Bibel

Das neue Testament, inkl. Erklärungen.

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Glossaries

Term Definition
Lk-0323

Jesus vor Pilatus

Lk 23,1 Und die ganze
Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus.

Lk 23,2 Sie fingen aber an, ihn zu
verklagen und sprachen: Wir haben gefunden, daß dieser das Volk verführt und
ihm wehrt, dem Kaiser die Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei Christus,
der König.

Lk 23,3 Da fragte ihn Pilatus und sprach:
Du bist der König der Juden? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es!

Lk 23,4 Da sprach Pilatus zu den
Hohenpriestern und dem Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen!

Lk 23,5 Sie aber bestanden darauf und
sprachen: Er wiegelt das Volk auf, indem er lehrt in ganz Judäa, was er
zuerst in Galiläa tat und [fortsetzte] bis hierher!

Pilatus sendet Jesus zu Herodes

Lk 23,6 Als Pilatus das hörte, fragte er,
ob der Mensch ein Galiläer sei.

Lk 23,7 Und da er vernahm, daß er aus dem
Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn hin zu Herodes, der in diesen Tagen
ebenfalls zu Jerusalem war.

Lk 23,8 Herodes aber freute sich sehr,
als er Jesus sah

Lk 23,9 Er legte ihm denn auch viele
Fragen vor

Lk 23,10 Die Hohenpriester aber und die
Schriftgelehrten standen da und verklagten ihn heftig.

Lk 23,11 Und Herodes samt seinen
Kriegsleuten verachtete und verspottete ihn, zog ihm ein weißes Kleid an und
schickte ihn wieder zu Pilatus.

Lk 23,12 An demselben Tage schlossen
Pilatus und Herodes Freundschaft miteinander, denn zuvor waren sie einander
feind gewesen.

Lk 23,13 Pilatus aber rief die
Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen

Herodes sendet Jesus zurück zu Pilatus, der versucht, Ihn loszulassen

Lk 23,14 und sprach zu ihnen: Ihr habt
diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abtrünnig

Lk 23,15 aber auch Herodes nicht

Lk 23,16 Darum will ich ihn züchtigen und
dann freilassen.

Lk 23,17 Er mußte ihnen aber auf das Fest
einen freigeben.

Lk 23,18 Da schrie aber der ganze Haufe
und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas frei!

Lk 23,19 Der war wegen eines in der Stadt
vorgefallenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen worden.

Lk 23,20 Da redete ihnen Pilatus noch
einmal zu, weil er Jesus freizulassen wünschte.

Lk 23,21 Sie aber riefen dagegen und
sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!

Lk 23,22 Und zum drittenmal sprach er zu
ihnen: Was hat dieser denn Böses getan? Ich habe keine des Todes würdige
Schuld an ihm gefunden. Darum will ich ihn züchtigen und dann
freilassen.

Lk 23,23 Sie aber hielten an mit lautem
Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt werde

Lk 23,24 Da entschied Pilatus, daß ihre
Forderung erfüllt werde,

Lk 23,25 und gab ihnen den frei, welcher
eines Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen worden war, den sie
begehrten

Auf dem Wege nach der Stätte der Kreuzigung

Lk 23,26 Und als sie ihn hinführten,
ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten
ihm das Kreuz auf, damit er es Jesus nachtrage.

Lk 23,27 Es folgte ihm aber eine große
Volksmenge, auch Frauen, die ihn beklagten und betrauerten.

Lk 23,28 Da wandte sich Jesus zu ihnen
und sprach: Ihr Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich

Lk 23,29 Denn siehe, es kommen Tage, da
man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht
geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben!

Lk 23,30 Dann wird man anfangen, zu den
Bergen zu sagen: Fallet über uns! - und zu den Hügeln: Bedecket uns!

Lk 23,31 Denn wenn man das am grünen
Holze tut, was wird am dürren geschehen?

Lk 23,32 Es wurden aber auch zwei andere
hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden.

Jesus wird gekreuzigt

Lk 23,33 Und als sie an den Ort kamen,
den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter,
den einen zur Rechten, den andern zur Linken.

Lk 23,34 Jesus aber sprach: Vater, vergib
ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber seine Kleider und
warfen das Los.

Lk 23,35 Und das Volk stand da und sah
zu. Es spotteten aber auch die Obersten und sprachen: Andere hat er
gerettet

Lk 23,36 Es verspotteten ihn aber auch
die Kriegsknechte, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten

Lk 23,37 und sprachen: Bist du der König
der Juden, so rette dich selbst!

Lk 23,38 Es stand aber auch eine
Inschrift über ihm in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift:
Dieser ist der König der Juden.

Die Busse des Übeltäters

Lk 23,39 Einer aber der gehängten
Übeltäter lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst
und uns!

Lk 23,40 Der andere aber antwortete,
tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in gleichem
Gerichte bist?

Lk 23,41 Und wir zwar gerechterweise,
denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind

Lk 23,42 Und er sprach zu Jesus: Herr,
gedenke meiner, wenn du zu deiner Königswürde kommst!

Lk 23,43 Und Jesus sprach zu ihm:
Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese sein!

Finsternis von der sechsten bis zur neunten Stunde; Jesus gibt seinen Geist auf

Lk 23,44 Es war aber um die sechste
Stunde, und eine Finsternis kam über das ganze Land bis zur neunten
Stunde.

Lk 23,45 Und die Sonne wurde verfinstert,
und der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei.

Lk 23,46 Und Jesus rief mit lauter Stimme
und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das
gesagt hatte, verschied er.

Lk 23,47 Als aber der Hauptmann sah, was
geschah, pries er Gott und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!

Lk 23,48 Und die ganze Volksmenge, die
herbeigekommen war zu diesem Schauspiel, als sie sah, was geschah, schlug
sich an die Brust und kehrte um.

Lk 23,49 Es standen aber alle seine
Bekannten von ferne und die Frauen, die ihm von Galiläa her nachgefolgt
waren, und sahen dies.

Jesus wird begraben

Lk 23,50 Und siehe, ein Mann namens
Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann

Lk 23,51 (der ihrem Rat und Tun nicht
beigestimmt hatte) von Arimathia, einer Stadt der Juden, der auf das Reich
Gottes wartete, -

Lk 23,52 dieser ging zu Pilatus und bat
um den Leib Jesu

Lk 23,53 und nahm ihn herab, wickelte ihn
in Leinwand und legte ihn in eine ausgehauene Gruft, worin noch niemand
gelegen hatte.

Lk 23,54 Und es war Rüsttag, und der
Sabbat brach an.

Lk 23,55 Die Frauen aber, die mit ihm aus
Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleite und sahen sich die Gruft an und
wie sein Leib hineingelegt wurde.

Lk 23,56 Dann kehrten sie zurück und
bereiteten Spezereien und Salben

Lk-0324

Die Auferstehung Christi, der Befehl an die Jünger und die Himmelfahrt

Die Auferstehung Christi und die Ereignisse des Tages

Lk 24,1 Am ersten
Tage der Woche aber, früh morgens, kamen sie zur Gruft und brachten die
Spezereien, die sie bereitet hatten.

Lk 24,2 Sie fanden aber den Stein von der
Gruft weggewälzt.

Lk 24,3 Und als sie hineingingen, fanden
sie den Leib des Herrn Jesus nicht.

Lk 24,4 Und es begab sich, als sie
deswegen ratlos waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Kleidern
bei ihnen.

Lk 24,5 Da sie nun erschraken und das
Angesicht zur Erde neigten, sprachen diese zu ihnen: Was suchet ihr den
Lebenden bei den Toten?

Lk 24,6 Er ist nicht hier, sondern er ist
auferstanden! Denket daran, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa
war

Lk 24,7 und sagte: Des Menschen Sohn muß
in die Hände sündiger Menschen überantwortet und gekreuzigt werden und am
dritten Tage auferstehen.

Lk 24,8 Da erinnerten sie sich seiner
Worte,

Lk 24,9 kehrten vom Grabe zurück und
verkündigten das alles den Elfen und allen übrigen.

Lk 24,10 Es waren aber Maria Magdalena
und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter

Lk 24,11 Und ihre Worte kamen ihnen vor
wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht.

Lk 24,12 Petrus aber stand auf und lief
zur Gruft, bückte sich und sah nur die leinenen Tücher daliegen

Jesus offenbart sich den beiden Jüngern von Emmaus

Lk 24,13 Und siehe, zwei von ihnen gingen
an demselben Tage nach einem Flecken, der von Jerusalem sechzig Stadien
entfernt war, namens Emmaus.

Lk 24,14 Und sie redeten miteinander von
allen diesen Geschehnissen.

Lk 24,15 Und es begab sich, während sie
miteinander redeten und sich besprachen, nahte sich Jesus selbst und ging mit
ihnen.

Lk 24,16 Ihre Augen aber wurden gehalten,
daß sie ihn nicht erkannten.

Lk 24,17 Und er sprach zu ihnen: Was sind
das für Reden, die ihr unterwegs miteinander wechselt, und seid so
traurig?

Lk 24,18 Da antwortete der eine namens
Kleopas und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der
nicht erfahren hat, was daselbst in diesen Tagen geschehen ist?

Lk 24,19 Und er sprach zu ihnen: Was? Sie
sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in
Tat und Wort vor Gott und allem Volk

Lk 24,20 wie ihn unsere Hohenpriester und
Obersten überantwortet haben, daß er zum Tode verurteilt und gekreuzigt
wurde.

Lk 24,21 Wir aber hofften, er sei der,
welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte
Tag, seit solches geschehen ist.

Lk 24,22 Zudem haben uns auch einige
Frauen aus unserer Mitte in Verwirrung gebracht

Lk 24,23 fanden seinen Leib nicht, kamen
und sagten, sie hätten sogar eine Erscheinung von Engeln gesehen, welche
sagten, er lebe.

Lk 24,24 Und etliche der Unsrigen gingen
hin zum Grabe und fanden es so, wie die Frauen gesagt hatten, ihn selbst aber
haben sie nicht gesehen.

Lk 24,25 Und er sprach zu ihnen: O ihr
Toren! Wie langsam ist euer Herz zu glauben an alles, was die Propheten
geredet haben!

Lk 24,26 Mußte nicht Christus solches
leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?

Lk 24,27 Und er hob an von Mose und von
allen Propheten, und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn
bezog.

Lk 24,28 Und sie näherten sich dem
Flecken, wohin sie wanderten, und er stellte sich, als wollte er
weitergehen.

Lk 24,29 Und sie nötigten ihn und
sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich
schon geneigt! Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben.

Lk 24,30 Und es begab sich, als er mit
ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es
ihnen.

Lk 24,31 Da wurden ihre Augen aufgetan,
und sie erkannten ihn

Lk 24,32 Und sie sprachen zueinander:
Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Weg, als er uns
die Schrift öffnete?

Weitere Erscheinungen des auferstandenen Herrn am Tage der Auferstehung

Lk 24,33 Und sie standen auf in derselben
Stunde und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Elf und ihre Genossen
versammelt,

Lk 24,34 die sprachen: Der Herr ist
wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen!

Lk 24,35 Und sie selbst erzählten, was
auf dem Wege geschehen, und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt worden
war.

Lk 24,36 Während sie aber davon redeten,
trat er selbst mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit
euch!

Lk 24,37 Aber bestürzt und voll Furcht
meinten sie, einen Geist zu sehen.

Lk 24,38 Und er sprach zu ihnen: Was seid
ihr so erschrocken, und warum steigen Zweifel auf in euren Herzen?

Lk 24,39 Sehet an meinen Händen und
Füßen, daß ich es bin! Rühret mich an und sehet, denn ein Geist hat nicht
Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe.

Lk 24,40 Und indem er das sagte, zeigte
er ihnen die Hände und die Füße.

Lk 24,41 Da sie aber noch nicht glaubten
vor Freuden und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr etwas zu
essen hier?

Lk 24,42 Da reichten sie ihm ein Stück
gebratenen Fisch und von einem Honigwaben.

Lk 24,43 Und er nahm es und aß vor
ihnen.

Das Evangelium soll allen Menschen verkündigt werden

Lk 24,44 Er sprach aber zu ihnen: Das
sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war, daß
alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den
Psalmen von mir geschrieben steht.

Lk 24,45 Da öffnete er ihnen das
Verständnis, um die Schriften zu verstehen,

Lk 24,46 und sprach zu ihnen: So steht es
geschrieben, daß Christus leiden und am dritten Tage von den Toten
auferstehen werde,

Lk 24,47 und daß in seinem Namen Buße zur
Vergebung der Sünden gepredigt werden soll unter allen Völkern.

Lk 24,48 Fanget an in Jerusalem, Zeugen
davon zu sein!

Die Himmelfahrt

Lk 24,49 Und siehe, ich sende auf euch
die Verheißung meines Vaters

Lk 24,50 Er führte sie aber hinaus bis in
die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie.

Lk 24,51 Und es begab sich, indem er sie
segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben gen Himmel.

Lk 24,52 Und sie fielen vor ihm nieder
und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude

Lk 24,53 und waren allezeit im Tempel und
priesen und lobten Gott.

Mk-0201

Die Einführung des Knechtes in Seinen öffentlichen Dienst

Der Dienst Johannes des Täufers

Mk 1,1 Anfang des
Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohne Gottes.

Mk 1,2 Wie geschrieben steht in Jesaja,
dem Propheten: «Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der
deinen Weg bereiten wird.

Mk 1,3 Eine Stimme ruft in der Wüste:
Bereitet den Weg des Herrn, machet seine Pfade eben!»

Mk 1,4 So begann Johannes in der Wüste,
taufte und predigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.

Mk 1,5 Und es ging zu ihm hinaus das
ganze jüdische Land und alle Bewohner von Jerusalem, und sie wurden im Jordan
von ihm getauft, wenn sie ihre Sünden bekannten.

Mk 1,6 Johannes aber war bekleidet mit
Kamelhaaren und trug einen ledernen Gürtel um seine Lenden und aß
Heuschrecken und wilden Honig.

Mk 1,7 Und er predigte und sprach: Es
kommt einer nach mir, der stärker ist als ich, für den ich nicht gut genug
bin, gebückt seinen Schuhriemen aufzulösen.

Mk 1,8 Ich habe euch mit Wasser
getauft

Die Taufe Jesu

Mk 1,9 Und es begab sich in jenen Tagen,
daß Jesus von Nazareth in Galiläa kam und sich von Johannes im Jordan taufen
ließ.

Mk 1,10 Und alsbald, da er aus dem Wasser
stieg, sah er die Himmel zerrissen und den Geist gleich einer Taube auf ihn
herabsteigen.

Mk 1,11 Und eine Stimme erscholl aus dem
Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen
gefunden!

Die Versuchung Jesu

Mk 1,12 Und alsbald treibt ihn der Geist
in die Wüste hinaus.

Mk 1,13 Und er war in der Wüste vierzig
Tage und wurde vom Satan versucht

Die erste Reise nach Galiläa

Mk 1,14 Nachdem aber Johannes
überantwortet worden war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium
vom Reiche Gottes

Mk 1,15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt,
und das Reich Gottes ist nahe: Tut Buße und glaubet an das Evangelium!

Die ersten Jünger Jesu

Mk 1,16 Und als er am galiläischen Meere
wandelte, sah er Simon und dessen Bruder Andreas

Mk 1,17 Und Jesus sprach zu ihnen: Folget
mir nach, so will ich euch zu Menschenfischern machen!

Mk 1,18 Da verließen sie alsbald ihre
Netze und folgten ihm nach.

Mk 1,19 Und als er von da ein wenig
weiter ging, sah er Jakobus, des Zebedäus Sohn, und seinen Bruder Johannes,
welche auch im Schiffe die Netze bereitmachten.

Mk 1,20 Und alsbald berief er sie

Jesus treibt zu Kapernaum Dämonen aus

Mk 1,21 Und sie begaben sich nach
Kapernaum

Mk 1,22 Und sie erstaunten über seine
Lehre

Mk 1,23 Und alsbald war in ihrer Synagoge
ein Mensch mit einem unreinen Geiste, der schrie

Mk 1,24 und sprach: Was haben wir mit dir
zu schaffen, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen uns zu verderben? Ich weiß,
wer du bist: der Heilige Gottes!

Mk 1,25 Aber Jesus bedrohte ihn und
sprach: Verstumme und fahre aus von ihm!

Mk 1,26 Da riß der unreine Geist ihn hin
und her, schrie mit lauter Stimme und fuhr von ihm aus.

Mk 1,27 Und sie erstaunten alle, so daß
sie sich untereinander befragten, und sprachen: Was ist das? Eine neue Lehre!
Mit Vollmacht gebietet er auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen
ihm.

Mk 1,28 Und das Gerücht von ihm
verbreitete sich alsbald in die ganze umliegende Landschaft von
Galiläa.

Die Schwiegermutter des Petrus wird geheilt

Mk 1,29 Und alsbald verließen sie die
Synagoge und gingen in das Haus des Simon und Andreas, mit Jakobus und
Johannes.

Mk 1,30 Simons Schwiegermutter aber lag
krank am Fieber darnieder, und alsbald sagten sie ihm von ihr.

Mk 1,31 Und er trat hinzu, ergriff ihre
Hand und richtete sie auf

Jesus heilt und predigt

Mk 1,32 Als es aber Abend geworden und
die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm alle Kranken und
Besessenen.

Mk 1,33 Und die ganze Stadt war vor der
Türe versammelt.

Mk 1,34 Und er heilte viele, die an
mancherlei Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus und ließ die
Dämonen nicht reden, denn sie kannten ihn.

Mk 1,35 Und am Morgen, als es noch sehr
dunkel war, stand er auf, ging hinaus an einen einsamen Ort und betete
daselbst.

Mk 1,36 Und Simon eilte ihm nach, samt
denen, die bei ihm waren

Mk 1,37 und als sie ihn gefunden,
sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich!

Mk 1,38 Und er spricht zu ihnen: Laßt uns
anderswohin, in die nächsten Flecken gehen, damit ich auch dort predige

Mk 1,39 Und er ging und predigte in ganz
Galiläa in ihren Synagogen und trieb die Dämonen aus.

Ein Aussätziger wird geheilt

Mk 1,40 Und es kam ein Aussätziger zu
ihm, bat ihn, fiel vor ihm auf die Knie und sprach: Wenn du willst, kannst du
mich reinigen!

Mk 1,41 Da erbarmte sich Jesus seiner,
streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will

Mk 1,42 Und während er redete, wich der
Aussatz alsbald von ihm, und er wurde rein.

Mk 1,43 Und er bedrohte ihn und schickte
ihn alsbald fort

Mk 1,44 und sprach zu ihm: Siehe zu, sage
es niemand

Mk 1,45 Er aber ging und fing an, es
vielfach zu verkündigen und breitete die Sache überall aus, so daß Jesus
nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte, sondern er war
draußen an einsamen Orten

Mk-0202

Ein Gichtbrüchiger wird geheilt

Mk 2,1 Und nach
etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum

Mk 2,2 versammelten sich alsbald viele,
so daß kein Raum mehr war, auch nicht draußen bei der Tür

Mk 2,3 Und man brachte einen Gelähmten zu
ihm, der von Vieren getragen wurde.

Mk 2,4 Und da sie wegen der Menge nicht
zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab, und
nachdem sie durchgebrochen, ließen sie das Bett, darauf der Gelähmte lag,
herab.

Mk 2,5 Als aber Jesus ihren Glauben sah,
sprach er zu dem Gelähmten: Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

Mk 2,6 Es saßen aber dort etliche von den
Schriftgelehrten, die dachten in ihren Herzen:

Mk 2,7 Was redet dieser so? Er lästert!
Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein?

Mk 2,8 Und alsbald merkte Jesus kraft
seines Geistes, daß sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt
ihr solches in euren Herzen?

