh 2,1 Und am
dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war
dort.

Joh 2,2 Aber auch Jesus wurde samt seinen
Jüngern zur Hochzeit geladen.

Joh 2,3 Und als es an Wein mangelte,
spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein.

Joh 2,4 Jesus spricht zu ihr: Weib, was
habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen!

Joh 2,5 Seine Mutter spricht zu den
Dienern: Was er euch sagen wird, das tut!

Joh 2,6 Es waren aber daselbst sechs
steinerne Wasserkrüge, nach der Sitte der jüdischen Reinigung, wovon jeder
zwei oder drei Eimer fasste.

Joh 2,7 Jesus spricht zu ihnen: Füllet
die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan.

Joh 2,8 Und er spricht zu ihnen: Schöpfet
nun und bringet es dem Speisemeister! Und sie brachten es.

Joh 2,9 Als aber der Speisemeister das
Wasser, das zu Wein geworden war, gekostet hatte (und er wusste nicht, woher
es war

Joh 2,10 und spricht zu ihm: Jedermann
setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann
den geringern

Joh 2,11 Diesen Anfang der Zeichen machte
Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger
glaubten an ihn.

Joh 2,12 Darnach zog er hinab nach
Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger, und sie
blieben nicht viele Tage daselbst.

Das erste Passahfest

Die erste Reinigung des Tempels

Joh 2,13 Und das Passah der Juden war
nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.

Joh 2,14 Und er fand im Tempel die
Verkäufer von Ochsen und Schafen und Tauben und die Wechsler, die
dasaßen.

Joh 2,15 Und er machte eine Geißel aus
Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, samt den Schafen und Ochsen,
und den Wechslern verschüttete er das Geld und stieß die Tische um

Joh 2,16 und sprach zu denen, welche die
Tauben feilboten: Traget das von dannen! Machet nicht meines Vaters Haus zu
einem Kaufhaus!

Joh 2,17 Es dachten aber seine Jünger
daran, daß geschrieben steht: «Der Eifer um dein Haus verzehrt mich.»

Joh 2,18 Da antworteten die Juden und
sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen zeigst du uns, weil du solches tun
darfst?

Joh 2,19 Jesus antwortete und sprach zu
ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn
aufrichten!

Joh 2,20 Da sprachen die Juden: In
sechsundvierzig Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in
drei Tagen aufrichten?

Joh 2,21 Er aber redete von dem Tempel
seines Leibes.

Joh 2,22 Als er nun von den Toten
auferstanden war, dachten seine Jünger daran, daß er solches gesagt hatte,
und glaubten der Schrift und dem Worte, das Jesus gesprochen hatte.

Joh 2,23 Als er aber am Passahfeste in
Jerusalem war, glaubten viele an seinen Namen, da sie seine Zeichen sahen,
die er tat

Joh 2,24 Jesus selbst aber vertraute sich
ihnen nicht an, weil er alle kannte,

Joh 2,25 und weil er nicht bedurfte, daß
jemand über einen Menschen Zeugnis gäbe

Joh-0403

Jesus und Nikodemus: Die neue Geburt

Joh 3,1 Es war aber
ein Mensch unter den Pharisäern, namens Nikodemus, ein Oberster der
Juden.

Joh 3,2 Dieser kam des Nachts zu Jesus
und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, daß du ein Lehrer bist, von Gott
gekommen

Joh 3,3 Jesus antwortete und sprach zu
ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht von neuem geboren
wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!

Joh 3,4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie
kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum
zweitenmal in seiner Mutter Schoß gehen und geboren werden?

Joh 3,5 Jesus antwortete: Wahrlich,
wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird,
so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!

Joh 3,6 Was aus dem Fleische geboren ist,
das ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist.

Joh 3,7 Laß dich's nicht wundern, daß ich
dir gesagt habe: Ihr müßt von neuem geboren werden!

Joh 3,8 Der Wind weht, wo er will, und du
hörst sein Sausen

Joh 3,9 Nikodemus antwortete und sprach
zu ihm: Wie kann das geschehen?

Joh 3,10 Jesus antwortete und sprach zu
ihm: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?

Joh 3,11 Wahrlich, wahrlich, ich sage
dir: Wir reden, was wir wissen, und wir bezeugen, was wir gesehen haben

Joh 3,12 Glaubet ihr nicht, wenn ich euch
von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von den
himmlischen Dingen sagen werde?

Joh 3,13 Und niemand ist in den Himmel
hinaufgestiegen, außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, des
Menschen Sohn, der im Himmel ist.

Joh 3,14 Und wie Mose in der Wüste die
Schlange erhöhte, also muß des Menschen Sohn erhöht werden,

Joh 3,15 auf daß jeder, der an ihn
glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.

Joh 3,16 Denn Gott hat die Welt so
geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt,
nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.

Joh 3,17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht
in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn
gerettet werde.

Joh 3,18 Wer an ihn glaubt, wird nicht
gerichtet

Joh 3,19 Darin besteht aber das Gericht,
daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die
Finsternis mehr als das Licht

Joh 3,20 Denn wer Arges tut, haßt das
Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht gestraft
werden.

Joh 3,21 Wer aber die Wahrheit tut, der
kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, daß sie in Gott getan
sind.

Das letzte Zeugnis Johannes des Täufers

Joh 3,22 Darnach kam Jesus mit seinen
Jüngern in das Land Judäa, und daselbst hielt er sich mit ihnen auf und
taufte.

Joh 3,23 Aber auch Johannes taufte in
Enon, nahe bei Salim, weil viel Wasser dort war. Und sie kamen dahin und
ließen sich taufen.

Joh 3,24 Denn Johannes war noch nicht ins
Gefängnis geworfen worden.

Joh 3,25 Es erhob sich nun eine
Streitfrage zwischen den Jüngern des Johannes und einem Juden wegen der
Reinigung.

Joh 3,26 Und sie kamen zu Johannes und
sprachen zu ihm: Rabbi, der, welcher bei dir war jenseits des Jordan, für den
du Zeugnis ablegtest, siehe, der tauft, und jedermann kommt zu ihm!

Joh 3,27 Johannes antwortete und sprach:
Ein Mensch kann nichts empfangen, es sei ihm denn vom Himmel gegeben.

Joh 3,28 Ihr selbst bezeuget mir, daß ich
gesagt habe: Nicht ich bin der Christus, sondern ich bin vor ihm
hergesandt.

Joh 3,29 Wer die Braut hat, der ist der
Bräutigam

Joh 3,30 Er muß wachsen, ich aber muß
abnehmen.

Die Erklärung des Apostels Johannes

Joh 3,31 Der von oben kommt, ist über
allen

Joh 3,32 Er bezeugt, was er gesehen und
gehört hat, und sein Zeugnis nimmt niemand an.

Joh 3,33 Wer aber sein Zeugnis annimmt,
der bestätigt, daß Gott wahrhaftig ist.

Joh 3,34 Denn der, den Gott gesandt hat,
redet die Worte Gottes

Joh 3,35 Der Vater hat den Sohn lieb und
hat alles in seine Hand gegeben.

Joh 3,36 Wer an den Sohn glaubt, der hat
ewiges Leben

Joh-0404

Jesus geht nach Galiläa

Joh 4,1 Als nun der
Herr erfuhr, daß die Pharisäer gehört hatten, daß Jesus mehr Jünger mache und
taufe als Johannes

Joh 4,2 (wiewohl Jesus nicht selbst
taufte, sondern seine Jünger),

Joh 4,3 verließ er Judäa und zog wieder
nach Galiläa.

Joh 4,4 Er mußte aber durch Samaria
reisen.

Jesus und die Samariterin

Joh 4,5 Da kommt er in eine Stadt
Samarias, genannt Sichar, nahe bei dem Felde, welches Jakob seinem Sohne
Joseph gab.

Joh 4,6 Es war aber daselbst Jakobs
Brunnen. Da nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich also an den
Brunnen

Joh 4,7 Da kommt eine Frau aus Samaria,
um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!

Joh 4,8 Denn seine Jünger waren in die
Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.

Joh 4,9 Nun spricht die samaritische Frau
zu ihm: Wie begehrst du, ein Jude, von mir zu trinken, die ich eine
Samariterin bin? (Denn die Juden haben keinen Verkehr mit den
Samaritern.)

Joh 4,10 Jesus antwortete und sprach zu
ihr: Wenn du die Gabe Gottes erkenntest und wer der ist, der zu dir spricht:
Gib mir zu trinken! - so würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges
Wasser!

Joh 4,11 Sie spricht zu ihm: Herr, du
hast ja keinen Eimer, und der Brunnen ist tief

Joh 4,12 Bist du größer als unser Vater
Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, samt
seinen Söhnen und seinem Vieh?

Joh 4,13 Jesus antwortete und sprach zu
ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten

Joh 4,14 wer aber von dem Wasser trinkt,
das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das
Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser
werden, das bis ins ewige Leben quillt.

Joh 4,15 Die Frau spricht zu ihm: Herr,
gib mir dieses Wasser, damit ich nicht dürste und nicht hierher kommen müsse,
um zu schöpfen!

Joh 4,16 Jesus spricht zu ihr: Gehe hin,
rufe deinen Mann und komm her!

Joh 4,17 Die Frau antwortete und sprach:
Ich habe keinen Mann! Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe
keinen Mann.

Joh 4,18 Fünf Männer hast du gehabt, und
der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit
gesprochen.

Joh 4,19 Die Frau spricht zu ihm: Herr,
ich sehe, daß du ein Prophet bist!

Joh 4,20 Unsere Väter haben auf diesem
Berge angebetet

Joh 4,21 Jesus spricht zu ihr: Weib,
glaube mir, es kommt die Stunde, wo ihr weder auf diesem Berge, noch zu
Jerusalem den Vater anbeten werdet.

Joh 4,22 Ihr betet an, was ihr nicht
kennt

Joh 4,23 Aber die Stunde kommt und ist
schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit
anbeten werden

Joh 4,24 Gott ist Geist, und die ihn
anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Joh 4,25 Die Frau spricht zu ihm: Ich
weiß, daß der Messias kommt, welcher Christus genannt wird

Joh 4,26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin
es, der mit dir redet!

