Mt-0105
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Die Grundsätze der Regierung des Königs: die Bergpredigt Die Bergpredigt : die Seligpreisungen Mt 5,1 Als er aber die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg Mt 5,2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Mt 5,3 Selig sind die geistlich Armen Mt 5,4 Selig sind die Trauernden Mt 5,5 Selig sind die Sanftmütigen Mt 5,6 Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten Mt 5,7 Selig sind die Barmherzigen Mt 5,8 Selig sind, die reines Herzens sind Mt 5,9 Selig sind die Friedfertigen Mt 5,10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden Mt 5,11 Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch allerlei Arges wider euch reden um meinetwillen! Mt 5,12 Freuet euch und frohlocket Die Vergleiche Mt 5,13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten werde. Mt 5,14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen bleiben. Mt 5,15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, so leuchtet es allen, die im Hause sind. Mt 5,16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Mt 5,17 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Die Beziehung Christi zum Gesetz Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch, bis daß Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Jota noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Mt 5,19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute also lehrt, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich, wer sie aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Mt 5,20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Himmelreich eingehen! Zuerst Versöhnung, dann Opfer Mt 5,21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht töten» Mt 5,22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr! der wird dem höllischen Feuer verfallen sein. Mt 5,23 Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und daselbst eingedenk wirst, daß dein Bruder etwas wider dich habe, Mt 5,24 so laß deine Gabe dort vor dem Altar und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder und alsdann komm und opfere deine Gabe. Mt 5,25 Sei deinem Widersacher bald geneigt, während du noch mit ihm auf dem Wege bist Mt 5,26 Wahrlich, ich sage dir, du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast! Lust, Ehebruch und Ehescheidung Mt 5,27 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht ehebrechen!» Mt 5,28 Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Mt 5,29 Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir. Denn es ist besser für dich, daß eins deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Mt 5,30 Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir. Denn es ist besser für dich, daß eins deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Mt 5,31 Es ist auch gesagt: «Wer sich von seiner Frau scheidet, der gebe ihr einen Scheidebrief.» Mt 5,32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, ausgenommen wegen Unzucht, der macht, daß sie die Ehe bricht. Und wer eine Geschiedene zur Ehe nimmt, der bricht die Ehe. Meineid und Rache verboten Mt 5,33 Wiederum habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht falsch schwören Mt 5,34 Ich aber sage euch, daß ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron, Mt 5,35 noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt. Mt 5,36 Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören Mt 5,37 Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was darüber ist, das ist vom Bösen. Mt 5,38 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: «Auge um Auge und Zahn um Zahn!» Mt 5,39 Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen Mt 5,40 und wer mit dir rechten und deinen Rock nehmen will, dem laß auch den Mantel Mt 5,41 und wenn dich jemand eine Meile weit zu gehen nötigt, so gehe mit ihm zwei. Mt 5,42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will. Die Liebe zu den Feinden befohlen Mt 5,43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: «Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen!» Mt 5,44 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen Mt 5,45 auf daß ihr Kinder eures Vaters im Himmel seid. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Mt 5,46 Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht die Zöllner dasselbe? Mt 5,47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die Heiden ebenso? Mt 5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer himmlischer Vater vollkommen ist!
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Mt-0106
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Warnung vor religiöser Schau Mt 6,1 Habet acht, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten übet, um von ihnen gesehen zu werden Mt 6,2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Mt 6,3 Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, Mt 6,4 damit dein Almosen im Verborgenen sei. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich. Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler Mt 6,6 Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließ deine Türe zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen Mt 6,7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden Mt 6,8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet. Unterweisung im Gebet Mt 6,9 So sollt ihr nun also beten: Unser Vater, der du bist in dem Himmel! Geheiligt werde dein Name. Mt 6,10 Es komme dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden. Mt 6,11 Gib uns heute unser tägliches Brot. Mt 6,12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern. Mt 6,13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. [Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.] - Mt 6,14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Mt 6,15 Wenn ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben. Mt 6,16 Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler Mt 6,17 Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, Mt 6,18 damit es nicht von den Leuten bemerkt werde, daß du fastest, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen ist Schätze im Himmel Mt 6,19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen, und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Mt 6,20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen, und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen. Mt 6,21 Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. Mt 6,22 Das Auge ist des Leibes Leuchte. Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Mt 6,23 Wenn aber dein Auge verdorben ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! Mt 6,24 Niemand kann zwei Herren dienen Das Heilmittel gegen Sorgen Mt 6,25 Darum sage ich euch: Sorget euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Mt 6,26 Sehet die Vögel des Himmels an! Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen Mt 6,27 Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Länge eine einzige Elle hinzusetzen? Mt 6,28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und spinnen nicht Mt 6,29 ich sage euch aber, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie deren eine. Mt 6,30 Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen? Mt 6,31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, oder was werden wir trinken, oder womit werden wir uns kleiden? Mt 6,32 Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden Mt 6,33 Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles hinzugelegt werden. Mt 6,34 Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den andern Morgen
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Mt-0107
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Ungerechtes Richten verboten Mt 7,1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Mt 7,2 Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch gemessen werden. Mt 7,3 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? Mt 7,4 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, - und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Mt 7,5 Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge und dann siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest! Mt 7,6 Gebet das Heilige nicht den Hunden und werfet eure Perlen nicht vor die Schweine, damit sie dieselben nicht mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen. Ermutigung zum Gebet Mt 7,7 Bittet, so wird euch gegeben Mt 7,8 Denn jeder, der bittet, empfängt Mt 7,9 Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gäbe, Mt 7,10 oder, wenn er um einen Fisch bittet, er ihm eine Schlange gäbe? Mt 7,11 Wenn nun ihr, die ihr arg seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten! - Die goldene Regel Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, daß die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso Zwei entgegengesetzte Wege Mt 7,13 Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der ins Verderben führt, und viele sind es, die da hineingehen. Mt 7,14 Aber die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden! Falsche und wahre Lehrer Mt 7,15 Hütet euch aber vor den falschen Propheten, welche in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind. Mt 7,16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? Mt 7,17 So bringt ein jeder gute Baum gute Früchte, der faule Baum aber bringt schlechte Früchte. Mt 7,18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Mt 7,19 Ein jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Mt 7,20 Darum sollt ihr sie an ihren Früchten erkennen. Falsche Bekenner Mt 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt: «Herr, Herr», wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Mt 7,22 Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Taten vollbracht? Mt 7,23 Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt Das Gleichnis von zwei Bauleuten und zwei Fundamenten Mt 7,24 Ein jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, ist einem klugen Manne zu vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute. Mt 7,25 Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, fiel es nicht Mt 7,26 Und ein jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Manne gleich sein, der sein Haus auf den Sand baute. Mt 7,27 Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, da fiel es, und sein Fall war groß. Die Wirkung der Rede auf die Hörer Mt 7,28 Und es begab sich, als Jesus diese Rede beendet hatte, entsetzte sich das Volk über seine Lehre. Mt 7,29 Denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.
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Mt-0108
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Die Autorität des Königs geoffenbart und verworfen Jesus reinigt einen Aussätzigen Mt 8,1 Als er aber von dem Berge herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach. Mt 8,2 Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Mt 8,3 Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will Mt 8,4 Und Jesus spricht zu ihm: Siehe zu, daß du es niemand sagest Jesus heilt den Knecht eines Hauptmannes Mt 8,5 Als er aber nach Kapernaum kam, trat ein Hauptmann zu ihm, bat ihn Mt 8,6 und sprach: Herr, mein Knecht liegt daheim gelähmt darnieder und ist furchtbar geplagt! Mt 8,7 Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen. Mt 8,8 Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden. Mt 8,9 Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir Mt 8,10 Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, bei niemand in Israel habe ich so großen Glauben gefunden! Mt 8,11 Ich sage euch aber: Viele werden kommen von Morgen und Abend und werden mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tische sitzen im Himmelreich Mt 8,12 aber die Kinder des Reiches werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden Mt 8,13 Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht ward gesund in derselben Stunde. Die Schwiegermutter des Petrus wird geheilt Mt 8,14 Und als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er, daß dessen Schwiegermutter darniederlag und das Fieber hatte. Mt 8,15 Und er berührte ihre Hand, und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und diente ihm. Mt 8,16 Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus durchs Wort und heilte alle Kranken Mt 8,17 auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja gesagt ist, den Propheten, welcher spricht: «Er hat unsere Gebrechen weggenommen und die Krankheiten getragen.» Jüngerschaft wird geprüft Mt 8,18 ALS aber Jesus die Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren. Mt 8,19 Und ein Schriftgelehrter trat herzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst! Mt 8,20 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester Mt 8,21 Ein anderer Jünger sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben! Mt 8,22 Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir nach und laß die Toten ihre Toten begraben! Jesus stillt Wind und Wogen Mt 8,23 Und er trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm nach. Mt 8,24 Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem Meere, so daß das Schiff von den Wellen bedeckt ward Mt 8,25 Und seine Jünger traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns, wir kommen um! Mt 8,26 Da sprach er zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf und bedrohte die Winde und das Meer Mt 8,27 Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Wer ist der, daß ihm auch die Winde und das Meer gehorsam sind? Jesus treibt Teufel bei Gadara (oder Gerasa) aus Mt 8,28 Und als er ans jenseitige Ufer in die Landschaft der Gadarener kam, liefen ihm zwei Besessene entgegen, die kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr gefährlich, so daß niemand auf jener Straße wandern konnte. Mt 8,29 Und siehe, sie schrieen und sprachen: Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu peinigen? Mt 8,30 Es war aber fern von ihnen eine große Herde Schweine auf der Weide. Mt 8,31 Und die Dämonen baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so sende uns in die Schweineherde! Mt 8,32 Und er sprach zu ihnen: Fahret hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweine. Und siehe, die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinunter ins Meer, und sie kamen im Wasser um. Mt 8,33 Die Hirten aber flohen, gingen in die Stadt und verkündigten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen war. Mt 8,34 Und siehe, die ganze Stadt kam heraus, Jesus entgegen
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Mt-0109
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Der Gichtbrüchige wird geheilt Mt 9,1 Und er trat in das Schiff, fuhr hinüber und kam in seine Stadt. Mt 9,2 Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gelähmten, der auf einem Bette lag. Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Mt 9,3 Und siehe, etliche der Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert! Mt 9,4 Und da Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Arges in euren Herzen? Mt 9,5 Was ist denn leichter zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und wandle? Mt 9,6 Damit ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Macht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten -: Steh auf, nimm dein Bett und geh heim! Mt 9,7 Und er stand auf und ging heim. Mt 9,8 Als aber die Volksmenge das sah, verwunderte sie sich und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben. Die Berufung des Matthäus (Levi) Mt 9,9 Und als Jesus von da weiter ging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus Jesus antwortet den Pharisäern Mt 9,10 Und es begab sich, als er in dem Hause zu Tische saß, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen mit Jesus und seinen Jüngern zu Tische. Mt 9,11 Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? Mt 9,12 Er aber, als er es hörte, sprach zu ihnen: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Mt 9,13 Gehet aber hin und lernet, was das sei: «Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer.» Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder. Mt 9,14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Mt 9,15 Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitleute trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, wo der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie fasten. Das Gleichnis von dem Flicken und den Weinschläuchen Mt 9,16 Niemand aber setzt einen Lappen von ungewalktem Tuch auf ein altes Kleid, denn der Lappen reißt von dem Kleide ab, und der Riß wird ärger. Mt 9,17 Man faßt auch nicht neuen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißen die Schläuche und der Wein wird verschüttet und die Schläuche kommen um Zwei Wunder: Die Tochter des Jairus erweckt und das blutflüssige Weib geheilt Mt 9,18 Und da er solches mit ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben Mt 9,19 Und Jesus stand auf und folgte ihm samt seinen Jüngern. Mt 9,20 Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Kleides an. Mt 9,21 Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so bin ich gerettet! Mt 9,22 Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen! Und das Weib war gerettet von jener Stunde an. Mt 9,23 Als nun Jesus in das Haus des Obersten kam und die Pfeifer und das Getümmel sah, Mt 9,24 sprach er zu ihnen: Entfernet euch! Denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Mt 9,25 Als aber das Volk hinausgetrieben war, ging er hinein und faßte sie bei der Hand Mt 9,26 Und das Gerücht hiervon verbreitete sich in jener ganzen Gegend. Zwei Blinde und ein Besessener geheilt Mt 9,27 Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrieen und sprachen: Du Sohn Davids, erbarme dich unser! Mt 9,28 Als er nun ins Haus kam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus fragte sie: Glaubt ihr, daß ich solches tun kann? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr! Mt 9,29 Da rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! Mt 9,30 Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus drohte ihnen ernstlich und sprach: Sehet zu, daß es niemand erfahre! Mt 9,31 Sie aber gingen hinaus und machten ihn in jener ganzen Gegend bekannt. Mt 9,32 Als sie aber hinausgingen, siehe, da brachte man einen Menschen zu ihm, der stumm und besessen war. Mt 9,33 Und nachdem der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und sprach: Solches ist noch nie in Israel gesehen worden! Mt 9,34 Die Pharisäer aber sagten: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus! Mt 9,35 UND Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, predigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. Das Mitleid Jesu mit der Menge Mt 9,36 Als er aber die Volksscharen sah, jammerten sie ihn, weil sie beraubt und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Mt 9,37 Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Mt 9,38 Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende!
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Mt-0110
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Die zwölf Apostel werden ausgesandt Mt 10,1 Da rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister, sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. Mt 10,2 Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: Der erste Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas Mt 10,3 Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus der Zöllner Mt 10,4 Simon der Kananäer, und Judas, der Ischariot, welcher ihn verriet. Mt 10,5 Diese zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Begebet euch nicht auf die Straße der Heiden und betretet keine Stadt der Samariter Mt 10,6 gehet vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Mt 10,7 Gehet aber hin, prediget und sprechet: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! Mt 10,8 Heilet Kranke, weckt Tote auf, reiniget Aussätzige, treibet Dämonen aus! Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebet es! Mt 10,9 Nehmet weder Gold noch Silber noch Erz in eure Gürtel, Mt 10,10 keine Tasche auf den Weg, auch nicht zwei Röcke, weder Schuhe noch Stab Mt 10,11 Wo ihr aber in eine Stadt oder in ein Dorf hineingehet, da erkundiget euch, wer darin würdig sei, und bleibet dort, bis ihr weiterzieht. Mt 10,12 Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüßet es. Mt 10,13 Und wenn das Haus würdig ist, so komme euer Friede über dasselbe. Ist es aber nicht würdig, so soll euer Friede wieder zu euch zurückkehren. Mt 10,14 Und wenn euch jemand nicht aufnehmen, noch eure Rede hören wird, so gehet fort aus diesem Haus oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen! Mt 10,15 Wahrlich, ich sage euch: Es wird dem Lande Sodom und Gomorra am Tage des Gerichts erträglicher gehen als dieser Stadt. Das Evangelium von dem Königreich wird vor dem Wiederkommen Christi verkündigt werden Mt 10,16 Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben! Mt 10,17 Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch den Gerichten überliefern, und in ihren Synagogen werden sie euch geißeln Mt 10,18 auch vor Fürsten und Könige wird man euch führen, um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. Mt 10,19 Wenn sie euch aber überliefern, so sorget euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt Mt 10,20 denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist's, der durch euch redet. Mt 10,21 Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode überliefern und ein Vater sein Kind Mt 10,22 Und ihr werdet von jedermann gehaßt sein um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. Mt 10,23 Wenn sie euch aber in der einen Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere. Denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht fertig sein, bis des Menschen Sohn kommt. Die Kosten und der Lohn der Jüngerschaft Mt 10,24 Der Jünger ist nicht über dem Meister, noch der Knecht über seinem Herrn. Mt 10,25 Es ist für den Jünger genug, daß er sei wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausvater Beelzebul geheißen, wieviel mehr seine Hausgenossen! Mt 10,26 So fürchtet euch nun nicht vor ihnen! Denn es ist nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das man nicht erfahren wird. Mt 10,27 Was ich euch im Finstern sage, das redet am Licht, und was ihr ins Ohr höret, das prediget auf den Dächern. Mt 10,28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen, fürchtet vielmehr den, welcher Seele und Leib verderben kann in der Hölle. Mt 10,29 Verkauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Und doch fällt keiner derselben auf die Erde ohne euren Vater. Mt 10,30 Bei euch aber sind auch die Haare des Hauptes alle gezählt. Mt 10,31 Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. Mt 10,32 Jeder nun, der mich bekennt vor den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem himmlischen Vater Mt 10,33 wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem himmlischen Vater. Mt 10,34 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Mt 10,35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter Mt 10,36 und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Mt 10,37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert Mt 10,38 Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert. Mt 10,39 Wer sein Leben findet, der wird es verlieren Mt 10,40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf Mt 10,41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet heißt, der wird den Lohn eines Propheten empfangen Mt 10,42 und wer einen dieser Geringen auch nur mit einem Becher kalten Wassers tränkt, weil er ein Jünger heißt, wahrlich, ich sage euch, der wird seinen Lohn nicht verlieren!
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Mt-0111
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Jesus preist Johannes den Täufer Mt 11,1 Und es begab sich, als Jesus die Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, zog er von dannen, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen. Mt 11,2 Als aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi vernahm, ließ er ihn durch seine Jünger fragen: Mt 11,3 Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? Mt 11,4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündiget dem Johannes, was ihr sehet und höret: Mt 11,5 Blinde werden sehend, und Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, und Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium gepredigt. Mt 11,6 Und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir! Mt 11,7 Als aber diese aufbrachen, fing Jesus an zur Volksmenge zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde bewegt wird? Mt 11,8 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige! Mt 11,9 Oder was seid ihr hinausgegangen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, einen, der mehr ist als ein Prophet! Mt 11,10 Denn dieser ist's, von dem geschrieben steht: «Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesichte her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.» Mt 11,11 Wahrlich, ich sage euch, unter denen, die vom Weibe geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten, als Johannes der Täufer. Doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. Mt 11,12 Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich. Mt 11,13 Denn alle Propheten und das Gesetz bis auf Johannes haben geweissagt. Mt 11,14 Und wenn ihr es annehmen wollt: er ist der Elia, der da kommen soll. Mt 11,15 Wer Ohren hat zu hören, der höre! Mt 11,16 Wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die am Markte sitzen und ihren Gespielen zurufen Mt 11,17 und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt Mt 11,18 Denn Johannes ist gekommen, der aß nicht und trank nicht Mt 11,19 Des Menschen Sohn ist gekommen, der ißt und trinkt Jesus tadelt die Unentschiedenen Mt 11,20 Da fing er an, die Städte zu schelten, in welchen die meisten seiner Taten geschehen waren, weil sie nicht Buße getan. Mt 11,21 Wehe dir, Chorazin, wehe dir, Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Sidon die Taten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst im Sack und in der Asche Buße getan. Mt 11,22 Doch ich sage euch, es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen am Tage des Gerichts als euch! Mt 11,23 Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhoben bist, du wirst bis zur Hölle hinabgeworfen werden. Denn wenn zu Sodom die Taten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es stünde noch heutzutage! Mt 11,24 Doch ich sage euch, es wird dem Lande Sodom erträglicher gehen am Tage des Gerichts als dir! Die neue Botschaft: persönliche Jüngerschaft Mt 11,25 Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast! Mt 11,26 Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. Mt 11,27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater Mt 11,28 Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Mt 11,29 Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir Mt 11,30 denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht!