Mk 2,9 Was ist leichter, zu dem Gelähmten
zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben? - oder zu sagen: Steh auf, nimm
dein Bett und wandle?

Mk 2,10 Damit ihr aber wisset, daß des
Menschen Sohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben, - sprach er zu dem
Gelähmten:

Mk 2,11 Ich sage dir, stehe auf, nimm
dein Bett und gehe heim!

Mk 2,12 Und er stand auf, nahm alsbald
sein Bett und ging vor aller Augen hinaus

Die Berufung des Levi (Matthäus)

Mk 2,13 Und er ging wieder an das Meer
hinaus, und alles Volk kam zu ihm, und er lehrte sie.

Mk 2,14 Und als er vorüberging, sah er
Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen. Und er spricht zu ihm: Folge mir
nach! Und er stand auf und folgte ihm.

Mk 2,15 Und es begab sich, als er in
dessen Hause zu Tische saß, daß auch viele Zöllner und Sünder sich mit Jesus
und seinen Jüngern zu Tische setzten, denn es waren viele, die ihm
nachfolgten.

Mk 2,16 Und als die Schriftgelehrten und
Pharisäer sahen, daß er mit den Zöllnern und Sündern aß, sprachen sie zu
seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern?

Mk 2,17 Und als Jesus es hörte, sprach er
zu ihnen: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin
nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.

Mk 2,18 Und die Jünger des Johannes und
die Pharisäer pflegten zu fasten

Mk 2,19 Und Jesus sprach zu ihnen: Können
die Hochzeitsleute fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange sie
den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten.

Mk 2,20 Es werden aber Tage kommen, da
der Bräutigam von ihnen genommen wird, alsdann werden sie fasten, an jenem
Tage.

Das Gleichnis vom neuen Flicken und von den Weinschläuchen

Mk 2,21 Niemand näht ein Stück
ungewalkten Tuches auf ein altes Kleid

Mk 2,22 Und niemand faßt neuen Wein in
alte Schläuche

Jesus ist der Herr des Sabbats

Mk 2,23 Und es begab sich, daß er am
Sabbat durch die Saatfelder wandelte. Und seine Jünger fingen an, auf dem
Wege die Ähren abzustreifen.

Mk 2,24 Und die Pharisäer sprachen zu
ihm: Siehe, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist?

Mk 2,25 Und er sprach zu ihnen: Habt ihr
niemals gelesen, was David tat, da er Mangel litt, als ihn und seine
Begleiter hungerte,

Mk 2,26 wie er in das Haus Gottes
hineinging zur Zeit des Hohenpriesters Abjathar und die Schaubrote aß, die
niemand essen darf als nur die Priester, und [wie er] auch denen davon gab,
die bei ihm waren?

Mk 2,27 Und er sprach zu ihnen: Der
Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbats
willen.

Mk 2,28 Also ist des Menschen Sohn auch
Herr des Sabbats.

Mk-0203

Jesus heilt am Sabbat

Mk 3,1 Und er ging
wiederum in die Synagoge. Und es war dort ein Mensch, der hatte eine
verdorrte Hand.

Mk 3,2 Und sie lauerten ihm auf, ob er
ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten.

Mk 3,3 Und er spricht zu dem Menschen,
der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und tritt in die Mitte!

Mk 3,4 Und er spricht zu ihnen: Darf man
am Sabbat Gutes oder Böses tun, das Leben retten oder töten? Sie aber
schwiegen.

Mk 3,5 Und indem er sie ringsumher mit
Zorn ansah, betrübt wegen der Verstocktheit ihres Herzens, spricht er zu dem
Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand
wurde wieder gesund wie die andere.

Viele andere werden geheilt

Mk 3,6 Da gingen die Pharisäer hinaus und
hielten alsbald mit den Herodianern Rat wider ihn, wie sie ihn umbringen
könnten.

Mk 3,7 Aber Jesus entwich mit seinen
Jüngern an das Meer

Mk 3,8 und von Jerusalem und von Idumäa
und von jenseits des Jordan und aus der Gegend von Tyrus und Zidon kamen
große Scharen zu ihm, da sie gehört hatten, wie viel er tat.

Mk 3,9 Und er befahl seinen Jüngern, ihm
ein Schifflein bereitzuhalten um der Volksmenge willen, damit sie ihn nicht
drängten.

Mk 3,10 Denn er heilte viele, so daß
alle, die eine Plage hatten, ihn überfielen, um ihn anzurühren.

Mk 3,11 Und wenn ihn die unreinen Geister
erblickten, fielen sie vor ihm nieder, schrieen und sprachen: Du bist der
Sohn Gottes!

Mk 3,12 Und er drohte ihnen sehr, daß sie
ihn nicht offenbar machen sollten.

Die Wahl der Zwölf

Mk 3,13 Und er stieg auf den Berg und
rief zu sich, welche er wollte

Mk 3,14 Und er verordnete zwölf, daß sie
bei ihm wären und daß er sie aussendete zu predigen

Mk 3,15 und daß sie Macht hätten, die
Dämonen auszutreiben:

Mk 3,16 Simon, welchem er den Namen
Petrus beilegte,

Mk 3,17 und Jakobus, den Sohn des
Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, welchen er den Namen
Boanerges, das heißt Donnersöhne, beilegte

Mk 3,18 und Andreas, Philippus,
Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, Thaddäus,
Simon den Kananäer,

Mk 3,19 und Judas Ischariot, der ihn auch
verriet.

Mk 3,20 Und sie traten in das Haus, und
das Volk kam abermals zusammen, also daß sie nicht einmal Speise zu sich
nehmen konnten.

Mk 3,21 Und als die, welche um ihn waren,
es hörten, gingen sie aus, ihn zu greifen

Die Sünde, die nicht vergeben werden kann

Mk 3,22 Und die Schriftgelehrten, die von
Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebul, und durch den
Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

Mk 3,23 Da rief er sie zu sich und sprach
in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann ein Satan den andern austreiben?

Mk 3,24 Und wenn ein Reich in sich selbst
uneinig ist, so kann ein solches Reich nicht bestehen.

Mk 3,25 Und wenn ein Haus in sich selbst
uneinig ist, so kann ein solches Haus nicht bestehen.

Mk 3,26 Und wenn der Satan wider sich
selbst auftritt und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern er nimmt
ein Ende.

Mk 3,27 Niemand kann in das Haus des
Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, es sei denn, er binde zuvor
den Starken

Mk 3,28 Wahrlich, ich sage euch, alle
Sünden sollen den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen,
womit sie lästern

Mk 3,29 wer aber wider den heiligen Geist
lästert, der hat in Ewigkeit keine Vergebung, sondern er ist einer ewigen
Sünde schuldig.

Mk 3,30 Denn sie sagten: Er hat einen
unreinen Geist.

Die neue Verwandtschaft

Mk 3,31 Da kamen seine Mutter und seine
Brüder

Mk 3,32 Und das Volk saß um ihn her. Und
sie sagten zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder sind draußen und
suchen dich.

Mk 3,33 Und er antwortete ihnen und
sprach: Wer ist meine Mutter, oder meine Brüder?

Mk 3,34 Und indem er ringsumher die
ansah, welche um ihn saßen, spricht er: Siehe da, meine Mutter und meine
Brüder!

Mk 3,35 Denn wer den Willen Gottes tut,
der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.

Mk-0204

Das Gleichnis vom Säemann und Acker

Mk 4,1 Und er fing
abermals an zu lehren am Meere. Und es versammelte sich eine große Volksmenge
bei ihm, so daß er in das Schiff stieg und auf dem Meere sich darin
niedersetzte

Mk 4,2 Und er lehrte sie vieles in
Gleichnissen und sagte zu ihnen in seiner Lehre:

Mk 4,3 Höret zu! Siehe, der Sämann ging
aus, zu säen.

Mk 4,4 Und es begab sich, indem er säte,
daß etliches an den Weg fiel

Mk 4,5 Anderes aber fiel auf steinigen
Boden, wo es nicht viel Erde hatte

Mk 4,6 Als aber die Sonne aufging, wurde
es verbrannt

Mk 4,7 Und anderes fiel unter die
Dornen

Mk 4,8 Und anderes fiel auf gutes
Erdreich und brachte Frucht, die aufwuchs und zunahm

Mk 4,9 Und er sprach zu ihnen: Wer Ohren
hat zu hören, der höre!

Mk 4,10 Als er nun allein war, fragten
ihn die, welche um ihn waren, samt den Zwölfen, über das Gleichnis.

Mk 4,11 Und er sprach zu ihnen: Euch ist
gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes [zu erkennen], denen aber, die
draußen sind, wird alles in Gleichnissen zuteil,

Mk 4,12 auf daß sie mit Augen sehen und
doch nicht erkennen, und mit Ohren hören und doch nicht verstehen, damit sie
nicht etwa umkehren und ihnen vergeben werde.

Die Erklärung des Gleichnisses

Mk 4,13 Und er spricht zu ihnen: Versteht
ihr dieses Gleichnis nicht, wie wollt ihr alle Gleichnisse verstehen?

Mk 4,14 Der Sämann sät das Wort.

Mk 4,15 Die am Wege, das sind die, bei denen das Wort gesät wird, und wenn sie es gehört haben, kommt alsbald der Satan und nimmt das Wort weg, das in ihre Herzen gesät worden ist.

Mk 4,16 Gleicherweise, wo auf steinigen
Boden gesät wurde, das sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, alsbald
mit Freuden aufnehmen

Mk 4,17 aber sie haben keine Wurzel in
sich, sondern sind wetterwendisch

Mk 4,18 Andere sind, bei denen unter die
Dornen gesät wurde

Mk 4,19 aber die Sorgen dieser Weltzeit
und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach andern Dingen dringen ein
und ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar.

Mk 4,20 Die aber auf das gute Erdreich
gesät sind, das sind die, welche das Wort hören und es aufnehmen und Frucht
tragen, der eine dreißigfältig, der andere sechzigfältig, der dritte
hundertfältig.

Das Gleichnis vom Licht

Mk 4,21 Und er sprach zu ihnen: Kommt
etwa das Licht, damit es unter den Scheffel oder unter das Bett gestellt
werde, und nicht vielmehr, daß man es auf den Leuchter setze?

Mk 4,22 Denn nichts ist verborgen, das
nicht offenbar werde, und nichts geschieht so heimlich, daß es nicht an den
Tag käme.

Mk 4,23 Wer Ohren hat zu hören, der
höre!

Mk 4,24 Und er sprach zu ihnen: Achtet
auf das, was ihr hört! Mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen
werden, und es wird euch, die ihr hört, noch hinzugelegt werden.

Mk 4,25 Denn wer da hat, dem wird gegeben
werden

Das Gleichnis vom geistlichen Wachstum

Mk 4,26 Und er sprach: Mit dem Reiche
Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch den Samen in die Erde wirft

Mk 4,27 und schläft und aufsteht, Nacht
und Tag, und der Same keimt und geht auf, ohne daß er es weiß.

Mk 4,28 Denn die Erde trägt von selbst
Frucht, zuerst den Halm, hernach die Ähre, dann den vollen Weizen in der
Ähre.

Mk 4,29 Wenn aber die Frucht sich
darbietet, schickt er alsbald die Sichel hin

Das Gleichnis vom Senfkorn

Mk 4,30 Und er sprach: Wem wollen wir das
Reich Gottes vergleichen, oder unter was für einem Gleichnis wollen wir es
darstellen?

Mk 4,31 Es ist einem Senfkorn gleich,
welches, wenn es in die Erde gesät wird, das kleinste ist unter allen
Samenkörnern auf Erden.

Mk 4,32 Und wenn es gesät ist, geht es
auf und wird größer als alle Gartengewächse und treibt große Zweige, so daß
die Vögel des Himmels unter seinem Schatten nisten können.

Mk 4,33 Und in vielen solchen
Gleichnissen trug er ihnen seine Lehre vor, wie sie es zu hören
vermochten.

Mk 4,34 Ohne Gleichnis aber redete er
nicht zu ihnen

Jesus stillt den Sturm und das Meer

Mk 4,35 Und an jenem Tage, als es Abend
geworden, sprach er zu ihnen: Lasset uns hinüberfahren!

Mk 4,36 Und nachdem sie das Volk
entlassen, nahmen sie ihn mit, wie er da in dem Schiffe war

Mk 4,37 Und es erhob sich ein großer
Sturm, und die Wellen schlugen in das Schiff, so daß es sich schon zu füllen
begann.

Mk 4,38 Und er war im Hinterteil des
Schiffes und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn und sprachen zu
ihm: Meister, kümmert es dich nicht, daß wir umkommen?

Mk 4,39 Und er stand auf, bedrohte den
Wind und sprach zum Meere: Schweig, verstumme! Da legte sich der Wind, und es
ward eine große Stille.

Mk 4,40 Und er sprach zu ihnen: Was seid
ihr so furchtsam? Wie, habt ihr keinen Glauben?

Mk 4,41 Und sie gerieten in große Furcht
und sprachen zueinander: Wer ist doch der, daß auch der Wind und das Meer ihm
gehorsam sind?

Mk-0205

Jesus treibt Dämonen aus zu Gerasa (Gadara)

Mk 5,1 Und sie kamen
ans andere Ufer des Meeres in die Landschaft der Gadarener.

Mk 5,2 Und als er aus dem Schiffe
gestiegen war, lief ihm alsbald aus den Gräbern ein Mensch mit einem unreinen
Geist entgegen,

Mk 5,3 der seine Wohnung in den Gräbern
hatte. Und niemand konnte ihn binden, auch nicht mit Ketten

Mk 5,4 denn schon oft war er mit
Fußfesseln und Ketten gebunden worden, aber die Ketten wurden von ihm
zerrissen und die Fußfesseln zerrieben

Mk 5,5 Und er war allezeit, Tag und
Nacht, in den Gräbern und auf den Bergen, schrie und schlug sich selbst mit
Steinen.

Mk 5,6 Als er aber Jesus von ferne sah,
lief er und warf sich vor ihm nieder,

Mk 5,7 schrie mit lauter Stimme und
sprach: Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten, was habe ich mit dir zu
schaffen? Ich beschwöre dich bei Gott, daß du mich nicht peinigest!

Mk 5,8 Denn er sprach zu ihm: Fahre aus,
du unreiner Geist, aus dem Menschen!

Mk 5,9 Und er fragte ihn: Wie heißest du?
Und er antwortete und sprach: Legion heiße ich

Mk 5,10 Und er bat ihn sehr, sie nicht
aus dem Lande zu verweisen.

Mk 5,11 Es war aber dort an den Bergen
eine große Herde Schweine zur Weide.

Mk 5,12 Und die Dämonen baten ihn und
sprachen: Schicke uns in die Schweine, damit wir in sie fahren!

Mk 5,13 Und alsbald erlaubte es ihnen
Jesus. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine. Und
die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in das Meer (ihrer waren etwa
zweitausend), und sie ertranken im Meer.

Mk 5,14 Die Hirten aber flohen und
verkündigten es in der Stadt und auf dem Lande. Und sie gingen hinaus zu
sehen, was da geschehen war.

Mk 5,15 Und sie kommen zu Jesus und sehen
den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, dasitzen, bekleidet und
vernünftig

Mk 5,16 Und die es gesehen hatten,
erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen zugegangen war, und das von den
Schweinen.

Mk 5,17 Da fingen sie an, ihn zu bitten,
er möge aus ihren Grenzen weichen.

Mk 5,18 Und als er in das Schiff trat,
bat ihn der besessen Gewesene, daß er bei ihm bleiben dürfe.

Mk 5,19 Aber Jesus ließ es ihm nicht zu,
sondern sprach zu ihm: Gehe in dein Haus, zu den Deinen, und verkündige
ihnen, wie Großes der Herr an dir getan und wie er sich deiner erbarmt
hat!

Mk 5,20 Und er ging hin und fing an im
Gebiet der Zehn-Städte zu verkündigen, wie Großes Jesus an ihm getan
habe

Zwei Wunder der Heilung

Mk 5,21 Und als Jesus im Schiffe wieder
ans jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich viel Volk bei
ihm

Mk 5,22 Da kam einer der Obersten der
Synagoge, namens Jairus

Mk 5,23 bat ihn sehr und sprach: Mein
Töchterlein liegt in den letzten Zügen

Mk 5,24 Und er ging mit ihm

Mk 5,25 Und es war eine Frau, die hatte
zwölf Jahre den Blutfluß,

Mk 5,26 und hatte viel erlitten von
vielen Ärzten und all ihr Gut aufgewendet, ohne daß es ihr geholfen hätte, -
es war vielmehr noch schlimmer mit ihr geworden.

Mk 5,27 Als sie nun von Jesus hörte, kam
sie unter dem Volke von hinten herzu und rührte sein Kleid an.

Mk 5,28 Denn sie sprach: Wenn ich nur
seine Kleider anrühre, so ist mir geholfen!

Mk 5,29 Und alsbald vertrocknete der
Quell ihres Blutes, und sie merkte es am Leibe, daß sie von der Plage geheilt
war.

Mk 5,30 Jesus aber, der an sich selbst
bemerkt hatte, daß eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich alsbald
unter dem Volke um und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt?

Mk 5,31 Da sprachen seine Jünger zu ihm:
Du siehst, wie das Volk dich drängt, und sprichst: Wer hat mich
angerührt?

Mk 5,32 Und er sah sich um nach der, die
das getan hatte.

Mk 5,33 Aber die Frau kam mit Furcht und
Zittern, weil sie wußte, was an ihr geschehen war, kam und warf sich vor ihm
nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.

Mk 5,34 Er aber sprach zu ihr: Tochter,
dein Glaube hat dir geholfen! Gehe hin im Frieden und sei von deiner Plage
gesund!

Mk 5,35 Während er noch redete, kommen
etliche von den Leuten des Obersten der Synagoge und sprechen: Deine Tochter
ist gestorben, was bemühst du den Meister noch?

Mk 5,36 Sobald aber Jesus dies Wort
hörte, sprach er zum Obersten der Synagoge: Fürchte dich nicht, glaube
nur!

Mk 5,37 Und er ließ niemand mitgehen als
Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.

Mk 5,38 Und er kommt in das Haus des
Obersten der Synagoge und sieht das Getümmel und wie arg sie weinten und
heulten.

Mk 5,39 Und er geht hinein und spricht zu
ihnen: Was macht ihr für ein Getümmel und weint? Das Kind ist nicht
gestorben, sondern es schläft.

Mk 5,40 Und sie verlachten ihn. Er aber,
nachdem er alle hinausgewiesen, nahm mit sich des Kindes Vater und Mutter und
die, welche bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag.

Mk 5,41 Und er ergriff des Kindes Hand
und sprach zu ihm: Talita kumi, das heißt übersetzt: Mägdlein, ich sage dir,
stehe auf!

Mk 5,42 Und alsbald stand das Mägdlein
auf und wandelte

Mk 5,43 Und er gebot ihnen ernstlich, daß
es niemand erfahren dürfe, und befahl, man solle ihr zu essen geben.

Mk-0206

Jesus besucht Nazareth

Mk 6,1 Und er zog von
dannen und kam in seine Vaterstadt

Mk 6,2 Und als der Sabbat kam, fing er an
in der Synagoge zu lehren

Mk 6,3 Ist er nicht der Zimmermann, der
Sohn der Maria, der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und
sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm.

Mk 6,4 Jesus aber sprach zu ihnen: Ein
Prophet ist nirgends verachtet außer in seiner Vaterstadt und bei seinen
Verwandten und in seinem Hause.

Mk 6,5 Und er konnte daselbst kein Wunder
tun, außer daß er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte.

Mk 6,6 Und er verwunderte sich wegen
ihres Unglaubens und zog durch die Dörfer ringsumher und lehrte.

Die Aussendung der Zwölf, um zu predigen und zu heilen

Mk 6,7 Und er rief die Zwölf zu sich und
fing an, sie je zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Macht über die
unreinen Geister.