Joh 4,27 Und währenddem kamen seine
Jünger und verwunderten sich, daß er mit einer Frau redete. Doch sagte
keiner: Was fragst du? oder: Was redest du mit ihr?

Joh 4,28 Nun ließ die Frau ihren
Wasserkrug stehen und lief in die Stadt und spricht zu den Leuten:

Joh 4,29 Kommt, sehet einen Menschen, der
mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Ob dieser nicht der Christus
ist?

Joh 4,30 Da gingen sie aus der Stadt
hinaus und kamen zu ihm.

Joh 4,31 Inzwischen baten ihn die Jünger
und sprachen: Rabbi, iß!

Joh 4,32 Er aber sprach zu ihnen: Ich
habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt!

Joh 4,33 Da sprachen die Jünger
zueinander: Hat ihm denn jemand zu essen gebracht?

Joh 4,34 Jesus spricht zu ihnen: Meine
Speise ist die, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein
Werk vollbringe.

Joh 4,35 Saget ihr nicht: Es sind noch
vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch, hebet eure Augen auf
und beschauet die Felder

Joh 4,36 Wer erntet, der empfängt Lohn
und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß sich der Sämann und der
Schnitter miteinander freuen.

Joh 4,37 Denn hier ist der Spruch wahr:
Der eine sät, der andere erntet.

Joh 4,38 Ich habe euch ausgesandt zu
ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt

Jesus und die Samariter

Joh 4,39 Aus jener Stadt aber glaubten
viele Samariter an ihn um der Rede der Frau willen, welche bezeugte: Er hat
mir alles gesagt, was ich getan habe.

Joh 4,40 Als nun die Samariter zu ihm
kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben

Joh 4,41 Und noch vielmehr Leute glaubten
um seines Wortes willen.

Joh 4,42 Und zu der Frau sprachen sie:
Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen

Joh 4,43 Nach den zwei Tagen aber zog er
von dannen und ging nach Galiläa.

Joh 4,44 Jesus selbst bezeugte zwar, daß
ein Prophet in seinem eigenen Vaterlande nicht geachtet werde.

Joh 4,45 Als er aber nun nach Galiläa
kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen, was er zu Jerusalem
am Feste getan hatte

Jesus heilt den Sohn des Königlichen

Joh 4,46 Er kam nun wieder nach Kana in
Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein königlicher
Beamter, dessen Sohn lag krank zu Kapernaum.

Joh 4,47 Als dieser hörte, daß Jesus aus
Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm und bat ihn, er möchte
hinabkommen und seinen Sohn gesund machen

Joh 4,48 Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr
nicht Zeichen und Wunder sehet, so glaubet ihr nicht!

Joh 4,49 Der königliche Beamte spricht zu
ihm: Herr, komm hinab, ehe mein Kind stirbt!

Joh 4,50 Jesus spricht zu ihm: Gehe hin,
dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sprach, und
ging hin.

Joh 4,51 Als er aber noch unterwegs war,
kamen ihm seine Knechte entgegen und verkündigten ihm: Dein Sohn lebt!

Joh 4,52 Nun erkundigte er sich bei ihnen
nach der Stunde, in welcher es mit ihm besser geworden sei. Und sie sprachen
zu ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.

Joh 4,53 Da erkannte der Vater, daß es
eben in der Stunde geschehen war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein
Sohn lebt! Und er glaubte samt seinem ganzen Hause.

Joh 4,54 Dies ist das zweite Zeichen,
welches Jesus wiederum tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam.

Joh-0405

Ein anderes Fest der Juden: die Heilung eines Kranken am Teiche Bethesda

Joh 5,1 Darnach war
ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.

Joh 5,2 Es ist aber zu Jerusalem beim
Schaftor ein Teich, der auf hebräisch Bethesda heißt und der fünf
Säulenhallen hat.

Joh 5,3 In diesen lag eine große Menge
von Kranken, Blinden, Lahmen, Abgezehrten, welche auf die Bewegung des
Wassers warteten.

Joh 5,4 Denn ein Engel stieg zu gewissen
Zeiten in den Teich hinab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung
des Wassers zuerst hineinstieg, der wurde gesund, mit welcherlei Krankheit er
auch behaftet war.

Joh 5,5 Es war aber ein Mensch daselbst,
der achtunddreißig Jahre in seiner Krankheit zugebracht hatte.

Joh 5,6 Als Jesus diesen daliegen sah und
erfuhr, daß es schon so lange Zeit mit ihm währte, spricht er zu ihm: Willst
du gesund werden?

Joh 5,7 Der Kranke antwortete ihm: Herr,
ich habe keinen Menschen, der mich, wenn das Wasser bewegt wird, in den Teich
befördert

Joh 5,8 Jesus spricht zu ihm: Steh auf,
nimm dein Bett und wandle!

Joh 5,9 Und alsbald wurde der Mensch
gesund, hob sein Bett auf und wandelte. Es war aber Sabbat an jenem
Tage.

Joh 5,10 Nun sprachen die Juden zu dem
Geheilten: Es ist Sabbat

Joh 5,11 Er antwortete ihnen: Der mich
gesund machte, sprach zu mir: Nimm dein Bett und wandle!

Joh 5,12 Da fragten sie ihn: Wer ist der
Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm es und wandle?

Joh 5,13 Aber der Geheilte wußte nicht,
wer es war, denn Jesus war entwichen, weil so viel Volk an dem Orte
war.

Joh 5,14 Darnach findet ihn Jesus im
Tempel und spricht zu ihm: Siehe zu, du bist gesund geworden

Joh 5,15 Da ging der Mensch hin und
verkündete den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe.

Joh 5,16 Und deshalb verfolgten die Juden
Jesus und suchten ihn zu töten, weil er solches am Sabbat getan hatte.

Jesus beansprucht Gleichheit mit dem Vater

Joh 5,17 Jesus aber antwortete ihnen:
Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch.

Joh 5,18 Darum suchten die Juden noch
mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott
seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleichstellte.

Joh 5,19 Da antwortete Jesus und sprach
zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich
selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht

Joh 5,20 Denn der Vater liebt den Sohn
und zeigt ihm alles, was er selbst tut

Joh 5,21 Denn wie der Vater die Toten
auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er
will.

Joh 5,22 Denn der Vater richtet auch
niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben,

Joh 5,23 damit alle den Sohn ehren, wie
sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der
ihn gesandt hat.

Joh 5,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch, wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges
Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben
hindurchgedrungen.

Zwei Auferstehungen

Joh 5,25 Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch, die Stunde kommt und ist schon da, wo die Toten die Stimme des Sohnes
Gottes hören werden, und die sie hören, werden leben.

Joh 5,26 Denn wie der Vater das Leben in
sich selbst hat, also hat er auch dem Sohne verliehen, das Leben in sich
selbst zu haben.

Joh 5,27 Und er hat ihm Macht gegeben,
Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist.

Joh 5,28 Verwundert euch nicht darüber!
Denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine
Stimme hören werden

Joh 5,29 und es werden hervorgehen, die
das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens

Die Bestätigung des Zeugnisses Jesu

Joh 5,30 Ich kann nichts von mir selbst
tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht

Joh 5,31 Wenn ich von mir selbst zeuge,
so ist mein Zeugnis nicht wahr.

Joh 5,32 Ein anderer ist es, der von mir
zeugt

Das Zeugnis Johannes des Täufers

Joh 5,33 Ihr habt zu Johannes gesandt,
und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben.

Joh 5,34 Ich aber nehme das Zeugnis nicht
von einem Menschen, sondern ich sage solches, damit ihr gerettet
werdet.

Joh 5,35 Jener war die brennende und
scheinende Leuchte, ihr aber wolltet euch nur eine Stunde an ihrem Scheine
ergötzen.

Das Zeugnis der Werke Jesu

Joh 5,36 Ich aber habe ein Zeugnis,
welches größer ist als das des Johannes

Das Zeugnis des Vaters

Joh 5,37 Und der Vater, der mich gesandt
hat, hat selbst von mir gezeugt. Ihr habt nie weder seine Stimme gehört noch
seine Gestalt gesehen

Joh 5,38 und sein Wort habt ihr nicht
bleibend in euch, weil ihr dem nicht glaubet, den er gesandt hat.

Das Zeugnis der Schrift

Joh 5,39 Ihr erforschet die Schriften,
weil ihr meinet, darin das ewige Leben zu haben

Joh 5,40 Und doch wollt ihr nicht zu mir
kommen, um das Leben zu empfangen.

Joh 5,41 Ich nehme nicht Ehre von
Menschen,

Joh 5,42 aber bei euch habe ich erkannt,
daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt.

Joh 5,43 Ich bin im Namen meines Vaters
gekommen, und ihr nehmet mich nicht an. Wenn ein anderer in seinem eigenen
Namen kommt, den werdet ihr annehmen.

Joh 5,44 Wie könnt ihr glauben, die ihr
Ehre voneinander nehmet und die Ehre vom alleinigen Gott nicht suchet?

Joh 5,45 Denket nicht, daß ich euch bei
dem Vater anklagen werde. Es ist einer, der euch anklagt: Mose, auf welchen
ihr eure Hoffnung gesetzt habt.

Joh 5,46 Denn wenn ihr Mose glaubtet, so
würdet ihr auch mir glauben

Joh 5,47 Wenn ihr aber seinen Schriften
nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben?

Joh-0406

Ein anderes Passahfest: die Speisung der Fünftausend

Joh 6,1 Darnach fuhr
Jesus über das galiläische Meer bei Tiberias.

Joh 6,2 Und es folgte ihm viel Volk nach,
weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.

Joh 6,3 Jesus aber ging auf den Berg und
setzte sich daselbst mit seinen Jüngern.

Joh 6,4 Es war aber das Passah nahe, das
Fest der Juden.

Joh 6,5 Da nun Jesus die Augen erhob und
sah, daß eine große Menge zu ihm kam, spricht er zu Philippus: Woher kaufen
wir Brot, daß diese essen können?