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Mt-0112
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Christus ist der Herr des Sabbats Mt 12,1 Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Saaten Mt 12,2 Als aber das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist! Mt 12,3 Er aber sagte zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und seine Gefährten hungerte? Mt 12,4 Wie er in das Haus Gottes hineinging und sie die Schaubrote aßen, welche weder er noch seine Gefährten essen durften, sondern allein die Priester? Mt 12,5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, daß am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen und doch ohne Schuld sind? Mt 12,6 Ich sage euch aber: Hier ist ein Größerer als der Tempel! Mt 12,7 Wenn ihr aber wüßtet, was das heißt: «Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer», so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt. Mt 12,8 Denn des Menschen Sohn ist Herr über den Sabbat. Jesus heilt am Sabbat Mt 12,9 Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge. Mt 12,10 Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am Sabbat heilen? - damit sie ihn verklagen könnten. Mt 12,11 Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht? Mt 12,12 Wieviel besser ist nun ein Mensch, denn ein Schaf! Darum darf man am Sabbat wohl Gutes tun. Mt 12,13 Dann sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde gesund wie die andere. Viele Kranke werden geheilt Mt 12,14 Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat wider ihn, um ihn umzubringen. Mt 12,15 Jesus aber, da er es merkte, zog sich von dort zurück Mt 12,16 Und er gebot ihnen, ihn nicht offenbar zu machen, Mt 12,17 damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist: Mt 12,18 «Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Recht verkündigen. Mt 12,19 Er wird nicht zanken noch schreien, und niemand wird auf den Gassen seine Stimme hören. Mt 12,20 Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis daß er das Gericht zum Sieg ausführe. Mt 12,21 Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen.» Mt 12,22 Da wurde ein Besessener zu ihm gebracht, der blind und stumm war, und er heilte ihn, so daß der Blinde und Stumme redete und sah. Mt 12,23 Und alles Volk erstaunte und sprach: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids? Die Pharisäer lästern den Heiligen Geist Mt 12,24 Als aber die Pharisäer es hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebub, den Obersten der Dämonen! Mt 12,25 Da aber Jesus ihre Gedanken merkte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird veröden, und keine Stadt, kein Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann bestehen. Mt 12,26 Wenn nun ein Satan den andern austreibt, so ist er mit sich selbst uneins. Wie kann dann sein Reich bestehen? Mt 12,27 Und wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Mt 12,28 Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Mt 12,29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken bindet? Erst dann kann er sein Haus plündern. Mt 12,30 Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Die Sünde, die nicht vergeben wird: wenn man dem Satan die Werke des Heiligen Geistes zuschreibt Mt 12,31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden Mt 12,32 Und wer ein Wort redet wider des Menschen Sohn, dem wird vergeben werden Worte bestimmen das ewige Geschick Mt 12,33 Entweder pflanzet einen guten Baum, so wird die Frucht gut, oder pflanzet einen schlechten Baum, so wird die Frucht schlecht! Denn an der Frucht erkennt man den Baum. Mt 12,34 Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Mt 12,35 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze [des Herzens] Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatze Böses hervor. Mt 12,36 Ich sage euch aber, daß die Menschen am Tage des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. Mt 12,37 Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden. Das Zeichen des Propheten Jona Mt 12,38 Da hoben etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer an und sprachen: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen! Mt 12,39 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht begehrt ein Zeichen Mt 12,40 Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauche des Riesenfisches war, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde sein. Mt 12,41 Leute von Ninive werden auftreten im Gericht wider dieses Geschlecht und werden es verurteilen Das Zeichen der Königin von Mittag Mt 12,42 Die Königin von Mittag wird auftreten im Gerichte wider dieses Geschlecht und wird es verurteilen Die Wertlosigkeit der Selbsterneuerung Mt 12,43 Wenn aber der unreine Geist vom Menschen ausgefahren ist, so durchwandelt er wasserlose Stätten und sucht Ruhe und findet sie nicht. Mt 12,44 Dann spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, aus welchem ich gegangen bin. Und wenn er kommt, findet er es leer, gesäubert und geschmückt. Mt 12,45 Alsdann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die schlimmer sind als er Die neue Verwandtschaft Mt 12,46 Während er noch zu dem Volke redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten mit ihm zu reden. Mt 12,47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen mit dir zu reden. Mt 12,48 Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Mt 12,49 Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder! Mt 12,50 Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter!
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Mt-0113
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Der Säemann und das Ackerland Mt 13,1 An jenem Tage ging Jesus zum Hause hinaus und setzte sich an das Meer. Mt 13,2 Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, so daß er in ein Schiff trat und sich setzte Mt 13,3 Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus zu säen. Mt 13,4 Und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. Mt 13,5 Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte Mt 13,6 als aber die Sonne aufging, ward es verbrannt Mt 13,7 Anderes aber fiel unter die Dornen Mt 13,8 Anderes aber fiel auf gutes Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig. Mt 13,9 Wer Ohren hat zu hören, der höre! Die persönliche Erklärung für die Jünger Mt 13,10 Da traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen? Mt 13,11 Er aber antwortete und sprach: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen Mt 13,12 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben Mt 13,13 Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen, und hören und doch nicht hören und nicht verstehen Mt 13,14 und es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche also lautet: «Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen! Mt 13,15 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie verschlossen, daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile». Mt 13,16 Aber selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören. Mt 13,17 Denn wahrlich, ich sage euch, viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen Mt 13,18 So höret nun ihr das Gleichnis vom Sämann: Mt 13,19 So oft jemand das Wort vom Reiche hört und nicht versteht, so kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei welchem es an den Weg gestreut war. Mt 13,20 Auf den felsigen Boden gestreut aber ist es bei dem, welcher das Wort hört und alsbald mit Freuden aufnimmt Mt 13,21 er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Trübsal oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, so nimmt er alsbald Anstoß. Mt 13,22 Unter die Dornen gesät aber ist es bei dem, welcher das Wort hört Mt 13,23 Auf das gute Erdreich gesät aber ist es bei dem, welcher das Wort hört und versteht Das Unkraut unter dem Weizen Mt 13,24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Mt 13,25 Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon. Mt 13,26 Als nun die Saat wuchs und Frucht ansetzte, da zeigte sich auch das Unkraut. Mt 13,27 Und die Knechte des Hausherrn traten herzu und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen in deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? Mt 13,28 Er aber sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Mt 13,29 Er aber sprach: Nein! damit ihr nicht, indem ihr das Unkraut zusammenleset, zugleich mit ihm den Weizen ausraufet. Mt 13,30 Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, daß man es verbrenne Das Senfkorn Mt 13,31 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte. Mt 13,32 Dieses ist zwar unter allen Samen das kleinste Der Sauerteig Mt 13,33 Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert ward. Mt 13,34 Dieses alles redete Jesus in Gleichnissen zum Volke, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, Mt 13,35 damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Ich will meinen Mund in Gleichnissen auftun, ich will verkündigen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war.» (Das zweite Geheimnis wird erklärt) Mt 13,36 Da entließ Jesus die Volksmenge und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker! Mt 13,37 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen sät, ist des Menschen Sohn. Mt 13,38 Der Acker ist die Welt Mt 13,39 Der Feind, der es sät, ist der Teufel Mt 13,40 Gleichwie man nun das Unkraut sammelt und mit Feuer verbrennt, so wird es sein am Ende der Weltzeit. Mt 13,41 Des Menschen Sohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche sammeln alle Ärgernisse und die da Unrecht tun Mt 13,42 und werden sie in den Feuerofen werfen Mt 13,43 Alsdann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Der verborgene Schatz Mt 13,44 Das Himmelreich ist gleich einem verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. die kostbare Perle Mt 13,45 Wiederum ist das Himmelreich gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Mt 13,46 Als er nun eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. Das Netz Mt 13,47 Wiederum ist das Himmelreich gleich einem Netz, das ins Meer geworfen ward und [Fische] von allerlei Art zusammenbrachte. Mt 13,48 Als es voll war, zogen sie es ans Gestade, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg. Mt 13,49 So wird es am Ende der Weltzeit sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden Mt 13,50 und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein. Mt 13,51 Da sprach Jesus zu ihnen: Habt ihr das alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr! Der Hausvater Mt 13,52 Da sagte er zu ihnen: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Himmelreich unterrichtet ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorholt. Der letzte Besuch in Nazareth Mt 13,53 Und es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dannen. Mt 13,54 Und als er in seine Vaterstadt kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, so daß sie erstaunten und sprachen: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Kräfte? Mt 13,55 Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Joses und Simon und Judas? Mt 13,56 Und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? Woher kommt ihm das alles? Mt 13,57 Und sie nahmen Anstoß an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet als in seiner Vaterstadt und in seinem Hause! Mt 13,58 Und er tat dort nicht viele Wunder um ihres Unglaubens willen.
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Mt-0114
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Der Dienst des verworfenen Königs Die Ermordung Johannes des Täufers Mt 14,1 Zu jener Zeit hörte der Vierfürst Herodes das Gerücht von Jesus. Mt 14,2 Und er sprach zu seinen Dienern: Das ist Johannes der Täufer Mt 14,3 Denn Herodes hatte den Johannes greifen, binden und ins Gefängnis legen lassen, wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus. Mt 14,4 Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben! Mt 14,5 Und er wollte ihn töten, fürchtete aber das Volk, denn sie hielten ihn für einen Propheten. Mt 14,6 Als nun Herodes seinen Geburtstag beging, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen und gefiel dem Herodes. Mt 14,7 Darum verhieß er ihr mit einem Eide, ihr zu geben, was sie auch fordern würde. Mt 14,8 Da sie aber von ihrer Mutter angeleitet war, sprach sie: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers! Mt 14,9 Und der König ward betrübt Mt 14,10 Und er sandte hin und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Mt 14,11 Und sein Haupt wurde auf einer Schüssel gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. Mt 14,12 Und seine Jünger kamen herbei, nahmen den Leichnam und begruben ihn und gingen hin und verkündigten es Jesus. Mt 14,13 Als aber Jesus das hörte, entwich er von dort in einem Schiff abseits an einen einsamen Ort. Und als die Volksmenge es vernahm, folgte sie ihm aus den Städten zu Fuß nach. Mt 14,14 Als nun Jesus hervorkam, sah er eine große Menge und erbarmte sich über sie und heilte ihre Kranken. Die Speisung der Fünftausend Mt 14,15 Und als es Abend geworden, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist öde, und die Stunde ist schon vorgeschritten Mt 14,16 Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig hinzugehen Mt 14,17 Sie sprachen zu ihm: Wir haben nichts hier als fünf Brote und zwei Fische. Mt 14,18 Er sprach: Bringt sie mir hierher! Mt 14,19 Und er befahl dem Volk, sich in das Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf, dankte, brach und gab den Jüngern die Brote, die Jünger aber [gaben sie] dem Volk. Mt 14,20 Und sie aßen alle und wurden satt Mt 14,21 Die aber gegessen hatten, waren etwa fünftausend Männer, ohne Frauen und Kinder. Jesus wandelt auf dem Wasser Mt 14,22 Und alsbald nötigte er seine Jünger, in das Schiff zu steigen und vor ihm ans jenseitige Ufer zu fahren, bis er die Volksmenge entlassen hätte. Mt 14,23 Und nachdem er die Menge entlassen, stieg er auf den Berg, um abseits zu beten Mt 14,24 Das Schiff aber war schon mitten auf dem Meer und litt Not von den Wellen Mt 14,25 Aber um die vierte Nachtwache kam Jesus zu ihnen und wandelte auf dem Meer. Mt 14,26 Als ihn aber die Jünger auf dem Meere wandeln sahen, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst, und schrieen vor Furcht. Mt 14,27 Jesus aber redete alsbald mit ihnen und sprach: Seid getrost! Ich bin's Mt 14,28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so heiße mich zu dir auf das Wasser kommen! Mt 14,29 Da sprach er: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und wandelte auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Mt 14,30 Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich, und da er zu sinken anfing, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Mt 14,31 Jesus aber streckte alsbald die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum zweifeltest du? Mt 14,32 Und als sie in das Schiff stiegen, legte sich der Wind. Mt 14,33 Da kamen, die in dem Schiffe waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn! Heilungen im Land Genezareth Mt 14,34 Und sie fuhren hinüber und kamen in das Land Genezareth. Mt 14,35 Und da ihn die Männer dieser Gegend erkannten, sandten sie in die ganze Umgegend und brachten alle Kranken zu ihm. Mt 14,36 Und sie baten ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides anrühren dürften
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Mt-0115
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Gottes Gebote gegen menschliche Tradition Mt 15,1 Da kamen Schriftgelehrte und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sprachen: Mt 15,2 Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. Mt 15,3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? Mt 15,4 Denn Gott hat geboten: «Ehre deinen Vater und deine Mutter!» Und: «Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben.» Mt 15,5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Ich habe zum Opfer vergabt, was dir von mir zugute kommen sollte Mt 15,6 Und so habt ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen aufgehoben. Mt 15,7 Ihr Heuchler! Trefflich hat Jesaja von euch geweissagt, wenn er spricht: Mt 15,8 «Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir. Mt 15,9 Vergeblich aber ehren sie mich, indem sie Lehren vortragen, welche Menschengebote sind.» Ein Blick in das Herz des Menschen Mt 15,10 Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Höret und verstehet! Mt 15,11 Nicht das, was zum Munde eingeht, verunreinigt den Menschen Mt 15,12 Da traten seine Jünger herzu und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie das hörten? Mt 15,13 Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. Mt 15,14 Lasset sie Mt 15,15 Da sprach Petrus zu ihm: Erkläre uns dieses Gleichnis! Mt 15,16 Er aber sprach: Seid denn auch ihr noch unverständig? Mt 15,17 Merket ihr noch nicht, daß alles, was zum Munde eingeht, in den Bauch kommt und in den Abort geworfen wird? Mt 15,18 Was aber aus dem Munde herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen. Mt 15,19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen. Mt 15,20 Das ist's, was den Menschen verunreinigt Jesus und das kananäische Weib Mt 15,21 Und Jesus zog von dort weg und entwich in die Gegend von Tyrus und Zidon. Mt 15,22 Und siehe, eine kananäische Frau kam aus jener Gegend, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter ist arg besessen! Mt 15,23 Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Da traten seine Jünger herzu, baten ihn und sprachen: Fertige sie ab Mt 15,24 Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlornen Schafen des Hauses Israel. Mt 15,25 Sie aber kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Mt 15,26 Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht fein, daß man das Brot der Kinder nehme und es den Hündlein vorwerfe! Mt 15,27 Sie aber sprach: Ja, Herr! aber doch essen die Hündlein von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Mt 15,28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Frau, dein Glaube ist groß Weitere Heilungen Mt 15,29 Und Jesus zog weiter und kam an das galiläische Meer Mt 15,30 Und es kamen zu ihm große Volksmengen, die hatten Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei sich Mt 15,31 also daß sich die Menge verwunderte, als sie sah, daß Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme wandelten und Blinde sehend wurden Die Speisung der Viertausend Mt 15,32 Da rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach: Mich jammert das Volk Mt 15,33 Und seine Jünger sprachen zu ihm: Woher sollen wir in der Wüste so viele Brote nehmen, um eine so große Menge zu sättigen? Mt 15,34 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und ein paar Fische. Mt 15,35 Und er befahl dem Volk, sich auf die Erde zu lagern, Mt 15,36 und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, die Jünger aber [gaben sie] dem Volke. Mt 15,37 Und sie aßen alle und wurden satt und hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll. Mt 15,38 Die aber gegessen hatten, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder. Mt 15,39 Und nachdem er das Volk entlassen, stieg er in das Schiff und kam in die Gegend von Magdala.
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Mt-0116
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Die blinden Pharisäer getadelt Mt 16,1 Und die Pharisäer und Sadduzäer traten herzu, versuchten ihn und baten, daß er ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen möchte. Mt 16,2 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Am Abend sagt ihr: Es wird schön Mt 16,3 und am Morgen: Heute kommt ein Ungewitter Mt 16,4 Das böse und ehebrecherische Geschlecht fordert ein Zeichen Mt 16,5 Und als seine Jünger ans jenseitige Gestade kamen, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen. Das Sinnbild des Sauerteigs wird erklärt Mt 16,6 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! Mt 16,7 Da machten sie sich untereinander Gedanken und sagten: Weil wir kein Brot mitgenommen haben! Mt 16,8 Da es aber Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, was macht ihr euch Gedanken darüber, daß ihr kein Brot mitgenommen habt? Mt 16,9 Versteht ihr noch nicht, und denkt ihr nicht an die fünf Brote für die Fünftausend, und wie viele Körbe ihr da aufhobet? Mt 16,10 Auch nicht an die sieben Brote für die Viertausend, und wie viele Körbchen ihr da aufhobet? Mt 16,11 Warum versteht ihr denn nicht, daß ich nicht vom Brot gesprochen habe, sondern daß ihr euch hüten solltet vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer? Mt 16,12 Da sahen sie ein, daß er nicht gesagt hatte, sie sollten sich hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. Das Bekenntnis des Petrus über Christus Mt 16,13 Als aber Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Mt 16,14 Sie sprachen: Etliche sagen, du seiest Johannes der Täufer Mt 16,15 Da spricht er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Mt 16,16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Die erste Erwähnung der Gemeinde Mt 16,17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn Mt 16,18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Mt 16,19 Und ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben Mt 16,20 Da gebot er seinen Jüngern, daß sie niemand sagen sollten, daß er der Christus sei. Christus sagt Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus Mt 16,21 Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. Mt 16,22 Da nahm ihn Petrus beiseite, fing an, ihm abzuwehren, und sprach: Herr, schone deiner selbst! Das widerfahre dir nur nicht! Mt 16,23 Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Hebe dich weg von mir, Satan! Du bist mir zum Fallstrick Die Kosten der Jüngerschaft Mt 16,24 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will jemand mir nachfolgen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! Mt 16,25 Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren Mt 16,26 Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, büßte aber seine Seele ein? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse? Mt 16,27 Denn des Menschen Sohn wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln Mt 16,28 Wahrlich, ich sage euch, es stehen etliche hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie des Menschen Sohn haben kommen sehen in seinem Reich!
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Mt-0117
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Die Verklärung: eine Vorausschau des zukünftigen Königreichs Mt 17,1 Und nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus und Jakobus und dessen Bruder Johannes mit sich und führte sie beiseite auf einen hohen Berg. Mt 17,2 Und er wurde vor ihnen verklärt, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Mt 17,3 Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elia, die redeten mit ihm. Mt 17,4 Da hob Petrus an und sprach zu Jesus: Herr, es ist gut, daß wir hier sind! Willst du, so baue ich hier drei Hütten, dir eine, Mose eine und Elia eine. Mt 17,5 Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe Mt 17,6 Als die Jünger das hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Mt 17,7 Und Jesus trat herzu, rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht! Mt 17,8 Da sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Mt 17,9 Und als sie den Berg hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Sagt niemandem von dem Gesichte, bis des Menschen Sohn von den Toten auferstanden ist! Mt 17,10 Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, daß zuvor Elia kommen müsse? Mt 17,11 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia kommt freilich und wird alles in den rechten Stand setzen Mt 17,12 ich sage euch aber, daß Elia schon gekommen ist Mt 17,13 Da verstanden die Jünger, daß er zu ihnen von Johannes dem Täufer redete. Die ohnmächtigen Jünger: der mächtige Christus Mt 17,14 Und als sie zum Volke kamen, trat ein Mensch zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie Mt 17,15 und sprach: Herr, erbarme dich meines Sohnes Mt 17,16 Und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen. Mt 17,17 Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet ihn her zu mir! Mt 17,18 Und Jesus bedrohte ihn, und der Dämon fuhr aus von ihm, und der Knabe war gesund von jener Stunde an. Mt 17,19 Da traten die Jünger zu Jesus, beiseite, und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Mt 17,20 Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Kleinglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch unmöglich sein. Mt 17,21 Aber diese Art fährt nicht aus, außer durch Gebet und Fasten. Jesus verkündete zum zweiten Mal Seinen Tod und Seine Auferstehung Mt 17,22 Als sie nun ihren Weg durch Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überliefert werden Mt 17,23 und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt. Das Wunder des Zinsgroschen aus dem Mund eines Fisches Mt 17,24 Als sie aber nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der [Tempel-]Steuer zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Meister nicht auch die zwei Drachmen? Mt 17,25 Er antwortete: Doch! Und als er ins Haus trat, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was dünkt dich, Simon, von wem nehmen die Könige der Erde den Zoll oder die Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden? Mt 17,26 Er sagte: Von den Fremden. Da sprach Jesus zu ihm: So sind also die Söhne frei! Mt 17,27 Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, gehe hin ans Meer und wirf die Angel aus und nimm den ersten Fisch, den du herausziehst. Und wenn du seinen Mund auftust, wirst du einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich.