Mk 6,8 Und er befahl ihnen, sie sollten
nichts auf den Weg nehmen als nur einen Stab, keine Tasche, kein Brot, kein
Geld im Gürtel,

Mk 6,9 sondern nur Sandalen an den Füßen
tragen und nicht zwei Röcke anziehen.

Mk 6,10 Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in
ein Haus eintretet, da bleibet, bis ihr von dannen ziehet.

Mk 6,11 Und wenn ein Ort euch nicht
aufnimmt und man euch nicht hören will, da zieht von dannen und schüttelt den
Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis.

Mk 6,12 Und sie gingen und predigten, man
solle Buße tun,

Mk 6,13 und trieben viele Dämonen aus und
salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Johannes der Täufer wird getötet

Mk 6,14 Und der König Herodes hörte das
(denn sein Name ward bekannt), und er sprach: Johannes der Täufer ist von den
Toten auferstanden

Mk 6,15 Andere aber sprachen: Es ist
Elia

Mk 6,16 Da es also Herodes hörte, sprach
er: Es ist Johannes, den ich enthauptet habe

Mk 6,17 Denn er, Herodes, hatte
ausgesandt und Johannes greifen und ihn im Gefängnis binden lassen, wegen
Herodias, des Weibes seines Bruders Philippus, weil er sie zur Frau genommen
hatte.

Mk 6,18 Denn Johannes hatte zu Herodes
gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, deines Bruders Weib zu haben!

Mk 6,19 Herodias aber stellte ihm nach
und wollte ihn töten, und sie vermochte es nicht.

Mk 6,20 Denn Herodes fürchtete den
Johannes, weil er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war, und er
bewachte ihn und gehorchte ihm in manchem und hörte ihn gern.

Mk 6,21 Als aber ein gelegener Tag kam,
da Herodes seinen Großen und Obersten und den Vornehmsten des galiläischen
Landes an seinem Geburtstag ein Gastmahl gab,

Mk 6,22 da trat die Tochter der Herodias
herein und tanzte. Das gefiel dem Herodes und denen, die mit ihm zu Tische
saßen. Da sprach der König zu dem Mädchen: Erbitte von mir, was du willst, so
will ich es dir geben!

Mk 6,23 Und er schwur ihr: Was du auch
von mir erbitten wirst, das will ich dir geben, bis zur Hälfte meines
Königreichs.

Mk 6,24 Da ging sie hinaus und sprach zu
ihrer Mutter: Was soll ich erbitten? Diese aber sprach: Das Haupt Johannes
des Täufers!

Mk 6,25 Und alsbald ging sie eilends zum
König hinein, bat und sprach: Ich will, daß du mir gäbest jetzt gleich auf
einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers!

Mk 6,26 Da ward der König sehr
betrübt

Mk 6,27 Und der König schickte alsbald
einen von der Wache hin und befahl, sein Haupt zu bringen.

Mk 6,28 Dieser ging hin und enthauptete
ihn im Gefängnis und brachte sein Haupt auf einer Schüssel und gab es dem
Mädchen, und das Mädchen gab es seiner Mutter.

Mk 6,29 Und als seine Jünger es hörten,
kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.

Die Apostel kehren nach ihrer ersten Predigtreise zu Jesus zurück

Mk 6,30 Und die Apostel versammelten sich
bei Jesus und verkündigten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.

Mk 6,31 Und er sprach zu ihnen: Kommet
ihr allein abseits an einen einsamen Ort und ruhet ein wenig! Denn es waren
viele, die ab- und zugingen, und sie hatten nicht einmal Zeit zu essen.

Die Speisung der Fünftausend

Mk 6,32 Und sie fuhren allein zu Schiff
an einen einsamen Ort.

Mk 6,33 Und viele sahen sie wegfahren und
merkten es

Mk 6,34 Und als Jesus ausstieg, sah er
eine große Menge Volks und hatte Erbarmen mit ihnen

Mk 6,35 Und als nun der Tag fast dahin
war, traten seine Jünger zu ihm und sagten: Dieser Ort ist öde, und der Tag
ist fast dahin.

Mk 6,36 Entlasse sie, damit sie in die
Gehöfte und Dörfer ringsumher gehen und sich Brot kaufen

Mk 6,37 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir hingehen
und für zweihundert Denare Brot kaufen und ihnen zu essen geben?

Mk 6,38 Er aber sprach zu ihnen: Wie
viele Brote habt ihr? Gehet hin und sehet! Und als sie es erkundigt hatten,
sprachen sie: Fünf, und zwei Fische.

Mk 6,39 Und er befahl ihnen, daß sich
alle nach Tischgesellschaften ins grüne Gras setzen sollten.

Mk 6,40 Und sie setzten sich
gruppenweise, zu hundert und zu fünfzig.

Mk 6,41 Und er nahm die fünf Brote und
die zwei Fische, blickte zum Himmel empor und dankte, brach die Brote und gab
sie seinen Jüngern, damit sie sie ihnen vorlegten

Mk 6,42 Und sie aßen alle und wurden
satt.

Mk 6,43 Und sie hoben auf an Brocken
zwölf Körbe voll, und von den Fischen.

Mk 6,44 Und die, welche die Brote
gegessen hatten, waren fünftausend Männer.

Jesus wandelt auf dem Wasser

Mk 6,45 Und alsbald nötigte er seine
Jünger, in das Schiff zu steigen und vor ihm ans jenseitige Ufer, nach
Bethsaida, voraus zu fahren, bis er das Volk entlassen hätte.

Mk 6,46 Und nachdem er sie verabschiedet
hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten.

Mk 6,47 Und als es Abend geworden, war
das Schiff mitten auf dem Meere und er allein auf dem Lande.

Mk 6,48 Und er sah, daß sie beim Rudern
Not litten

Mk 6,49 Als sie ihn aber auf dem Meere
wandeln sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrieen.

Mk 6,50 Denn sie sahen ihn alle und
erschraken. Er aber redete alsbald mit ihnen und sprach: Seid getrost! Ich
bin's

Mk 6,51 Und er stieg zu ihnen in das
Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten bei sich selbst über die
Maßen und verwunderten sich.

Mk 6,52 Denn sie waren nicht verständig
geworden durch die Brote

Jesus heilt in Genezareth

Mk 6,53 Und sie fuhren hinüber ans Land,
kamen nach Genezareth und landeten dort.

Mk 6,54 Und als sie aus dem Schiffe
traten, erkannten die Leute ihn alsbald,

Mk 6,55 durchliefen die ganze umliegende
Landschaft und fingen an, die Kranken auf den Betten dorthin zu tragen, wo
sie hörten, daß er sei.

Mk 6,56 Und wo er in Dörfer oder Städte
oder Gehöfte einkehrte, da legten sie die Kranken auf die freien Plätze und
baten ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides anrühren dürften. Und so viele
ihn anrührten, die wurden gesund.

Mk-0207

Die Gebote Gottes und die Satzungen der Menschen

Mk 7,1 Und es
versammelten sich bei ihm die Pharisäer und etliche Schriftgelehrte, die von
Jerusalem gekommen waren,

Mk 7,2 und als sie etliche seiner Jünger
mit gemeinen, das heißt mit ungewaschenen Händen Brot essen sahen

Mk 7,3 (denn die Pharisäer und alle Juden
essen nicht, sie haben denn zuvor gründlich die Hände gewaschen, weil sie die
Überlieferung der Alten halten.

Mk 7,4 Und wenn sie vom Markte kommen,
essen sie nicht, ohne sich zu baden. Und noch viel anderes haben sie zu
halten angenommen, nämlich das Untertauchen von Bechern und Krügen und
ehernen Geschirren und Stühlen),

Mk 7,5 da fragten ihn die Pharisäer und
Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der
Alten, sondern essen das Brot mit ungewaschenen Händen?

Mk 7,6 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Trefflich hat Jesaja von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben
steht: «Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist ferne von
mir

Mk 7,7 aber vergeblich verehren sie mich,
weil sie Lehren vortragen, welche Gebote der Menschen sind.»

Mk 7,8 Ihr verlasset das Gebot Gottes und
haltet die Überlieferung der Menschen fest, das Untertauchen von Krügen und
Bechern, und viel anderes dergleichen tut ihr.

Mk 7,9 Und er sprach zu ihnen: Wohl fein
verwerfet ihr das Gebot Gottes, um eure Überlieferung festzuhalten.

Mk 7,10 Denn Mose hat gesagt: «Ehre
deinen Vater und deine Mutter» und: «Wer Vater oder Mutter flucht, der soll
des Todes sterben.»

Mk 7,11 Ihr aber sagt: Wenn jemand zum
Vater oder zur Mutter spricht: «Korban», das heißt zum Opfer ist vergabt, was
dir von mir zugute kommen sollte,

Mk 7,12 so muß er für seinen Vater oder
seine Mutter nichts mehr tun.

Mk 7,13 Also hebet ihr mit eurer
Überlieferung, die ihr weitergegeben habt, das Wort Gottes auf

Das Herz des Menschen

Mk 7,14 Und er rief alles Volk zu sich
und sprach zu ihnen: Höret mir alle zu und merket!

Mk 7,15 Es ist nichts außerhalb des
Menschen, das, wenn es in ihn hineingeht, ihn verunreinigen kann

Mk 7,16 Hat jemand Ohren zu hören, der
höre!

Mk 7,17 Und als er vom Volke weg nach
Hause gegangen war, fragten ihn seine Jünger über das Gleichnis.

Mk 7,18 Und er sprach zu ihnen: Seid auch
ihr so unverständig? Merket ihr nicht, daß alles, was von außen in den
Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann?

Mk 7,19 Denn es geht nicht in sein Herz,
sondern in den Bauch und wird auf dem natürlichen Wege, der alle Speisen
reinigt, ausgeschieden.

Mk 7,20 Er sprach aber: Was aus dem
Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen.

Mk 7,21 Denn von innen, aus dem Herzen
des Menschen, kommen hervor die bösen Gedanken, Unzucht, Mord,
Diebstahl,

Mk 7,22 Ehebruch, Geiz, Bosheit, Betrug,
Üppigkeit, Neid, Lästerung, Hoffart, Unvernunft.

Mk 7,23 All dies Böse kommt von innen
heraus und verunreinigt den Menschen.

Jesus und die Frau von Syrophönizien

Mk 7,24 Und er brach auf von dort und
begab sich in die Gegend von Tyrus und Zidon und trat in ein Haus, wollte
aber nicht, daß es jemand erführe, und konnte doch nicht verborgen
bleiben.

Mk 7,25 Denn eine Frau hatte von ihm
gehört, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte, und sie kam und fiel
ihm zu Füßen

Mk 7,26 die Frau war aber eine Griechin,
aus Syrophönizien gebürtig

Mk 7,27 Aber Jesus sprach zu ihr: Laß
zuvor die Kinder satt werden! Denn es ist nicht recht, daß man den Kindern
das Brot nimmt und es den Hündlein hinwirft!

Mk 7,28 Sie aber antwortete und sprach zu
ihm: Ja, Herr; aber doch essen die Hündlein unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder

Mk 7,29 Und er sprach zu ihr: Um dieses
Wortes willen gehe hin; der Teufel ist von deiner Tochter ausgefahren

Mk 7,30 Und als sie in ihr Haus kam, fand
sie die Tochter auf dem Bette liegend und den Dämon ausgefahren.

Weitere Heilungen

Mk 7,31 Und er verließ das Gebiet von
Tyrus wieder und begab sich durch Zidon nach dem galiläischen Meer, mitten in
die Landschaft der Zehn-Städte.

Mk 7,32 Und sie brachten einen Tauben zu
ihm, der kaum reden konnte, und baten ihn, ihm die Hand aufzulegen.

Mk 7,33 Und er nahm ihn von dem Volk
abseits, legte ihm die Finger in seine Ohren und berührte seine Zunge mit
Speichel.

Mk 7,34 Dann blickte er gen Himmel,
seufzte und sprach zu ihm: «Ephata!» das heißt, tue dich auf!

Mk 7,35 Und alsbald wurden seine Ohren
aufgetan und das Band seiner Zunge gelöst, und er redete richtig.

Mk 7,36 Und er gebot ihnen, sie sollten
es niemand sagen

Mk 7,37 Und sie erstaunten über die Maßen
und sprachen: Er hat alles wohl gemacht! Die Tauben macht er hören und die
Sprachlosen reden!

Mk-0208

Die Speisung der Viertausend

Mk 8,1 In jenen
Tagen, als sehr viel Volk zugegen war und sie nichts zu essen hatten, rief
Jesus seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen:

Mk 8,2 Mich jammert das Volk

Mk 8,3 Und wenn ich sie nüchtern nach
Hause entlasse, so werden sie auf dem Wege erliegen

Mk 8,4 Und seine Jünger antworteten ihm:
Woher könnte jemand diese hier in der Wüste mit Brot sättigen?

Mk 8,5 Und er fragte sie: Wie viele Brote
habt ihr? Sie sprachen: Sieben.

Mk 8,6 Und er befahl dem Volke, sich auf
die Erde niederzusetzen, und nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab
sie seinen Jüngern, damit sie sie vorlegten. Und sie legten sie dem Volke
vor.

Mk 8,7 Sie hatten auch noch einige
Fischlein

Mk 8,8 Und sie aßen und wurden satt und
hoben an übriggebliebenen Brocken noch sieben Körbe auf.

Mk 8,9 Es waren ihrer etwa
viertausend

Das Sinnbild des Sauerteigs erklärt

Mk 8,10 Und alsbald stieg er mit seinen
Jüngern in das Schiff und kam in die Gegend von Dalmanutha.

Mk 8,11 Und die Pharisäer gingen hinaus
und fingen an, sich mit ihm zu besprechen, indem sie von ihm ein Zeichen vom
Himmel forderten, um ihn auf die Probe zu stellen.

Mk 8,12 Und er seufzte in seinem Geiste
und sprach: Warum fordert dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage
euch, es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden.

Mk 8,13 Und er ließ sie, stieg wieder in
das Schiff und fuhr ans jenseitige Ufer.

Mk 8,14 Und sie hatten vergessen, Brote
mitzunehmen, und hatten nur ein Brot bei sich im Schiff.

Mk 8,15 Und er gebot ihnen und sprach:
Sehet zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig
des Herodes!

Mk 8,16 Und sie besprachen sich
untereinander und sagten: Weil wir kein Brot haben!

Mk 8,17 Und als es Jesus merkte, sprach
er zu ihnen: Was machet ihr euch Gedanken darüber, daß ihr kein Brot habt?
Verstehet ihr noch nicht und begreifet ihr noch nicht? Habt ihr noch euer
verhärtetes Herz?

Mk 8,18 Habt Augen und sehet nicht, Ohren
und höret nicht? Und denket ihr nicht daran,

Mk 8,19 als ich die fünf Brote brach für
die Fünftausend, wieviel Körbe voll Brocken ihr aufgehoben habt? Sie sprachen
zu ihm: Zwölf!

Mk 8,20 Und als ich die sieben für die
Viertausend brach, wieviel Körbe voll Brocken habt ihr aufgehoben? Sie
sprachen: Sieben!

Mk 8,21 Und er sprach zu ihnen: Was seid
ihr denn noch so unverständig?

Ein Blinder geheilt

Mk 8,22 Und sie kommen nach
Bethsaida

Mk 8,23 Und er nahm den Blinden bei der
Hand und führte ihn vor das Dorf hinaus, spie ihm in die Augen, legte ihm die
Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sähe.

Mk 8,24 Und er blickte auf und sprach:
Ich sehe die Leute, als sähe ich wandelnde Bäume!

Mk 8,25 Hierauf legte er noch einmal die
Hände auf seine Augen und ließ ihn aufblicken

Mk 8,26 Und er schickte ihn in sein Haus
und sprach: Du sollst nicht ins Dorf hineingehen, noch es jemandem im Dorfe
sagen!

Das Bekenntnis des Petrus über Christus

Mk 8,27 Und Jesus ging samt seinen
Jüngern hinaus in die Dörfer bei Cäsarea Philippi

Mk 8,28 Sie antworteten: Die einen sagen,
du seiest Johannes der Täufer

Mk 8,29 Und er fragte sie: Ihr aber, für
wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der
Christus!

Mk 8,30 Und er gebot ihnen ernstlich, daß
sie das niemandem von ihm sagen sollten.

Mk 8,31 Und er fing an, sie zu lehren,
daß des Menschen Sohn viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und
Schriftgelehrten verworfen und getötet werden müsse und nach drei Tagen
wieder auferstehen.

Mk 8,32 Und er redete das Wort ganz
unverhohlen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren.

Mk 8,33 Er aber wandte sich um und sah
seine Jünger an und schalt den Petrus und sprach: Weiche hinter mich, Satan!
Denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!

Die Kosten der Jüngerschaft

Mk 8,34 Und er rief das Volk samt seinen
Jüngern zu sich und sprach zu ihnen: Wer mir nachkommen will, der verleugne
sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!

Mk 8,35 Denn wer seine Seele retten will,
der wird sie verlieren

Mk 8,36 Denn was hülfe es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewönne und büßte seine Seele ein?

Mk 8,37 Oder was will ein Mensch zum
Lösegeld seiner Seele geben?

Mk 8,38 Denn wer sich meiner und meiner
Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen
wird sich auch des Menschen Sohn schämen, wenn er kommen wird in der
Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.

Mk-0209

Die Verklärung

Mk 9,1 Und er sprach
zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, es sind etliche unter denen, die hier
stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes mit
Macht haben kommen sehen.

Mk 9,2 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus
den Petrus und Jakobus und Johannes zu sich und führt sie beiseite allein auf
einen hohen Berg. Und er ward vor ihnen verklärt,

Mk 9,3 und seine Kleider wurden glänzend,
sehr weiß wie Schnee, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen
kann.

Mk 9,4 Und es erschien ihnen Elia mit
Mose, die redeten mit Jesus.

Mk 9,5 Und Petrus hob an und sprach zu
Jesus: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind

Mk 9,6 Er wußte nämlich nicht, was er
sagte

Mk 9,7 Und eine Wolke kam, die
überschattete sie, und eine Stimme kam aus der Wolke: Dies ist mein geliebter
Sohn

Mk 9,8 Und plötzlich, als sie
umherblickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein.

Mk 9,9 Als sie aber vom Berg herabgingen,
gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis des
Menschen Sohn von den Toten auferstanden sei.

Mk 9,10 Und sie behielten das Wort bei
sich und besprachen sich untereinander, was das Auferstehen von den Toten
bedeute.

Mk 9,11 Und sie fragten ihn und sprachen:
Warum sagen die Schriftgelehrten, daß zuvor Elia kommen müsse?

Mk 9,12 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Elia kommt zwar zuvor und stellt alles her

Mk 9,13 Aber ich sage euch, daß Elia
schon gekommen ist, und sie taten ihm, was sie wollten, wie über ihn
geschrieben steht.

Die ohnmächtigen Jünger: der mächtige Christus

Mk 9,14 Und als sie zu den Jüngern kamen,
sahen sie eine große Volksmenge um sie her und Schriftgelehrte, die sich mit
ihnen besprachen.

Mk 9,15 Und alsbald geriet die ganze
Menge in Bewegung, als sie ihn sahen, und sie liefen herzu und grüßten
ihn.

Mk 9,16 Und er fragte die
Schriftgelehrten: Was besprechet ihr euch mit ihnen?

Mk 9,17 Und einer aus dem Volke
antwortete: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der hat einen
sprachlosen Geist

Mk 9,18 und wo der ihn ergreift, da reißt
er ihn, und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen und wird starr

Mk 9,19 Er aber antwortete ihnen und
sprach: O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie
lange soll ich euch ertragen? Bringet ihn her zu mir!

Mk 9,20 Und sie brachten ihn zu ihm. Und
sobald der Geist ihn sah, riß er ihn heftig, und er fiel auf die Erde, wälzte
sich und schäumte.