Joh 6,6 (Das sagte er aber, um ihn auf
die Probe zu stellen, denn er selbst wußte wohl, was er tun wollte.)

Joh 6,7 Philippus antwortete ihm: Für
zweihundert Denare Brot reicht nicht hin für sie, daß jeder von ihnen auch
nur ein wenig nehme!

Joh 6,8 Da spricht einer von seinen
Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu ihm:

Joh 6,9 Es ist ein Knabe hier, der hat
fünf Gerstenbrote und zwei Fische

Joh 6,10 Jesus spricht: Machet, daß die
Leute sich setzen! Es war aber viel Gras an dem Ort. Da setzten sich die
Männer, etwa fünftausend an Zahl.

Joh 6,11 Jesus aber nahm die Brote, sagte
Dank und teilte sie den Jüngern aus, die Jünger aber denen, die sich gesetzt
hatten

Joh 6,12 Als sie aber gesättigt waren,
sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, damit
nichts umkomme!

Joh 6,13 Da sammelten sie und füllten
zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übriggeblieben
waren, welche gegessen hatten.

Joh 6,14 Als nun die Leute das Zeichen
sahen, welches Jesus getan hatte, sprachen sie: Das ist wahrhaftig der
Prophet, der in die Welt kommen soll!

Jesus wandelt auf dem Wasser

Joh 6,15 Da nun Jesus merkte, daß sie
kommen würden, um ihn mit Gewalt zum Könige zu machen, entwich er wiederum
auf den Berg, er allein.

Joh 6,16 Als es aber Abend geworden war,
gingen seine Jünger hinab ans Meer,

Joh 6,17 stiegen in das Schiff und fuhren
über das Meer nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus
war noch nicht zu ihnen gekommen.

Joh 6,18 Und das Meer ging hoch, da ein
starker Wind wehte.

Joh 6,19 Als sie nun ungefähr
fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert hatten, sahen sie Jesus auf dem
Meere wandeln und sich Schiffe nähern

Joh 6,20 Er aber sprach zu ihnen: Ich
bin's, fürchtet euch nicht!

Joh 6,21 Da wollten sie ihn in das Schiff
nehmen, und alsbald war das Schiff am Lande, wohin sie fuhren.

Jesus, das Brot des Lebens

Joh 6,22 Am folgenden Tage sah das Volk,
das jenseits des Meeres stand, daß kein anderes Schiff daselbst war, als nur
das eine, in welches seine Jünger gestiegen waren, und daß Jesus nicht mit
seinen Jüngern in das Schiff gestiegen war, sondern daß seine Jünger allein
abgefahren waren.

Joh 6,23 Es kamen aber andere Schiffe von
Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen hatten nach der Danksagung
des Herrn.

Joh 6,24 Da nun das Volk sah, daß Jesus
nicht dort war, auch nicht seine Jünger, stiegen auch sie in die Schiffe und
kamen nach Kapernaum und suchten Jesus.

Joh 6,25 Und als sie ihn jenseits des
Meeres fanden, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher
gekommen?

Joh 6,26 Jesus antwortete ihnen und
sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr suchet mich nicht darum, weil
ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt
geworden seid.

Joh 6,27 Wirket nicht die Speise, die
vergänglich ist, sondern die Speise, die ins ewige Leben bleibt, welche des
Menschen Sohn euch geben wird

Joh 6,28 Da sprachen sie zu ihm: Was
sollen wir tun um die Werke Gottes zu wirken?

Joh 6,29 Jesus antwortete und sprach zu
ihnen: Das ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubt, den er gesandt
hat.

Jesus ist vom Himmel gesandt

Joh 6,30 Da sprachen sie zu ihm: Was tust
du denn für ein Zeichen, damit wir es sehen und dir glauben? Was wirkst
du?

Joh 6,31 Unsere Väter haben das Manna
gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: «Brot vom Himmel gab er ihnen
zu essen.»

Joh 6,32 Da sprach Jesus zu ihnen:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel
gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.

Joh 6,33 Denn das Brot Gottes ist
derjenige, welcher vom Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.

Joh 6,34 Da sprachen sie zu ihm: Herr,
gib uns allezeit dieses Brot!

Joh 6,35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich
bin das Brot des Lebens

Joh 6,36 Aber ich habe es euch gesagt,
daß ihr mich gesehen habt und doch nicht glaubet.

Joh 6,37 Alles, was mir der Vater gibt,
wird zu mir kommen

Joh 6,38 Denn ich bin vom Himmel
herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen,
der mich gesandt hat.

Joh 6,39 Das ist aber der Wille des
Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir
gegeben hat, sondern daß ich es auferwecke am letzten Tage.

Joh 6,40 Denn das ist der Wille meines
Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben
habe

Joh 6,41 Da murrten die Juden über ihn,
weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist,
-

Joh 6,42 und sprachen: Ist dieser nicht
Jesus, Josephs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie spricht er denn:
Ich bin vom Himmel herabgekommen?

Joh 6,43 Da antwortete Jesus und sprach
zu ihnen: Murret nicht untereinander!

Joh 6,44 Niemand kann zu mir kommen, es
sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn
auferwecken am letzten Tage.

Joh 6,45 Es steht geschrieben in den
Propheten: «Sie werden alle von Gott gelehrt sein.» Jeder, der vom Vater
gehört und gelernt hat, kommt zu mir.

Joh 6,46 Nicht, daß jemand den Vater
gesehen hätte

Joh 6,47 Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch, wer an mich glaubt, hat ewiges Leben.

Joh 6,48 Ich bin das Brot des
Lebens.

Joh 6,49 Eure Väter haben das Manna
gegessen in der Wüste und sind gestorben

Joh 6,50 dies ist das Brot, das vom
Himmel herabkommt, auf daß, wer davon ißt, nicht sterbe.

Joh 6,51 Ich bin das lebendige Brot, vom
Himmel herabgekommen. Wenn jemand von diesem Brot ißt, wird er in Ewigkeit
leben. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich
geben werde für das Leben der Welt.

Joh 6,52 Da zankten die Juden
untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen
geben?

Joh 6,53 Darum sprach Jesus zu ihnen:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht das Fleisch des
Menschensohnes esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in
euch.

Joh 6,54 Wer mein Fleisch ißt und mein
Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten
Tage.

Joh 6,55 Denn mein Fleisch ist
wahrhaftige Speise, und mein Blut ist wahrhaftiger Trank.

Joh 6,56 Wer mein Fleisch ißt und mein
Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.

Joh 6,57 Wie mich der lebendige Vater
gesandt hat und ich um des Vaters willen lebe, so wird auch der, welcher mich
ißt, um meinetwillen leben.

Joh 6,58 Dies ist das Brot, das vom
Himmel herabgekommen ist

Joh 6,59 Solches sprach er, als er in der
Synagoge zu Kapernaum lehrte.

Die Jünger werden durch die Lehre erprobt

Joh 6,60 Viele nun von seinen Jüngern,
die solches hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede, wer kann sie
hören?

Joh 6,61 Da aber Jesus bei sich selbst
merkte, daß seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Ist euch das
ein Ärgernis?

Joh 6,62 Wie denn, wenn ihr des Menschen
Sohn dorthin auffahren sehet, wo er zuvor war?

Joh 6,63 Der Geist ist es, der lebendig
macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe,
sind Geist und sind Leben.

Joh 6,64 Aber es sind etliche unter euch,
die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang, wer die seien, die nicht
glaubten, und welcher ihn verraten würde.

Joh 6,65 Und er sprach: Darum habe ich
euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater
gegeben!

Das Glaubensbekenntnis des Petrus

Joh 6,66 Aus diesem Anlaß traten viele
seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm.

Joh 6,67 Da sprach Jesus zu den Zwölfen:
Wollt ihr nicht auch weggehen?

Joh 6,68 Da antwortete ihm Simon Petrus:
Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.

Joh 6,69 Und wir haben geglaubt und
erkannt, daß du der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes bist!

Joh 6,70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich
nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel!

Joh 6,71 Er redete aber von Judas, Simons
Sohn, dem Ischariot

Joh-0407

Die ungläubigen Brüder Jesu drängen Ihn, nach Jerusalem zu gehen

Joh 7,1 Darnach zog
Jesus umher in Galiläa

Joh 7,2 Es war aber das Laubhüttenfest
der Juden nahe.

Joh 7,3 Da sprachen seine Brüder zu ihm:
Brich doch auf von hier und ziehe nach Judäa, damit auch deine Jünger die
Werke sehen, die du tust!

Joh 7,4 Denn niemand tut etwas im
Verborgenen und sucht doch öffentlich bekannt zu sein. Wenn du solches tust,
so offenbare dich der Welt!

Joh 7,5 Denn auch seine Brüder glaubten
nicht an ihn.

Joh 7,6 Da spricht Jesus zu ihnen: Meine
Zeit ist noch nicht da

Joh 7,7 Die Welt kann euch nicht hassen,
mich aber haßt sie

Joh 7,8 Gehet ihr hinauf zum Fest

Joh 7,9 Solches sagte er zu ihnen und
blieb in Galiläa.

Jesus auf dem Laubhüttenfest

Joh 7,10 Nachdem aber seine Brüder zum
Fest hinaufgegangen waren, ging auch er hinauf, nicht öffentlich, sondern wie
im Verborgenen.

Joh 7,11 Da suchten ihn die Juden am Fest
und sprachen: Wo ist er?

Joh 7,12 Und es gab viel Gemurmel
seinetwegen unter dem Volk. Etliche sagten: Er ist gut

Joh 7,13 Doch redete niemand freimütig
über ihn, aus Furcht vor den Juden.

Joh 7,14 Als aber das Fest schon zur
Hälfte verflossen war, ging Jesus in den Tempel hinauf und lehrte.

Joh 7,15 Und die Juden verwunderten sich
und sprachen: Wie kennt dieser die Schrift? Er hat doch nicht studiert!

Joh 7,16 Da antwortete ihnen Jesus und
sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt
hat.

Joh 7,17 Will jemand seinen Willen tun,
der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich aus mir selbst
rede.