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Mt-0118
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Der Glaube wie der eines Kindes ist nötig zum Eingang in das Königreich des Himmels Mt 18,1 Zu jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Himmelreich? Mt 18,2 Und Jesus rief ein Kind herbei, stellte es mitten unter sie Mt 18,3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen! Mt 18,4 Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Mt 18,5 Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf. Mt 18,6 Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. Der Vater sorgt für die Seinen: Das Gleichnis von dem verlorenen Schaf Mt 18,7 Wehe der Welt der Ärgernisse halber! Denn es ist zwar notwendig, daß die Ärgernisse kommen, aber wehe dem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt! Mt 18,8 Wenn aber deine Hand oder dein Fuß für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Es ist besser für dich, daß du lahm oder verstümmelt in das Leben eingehest, als daß du zwei Hände oder zwei Füße habest und in das ewige Feuer geworfen werdest. Mt 18,9 Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, daß du einäugig in das Leben eingehest, als daß du zwei Augen habest und in das höllische Feuer geworfen werdest. Mt 18,10 Sehet zu, daß ihr keinen dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, ihre Engel im Himmel schauen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel. Mt 18,11 Denn des Menschen Sohn ist gekommen, das Verlorene zu retten. Mt 18,12 Was dünkt euch? Wenn ein Mensch hundert Schafe hat, und es verirrt sich eines von ihnen, läßt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das Verirrte? Mt 18,13 Und wenn es sich begibt, daß er es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich über dasselbe mehr als über die neunundneunzig, die nicht verirrt waren. Mt 18,14 Also ist es auch nicht der Wille eures Vaters im Himmel, daß eines dieser Kleinen verloren gehe. Zucht und Vergebung in der Gemeinde; Einheit im Gebet Mt 18,15 Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so gehe hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Mt 18,16 Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruhe. Mt 18,17 Hört er aber diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch die Gemeinde nicht, so gelte er dir wie ein Heide und Zöllner. Mt 18,18 Wahrlich, ich sage euch, was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein. Mt 18,19 Weiter sage ich euch, wenn zwei von euch übereinkommen werden auf Erden über irgend eine Sache, für die sie bitten wollen, so soll sie ihnen zuteil werden von meinem Vater im Himmel. Mt 18,20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Mt 18,21 Da trat Petrus herzu und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, welcher gegen mich sündigt? Bis siebenmal? Mt 18,22 Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal! Mt 18,23 Darum ist das Himmelreich gleich einem Könige, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Mt 18,24 Und als er anfing zu rechnen, ward einer vor ihn gebracht, der war zehntausend Talente schuldig. Mt 18,25 Da er aber nicht bezahlen konnte, befahl sein Herr, ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und also zu bezahlen. Mt 18,26 Da warf sich der Knecht vor ihm nieder und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen! Mt 18,27 Da erbarmte sich der Herr dieses Knechtes und gab ihn frei und erließ ihm die Schuld. Mt 18,28 Als aber dieser Knecht hinausging, fand er einen Mitknecht, der war ihm hundert Denare schuldig Mt 18,29 Da warf sich sein Mitknecht nieder, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen! Mt 18,30 Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war. Mt 18,31 Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn die ganze Geschichte. Mt 18,32 Da ließ sein Herr ihn kommen und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest Mt 18,33 solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe? Mt 18,34 Und voll Zorn übergab ihn sein Herr den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er schuldig war. Mt 18,35 Also wird auch mein himmlischer Vater mit euch verfahren, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen die Fehler vergebet.
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Mt-0119
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Jesus lehrt über Ehescheidung Mt 19,1 Und es begab sich, als Jesus diese Reden beendet hatte, verließ er Galiläa und kam in die Grenzen von Judäa, jenseits des Jordan. Mt 19,2 Und es folgte ihm eine große Volksmenge nach, und er heilte sie daselbst. Mt 19,3 Da traten die Pharisäer zu ihm, versuchten ihn und sprachen: Ist es erlaubt, aus irgend einem Grunde seine Frau zu entlassen? Mt 19,4 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer [die Menschen] am Anfang als Mann und Weib erschuf Mt 19,5 und sprach: «Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen Mt 19,6 So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden. Mt 19,7 Da sprachen sie zu ihm: Warum hat denn Mose befohlen, ihr einen Scheidebrief zu geben und sie so zu entlassen? Mt 19,8 Er sprach zu ihnen: Mose hat euch wegen der Härtigkeit eures Herzens erlaubt, eure Frauen zu entlassen Mt 19,9 Ich sage euch aber: Wer seine Frau entläßt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, der bricht die Ehe Mt 19,10 Seine Jünger sprechen zu ihm: Hat ein Mensch solche Pflichten gegen seine Frau, so ist es nicht gut, zur Ehe zu schreiten! Mt 19,11 Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist. Mt 19,12 Denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind Jesus segnet die Kindlein Mt 19,13 Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie lege und bete. Die Jünger aber schalten sie. Mt 19,14 Aber Jesus sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen Mt 19,15 Und nachdem er ihnen die Hände aufgelegt, zog er von dannen. Mt 19,16 Und siehe, einer trat herzu und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen? Der reiche Jüngling Mt 19,17 Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich nach dem Guten? Es ist nur Einer gut! Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote! Mt 19,18 Er spricht zu ihm: Welche? Jesus antwortet: Das: Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Mt 19,19 Ehre deinen Vater und deine Mutter! und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Mt 19,20 Der Jüngling spricht zu ihm: Das habe ich alles gehalten Mt 19,21 Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben Mt 19,22 Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon Mt 19,23 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch, ein Reicher hat schwer in das Himmelreich einzugehen! Mt 19,24 Und wiederum sage ich euch, ein Kamel kann leichter durch ein Nadelöhr eingehen, als ein Reicher in das Reich Gottes! Mt 19,25 Als die Jünger das hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Wer kann denn gerettet werden? Mt 19,26 Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist das unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich. Der Lohn der Apostel in der Gegenwart und in dem zukünftigen Königreich Mt 19,27 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt Mt 19,28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der Wiedergeburt, wenn des Menschen Sohn auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Mt 19,29 Und ein jeglicher, welcher Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, der wird es hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben. Mt 19,30 Aber viele von den Ersten werden Letzte, und Letzte werden Erste sein.
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Mt-0120
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Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg Mt 20,1 Denn das Himmelreich ist einem Hausherrn gleich, welcher am Morgen früh ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen. Mt 20,2 Und nachdem er mit den Arbeitern um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg. Mt 20,3 Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markte müßig stehen Mt 20,4 und sprach zu diesen: Gehet auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben! Mt 20,5 Und sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat ebenso. Mt 20,6 Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere dastehen und sprach zu ihnen: Warum steht ihr hier den ganzen Tag müßig? Mt 20,7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand gedungen! Er spricht zu ihnen: Gehet auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, das werdet ihr empfangen! Mt 20,8 Als es aber Abend geworden war, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Schaffner: Rufe die Arbeiter und bezahle ihnen den Lohn, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den Ersten. Mt 20,9 Und es kamen die, welche um die elfte Stunde gedungen worden, und empfingen jeder einen Denar. Mt 20,10 Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen Mt 20,11 Und als sie ihn empfangen, murrten sie wider den Hausherrn Mt 20,12 und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben. Mt 20,13 Er aber antwortete und sprach zu einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? Mt 20,14 Nimm das Deine und gehe hin! Ich will aber diesem Letzten so viel geben wie dir. Mt 20,15 Habe ich nicht Macht, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Oder siehst du darum scheel, daß ich so gütig bin? Mt 20,16 Also werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. [Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt.] Jesus sagt zum dritten Mal Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus Mt 20,17 Und als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er die Zwölf auf dem Wege beiseite und sprach zu ihnen: Mt 20,18 Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem Mt 20,19 und werden ihn den Heiden überantworten, ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen Christus antwortet auf das Verlangen der Mutter von Jakobus und Johannes Mt 20,20 Da trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, fiel ihm zu Füßen, um etwas von ihm zu erbitten. Mt 20,21 Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, daß diese meine beiden Söhne einer zur Rechten, der andere zu deiner Linken sitzen sollen in deinem Reiche. Mt 20,22 Aber Jesus antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke? Sie sprechen zu ihm: Wir können es! Mt 20,23 Und er spricht zu ihnen: Ihr werdet zwar meinen Kelch trinken Mt 20,24 Und als die Zehn das hörten, wurden sie unwillig über die beiden Brüder. Mt 20,25 Aber Jesus rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, daß die Fürsten der Völker sie unterjochen, und daß die Großen sie vergewaltigen Mt 20,26 unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener Mt 20,27 und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, Mt 20,28 gleichwie des Menschen Sohn nicht gekommen ist, sich dienen zu lassen, sondern damit er diene und sein Leben gebe zum Lösegeld für viele. Zwei Blinde werden sehend Mt 20,29 Und als sie von Jericho auszogen, folgte ihm eine große Volksmenge nach. Mt 20,30 Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege Mt 20,31 Aber das Volk bedrohte sie, sie sollten schweigen. Sie aber schrieen nur noch mehr und sprachen: Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser! Mt 20,32 Und Jesus stand still, rief sie und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? Mt 20,33 Sie sagten zu ihm: Herr, daß unsere Augen geöffnet werden! Mt 20,34 Da erbarmte sich Jesus ihrer und rührte ihre Augen an, und alsbald sahen sie wieder und folgten ihm nach.
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Mt-0121
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Der König bietet sich selbst öffentlich als König an Mt 21,1 Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, sandte Jesus zwei Jünger Mt 21,2 und sprach zu ihnen: Gehet in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr, die bindet los und führet sie zu mir! Mt 21,3 Und wenn euch jemand etwas sagt, so sprechet: Der Herr bedarf ihrer Mt 21,4 Das ist aber geschehen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: Mt 21,5 «Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers.» Mt 21,6 Die Jünger aber gingen hin und taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, Mt 21,7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider auf sie und setzten ihn darauf. Mt 21,8 Aber die meisten unter dem Volk breiteten ihre Kleider auf den Weg Mt 21,9 Und das Volk, das vorausging, und die, welche nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! Mt 21,10 Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist der? Mt 21,11 Das Volk aber sagte: Das ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa! Jesus treibt die Verkäufer aus dem Tempel Mt 21,12 Und Jesus ging in den Tempel Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle derer, welche Tauben verkauften. Mt 21,13 Und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen!» Ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle. Mt 21,14 Und es kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie. Mt 21,15 Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder hörten, die im Tempel schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! wurden sie entrüstet Mt 21,16 und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr noch nie gelesen: «Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du ein Lob bereitet»? Mt 21,17 Und er verließ sie, ging zur Stadt hinaus nach Bethanien und übernachtete daselbst. Der unfruchtbare Feigenbaum Mt 21,18 Da er aber des Morgens früh in die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn. Mt 21,19 Und als er einen einzelnen Feigenbaum am Wege sah, ging er zu ihm hin und fand nichts daran als nur Blätter. Da sprach er zu ihm: Nun komme von dir keine Frucht mehr in Ewigkeit! Und auf der Stelle verdorrte der Feigenbaum. Mt 21,20 Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so plötzlich verdorrt? Mt 21,21 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur tun, was mit dem Feigenbaum geschah, sondern auch, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Hebe dich und wirf dich ins Meer! - so wird es geschehen. Mt 21,22 Und alles, was ihr gläubig erbittet im Gebet, werdet ihr empfangen. Die Autorität Jesu wird herausgefordert Mt 21,23 Und als er in den Tempel kam, traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm, während er lehrte, und sprachen: In welcher Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese Vollmacht gegeben? Mt 21,24 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch etwas fragen Mt 21,25 Woher war die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von Menschen? Da überlegten sie bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er uns fragen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Mt 21,26 Wenn wir aber sagen: Von Menschen, so müssen wir das Volk fürchten, denn alle halten Johannes für einen Propheten. Mt 21,27 Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen es nicht! Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, in welcher Vollmacht ich solches tue. Das Gleichnis von den beiden Söhnen Mt 21,28 Was dünkt euch aber? Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und er ging zu dem ersten und sprach: Sohn, mache dich auf und arbeite heute in meinem Weinberg! Mt 21,29 Der aber antwortete und sprach: Ich will nicht! Hernach aber reute es ihn, und er ging. Mt 21,30 Als aber der Vater zu dem andern dasselbe sagte, antwortete dieser und sprach: Ja, Herr! - und ging nicht. Mt 21,31 Welcher von diesen beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Da spricht Jesus zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, die Zöllner und die Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr! Mt 21,32 Denn Johannes ist zu euch gekommen mit dem Wege der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht. Die Zöllner und die Huren aber glaubten ihm Das Gleichnis von den Weingärtnern Mt 21,33 Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, verpachtete ihn an Weingärtner und reiste ab. Mt 21,34 Als nun die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen. Mt 21,35 Aber die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten sie, den dritten steinigten sie. Mt 21,36 Da sandte er wieder andere Knechte, mehr denn zuvor Mt 21,37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Mt 21,38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe Mt 21,39 Und sie nahmen ihn, stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Mt 21,40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? Mt 21,41 Sie sprachen zu ihm: Er wird die Übeltäter übel umbringen und den Weinberg andern Weingärtnern verpachten, welche ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden. Mt 21,42 Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr noch nie gelesen in der Schrift: «Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen, und es ist wunderbar in unsern Augen»? Mt 21,43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen Früchte bringt. Mt 21,44 Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, daß er von ihnen redete. Mt 21,45 Und sie suchten ihn zu ergreifen, fürchteten aber das Volk, weil es ihn für einen Propheten hielt.
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Mt-0122
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Das Gleichnis von dem Hochzeitsfest Mt 22,1 Und Jesus hob an und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Mt 22,2 Das Himmelreich ist einem menschlichen König gleich, der seinem Sohne Hochzeit machte. Mt 22,3 Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen Mt 22,4 Da sandte er nochmals andere Knechte und sprach: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet Mt 22,5 Sie aber achteten nicht darauf, sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Gewerbe Mt 22,6 die übrigen aber ergriffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. Mt 22,7 Da wurde der König zornig, sandte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. Mt 22,8 Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig Mt 22,9 darum gehet hin an die Kreuzungen der Straßen und ladet zur Hochzeit, soviele ihr findet! Mt 22,10 Und die Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal ward voll von Gästen. Mt 22,11 Als aber der König hineinging, die Gäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der kein hochzeitliches Kleid anhatte Mt 22,12 und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Kleid an? Er aber verstummte. Mt 22,13 Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werfet ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein. Mt 22,14 Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt! Jesus antwortet den Herodianern Mt 22,15 Da gingen die Pharisäer und hielten Rat, wie sie ihn in der Rede fangen könnten. Mt 22,16 Und sie sandten ihre Jünger samt den Herodianern zu ihm und sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht nimmst Mt 22,17 Darum sage uns, was dünkt dich: Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht? Mt 22,18 Als aber Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? Mt 22,19 Zeiget mir die Steuermünze! Da reichten sie ihm einen Denar. Mt 22,20 Und er spricht zu ihnen: Wessen ist das Bild und die Aufschrift? Mt 22,21 Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Mt 22,22 Und als sie das hörten, verwunderten sie sich, und sie ließen ihn und gingen davon. Jesus antwortet den Sadduzäern Mt 22,23 An jenem Tage traten Sadduzäer zu ihm, die da sagen, es gebe keine Auferstehung, fragten ihn Mt 22,24 und sprachen: Meister, Mose hat gesagt: «Wenn jemand ohne Kinder stirbt, so soll sein Bruder dessen Frau zur Ehe nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.» Mt 22,25 Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb Mt 22,26 Desgleichen auch der andere und der dritte, bis zum siebenten. Mt 22,27 Zuletzt, nach allen, starb auch die Frau. Mt 22,28 In der Auferstehung nun, wem von den Sieben wird sie als Frau angehören? Denn alle haben sie zur Frau gehabt. Mt 22,29 Aber Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift noch die Kraft Gottes kennt. Mt 22,30 Denn in der Auferstehung freien sie nicht, noch lassen sie sich freien, sondern sie sind wie die Engel Gottes im Himmel. Mt 22,31 Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der da spricht: Mt 22,32 «Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs»? Er ist aber nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Mt 22,33 Und als die Menge solches hörte, erstaunte sie über seine Lehre. Mt 22,34 Als nun die Pharisäer hörten, daß er den Sadduzäern den Mund gestopft, versammelten sie sich Jesus antwortet den Pharisäern Mt 22,35 und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach: Mt 22,36 Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Mt 22,37 Jesus sprach zu ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüt.» Mt 22,38 Das ist das erste und größte Gebot. Mt 22,39 Ein anderes aber ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.» Mt 22,40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Jesus fragt die Pharisäer über den Messias Mt 22,41 Als nun die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus Mt 22,42 und sprach: Was dünkt euch von Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagten zu ihm: Davids. Mt 22,43 Er spricht zu ihnen: Wie nennt ihn denn David im Geiste «Herr», da er spricht: Mt 22,44 «Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße»? Mt 22,45 Wenn also David ihn Herr nennt, wie ist er denn sein Sohn? Mt 22,46 Und niemand konnte ihm ein Wort antworten. Auch unterstand sich von jenem Tage an niemand mehr, ihn zu fragen.