Mk 9,21 Und er fragte seinen Vater: Wie
lange geht es ihm schon so? Er sprach: Von Kindheit an

Mk 9,22 und er hat ihn oft ins Feuer und
ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen

Mk 9,23 Jesus aber sprach zu ihm: «Wenn
du etwas kannst?» - Alles ist möglich dem, der glaubt!

Mk 9,24 Und alsbald schrie der Vater des
Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube

Mk 9,25 Da nun Jesus das Volk
herbeilaufen sah, bedrohte er den unreinen Geist und sprach zu ihm: Du
sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir, fahre aus von ihm und fahre
nicht mehr in ihn hinein!

Mk 9,26 Da schrie er und riß ihn heftig
und fuhr aus

Mk 9,27 Aber Jesus ergriff ihn bei der
Hand und richtete ihn auf

Mk 9,28 Und als er in ein Haus getreten
war, fragten ihn seine Jünger für sich allein: Warum konnten wir ihn nicht
austreiben?

Mk 9,29 Und er sprach zu ihnen: Diese Art
kann durch nichts ausfahren, außer durch Beten und Fasten.

Jesus sagt Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus

Mk 9,30 Und sie gingen von dort weg und
zogen durch Galiläa. Und er wollte nicht, daß es jemand erfahre.

Mk 9,31 Denn er lehrte seine Jünger und
sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände übergeben

Mk 9,32 Sie aber verstanden das Wort
nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.

Demut, das Geheimnis der Grösse

Mk 9,33 Und er kam nach Kapernaum

Mk 9,34 Sie aber schwiegen

Mk 9,35 Und er setzte sich und rief die
Zwölf und sprach zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, so sei er von
allen der Letzte und aller Diener.

Mk 9,36 Und er nahm ein Kind und stellte
es mitten unter sie

Mk 9,37 Wer ein solches Kindlein in
meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf

Die Warnung vor Spaltungen

Mk 9,38 Johannes aber antwortete ihm und
sprach: Meister, wir sahen einen, der uns nicht nachfolgt, in deinem Namen
Dämonen austreiben, und wir wehrten es ihm, weil er uns nicht
nachfolgt.

Mk 9,39 Jesus aber sprach: Wehret es ihm
nicht! Denn wer in meinem Namen ein Wunder tut, wird mich nicht bald schmähen
können.

Mk 9,40 Denn wer nicht wider uns ist, der
ist für uns.

Mk 9,41 Denn wer euch einen Becher Wasser
in meinem Namen zu trinken gibt, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich
sage euch, dem wird sein Lohn nicht ausbleiben.

Die ernste Warnung Jesu vor der Hölle

Mk 9,42 Wer aber einem dieser Kleinen,
die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, daß ein Mühlstein
um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.

Mk 9,43 Und wenn deine Hand für dich ein
Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, daß du als
Krüppel in das Leben eingehest, als daß du beide Hände habest und in die
Hölle fahrest, in das unauslöschliche Feuer,

Mk 9,44 wo ihr Wurm nicht stirbt und das
Feuer nicht erlischt.

Mk 9,45 Und wenn dein Fuß für dich ein
Anstoß zur Sünde wird, so haue ihn ab! Es ist besser für dich, daß du lahm in
das Leben eingehest, als daß du beide Füße habest und in die Hölle geworfen
werdest, in das unauslöschliche Feuer,

Mk 9,46 wo ihr Wurm nicht stirbt und das
Feuer nicht erlischt.

Mk 9,47 Und wenn dein Auge für dich ein
Anstoß zur Sünde wird, so reiße es aus! Es ist besser für dich, daß du
einäugig in das Reich Gottes eingehest, als daß du zwei Augen habest und in
das höllische Feuer geworfen werdest,

Mk 9,48 wo ihr Wurm nicht stirbt und das
Feuer nicht erlischt.

Mk 9,49 Denn ein jeglicher muß mit Feuer
gesalzen werden, wie jedes Opfer mit Salz gesalzen wird.

Mk 9,50 Das Salz ist ein gutes Ding; so aber das Salz dumm wird, womit wird man's würzen? Habt Salz bei euch und habt Frieden untereinander.

Mk-0210

Die Lehre Jesu über die Ehescheidung

Mk 10,1 Und er brach
auf von dort und kam durch das Land jenseits des Jordan in das Gebiet von
Judäa. Und abermals kam die Menge in Scharen zu ihm, und er lehrte sie
wieder, wie er gewohnt war.

Mk 10,2 Und die Pharisäer traten herzu,
versuchten ihn und fragten: Ist es einem Manne erlaubt, seine Frau zu
entlassen?

Mk 10,3 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Was hat euch Mose geboten?

Mk 10,4 Sie sprachen: Mose hat erlaubt,
einen Scheidebrief zu schreiben und [die Frau] zu entlassen.

Mk 10,5 Jesus aber antwortete und sprach
zu ihnen: Wegen der Härte eures Herzens hat er euch dieses Gebot
geschrieben

Mk 10,6 am Anfang der Schöpfung aber hat
Gott sie erschaffen als Mann und Weib.

Mk 10,7 Darum wird ein Mensch seinen
Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen

Mk 10,8 und die zwei werden ein Fleisch
sein. So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.

Mk 10,9 Was nun Gott zusammengefügt hat,
das soll der Mensch nicht scheiden!

Mk 10,10 Und seine Jünger fragten ihn zu
Hause nochmals darüber.

Mk 10,11 Und er sprach zu ihnen: Wer
seine Frau entläßt und eine andere heiratet, der bricht an ihr die Ehe.

Mk 10,12 Und wenn eine Frau ihren Mann
entläßt und einen andern nimmt, so bricht sie die Ehe.

Jesus segnet die Kindlein

Mk 10,13 Und sie brachten Kindlein zu
ihm, damit er sie anrühre

Mk 10,14 Da das Jesus sah, ward er
unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen, wehret es
ihnen nicht

Mk 10,15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das
Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen!

Mk 10,16 Und er nahm sie auf die Arme,
legte ihnen die Hände auf und segnete sie.

Der reiche Jüngling

Mk 10,17 Und als er auf den Weg
hinausging, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter
Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu ererben?

Mk 10,18 Jesus aber sprach zu ihm: Was
nennst du mich gut? Niemand ist gut, als Gott allein!

Mk 10,19 Du weißt die Gebote: Du sollst
nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst
nicht falsches Zeugnis reden! Du sollst nicht rauben! Ehre deinen Vater und
deine Mutter!

Mk 10,20 Er aber antwortete und sprach zu
ihm: Meister, dies alles habe ich gehalten von meiner Jugend an.

Mk 10,21 Da blickte ihn Jesus an und
gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eins fehlt dir! Gehe hin, verkaufe alles,
was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel
haben

Mk 10,22 Er aber ward traurig über diese
Rede und ging betrübt davon

Bei Gott sind alle Dinge möglich

Mk 10,23 Da blickte Jesus umher und
sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes
eingehen!

Mk 10,24 Die Jünger aber erstaunten über
seine Worte. Da hob Jesus wiederum an und sprach zu ihnen: Kinder, wie schwer
ist es für die, welche ihr Vertrauen auf Reichtum setzen, in das Reich Gottes
einzugehen!

Mk 10,25 Es ist leichter, daß ein Kamel
durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in das Reich Gottes komme.

Mk 10,26 Sie aber entsetzten sich sehr
und sprachen untereinander: Wer kann denn gerettet werden?

Mk 10,27 Jesus aber blickte sie an und
sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott

Die Treue dem Herrn gegenüber wird belohnt werden

Mk 10,28 Da hob Petrus an und sprach zu
ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt!

Mk 10,29 Jesus antwortete ihm und sprach:
Wahrlich, ich sage euch, es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern
oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker um meinetwillen und um des
Evangeliums willen verlassen hat,

Mk 10,30 der nicht hundertfältig
empfinge, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter
und Kinder und Äcker, unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit
ewiges Leben.

Mk 10,31 Viele der Ersten aber werden
Letzte sein und Letzte die Ersten.

Jesus sagt zum zweiten Mal Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus

Mk 10,32 Sie waren aber auf dem Wege und
zogen hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran, und sie entsetzten
sich und folgten ihm mit Bangen. Und er nahm die Zwölf abermal beiseite und
fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren werde:

Mk 10,33 Siehe, wir ziehen hinauf nach
Jerusalem, und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und den
Schriftgelehrten ausgeliefert werden

Mk 10,34 und sie werden ihn verspotten
und geißeln und verspeien und töten, und am dritten Tage wird er wieder
auferstehen.

Die Antwort Christi auf das Verlangen von Jakobus und Johannes

Mk 10,35 Da begaben sich Jakobus und
Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sprachen: Meister, wir wünschen,
daß du uns gewährest, um was wir dich bitten!

Mk 10,36 Er aber sprach zu ihnen: Was
wünscht ihr, daß ich euch tun soll?

Mk 10,37 Sie sprachen zu ihm: Verleihe
uns, daß wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen in
deiner Herrlichkeit!

Mk 10,38 Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr
wisset nicht, um was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke,
und getauft werden mit der Taufe, womit ich getauft werde?

Mk 10,39 Sie sprachen zu ihm: Wir können
es! Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr werdet [zwar] den Kelch trinken, den ich
trinke, und getauft werden mit der Taufe, womit ich getauft werde

Mk 10,40 aber das Sitzen zu meiner
Rechten und zu meiner Linken zu verleihen, steht nicht mir zu, sondern [es
wird denen zuteil], welchen es bereitet ist.

Mk 10,41 Und als die Zehn es hörten,
fingen sie an, über Jakobus und Johannes unwillig zu werden.

Mk 10,42 Aber Jesus rief sie zu sich und
sprach zu ihnen: Ihr wisset, daß diejenigen, welche als Herrscher der Völker
gelten, sie herrisch behandeln und daß ihre Großen sie vergewaltigen.

Mk 10,43 Unter euch aber soll es nicht so
sein

Mk 10,44 und wer unter euch der Erste
sein will, der sei aller Knecht.

Mk 10,45 Denn auch des Menschen Sohn ist
nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein
Leben zu geben als Lösegeld für viele.

Bartimäus wird sehend

Mk 10,46 Und sie kommen nach Jericho. Und
als er von Jericho auszog samt seinen Jüngern und vielem Volk, saß der Sohn
des Timäus, Bartimäus, ein blinder Bettler, am Wege.

Mk 10,47 Und als er hörte, daß es Jesus
von Nazareth sei, hob er an, rief und sprach: Jesus, du Sohn Davids, erbarme
dich meiner!

Mk 10,48 Und es bedrohten ihn viele, er
solle schweigen

Mk 10,49 Und Jesus stand still und ließ
ihn rufen. Da riefen sie den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh
auf

Mk 10,50 Er aber warf seinen Mantel ab,
stand auf und kam zu Jesus.

Mk 10,51 Und Jesus hob an und sprach zu
ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni,
daß ich wieder sehend werde!

Mk 10,52 Da sprach Jesus zu ihm: Gehe
hin

Mk-0211

Der triumphale Einzug Jesu

Mk 11,1 Und als sie
sich Jerusalem näherten und gegen Bethphage und Bethanien an den Ölberg
kamen, sandte er zwei seiner Jünger

Mk 11,2 und sprach zu ihnen: Gehet in das
Dorf, das vor euch liegt, und sobald ihr dort hineinkommt, werdet ihr ein
Füllen angebunden finden, auf welchem noch kein Mensch gesessen hat

Mk 11,3 Und wenn jemand zu euch spricht:
Warum tut ihr das? so saget: Der Herr bedarf seiner

Mk 11,4 Da gingen sie hin und fanden ein
Füllen angebunden an einer Tür draußen am Scheidewege und lösten es ab.

Mk 11,5 Und etliche der Umstehenden
sprachen zu ihnen: Was machet ihr da, daß ihr das Füllen losbindet?

Mk 11,6 Sie aber sagten zu ihnen, wie
Jesus befohlen hatte, und sie ließen es ihnen.

Mk 11,7 Und sie führten das Füllen zu
Jesus und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich auf dasselbe.

Mk 11,8 Und viele breiteten ihre Kleider
auf den Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf
den Weg.

Mk 11,9 Und die vorangingen und die
nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna! Gepriesen sei, der da kommt im
Namen des Herrn!

Mk 11,10 Gepriesen sei das kommende Reich
unsres Vaters David! Hosianna in der Höhe!

Mk 11,11 Und Jesus zog in Jerusalem ein
und in den Tempel, und, nachdem er alles besichtigt hatte, ging er, da die
Stunde schon vorgerückt war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien.

Der unfruchtbare Feigenbaum

Mk 11,12 Und als sie am folgenden Tage
Bethanien verließen, hungerte ihn.

Mk 11,13 Und als er von ferne einen
Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er etwas daran fände. Und
als er zu demselben kam, fand er nichts als Blätter

Mk 11,14 Und Jesus hob an und sprach zu
ihm: Es esse in Ewigkeit niemand mehr eine Frucht von dir! Und seine Jünger
hörten es.

Jesus treibt die Händler aus dem Tempel

Mk 11,15 Und sie kamen nach Jerusalem.
Und Jesus ging in den Tempel und fing an, die hinauszutreiben, welche im
Tempel verkauften und kauften

Mk 11,16 Und er ließ nicht zu, daß jemand
ein Gerät durch den Tempel trug.

Mk 11,17 Und er lehrte sie und sprach:
Steht nicht geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker»?
Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!

Mk 11,18 Und die Schriftgelehrten und die
Hohenpriester hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten

Mk 11,19 Und als es Abend geworden, ging
er aus der Stadt hinaus.

Das Gebet des Glaubens

Mk 11,20 Und da sie am Morgen
vorbeikamen, sahen sie, daß der Feigenbaum von den Wurzeln an verdorrt
war.

Mk 11,21 Und Petrus dachte daran und
sprach zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist
verdorrt!

Mk 11,22 Und Jesus hob an und sprach zu
ihnen: Habt Glauben an Gott!

Mk 11,23 Denn wahrlich, ich sage euch,
wenn jemand zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer, und in
seinem Herzen nicht zweifelte, sondern glaubte, daß das, was er sagt,
geschieht, so wird es ihm zuteil werden.

Mk 11,24 Darum sage ich euch: Alles, was
ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habt, so wird es euch
zuteil werden!

Eine vergebende Gesinnung wird erwartet

Mk 11,25 Und wenn ihr steht und betet, so
vergebet, wenn ihr etwas wider jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel
euch eure Fehler vergebe.

Mk 11,26 Wenn ihr aber nicht vergebet, so
wird auch euer Vater im Himmel eure Fehler nicht vergeben.

Die Autorität Jesu wird herausgefordert

Mk 11,27 Und sie kamen wiederum nach
Jerusalem. Und als er im Tempel umherwandelte, traten die Hohenpriester und
die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm

Mk 11,28 und sprachen zu ihm: In welcher
Vollmacht tust du das? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben, solches zu
tun?

Mk 11,29 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich
will auch eine Frage an euch richten

Mk 11,30 War die Taufe des Johannes vom
Himmel oder von Menschen? Antwortet mir!

Mk 11,31 Und sie überlegten bei sich
selbst und sprachen: Wenn wir sagen: «Vom Himmel», so wird er fragen: Warum
habt ihr ihm denn nicht geglaubt?

Mk 11,32 Sollen wir aber sagen: «Von den
Menschen?» - da fürchteten sie das Volk

Mk 11,33 Und sie antworteten Jesus und
sprachen: Wir wissen es nicht! Da sprach Jesus zu ihnen: So sage ich euch
auch nicht, in welcher Vollmacht ich solches tue!

Mk-0212

Das Gleichnis von dem Eigentümer des Weinbergs

Mk 12,1 Und er fing
an in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und
zog einen Zaun darum und grub eine Kelter und baute einen Turm und
verpachtete ihn an Weingärtner und zog außer Landes.

Mk 12,2 Und er sandte zur bestimmten Zeit
einen Knecht zu den Weingärtnern, damit er von den Weingärtnern von den
Früchten des Weinberges empfinge.

Mk 12,3 Die aber ergriffen ihn, schlugen
ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort.

Mk 12,4 Und wiederum sandte er einen
andern Knecht zu ihnen

Mk 12,5 Und er sandte wiederum einen
andern

Mk 12,6 Nun hatte er noch einen einzigen
Sohn, der war ihm lieb

Mk 12,7 Jene Weingärtner aber sprachen
untereinander: Das ist der Erbe! Kommt, laßt uns ihn töten, so wird das
Erbgut unser sein!

Mk 12,8 Und sie nahmen ihn, töteten ihn
und warfen ihn zum Weinberg hinaus.

Mk 12,9 Was wird nun der Herr des
Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg
andern geben.

Mk 12,10 Habt ihr nicht auch dieses
Schriftwort gelesen: «Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist
zum Eckstein geworden.

Mk 12,11 Vom Herrn ist das geschehen, und
es ist wunderbar in unsern Augen»?

Mk 12,12 Da suchten sie ihn zu ergreifen,
aber sie fürchteten das Volk

Jesus antwortet den Herodianern

Mk 12,13 Und sie sandten zu ihm etliche
von den Pharisäern und Herodianern, um ihn in der Rede zu fangen.

Mk 12,14 Diese kamen und sprachen zu ihm:
Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und dich um niemand
kümmerst

Mk 12,15 Da er aber ihre Heuchelei sah,
sprach er zu ihnen: Was versucht ihr mich? Bringet mir einen Denar, damit ich
ihn ansehe!

Mk 12,16 Sie brachten einen. Und er
spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift? Sie sprachen zu
ihm: Des Kaisers!

Mk 12,17 Und Jesus antwortete und sprach:
Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Und sie
verwunderten sich über ihn.

Jesus antwortet den Sadduzäern

Mk 12,18 Und es kamen Sadduzäer zu ihm,
die da sagen, es gebe keine Auferstehung

Mk 12,19 Meister, Mose hat uns
geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und eine Frau hinterläßt, aber keine
Kinder, so soll sein Bruder dessen Frau nehmen und seinem Bruder eine
Nachkommenschaft erwecken.

Mk 12,20 Nun sind sieben Brüder gewesen.
Der erste nahm eine Frau und starb und hinterließ keine
Nachkommenschaft.

Mk 12,21 Da nahm sie der andere und
starb, und auch er hinterließ keine Nachkommenschaft

Mk 12,22 Und es nahmen sie alle sieben
und hinterließen keine Nachkommen. Zuletzt nach allen starb auch die
Frau.

Mk 12,23 In der Auferstehung nun, wenn
sie auferstehen, wessen Frau wird sie sein? Denn alle sieben haben sie zur
Frau gehabt.

Mk 12,24 Jesus sprach zu ihnen: Irret ihr
nicht darum, weil ihr weder die Schrift kennet noch die Kraft Gottes?

Mk 12,25 Denn wenn sie von den Toten
auferstehen, so werden sie weder freien, noch sich freien lassen, sondern sie
sind wie die Engel im Himmel.

Mk 12,26 Was aber die Toten anbelangt,
daß sie auferstehen, habt ihr nicht gelesen im Buche Moses, bei [der
Geschichte von] dem Busch, wie Gott zu ihm sprach: «Ich bin der Gott Abrahams
und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs»?

Mk 12,27 Er ist aber nicht ein Gott der
Toten, sondern der Lebendigen. Darum irret ihr sehr.

Jesus antwortet den Pharisäern

Mk 12,28 Und es trat einer der
Schriftgelehrten herzu, der ihrem Wortwechsel zugehört hatte, und da er sah,
daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das vornehmste
Gebot unter allen?

Mk 12,29 Jesus aber antwortete ihm: Das
vornehmste aller Gebote ist: «Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist
alleiniger Herr

Mk 12,30 und du sollst den Herrn, deinen
Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit
deinem ganzen Gemüte und mit aller deiner Kraft!» Dies ist das vornehmste
Gebot.