Joh 7,18 Wer aus sich selbst redet, der
sucht seine eigene Ehre

Joh 7,19 Hat nicht Mose euch das Gesetz
gegeben? Und doch tut keiner von euch das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu
töten?

Joh 7,20 Das Volk antwortete und sprach:
Du hast einen Dämon! Wer sucht dich zu töten?

Joh 7,21 Jesus antwortete und sprach zu
ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch darüber.

Joh 7,22 Mose hat euch die Beschneidung
gegeben (nicht daß sie von Mose kommt, sondern von den Vätern), und am Sabbat
beschneidet ihr den Menschen.

Joh 7,23 Wenn ein Mensch am Sabbat die
Beschneidung empfängt, damit das Gesetz Moses nicht übertreten werde, was
zürnet ihr mir denn, daß ich den ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht
habe?

Joh 7,24 Richtet nicht nach dem Schein,
sondern fället ein gerechtes Urteil.

Joh 7,25 Da sprachen etliche von
Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen?

Joh 7,26 Und siehe, er redet öffentlich,
und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wirklich erkannt, daß
dieser der Christus ist?

Joh 7,27 Doch von diesem wissen wir,
woher er ist

Joh 7,28 Da rief Jesus, während er im
Tempel lehrte, und sprach: Ja, ihr kennet mich und wisset, woher ich bin! Und
doch bin ich nicht von mir selbst gekommen, sondern der Wahrhaftige ist es,
der mich gesandt hat, welchen ihr nicht kennet.

Joh 7,29 Ich kenne ihn

Joh 7,30 Da suchten sie ihn zu
greifen

Joh 7,31 Viele aber aus dem Volke
glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr
Zeichen tun, als dieser getan hat?

Joh 7,32 Die Pharisäer hörten, daß das
Volk solches von ihm murmelte

Joh 7,33 Da sprach Jesus zu ihnen: Noch
eine kleine Zeit bin ich bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich
gesandt hat.

Joh 7,34 Ihr werdet mich suchen und nicht
finden

Joh 7,35 Da sprachen die Juden
untereinander: Wohin will er denn gehen, daß wir ihn nicht finden sollen?
Will er etwa zu den unter den Griechen Zerstreuten gehen und die Griechen
lehren?

Joh 7,36 Was soll das bedeuten, daß er
sagt: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, dahin könnt
ihr nicht kommen?

Die grosse Verheissung über den Heiligen Geist der Kraft

Joh 7,37 Aber am letzten, dem großen Tage
des Festes, stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme
zu mir und trinke!

Joh 7,38 Wer an mich glaubt - wie die
Schrift sagt -, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers
fließen.

Joh 7,39 Das sagte er aber von dem
Geiste, den die empfangen sollten, welche an ihn glaubten

Verschiedene Meinungen über Jesus

Joh 7,40 Viele nun aus dem Volke, die
diese Rede hörten, sagten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet.

Joh 7,41 Andere sagten: Er ist der
Christus. Andere aber sagten: Christus kommt doch nicht aus Galiläa?

Joh 7,42 Sagt nicht die Schrift, daß der
Christus aus dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, wo David war,
kommen werde?

Joh 7,43 Also entstand seinetwegen eine
Spaltung unter dem Volk.

Joh 7,44 Etliche aber von ihnen wollten
ihn greifen, doch legte niemand Hand an ihn.

Joh 7,45 Nun kamen die Diener zu den
Hohenpriestern und Pharisäern zurück, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt
ihr ihn nicht gebracht?

Joh 7,46 Die Diener antworteten: Nie hat
ein Mensch so geredet wie dieser Mensch!

Joh 7,47 Da antworteten ihnen die
Pharisäer: Seid auch ihr verführt worden?

Joh 7,48 Glaubt auch einer von den
Obersten oder von den Pharisäern an ihn?

Joh 7,49 Aber dieser Pöbel, der das
Gesetz nicht kennt, der ist unter dem Fluch!

Joh 7,50 Da spricht zu ihnen Nikodemus,
der des Nachts zu ihm gekommen und einer der Ihren war:

Joh 7,51 Richtet auch unser Gesetz einen
Menschen, man habe ihn denn zuvor selbst gehört und erkannt, was er
tut?

Joh 7,52 Sie antworteten und sprachen zu
ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche nach, und du wirst sehen, daß aus
Galiläa kein Prophet ersteht!

Joh 7,53 So ging jeder in sein
Haus.

Joh-0408

Die Schriftgelehrten und Pharisäer klagen eine Frau an im Ehebruch begriffen

Joh 8,1 Jesus aber
ging an den Ölberg.

Joh 8,2 Und am Morgen früh stellte er
sich wieder im Tempel ein, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und
lehrte sie.

Joh 8,3 Da brachten die Schriftgelehrten
und Pharisäer ein Weib zu ihm, die beim Ehebruch ergriffen worden war,
stellten sie in die Mitte

Joh 8,4 und sprachen zu ihm: Meister,
dieses Weib ist auf der Tat beim Ehebruch ergriffen worden.

Joh 8,5 Im Gesetz aber hat uns Mose
geboten, solche zu steinigen. Was sagst nun du?

Joh 8,6 Das sagten sie aber, um ihn zu
versuchen, damit sie ihn anklagen könnten. Jesus aber bückte sich nieder und
schrieb mit dem Finger auf die Erde.

Joh 8,7 Als sie nun dabei verharrten, ihn
zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne
Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!

Joh 8,8 Und er bückte sich wiederum
nieder und schrieb auf die Erde.

Joh 8,9 Als sie aber das hörten, gingen
sie [von ihrem Gewissen gestraft] einer nach dem andern hinaus, die Ältesten
zuerst

Joh 8,10 Da richtete sich Jesus auf und
sprach zu ihr: Weib, wo sind deine Ankläger? Hat dich niemand verdammt?

Joh 8,11 Sie sprach: Herr, niemand! Jesus
sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Gehe hin und sündige
hinfort nicht mehr!

Der tiefste Grund des Gegensatzes zwischen Jesus und den Pharisäern: der Ursprung Christi.

Er ist das Licht der Welt

Joh 8,12 Nun redete Jesus wieder zu ihnen
und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der
Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.

Joh 8,13 Da sprachen die Pharisäer zu
ihm: Du zeugst von dir selbst

Joh 8,14 Jesus antwortete und sprach zu
ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis wahr, denn ich
weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe

Joh 8,15 Ihr richtet nach dem
Fleische

Joh 8,16 Aber auch wenn ich richte, so
ist mein Gericht wahr

Joh 8,17 Es steht aber auch in eurem
Gesetze geschrieben, daß das Zeugnis zweier Menschen wahr sei.

Joh 8,18 Ich bin es, der ich von mir
selbst zeuge, und es zeugt von mir der Vater, der mich gesandt hat.

Joh 8,19 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist
dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich noch meinen Vater

Joh 8,20 Diese Worte redete Jesus bei dem
Gotteskasten, als er im Tempel lehrte

Joh 8,21 Nun sprach Jesus wiederum zu
ihnen: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben.
Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen!

Joh 8,22 Da sagten die Juden: Will er
sich etwa selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht
kommen?

Joh 8,23 Er aber sprach zu ihnen: Ihr
seid von unten her, ich bin von oben her. Ihr seid von dieser Welt, ich bin
nicht von dieser Welt.

Joh 8,24 Darum habe ich euch gesagt, daß
ihr in euren Sünden sterben werdet

Joh 8,25 Da sagten sie zu ihm: Wer bist
du? Und Jesus sprach zu ihnen: Erstens das, was ich euch eben sage!

Joh 8,26 Ich habe vieles über euch zu
reden und zu richten

Joh 8,27 Sie verstanden aber nicht, daß
er vom Vater zu ihnen redete.

Joh 8,28 Darum sprach Jesus: Wenn ihr des
Menschen Sohn erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es
bin

Joh 8,29 Und der, welcher mich gesandt
hat, ist mit mir

Joh 8,30 Als er solches redete, glaubten
viele an ihn.

Joh 8,31 Da sprach Jesus zu den Juden,
die an ihn gläubig geworden waren: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid
ihr wahrhaftig meine Jünger,

Joh 8,32 und ihr werdet die Wahrheit
erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!

Joh 8,33 Sie antworteten ihm: Wir sind
Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen

Joh 8,34 Jesus antwortete ihnen:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht.

Joh 8,35 Der Knecht aber bleibt nicht
ewig im Hause

Joh 8,36 Wird euch nun der Sohn frei
machen, so seid ihr wirklich frei.

Joh 8,37 Ich weiß, daß ihr Abrahams Same
seid

Joh 8,38 Ich rede, was ich bei meinem
Vater gesehen habe

Joh 8,39 Sie antworteten und sprachen zu
ihm: Unser Vater ist Abraham! Jesus spricht zu ihnen: Wäret ihr Abrahams
Kinder, so tätet ihr Abrahams Werke.

Joh 8,40 Nun aber suchet ihr mich zu
töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, welche ich von Gott
gehört habe

Joh 8,41 Ihr tut die Werke eures Vaters.
Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren, wir haben einen
Vater, Gott!

Joh 8,42 Da sprach Jesus zu ihnen: Wäre
Gott euer Vater, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen
und gekommen

Joh 8,43 Warum versteht ihr meine Rede
nicht? Denn ihr könnt ja mein Wort nicht hören!

Joh 8,44 Ihr seid von dem Vater, dem
Teufel, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun

Joh 8,45 Weil aber ich die Wahrheit sage,
glaubet ihr mir nicht.

Joh 8,46 Wer unter euch kann mich einer
Sünde zeihen? Wenn ich die Wahrheit rede, warum glaubet ihr mir nicht?

Joh 8,47 Wer aus Gott ist, der hört die
Worte Gottes

Joh 8,48 Da antworteten die Juden und
sprachen zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, daß du ein Samariter bist und
einen Dämon hast?

Joh 8,49 Jesus antwortete: Ich habe
keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr entehret mich.

Joh 8,50 Ich aber suche nicht meine
Ehre

Joh 8,51 Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch, wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in
Ewigkeit!

Joh 8,52 Da sprachen die Juden zu ihm:
Jetzt erkennen wir, daß du einen Dämon hast! Abraham ist gestorben und die
Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod
nicht schmecken in Ewigkeit.