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Mt-0123
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Die Kennzeichen eines Pharisäers Mt 23,1 Da sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern: Mt 23,2 Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt. Mt 23,3 Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet Mt 23,4 Sie binden aber schwere und kaum erträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern Mt 23,5 Alle ihre Werke aber tun sie, um von den Leuten gesehen zu werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und die Säume an ihren Kleidern groß Mt 23,6 und lieben den obersten Platz bei den Mahlzeiten und den Vorsitz in den Synagogen Mt 23,7 und die Begrüßungen auf den Märkten und wenn sie von den Leuten Rabbi genannt werden! Mt 23,8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen, denn einer ist euer Meister, Christus Mt 23,9 Nennet auch niemand auf Erden euren Vater Mt 23,10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen Mt 23,11 Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Mt 23,12 Wer sich aber selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. Jesus spricht sieben Wehe über die Pharisäer aus Mt 23,13 Aber wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Himmelreich vor den Menschen zuschließet! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die laßt ihr nicht hinein. Mt 23,14 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr der Witwen Häuser fresset und zum Schein lange betet. Darum werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen! Mt 23,15 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr Meer und Land durchziehet, um einen einzigen Judengenossen zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr ein Kind der Hölle aus ihm, zwiefältig mehr, als ihr seid! Mt 23,16 Wehe euch, ihr blinden Führer, die ihr saget: Wer beim Tempel schwört, das gilt nichts Mt 23,17 Ihr Narren und Blinde, was ist denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? Mt 23,18 Und: Wer beim Brandopferaltar schwört, das gilt nichts Mt 23,19 Ihr Blinden! Was ist denn größer, das Opfer oder der Brandopferaltar, der das Opfer heiligt? Mt 23,20 Darum, wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf ist. Mt 23,21 Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. Mt 23,22 Und wer beim Himmel schwört, der schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt. Mt 23,23 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässiget, nämlich das Gericht und das Erbarmen und den Glauben! Dies sollte man tun und jenes nicht lassen. Mt 23,24 Ihr blinden Führer, die ihr Mücken seihet und Kamele verschlucket! Mt 23,25 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reiniget Mt 23,26 Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch das Äußere rein werde! Mt 23,27 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr getünchten Gräbern gleichet, welche auswendig zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und allen Unrats sind! Mt 23,28 So erscheinet auch ihr äußerlich vor den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzwidrigkeit. Mt 23,29 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Gräber der Propheten bauet und die Denkmäler der Gerechten schmücket Mt 23,30 und saget: Hätten wir in den Tagen unsrer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen des Blutes der Propheten schuldig gemacht. Mt 23,31 So gebt ihr ja über euch selbst das Zeugnis, daß ihr Söhne der Prophetenmörder seid. Mt 23,32 Ja, machet nur das Maß eurer Väter voll! Mt 23,33 Ihr Schlangen! Ihr Otterngezüchte! Wie wollt ihr dem Gerichte der Hölle entgehen? Mt 23,34 Darum, siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte Mt 23,35 auf daß über euch komme alles gerechte Blut, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blute Abels, des Gerechten, an bis auf das Blut Zacharias, des Sohnes Barachias, welchen ihr zwischen dem Tempel und dem Altar getötet habt. Mt 23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. Die Klage Jesu über Jerusalem Mt 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt! Mt 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen werden Mt 23,39 denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
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Mt-0124
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Die Voraussage des Wiederkommens des Königs: die Rede auf dem Ölberg Die Rede auf dem Ölberg: die Zerstörung des Tempels Mt 24,1 Und Jesus ging hinaus und vom Tempel hinweg. Und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen. Mt 24,2 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht dieses alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen wird! Die beiden Fragen der Jünger: 'Wann?' und 'Was?' Mt 24,3 Als er aber auf dem Ölberge saß, traten die Jünger zu ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das alles geschehen, und welches wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein? Die siebzigste Jahrwoche Daniels: die Endzeit Mt 24,4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand irreführe! Mt 24,5 Denn es werden viele unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin Christus, und werden viele irreführen. Mt 24,6 Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören Mt 24,7 Denn ein Volk wird sich wider das andere erheben und ein Königreich wider das andere Mt 24,8 Dies alles ist der Wehen Anfang. Mt 24,9 Alsdann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten Mt 24,10 Und dann werden viele Anstoß nehmen und einander verraten und einander hassen. Mt 24,11 Und es werden viele falsche Propheten auftreten und werden viele verführen. Mt 24,12 Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten Mt 24,13 wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. Mt 24,14 Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt gepredigt werden, zum Zeugnis allen Völkern, und dann wird das Ende kommen. Die Mitte der siebzigsten Woche Daniels: der Greuel der Verwüstung Mt 24,15 Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von welchem durch den Propheten Daniel geredet worden ist, stehen sehet an heiliger Stätte (wer es liest, der merke darauf!), Mt 24,16 alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge Mt 24,17 wer auf dem Dache ist, der steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen Mt 24,18 und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht zurück, um sein Kleid zu holen. Mt 24,19 Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen! Mt 24,20 Bittet aber, daß eure Flucht nicht im Winter, noch am Sabbat geschehe. Die grosse Trübsal (die letzte Hälfte der Woche) Mt 24,21 Denn alsdann wird eine große Trübsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird. Mt 24,22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch errettet werden Mt 24,23 Wenn alsdann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder dort, - so glaubet es nicht. Mt 24,24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen. Mt 24,25 Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. Mt 24,26 Wenn sie nun zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste, - so gehet nicht hinaus Mt 24,27 Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Mt 24,28 Wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler. Die Rückkehr des Königs auf die Erde am Ende der Trübsal Mt 24,29 Bald aber nach der Trübsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht mehr geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels in Bewegung geraten. Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der Erde sich an die Brust schlagen und werden des Menschen Sohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Mt 24,31 Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von einem Ende des Himmels bis zum andern. Das Gleichnis vom Feigenbaum Mt 24,32 Am Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter gewinnt, so merket ihr, daß der Sommer nahe ist. Mt 24,33 Also auch ihr, wenn ihr dies alles sehet, so merket, daß er nahe vor der Türe ist. Mt 24,34 Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist Mt 24,35 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Wachsamkeit angeraten Mt 24,36 Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater. Mt 24,37 Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein. Mt 24,38 Denn wie sie in den Tagen vor der Sündflut aßen und tranken, freiten und sich freien ließen bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, Mt 24,39 und nichts merkten, bis die Sündflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein. Mt 24,40 Dann werden zwei auf dem Felde sein Mt 24,41 Zwei werden auf der Mühle mahlen Mt 24,42 So wachet nun, da ihr nicht wisset, zu welcher Stunde euer Herr kommt! Mt 24,43 Das aber merket: wenn der Hausvater wüßte, in welcher Nachtstunde der Dieb käme, so würde er wohl wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Mt 24,44 Darum seid auch ihr bereit! Denn des Menschen Sohn kommt zu der Stunde, da ihr es nicht meinet. Mt 24,45 Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, damit er ihnen die Speise gebe zu rechter Zeit? Mt 24,46 Selig ist dieser Knecht, welchen sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird. Mt 24,47 Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. Mt 24,48 Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen, Mt 24,49 und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen und mit den Schlemmern zu essen und zu trinken Mt 24,50 so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, Mt 24,51 und wird ihn entzweihauen und ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben. Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein.
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Mt-0125
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Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen Mt 25,1 Dann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Mt 25,2 Fünf von ihnen aber waren töricht und fünf klug. Mt 25,3 Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich. Mt 25,4 Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. Mt 25,5 Als nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Mt 25,6 Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Gehet aus, ihm entgegen! Mt 25,7 Da erwachten alle jene Jungfrauen und rüsteten ihre Lampen. Mt 25,8 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl Mt 25,9 Aber die klugen antworteten und sprachen: Niemals! Es würde nicht reichen für uns und für euch! Gehet vielmehr hin zu den Krämern und kaufet für euch selbst! Mt 25,10 Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam Mt 25,11 Hernach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Mt 25,12 Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht! Mt 25,13 Darum wachet Das Gleichnis von den Zentnern Mt 25,14 Denn es ist wie bei einem Menschen, der verreisen wollte, seine Knechte rief und ihnen seine Güter übergab Mt 25,15 dem einen gab er fünf Talente, dem andern zwei, dem dritten eins, einem jeden nach seiner Kraft, und reiste ab. Mt 25,16 Da ging der, welcher die fünf Talente empfangen, hin und handelte mit ihnen und gewann fünf andere. Mt 25,17 Desgleichen, der die zwei Talente empfangen, gewann auch zwei andere. Mt 25,18 Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn. Mt 25,19 Nach langer Zeit kommt der Herr dieser Knechte und hält Abrechnung mit ihnen. Mt 25,20 Da trat der hinzu, der die fünf Talente empfangen, brachte noch fünf andere Talente herzu und sprach: Herr, du hast mir fünf Talente übergeben Mt 25,21 Sein Herr spricht zu ihm: Gut, du braver und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen Mt 25,22 Da trat auch der hinzu, welcher die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Talente übergeben Mt 25,23 Sein Herr spricht zu ihm: Gut, du braver und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen Mt 25,24 Da trat auch der hinzu, der das eine Talent empfangen, und sprach: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bist Mt 25,25 und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine! Mt 25,26 Aber sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Mt 25,27 Dann hättest du mein Geld den Wechslern bringen sollen, so hätte ich bei meinem Kommen das Meine mit Zinsen zurückerhalten. Mt 25,28 Darum nehmet ihm das Talent weg und gebet es dem, der die zehn Talente hat! Mt 25,29 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, damit er Überfluß habe Mt 25,30 Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die äußerste Finsternis. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein. Das Gericht über einzelne Heiden bei der Rückkehr Christi auf die Erde Mt 25,31 Wenn aber des Menschen Sohn in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Throne seiner Herrlichkeit Mt 25,32 und vor ihm werden alle Völker versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, Mt 25,33 und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken. Mt 25,34 Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt! Mt 25,35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist Mt 25,36 ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet Mt 25,37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig und haben dich getränkt? Mt 25,38 Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder nackt und haben dich bekleidet? Mt 25,39 Wann haben wir dich krank gesehen, oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen? Mt 25,40 Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es getan habt einem dieser meiner geringsten Brüder, habt ihr es mir getan! Mt 25,41 Dann wird er auch denen zur Linken sagen: Gehet hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Mt 25,42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist Mt 25,43 ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt Mt 25,44 Dann werden auch sie ihm antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder nackt oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht gedient? Mt 25,45 Dann wird er ihnen antworten: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es nicht getan habt einem dieser Geringsten, habt ihr es mir auch nicht getan! Mt 25,46 Und sie werden in die ewige Pein gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.
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Mt-0126
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Der Tod und die Auferstehung des Königs Die jüdische Obrigkeit beschliesst heimlich den Tod Jesu Mt 26,1 Und es begab sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Mt 26,2 Ihr wißt, daß in zwei Tagen das Passah ist Mt 26,3 Da versammelten sich die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes im Hofe des obersten Priesters, der Kajaphas hieß. Mt 26,4 Und sie hielten miteinander Rat, wie sie Jesus mit List greifen und töten könnten. Mt 26,5 Sie sprachen aber: Nicht am Fest, damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht! Jesus wird von Maria in Bethanien für Sein Begräbnis gesalbt Mt 26,6 Als nun Jesus zu Bethanien im Hause Simons des Aussätzigen war, Mt 26,7 trat ein Weib zu ihm mit einer alabasternen Flasche voll kostbarer Salbe und goß sie auf sein Haupt, während er zu Tische saß. Mt 26,8 Als das seine Jünger sahen, wurden sie entrüstet und sprachen: Wozu diese Verschwendung? Mt 26,9 Man hätte das teuer verkaufen und den Armen geben können! Mt 26,10 Da es aber Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Warum bekümmert ihr das Weib? Sie hat doch ein gutes Werk an mir getan! Mt 26,11 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit! Mt 26,12 Damit, daß sie diese Salbe auf meinen Leib goß, hat sie mich zum Begräbnis gerüstet. Mt 26,13 Wahrlich, ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis! Judas willigt ein, Jesus zu verraten Mt 26,14 Da ging einer der Zwölf, namens Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern Mt 26,15 und sprach: Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie wogen ihm dreißig Silberlinge dar. Mt 26,16 Und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, ihn zu verraten. Die Vorbereitung für das Passahfest Mt 26,17 Am ersten Tage nun der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir dir das Passahmahl zu essen bereiten? Mt 26,18 Und er sprach: Gehet hin in die Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist nahe Mt 26,19 Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen, und bereiteten das Passah. Das letzte Passahfest Mt 26,20 Als es nun Abend geworden, setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tische. Mt 26,21 Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten! Mt 26,22 Da wurden sie sehr betrübt und fingen an, einer nach dem andern, ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich? Mt 26,23 Er antwortete aber und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. Mt 26,24 Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht Mt 26,25 Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Rabbi, doch nicht ich? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt! Das Abendmahl des Herrn wird eingesetzt Mt 26,26 Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist mein Leib. Mt 26,27 Und er nahm den Kelch, dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus! Mt 26,28 Denn das ist mein Blut des Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden! Mt 26,29 Ich sage euch aber, ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken, bis zu jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde im Reiche meines Vaters. Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus Mt 26,30 Und nachdem sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Mt 26,31 Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern Mt 26,32 Wenn ich aber auferstanden sein werde, will ich euch nach Galiläa vorangehen. Mt 26,33 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Wenn sich auch alle an dir ärgern, so werde doch ich mich niemals ärgern! Mt 26,34 Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! Mt 26,35 Petrus spricht zu ihm: Und wenn ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen! Gleicherweise sprachen auch alle Jünger. Die Todesnot Jesu in dem Garten Mt 26,36 Da kommt Jesus mit ihnen in ein Gut, namens Gethsemane. Und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, während ich dorthin gehe und bete. Mt 26,37 Und er nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr. Mt 26,38 Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir! Das erste Gebet Mt 26,39 Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber Die schlafenden Jünger Mt 26,40 Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde mit mir wachen? Mt 26,41 Wachet und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig Das zweite Gebet Mt 26,42 Wiederum zum zweitenmal, ging er hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille! Mt 26,43 Und er kommt und findet sie abermals schlafend Das dritte Gebet Mt 26,44 Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum drittenmal und sprach dieselben Worte. Mt 26,45 Da kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? Siehe, die Stunde ist nahe, und des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überliefert! Mt 26,46 Stehet auf, laßt uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe! Jesus wird verraten und gefangen genommen Mt 26,47 Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes her. Mt 26,48 Der ihn aber verriet, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's, den ergreifet! Mt 26,49 Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi, - und küßte ihn. Mt 26,50 Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du hier? Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und nahmen ihn fest. Mt 26,51 Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. Mt 26,52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen. Mt 26,53 Oder meinst du, ich könnte nicht meinen Vater bitten, und er würde mir noch jetzt mehr als zwölf Legionen Engel schicken? Mt 26,54 Wie würden dann aber die Schriften erfüllt, daß es so kommen muß? Mt 26,55 In jener Stunde sprach Jesus zu der Schar: Wie gegen einen Mörder seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken, mich zu ergreifen! Täglich bin ich bei euch lehrend im Tempel gesessen, und ihr habt mich nicht ergriffen. Mt 26,56 Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. - Da verließen ihn alle Jünger und flohen. Jesus wird vor Kaiphas und den Hohen Rat gebracht Mt 26,57 Die aber Jesus festgenommen hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren. Mt 26,58 Petrus aber folgte ihnen von ferne, bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um den Ausgang [der Sache] zu sehen. Mt 26,59 Aber die Hohenpriester und die Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen. Mt 26,60 Aber sie fanden keins, obgleich viele falsche Zeugen herzukamen. Mt 26,61 Zuletzt aber kamen zwei und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen. Mt 26,62 Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich zeugen? Mt 26,63 Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes bist! Mt 26,64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt! Überdies sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels! Mt 26,65 Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert! Was bedürfen wir weiter Zeugen? Siehe, nun habt ihr seine Lästerung gehört. Mt 26,66 Was dünkt euch? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig! Mt 26,67 Da spieen sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten Mt 26,68 und sprachen: Christus, weissage uns! Wer ist's, der dich geschlagen hat? Die drei Verleumdungen des Petrus Mt 26,69 Petrus aber saß draußen im Hof. Und eine Magd trat zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer! Mt 26,70 Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst! Mt 26,71 Als er dann in den Vorhof hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die dort waren: Dieser war mit Jesus, dem Nazarener! Mt 26,72 Und er leugnete abermals mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht! Mt 26,73 Bald darauf aber traten die Umstehenden herzu und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von ihnen Mt 26,74 Da fing er an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn. Mt 26,75 Und Petrus ward eingedenk des Wortes Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
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Mt-0127
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Jesus wird Pilatus überliefert Mt 27,1 Als es aber Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes einen Rat wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen. Mt 27,2 Und sie banden ihn, führten ihn ab und überantworteten ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus. Die nutzlose Reue des Judas Mt 27,3 Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er verurteilt war, reute es ihn Mt 27,4 und sprach: Ich habe gesündigt, daß ich unschuldiges Blut verraten habe! Sie aber sprachen: Was geht das uns an? Da siehe du zu! Mt 27,5 Da warf er die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon, ging hin und erhängte sich. Mt 27,6 Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Wir dürfen sie nicht in den Gotteskasten legen, weil es Blutgeld ist. Mt 27,7 Nachdem sie aber Rat gehalten, kauften sie dafür den Acker des Töpfers, als Begräbnisstätte für die Fremdlinge. Mt 27,8 Daher wird jener Acker Blutacker genannt bis auf den heutigen Tag. Mt 27,9 Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia gesagt ist, welcher spricht: «Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Wert des Geschätzten, den sie geschätzt hatten, von den Kindern Israel Mt 27,10 und gaben sie für den Acker des Töpfers, wie der Herr mir befohlen hatte.» Jesus wird von Pilatus verhört Mt 27,11 Jesus aber stand vor dem Landpfleger Mt 27,12 Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts. Mt 27,13 Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen? Mt 27,14 Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte. Jesus oder Barabbas? Mt 27,15 Aber auf das Fest pflegte der Landpfleger dem Volke einen Gefangenen freizugeben, welchen sie wollten. Mt 27,16 Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen namens Barabbas. Mt 27,17 Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch freilasse, Barabbas oder Jesus, den man Christus nennt? Mt 27,18 Denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Mt 27,19 Als er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten Mt 27,20 Aber die Hohenpriester und die Ältesten beredeten die Volksmenge, den Barabbas zu erbitten, Jesus aber umbringen zu lassen. Mt 27,21 Der Landpfleger aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von diesen beiden wollt ihr, daß ich euch frei lasse? Sie sprachen: Den Barabbas! Mt 27,22 Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt? Sie sprachen alle zu ihm: Kreuzige ihn! Mt 27,23 Da sagte der Landpfleger: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen noch viel mehr und sprachen: Kreuzige ihn! Mt 27,24 Als nun Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern daß vielmehr ein Aufruhr entstand, nahm er Wasser und wusch sich vor dem Volk die Hände und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten Mt 27,25 Und alles Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder! Mt 27,26 Da gab er ihnen den Barabbas los Der König wird mit Dornen gekrönt; Er wird dann nach der Stätte der Kreuzigung geführt Mt 27,27 Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesus in das Amthaus und versammelten die ganze Rotte um ihn. Mt 27,28 Und sie zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel um Mt 27,29 und flochten eine Krone von Dornen, setzten sie auf sein Haupt, gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand und beugten vor ihm die Knie, verspotteten ihn und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden! Mt 27,30 Dann spieen sie ihn an und nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt. Mt 27,31 Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und legten ihm seine Kleider an, und dann führten sie ihn hin, um ihn zu kreuzigen. Mt 27,32 Als sie aber hinauszogen, fanden sie einen Mann von Kyrene, namens Simon Jesus wird gekreuzigt Mt 27,33 Und als sie an den Ort kamen, den man Golgatha nennt, das heißt Schädelstätte, Mt 27,34 gaben sie ihm Wein mit Galle vermischt zu trinken Mt 27,35 Nachdem sie ihn nun gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich und warfen das Los, auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist: «Sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.» Mt 27,36 Und sie saßen daselbst und hüteten ihn. Mt 27,37 Und sie befestigten über seinem Haupte die Inschrift seiner Schuld: Dies ist Jesus, der König der Juden. Mt 27,38 Dann wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten, der andere zur Linken. Mt 27,39 Die aber vorübergingen, lästerten ihn, schüttelten die Köpfe Mt 27,40 und sprachen: Der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst! Bist du Gottes Sohn, so steig vom Kreuze herab! Mt 27,41 Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Mt 27,42 Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz herab, so wollen wir ihm glauben! Mt 27,43 Er hat auf Gott vertraut, der befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat Mt 27,44 Desgleichen schmähten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren. Der Tod Jesu erfüllt das Gesetz Die Heilszeit des Gesetzes ist zu Ende Mt 27,45 Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Mt 27,46 Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Mt 27,47 Etliche der Anwesenden, als sie es hörten, sprachen nun: Der ruft den Elia! Mt 27,48 Und alsbald lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. Mt 27,49 Die Übrigen aber sprachen: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten! Mt 27,50 Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Mt 27,51 Und siehe, der Vorhang im Tempel riß entzwei von oben bis unten, und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich. Mt 27,52 Und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf Mt 27,53 und gingen aus den Gräbern hervor nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Mt 27,54 Als aber der Hauptmann und die, welche mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und was da geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn! Mt 27,55 Es waren aber daselbst viele Frauen, die von ferne zusahen, welche Jesus von Galiläa her gefolgt waren und ihm gedient hatten Mt 27,56 unter ihnen waren Maria Magdalena, und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. Jesus wird begraben Mt 27,57 Als es nun Abend wurde, kam ein reicher Mann von Arimathia, namens Joseph, der auch ein Jünger Jesu geworden war. Mt 27,58 Dieser ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, daß er ihm gegeben werde. Mt 27,59 Und Joseph nahm den Leichnam, wickelte ihn in reine Leinwand Mt 27,60 und legte ihn in seine neue Gruft, welche er im Felsen hatte aushauen lassen Mt 27,61 Es waren aber daselbst Maria Magdalena und die andere Maria, die saßen dem Grabe gegenüber. Das Grab wird versiegelt und bewahrt Mt 27,62 Am andern Tage nun, welcher auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus Mt 27,63 und sprachen: Herr, wir erinnern uns, daß dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde ich auferstehen. Mt 27,64 So befiehl nun, daß das Grab sicher bewacht werde bis zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger kommen, ihn stehlen und zum Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden, und der letzte Betrug ärger werde als der erste. Mt 27,65 Pilatus sprach zu ihnen: Ihr sollt eine Wache haben! Gehet hin und bewacht es, so gut ihr könnt! Mt 27,66 Da gingen sie hin, versiegelten den Stein und bewachten das Grab mit der Wache.