Mk 12,31 Und das andere ist ihm gleich:
«Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!» Größer als diese ist kein
anderes Gebot.

Mk 12,32 Und der Schriftgelehrte sprach
zu ihm: Recht so, Meister! Es ist in Wahrheit so, wie du sagst, daß nur ein
[Gott] ist und kein anderer außer ihm

Mk 12,33 und ihn zu lieben von ganzem
Herzen und mit ganzem Verständnis und von ganzer Seele und mit aller Kraft
und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und
Schlachtopfer.

Mk 12,34 Und da Jesus sah, daß er
verständig geantwortet, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reiche
Gottes! Und es unterstand sich niemand mehr, ihn weiter zu fragen.

Jesus befragt die Pharisäer über den Messias

Mk 12,35 Und Jesus hob an und sprach,
indem er im Tempel lehrte: Wie können die Schriftgelehrten sagen, daß
Christus Davids Sohn sei?

Mk 12,36 David selbst sprach doch im
heiligen Geiste: «Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner
Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!»

Mk 12,37 So nennt David selbst ihn
Herr

Mk 12,38 Und er sprach in seiner Lehre:
Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern im Talar einhergehen und auf
den Märkten sich grüßen lassen

Mk 12,39 und in den Versammlungen und bei
den Mahlzeiten obenan sitzen wollen,

Mk 12,40 die der Witwen Häuser fressen
und zum Schein lange beten

Die Scherflein der Witwe

Mk 12,41 Und Jesus setzte sich dem
Gotteskasten gegenüber und schaute zu, wie das Volk Geld in den Gotteskasten
legte. Und viele Reiche legten viel ein.

Mk 12,42 Und es kam eine arme Witwe, die
legte zwei Scherflein ein, das ist ein Heller.

Mk 12,43 Und er rief seine Jünger zu sich
und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr in
den Gotteskasten gelegt als alle, die eingelegt haben.

Mk 12,44 Denn alle haben von ihrem
Überfluß eingelegt

Mk-0213

Die Rede auf dem Ölberg: die beiden Fragen der Jünger

Mk 13,1 Und als er
aus dem Tempel ging, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Meister! Siehe,
welche Steine und welch ein Bau ist das!

Mk 13,2 Und Jesus sprach zu ihm: Siehst
du diese großen Bauten? Es wird kein Stein auf dem andern gelassen werden,
der nicht zerbrochen wird!

Mk 13,3 Und als er am Ölberg saß, dem
Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas
besonders:

Mk 13,4 Sage uns, wann wird das
geschehen, und welches wird das Zeichen sein, wann dies alles vollendet
werden soll?

Daniels siebzigste Jahrwoche; die Endzeit

Mk 13,5 Jesus aber fing an, zu ihnen zu
sagen: Sehet zu, daß euch niemand irreführe!

Mk 13,6 Denn viele werden unter meinem
Namen kommen und sagen: Ich bin es, - und werden viele irreführen!

Mk 13,7 Wenn ihr aber von Kriegen und
Kriegsgeschrei hören werdet, so erschrecket nicht

Mk 13,8 Denn ein Volk wird sich erheben
wider das andere und ein Reich wider das andere

Mk 13,9 Ihr aber, sehet auf euch selbst!
Denn sie werden euch den Gerichten überliefern, und in den Synagogen werdet
ihr geschlagen werden, und man wird euch vor Fürsten und Könige stellen um
meinetwillen, ihnen zum Zeugnis.

Mk 13,10 Und unter allen Völkern muß
zuvor das Evangelium gepredigt werden.

Mk 13,11 Wenn sie euch aber hinführen und
überliefern werden, so sorget nicht zum voraus, was ihr reden sollt, sondern
was euch zu jener Stunde gegeben wird, das redet. Denn nicht ihr seid es, die
da reden, sondern der heilige Geist.

Mk 13,12 Es wird aber ein Bruder den
andern zum Tode überliefern und der Vater das Kind, und Kinder werden sich
wider die Eltern erheben und werden sie zum Tode bringen

Mk 13,13 und ihr werdet von jedermann
gehaßt sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird
gerettet werden.

In der Mitte der Woche: der Greuel der Verwüstung

Mk 13,14 Wenn ihr aber den Greuel der
Verwüstung da stehen sehet, wo er nicht soll (wer es liest, der merke
darauf!), alsdann fliehe, wer im jüdischen Lande ist, auf die Berge.

Mk 13,15 Wer aber auf dem Dache ist, der
steige nicht hinab und gehe nicht hinein, um etwas aus seinem Hause zu
holen

Mk 13,16 und wer auf dem Felde ist, der
kehre nicht zurück, um sein Kleid zu holen.

Mk 13,17 Wehe aber den Schwangern und den
Säugenden in jenen Tagen!

Mk 13,18 Bittet aber, daß eure Flucht
nicht im Winter geschehe!

Die Grosse Trübsal (die letzte Hälfte der Woche)

Mk 13,19 Denn es wird in jenen Tagen eine
Trübsal sein, dergleichen nicht gewesen ist von Anfang der Schöpfung, die
Gott erschaffen hat, bis jetzt, und wie auch keine mehr sein wird.

Mk 13,20 Und wenn der Herr die Tage nicht
verkürzt hätte, so würde kein Mensch errettet werden

Mk 13,21 Und wenn alsdann jemand zu euch
sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder: Siehe dort, - so glaubet es
nicht.

Mk 13,22 Denn es werden falsche
Christusse und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun,
um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.

Mk 13,23 Ihr aber sehet euch vor! Siehe,
ich habe euch alles vorhergesagt.

Das Wiederkommen Christi auf die Erde am Ende der Trübsal

Mk 13,24 Aber in jenen Tagen, nach jener
Trübsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein
nicht geben,

Mk 13,25 und die Sterne werden vom Himmel
fallen und die Kräfte im Himmel in Bewegung geraten.

Mk 13,26 Und alsdann wird man des
Menschen Sohn in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und
Herrlichkeit.

Mk 13,27 Und dann wird er seine Engel
aussenden und seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, vom Ende der
Erde bis zum Ende des Himmels.

Das Gleichnis vom Feigenbaum

Mk 13,28 Von dem Feigenbaum aber lernet
das Gleichnis: Wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter treibt, so
merket ihr, daß der Sommer nahe ist.

Mk 13,29 Also auch ihr, wenn ihr sehet,
daß dieses geschieht, so merket, daß er nahe ist, vor der Tür.

Mk 13,30 Wahrlich, ich sage euch, dieses
Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.

Mk 13,31 Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.

Wachsamkeit geraten

Mk 13,32 Von jenem Tage aber und der
Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn,
sondern nur der Vater.

Mk 13,33 Sehet zu, wachet und betet! Denn
ihr wisset nicht, wann die Zeit da ist.

Mk 13,34 Es ist wie bei einem Menschen,
der verreiste, sein Haus verließ und seinen Knechten Vollmacht gab, einem
jeden sein Werk, und dem Türhüter befahl, daß er wachen solle: -

Mk 13,35 so wachet nun, denn ihr wisset
nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zur Mitternacht oder
um den Hahnenschrei oder am Morgen

Mk 13,36 auf daß nicht, wenn er
unversehens kommt, er euch schlafend findet.

Mk 13,37 Was ich aber euch sage, das sage
ich allen: Wachet!

Mk-0214

Der Knecht ist gehorsam bis zum Tod

Die jüdischen Autoritäten beschliessen, Jesus zu töten

Mk 14,1 Es war aber
zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote. Und die
Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List
ergreifen und töten könnten

Mk 14,2 denn sie sprachen: Nicht auf das
Fest, damit nicht ein Aufruhr unter dem Volk entsteht!

Jesus wird von Maria in Bethlehem gesalbt

Mk 14,3 Und da er zu Bethanien im Hause
Simons des Aussätzigen war und zu Tische saß, kam ein Weib mit einer
alabasternen Flasche voll Salbe, echter köstlicher Narde, zerbrach die
alabasterne Flasche und goß sie aus auf sein Haupt.

Mk 14,4 Es wurden aber etliche unwillig
bei sich selbst und sprachen: Wozu ist diese Verschwendung der Salbe
geschehen?

Mk 14,5 Man hätte doch diese Salbe um
mehr als dreihundert Denare verkaufen und es den Armen geben können. Und sie
zürnten ihr.

Mk 14,6 Jesus aber sprach: Lasset sie!
Warum bekümmert ihr sie? Sie hat ein edles Werk an mir getan.

Mk 14,7 Denn die Armen habt ihr allezeit
bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun

Mk 14,8 Sie hat getan, was sie
konnte

Mk 14,9 Wahrlich, ich sage euch, wo immer
dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen,
was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

Mk 14,10 Da ging Judas Ischariot, einer
von den Zwölfen, hin zu den Hohenpriestern, um ihn an sie auszuliefern.

Mk 14,11 Als sie das hörten, wurden sie
froh und versprachen ihm Geld zu geben. Und er suchte eine passende
Gelegenheit, um ihn zu verraten.

Vorbereitung für das Passahfest

Mk 14,12 Und am ersten Tage der
ungesäuerten Brote, da man das Passahlamm schlachtete, sprachen seine Jünger
zu ihm: Wo willst du, daß wir hingehen und das Passah zubereiten, damit du es
essen kannst?

Mk 14,13 Und er sendet zwei seiner Jünger
und spricht zu ihnen: Gehet in die Stadt

Mk 14,14 und wo er hineingeht, da
sprechet zum Hausherrn: Der Meister läßt fragen: Wo ist meine Herberge, in
der ich mit meinen Jüngern das Passah essen kann?

Mk 14,15 Und er wird euch einen großen
Saal zeigen, der mit Polstern belegt und gerüstet ist, daselbst bereitet es
für uns zu.

Mk 14,16 Und seine Jünger gingen hin und
kamen in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten
das Passah.

Das letzte Passahmahl

Mk 14,17 Und da es Abend geworden, kam er
mit den Zwölfen.

Mk 14,18 Und als sie zu Tische saßen und
aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir ißt,
wird mich verraten!

Mk 14,19 Da fingen sie an traurig zu
werden und fragten ihn einer nach dem andern: Doch nicht ich?

Mk 14,20 Er aber sprach zu ihnen: Einer
von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel taucht!

Mk 14,21 Des Menschen Sohn geht zwar
dahin, wie von ihm geschrieben steht

Das Abendmahl des Herrn wird eingesetzt

Mk 14,22 Und während sie aßen, nahm Jesus
Brot, lobpreisete, brach und gab es ihnen und sprach: Nehmet, das ist mein
Leib.

Mk 14,23 Und er nahm den Kelch, sagte
Dank und gab ihnen denselben

Mk 14,24 Und er sprach zu ihnen: Das ist
mein Blut des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird.

Mk 14,25 Wahrlich, ich sage euch, ich
werde hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem
Tag, da ich es neu trinken werde im Reiche Gottes.

Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus

Mk 14,26 Und nachdem sie den Lobgesang
gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

Mk 14,27 Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr
werdet euch alle an mir ärgern. Denn es steht geschrieben: «Ich werde den
Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.»

Mk 14,28 Aber nachdem ich auferstanden
bin, will ich euch nach Galiläa vorangehen.

Mk 14,29 Petrus aber sprach zu ihm: Wenn
sich auch alle ärgern werden, doch nicht ich!

Mk 14,30 Und Jesus spricht zu ihm:
Wahrlich, ich sage dir, heute in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht,
wirst du mich dreimal verleugnen!

Mk 14,31 Er aber sagte desto mehr: Wenn
ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Gleicherweise
sprachen aber auch alle.

Der Todeskampf Jesu in dem Garten

Mk 14,32 Und sie kommen in ein Gut,
genannt Gethsemane. Und er spricht zu seinen Jüngern: Bleibet hier sitzen,
bis ich gebetet habe!

Mk 14,33 Und er nahm den Petrus und
Jakobus und Johannes mit sich und fing an zu erschrecken, und ihm graute
sehr.

Mk 14,34 Und er sprach zu ihnen: Meine
Seele ist zutode betrübt

Das erste Gebet

Mk 14,35 Und er ging ein wenig vorwärts,
warf sich auf die Erde und betete, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde an
ihm vorüberginge.

Mk 14,36 Und er sprach: Abba, Vater! Es
ist dir alles möglich

Mk 14,37 Und er kommt und findet sie
schlafend und spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermagst du nicht eine
Stunde zu wachen?

Mk 14,38 Wachet und betet, damit ihr
nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist
schwach.

Das zweite Gebet

Mk 14,39 Und er ging wiederum hin und
betete und sprach dieselben Worte.

Mk 14,40 Und als er zurückkam, fand er
sie wiederum schlafend

Das dritte Gebet

Mk 14,41 Und er kommt zum drittenmal und
spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? - Es ist genug! Die
Stunde ist gekommen! Siehe, des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder
überliefert.

Mk 14,42 Stehet auf, lasset uns gehen!
Siehe, der mich verrät, ist nahe!

Der Verrat und die Gefangennahme Jesu

Mk 14,43 Und alsbald, da er noch redete,
erschien Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern
und Stöcken, von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den
Ältesten.

Mk 14,44 Der Verräter aber hatte ihnen
ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's, den
ergreifet und führet ihn vorsichtig ab!

Mk 14,45 Und als er nun kam, trat er
alsbald auf ihn zu und sprach: Rabbi, - und küßte ihn.

Mk 14,46 Sie aber legten Hand an ihn und
griffen ihn.

Mk 14,47 Einer aber von denen, die dabei
standen, zog das Schwert, schlug den Knecht des obersten Priesters und hieb
ihm ein Ohr ab.

Mk 14,48 Und Jesus hob an und sprach zu
ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken,
um mich zu fangen.

Mk 14,49 Täglich war ich bei euch im
Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht gegriffen. Doch, damit die Schrift
erfüllt würde!

Mk 14,50 Da verließen ihn alle und
flohen.

Mk 14,51 Und ein Jüngling folgte ihm, der
ein Leinengewand auf dem bloßen Leibe trug

Mk 14,52 er aber ließ das Leinengewand
fahren und entfloh nackt.

Jesus wird vor den Hohenpriester und den Hohen Rat gebracht

Mk 14,53 Und sie führten Jesus ab zum
Hohenpriester

Mk 14,54 Und Petrus folgte ihm von ferne
bis hinein in den Hof des Hohenpriesters

Mk 14,55 Die Hohenpriester aber und der
ganze Hohe Rat suchten Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen

Mk 14,56 Denn obgleich viele falsches
Zeugnis wider ihn ablegten, so stimmten die Zeugnisse doch nicht
überein.

Mk 14,57 Und es standen etliche auf,
legten falsches Zeugnis wider ihn ab und sprachen:

Mk 14,58 Wir haben ihn sagen hören: Ich
will diesen mit Händen gemachten Tempel zerstören und in drei Tagen einen
andern aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist.

Mk 14,59 Aber auch so war ihr Zeugnis
nicht übereinstimmend.

Mk 14,60 Und der Hohepriester stand auf,
trat in die Mitte, fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts auf das, was
diese wider dich zeugen?

Mk 14,61 Er aber schwieg und antwortete
nichts. Wiederum fragte ihn der Hohepriester und sprach zu ihm: Bist du der
Christus, der Sohn des Hochgelobten?

Mk 14,62 Jesus aber sprach: Ich
bin's

Mk 14,63 Da zerriß der Hohepriester seine
Kleider und sagte: Was bedürfen wir weiter Zeugen?

Mk 14,64 Ihr habt die Lästerung gehört.
Was dünkt euch? Sie urteilten alle, er sei des Todes schuldig.

Mk 14,65 Und etliche fingen an, ihn zu
verspeien und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und
zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener nahmen ihn mit Backenstreichen in
Empfang.

Die dreimalige Verleugnung des Petrus

Mk 14,66 Und während Petrus unten im Hofe
war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters.

Mk 14,67 Und als sie Petrus sah, der sich
wärmte, blickte sie ihn an und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem
Nazarener!

Mk 14,68 Er aber leugnete und sprach: Ich
weiß nicht und verstehe auch nicht, was du sagst! Und er ging in den Vorhof
hinaus, und der Hahn krähte.

Mk 14,69 Und als die Magd ihn sah, hob
sie wieder an und sprach zu den Umstehenden: Dieser ist einer von
ihnen!

Mk 14,70 Er aber leugnete wiederum. Und
ein wenig nachher sprachen die Umstehenden abermals zu Petrus: Wahrlich, du
bist einer von ihnen! Denn du bist ein Galiläer, und deine Sprache ist
gleich.

Mk 14,71 Er aber fing an zu fluchen und
zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet!

Mk 14,72 Da krähte alsbald der Hahn zum
zweitenmal

Mk-0215

Der hohe Rat übergibt Jesus an Pilatus

Mk 15,1 Und alsbald
in der Frühe faßten die Hohenpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten
und dem ganzen Hohen Rat einen Beschluß und führten Jesus gebunden hin und
überantworteten ihn dem Pilatus.

Mk 15,2 Und Pilatus fragte ihn: Bist du
der König der Juden? Er antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es!

Mk 15,3 Und die Hohenpriester brachten
viele Anklagen wider ihn vor.

Mk 15,4 Pilatus aber fragte ihn abermal
und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie vieles sie gegen dich
vorbringen!

Mk 15,5 Jesus aber antwortete nichts
mehr, so daß sich Pilatus verwunderte.

Jesus oder Barabbas?

Mk 15,6 Aber auf das Fest pflegte er
ihnen einen Gefangenen loszugeben, welchen sie begehrten.

Mk 15,7 Es lag aber ein gewisser Barabbas
gefangen samt den Aufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen
hatten.

Mk 15,8 Und das Volk zog hinauf und fing
an zu verlangen, [daß er täte,] wie er ihnen allezeit getan.

Mk 15,9 Pilatus aber antwortete ihnen und
sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden freigebe?

Mk 15,10 Denn er wußte, daß die
Hohenpriester ihn aus Neid überantwortet hatten.

Mk 15,11 Aber die Hohenpriester wiegelten
das Volk auf, daß er ihnen lieber den Barabbas losgeben solle.

Mk 15,12 Pilatus antwortete und sprach
wiederum zu ihnen: Was wollt ihr nun, daß ich mit dem tue, welchen ihr König
der Juden nennet?

Mk 15,13 Sie aber schrieen wiederum:
Kreuzige ihn!

Mk 15,14 Pilatus sprach zu ihnen: Was hat
er denn Böses getan? Sie aber schrieen noch viel mehr: Kreuzige ihn!

Mk 15,15 Da nun Pilatus das Volk
befriedigen wollte, gab er ihnen den Barabbas los und überantwortete Jesus,
nachdem er ihn hatte geißeln lassen, daß er gekreuzigt werde.

Jesus wird mit Dornen gekrönt

Mk 15,16 Die Kriegsknechte aber führten
ihn hinein in den Hof, das ist das Amthaus, und riefen die ganze Rotte
zusammen,

Mk 15,17 legten ihm einen Purpur um,
flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf.

Mk 15,18 Und sie fingen an, ihn zu
begrüßen: Sei gegrüßt, König der Juden!

Mk 15,19 Und schlugen sein Haupt mit
einem Rohr, spieen ihn an, beugten die Knie und fielen vor ihm nieder.

Mk 15,20 Und nachdem sie ihn verspottet
hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und legten ihm seine eigenen Kleider an
und führten ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen.

Mk 15,21 Und sie zwangen einen
Vorübergehenden, der vom Felde kam, Simon von Kyrene, den Vater von Alexander
und Rufus, ihm das Kreuz zu tragen.

Mk 15,22 Und sie brachten ihn auf den
Platz Golgatha (das heißt übersetzt Schädelstätte).

Mk 15,23 Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu
trinken, aber er nahm ihn nicht.