Joh 8,53 Bist du größer als unser Vater
Abraham, welcher gestorben ist? Und die Propheten sind auch gestorben. Was
machst du aus dir selbst?

Joh 8,54 Jesus antwortete: Wenn ich mich
selbst ehre, so ist meine Ehre nichts

Joh 8,55 Und doch habt ihr ihn nicht
erkannt

Joh 8,56 Abraham, euer Vater, frohlockte,
daß er meinen Tag sehen sollte. Und er sah ihn und freute sich.

Joh 8,57 Da sprachen die Juden zu ihm: Du
bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?

Joh 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich,
wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich!

Joh 8,59 Da hoben sie Steine auf, um sie
auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging zum Tempel hinaus, mitten
durch sie hindurch, und entwich also.

Joh-0409

Jesus heilt einen Blindgeborenen

Joh 9,1 Und da er
vorbeiging, sah er einen Menschen, der blind war von Geburt an.

Joh 9,2 Und seine Jünger fragten ihn und
sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind
geboren ist?

Joh 9,3 Jesus antwortete: Weder dieser
hat gesündigt, noch seine Eltern

Joh 9,4 Ich muß die Werke dessen wirken,
der mich gesandt hat, solange es Tag ist

Joh 9,5 Solange ich in der Welt bin, bin
ich das Licht der Welt.

Joh 9,6 Als er solches gesagt, spie er
auf die Erde und machte einen Teig mit dem Speichel und strich ihm den Teig
auf die Augen

Joh 9,7 und sprach zu ihm: Gehe hin,
wasche dich im Teiche Siloah (das heißt übersetzt: Gesandt)! Da ging er hin
und wusch sich und kam sehend.

Joh 9,8 Die Nachbarn nun, und die ihn
zuvor als Bettler gesehen hatten, sprachen: Ist das nicht der, welcher dasaß
und bettelte?

Joh 9,9 Etliche sagten: Er ist's! -
andere aber: Nein, aber er sieht ihm ähnlich! Er selbst sagte: Ich
bin's!

Joh 9,10 Da sprachen sie zu ihm: Wie sind
dir deine Augen aufgetan worden?

Joh 9,11 Er antwortete und sprach: Der
Mensch, der Jesus heißt, machte einen Teig und bestrich meine Augen und
sprach zu mir: Gehe hin zum Teich Siloah und wasche dich! Als ich aber
hinging und mich wusch, wurde ich sehend.

Joh 9,12 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist
der? Er spricht: Ich weiß es nicht!

Joh 9,13 Da führten sie ihn, den
Blindgewesenen, zu den Pharisäern.

Joh 9,14 Es war aber Sabbat, als Jesus
den Teig machte und ihm die Augen öffnete.

Joh 9,15 Nun fragten ihn wiederum auch
die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er sprach zu ihnen: Einen Teig hat
er auf meine Augen gelegt, und ich wusch mich und bin nun sehend!

Joh 9,16 Da sprachen etliche von den
Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält!
Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es
entstand eine Spaltung unter ihnen.

Joh 9,17 Da sprachen sie wiederum zu dem
Blinden: Was sagst du von ihm, daß er dir die Augen aufgetan hat? Er sprach:
Er ist ein Prophet!

Joh 9,18 Nun glaubten die Juden nicht von
ihm, daß er blind gewesen und sehend geworden sei, bis sie die Eltern des
Sehendgewordenen gerufen hatten.

Joh 9,19 Und sie fragten sie und
sprachen: Ist das euer Sohn, von welchem ihr sagt, daß er blind geboren ist?
Wie ist er denn jetzt sehend?

Joh 9,20 Seine Eltern antworteten ihnen
und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist und daß er blind geboren
ist

Joh 9,21 wieso er aber jetzt sieht, das
wissen wir nicht

Joh 9,22 Das sagten seine Eltern deshalb,
weil sie die Juden fürchteten

Joh 9,23 Darum sprachen seine Eltern: Er
ist alt genug

Joh 9,24 Da riefen sie zum zweitenmal den
Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir
wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist.

Joh 9,25 Da antwortete jener und sprach:
Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht

Joh 9,26 Sie sprachen wiederum zu ihm:
Was hat er mit dir gemacht? Wie tat er dir die Augen auf?

Joh 9,27 Er antwortete ihnen: Ich habe es
euch schon gesagt, und ihr habt nicht darauf gehört

Joh 9,28 Sie schmähten ihn und sprachen:
Du bist sein Jünger! Wir aber sind Moses Jünger.

Joh 9,29 Wir wissen, daß Gott mit Mose
geredet hat, von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist.

Joh 9,30 Da antwortete der Mensch und
sprach zu ihnen: Das ist doch verwunderlich, daß ihr nicht wisset, woher er
ist, und er hat doch meine Augen aufgetan.

Joh 9,31 Wir wissen, daß Gott nicht auf
Sünder hört

Joh 9,32 Seit die Welt steht, ist nicht
gehört worden, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen aufgetan hat.

Joh 9,33 Wäre dieser nicht von Gott, so
könnte er nichts tun!

Joh 9,34 Sie antworteten und sprachen zu
ihm: Du bist ganz in Sünden geboren und willst uns lehren? Und sie stießen
ihn hinaus.

Jesus bestätigt Seine Gottheit

Joh 9,35 Jesus hörte, daß sie ihn
ausgestoßen hatten, und als er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den
Sohn Gottes?

Joh 9,36 Er antwortete und sprach: Wer
ist es, Herr, auf daß ich an ihn glaube?

Joh 9,37 Und Jesus sprach zu ihm: Du hast
ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es!

Joh 9,38 Er aber sprach: Ich glaube,
Herr! - und fiel vor ihm nieder.

Joh 9,39 Und Jesus sprach: Ich bin zum
Gericht in diese Welt gekommen, auf daß die, welche nicht sehen, sehend
werden und die, welche sehen, blind werden.

Joh 9,40 Solches hörten etliche der
Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir
blind?

Joh 9,41 Jesus sprach zu ihnen: Wäret ihr
blind, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber sprecht: Wir sind sehend, bleibt eure Sünde.

Joh-0410

Jesus als der gute Hirte

Joh 10,1 Wahrlich,
wahrlich, ich sage euch, wer nicht durch die Tür in den Schafstall
hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein
Räuber.

Joh 10,2 Wer aber durch die Tür
hineingeht, ist der Hirt der Schafe.

Joh 10,3 Diesem tut der Türhüter auf, und
die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe beim
Namen und führt sie heraus.

Joh 10,4 Und wenn er seine Schafe alle
herausgelassen hat, geht er vor ihnen her

Joh 10,5 Einem Fremden aber folgen sie
nicht nach, sondern fliehen vor ihm

Joh 10,6 Dieses Gleichnis sagte ihnen
Jesus. Sie verstanden aber nicht, wovon er zu ihnen redete.

Joh 10,7 Da sprach Jesus wiederum zu
ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ich bin die Tür zu den
Schafen.

Joh 10,8 Alle, die vor mir kamen, sind
Diebe und Räuber

Joh 10,9 Ich bin die Tür. Wenn jemand
durch mich eingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und
Weide finden.

Joh 10,10 Der Dieb kommt nur, um zu
stehlen, zu töten und zu verderben

Joh 10,11 Ich bin der gute Hirt

Joh 10,12 Der Mietling aber, der nicht
Hirt ist, dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt
die Schafe und flieht

Joh 10,13 Der Mietling aber flieht, weil
er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert.

Joh 10,14 Ich bin der gute Hirt und kenne
die Meinen, und die Meinen kennen mich,

Joh 10,15 gleichwie der Vater mich kennt
und ich den Vater kenne. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.

Joh 10,16 Und ich habe noch andere
Schafe, die nicht aus diesem Stalle sind

Joh 10,17 Darum liebt mich der Vater,
weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wieder nehme.

Joh 10,18 Niemand nimmt es von mir,
sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe
Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater
empfangen.

Joh 10,19 Da entstand wiederum eine
Spaltung unter den Juden um dieser Worte willen.

Joh 10,20 Viele von ihnen sagten: Er hat
einen Dämon und ist von Sinnen, was hört ihr auf ihn?

Joh 10,21 Andere sagten: Das sind nicht
Reden eines Besessenen. Kann auch ein Dämon Blinden die Augen auftun?

Jesus verteidigt Seine Gottheit

Joh 10,22 Es fand aber in Jerusalem die
Tempelweihe statt

Joh 10,23 und Jesus wandelte im Tempel,
in der Halle Salomos.

Joh 10,24 Da umringten ihn die Juden und
sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsere Seele im Zweifel? Bist du der
Christus, so sag es uns frei heraus!

Joh 10,25 Jesus antwortete ihnen: Ich
habe es euch gesagt, und ihr glaubet es nicht

Joh 10,26 Aber ihr glaubet nicht, weil
ihr nicht von meinen Schafen seid

Joh 10,27 Meine Schafe hören meine
Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach.

Joh 10,28 Und ich gebe ihnen ewiges
Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht umkommen, und niemand wird sie aus
meiner Hand reißen.

Joh 10,29 Mein Vater, der sie mir gegeben
hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus meines Vaters Hand
reißen.

Joh 10,30 Ich und der Vater sind
eins.

Joh 10,31 Da hoben die Juden wiederum
Steine auf, um ihn zu steinigen.

Joh 10,32 Jesus antwortete ihnen: Viele
gute Werke habe ich euch gezeigt von meinem Vater

Joh 10,33 Die Juden antworteten ihm:
Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen einer
Lästerung und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott
machst!

Joh 10,34 Jesus antwortete ihnen: Steht
nicht in eurem Gesetz geschrieben: «Ich habe gesagt: Ihr seid Götter»?

Joh 10,35 Wenn es diejenigen Götter
nennt, an welche das Wort Gottes erging - und die Schrift kann doch nicht
aufgehoben werden -,

Joh 10,36 wie sprechet ihr denn zu dem,
den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst! weil ich
gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?

Joh 10,37 Tue ich nicht die Werke meines
Vaters, so glaubet mir nicht!