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Mt-0128
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Die Auferstehung Christi und die Ereignisse an jenem Tag Mt 28,1 Nach dem Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen. Mt 28,2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat herzu und wälzte den Stein von der Tür hinweg und setzte sich darauf. Mt 28,3 Und seine Gestalt war wie der Blitz und sein Kleid weiß wie der Schnee. Mt 28,4 Vor seinem furchtbaren Anblick aber erbebten die Wächter und wurden wie tot. Mt 28,5 Der Engel aber wandte sich zu den Frauen und sprach: Fürchtet ihr euch nicht! Ich weiß wohl, daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Mt 28,6 Er ist nicht hier Mt 28,7 Und gehet eilends hin und saget seinen Jüngern, daß er von den Toten auferstanden ist. Und siehe, er geht euch voran nach Galiläa Mt 28,8 Und sie gingen eilends hinweg von dem Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, es seinen Jüngern zu verkündigen. Mt 28,9 Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu und umfaßten seine Füße und huldigten ihm. Mt 28,10 Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Gehet hin, verkündiget meinen Brüdern, daß sie nach Galiläa gehen sollen Die Soldaten werden bestochen Mt 28,11 Während sie aber hingingen, siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt und verkündigten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Mt 28,12 Diese versammelten sich samt den Ältesten, und nachdem sie Rat gehalten, gaben sie den Kriegsknechten Geld genug Mt 28,13 und sprachen: Saget, seine Jünger sind des Nachts gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Mt 28,14 Und wenn solches vor den Landpfleger kommt, so wollen wir ihn besänftigen und machen, daß ihr außer Sorge sein könnt. Mt 28,15 Sie aber nahmen das Geld und taten, wie sie belehrt worden waren: Und so wurde diese Rede unter den Juden verbreitet bis auf den heutigen Tag. Jesus in Galiläa: Sein grosser Auftrag Mt 28,16 Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Mt 28,17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder Mt 28,18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Mt 28,19 Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes Mt 28,20 und sie halten lehret alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!
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Offb-2701
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Offb 1,1 Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Bälde geschehen soll
Offb 1,2 welcher das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat, alles, was er sah.
Offb 1,3 Selig, wer liest und die da hören die Worte der Weissagung, und bewahren, was darin geschrieben steht! Denn die Zeit ist nahe.
Die Botschaften des erhöhten Herrn an die sieben Gemeinden
Die vergangenen Dinge: 'Das, was du gesehen hast'
Offb 1,4 Johannes an die sieben Gemeinden in Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind,
Offb 1,5 und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten und dem Fürsten über die Könige der Erde.
Offb 1,6 Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unsren Sünden gewaschen und uns zu einem Königreich gemacht hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: ihm gehört die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit! Amen.
Offb 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.
Offb 1,8 Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
Die Vision auf Patmos
Offb 1,9 Ich, Johannes, euer Mitgenosse an der Trübsal und am Reich und an der Geduld Jesu Christi, war auf der Insel namens Patmos, um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses Jesu willen.
Offb 1,10 Ich war im Geist am Tage des Herrn und hörte hinter mir eine gewaltige Stimme, wie von einer Posaune, die sprach:
Offb 1,11 Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es den sieben Gemeinden, nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea!
Offb 1,12 Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir redete
Offb 1,13 und inmitten der Leuchter Einen, der einem Menschensohne glich, angetan mit einem langen Gewande und um die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel
Offb 1,14 sein Haupt aber und seine Haare waren weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme,
Offb 1,15 und seine Füße wie schimmerndes Erz, im Ofen geglüht, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser.
Offb 1,16 Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtet wie die Sonne in ihrer Kraft.
Offb 1,17 Und als ich Ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte
Offb 1,18 und der Lebendige
Der Befehl, zu schreiben
Offb 1,19 Schreibe nun, was du gesehen hast, und was ist, und was darnach geschehen soll:
Offb 1,20 das Geheimnis der sieben Sterne, die du auf meiner Rechten gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter. Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden.
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Offb-2702
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Die gegenwärtigen Dinge -
sieben Gemeinden: 'Was da ist'
Die Botschaft an Ephesus:
die Gemeinde am Ende des apostolischen Zeitalters
Offb 2,1 Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:
Offb 2,2 Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld, und daß du die Bösen nicht ertragen kannst, und daß du die geprüft hast, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erfunden
Offb 2,3 und du hast Ausdauer, und um meines Namens willen hast du getragen und bist nicht müde geworden.
Offb 2,4 Aber ich habe wider dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast.
Offb 2,5 Bedenke nun, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle stoßen, wenn du nicht Buße tust!
Offb 2,6 Aber das hast du, daß du die Werke der Nikolaiten hassest, welche auch ich hasse.
Offb 2,7 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher im Paradiese Gottes ist.
Die Botschaft an Smyrna:
die Gemeinde unter der Verfolgung
Offb 2,8 Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, welcher tot war und lebendig geworden ist:
Offb 2,9 Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und deine Armut - du bist aber reich -, und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans.
Offb 2,10 Fürchte nichts, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!
Offb 2,11 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tod!
Die Botschaft an Pergamus:
die Gemeinde mitten in der Welt
Offb 2,12 Und dem Engel der Gemeinde in Pergamus schreibe: Das sagt, der das scharfe zweischneidige Schwert hat:
Offb 2,13 Ich weiß, was du tust und wo du wohnst, da wo der Thron des Satans ist, und daß du festhältst an meinem Namen und den Glauben an mich nicht verleugnet hast, auch in den Tagen, in welchen Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da wo der Satan wohnt.
Offb 2,14 Aber ich habe etwas weniges wider dich, daß du daselbst solche hast, die an der Lehre Bileams festhalten, welcher den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Kinder Israel zu legen, Götzenopfer zu essen und Unzucht zu treiben.
Offb 2,15 So hast auch du solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse.
Offb 2,16 Tue Buße! Sonst komme ich bald über dich und werde mit ihnen Krieg führen mit dem Schwerte meines Mundes.
Offb 2,17 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich von dem verborgenen Manna zu essen geben und will ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt.
Die Botschaft an Thyatira:
die Gemeinde fällt in Götzendienst
Offb 2,18 Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und dessen Füße gleich schimmerndem Erze sind:
Offb 2,19 Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und daß deiner letzten Werke mehr sind als der ersten.
Offb 2,20 Aber ich habe wider dich, daß du das Weib Isebel gewähren lässest, die sich eine Prophetin nennt und meine Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen.
Offb 2,21 Und ich gab ihr Zeit, Buße zu tun, und sie will nicht Buße tun von ihrer Unzucht.
Offb 2,22 Siehe, ich werfe sie auf ein Bett und die, welche mit ihr ehebrechen, in große Trübsal, wenn sie nicht Buße tun von ihren Werken.
Offb 2,23 Und ihre Kinder will ich töten, und alle Gemeinden werden erkennen, daß ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht. Und ich will euch vergelten, einem jeden nach seinen Werken.
Offb 2,24 Euch aber sage ich, den übrigen in Thyatira, soviele diese Lehre nicht teilen und welche die Tiefen des Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben: Ich lege keine andere Last auf euch
Offb 2,25 nur haltet fest, was ihr habt, bis ich komme!
Offb 2,26 Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem will ich Macht geben über die Heiden.
Offb 2,27 Und er wird sie mit eisernem Stabe weiden, wie man irdene Gefäße zerschlägt, wie auch ich [solche Macht] von meinem Vater empfangen habe.
Offb 2,28 Und ich will ihm geben den Morgenstern.
Offb 2,29 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
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Offb-2703
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Die Botschaft an Sardes:
die Gemeinde ist wie tot, aber es ist ein gläubiger Überrest vorhanden
Offb 3,1 Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt der, welcher die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich weiß deine Werke: du hast den Namen, daß du lebest, und bist tot.
Offb 3,2 Werde wach und stärke das übrige, was sterben will
Offb 3,3 So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. Wenn du nun nicht wachst, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht merken, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.
Offb 3,4 Aber du hast einige wenige Namen in Sardes, welche ihre Kleider nicht befleckt haben
Offb 3,5 Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden
Offb 3,6 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Die Botschaft an Philadelphia:
die Gemeinde erlebt Erweckung
Offb 3,7 Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, welcher den Schlüssel Davids hat
Offb 3,8 Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben, die niemand schließen kann
Offb 3,9 Siehe, ich verschaffe, daß solche aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen, siehe, ich will sie dazu bringen, daß sie kommen und vor deinen Füßen niederfallen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.
Offb 3,10 Weil du das Wort meiner Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, zu versuchen, die auf Erden wohnen.
Offb 3,11 Ich komme bald
Offb 3,12 Wer überwindet, den will ich zu einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen, und er wird nicht mehr hinausgehen
Offb 3,13 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Die Botschaft an Laodizea:
die Gemeinde in ihrem letzten Zustand des Abfalls
Offb 3,14 Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Ursprung der Schöpfung Gottes:
Offb 3,15 Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest!
Offb 3,16 So aber, weil du lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
Offb 3,17 Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluß und bedarf nichts! - und weißt nicht, daß du elend und erbärmlich bist, arm, blind und bloß!
Offb 3,18 Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geglüht ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, um deine Augen zu salben, damit du sehest.
Offb 3,19 Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße!
Die Stätte und die Gesinnung Christi am Ende des Zeitalters der Gemeinde
Offb 3,20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Nachtmahl mit ihm einnehmen und er mit mir.
Offb 3,21 Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mit meinem Vater sitze auf seinem Thron.
Offb 3,22 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
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Offb-2704
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Das Öffnen der Rolle mit den sieben Siegeln
Die zukünftigen Dinge: 'Was geschehen soll hernach' (wörtl. 'nach diesen Dingen')
Was im Himmel geschieht, ehe die Siegel gebrochen werden
Offb 4,1 Darnach schaute ich, und siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel
Offb 4,2 Und alsbald war ich im Geist
Offb 4,3 Und der darauf saß, war anzusehen wie Jaspis- und Sardisstein
Die Ältesten auf den Thronen umgebenden Thron Gottes
Offb 4,4 Und rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste sitzen, angetan mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kronen.
Offb 4,5 Und von dem Throne gehen Blitze und Stimmen und Donner aus, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron
Die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten beten den Schöpfer an
Offb 4,6 Und vor dem Thron ist es wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall
Offb 4,7 Und das erste ist gleich einem Löwen, das zweite gleich einem Kalbe, das dritte hat ein Angesicht wie ein Mensch, und das vierte ist gleich einem fliegenden Adler.
Offb 4,8 Und die vier lebendigen Wesen, von denen ein jedes sechs Flügel hat, sind ringsherum und inwendig voller Augen
Offb 4,9 Und so oft die lebendigen Wesen Ruhm und Ehre und Dank darbringen dem, der auf dem Throne sitzt, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit,
Offb 4,10 so fallen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Throne sitzt, und beten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und werfen ihre Kronen vor dem Throne nieder und sprechen:
Offb 4,11 Würdig bist du, unser Herr und Gott, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht
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Offb-2705
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Christus nimmt das Buch (die Rolle) versiegelt mit sieben Siegeln
Offb 5,1 Und ich sah in der Rechten dessen, der auf dem Throne saß, ein Buch, innen und außen beschrieben, mit sieben Siegeln versiegelt.
Offb 5,2 Und ich sah einen starken Engel, der verkündete mit lauter Stimme: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen?
Offb 5,3 Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, vermochte das Buch zu öffnen noch hineinzublicken.
Offb 5,4 Und ich weinte sehr, daß niemand würdig erfunden wurde, das Buch zu öffnen noch hineinzublicken.
Christus als der König öffnet das Buch (die Rolle)
Offb 5,5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu brechen!
Offb 5,6 Und ich sah, und siehe, in der Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet
Offb 5,7 Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Throne saß.
Die Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten beten an
Offb 5,8 Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamme nieder, und sie hatten jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk
Offb 5,9 Und sie sangen ein neues Lied: Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu brechen
Offb 5,10 und hast sie für unsren Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.
Die Engel preisen das Lamm
Offb 5,11 Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron und um die lebendigen Wesen und die Ältesten
Offb 5,12 die sprachen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Ruhm und Lobpreisung!
Die kommende allgemeine Anbetung des Lammes als König
Offb 5,13 Und alle Geschöpfe, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meere sind, und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Offb 5,14 Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
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Offb-2706
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Die sieben Siegel des Buches werden geöffnet
Das erste Siegel: Der falsche Christus
Offb 6,1 Und ich sah, daß das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie mit Donnerstimme sagen: Komm und sieh!
Offb 6,2 Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen
Das zweite Siegel: Krieg
Offb 6,3 Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm und sieh!
Offb 6,4 Und es zog ein anderes Pferd aus, ein feuerrotes, und dem, der darauf saß, wurde die Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen und daß sie einander hinschlachten sollten
Das dritte Siegel: Hungersnot
Offb 6,5 Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm und sieh! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand.
Offb 6,6 Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Maß Weizen für einen Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar
Das vierte Siegel: Tod
Offb 6,7 Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm und sieh!
Offb 6,8 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist: der Tod
Das fünfte Siegel: ein Überrest als Märtyrer
Offb 6,9 Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten.
Offb 6,10 Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf Erden wohnen?
Offb 6,11 Und es wurde einem jeden von ihnen ein weißes Kleid gegeben, und es wurde ihnen gesagt, daß sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet wären, die auch sollten getötet werden, gleichwie sie.
Das sechste Siegel: Anarchie
Offb 6,12 Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete, und siehe, ein großes Erdbeben entstand, und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut.
Offb 6,13 Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn er von einem starken Winde geschüttelt wird.
Offb 6,14 Und der Himmel entwich wie ein Buch, das zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden aus ihren Stellen gerückt.
Offb 6,15 Und die Könige der Erde und die Großen und die Heerführer und die Reichen und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in die Klüfte und in die Felsen der Berge
Offb 6,16 und sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesichte dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!
Offb 6,17 Denn gekommen ist der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?
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Offb-2707
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Parenthese (Einschaltung): Juden und Heiden, die während der Trübsal gerettet wurden
Offb 7,1 Darnach sah ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen, die hielten die vier Winde der Erde, damit kein Wind wehe über die Erde noch über das Meer noch über irgend einen Baum.
Offb 7,2 Und ich sah einen andern Engel vom Sonnenaufgang heraufsteigen, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes
Offb 7,3 und sprach: Schädiget die Erde nicht, noch das Meer noch die Bäume, bis wir die Knechte unsres Gottes auf ihren Stirnen versiegelt haben!
Der Überrest von 144000 aus Israel
Offb 7,4 Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: Hundertvierundvierzigtausend Versiegelte, aus allen Stämmen der Kinder Israel.
Offb 7,5 Aus dem Stamm Juda zwölftausend Versiegelte
Offb 7,6 aus dem Stamm Asser zwölftausend
Offb 7,7 aus dem Stamm Simeon zwölftausend
Offb 7,8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend
Die Menge der Heiden, die aus der Grossen Trübsal kommen
Offb 7,9 Darnach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen
Offb 7,10 Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Das Heil steht bei unsrem Gott, der auf dem Throne sitzt, und bei dem Lamm!
Offb 7,11 Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen und fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an
Offb 7,12 und sprachen: Amen! Lobpreisung und Ruhm und Weisheit und Dank und Ehre und Macht und Stärke sei unsrem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Offb 7,13 Und einer von den Ältesten hob an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen?
Offb 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Trübsal kommen
Offb 7,15 Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel
Offb 7,16 Und sie werden nicht mehr hungern noch dürsten
Offb 7,17 denn das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
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Offb-2708
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Das siebente Siegel umfasst die sieben Posaunen
Offb 8,1 Und als es das siebente Siegel öffnete, entstand eine Stille im Himmel, von etwa einer halben Stunde.
Die Gerichte der sieben Posaunen
Christus als Hoherpriester
Offb 8,2 Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen
Offb 8,3 Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, der hatte eine goldene Räucherpfanne
Offb 8,4 Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels auf vor Gott.
Offb 8,5 Und der Engel nahm die Räucherpfanne und füllte sie mit Feuer vom Altar und warf sie auf die Erde
Offb 8,6 Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hatten, machten sich bereit zu posaunen.
Die erste Posaune
Offb 8,7 Und der erste Engel posaunte, und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde geworfen
Die zweite Posaune
Offb 8,8 Und der zweite Engel posaunte, und es wurde etwas wie ein großer feuerspeiender Berg ins Meer geworfen
Offb 8,9 und der dritte Teil der Geschöpfe im Meer, welche Seelen haben, starb, und der dritte Teil der Schiffe ging zugrunde.
Die dritte Posaune
Offb 8,10 Und der dritte Engel posaunte
Offb 8,11 und der Name des Sternes heißt Wermut. Und der dritte Teil der Gewässer wurde zu Wermut, und viele der Menschen starben von den Gewässern, weil sie bitter geworden waren.
Die vierte Posaune
Offb 8,12 Und der vierte Engel posaunte
Offb 8,13 Und ich sah und hörte einen Adler, der in der Mitte des Himmels flog und mit lauter Stimme rief: Wehe, wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen, wegen der übrigen Posaunenstimmen der drei Engel, die noch posaunen sollen!
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Offb-2709
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Die fünfte Posaune
Offb 9,1 Und der fünfte Engel posaunte
Offb 9,2 Und er öffnete den Schlund des Abgrunds, und ein Rauch stieg empor aus dem Schlunde, wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauch des Schlundes.
Offb 9,3 Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor auf die Erde
Offb 9,4 Und es wurde ihnen gesagt, daß sie das Gras der Erde nicht schädigen sollten, auch nicht irgend etwas Grünes, noch irgend einen Baum, sondern nur die Menschen, welche das Siegel Gottes nicht an ihrer Stirne haben.
Offb 9,5 Und es wurde ihnen gegeben, sie nicht zu töten, sondern zu plagen fünf Monate lang. Und ihre Qual war wie die Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht.
Offb 9,6 Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden
Offb 9,7 Und die Gestalten der Heuschrecken glichen Pferden, zum Kampfe gerüstet, und auf ihren Köpfen [waren] wie goldene Kronen, und ihre Angesichter wie menschliche Angesichter.
Offb 9,8 Und sie hatten Haare wie Frauenhaare, und ihre Zähne waren wie Löwenzähne.
Offb 9,9 Und sie hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln vieler Wagen und Rosse, welche zum Kampfe laufen.
Offb 9,10 Und sie haben Schwänze wie Skorpione, und Stacheln, und in ihren Schwänzen lag ihre Macht, die Menschen zu schädigen fünf Monate lang.
Offb 9,11 Und sie haben als König über sich den Engel des Abgrunds
Offb 9,12 Das eine Wehe ist vorüber, siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem.
Die sechste Posaune: das Heer vom fernen Osten
Offb 9,13 Und der sechste Engel posaunte, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht,
Offb 9,14 die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die am großen Strom Euphrat gebunden sind!
Offb 9,15 Und die vier Engel wurden losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den dritten Teil der Menschen zu töten.
Offb 9,16 Und die Zahl des Reiterheeres war zweimal zehntausendmal zehntausend
Offb 9,17 Und so sah ich im Gesicht die Pferde und die darauf saßen: sie hatten feurige und violette und schwefelgelbe Panzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe
Offb 9,18 Durch diese drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch und den Schwefel, die aus ihren Mäulern gingen.
Offb 9,19 Denn die Macht der Pferde liegt in ihrem Maul und in ihren Schwänzen
Offb 9,20 Aber die übrigen der Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten nicht Buße von den Werken ihrer Hände, so daß sie nicht mehr die Dämonen und die Götzen von Gold und Silber und Erz und Stein und Holz angebetet hätten, die weder sehen, noch hören, noch gehen können.
Offb 9,21 Und sie taten nicht Buße, weder von ihren Mordtaten noch von ihren Zaubereien noch von ihrer Unzucht noch von ihren Diebereien.
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Offb-2710
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Parenthese: Der mächtige Engel verkündigt, dass keine Wartezeit mehr sein soll
Offb 10,1 Und ich sah einen andern starken Engel aus dem Himmel herabsteigen, bekleidet mit einer Wolke, und der Regenbogen [war] über seinem Haupte und sein Angesicht wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen.