Mk 15,24 Und nachdem sie ihn gekreuzigt
hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was ein jeder
bekommen sollte.

Jesus wird gekreuzigt

Mk 15,25 Es war aber die dritte Stunde,
als sie ihn kreuzigten.

Mk 15,26 Und die Überschrift, welche
seine Schuld anzeigte, lautete also: Der König der Juden.

Mk 15,27 Und mit ihm kreuzigten sie zwei
Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken.

Mk 15,28 Da wurde die Schrift erfüllt,
die da spricht: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.»

Mk 15,29 Und die Vorübergehenden
lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und sprachen:

Mk 15,30 Ha, der du den Tempel zerstörst
und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst und steige vom Kreuz herab!

Mk 15,31 Gleicherweise spotteten auch die
Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andern
hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.

Mk 15,32 Der Christus, der König Israels,
steige nun vom Kreuze herab, auf daß wir sehen und glauben! Auch die, welche
mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.

Mk 15,33 Als aber die sechste Stunde kam,
brach eine Finsternis herein über das ganze Land bis zur neunten
Stunde.

Mk 15,34 Und um die neunte Stunde rief
Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt:
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Mk 15,35 Und etliche der Umstehenden, die
es hörten, sprachen: Siehe, er ruft den Elia!

Mk 15,36 Einer aber lief und füllte einen
Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, tränkte ihn und sprach: Halt!
laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen!

Mk 15,37 Jesus aber stieß einen lauten
Schrei aus und verschied.

Mk 15,38 Und der Vorhang im Tempel riß
entzwei, von obenan bis untenaus.

Mk 15,39 Als aber der Hauptmann, der ihm
gegenüberstand, sah, daß er auf solche Weise verschied, sprach er:
Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!

Mk 15,40 Es sahen aber auch Frauen von
ferne zu, unter ihnen auch Maria Magdalena und Maria, des jüngern Jakobus und
Joses Mutter, und Salome,

Mk 15,41 die ihm, als er in Galiläa war,
nachgefolgt waren und ihm gedient hatten, auch viele andere, die mit ihm nach
Jerusalem hinaufgezogen waren.

Jesus wird begraben

Mk 15,42 Und da es schon Abend geworden
(es war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbat),

Mk 15,43 kam Joseph von Arimathia, ein
angesehener Ratsherr, der auch selbst auf das Reich Gottes wartete

Mk 15,44 Pilatus aber wunderte sich, daß
er schon gestorben sein sollte, und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er
schon lange gestorben sei.

Mk 15,45 Und als er es von dem Hauptmann
erfahren, schenkte er dem Joseph den Leichnam.

Mk 15,46 Und dieser kaufte Leinwand, nahm
ihn herab, wickelte ihn in die Leinwand und legte ihn in eine Gruft, die in
einen Felsen gehauen war, und wälzte einen Stein vor den Eingang der
Gruft.

Mk 15,47 Maria Magdalena aber und Maria,
Joses' Mutter, sahen zu, wo er hingelegt wurde.

Mk-0216

 

Die Auferstehung und die Auffahrt des siegreichen Knechtes

Die Auferstehung Christi und die Ereignisse dieses Tages

Mk 16,1 Und als der
Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter,
und Salome Spezereien, um hinzugehen und ihn zu salben.

Mk 16,2 Und sehr früh am ersten Tage der
Woche kamen sie zur Gruft, als die Sonne aufging.

Mk 16,3 Und sie sagten zueinander: Wer
wälzt uns den Stein von dem Eingang der Gruft?

Mk 16,4 Und als sie aufblickten, sahen
sie, daß der Stein weggewälzt war. Er war nämlich sehr groß.

Mk 16,5 Und sie gingen in die Gruft
hinein und sahen einen Jüngling zur Rechten sitzen, bekleidet mit einem
langen, weißen Gewand

Mk 16,6 Er aber spricht zu ihnen:
Erschrecket nicht! Ihr suchet Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten

Mk 16,7 Aber gehet hin, saget seinen
Jüngern und dem Petrus, er gehe euch voran nach Galiläa. Daselbst werdet ihr
ihn sehen, wie er euch gesagt hat.

Mk 16,8 Und sie gingen hinaus und flohen
von der Gruft

Mk 16,9 Als er aber früh am ersten Tage
der Woche auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von
welcher er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.

Mk 16,10 Diese ging hin und verkündigte
es denen, die mit ihm gewesen waren, welche trauerten und weinten.

Mk 16,11 Und als diese hörten, daß er
lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht.

Mk 16,12 Darnach offenbarte er sich
zweien von ihnen auf dem Wege in einer andern Gestalt, da sie sich aufs Land
begaben.

Mk 16,13 Und diese gingen hin und
verkündigten es den übrigen

Mk 16,14 Nachher offenbarte er sich den
Elfen selbst, als sie zu Tische saßen, und schalt ihren Unglauben und ihres
Herzens Härtigkeit, daß sie denen, die ihn auferstanden gesehen hatten, nicht
geglaubt hätten.

Der Auftrag Christi an die Elf

Mk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Gehet
hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung!

Mk 16,16 Wer glaubt und getauft wird,
soll gerettet werden

Mk 16,17 Diese Zeichen aber werden die,
welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit
neuen Zungen reden,

Mk 16,18 Schlangen aufheben, und wenn sie
etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden

Die Himmelfahrt

Mk 16,19 Der Herr nun, nachdem er mit
ihnen geredet hatte, ward aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur
Rechten Gottes.

Mk 16,20 Sie aber gingen aus und
predigten allenthalben; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen

Mt-0101

Die Einführung des Königs: Geschlechtsregister, Geburt und frühes Leben

Das Geschlechtsregister Jesu durch Salomo und seinen Pflegevater Joseph

Mt 1,1
Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes
Abrahams.

Mt 1,2 Abraham zeugte den Isaak, Isaak
zeugte den Jakob, Jakob zeugte den Juda und seine Brüder,

Mt 1,3 Juda zeugte den Phares und den
Zara mit der Tamar, Phares zeugte den Esrom, Esrom zeugte den Aram,

Mt 1,4 Aram zeugte den Aminadab, Aminadab
zeugte den Nahasson, Nahasson zeugte den Salmon,

Mt 1,5 Salmon zeugte den Boas mit der
Rahab, Boas zeugte den Obed mit der Ruth, Obed zeugte den Jesse,

Mt 1,6 Jesse zeugte den König David. Der
König David zeugte den Salomo mit dem Weibe Urias,

Mt 1,7 Salomo zeugte den Rehabeam,
Rehabeam zeugte den Abia, Abia zeugte den Asa,

Mt 1,8 Asa zeugte den Josaphat, Josaphat
zeugte den Joram, Joram zeugte den Usia,

Mt 1,9 Usia zeugte den Jotam, Jotam
zeugte den Ahas, Ahas zeugte den Hiskia,

Mt 1,10 Hiskia zeugte den Manasse,
Manasse zeugte den Amon, Amon zeugte den Josia,

Mt 1,11 Josia zeugte den Jechonja und
dessen Brüder, zur Zeit der Übersiedelung nach Babylon.

Mt 1,12 Nach der Übersiedelung nach
Babylon zeugte Jechonia den Salatiel. Salatiel zeugte den Serubbabel,

Mt 1,13 Serubbabel zeugte den Abiud,
Abiud zeugte den Eliakim, Eliakim zeugte den Azor,

Mt 1,14 Azor zeugte den Sadok, Sadok
zeugte den Achim, Achim zeugte den Eliud,

Mt 1,15 Eliud zeugte den Eleazar, Eleazar
zeugte den Mattan, Mattan zeugte den Jakob,

Mt 1,16 Jakob zeugte den Joseph, den Mann
der Maria, von welcher geboren ist Jesus, der genannt wird Christus.

Mt 1,17 So sind es nun von Abraham bis
auf David insgesamt vierzehn Glieder

Die Empfängnis und die Geburt Jesu

Mt 1,18 Die Geburt Jesu Christi aber war
also: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie
zusammenkamen, erfand sich's, daß sie empfangen hatte vom heiligen
Geist.

Mt 1,19 Aber Joseph, ihr Mann, der
gerecht war und sie doch nicht an den Pranger stellen wollte, gedachte sie
heimlich zu entlassen.

Mt 1,20 Während er aber solches im Sinne
hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach:
Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu
nehmen

Mt 1,21 Sie wird aber einen Sohn gebären,
und du sollst ihm den Namen Jesus geben

Mt 1,22 Dieses alles aber ist geschehen,
auf daß erfüllt würde, was von dem Herrn gesagt ist durch den Propheten, der
da spricht:

Mt 1,23 «Siehe, die Jungfrau wird
empfangen und einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Emmanuel
geben

Mt 1,24 Als nun Joseph vom Schlaf
erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen, und nahm sein Weib zu
sich

Mt 1,25 und erkannte sie nicht, bis sie
den Sohn geboren hatte

Mt-0102

Der Besuch der Weisen aus dem Morgenland

 

Mt 2,1 Als nun Jesus
geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, in den Tagen des Königs Herodes,
siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen:

Mt 2,2 Wo ist der neugeborene König der
Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen,
ihn anzubeten.

Mt 2,3 Da das der König Herodes hörte,
erschrak er und ganz Jerusalem mit ihm.

Mt 2,4 Und er berief alle Hohenpriester
und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und erfragte von ihnen, wo der
Christus geboren werden sollte.

Mt 2,5 Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem
im jüdischen Lande

Mt 2,6 «Und du, Bethlehem im Lande Juda,
bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas

Mt 2,7 Da berief Herodes die Weisen
heimlich und erkundigte sich bei ihnen genau nach der Zeit, wann der Stern
erschienen wäre,

Mt 2,8 und sandte sie nach Bethlehem und
sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein. Und wenn ihr es
gefunden habt, so tut mir's kund, auf daß auch ich komme und es anbete.

Mt 2,9 Und als sie den König gehört,
zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen, ging vor
ihnen her, bis er kam und über dem Orte stillstand, wo das Kindlein
war.

Mt 2,10 Da sie nun den Stern sahen,
wurden sie sehr hoch erfreut

Mt 2,11 und gingen in das Haus hinein und
fanden das Kindlein samt Maria, seiner Mutter. Und sie fielen nieder, beteten
es an, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben, Gold, Weihrauch und
Myrrhen.

Mt 2,12 Und da sie im Traum angewiesen
wurden, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, entwichen sie auf einem
andern Wege in ihr Land.

Die Flucht nach Ägypten

Mt 2,13 Als sie aber entwichen waren,
siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Steh
auf, nimm das Kindlein und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und bleibe
dort, bis ich es dir sage

Mt 2,14 Da stand er auf, nahm das
Kindlein und seine Mutter des Nachts und entwich nach Ägypten.

Mt 2,15 Und er blieb dort bis zum Tode
des Herodes, auf daß erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesagt
ist, der da spricht: «Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.»

Herodes ermordet unschuldige Kinder

Mt 2,16 Da sich nun Herodes von den
Weisen betrogen sah, ward er sehr zornig, sandte hin und ließ alle Knäblein
töten, die zu Bethlehem und in allen ihren Grenzen waren, von zwei Jahren und
darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundigt hatte.

Mt 2,17 Da ward erfüllt, was durch
Jeremia gesagt ist, den Propheten, der da spricht:

Mt 2,18 «Eine Stimme ist zu Rama gehört
worden, viel Weinen und Klagen

Die Rückkehr aus Ägypten nach Nazareth

Mt 2,19 Als aber Herodes gestorben war,
siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph in Ägypten im Traum

Mt 2,20 und spricht: Steh auf, nimm das
Kindlein und seine Mutter zu dir und ziehe in das Land Israel

Mt 2,21 Da stand er auf, nahm das
Kindlein und seine Mutter zu sich und ging in das Land Israel.

Mt 2,22 Als er aber hörte, daß Archelaus
anstatt seines Vaters Herodes über Judäa regierte, fürchtete er sich, dahin
zu gehen. Und auf eine Anweisung hin, die er im Traume erhielt, entwich er in
die Gegend des galiläischen Landes.

Mt 2,23 Und dort angekommen, ließ er sich
nieder in einer Stadt namens Nazareth

Mt-0103

Der Dienst Johannes des Täufers

Mt 3,1 In jenen Tagen
aber erscheint Johannes der Täufer und predigt in der Wüste des jüdischen
Landes

Mt 3,2 und spricht: Tut Buße, denn das
Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Mt 3,3 Das ist der, von welchem gesagt
ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: «Eine Stimme ruft in der
Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet seine Pfade eben!»

Mt 3,4 Er aber, Johannes, hatte ein Kleid
von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden

Mt 3,5 Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und
ganz Judäa und die ganze umliegende Landschaft des Jordan,

Mt 3,6 und es wurden von ihm getauft im
Jordan, die ihre Sünden bekannten.

Mt 3,7 Als er aber viele von den
Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen:
Schlangenbrut, wer hat euch unterwiesen, dem zukünftigen Zorn zu
entfliehen?

Mt 3,8 So bringet nun Frucht, die der
Buße würdig ist!

Mt 3,9 Und denket nicht bei euch selbst,
sagen zu können: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch, Gott vermag
dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken.

Mt 3,10 Es ist aber schon die Axt an die
Wurzel der Bäume gelegt. Ein jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt,
wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

Mt 3,11 Ich taufe euch mit Wasser zur
Buße

Mt 3,12 Er hat die Wurfschaufel in seiner
Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune
sammeln

Die Taufe Jesu

Mt 3,13 Da kommt Jesus aus Galiläa an den
Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.

Mt 3,14 Er aber wehrte es ihm und sprach:
Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?

Mt 3,15 Jesus aber antwortete und sprach
zu ihm: Laß es jetzt zu

Mt 3,16 Und da Jesus getauft war, stieg
er alsbald aus dem Wasser

Mt 3,17 Und siehe, eine Stimme [kam] vom
Himmel, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen
habe!

[kam] vom
Himmel, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen
habe! 

Mt-0104

Die Versuchung Jesu

Mt 4,1 Darauf ward
Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er vom Teufel versucht
würde.

Mt 4,2 Und als er vierzig Tage und
vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn hernach.

Mt 4,3 Und der Versucher trat zu ihm und
sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden!

Mt 4,4 Er aber antwortete und sprach: Es
steht geschrieben: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem
jeden Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.»

Mt 4,5 Darauf nimmt ihn der Teufel mit
sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels

Mt 4,6 und spricht zu ihm: Bist du Gottes
Sohn, so wirf dich hinab

Mt 4,7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum
steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.»

Mt 4,8 Wiederum nimmt ihn der Teufel mit
auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre
Herrlichkeit

Mt 4,9 und spricht zu ihm: Dieses alles
will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.

Mt 4,10 Da spricht Jesus zu ihm: Hebe
dich weg von mir, Satan! Denn es steht geschrieben: «Du sollst den Herrn,
deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!»

Mt 4,11 Da verließ ihn der Teufel

Jesus beginnt Seinen öffentlichen Dienst

Mt 4,12 Als aber Jesus hörte, daß
Johannes gefangengesetzt worden war, entwich er nach Galiläa.

Mt 4,13 Und er verließ Nazareth, kam und
ließ sich zu Kapernaum nieder, das am Meere liegt, im Gebiet von Sebulon und
Naphtali

Mt 4,14 auf daß erfüllt würde, was durch
Jesaja gesagt ist, den Propheten, der da spricht:

Mt 4,15 «Das Land Sebulon und das Land
Naphtali, am Wege des Meeres, jenseits des Jordan, das Galiläa der
Heiden,

Mt 4,16 das Volk, das in der Finsternis
saß, hat ein großes Licht gesehen, und die da saßen im Lande und Schatten des
Todes, denen ist ein Licht aufgegangen.»

Mt 4,17 Von da an begann Jesus zu
predigen und zu sprechen: Tut Buße

Die ersten Jünger Jesu

Mt 4,18 Als er aber am galiläischen Meere
wandelte, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und dessen Bruder
Andreas

Mt 4,19 Und er spricht zu ihnen: Folget
mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen!

Mt 4,20 Und sie verließen alsbald die
Netze und folgten ihm nach.

Mt 4,21 Und als er von da weiterging, sah
er in einem Schiffe zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und
dessen Bruder Johannes, mit ihrem Vater Zebedäus ihre Netze flicken

Mt 4,22 Da verließen sie alsbald das
Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.

Der frühe Dienst in Galiläa

Mt 4,23 Und Jesus durchzog ganz Galiläa,
lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und
heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk.

Mt 4,24 Und sein Ruf verbreitete sich in
ganz Syrien

Mt 4,25 Und es folgte ihm eine große
Volksmenge nach aus Galiläa und aus dem Gebiet der Zehn-Städte und aus
Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordan.

Mt-0105

 

Die Grundsätze der Regierung des Königs: die Bergpredigt

Die Bergpredigt : die Seligpreisungen

Mt 5,1 Als er aber
die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg

Mt 5,2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte
sie und sprach:

Mt 5,3 Selig sind die geistlich
Armen

Mt 5,4 Selig sind die Trauernden

Mt 5,5 Selig sind die Sanftmütigen

Mt 5,6 Selig sind, die nach der
Gerechtigkeit hungern und dürsten

Mt 5,7 Selig sind die Barmherzigen

Mt 5,8 Selig sind, die reines Herzens
sind

Mt 5,9 Selig sind die Friedfertigen

Mt 5,10 Selig sind, die um der
Gerechtigkeit willen verfolgt werden

Mt 5,11 Selig seid ihr, wenn sie euch
schmähen und verfolgen und lügnerisch allerlei Arges wider euch reden um
meinetwillen!

Mt 5,12 Freuet euch und frohlocket

Die Vergleiche

Mt 5,13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn
aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt
zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten
werde.

Mt 5,14 Ihr seid das Licht der Welt. Es
kann eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen bleiben.

Mt 5,15 Man zündet auch nicht ein Licht
an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, so leuchtet es
allen, die im Hause sind.

Mt 5,16 So soll euer Licht leuchten vor
den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel
preisen.

Mt 5,17 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich
gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich bin nicht
gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Die Beziehung Christi zum Gesetz

Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch, bis
daß Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Jota noch ein einziges
Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

Mt 5,19 Wer nun eines von diesen
kleinsten Geboten auflöst und die Leute also lehrt, der wird der Kleinste
heißen im Himmelreich, wer sie aber tut und lehrt, der wird groß heißen im
Himmelreich.

Mt 5,20 Denn ich sage euch: Wenn eure
Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft,
so werdet ihr gar nicht in das Himmelreich eingehen!

Zuerst Versöhnung, dann Opfer

Mt 5,21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten
gesagt ist: «Du sollst nicht töten»

Mt 5,22 Ich aber sage euch: Jeder, der
seinem Bruder zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem
Bruder sagt: Raka! der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du
Narr! der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.

Mt 5,23 Wenn du nun deine Gabe zum Altar
bringst und daselbst eingedenk wirst, daß dein Bruder etwas wider dich
habe,

Mt 5,24 so laß deine Gabe dort vor dem
Altar und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder und alsdann komm
und opfere deine Gabe.

Mt 5,25 Sei deinem Widersacher bald
geneigt, während du noch mit ihm auf dem Wege bist

Mt 5,26 Wahrlich, ich sage dir, du wirst
von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast!

Lust, Ehebruch und Ehescheidung

Mt 5,27 Ihr habt gehört, daß zu den Alten
gesagt ist: «Du sollst nicht ehebrechen!»

Mt 5,28 Ich aber sage euch: Wer ein Weib
ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr
begangen.

Mt 5,29 Wenn dir aber dein rechtes Auge
ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir. Denn es ist
besser für dich, daß eins deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer
Leib in die Hölle geworfen werde.

Mt 5,30 Und wenn deine rechte Hand für
dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir. Denn es
ist besser für dich, daß eins deiner Glieder verloren gehe, als daß dein
ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.