Joh 10,38 Tue ich sie aber, so glaubet,
wenn ihr auch mir nicht glaubet, doch den Werken, auf daß ihr erkennet und
glaubet, daß der Vater in mir ist und ich im Vater.

Joh 10,39 Da suchten sie wiederum ihn zu
greifen

Jesus geht weg von Jerusalem

Joh 10,40 und zog wieder jenseits des
Jordan an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte, und blieb
daselbst.

Joh 10,41 Und viele kamen zu ihm und
sprachen: Johannes hat zwar kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr.

Joh 10,42 Und es glaubten dort viele an
ihn.

Joh-0411

Jesus erweckt Lazarus in Bethanien von den Toten

Joh 11,1 Es war aber
einer krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorfe der Maria und ihrer
Schwester Martha,

Joh 11,2 nämlich der Maria, die den Herrn
gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat

Joh 11,3 Da ließen ihm die Schwestern
sagen: Herr, siehe, den du lieb hast, der ist krank!

Joh 11,4 Als Jesus es hörte, sprach er:
Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, damit der Sohn
Gottes dadurch verherrlicht werde!

Joh 11,5 Jesus aber liebte Martha und
ihre Schwester und Lazarus.

Joh 11,6 Als er nun hörte, daß jener
krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Orte, wo er war.

Joh 11,7 Dann erst spricht er zu den
Jüngern: Laßt uns wieder nach Judäa ziehen!

Joh 11,8 Die Jünger sprechen zu ihm:
Rabbi, eben noch haben dich die Juden zu steinigen gesucht, und du begibst
dich wieder dorthin?

Joh 11,9 Jesus antwortete: Hat der Tag
nicht zwölf Stunden? Wenn jemand bei Tage wandelt, so stößt er nicht an, denn
er sieht das Licht dieser Welt.

Joh 11,10 Wenn aber jemand bei Nacht
wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.

Joh 11,11 Solches sprach er, und darnach
sagte er zu ihnen: Unser Freund Lazarus ist entschlafen

Joh 11,12 Da sprachen seine Jünger: Herr,
ist er entschlafen, so wird er genesen!

Joh 11,13 Jesus aber hatte von seinem
Tode geredet

Joh 11,14 Da sagte es ihnen Jesus frei
heraus: Lazarus ist gestorben

Joh 11,15 und ich bin froh um
euretwillen, daß ich nicht dort gewesen bin, damit ihr glaubet. Aber lasset
uns zu ihm gehen!

Joh 11,16 Da sprach Thomas, der Zwilling
genannt wird, zu den Mitjüngern: Lasset uns auch hingehen, daß wir mit ihm
sterben!

Joh 11,17 Als nun Jesus hinkam, fand er
ihn schon vier Tage im Grabe liegend.

Joh 11,18 Bethanien aber war nahe bei
Jerusalem, ungefähr fünfzehn Stadien weit.

Joh 11,19 Und viele von den Juden waren
zu Martha und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten.

Joh 11,20 Als Martha nun hörte, daß Jesus
komme, lief sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Hause.

Joh 11,21 Da sprach Martha zu Jesus:
Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben!

Joh 11,22 Aber auch jetzt weiß ich, was
immer du von Gott erbitten wirst, das wird Gott dir geben.

Joh 11,23 Jesus spricht zu ihr: Dein
Bruder soll auferstehen!

Joh 11,24 Martha spricht zu ihm: Ich
weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage.

Joh 11,25 Jesus spricht zu ihr: Ich bin
die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er
stirbt

Joh 11,26 und jeder, der da lebt und an
mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?

Joh 11,27 Sie spricht zu ihm: Ja, Herr,
ich glaube, daß du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen
soll.

Joh 11,28 Und als sie das gesagt hatte,
ging sie weg und rief ihre Schwester Maria heimlich und sprach: Der Meister
ist da und ruft dich!

Joh 11,29 Als diese es hörte, stand sie
eilends auf und begab sich zu ihm.

Joh 11,30 Jesus war aber noch nicht in
den Flecken gekommen, sondern befand sich noch an dem Orte, wo Martha ihm
begegnet war.

Joh 11,31 Als nun die Juden, die bei ihr
im Hause waren und sie trösteten, sahen, daß Maria so eilends aufstand und
hinausging, folgten sie ihr nach, in der Meinung, sie gehe zum Grabe, um dort
zu weinen.

Joh 11,32 Als aber Maria dahin kam, wo
Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wärest
du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben!

Joh 11,33 Als nun Jesus sah, wie sie
weinte, und wie die Juden, die mit ihr gekommen waren, weinten, ergrimmte er
im Geiste und wurde bewegt

Joh 11,34 und sprach: Wo habt ihr ihn
hingelegt? Sie sprechen zu ihm: Herr, komm und sieh!

Joh 11,35 Jesus weinte.

Joh 11,36 Da sagten die Juden: Seht, wie
hatte er ihn so lieb! Etliche aber von ihnen sprachen:

Joh 11,37 Konnte der, welcher dem Blinden
die Augen aufgetan hat, nicht machen, daß auch dieser nicht stürbe?

Joh 11,38 Jesus nun, indem er abermals
bei sich selbst ergrimmte, kam zum Grabe. Es war aber eine Höhle, und ein
Stein lag davor.

Joh 11,39 Jesus spricht: Hebet den Stein
weg! Martha, die Schwester des Verstorbenen, spricht zu ihm: Herr, er riecht
schon, denn er ist schon vier Tage hier.

Joh 11,40 Jesus spricht zu ihr: Habe ich
dir nicht gesagt, wenn du glaubst, werdest du die Herrlichkeit Gottes
sehen?

Joh 11,41 Da hoben sie den Stein weg.
Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich
erhört hast.

Joh 11,42 Doch ich weiß, daß du mich
allezeit erhörst

Joh 11,43 Und als er solches gesagt, rief
er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

Joh 11,44 Und der Verstorbene kam heraus,
an Händen und Füßen mit Grabtüchern umwickelt und sein Angesicht mit einem
Schweißtuch umhüllt. Jesus spricht zu ihnen: Bindet ihn los und laßt ihn
gehen!

Viele werden bekehrt:

die Pharisäer verschwören sich, Jesus zu töten

Joh 11,45 Viele nun von den Juden, die zu
Maria gekommen waren und sahen, was Jesus getan hatte, glaubten an ihn.

Joh 11,46 Etliche von ihnen aber gingen
zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.

Joh 11,47 Da versammelten die
Hohenpriester und Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was wollen wir
machen? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen!

Joh 11,48 Lassen wir ihn so fortfahren,
so werden alle an ihn glauben

Joh 11,49 Einer aber von ihnen, Kajaphas,
der in jenem Jahre Hoherpriester war, sprach zu ihnen:

Joh 11,50 Ihr wisset nichts und bedenket
nicht, daß es für uns besser ist, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß das
ganze Volk verderbe!

Joh 11,51 Solches aber redete er nicht
aus sich selbst

Joh 11,52 und nicht für das Volk allein,
sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in Eins
zusammenbrächte.

Joh 11,53 Von jenem Tage an
beratschlagten sie nun, ihn zu töten.

Joh 11,54 Darum wandelte Jesus nicht mehr
öffentlich unter den Juden, sondern zog von dort weg in die Gegend nahe bei
der Wüste, in eine Stadt namens Ephraim, und hielt sich daselbst auf mit
seinen Jüngern.

Joh 11,55 Es war aber das Passah der
Juden nahe. Und viele aus der Gegend gingen vor dem Passah nach Jerusalem
hinauf, um sich zu reinigen.

Joh 11,56 Da suchten sie Jesus und
sprachen zueinander, im Tempel stehend: Was dünkt euch, kommt er nicht auf
das Fest?

Joh 11,57 Es hatten aber auch die
Hohenpriester und die Pharisäer einen Befehl gegeben, daß, wenn jemand wisse,
wo er sei, er es anzeige, damit sie ihn greifen könnten.

Joh-0412

Jesus wird von Maria in Bethanien gesalbt

Joh 12,1 Sechs Tage
vor dem Passah kam Jesus nach Bethanien, wo Lazarus war, welchen Jesus von
den Toten auferweckt hatte.

Joh 12,2 Sie machten ihm nun dort ein
Gastmahl, und Martha diente. Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu
Tische saßen.

Joh 12,3 Da nahm Maria ein Pfund echter, köstlicher Nardensalbe, salbte Jesus die Füße und trocknete ihm die Füße mit ihren Haaren

Joh 12,4 Da spricht Judas, Simons Sohn,
der Ischariot, einer seiner Jünger, der ihn hernach verriet:

Joh 12,5 Warum hat man diese Salbe nicht
für dreihundert Denare verkauft und es den Armen gegeben?

Joh 12,6 Das sagte er aber nicht, weil er
sich um die Armen kümmerte, sondern weil er ein Dieb war und den Beutel hatte
und trug, was eingelegt wurde.

Joh 12,7 Da sprach Jesus: Laß sie!
Solches hat sie für den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt.

Joh 12,8 Denn die Armen habt ihr allezeit
bei euch

Joh 12,9 Es erfuhr nun eine große Menge
der Juden, daß er dort sei

Joh 12,10 Da beschlossen die
Hohenpriester, auch Lazarus zu töten,

Joh 12,11 denn seinetwegen gingen viele
Juden hin und glaubten an Jesus.

Jesus zieht in die Stadt Jerusalem ein

Joh 12,12 Als am folgenden Tage die
vielen Leute, welche zum Fest erschienen waren, hörten, daß Jesus nach
Jerusalem komme,

Joh 12,13 nahmen sie Palmzweige und
gingen hinaus, ihm entgegen, und riefen: Hosianna! Gepriesen sei, der da
kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!

Joh 12,14 Jesus aber fand einen jungen
Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht:

Joh 12,15 «Fürchte dich nicht, Tochter
Zion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf dem Füllen einer Eselin!»

Joh 12,16 Solches aber verstanden seine
Jünger anfangs nicht, sondern als Jesus verherrlicht war, wurden sie dessen
eingedenk, daß solches von ihm geschrieben stehe und daß sie ihm solches
getan hatten.