Offb 10,2 Und er hielt in seiner Hand ein offenes Büchlein
Offb 10,3 und er rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre Stimmen vernehmen.
Offb 10,4 Und als die sieben Donner geredet hatten, wollte ich schreiben
Offb 10,5 Und der Engel, den ich auf dem Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel
Offb 10,6 und schwur bei dem, der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist, und die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist: es wird keine Zeit mehr sein
Offb 10,7 sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, ist das Geheimnis Gottes vollendet, wie er es seinen Knechten, den Propheten, als frohe Botschaft verkündigt hat.
Johannes erhält den Befehl, wiederum zu weissagen
Offb 10,8 Und die Stimme, die ich aus dem Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das offene Büchlein in der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht!
Offb 10,9 Und ich ging zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er spricht zu mir: Nimm und verschlinge es
Offb 10,10 Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es
Offb 10,11 Und er sprach zu mir: Du sollst abermals weissagen über viele Völker und Nationen und Zungen und Könige.
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Offb-2711
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'Die Zeiten der Heiden' dauern noch zweiundvierzig Monate
Offb 11,1 Und mir wurde ein Rohr gegeben, gleich einem Stabe
Offb 11,2 Aber den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, laß weg und miß ihn nicht
Die beiden Zeugen werden getötet und von den Toten auferweckt
Offb 11,3 Und ich will meinen zwei Zeugen verleihen, daß sie weissagen sollen tausendzweihundertsechzig Tage lang, angetan mit Säcken.
Offb 11,4 Das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.
Offb 11,5 Und wenn jemand sie schädigen will, geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde
Offb 11,6 Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen falle in den Tagen ihrer Weissagung
Offb 11,7 Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, mit ihnen Krieg führen und sie überwinden und sie töten.
Offb 11,8 Und ihre Leichname werden auf der Gasse der großen Stadt liegen, welche im geistlichen Sinne Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt worden ist.
Offb 11,9 Und [viele] von den Völkern und Stämmen und Zungen werden ihre Leichname sehen, drei Tage lang und einen halben, und werden ihre Leichname nicht in ein Grab legen lassen.
Offb 11,10 Und die auf Erden wohnen, werden sich über sie freuen und frohlocken und werden einander Geschenke schicken, weil diese zwei Propheten die Bewohner der Erde gepeinigt hatten.
Offb 11,11 Und nach den drei Tagen und einem halben kam der Geist des Lebens aus Gott in sie, und sie traten auf ihre Füße, und eine große Furcht überfiel die, welche sie sahen.
Offb 11,12 Und sie hörten eine laute Stimme vom Himmel her, die zu ihnen sprach: Steiget hier herauf! Da stiegen sie in den Himmel hinauf in der Wolke, und ihre Feinde sahen sie.
Offb 11,13 Und zur selben Stunde entstand ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel
Offb 11,14 Das zweite Wehe ist vorüber
Die siebente Posaune: Die Regierung Christi vorausgesehen
Offb 11,15 Und der siebente Engel posaunte
Offb 11,16 Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen auf ihr Angesicht und beteten Gott an
Offb 11,17 und sprachen: Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der da ist, und der da war, daß du deine große Macht an dich genommen und die Regierung angetreten hast!
Offb 11,18 Und die Völker sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, daß sie gerichtet werden, und daß du den Lohn gebest deinen Knechten, den Propheten und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und daß du die verderbest, welche die Erde verderben!
Offb 11,19 Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem Tempel. Und es entstanden Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und großer Hagel.
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Offb-2712
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Besondere Persönlichkeiten, Das Weib, Israel, gebiert den Knaben, Christus
Offb 12,1 Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone mit zwölf Sternen.
Offb 12,2 Und sie war schwanger und schrie in Wehen und Schmerzen der Geburt.
Der rote Drachen: Satan
Offb 12,3 Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel: siehe, ein großer, feuerroter Drache, der hatte sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Kronen
Offb 12,4 und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich und warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor dem Weibe, das gebären sollte, auf daß, wenn sie geboren hätte, er ihr Kind verschlänge.
Der Knabe: Christus
Offb 12,5 Und sie gebar einen Sohn, einen männlichen, der alle Heiden mit eisernem Stabe weiden soll
Offb 12,6 Und das Weib floh in die Wüste, wo sie eine Stätte hat, von Gott bereitet, damit man sie daselbst ernähre tausendzweihundertsechzig Tage.
Der Erzengel: Michael
Offb 12,7 Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Auch der Drache und seine Engel kämpften
Offb 12,8 aber sie siegten nicht, und es wurde für sie kein Platz mehr gefunden im Himmel.
Offb 12,9 So wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen.
Offb 12,10 Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Gesalbten gekommen! Denn gestürzt wurde der Verkläger unsrer Brüder, der sie vor unsrem Gott verklagte Tag und Nacht.
Offb 12,11 Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod!
Offb 12,12 Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr darin wohnet! Wehe der Erde und dem Meere! Denn der Teufel ist zu euch hinabgestiegen und hat einen großen Zorn, da er weiß, daß er nur wenig Zeit hat.
Der jüdische Überrest wird von Satan angegriffen
Offb 12,13 Und als der Drache sah, daß er auf die Erde geworfen war, verfolgte er das Weib, welches den Knaben geboren hatte.
Offb 12,14 Und es wurden dem Weibe zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste flöge an ihre Stätte, woselbst sie ernährt wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange.
Offb 12,15 Und die Schlange schleuderte aus ihrem Maul dem Weibe Wasser nach, wie einen Strom, damit sie von dem Strom fortgerissen würde.
Offb 12,16 Und die Erde half dem Weibe, und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, welchen der Drache aus seinem Maul geschleudert hatte.
Offb 12,17 Und der Drache ergrimmte über das Weib und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens, welche die Gebote Gottes beobachten und das Zeugnis Jesu haben.
Offb 12,18 Und ich stellte mich auf den Sand des Meeres.
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Offb-2713
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Das Aufkommen und die Regierung des Tieres und des falschen Propheten
Das Tier aus dem Meer: die tödliche Wunde geheilt
Offb 13,1 Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte und auf seinen Hörnern zehn Kronen, und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung.
Offb 13,2 Und das Tier, das ich sah, war einem Panther gleich, und seine Füße [waren] wie die eines Bären und sein Rachen wie ein Löwenrachen
Offb 13,3 Und ich sah einen seiner Köpfe wie zu Tode verwundet, und seine Todeswunde wurde geheilt. Und die ganze Erde sah verwundert dem Tiere nach.
Offb 13,4 Und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tiere die Macht gegeben, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tiere gleich, und wer vermag mit ihm zu streiten?
Offb 13,5 Und es wurde ihm ein Maul gegeben, das große Dinge und Lästerungen redete
Offb 13,6 Und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Zelt und die im Himmel wohnen.
Offb 13,7 Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden
Offb 13,8 Und alle Bewohner der Erde werden es anbeten, deren Namen nicht geschrieben sind im Lebensbuche des Lammes, das geschlachtet ist, von Grundlegung der Welt an.
Offb 13,9 Hat jemand ein Ohr, der höre!
Offb 13,10 Wer in Gefangenschaft führt, geht in die Gefangenschaft
Das Tier aus der Erde: die Zahl eines Menschen, 666
Offb 13,11 Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen, und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm und redete wie ein Drache.
Offb 13,12 Und es übt alle Macht des ersten Tieres vor seinen Augen aus und macht, daß die Erde und deren Bewohner das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde.
Offb 13,13 Und es tut große Zeichen, so daß es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen läßt vor den Menschen.
Offb 13,14 Und es verführt die Bewohner der Erde durch die Zeichen, die vor dem Tiere zu tun ihm gegeben sind, und es sagt den Bewohnern der Erde, daß sie ein Bild machen sollen dem Tier, welches die Wunde vom Schwert hat und am Leben geblieben ist.
Offb 13,15 Und es wurde ihm verliehen, dem Bilde des Tieres einen Geist zu geben, so daß das Bild des Tieres auch redete und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.
Offb 13,16 Und es bewirkt, daß allen, den Kleinen und den Großen, den Reichen und den Armen, den Freien und den Knechten, ein Malzeichen gegeben wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn,
Offb 13,17 und daß niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
Offb 13,18 Hier ist die Weisheit! Wer Verstand hat, der berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist 666.
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Offb-2714
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Parenthese, Das Lamm und die 144000 auf dem Berg Zion
Offb 14,1 Und ich sah und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben trugen.
Offb 14,2 Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners
Offb 14,3 Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die Hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.
Offb 14,4 Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben
Offb 14,5 und in ihrem Munde ist kein Betrug gefunden worden
Die Vision des Engels mit dem ewigen Evangelium
Offb 14,6 Und ich sah einen andern Engel durch die Mitte des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium den Bewohnern der Erde zu verkündigen, allen Nationen und Stämmen und Zungen und Völkern.
Offb 14,7 Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen
Der Fall Babylons vorausgesagt
Offb 14,8 Und ein anderer, zweiter Engel folgte ihm, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, die mit dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat!
Das Gericht über alle, die das Tier angebetet haben
Offb 14,9 Und ein dritter Engel folgte ihnen, der sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen auf seine Stirne oder auf seine Hand nimmt,
Offb 14,10 so wird auch er von dem Glutwein Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Kelch seines Zornes, und er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den heiligen Engeln und dem Lamm.
Offb 14,11 Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit
Offb 14,12 Hier ist die Standhaftigkeit der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren.
Selig sind die gläubigen Toten
Offb 14,13 Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die sprach: Schreibe: Selig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, auf daß sie ruhen von ihren Mühen
Die Vision von Harmagedon
Offb 14,14 Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Menschensohn
Offb 14,15 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß: Sende deine Sichel und ernte
Offb 14,16 Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde geerntet.
Offb 14,17 Und ein anderer Engel kam hervor aus dem Tempel, der im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel.
Offb 14,18 Und ein anderer Engel kam vom Altar her, der hatte Macht über das Feuer und rief mit lauter Stimme dem zu, der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Sende deine scharfe Sichel aus und schneide die Trauben des Weinstocks der Erde ab, denn seine Beeren sind reif geworden!
Offb 14,19 Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde und schnitt den Weinstock der Erde und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes.
Offb 14,20 Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und es floß Blut aus der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.
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Offb-2715
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Die Gerichte der sieben Schalen
Eine herrliche Schau in den Himmel
Offb 15,1 Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: sieben Engel, welche die sieben letzten Plagen hatten, denn mit ihnen ist der Zorn Gottes vollendet.
Offb 15,2 Und ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermischt
Offb 15,3 Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und des Lammes und sprechen: Groß und wunderbar sind deine Werke, o Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaft sind deine Wege, du König der Völker!
Offb 15,4 Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen preisen? Denn du allein bist heilig. Denn alle Völker werden kommen und vor dir anbeten
Offb 15,5 Und darnach sah ich, und siehe, der Tempel der Hütte des Zeugnisses im Himmel wurde geöffnet,
Offb 15,6 und die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, kamen aus dem Tempel hervor, angetan mit reiner und glänzender Leinwand und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln.
Offb 15,7 Und eines der vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Offb 15,8 Und der Tempel wurde voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft, und niemand konnte in den Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.
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Offb-2716
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Die erste Schale des Zornes
Offb 16,1 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Gehet hin und gießet die sieben Schalen des Zornes Gottes aus auf die Erde!
Offb 16,2 Und der erste ging hin und goß seine Schale aus auf die Erde
Die zweite Schale des Zornes
Offb 16,3 Und der zweite goß seine Schale aus in das Meer, und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben.
Die dritte Schale des Zornes
Offb 16,4 Und der dritte goß seine Schale aus in die Flüsse und in die Wasserquellen, und sie wurden zu Blut.
Offb 16,5 Und ich hörte den Engel der Gewässer sagen: Gerecht bist du, Herr, der du bist und der du warst, du Heiliger, daß du so gerichtet hast!
Offb 16,6 Denn das Blut der Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben
Offb 16,7 Und ich hörte vom Altar her sagen: Ja, Herr, allmächtiger Gott, wahrhaft und gerecht sind deine Gerichte!
Die vierte Schale des Zornes
Offb 16,8 Und der vierte goß seine Schale aus auf die Sonne
Offb 16,9 Und die Menschen wurden versengt von großer Hitze, und sie lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben.
Die fünfte Schale des Zornes
Offb 16,10 Und der fünfte goß seine Schale aus auf den Thron des Tieres, und dessen Reich wurde verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz
Offb 16,11 und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und taten nicht Buße von ihren Werken.
Die sechste Schale des Zornes
Offb 16,12 Und der sechste goß seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat
Parenthese: Harmagedon
Offb 16,13 Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen.
Offb 16,14 Es sind nämlich Geister von Dämonen, welche Zeichen tun und zu den Königen des ganzen Erdkreises ausziehen, um sie zum Kampf an jenem großen Tage Gottes, des Allmächtigen, zu versammeln. -
Offb 16,15 Siehe, ich komme wie ein Dieb! Selig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht bloß einhergehe und man nicht seine Schande sehe! -
Offb 16,16 Und er versammelte sie an den Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt.
Die siebente Schale des Zornes
Offb 16,17 Und der siebente goß seine Schale aus in die Luft
Offb 16,18 Und es entstanden Blitze und Stimmen und Donner, und ein großes Erdbeben entstand, wie dergleichen noch nie gewesen ist, seit es Menschen gab auf Erden, ein solches Erdbeben, so groß.
Offb 16,19 Und die große Stadt wurde in drei Teile [zerrissen], und die Städte der Heiden fielen, und Babylon, der Großen, wurde vor Gott gedacht, ihr den Becher des Glutweines seines Zornes zu geben.
Offb 16,20 Und alle Inseln flohen, und Berge wurden nicht mehr gefunden.
Offb 16,21 Und ein großer, zentnerschwerer Hagel kam vom Himmel auf die Menschen herab, und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil seine Plage sehr groß war.
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Offb-2717
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Das Gericht über Babylon
Die Hure: das abgefallene Christentum übt Macht aus über das wiedererstandene vierte Weltreich
Offb 17,1 Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach: Komm! ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an vielen Wassern sitzt,
Offb 17,2 mit welcher die Könige der Erde Unzucht getrieben haben und von deren Wein der Unzucht die Bewohner der Erde trunken geworden sind.
Offb 17,3 Und er brachte mich im Geist in eine Wüste. Und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten Tiere sitzen, das voll Namen der Lästerung war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte.
Offb 17,4 Und das Weib war mit Purpur und Scharlach bekleidet, und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen
Offb 17,5 und an ihrer Stirne einen Namen geschrieben, ein Geheimnis: Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde.
Offb 17,6 Und ich sah das Weib trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu
Die Hure wird überwältigt
Offb 17,7 Und der Engel sprach zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis des Weibes sagen und des Tieres, das sie trägt, welches die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat.
Offb 17,8 Das Tier, welches du gesehen hast, war und ist nicht mehr, und es wird aus dem Abgrund heraufkommen und ins Verderben laufen
Offb 17,9 Hierher, wer Verstand, wer Weisheit hat! Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt,
Offb 17,10 und sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, der eine ist da, der andere ist noch nicht gekommen
Offb 17,11 Und das Tier, das war und nicht ist, ist auch selbst der achte und ist einer von den sieben und läuft ins Verderben.
Offb 17,12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, welche noch kein Reich empfangen haben
Offb 17,13 Diese haben einerlei Ansicht, und ihre Macht und Gewalt übergeben sie dem Tier.
Der Sieg des Lammes
Offb 17,14 Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen - denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige - und mit ihm die Berufenen, Auserwählten und Getreuen.
Offb 17,15 Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, wo die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen.
Offb 17,16 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, diese werden die Hure hassen und sie einsam machen und nackt und ihr Fleisch verzehren und sie mit Feuer verbrennen.
Offb 17,17 Denn Gott hat ihnen ins Herz gegeben, seine Absicht auszuführen und ihr Reich dem Tier zu geben, bis die Worte Gottes erfüllt sein werden.
Offb 17,18 Und das Weib, das du gesehen, ist die große Stadt, welche königliche Macht über die Könige der Erde besitzt.
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Offb-2718
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Babylon wird zerstört
Offb 18,1 Darnach sah ich einen andern Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte große Gewalt, und die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit.
Offb 18,2 Und er rief mit mächtiger Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel geworden.
Offb 18,3 Denn von dem Wein ihrer grimmigen Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Wollust reich geworden.
Offb 18,4 Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Gehet aus ihr heraus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfanget!
Offb 18,5 Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.
Offb 18,6 Vergeltet ihr, wie auch sie euch vergolten hat, und gebet ihr das Zwiefache nach ihren Werken
Offb 18,7 In dem Maße, wie sie sich selbst verherrlichte und Wollust trieb, gebet ihr nun Pein und Leid! Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich throne als Königin und bin keine Witwe und werde kein Leid sehen.
Offb 18,8 Darum werden an einem Tage ihre Plagen kommen, Tod und Leid und Hunger, und sie wird mit Feuer verbrannt werden
Die Bewohner der Erde beklagen die Zerstörung Babylons
Offb 18,9 Und es werden sie beweinen und sich ihretwegen an die Brust schlagen die Könige der Erde, die mit ihr Unzucht und Wollust getrieben haben, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen,
Offb 18,10 und werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sagen: Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du gewaltige Stadt
Offb 18,11 Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft,
Offb 18,12 die Ware von Gold und Silber und Edelsteinen und Perlen und feiner Leinwand und Purpur und Seide und Scharlach und allerlei Tujaholz und allerlei Elfenbeingeräte und allerlei Geräte vom köstlichsten Holz und von Erz und Eisen und Marmor,
Offb 18,13 und Zimmet und Räucherwerk und Salbe und Weihrauch und Wein und Öl und Semmelmehl und Weizen und Lasttiere und Schafe und Pferde und Wagen und Leiber und Seelen der Menschen.
Offb 18,14 Und die Früchte, woran deine Seele Lust hatte, sind dir entschwunden, und aller Glanz und Flitter ist dir verloren gegangen, und man wird ihn nicht mehr finden.
Offb 18,15 Die Verkäufer dieser Waren, die von ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual von ferne stehen
Offb 18,16 Wehe, wehe! die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen! denn in einer Stunde wurde dieser so große Reichtum verwüstet!
Offb 18,17 Und jeder Steuermann und jeder, der nach irgend einem Orte fährt, und die Schiffer, und alle, die auf dem Meere tätig sind, standen von ferne
Offb 18,18 und riefen, als sie den Rauch ihres Brandes sahen: Wer war dieser großen Stadt gleich?
Offb 18,19 Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und trauernd: Wehe, wehe! die große Stadt, durch deren Wohlstand alle reich wurden, die Schiffe auf dem Meere hatten! denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden!
Die Engel freuen sich über den Fall Babylons
Offb 18,20 Seid fröhlich über sie, du Himmel und ihr Heiligen und Apostel und Propheten
Offb 18,21 Und ein starker Engel hob einen Stein auf, gleich einem großen Mühlstein, und warf ihn ins Meer und sprach: So wird Babylon, die große Stadt, mit einem Wurf hingeschleudert und nicht mehr gefunden werden!
Offb 18,22 Und die Stimme der Harfenspieler und Sänger und Flötenspieler und Trompeter soll nicht mehr in dir gehört werden, und kein Künstler irgend einer Kunst wird mehr in dir gefunden werden, und die Stimme der Mühle soll nicht mehr in dir gehört werden
Offb 18,23 und das Licht des Leuchters wird nicht mehr in dir scheinen und die Stimme des Bräutigams und der Braut nicht mehr in dir gehört werden. Denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde, und durch deine Zauberei wurden alle Völker verführt
Offb 18,24 und in ihr wurde das Blut der Propheten und Heiligen gefunden und aller derer, die auf Erden umgebracht worden sind.
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Offb-2719
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Die Schlacht von Harmagedon und das darauf folgende Tausendjährige Reich
Die Freude im Himmel über die Zerstörung der Hure
Offb 19,1 Darnach hörte ich wie eine laute Stimme einer großen Menge im Himmel, die sprachen: Halleluja! Das Heil und der Ruhm und die Kraft gehören unsrem Gott!