Mt 5,31 Es ist auch gesagt: «Wer sich von
seiner Frau scheidet, der gebe ihr einen Scheidebrief.»

Mt 5,32 Ich aber sage euch: Wer sich von
seiner Frau scheidet, ausgenommen wegen Unzucht, der macht, daß sie die Ehe
bricht. Und wer eine Geschiedene zur Ehe nimmt, der bricht die Ehe.

Meineid und Rache verboten

Mt 5,33 Wiederum habt ihr gehört, daß zu
den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht falsch schwören

Mt 5,34 Ich aber sage euch, daß ihr
überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes
Thron,

Mt 5,35 noch bei der Erde, denn sie ist
seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs
Stadt.

Mt 5,36 Auch bei deinem Haupte sollst du
nicht schwören

Mt 5,37 Es sei aber eure Rede: Ja, ja!
Nein, nein! Was darüber ist, das ist vom Bösen.

Mt 5,38 Ihr habt gehört, daß gesagt ist:
«Auge um Auge und Zahn um Zahn!»

Mt 5,39 Ich aber sage euch: Ihr sollt dem
Bösen nicht widerstehen

Mt 5,40 und wer mit dir rechten und
deinen Rock nehmen will, dem laß auch den Mantel

Mt 5,41 und wenn dich jemand eine Meile
weit zu gehen nötigt, so gehe mit ihm zwei.

Mt 5,42 Gib dem, der dich bittet, und
wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will.

Die Liebe zu den Feinden befohlen

Mt 5,43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist:
«Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen!»

Mt 5,44 Ich aber sage euch: Liebet eure
Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet
für die, so euch beleidigen und verfolgen

Mt 5,45 auf daß ihr Kinder eures Vaters
im Himmel seid. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt
regnen über Gerechte und Ungerechte.

Mt 5,46 Denn wenn ihr die liebt, die euch
lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht die Zöllner dasselbe?

Mt 5,47 Und wenn ihr nur eure Brüder
grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die Heiden ebenso?

Mt 5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein,
gleichwie euer himmlischer Vater vollkommen ist!

Mt-0106

Warnung vor religiöser Schau

Mt 6,1 Habet acht,
daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten übet, um von ihnen gesehen zu
werden

Mt 6,2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst
du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler in den Synagogen und
auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage
euch, sie haben ihren Lohn dahin.

Mt 6,3 Wenn du aber Almosen gibst, so
soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,

Mt 6,4 damit dein Almosen im Verborgenen
sei. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten
öffentlich.

Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr
nicht sein wie die Heuchler

Mt 6,6 Du aber, wenn du betest, geh in
dein Kämmerlein und schließ deine Türe zu und bete zu deinem Vater im
Verborgenen

Mt 6,7 Und wenn ihr betet, sollt ihr
nicht plappern wie die Heiden

Mt 6,8 Darum sollt ihr ihnen nicht
gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet.

Unterweisung im Gebet

Mt 6,9 So sollt ihr nun also beten: Unser
Vater, der du bist in dem Himmel! Geheiligt werde dein Name.

Mt 6,10 Es komme dein Reich. Dein Wille
geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.

Mt 6,11 Gib uns heute unser tägliches
Brot.

Mt 6,12 Und vergib uns unsere Schulden,
wie auch wir vergeben unsern Schuldnern.

Mt 6,13 Und führe uns nicht in
Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. [Denn dein ist das Reich und
die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.] -

Mt 6,14 Denn wenn ihr den Menschen ihre
Fehler vergebet, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben.

Mt 6,15 Wenn ihr aber den Menschen ihre
Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht
vergeben.

Mt 6,16 Wenn ihr aber fastet, sollt ihr
nicht finster dreinsehen wie die Heuchler

Mt 6,17 Du aber, wenn du fastest, so
salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht,

Mt 6,18 damit es nicht von den Leuten
bemerkt werde, daß du fastest, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen
ist

Schätze im Himmel

Mt 6,19 Ihr sollt euch nicht Schätze
sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen, und wo die Diebe
nachgraben und stehlen.

Mt 6,20 Sammelt euch aber Schätze im
Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen, und wo die Diebe nicht
nachgraben und stehlen.

Mt 6,21 Denn wo dein Schatz ist, da wird
auch dein Herz sein.

Mt 6,22 Das Auge ist des Leibes Leuchte.
Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.

Mt 6,23 Wenn aber dein Auge verdorben
ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir
Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!

Mt 6,24 Niemand kann zwei Herren
dienen

Das Heilmittel gegen Sorgen

Mt 6,25 Darum sage ich euch: Sorget euch
nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren
Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der
Leib mehr als die Kleidung?

Mt 6,26 Sehet die Vögel des Himmels an!
Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen

Mt 6,27 Wer aber von euch kann durch sein
Sorgen zu seiner Länge eine einzige Elle hinzusetzen?

Mt 6,28 Und warum sorgt ihr euch um die
Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen. Sie arbeiten
nicht und spinnen nicht

Mt 6,29 ich sage euch aber, daß auch
Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie deren
eine.

Mt 6,30 Wenn nun Gott das Gras des
Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet,
wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?

Mt 6,31 Darum sollt ihr nicht sorgen und
sagen: Was werden wir essen, oder was werden wir trinken, oder womit werden
wir uns kleiden?

Mt 6,32 Denn nach allen diesen Dingen
trachten die Heiden

Mt 6,33 Trachtet aber zuerst nach dem
Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles
hinzugelegt werden.

Mt 6,34 Darum sollt ihr euch nicht sorgen
um den andern Morgen

Mt-0107

Ungerechtes Richten verboten

Mt 7,1 Richtet nicht,
damit ihr nicht gerichtet werdet!

Mt 7,2 Denn mit welchem Gericht ihr
richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch
gemessen werden.

Mt 7,3 Was siehst du aber den Splitter in
deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?

Mt 7,4 Oder wie kannst du zu deinem
Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, - und
siehe, der Balken ist in deinem Auge?

Mt 7,5 Du Heuchler, ziehe zuerst den
Balken aus deinem Auge und dann siehe zu, wie du den Splitter aus deines
Bruders Auge ziehest!

Mt 7,6 Gebet das Heilige nicht den Hunden
und werfet eure Perlen nicht vor die Schweine, damit sie dieselben nicht mit
ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.

Ermutigung zum Gebet

Mt 7,7 Bittet, so wird euch gegeben

Mt 7,8 Denn jeder, der bittet,
empfängt

Mt 7,9 Oder ist unter euch ein Mensch,
der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gäbe,

Mt 7,10 oder, wenn er um einen Fisch
bittet, er ihm eine Schlange gäbe?

Mt 7,11 Wenn nun ihr, die ihr arg seid,
euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird euer Vater im
Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten! -

Die goldene Regel

Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, daß die
Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso

Zwei entgegengesetzte Wege

Mt 7,13 Gehet ein durch die enge Pforte.
Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der ins Verderben führt, und
viele sind es, die da hineingehen.

Mt 7,14 Aber die Pforte ist eng, und der
Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn
finden!

Falsche und wahre Lehrer

Mt 7,15 Hütet euch aber vor den falschen
Propheten, welche in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende
Wölfe sind.

Mt 7,16 An ihren Früchten sollt ihr sie
erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln?

Mt 7,17 So bringt ein jeder gute Baum
gute Früchte, der faule Baum aber bringt schlechte Früchte.

Mt 7,18 Ein guter Baum kann nicht
schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte
bringen.

Mt 7,19 Ein jeder Baum, der nicht gute
Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

Mt 7,20 Darum sollt ihr sie an ihren
Früchten erkennen.

Falsche Bekenner

Mt 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt:
«Herr, Herr», wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines
Vaters im Himmel tut.

Mt 7,22 Viele werden an jenem Tage zu mir
sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem
Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Taten vollbracht?

Mt 7,23 Und dann werde ich ihnen
bezeugen: Ich habe euch nie gekannt

Das Gleichnis von zwei Bauleuten und zwei Fundamenten

Mt 7,24 Ein jeder nun, der diese meine
Worte hört und sie tut, ist einem klugen Manne zu vergleichen, der sein Haus
auf den Felsen baute.

Mt 7,25 Als nun der Platzregen fiel und
die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, fiel
es nicht

Mt 7,26 Und ein jeder, der diese meine
Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Manne gleich sein, der
sein Haus auf den Sand baute.

Mt 7,27 Als nun der Platzregen fiel und
die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, da
fiel es, und sein Fall war groß.

Die Wirkung der Rede auf die Hörer

Mt 7,28 Und es begab sich, als Jesus
diese Rede beendet hatte, entsetzte sich das Volk über seine Lehre.

Mt 7,29 Denn er lehrte sie wie einer, der
Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

Mt-0108

Die Autorität des Königs geoffenbart und verworfen

Jesus reinigt einen Aussätzigen

Mt 8,1 Als er aber
von dem Berge herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach.

Mt 8,2 Und siehe, ein Aussätziger kam,
fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich
reinigen.

Mt 8,3 Und Jesus streckte die Hand aus,
rührte ihn an und sprach: Ich will

Mt 8,4 Und Jesus spricht zu ihm: Siehe
zu, daß du es niemand sagest

Jesus heilt den Knecht eines Hauptmannes

Mt 8,5 Als er aber nach Kapernaum kam,
trat ein Hauptmann zu ihm, bat ihn

Mt 8,6 und sprach: Herr, mein Knecht
liegt daheim gelähmt darnieder und ist furchtbar geplagt!

Mt 8,7 Und Jesus spricht zu ihm: Ich will
kommen und ihn heilen.

Mt 8,8 Der Hauptmann antwortete und
sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst, sondern
sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden.

Mt 8,9 Denn auch ich bin ein Mensch, der
unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir

Mt 8,10 Als Jesus das hörte, verwunderte
er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch,
bei niemand in Israel habe ich so großen Glauben gefunden!

Mt 8,11 Ich sage euch aber: Viele werden
kommen von Morgen und Abend und werden mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tische
sitzen im Himmelreich

Mt 8,12 aber die Kinder des Reiches
werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden

Mt 8,13 Und Jesus sprach zu dem
Hauptmann: Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht ward
gesund in derselben Stunde.

Die Schwiegermutter des Petrus wird geheilt

Mt 8,14 Und als Jesus in das Haus des
Petrus kam, sah er, daß dessen Schwiegermutter darniederlag und das Fieber
hatte.

Mt 8,15 Und er berührte ihre Hand, und
das Fieber verließ sie, und sie stand auf und diente ihm.

Mt 8,16 Als es aber Abend geworden war,
brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus durchs Wort
und heilte alle Kranken

Mt 8,17 auf daß erfüllt würde, was durch
Jesaja gesagt ist, den Propheten, welcher spricht: «Er hat unsere Gebrechen
weggenommen und die Krankheiten getragen.»

Jüngerschaft wird geprüft

Mt 8,18 ALS aber Jesus die Volksmenge um
sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren.

Mt 8,19 Und ein Schriftgelehrter trat
herzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch
gehst!

Mt 8,20 Und Jesus sprach zu ihm: Die
Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester

Mt 8,21 Ein anderer Jünger sprach zu ihm:
Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben!

Mt 8,22 Jesus aber sprach zu ihm: Folge
mir nach und laß die Toten ihre Toten begraben!

Jesus stillt Wind und Wogen

Mt 8,23 Und er trat in das Schiff, und
seine Jünger folgten ihm nach.

Mt 8,24 Und siehe, es erhob sich ein
großer Sturm auf dem Meere, so daß das Schiff von den Wellen bedeckt
ward

Mt 8,25 Und seine Jünger traten zu ihm,
weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns, wir kommen um!

Mt 8,26 Da sprach er zu ihnen: Was seid
ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf und bedrohte die
Winde und das Meer

Mt 8,27 Die Menschen aber verwunderten
sich und sprachen: Wer ist der, daß ihm auch die Winde und das Meer gehorsam
sind?

Jesus treibt Teufel bei Gadara (oder Gerasa) aus

Mt 8,28 Und als er ans jenseitige Ufer in
die Landschaft der Gadarener kam, liefen ihm zwei Besessene entgegen, die
kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr gefährlich, so daß niemand auf
jener Straße wandern konnte.

Mt 8,29 Und siehe, sie schrieen und
sprachen: Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes? Bist du
hierher gekommen, uns vor der Zeit zu peinigen?

Mt 8,30 Es war aber fern von ihnen eine
große Herde Schweine auf der Weide.

Mt 8,31 Und die Dämonen baten ihn und
sprachen: Wenn du uns austreibst, so sende uns in die Schweineherde!

Mt 8,32 Und er sprach zu ihnen: Fahret
hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweine. Und siehe, die ganze Herde
stürzte sich den Abhang hinunter ins Meer, und sie kamen im Wasser um.

Mt 8,33 Die Hirten aber flohen, gingen in
die Stadt und verkündigten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen
war.

Mt 8,34 Und siehe, die ganze Stadt kam
heraus, Jesus entgegen

Mt-0109

Der Gichtbrüchige wird geheilt

Mt 9,1 Und er trat in
das Schiff, fuhr hinüber und kam in seine Stadt.

Mt 9,2 Und siehe, da brachten sie zu ihm
einen Gelähmten, der auf einem Bette lag. Und als Jesus ihren Glauben sah,
sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir
vergeben!

Mt 9,3 Und siehe, etliche der
Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert!

Mt 9,4 Und da Jesus ihre Gedanken sah,
sprach er: Warum denkt ihr Arges in euren Herzen?

Mt 9,5 Was ist denn leichter zu sagen:
Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und wandle?

Mt 9,6 Damit ihr aber wisset, daß des
Menschen Sohn Macht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sprach er zu dem
Gelähmten -: Steh auf, nimm dein Bett und geh heim!

Mt 9,7 Und er stand auf und ging
heim.

Mt 9,8 Als aber die Volksmenge das sah,
verwunderte sie sich und pries Gott, der solche Macht den Menschen
gegeben.

Die Berufung des Matthäus (Levi)

Mt 9,9 Und als Jesus von da weiter ging,
sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus

Jesus antwortet den Pharisäern

Mt 9,10 Und es begab sich, als er in dem
Hause zu Tische saß, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen mit
Jesus und seinen Jüngern zu Tische.

Mt 9,11 Und als die Pharisäer es sahen,
sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Meister mit den Zöllnern und
Sündern?

Mt 9,12 Er aber, als er es hörte, sprach
zu ihnen: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

Mt 9,13 Gehet aber hin und lernet, was
das sei: «Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer.» Denn ich bin nicht
gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder.

Mt 9,14 Da kamen die Jünger des Johannes
zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer, deine Jünger aber
fasten nicht?

Mt 9,15 Und Jesus sprach zu ihnen: Können
die Hochzeitleute trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden
aber Tage kommen, wo der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann
werden sie fasten.

Das Gleichnis von dem Flicken und den Weinschläuchen

Mt 9,16 Niemand aber setzt einen Lappen
von ungewalktem Tuch auf ein altes Kleid, denn der Lappen reißt von dem
Kleide ab, und der Riß wird ärger.

Mt 9,17 Man faßt auch nicht neuen Wein in
alte Schläuche, sonst zerreißen die Schläuche und der Wein wird verschüttet
und die Schläuche kommen um

Zwei Wunder: Die Tochter des Jairus erweckt und das blutflüssige Weib geheilt

Mt 9,18 Und da er solches mit ihnen
redete, siehe, da kam ein Vorsteher, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine
Tochter ist eben gestorben

Mt 9,19 Und Jesus stand auf und folgte
ihm samt seinen Jüngern.

Mt 9,20 Und siehe, eine Frau, die zwölf
Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines
Kleides an.

Mt 9,21 Denn sie sagte bei sich selbst:
Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so bin ich gerettet!

Mt 9,22 Jesus aber wandte sich um, sah
sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen! Und
das Weib war gerettet von jener Stunde an.

Mt 9,23 Als nun Jesus in das Haus des
Obersten kam und die Pfeifer und das Getümmel sah,

Mt 9,24 sprach er zu ihnen: Entfernet
euch! Denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie
verlachten ihn.

Mt 9,25 Als aber das Volk hinausgetrieben
war, ging er hinein und faßte sie bei der Hand

Mt 9,26 Und das Gerücht hiervon
verbreitete sich in jener ganzen Gegend.

Zwei Blinde und ein Besessener geheilt

Mt 9,27 Und als Jesus von dort
weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrieen und sprachen: Du Sohn
Davids, erbarme dich unser!

Mt 9,28 Als er nun ins Haus kam, traten
die Blinden zu ihm. Und Jesus fragte sie: Glaubt ihr, daß ich solches tun
kann? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!

Mt 9,29 Da rührte er ihre Augen an und
sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben!

Mt 9,30 Und ihre Augen wurden geöffnet.
Und Jesus drohte ihnen ernstlich und sprach: Sehet zu, daß es niemand
erfahre!

Mt 9,31 Sie aber gingen hinaus und
machten ihn in jener ganzen Gegend bekannt.

Mt 9,32 Als sie aber hinausgingen, siehe,
da brachte man einen Menschen zu ihm, der stumm und besessen war.

Mt 9,33 Und nachdem der Dämon
ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und
sprach: Solches ist noch nie in Israel gesehen worden!

Mt 9,34 Die Pharisäer aber sagten: Durch
den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus!

Mt 9,35 UND Jesus durchzog alle Städte
und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, predigte das Evangelium von dem Reich
und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.

Das Mitleid Jesu mit der Menge

Mt 9,36 Als er aber die Volksscharen sah,
jammerten sie ihn, weil sie beraubt und vernachlässigt waren wie Schafe, die
keinen Hirten haben.

Mt 9,37 Da sprach er zu seinen Jüngern:
Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige.

Mt 9,38 Darum bittet den Herrn der Ernte,
daß er Arbeiter in seine Ernte aussende!

Mt-0110

Die zwölf Apostel werden ausgesandt

Mt 10,1 Da rief er
seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister,
sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.

Mt 10,2 Die Namen der zwölf Apostel aber
sind diese: Der erste Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas

Mt 10,3 Philippus und Bartholomäus,
Thomas und Matthäus der Zöllner

Mt 10,4 Simon der Kananäer, und Judas,
der Ischariot, welcher ihn verriet.

Mt 10,5 Diese zwölf sandte Jesus aus,
gebot ihnen und sprach: Begebet euch nicht auf die Straße der Heiden und
betretet keine Stadt der Samariter

Mt 10,6 gehet vielmehr zu den verlorenen
Schafen des Hauses Israel.

Mt 10,7 Gehet aber hin, prediget und
sprechet: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Mt 10,8 Heilet Kranke, weckt Tote auf,
reiniget Aussätzige, treibet Dämonen aus! Umsonst habt ihr es empfangen,
umsonst gebet es!

Mt 10,9 Nehmet weder Gold noch Silber
noch Erz in eure Gürtel,

Mt 10,10 keine Tasche auf den Weg, auch
nicht zwei Röcke, weder Schuhe noch Stab

Mt 10,11 Wo ihr aber in eine Stadt oder
in ein Dorf hineingehet, da erkundiget euch, wer darin würdig sei, und
bleibet dort, bis ihr weiterzieht.

Mt 10,12 Wenn ihr aber in das Haus
eintretet, so grüßet es.

Mt 10,13 Und wenn das Haus würdig ist, so
komme euer Friede über dasselbe. Ist es aber nicht würdig, so soll euer
Friede wieder zu euch zurückkehren.

Mt 10,14 Und wenn euch jemand nicht
aufnehmen, noch eure Rede hören wird, so gehet fort aus diesem Haus oder
dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen!

Mt 10,15 Wahrlich, ich sage euch: Es wird
dem Lande Sodom und Gomorra am Tage des Gerichts erträglicher gehen als
dieser Stadt.

Das Evangelium von dem Königreich wird vor dem Wiederkommen Christi verkündigt werden

Mt 10,16 Siehe, ich sende euch wie Schafe
mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie
die Tauben!