Joh 12,17 Die Menge nun, die bei ihm war,
bezeugte, daß er Lazarus aus dem Grabe gerufen und ihn von den Toten
auferweckt habe.

Joh 12,18 Darum ging ihm auch das Volk
entgegen, weil sie hörten, daß er dieses Zeichen getan habe.

Joh 12,19 Da sprachen die Pharisäer
zueinander: Ihr seht, daß ihr nichts ausrichtet. Siehe, alle Welt läuft ihm
nach!

Etliche Griechen suchen vergeblich eine Unterredung mit Jesus

Joh 12,20 Es waren aber etliche Griechen
unter denen, die hinaufkamen, um am Fest anzubeten.

Joh 12,21 Diese gingen zu Philippus, der
aus Bethsaida in Galiläa war, baten ihn und sprachen: Herr, wir möchten Jesus
gern sehen!

Joh 12,22 Philippus kommt und sagt es dem
Andreas, Andreas und Philippus aber sagen es Jesus.

Jesu sagt Seine Kreuzigung voraus

Joh 12,23 Jesus aber antwortete ihnen und
sprach: Die Stunde ist gekommen, daß des Menschen Sohn verherrlicht
werde!

Joh 12,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch, wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt es
allein

Joh 12,25 Wer seine Seele liebt, der wird
sie verlieren

Joh 12,26 Wer mir dienen will, der folge
mir nach

Joh 12,27 Jetzt ist meine Seele
erschüttert. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch
darum bin ich in diese Stunde gekommen.

Joh 12,28 Vater, verherrliche deinen
Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn
wiederum verherrlichen!

Joh 12,29 Das Volk nun, das dabeistand
und solches hörte, sagte, es habe gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat mit
ihm geredet.

Joh 12,30 Jesus antwortete und sprach:
Nicht um meinetwillen ist diese Stimme erschollen, sondern um
euretwillen.

Joh 12,31 Jetzt ergeht ein Gericht über
diese Welt! Nun wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden

Joh 12,32 und ich, wenn ich von der Erde
erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.

Joh 12,33 Das sagte er aber, um
anzudeuten, welches Todes er sterben würde.

Joh 12,34 Das Volk antwortete ihm: Wir
haben aus dem Gesetze gehört, daß Christus in Ewigkeit bleibt

Joh 12,35 Da sprach Jesus zu ihnen: Noch
eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht noch
habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle! Wer in der Finsternis
wandelt, weiß nicht, wohin er geht.

Joh 12,36 Solange ihr das Licht habt,
glaubet an das Licht, damit ihr Kinder des Lichtes werdet!

Joh 12,37 Solches redete Jesus und ging
hinweg und verbarg sich vor ihnen. Wiewohl er aber so viele Zeichen vor ihnen
getan hatte, glaubten sie nicht an ihn

Joh 12,38 auf daß das Wort des Propheten
Jesaja erfüllt würde, welches er gesprochen hat: «Herr, wer hat dem geglaubt,
was wir gehört haben, und wem wurde der Arm des Herrn geoffenbart?»

Joh 12,39 Darum konnten sie nicht
glauben, denn Jesaja spricht wiederum:

Joh 12,40 «Er hat ihre Augen verblendet
und ihr Herz verhärtet, daß sie mit den Augen nicht sehen, noch mit dem
Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.»

Joh 12,41 Solches sprach Jesaja, als er
seine Herrlichkeit sah und von ihm redete.

Joh 12,42 Doch glaubten sogar von den
Obersten viele an ihn, aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht, damit
sie nicht von der Synagoge ausgestoßen würden.

Joh 12,43 Denn die Ehre der Menschen war
ihnen lieber als die Ehre Gottes.

Joh 12,44 Jesus aber rief und sprach: Wer
an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt
hat.

Joh 12,45 Und wer mich sieht, der sieht
den, der mich gesandt hat.

Joh 12,46 Ich bin als ein Licht in die
Welt gekommen, damit niemand, der an mich glaubt, in der Finsternis
bleibe.

Joh 12,47 Und wenn jemand meine Worte
hört und nicht hält, so richte ich ihn nicht

Joh 12,48 Wer mich verwirft und meine
Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: das Wort, das ich geredet
habe, das wird ihn richten am letzten Tage.

Joh 12,49 Denn ich habe nicht aus mir
selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot
gegeben, was ich sagen und was ich reden soll.

Joh 12,50 Und ich weiß, daß sein Gebot
ewiges Leben ist. Darum, was ich rede, das rede ich so, wie der Vater es mir
gesagt hat.

Joh-0413

Der persönliche Dienst des Sohnes Gottes

Joh 13,1 Vor dem
Passahfeste aber, da Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen sei, aus dieser
Welt zum Vater zu gehen: wie er geliebt hatte die Seinen, die in der Welt
waren, so liebte er sie bis ans Ende.

Das letzte Passahfest: Jesus wäscht die Füsse der Jünger

Joh 13,2 Und während der Mahlzeit, als
schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Ischariot, ins Herz gegeben
hatte, ihn zu verraten,

Joh 13,3 obgleich Jesus wußte, daß ihm
der Vater alles in die Hände gegeben habe und daß er von Gott ausgegangen sei
und zu Gott hingehe,

Joh 13,4 steht er vom Mahle auf, legt
seine Kleider ab, nimmt einen Schurz und umgürtet sich

Joh 13,5 darauf goß er Wasser in das
Becken und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Schurz zu
trocknen, mit dem er umgürtet war.

Joh 13,6 Da kommt er zu Simon Petrus, und
dieser spricht zu ihm: Herr, solltest du mir die Füße waschen?

Joh 13,7 Jesus antwortete und sprach zu
ihm: Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach
erfahren.

Joh 13,8 Petrus spricht zu ihm:
Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Werde ich
dich nicht waschen, so hast du keine Gemeinschaft mit mir.

Joh 13,9 Simon Petrus spricht zu ihm:
Herr, nicht meine Füße nur, sondern auch die Hände und das Haupt!

Joh 13,10 Jesus spricht zu ihm: Wer
gebadet ist, hat nicht nötig, gewaschen zu werden, ausgenommen die Füße,
sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle.

Joh 13,11 Denn er kannte seinen
Verräter

Joh 13,12 Nachdem er nun ihre Füße
gewaschen und seine Kleider angezogen hatte, setzte er sich wieder zu Tische
und sprach zu ihnen: Versteht ihr, was ich euch getan habe?

Joh 13,13 Ihr heißet mich Meister und
Herr und saget es mit Recht

Joh 13,14 Wenn nun ich, der Herr und
Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße
waschen.

Joh 13,15 Denn ein Vorbild habe ich euch
gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe.

Joh 13,16 Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch, der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Gesandte größer als
der ihn gesandt hat.

Joh 13,17 Wenn ihr solches wisset, selig
seid ihr, so ihr es tut.

Joh 13,18 Ich rede nicht von euch
allen

Joh 13,19 Jetzt sage ich es euch, ehe es
geschieht, damit, wenn es geschehen ist, ihr glaubet, daß ich es bin.

Joh 13,20 Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch, wer aufnimmt, welchen ich senden werde, der nimmt mich auf

Jesus sagt Seinen Verrat voraus

Joh 13,21 Da Jesus solches gesprochen
hatte, ward er im Geiste erregt, bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich
sage euch, einer unter euch wird mich verraten!

Joh 13,22 Da sahen die Jünger einander an
und wußten nicht, von welchem er redete.

Joh 13,23 Es hatte aber einer seiner
Jünger, den Jesus liebte, bei Tische seinen Platz an der Seite Jesu.

Joh 13,24 Diesem winkt nun Simon Petrus,
daß er forschen möchte, wer es sei, von dem er rede.

Joh 13,25 Da lehnt sich jener an die
Brust Jesu und spricht zu ihm: Herr, wer ist's?

Joh 13,26 Jesus antwortete: Der ist's,
dem ich den Bissen eintauchen und geben werde. Und er taucht den Bissen ein
und gibt ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Ischariot.

Joh 13,27 Und nach dem Bissen, da fuhr
der Satan in ihn. Da spricht Jesus zu ihm: Was du tun willst, das tue
bald!

Joh 13,28 Das aber verstand keiner von
denen, die zu Tische saßen, wozu er es ihm sagte.

Joh 13,29 Denn etliche meinten, weil
Judas den Beutel hatte, sage Jesus zu ihm: Kaufe, was wir zum Feste
bedürfen

Joh 13,30 Da nun jener den Bissen
genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Es war aber Nacht.

Joh 13,31 Als er nun hinausgegangen war,
sprach Jesus: Jetzt ist des Menschen Sohn verherrlicht, und Gott ist
verherrlicht durch ihn!

Joh 13,32 Ist Gott verherrlicht durch
ihn, so wird Gott auch ihn verherrlichen durch sich selbst und wird ihn
alsbald verherrlichen.

Joh 13,33 Kindlein, nur noch eine kleine
Weile bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen, und wie ich zu den Juden
sagte: Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen, so sage ich jetzt auch
zu euch.

Joh 13,34 Ein neues Gebot gebe ich euch,
daß ihr einander liebet

Joh 13,35 Daran wird jedermann erkennen,
daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus

Joh 13,36 Simon Petrus spricht zu ihm:
Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete ihm: Wohin ich gehe, dahin kannst du
mir jetzt nicht folgen, du wirst mir aber später folgen.

Joh 13,37 Petrus spricht zu ihm: Herr,
warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich
lassen!

Joh 13,38 Jesus antwortete: Dein Leben
willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird
nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast!

Joh-0414

Jesus tröstet Seine Apostel:

Er redet von Seinem Kommen für sie

Joh 14,1 Euer Herz
erschrecke nicht! Vertrauet auf Gott und vertrauet auf mich!

Joh 14,2 In meines Vaters Hause sind
viele Wohnungen

Joh 14,3 Und wenn ich hingehe und euch
eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf
daß auch ihr seid, wo ich bin.

Joh 14,4 Wohin ich aber gehe, wisset ihr,
und ihr kennet den Weg.