Offb 19,2 Denn wahrhaft und gerecht sind seine Gerichte
Offb 19,3 Und abermals sprachen sie: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Offb 19,4 Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Throne saß, und sprachen: Amen! Halleluja!
Offb 19,5 Und eine Stimme ging aus vom Throne, die sprach: Lobet unsren Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn fürchtet, die Kleinen und die Großen!
Offb 19,6 Und ich hörte wie die Stimme einer großen Menge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, ist König geworden!
Die Hochzeit des Lammes
Offb 19,7 Laßt uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet.
Offb 19,8 Und es wurde ihr gegeben, sich in feine, glänzend reine Leinwand zu kleiden
Offb 19,9 Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er sprach zu mir: Dieses sind wahrhaftige Worte Gottes!
Offb 19,10 Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Siehe zu, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.
Das zweite Kommen Christi in Herrlichkeit
Offb 19,11 Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt der Treue und Wahrhaftige
Offb 19,12 Seine Augen sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.
Offb 19,13 Und er ist angetan mit einem Kleide, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: «Das Wort Gottes.»
Offb 19,14 Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden und waren angetan mit weißer und reiner Leinwand.
Offb 19,15 Und aus seinem Munde geht ein scharfes Schwert, daß er die Heiden damit schlage, und er wird sie mit eisernem Stabe weiden, und er tritt die Weinkelter des grimmigen Zornes des allmächtigen Gottes.
Offb 19,16 Und er trägt an seinem Kleide und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: «König der Könige und Herr der Herren.»
Harmagedon
Offb 19,17 Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, der rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die durch die Mitte des Himmels fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem großen Mahle Gottes,
Offb 19,18 zu verzehren das Fleisch der Könige und das Fleisch der Heerführer und das Fleisch der Starken und das Fleisch der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien und Knechte, der Kleinen und Großen!
Offb 19,19 Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde sitzt, und mit seinem Heer.
Das Gericht über das Tier und den falschen Propheten
Offb 19,20 Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild anbeteten
Das Gericht über die Könige und ihre Heere
Offb 19,21 Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Munde dessen hervorgeht, der auf dem Pferde sitzt, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch.
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Offb-2720
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Der Satan wird während des Zeitalters des Königreiches in dem Abgrund gebunden werden
Offb 20,1 Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand.
Offb 20,2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn auf tausend Jahre
Offb 20,3 und warf ihn in den Abgrund und schloß zu und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführte, bis die tausend Jahre vollendet wären. Und nach diesen muß er auf kurze Zeit losgelassen werden.
Die Vervollständigung der ersten Auferstehung, und das Zeitalter des Königreiches
Offb 20,4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben
Offb 20,5 Die übrigen der Toten aber lebten nicht, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.
Offb 20,6 Selig und heilig ist, wer teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
Das letzte Gericht und die Heilige Stadt
Der Satan wird am Ende von 1000 Jahren los werden: sein Aufstand wird niedergeschlagen
Offb 20,7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden,
Offb 20,8 und er wird ausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, sie zum Kampfe zu versammeln
Offb 20,9 Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie.
Der Satan wird in den feurigen Pfuhl geworfen
Offb 20,10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo auch das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Die zweite Auferstehung und der Grosse Weisse Thron des Gerichts
Offb 20,11 Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß
Offb 20,12 Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch wurde aufgetan, das ist das Buch des Lebens
Offb 20,13 Und das Meer gab die Toten, die darin waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten, die darin waren
Offb 20,14 Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod, der Feuersee.
Offb 20,15 Und wenn jemand nicht im Buche des Lebens eingeschrieben gefunden ward, wurde er in den Feuersee geworfen.
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Offb-2721
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Der neue Himmel, die neue Erde und das neue Jerusalem
Offb 21,1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde
Offb 21,2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.
Offb 21,3 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.
Offb 21,4 Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein
Offb 21,5 Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe
Offb 21,6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst!
Offb 21,7 Wer überwindet, wird solches ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.
Offb 21,8 Den Feiglingen aber und Ungläubigen und Greulichen und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil sein in dem See, der von Feuer und Schwefel brennt
Das Weib des Lammes: das neue Jerusalem
Offb 21,9 Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll der sieben letzten Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Weib, die Braut des Lammes zeigen!
Offb 21,10 Und er brachte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die Stadt, das heilige Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabkam,
Offb 21,11 welche die Herrlichkeit Gottes hat. Und ihr Lichtglanz ist gleich dem köstlichsten Edelstein, wie ein kristallheller Jaspis.
Offb 21,12 Und sie hat eine große und hohe Mauer und zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen angeschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Kinder Israel.
Offb 21,13 Von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore.
Offb 21,14 Und die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.
Offb 21,15 Und der mit mir redete, hatte ein goldenes Meßrohr, um die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer zu messen.
Offb 21,16 Und die Stadt bildet ein Viereck, und ihre Länge ist so groß wie ihre Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr, auf zwölftausend Stadien
Offb 21,17 Und er maß ihre Mauer: hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, welches der Engel hat.
Offb 21,18 Und der Baustoff ihrer Mauer ist Jaspis, und die Stadt ist reines Gold, wie reines Glas.
Offb 21,19 Und die Grundsteine der Stadtmauer sind mit allerlei Edelsteinen geschmückt
Offb 21,20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardis, der siebente ein Chrysolit, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.
Offb 21,21 Und die zwölf Tore sind zwölf Perlen, jedes der Tore aus einer Perle, und die Straßen der Stadt sind reines Gold, wie durchsichtiges Glas.
Offb 21,22 Und einen Tempel sah ich nicht in ihr
Offb 21,23 Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen
Offb 21,24 Und die Völker werden in ihrem Lichte wandeln und die Könige der Erde ihre Herrlichkeit in sie bringen.
Offb 21,25 Und ihre Tore sollen nicht geschlossen werden am Tage
Offb 21,26 Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen.
Offb 21,27 Und es wird durchaus nichts Unreines in sie eingehen, noch wer Greuel und Lüge übt, sondern nur die, welche im Lebensbuch des Lammes geschrieben stehen.
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Offb-2722
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Das neue Paradies: sein Strom und der Baum des Lebens
Offb 22,1 Und er zeigte mir einen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes ausging,
Offb 22,2 [und] inmitten ihrer Straßen und zu beiden Seiten des Stromes den Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt
Offb 22,3 Und nichts Gebanntes wird mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen
Offb 22,4 und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein.
Offb 22,5 Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes eines Leuchters, noch des Sonnenscheines
Die letzte Botschaft der Bibel
Offb 22,6 Und er sprach zu mir: Diese Worte sind wahrhaftig und gewiß
Offb 22,7 Siehe, ich komme bald! Selig, wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt!
Offb 22,8 Und ich, Johannes, bin es, der solches gesehen und gehört hat
Offb 22,9 Und er sprach zu mir: Sieh zu, tue es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!
Offb 22,10 Und er sprach zu mir: Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht
Offb 22,11 Wer Unrecht tut, der tue weiter Unrecht, und wer unrein ist, verunreinige sich weiter, und der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter.
Offb 22,12 Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeglichen zu vergelten, wie sein Werk sein wird.
Offb 22,13 Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
Offb 22,14 Selig sind, die ihre Kleider waschen, damit sie Macht erlangen über den Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen.
Offb 22,15 Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, welche die Lüge lieben und üben.
Offb 22,16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch solches für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Sproß Davids, der glänzende Morgenstern.
Offb 22,17 Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme
Offb 22,18 Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buche geschrieben ist
Offb 22,19 und wenn jemand etwas hinwegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buche geschrieben steht.
Schluss: die letzte Verheissung.
das letzte Gebet und der letzte Segenswunsch
Offb 22,20 Es spricht, der dieses bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen, komm, Herr Jesus!
Offb 22,21 Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen Heiligen!
Amen.
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Phil-1101
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Einleitung: Gruss und Danksagung Phil 1,1 Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, samt den Aufsehern und Dienern: Phil 1,2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus! Phil 1,3 Ich danke meinem Gott, so oft ich euer gedenke, Phil 1,4 allezeit, in jedem Gebet für euch alle, indem ich das Gebet mit Freuden tue - Phil 1,5 wegen eurer Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tage an bis jetzt, Phil 1,6 und weil ich davon überzeugt bin, daß der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi. Phil 1,7 Es ist ja nur billig, daß ich so von euch allen denke, weil ich euch im Herzen trage, sowohl in meinen Banden als auch bei der Verteidigung und Bekräftigung des Evangeliums, damit ihr alle mit mir der Gnade teilhaftig seid. Christus, das Leben des Gläubigen: Freude trotz Leiden Die Freude triumphiert über das Leiden Phil 1,8 Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt in der herzlichen Liebe Jesu Christi. Phil 1,9 Und um das bitte ich, daß eure Liebe noch mehr und mehr reich werde an Erkenntnis und allem Empfindungsvermögen, Phil 1,10 damit ihr zu prüfen vermöget, worauf es ankommt, so daß ihr lauter und unanstößig seid auf den Tag Jesu Christi, Phil 1,11 erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus [gewirkt wird] zur Ehre und zum Lobe Gottes. Phil 1,12 Ich will aber, Brüder, daß ihr wisset, wie alles, was mir begegnet ist, nur mehr zur Förderung des Evangeliums ausgeschlagen hat - Phil 1,13 so daß in der ganzen kaiserlichen Kaserne und bei den übrigen allen bekannt geworden ist, daß ich um Christi willen gebunden bin, Phil 1,14 und daß die Mehrzahl der Brüder im Herrn, durch meine Bande ermutigt, es desto kühner wagen, das Wort Gottes zu reden ohne Furcht Phil 1,15 etliche predigen zwar Christus auch aus Neid und Streitsucht, andere aber aus guter Gesinnung: Phil 1,16 diese aus Liebe, weil sie wissen, daß ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin Phil 1,17 jene aber, die es aus Parteisucht tun, verkündigen Christus nicht lauter, da sie beabsichtigen, meinen Banden noch Trübsal hinzuzufügen. Phil 1,18 Was tut es? Wenn nur auf alle Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt wird, so freue ich mich darüber und will mich auch freuen! Paulus erwartet seine Befreiung Phil 1,19 Denn ich weiß, daß mir das zum Heil ausschlagen wird durch eure Fürbitte und die Handreichung des Geistes Jesu Christi, Phil 1,20 nach meiner Erwartung und Hoffnung, daß ich in nichts zuschanden werde, sondern daß in aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt, Christus hochgepriesen werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Phil 1,21 Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ist mein Gewinn. Phil 1,22 Wenn aber das Leben im Fleische mir Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiß ich nicht, was ich wählen soll. Phil 1,23 Denn ich werde von beidem bedrängt: Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre Phil 1,24 aber es ist nötiger, im Fleische zu bleiben um euretwillen. Phil 1,25 Und weil ich davon überzeugt bin, so weiß ich, daß ich bleiben werde Phil 1,26 damit ihr um soviel mehr zu rühmen habet in Christus Jesus meinethalben, wegen meiner erneuten Anwesenheit bei euch. Phil 1,27 Wandelt nur würdig des Evangeliums Christi, damit, ob ich komme und euch sehe, oder abwesend bin, ich von euch höre, daß ihr feststehet in einem Geiste und einmütig miteinander kämpfet für den Glauben des Evangeliums Phil 1,28 und euch in keiner Weise einschüchtern lasset von den Widersachern, was für sie eine Anzeige des Verderbens, für euch aber des Heils ist, und zwar von Gott. Phil 1,29 Denn euch wurde in bezug auf Christus die Gnade verliehen, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden, Phil 1,30 indem ihr denselben Kampf habt, den ihr an mir sahet und nun von mir höret.
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Phil-1102
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Christus, das Vorbild des Gläubigen: Freude in niedrigem Dienst Ermahnung zu Sanftmut und Einigkeit Phil 2,1 Gibt es nun irgendwelche Ermahnung in Christus, gibt es Zuspruch der Liebe, gibt es Gemeinschaft des Geistes, gibt es Herzlichkeit und Erbarmen, Phil 2,2 so machet meine Freude völlig, indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habet, einmütig und auf eines bedacht seid, Phil 2,3 nichts tut aus Parteigeist oder eitler Ruhmsucht, sondern durch Demut einer den andern höher achtet als sich selbst, Phil 2,4 indem jeder nicht nur das Seine ins Auge faßt, sondern auch das des andern. Die Erniedrigung Christi Phil 2,5 Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war, Phil 2,6 welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein Phil 2,7 sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde, Phil 2,8 und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod. Die Erhöhung Jesu Phil 2,9 Darum hat ihn auch Gott über alle Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über allen Namen ist, Phil 2,10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, Phil 2,11 und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters. Die Auswirkung der Erlösung Phil 2,12 Darum, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch vielmehr in meiner Abwesenheit, vollendet eure Rettung mit Furcht und Zittern Phil 2,13 denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt, nach Seinem Wohlgefallen. Phil 2,14 Tut alles ohne Murren und Bedenken, Phil 2,15 damit ihr unsträflich seid und lauter, untadelige Gotteskinder, mitten unter einem verdrehten und verkehrten Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt, Phil 2,16 indem ihr das Wort des Lebens darbietet, mir zum Ruhm auf den Tag Christi, daß ich nicht vergeblich gelaufen bin, noch vergeblich gearbeitet habe. Das Beispiel des Apostels Phil 2,17 Sollte ich aber auch wie ein Trankopfer ausgegossen werden über dem Opfer und dem Gottesdienst eures Glaubens, so bin ich doch froh und freue mich mit euch allen Phil 2,18 gleicherweise sollt auch ihr froh sein und euch mit mir freuen! Phil 2,19 Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit ich ermutigt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. Phil 2,20 Denn ich habe sonst niemand von gleicher Gesinnung, der so redlich für eure Anliegen sorgen wird Phil 2,21 denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Christi Jesu ist! Phil 2,22 Wie er sich aber bewährt hat, das wisset ihr, daß er nämlich, wie ein Kind dem Vater, mit mir Dienst getan hat für das Evangelium. Phil 2,23 Diesen nun hoffe ich sofort zu senden, sobald ich absehen kann, wie es mit mir gehen wird. Phil 2,24 Ich bin aber voll Zuversicht im Herrn, daß auch ich selbst bald kommen werde. Phil 2,25 Doch habe ich es für notwendig erachtet, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, der auch als euer Gesandter und Diener meiner Not mir zu Hilfe kam, zu euch zu senden Phil 2,26 denn er hatte Verlangen nach euch allen und war bekümmert, weil ihr gehört hattet, daß er krank gewesen sei. Phil 2,27 Er war auch wirklich todkrank Phil 2,28 Desto schleuniger habe ich ihn nun gesandt, damit ihr durch seinen Anblick wieder froh werdet und auch ich weniger Traurigkeit habe. Phil 2,29 So nehmt ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche Männer in Ehren Phil 2,30 denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tode nahe gekommen, da er sein Leben dransetzte, um mir zu dienen an eurer Statt.
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Phil-1103
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Christus, der Inhalt des Glaubens, des Verlangens und der Erwartung des Gläubigen Warnung vor den gesetzlichen Lehrern Phil 3,1 Im übrigen, meine Brüder, freuet euch in dem Herrn! Euch dasselbe zu schreiben, ist mir nicht lästig Phil 3,2 Habt acht auf die Hunde, habt acht auf die bösen Arbeiter, habt acht auf die Zerschneidung! Phil 3,3 Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geiste dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen, Warnung vor gesetzlicher Gerechtigkeit Phil 3,4 wiewohl auch ich mein Vertrauen auf Fleisch setzen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne auf Fleisch vertrauen, ich viel mehr Phil 3,5 der ich am achten Tag beschnitten bin, aus dem Geschlecht Israel, vom Stamme Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer, Phil 3,6 nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit im Gesetze untadelig gewesen. Christus, der Inhalt des Glaubens, der zur Gerechtigkeit führt Phil 3,7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden gerechnet Phil 3,8 ja ich achte nun auch alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe, und ich achte es für Unrat, damit ich Christus gewinne Phil 3,9 und in ihm erfunden werde, daß ich nicht meine eigene Gerechtigkeit - die aus dem Gesetz - habe, sondern die, welche durch den Glauben an Christus [erlangt wird], die Gerechtigkeit aus Gott auf Grund des Glaubens, Christus, der Inhalt des Verlangens des Gläubigen nach der Gemeinschaft mit Ihm in der Kraft Seiner Auferstehung Phil 3,10 zu erkennen ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, daß ich seinem Tode ähnlich werde, Phil 3,11 ob ich vielleicht zur Auferstehung aus den Toten gelangen möchte. Phil 3,12 Nicht daß ich es schon erlangt habe oder schon vollendet sei, ich jage aber darnach, daß ich das auch ergreife, wofür ich von Christus ergriffen worden bin. Phil 3,13 Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, daß ich es ergriffen habe Phil 3,14 eins aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir ist, und jage nach dem Ziel, dem Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Der Aufruf zur Einigkeit unter Gläubigen Phil 3,15 So viele nun vollkommen sind, wollen wir also gesinnt sein Phil 3,16 Nur laßt uns, wozu wir auch gelangt sein mögen, nach derselben Richtschnur wandeln und dasselbe erstreben. Kein Kompromiss um der Einigkeit willen Phil 3,17 Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und sehet auf die, welche so wandeln, wie ihr uns zum Vorbilde habt. Phil 3,18 Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe, nun aber auch weinend sage, als «Feinde des Kreuzes Christi», Phil 3,19 welcher Ende das Verderben ist, deren Gott der Bauch ist, die sich ihrer Schande rühmen und aufs Irdische erpicht sind. Christus, der Inhalt der Erwartung des Gläubigen Phil 3,20 Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch als Retter den Herrn Jesus Christus erwarten, Phil 3,21 welcher den Leib unsrer Niedrigkeit umgestalten wird, daß er gleichgestaltet werde dem Leibe seiner Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch welche er sich auch alles untertan machen kann!
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Phil-1104
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Christus, die Kraft des Gläubigen: Freude in Angst Ermahnung, eines Sinnes zu sein Phil 4,1 Darum, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und meine Krone, stehet also fest im Herrn! Phil 4,2 Euodia ermahne ich und Syntyche ermahne ich, eines Sinnes zu sein im Herrn. Phil 4,3 Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht, nimm dich ihrer an, die mit mir als Streiter gedient haben am Evangelium, samt Clemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens sind. Das Geheimnis des Friedens Gottes Phil 4,4 Freuet euch im Herrn allezeit Phil 4,5 Eure Sanftmut lasset alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe! Phil 4,6 Sorget um nichts Phil 4,7 Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus! Die Gegenwart des Gottes des Friedens Phil 4,8 Im übrigen, meine Brüder, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was liebenswert, was wohllautend, was irgend eine Tugend oder ein Lob ist, dem denket nach Phil 4,9 was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut Der Gläubige hat volles Genüge durch Christus Phil 4,10 Ich bin aber hoch erfreut worden im Herrn, daß ihr euch wieder soweit erholt habt, um für mich sorgen zu können Phil 4,11 Nicht Mangels halber sage ich das Phil 4,12 Ich verstehe mich so gut aufs Armsein wie aufs Reichsein Phil 4,13 ich bin in allem und für alles geübt, sowohl satt zu sein, als zu hungern, sowohl Überfluß zu haben, als Mangel zu leiden. Ich vermag alles durch den, der mich stark macht. Phil 4,14 Doch habt ihr wohlgetan, daß ihr euch meiner bedrängten Lage annahmet. Phil 4,15 Ihr wisset aber auch, ihr Philipper, daß im Anfang des Evangeliums, als ich von Mazedonien auszog, keine Gemeinde sich mit mir geteilt hat in die Rechnung der Einnahmen und Ausgaben, als ihr allein Phil 4,16 ja auch nach Thessalonich habt ihr mir einmal, und sogar zweimal, zur Deckung meiner Bedürfnisse gesandt. Phil 4,17 Nicht daß ich nach der Gabe verlange, sondern ich verlange darnach, daß die Frucht reichlich ausfalle auf eurer Rechnung. Phil 4,18 Ich habe alles [, was ich brauche,] und habe Überfluß Phil 4,19 Mein Gott aber befriedige alle eure Bedürfnisse nach seinem Reichtum in Herrlichkeit, in Christus Jesus! Schluss Phil 4,20 Unsrem Gott und Vater aber sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Phil 4,21 Grüßet alle Heiligen in Christus Jesus! Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. Phil 4,22 Es grüßen euch alle Heiligen, allermeist aber die von des Kaisers Hause. - Phil 4,23 Die Gnade unsres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste! Amen.