Joh 14,5 Thomas spricht zu ihm: Herr, wir
wissen nicht, wohin du gehst, und wie können wir den Weg wissen?

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin
der Weg und die Wahrheit und das Leben

Jesus und der Vater sind eins

Joh 14,7 Hättet ihr mich erkannt, so
würdet ihr auch meinen Vater kennen

Joh 14,8 Philippus spricht zu ihm: Herr,
zeige uns den Vater, so genügt es uns!

Joh 14,9 Spricht Jesus zu ihm: So lange
Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht? Philippus, wer mich
gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst du sagen: Zeige uns den
Vater?

Joh 14,10 Glaubst du nicht, daß ich im
Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich
nicht von mir selbst, sondern der Vater, der in mir wohnt, tut die
Werke.

Joh 14,11 Glaubet mir, daß ich im Vater
bin und der Vater in mir ist

Joh 14,12 Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird
größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe

Das neue Vorrecht für das Gebet

Joh 14,13 und was ihr auch in meinem
Namen bitten werdet, will ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in
dem Sohne.

Joh 14,14 Wenn ihr etwas in meinem Namen
bitten werdet, so werde ich es tun.

Die Verheissung des innewohnenden Geistes

Joh 14,15 Liebet ihr mich, so haltet
meine Gebote!

Joh 14,16 Und ich will den Vater bitten,
und er wird euch einen andern Beistand geben, daß er bei euch bleibe in
Ewigkeit,

Joh 14,17 den Geist der Wahrheit, welchen
die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und kennt ihn
nicht

Joh 14,18 Ich lasse euch nicht als Waisen
zurück, ich komme zu euch.

Joh 14,19 Noch eine kleine Weile, und die
Welt sieht mich nicht mehr

Joh 14,20 An jenem Tage werdet ihr
erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.

Joh 14,21 Wer meine Gebote hat und sie
hält, der ist es, der mich liebt

Joh 14,22 Da spricht zu ihm Judas, nicht
der Ischariot: Herr, wie kommt es, daß du dich uns offenbaren willst und
nicht der Welt?

Joh 14,23 Jesus antwortete und sprach zu
ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater
wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm
machen.

Joh 14,24 Wer mich nicht liebt, befolgt
meine Worte nicht

Joh 14,25 Solches habe ich zu euch
gesprochen, während ich noch bei euch bin

Joh 14,26 der Beistand aber, der heilige
Geist, welchen mein Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles
lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Das Vermächtnis des Friedens des Christus

Joh 14,27 Frieden hinterlasse ich euch,
meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch

Joh 14,28 Ihr habt gehört, daß ich sagte:
Ich gehe hin, und ich komme zu euch! Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch
freuen, daß ich zum Vater gehe

Joh 14,29 Und nun habe ich es euch
gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubet, wenn es geschieht.

Joh 14,30 Ich werde nicht mehr viel mit
euch reden

Joh 14,31 Damit aber die Welt erkenne,
daß ich den Vater liebe und also tue, wie mir der Vater befohlen hat, stehet
auf und lasset uns von hinnen gehen!

Joh-0415

Der Weinstock und die Reben

Joh 15,1 Ich bin der
wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.

Joh 15,2 Jegliches Schoß an mir, das
keine Frucht bringt, nimmt er weg

Joh 15,3 Ihr seid schon rein um des
Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.

Joh 15,4 Bleibet in mir, und ich [bleibe]
in euch! Gleichwie das Rebschoß von sich selbst keine Frucht bringen kann,
wenn es nicht am Weinstock bleibt, also auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir
bleibet.

Joh 15,5 Ich bin der Weinstock, ihr seid
die Reben

Joh 15,6 Wenn jemand nicht in mir bleibt,
so wird er weggeworfen wie das Rebschoß und verdorrt

Joh 15,7 Wenn ihr in mir bleibet und
meine Worte in euch bleiben, möget ihr bitten, was ihr wollt, so wird es euch
widerfahren.

Joh 15,8 Dadurch wird mein Vater
verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringet und meine Jünger werdet.

Joh 15,9 Gleichwie mich der Vater liebt,
so liebe ich euch

Joh 15,10 Wenn ihr meine Gebote haltet,
so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten
habe und in seiner Liebe geblieben bin.

Joh 15,11 Solches habe ich zu euch
geredet, auf daß meine Freude in euch bleibe und eure Freude völlig
werde.

Joh 15,12 Das ist mein Gebot, daß ihr
einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe.

Joh 15,13 Größere Liebe hat niemand als
die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde.

Joh 15,14 Ihr seid meine Freunde, wenn
ihr alles tut, was ich euch gebiete.

Die neue Vertrautheit

Joh 15,15 Ich nenne euch nicht mehr
Knechte

Joh 15,16 Nicht ihr habt mich erwählt,
sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, daß ihr hingehet und Frucht
bringet und eure Frucht bleibe, auf daß, was irgend ihr den Vater bitten
werdet in meinem Namen, er es euch gebe.

Joh 15,17 Das gebiete ich euch, daß ihr
einander liebet.

Die Haltung der Welt gegenüber den Gläubigen in Christus

Joh 15,18 Wenn euch die Welt haßt, so
wisset, daß sie mich vor euch gehaßt hat.

Joh 15,19 Wäret ihr von der Welt, so
hätte die Welt das Ihrige lieb

Joh 15,20 Gedenket an das Wort, das ich
zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie
mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen

Joh 15,21 Aber das alles werden sie euch
tun um meines Namens willen

Joh 15,22 Wenn ich nicht gekommen wäre
und es ihnen gesagt hätte, so hätten sie keine Sünde

Joh 15,23 Wer mich haßt, der haßt auch
meinen Vater.

Joh 15,24 Hätte ich nicht die Werke unter
ihnen getan, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde

Joh 15,25 doch solches geschieht, damit
das Wort erfüllt werde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: Sie hassen
mich ohne Ursache.

Joh 15,26 Wenn aber der Beistand kommen
wird, welchen ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der
vom Vater ausgeht, so wird der von mir zeugen

Joh 15,27 und auch ihr werdet zeugen,
weil ihr von Anfang an bei mir gewesen seid.

Joh-0416

Jesus warnt vor der Verfolgung

Joh 16,1 Solches habe
ich zu euch geredet, damit ihr keinen Anstoß nehmet.

Joh 16,2 Sie werden euch aus der Synagoge
ausschließen

Joh 16,3 Und solches werden sie euch tun,
weil sie weder den Vater noch mich kennen.

Joh 16,4 Ich aber habe euch solches
gesagt, damit, wenn die Stunde kommt, ihr daran denket, daß ich es euch
gesagt habe. Solches aber habe ich euch nicht von Anfang an gesagt, weil ich
bei euch war.

Joh 16,5 Nun aber gehe ich hin zu dem,
der mich gesandt hat, und niemand unter euch fragt mich: Wohin gehst
du?

Joh 16,6 Sondern weil ich euch solches
gesagt habe, ist euer Herz voll Trauer.

Das dreifache Wirken des Geistes der Welt gegenüber

Joh 16,7 Aber ich sage euch die Wahrheit:
Es ist gut für euch, daß ich hingehe

Joh 16,8 Und wenn jener kommt, wird er
die Welt überzeugen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht

Joh 16,9 von Sünde, weil sie nicht an
mich glauben

Joh 16,10 von Gerechtigkeit aber, weil
ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht mehr sehet

Joh 16,11 von Gericht, weil der Fürst
dieser Welt gerichtet ist.

Nach Seiner Himmelfahrt wird Christus weiterhin durch den Geist die Wahrheit offenbaren

Joh 16,12 Noch vieles hätte ich euch zu
sagen

Joh 16,13 Wenn aber jener kommt, der
Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten

Joh 16,14 Derselbe wird mich
verherrlichen

Joh 16,15 Alles, was der Vater hat, ist
mein

Jesus redet von Seinem Tod, von Seiner Auferstehung und Seinem zweiten Kommen

Joh 16,16 In kurzem werdet ihr mich nicht
mehr sehen, und wiederum in kurzem werdet ihr mich sehen, denn ich gehe zum
Vater.

Joh 16,17 Da sprachen etliche seiner
Jünger zueinander: Was bedeutet das, daß er sagt: In kurzem werdet ihr mich
nicht mehr sehen, und wiederum in kurzem werdet ihr mich sehen, und: Ich gehe
zum Vater?

Joh 16,18 Sie fragten nämlich: Was
bedeutet das, daß er sagt: In kurzem? Wir wissen nicht, was er redet!

Joh 16,19 Jesus merkte, daß sie ihn
fragen wollten, und sprach zu ihnen: Ihr befraget einander darüber, daß ich
gesagt habe: In kurzem sehet ihr mich nicht mehr, und wiederum in kurzem
werdet ihr mich sehen?

Joh 16,20 Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch, ihr werdet weinen und wehklagen, aber die Welt wird sich freuen, ihr
aber werdet trauern

Joh 16,21 Wenn eine Frau gebiert, so hat
sie Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist

Joh 16,22 So habt auch ihr nun
Traurigkeit

Joh 16,23 Und an jenem Tage werdet ihr
mich gar nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, was irgend ihr den
Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben!

Joh 16,24 Bis jetzt habt ihr gar nichts
in meinem Namen gebeten

Joh 16,25 Solches habe ich euch in
Gleichnissen gesagt

Joh 16,26 An jenem Tage werdet ihr in
meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch
bitten wolle

Joh 16,27 denn der Vater selbst hat euch
lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen
bin.

Joh 16,28 Ich bin vom Vater ausgegangen
und in die Welt gekommen

Joh 16,29 Da sagen seine Jünger: Siehe,
jetzt redest du offen und brauchst kein Gleichnis!

Joh 16,30 Jetzt wissen wir, daß du alles
weißt und nicht nötig hast, daß dich jemand frage

Joh 16,31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt
glaubet ihr?

Joh 16,32 Siehe, es kommt die Stunde, und
sie ist schon da, wo ihr euch zerstreuen werdet, ein jeglicher in das Seine,
und mich allein lasset

Joh 16,33 Solches habe ich zu euch
geredet, auf daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Trübsal