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Phim-1801
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Einleitung: der Gruss des Paulus Phim 1,1 Paulus, ein Gebundener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, an Philemon, den geliebten und unsren Mitarbeiter Phim 1,2 und an Apphia, die geliebte, und Archippus, unsren Mitstreiter, und an die Gemeinde in deinem Hause. Phim 1,3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus! Der Charakter des Philemon Phim 1,4 Ich danke meinem Gott allezeit, wenn ich in meinen Gebeten deiner gedenke, Phim 1,5 weil ich von deiner Liebe und von dem Glauben höre, welchen du an den Herrn Jesus und gegen alle Heiligen hast, Phim 1,6 damit die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde durch Erkenntnis all des Guten, das unter uns ist, für Christus Jesus. Phim 1,7 Denn wir haben viel Freude und Trost ob deiner Liebe Die Bitte für Onesimus Phim 1,8 Darum, wiewohl ich in Christus volle Freiheit hätte, dir zu gebieten, was sich geziemt, Phim 1,9 so will ich doch, um der Liebe willen, eher ermahnen, als ein solcher, wie ich bin, nämlich ein alter Paulus, jetzt aber auch ein Gebundener Jesu Christi. Phim 1,10 Ich ermahne dich betreffs meines Sohnes, den ich in meinen Banden gezeugt habe, Onesimus, Phim 1,11 der dir ehemals unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist. Phim 1,12 Ich sende ihn dir hiermit zurück Phim 1,13 Ich wollte ihn bei mir behalten, damit er mir an deiner Statt in den Banden des Evangeliums diene Phim 1,14 aber ohne deine Zustimmung wollte ich nichts tun, damit deine Wohltat nicht gleichsam erzwungen, sondern freiwillig wäre. Phim 1,15 Denn vielleicht ist er darum auf eine kurze Zeit von dir getrennt worden, damit du ihn auf ewig besitzest, Phim 1,16 nicht mehr als einen Sklaven, sondern, was besser ist als ein Sklave, als einen geliebten Bruder, allermeist für mich, wie viel mehr aber für dich, sowohl im Fleische als im Herrn. Phim 1,17 Wenn du mich nun für einen Freund hältst, so nimm ihn auf, wie mich selbst. Phim 1,18 Wenn er dir aber Schaden zugefügt hat oder etwas schuldig ist, so rechne das mir an. Phim 1,19 Ich, Paulus, schreibe es eigenhändig: Ich will bezahlen Phim 1,20 Ja, Bruder, laß mich von dir Nutzen haben im Herrn! Erquicke mein Herz im Herrn! Phim 1,21 Im Vertrauen auf deinen Gehorsam schreibe ich dir, weil ich weiß, daß du noch mehr tun wirst, als ich dir sage. Schluss: persönliche Bemerkungen und Segenswunsch Phim 1,22 Zugleich aber bereite mir auch eine Herberge, denn ich hoffe, durch euer Gebet euch geschenkt zu werden. Phim 1,23 Es grüßen dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus, Phim 1,24 Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. Phim 1,25 Die Gnade unsres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste! Amen.
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Roem-0601
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Einleitung und Thema: Die Gerechtigkeit Gottes
Röm 1,1 Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert zum Evangelium Gottes,
Röm 1,2 welches vorher verheißen wurde durch seine Propheten in heiligen Schriften,
Röm 1,3 betreffs seines Sohnes, der hervorgegangen ist aus dem Samen Davids nach dem Fleisch
Röm 1,4 und erwiesen als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geiste der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, - Jesus Christus, unser Herr
Röm 1,5 durch welchen wir Gnade und Apostelamt empfangen haben, um für seinen Namen Glaubensgehorsam [zu verlangen] unter allen Völkern,
Röm 1,6 unter welchen auch ihr seid, Berufene Jesu Christi
Röm 1,7 allen zu Rom anwesenden Geliebten Gottes, den berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Röm 1,8 Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, daß euer Glaube in der ganzen Welt verkündigt wird.
Röm 1,9 Denn Gott, welchem ich in meinem Geist diene am Evangelium seines Sohnes, ist mein Zeuge, wie unablässig ich euer gedenke,
Röm 1,10 indem ich allezeit in meinen Gebeten flehe, ob mir nicht endlich einmal durch den Willen Gottes das Glück zuteil werden möchte, zu euch zu kommen.
Röm 1,11 Denn mich verlangt darnach, euch zu sehen, um euch etwas geistliche Gabe mitzuteilen, damit ihr gestärkt werdet,
Röm 1,12 das heißt aber, daß ich mitgetröstet werde unter euch durch den gemeinschaftlichen Glauben, den euren und den meinen.
Röm 1,13 Ich will euch aber nicht verschweigen, meine Brüder, daß ich mir schon oftmals vorgenommen habe, zu euch zu kommen - ich wurde aber verhindert bis jetzt -, um auch unter euch etwas Frucht zu schaffen, gleichwie unter den übrigen Nationen
Röm 1,14 denn ich bin ein Schuldner sowohl den Griechen als den Barbaren, sowohl den Weisen als den Unverständigen
Röm 1,15 darum bin ich, soviel an mir liegt, bereit, auch euch in Rom das Evangelium zu verkündigen.
Röm 1,16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht
Röm 1,17 denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: «Der Gerechte wird infolge von Glauben leben».
Alle Welt vor Gott schuldig
Der Zorn Gottes offenbart
Röm 1,18 Es offenbart sich nämlich Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten,
Das Weltall ist eine Offenbarung der Kraft und des göttlichen Wesens Gottes
Röm 1,19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen geoffenbart hat
Röm 1,20 denn sein unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so daß sie keine Entschuldigung haben.
Die Stufen des Unglaubens der heidnischen Welt
Röm 1,21 Denn obschon sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott gepriesen und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in eitlen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.
Röm 1,22 Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden
Röm 1,23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit dem Bild vom vergänglichen Menschen, von Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren.
Das Resultat des Unglaubens der heidnischen Welt
Röm 1,24 Darum hat sie auch Gott dahingegeben in die Gelüste ihrer Herzen, zur Unreinigkeit, daß sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren,
Röm 1,25 sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf mehr Ehre und Dienst erwiesen als dem Schöpfer, der da gelobt ist in Ewigkeit. Amen!
Röm 1,26 Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Gebrauch vertauscht mit dem widernatürlichen
Röm 1,27 gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.
Röm 1,28 Und gleichwie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten, hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdigen Sinn, zu verüben, was sich nicht geziemt,
Röm 1,29 als solche, die voll sind von aller Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit
Röm 1,30 Ohrenbläser, Verleumder, Gottesverächter, Freche, Übermütige, Prahler, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam
Röm 1,31 unverständig, unbeständig, lieblos, unversöhnlich, unbarmherzig
Röm 1,32 welche, wiewohl sie das Urteil Gottes kennen, daß die, welche solches verüben, des Todes würdig sind, es nicht nur selbst tun, sondern auch Gefallen haben an denen, die es verüben.
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Roem-0602
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Die heidnischen Moralprediger der Nationen sind nicht besser als andere Heiden
Röm 2,1 Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du seist, der du richtest! Denn indem du den andern richtest, verdammst du dich selbst
Röm 2,2 Wir wissen aber, daß das Gericht Gottes dem wahren Sachverhalt entsprechend über die ergeht, welche solches verüben.
Röm 2,3 Oder denkst du, o Mensch, der du die richtest, welche solches verüben, und doch das Gleiche tust, daß du dem Gerichte Gottes entrinnen werdest?
Röm 2,4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, ohne zu erkennen, daß dich Gottes Güte zur Buße leitet?
Röm 2,5 Aber nach deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst du dir selbst den Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes,
Röm 2,6 welcher einem jeglichen vergelten wird nach seinen Werken
Röm 2,7 denen nämlich, die mit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit erstreben, ewiges Leben
Röm 2,8 den Streitsüchtigen aber, welche der Wahrheit ungehorsam sind, dagegen der Ungerechtigkeit gehorchen, Zorn und Grimm!
Röm 2,9 Trübsal und Angst über jede Menschenseele, die das Böse vollbringt, zuerst über den Juden, dann auch über den Griechen
Röm 2,10 Herrlichkeit aber und Ehre und Friede jedem, der das Gute wirkt, zuerst dem Juden, dann auch dem Griechen
Röm 2,11 denn es gibt kein Ansehen der Person bei Gott:
Röm 2,12 Welche ohne Gesetz gesündigt haben, die werden auch ohne Gesetz verloren gehen
Röm 2,13 Denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören
Röm 2,14 Denn wenn die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz
Röm 2,15 da sie ja beweisen, daß des Gesetzes Werk in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, welche sich untereinander verklagen oder entschuldigen.
Röm 2,16 Das wird an dem Tage offenbar werden, da Gott das Verborgene der Menschen richten wird, laut meinem Evangelium, durch Jesus Christus.
Der Jude, der das Gesetz kennt, wird durch das Gesetz verurteilt
Röm 2,17 Wenn du dich aber einen Juden nennst und dich auf das Gesetz verlässest und dich Gottes rühmst,
Röm 2,18 wenn du seinen Willen weißt und verschiedenartige Dinge zu unterscheiden verstehst, weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist
Röm 2,19 wenn du dir zutraust, ein Leiter der Blinden, ein Licht derer zu sein, die in der Finsternis sind,
Röm 2,20 ein Erzieher der Unverständigen, ein Lehrer der Unmündigen, der den Inbegriff der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetze hat:
Röm 2,21 nun also, du lehrst andere, dich selbst aber lehrst du nicht? Du predigst, man solle nicht stehlen, und stiehlst selber?
Röm 2,22 Du sagst, man solle nicht ehebrechen, und brichst selbst die Ehe? Du verabscheust die Götzen und begehst dabei Tempelraub?
Röm 2,23 Du rühmst dich des Gesetzes und verunehrst doch Gott durch Übertretung des Gesetzes?
Röm 2,24 wie geschrieben steht: «Der Name Gottes wird um euretwillen unter den Heiden gelästert.» -
Röm 2,25 Denn die Beschneidung hat nur Wert, wenn du das Gesetz hältst
Röm 2,26 Wenn nun der Unbeschnittene die Forderungen des Gesetzes beobachtet, wird ihm nicht seine Unbeschnittenheit als Beschneidung angerechnet werden?
Röm 2,27 Und wird nicht der von Natur Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, dich richten, der du trotz Buchstabe und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist?
Röm 2,28 Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist
Röm 2,29 sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und das ist eine Beschneidung, die am Herzen, im Geiste, nicht dem Buchstaben nach vollzogen wird. Eines solchen Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.
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Roem-0603
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Der Vorteil des Juden wirkt eine um so schwerere Verdammnis
Röm 3,1 Was hat nun der Jude für einen Vorzug, oder was nützt die Beschneidung?
Röm 3,2 Viel, in jeder Hinsicht! Erstens sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden!
Röm 3,3 Wie denn? Wenn auch etliche ungläubig waren, hebt etwa ihr Unglaube die Treue Gottes auf?
Röm 3,4 Das sei ferne! Vielmehr erweist sich Gott als wahrhaftig, jeder Mensch aber als Lügner, wie geschrieben steht: «Auf daß du gerecht befunden werdest in deinen Worten und siegreich, wenn du gerichtet wirst.»
Röm 3,5 Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit beweist, was sollen wir sagen? Ist dann Gott nicht ungerecht, wenn er darüber zürnt? (Ich rede nach Menschenweise.)
Röm 3,6 Das sei ferne! Wie könnte Gott sonst die Welt richten?
Röm 3,7 Wenn aber die Wahrhaftigkeit Gottes durch meine Lüge überfließender wird zu seinem Ruhm, was werde ich dann noch als Sünder gerichtet?
Röm 3,8 Müßte man dann nicht so reden, wie wir verleumdet werden und wie etliche behaupten, daß wir sagen: «Lasset uns Böses tun, damit Gutes daraus komme»? Ihre Verurteilung ist gerecht!
Das Schlussurteil: alle Welt vor Gott schuldig
Röm 3,9 Wie nun? Haben wir etwas voraus? Ganz und gar nichts! Denn wir haben ja vorhin sowohl Juden als Griechen beschuldigt, daß sie alle unter der Sünde sind,
Röm 3,10 wie geschrieben steht: «Es ist keiner gerecht, auch nicht einer
Röm 3,11 es ist keiner verständig, keiner fragt nach Gott
Röm 3,12 alle sind abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts
Röm 3,13 Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen trügen sie
Röm 3,14 ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit,
Röm 3,15 ihre Füße sind eilig, um Blut zu vergießen
Röm 3,16 Verwüstung und Jammer bezeichnen ihre Bahn,
Röm 3,17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht.
Röm 3,18 Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen.»
Röm 3,19 Wir wissen aber, daß das Gesetz alles, was es spricht, denen sagt, die unter dem Gesetze sind, auf daß jeder Mund verstopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei,
Röm 3,20 weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann
Röm 3,21 Nun aber ist außerhalb vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird,
Die Rechtfertigung durch den Glauben an Christus
Die Rechtfertigung wird erklärt
Röm 3,22 nämlich die Gerechtigkeit Gottes, [veranlaßt] durch den Glauben an Jesus Christus, für alle, die da glauben.
Röm 3,23 Denn es ist kein Unterschied: Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes,
Röm 3,24 so daß sie gerechtfertigt werden ohne Verdienst, durch seine Gnade, mittels der Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Röm 3,25 Ihn hat Gott zum Sühnopfer verordnet, durch sein Blut, für alle, die glauben, zum Erweis seiner Gerechtigkeit, wegen der Nachsicht mit den Sünden, die zuvor geschehen waren unter göttlicher Geduld,
Röm 3,26 zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist.
Röm 3,27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen? Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens!
Röm 3,28 So kommen wir zu dem Schluß, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt werde, ohne Gesetzeswerke.
Die Rechtfertigung ein Mittel des Heiles für alle
Röm 3,29 Oder ist Gott nur der Juden Gott, nicht auch der Heiden? Ja freilich, auch der Heiden!
Röm 3,30 Denn es ist ja ein und derselbe Gott, welcher die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben rechtfertigt.
Die Rechtfertigung durch den Glauben ehrt das Gesetz
Röm 3,31 Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr richten wir das Gesetz auf.
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Roem-0604
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Die Rechtfertigung durch den Glauben wird im A.T. durch Abraham und David veranschaulicht
Röm 4,1 Was wollen wir nun von dem sagen, was unser Vater Abraham erlangt hat nach dem Fleisch?
Röm 4,2 Wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott.
Röm 4,3 Denn was sagt die Schrift? «Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet.»
Röm 4,4 Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht als Gnade angerechnet, sondern nach Schuldigkeit
Röm 4,5 wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.
Röm 4,6 Ebenso spricht auch David die Seligpreisung des Menschen aus, welchem Gott Gerechtigkeit anrechnet ohne Werke:
Röm 4,7 «Selig sind die, welchen die Übertretungen vergeben und deren Sünden zugedeckt sind
Röm 4,8 selig ist der Mann, welchem der Herr die Sünde nicht zurechnet!»
Die Rechtfertigung ist unabhängig von gewissen Ordnungen
Röm 4,9 Gilt nun diese Seligpreisung den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja, daß dem Abraham der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet worden sei.
Röm 4,10 Wie wurde er ihm nun angerechnet? Als er beschnitten oder als er noch unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war!
Röm 4,11 Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, welchen er schon vor der Beschneidung hatte
Röm 4,12 und auch ein Vater der Beschnittenen, die nicht nur aus der Beschneidung sind, sondern auch wandeln in den Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte, als er noch unbeschnitten war.
Die Rechtfertigung ist unabhängig vom Gesetz
Röm 4,13 Denn nicht durch das Gesetz erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, daß er der Welt Erbe sein solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens.
Röm 4,14 Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube wertlos geworden und die Verheißung entkräftet.
Röm 4,15 Denn das Gesetz bewirkt Zorn
Röm 4,16 Darum geschah es durch den Glauben, damit es aus Gnaden sei, auf daß die Verheißung dem ganzen Samen gesichert sei, nicht nur demjenigen aus dem Gesetz, sondern auch dem vom Glauben Abrahams, welcher unser aller Vater ist
Röm 4,17 wie geschrieben steht: «Ich habe dich zum Vater vieler Völker gesetzt» - vor dem Gott, dem er glaubte, welcher die Toten lebendig macht und dem ruft, was nicht ist, als wäre es da.
Röm 4,18 Er hat gegen alle Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt, daß er ein Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt worden war: «Also soll dein Same sein!»
Röm 4,19 Und er wurde nicht schwach im Glauben, so daß er seinen schon erstorbenen Leib in Betracht gezogen hätte, weil er schon hundertjährig war
Röm 4,20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab
Röm 4,21 und völlig überzeugt war, daß Gott das, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge.
Röm 4,22 Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet.
Röm 4,23 Es ist aber nicht allein um seinetwillen geschrieben, daß es ihm zugerechnet worden ist,
Röm 4,24 sondern auch um unsertwillen, denen es zugerechnet werden soll, wenn wir an den glauben, der unsren Herrn Jesus Christus von den Toten auferweckt hat,
Röm 4,25 welcher um unserer Übertretungen willen dahingegeben und zu unserer Rechtfertigung auferweckt worden ist.
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Roem-0605
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Die Wirkungen der Rechtfertigung
Röm 5,1 Da wir nun durch den Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unsren Herrn Jesus Christus,
Röm 5,2 durch welchen wir auch im Glauben Zutritt erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.
Röm 5,3 Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Trübsalen, weil wir wissen, daß die Trübsal Standhaftigkeit wirkt
Röm 5,4 die Standhaftigkeit aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung
Röm 5,5 die Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden
Röm 5,6 Denn Christus ist, als wir noch schwach waren, zur rechten Zeit für Gottlose gestorben.
Röm 5,7 Nun stirbt kaum jemand für einen Gerechten
Röm 5,8 Gott aber beweist seine Liebe gegen uns damit, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Röm 5,9 Wieviel mehr werden wir nun, nachdem wir durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem Zorngericht errettet werden!
Röm 5,10 Denn, wenn wir, als wir noch Feinde waren, mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, wieviel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben!
Röm 5,11 Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unsren Herrn Jesus Christus, durch welchen wir nun die Versöhnung empfangen haben.
Die Rechtfertigung wird verglichen mit der Verdammnis und der Gegensatz gezeigt
Röm 5,12 Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hindurchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben -
Röm 5,13 denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt
Röm 5,14 Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit gleicher Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild des Zukünftigen ist.
Röm 5,15 Aber es verhält sich mit dem Sündenfall nicht wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Sündenfall die vielen gestorben sind, wieviel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk durch den einen Menschen Jesus Christus den vielen reichlich zuteil geworden.
Röm 5,16 Und es verhält sich mit der Sünde durch den einen nicht wie mit dem Geschenk. Denn das Urteil wurde wegen des einen zur Verurteilung
Röm 5,17 Denn wenn infolge des Sündenfalles des einen der Tod zur Herrschaft kam durch den einen, wieviel mehr werden die, welche den Überfluß der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!
Röm 5,18 Also: wie der Sündenfall des einen zur Verurteilung aller Menschen führte - so führt auch das gerechte Tun des Einen alle Menschen zur lebenbringenden Rechtfertigung.
Röm 5,19 Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die vielen zu Gerechten gemacht.
Röm 5,20 Das Gesetz aber ist daneben hereingekommen, damit das Maß der Sünden voll würde. Wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überfließend geworden,
Röm 5,21 auf daß, gleichwie die Sünde geherrscht hat im Tode, also auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben, durch Jesus Christus, unsren Herrn.
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