Mt 10,17 Hütet euch aber vor den
Menschen! Denn sie werden euch den Gerichten überliefern, und in ihren
Synagogen werden sie euch geißeln

Mt 10,18 auch vor Fürsten und Könige wird
man euch führen, um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis.

Mt 10,19 Wenn sie euch aber überliefern,
so sorget euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt

Mt 10,20 denn nicht ihr seid es, die da
reden, sondern eures Vaters Geist ist's, der durch euch redet.

Mt 10,21 Es wird aber ein Bruder den
anderen zum Tode überliefern und ein Vater sein Kind

Mt 10,22 Und ihr werdet von jedermann
gehaßt sein um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird
gerettet werden.

Mt 10,23 Wenn sie euch aber in der einen
Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere. Denn wahrlich, ich sage euch, ihr
werdet mit den Städten Israels nicht fertig sein, bis des Menschen Sohn
kommt.

Die Kosten und der Lohn der Jüngerschaft

Mt 10,24 Der Jünger ist nicht über dem
Meister, noch der Knecht über seinem Herrn.

Mt 10,25 Es ist für den Jünger genug, daß
er sei wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausvater
Beelzebul geheißen, wieviel mehr seine Hausgenossen!

Mt 10,26 So fürchtet euch nun nicht vor
ihnen! Denn es ist nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und
nichts verborgen, das man nicht erfahren wird.

Mt 10,27 Was ich euch im Finstern sage,
das redet am Licht, und was ihr ins Ohr höret, das prediget auf den
Dächern.

Mt 10,28 Und fürchtet euch nicht vor
denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen, fürchtet
vielmehr den, welcher Seele und Leib verderben kann in der Hölle.

Mt 10,29 Verkauft man nicht zwei
Sperlinge um einen Pfennig? Und doch fällt keiner derselben auf die Erde ohne
euren Vater.

Mt 10,30 Bei euch aber sind auch die
Haare des Hauptes alle gezählt.

Mt 10,31 Darum fürchtet euch nicht! Ihr
seid mehr wert als viele Sperlinge.

Mt 10,32 Jeder nun, der mich bekennt vor
den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem himmlischen Vater

Mt 10,33 wer mich aber verleugnet vor den
Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem himmlischen Vater.

Mt 10,34 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich
gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen,
Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Mt 10,35 Denn ich bin gekommen, den
Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und
die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter

Mt 10,36 und des Menschen Feinde werden
seine eigenen Hausgenossen sein.

Mt 10,37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt
als mich, der ist meiner nicht wert

Mt 10,38 Und wer nicht sein Kreuz nimmt
und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert.

Mt 10,39 Wer sein Leben findet, der wird
es verlieren

Mt 10,40 Wer euch aufnimmt, der nimmt
mich auf

Mt 10,41 Wer einen Propheten aufnimmt,
weil er ein Prophet heißt, der wird den Lohn eines Propheten empfangen

Mt 10,42 und wer einen dieser Geringen
auch nur mit einem Becher kalten Wassers tränkt, weil er ein Jünger heißt,
wahrlich, ich sage euch, der wird seinen Lohn nicht verlieren!

Mt-0111

Jesus preist Johannes den Täufer

Mt 11,1 Und es begab
sich, als Jesus die Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, zog er von
dannen, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.

Mt 11,2 Als aber Johannes im Gefängnis
die Werke Christi vernahm, ließ er ihn durch seine Jünger fragen:

Mt 11,3 Bist du es, der da kommen soll,
oder sollen wir auf einen andern warten?

Mt 11,4 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Gehet hin und verkündiget dem Johannes, was ihr sehet und
höret:

Mt 11,5 Blinde werden sehend, und Lahme
wandeln, Aussätzige werden rein, und Taube hören, Tote stehen auf, und den
Armen wird das Evangelium gepredigt.

Mt 11,6 Und selig ist, wer sich nicht
ärgert an mir!

Mt 11,7 Als aber diese aufbrachen, fing
Jesus an zur Volksmenge zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste
hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde bewegt wird?

Mt 11,8 Oder was seid ihr hinausgegangen
zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die weiche
Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige!

Mt 11,9 Oder was seid ihr hinausgegangen?
Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, einen, der mehr ist als
ein Prophet!

Mt 11,10 Denn dieser ist's, von dem
geschrieben steht: «Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesichte her,
der deinen Weg vor dir bereiten soll.»

Mt 11,11 Wahrlich, ich sage euch, unter
denen, die vom Weibe geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten, als
Johannes der Täufer. Doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als
er.

Mt 11,12 Aber von den Tagen Johannes des
Täufers an bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und die, welche Gewalt
anwenden, reißen es an sich.

Mt 11,13 Denn alle Propheten und das
Gesetz bis auf Johannes haben geweissagt.

Mt 11,14 Und wenn ihr es annehmen wollt:
er ist der Elia, der da kommen soll.

Mt 11,15 Wer Ohren hat zu hören, der
höre!

Mt 11,16 Wem soll ich aber dieses
Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die am Markte sitzen und ihren
Gespielen zurufen

Mt 11,17 und sprechen: Wir haben euch
aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt

Mt 11,18 Denn Johannes ist gekommen, der
aß nicht und trank nicht

Mt 11,19 Des Menschen Sohn ist gekommen,
der ißt und trinkt

Jesus tadelt die Unentschiedenen

Mt 11,20 Da fing er an, die Städte zu
schelten, in welchen die meisten seiner Taten geschehen waren, weil sie nicht
Buße getan.

Mt 11,21 Wehe dir, Chorazin, wehe dir,
Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Sidon die Taten geschehen wären, die bei
euch geschehen sind, so hätten sie längst im Sack und in der Asche Buße
getan.

Mt 11,22 Doch ich sage euch, es wird
Tyrus und Zidon erträglicher gehen am Tage des Gerichts als euch!

Mt 11,23 Und du, Kapernaum, die du bis
zum Himmel erhoben bist, du wirst bis zur Hölle hinabgeworfen werden. Denn
wenn zu Sodom die Taten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es
stünde noch heutzutage!

Mt 11,24 Doch ich sage euch, es wird dem
Lande Sodom erträglicher gehen am Tage des Gerichts als dir!

Die neue Botschaft: persönliche Jüngerschaft

Mt 11,25 Zu jener Zeit hob Jesus an und
sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du solches
den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast!

Mt 11,26 Ja, Vater, denn so ist es
wohlgefällig gewesen vor dir.

Mt 11,27 Alles ist mir von meinem Vater
übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater

Mt 11,28 Kommet her zu mir alle, die ihr
mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!

Mt 11,29 Nehmet auf euch mein Joch und
lernet von mir

Mt 11,30 denn mein Joch ist sanft und
meine Last ist leicht!

Mt-0112

Christus ist der Herr des Sabbats

Mt 12,1 Zu jener Zeit
ging Jesus am Sabbat durch die Saaten

Mt 12,2 Als aber das die Pharisäer sahen,
sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht
erlaubt ist!

Mt 12,3 Er aber sagte zu ihnen: Habt ihr
nicht gelesen, was David tat, als ihn und seine Gefährten hungerte?

Mt 12,4 Wie er in das Haus Gottes
hineinging und sie die Schaubrote aßen, welche weder er noch seine Gefährten
essen durften, sondern allein die Priester?

Mt 12,5 Oder habt ihr nicht im Gesetz
gelesen, daß am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen und doch
ohne Schuld sind?

Mt 12,6 Ich sage euch aber: Hier ist ein
Größerer als der Tempel!

Mt 12,7 Wenn ihr aber wüßtet, was das
heißt: «Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer», so hättet ihr die
Unschuldigen nicht verurteilt.

Mt 12,8 Denn des Menschen Sohn ist Herr
über den Sabbat.

Jesus heilt am Sabbat

Mt 12,9 Und er ging von dort weiter und
kam in ihre Synagoge.

Mt 12,10 Und siehe, da war ein Mensch,
der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am
Sabbat heilen? - damit sie ihn verklagen könnten.

Mt 12,11 Er aber sprach zu ihnen: Welcher
Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube
fällt, es nicht ergreift und herauszieht?

Mt 12,12 Wieviel besser ist nun ein
Mensch, denn ein Schaf! Darum darf man am Sabbat wohl Gutes tun.

Mt 12,13 Dann sprach er zu dem Menschen:
Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde gesund wie die
andere.

Viele Kranke werden geheilt

Mt 12,14 Da gingen die Pharisäer hinaus
und hielten Rat wider ihn, um ihn umzubringen.

Mt 12,15 Jesus aber, da er es merkte, zog
sich von dort zurück

Mt 12,16 Und er gebot ihnen, ihn nicht
offenbar zu machen,

Mt 12,17 damit erfüllt würde, was durch
den Propheten Jesaja gesagt ist:

Mt 12,18 «Siehe, mein Knecht, den ich
erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will
meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Recht
verkündigen.

Mt 12,19 Er wird nicht zanken noch
schreien, und niemand wird auf den Gassen seine Stimme hören.

Mt 12,20 Ein geknicktes Rohr wird er
nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis
daß er das Gericht zum Sieg ausführe.

Mt 12,21 Und die Heiden werden auf seinen
Namen hoffen.»

Mt 12,22 Da wurde ein Besessener zu ihm
gebracht, der blind und stumm war, und er heilte ihn, so daß der Blinde und
Stumme redete und sah.

Mt 12,23 Und alles Volk erstaunte und
sprach: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids?

Die Pharisäer lästern den Heiligen Geist

Mt 12,24 Als aber die Pharisäer es
hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch
Beelzebub, den Obersten der Dämonen!

Mt 12,25 Da aber Jesus ihre Gedanken
merkte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird
veröden, und keine Stadt, kein Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann
bestehen.

Mt 12,26 Wenn nun ein Satan den andern
austreibt, so ist er mit sich selbst uneins. Wie kann dann sein Reich
bestehen?

Mt 12,27 Und wenn ich die Dämonen durch
Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie
eure Richter sein.

Mt 12,28 Wenn ich aber die Dämonen durch
den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch
gekommen.

Mt 12,29 Oder wie kann jemand in das Haus
des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den
Starken bindet? Erst dann kann er sein Haus plündern.

Mt 12,30 Wer nicht mit mir ist, der ist
wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

Die Sünde, die nicht vergeben wird: wenn man dem Satan die Werke des Heiligen Geistes zuschreibt

Mt 12,31 Darum sage ich euch: Jede Sünde
und Lästerung wird den Menschen vergeben werden

Mt 12,32 Und wer ein Wort redet wider des
Menschen Sohn, dem wird vergeben werden

Worte bestimmen das ewige Geschick

Mt 12,33 Entweder pflanzet einen guten
Baum, so wird die Frucht gut, oder pflanzet einen schlechten Baum, so wird
die Frucht schlecht! Denn an der Frucht erkennt man den Baum.

Mt 12,34 Schlangenbrut, wie könnt ihr
Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund
über.

Mt 12,35 Der gute Mensch bringt aus dem
guten Schatze [des Herzens] Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus
seinem bösen Schatze Böses hervor.

Mt 12,36 Ich sage euch aber, daß die
Menschen am Tage des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen
Wort, das sie geredet haben.

Mt 12,37 Denn nach deinen Worten wirst du
gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden.

Das Zeichen des Propheten Jona

Mt 12,38 Da hoben etliche der
Schriftgelehrten und Pharisäer an und sprachen: Meister, wir wollen von dir
ein Zeichen sehen!

Mt 12,39 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht begehrt ein Zeichen

Mt 12,40 Denn gleichwie Jona drei Tage
und drei Nächte im Bauche des Riesenfisches war, also wird des Menschen Sohn
drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde sein.

Mt 12,41 Leute von Ninive werden
auftreten im Gericht wider dieses Geschlecht und werden es verurteilen

Das Zeichen der Königin von Mittag

Mt 12,42 Die Königin von Mittag wird
auftreten im Gerichte wider dieses Geschlecht und wird es verurteilen

Die Wertlosigkeit der Selbsterneuerung

Mt 12,43 Wenn aber der unreine Geist vom
Menschen ausgefahren ist, so durchwandelt er wasserlose Stätten und sucht
Ruhe und findet sie nicht.

Mt 12,44 Dann spricht er: Ich will in
mein Haus zurückkehren, aus welchem ich gegangen bin. Und wenn er kommt,
findet er es leer, gesäubert und geschmückt.

Mt 12,45 Alsdann geht er hin und nimmt
sieben andere Geister mit sich, die schlimmer sind als er

Die neue Verwandtschaft

Mt 12,46 Während er noch zu dem Volke
redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten
mit ihm zu reden.

Mt 12,47 Da sprach einer zu ihm: Siehe,
deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen mit dir zu
reden.

Mt 12,48 Er aber antwortete und sprach zu
dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?

Mt 12,49 Und er streckte seine Hand aus
über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder!

Mt 12,50 Denn wer den Willen tut meines
Vaters im Himmel, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter!

Mt-0113

Der Säemann und das Ackerland

Mt 13,1 An jenem Tage
ging Jesus zum Hause hinaus und setzte sich an das Meer.

Mt 13,2 Und es versammelte sich eine
große Volksmenge zu ihm, so daß er in ein Schiff trat und sich setzte

Mt 13,3 Und er redete zu ihnen vieles in
Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus zu säen.

Mt 13,4 Und indem er säte, fiel etliches
an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.

Mt 13,5 Anderes aber fiel auf den
felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte

Mt 13,6 als aber die Sonne aufging, ward
es verbrannt

Mt 13,7 Anderes aber fiel unter die
Dornen

Mt 13,8 Anderes aber fiel auf gutes
Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig
und etliches dreißigfältig.

Mt 13,9 Wer Ohren hat zu hören, der
höre!

Die persönliche Erklärung für die Jünger

Mt 13,10 Da traten die Jünger herzu und
sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen?

Mt 13,11 Er aber antwortete und sprach:
Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen

Mt 13,12 Denn wer da hat, dem wird
gegeben werden, und er wird Überfluß haben

Mt 13,13 Darum rede ich in Gleichnissen
zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen, und hören und doch nicht hören
und nicht verstehen

Mt 13,14 und es wird an ihnen die
Weissagung des Jesaja erfüllt, welche also lautet: «Mit den Ohren werdet ihr
hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht
erkennen!

Mt 13,15 Denn das Herz dieses Volkes ist
verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie
verschlossen, daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören
und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile».

Mt 13,16 Aber selig sind eure Augen, daß
sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören.

Mt 13,17 Denn wahrlich, ich sage euch,
viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr sehet, und haben
es nicht gesehen

Mt 13,18 So höret nun ihr das Gleichnis
vom Sämann:

Mt 13,19 So oft jemand das Wort vom
Reiche hört und nicht versteht, so kommt der Böse und raubt das, was in sein
Herz gesät ist. Das ist der, bei welchem es an den Weg gestreut war.

Mt 13,20 Auf den felsigen Boden gestreut
aber ist es bei dem, welcher das Wort hört und alsbald mit Freuden
aufnimmt

Mt 13,21 er hat aber keine Wurzel in
sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Trübsal oder Verfolgung entsteht
um des Wortes willen, so nimmt er alsbald Anstoß.

Mt 13,22 Unter die Dornen gesät aber ist
es bei dem, welcher das Wort hört

Mt 13,23 Auf das gute Erdreich gesät aber
ist es bei dem, welcher das Wort hört und versteht

Das Unkraut unter dem Weizen

Mt 13,24 Ein anderes Gleichnis legte er
ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten
Samen auf seinen Acker säte.

Mt 13,25 Während aber die Leute
schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging
davon.

Mt 13,26 Als nun die Saat wuchs und
Frucht ansetzte, da zeigte sich auch das Unkraut.

Mt 13,27 Und die Knechte des Hausherrn
traten herzu und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen in deinen Acker
gesät? Woher hat er denn das Unkraut?

Mt 13,28 Er aber sprach zu ihnen: Das hat
der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, daß wir
hingehen und es zusammenlesen?

Mt 13,29 Er aber sprach: Nein! damit ihr
nicht, indem ihr das Unkraut zusammenleset, zugleich mit ihm den Weizen
ausraufet.

Mt 13,30 Lasset beides miteinander
wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen:
Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, daß man es
verbrenne

Das Senfkorn

Mt 13,31 Ein anderes Gleichnis legte er
ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, welches ein
Mensch nahm und auf seinen Acker säte.

Mt 13,32 Dieses ist zwar unter allen
Samen das kleinste

Der Sauerteig

Mt 13,33 Ein anderes Gleichnis sagte er
ihnen: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und
unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert ward.

Mt 13,34 Dieses alles redete Jesus in
Gleichnissen zum Volke, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen,

Mt 13,35 damit erfüllt würde, was durch
den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Ich will meinen Mund in
Gleichnissen auftun, ich will verkündigen, was von Grundlegung der Welt an
verborgen war.»

(Das zweite Geheimnis wird erklärt)

Mt 13,36 Da entließ Jesus die Volksmenge
und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Erkläre
uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!

Mt 13,37 Und er antwortete und sprach zu
ihnen: Der den guten Samen sät, ist des Menschen Sohn.

Mt 13,38 Der Acker ist die Welt

Mt 13,39 Der Feind, der es sät, ist der
Teufel

Mt 13,40 Gleichwie man nun das Unkraut
sammelt und mit Feuer verbrennt, so wird es sein am Ende der Weltzeit.

Mt 13,41 Des Menschen Sohn wird seine
Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche sammeln alle Ärgernisse und
die da Unrecht tun

Mt 13,42 und werden sie in den Feuerofen
werfen

Mt 13,43 Alsdann werden die Gerechten
leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der
höre!

Der verborgene Schatz

Mt 13,44 Das Himmelreich ist gleich einem
verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude
darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen
Acker.

die kostbare Perle

Mt 13,45 Wiederum ist das Himmelreich
gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.

Mt 13,46 Als er nun eine kostbare Perle
fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.

Das Netz

Mt 13,47 Wiederum ist das Himmelreich
gleich einem Netz, das ins Meer geworfen ward und [Fische] von allerlei Art
zusammenbrachte.

Mt 13,48 Als es voll war, zogen sie es
ans Gestade, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber
warfen sie weg.

Mt 13,49 So wird es am Ende der Weltzeit
sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten
scheiden

Mt 13,50 und sie in den Feuerofen werfen.
Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.

Mt 13,51 Da sprach Jesus zu ihnen: Habt
ihr das alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!

Der Hausvater

Mt 13,52 Da sagte er zu ihnen: Darum
gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Himmelreich unterrichtet ist,
einem Hausvater, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorholt.

Der letzte Besuch in Nazareth

Mt 13,53 Und es begab sich, als Jesus
diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dannen.

Mt 13,54 Und als er in seine Vaterstadt
kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, so daß sie erstaunten und sprachen:
Woher hat dieser solche Weisheit und solche Kräfte?

Mt 13,55 Ist dieser nicht des Zimmermanns
Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Joses und
Simon und Judas?

Mt 13,56 Und sind nicht seine Schwestern
alle bei uns? Woher kommt ihm das alles?

Mt 13,57 Und sie nahmen Anstoß an ihm.
Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet als in seiner
Vaterstadt und in seinem Hause!

Mt 13,58 Und er tat dort nicht viele
Wunder um ihres Unglaubens willen.

Mt-0114

Der Dienst des verworfenen Königs

Die Ermordung Johannes des Täufers

Mt 14,1 Zu jener Zeit
hörte der Vierfürst Herodes das Gerücht von Jesus.

Mt 14,2 Und er sprach zu seinen Dienern:
Das ist Johannes der Täufer

Mt 14,3 Denn Herodes hatte den Johannes
greifen, binden und ins Gefängnis legen lassen, wegen Herodias, der Frau
seines Bruders Philippus.

Mt 14,4 Denn Johannes hatte zu ihm
gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben!

Mt 14,5 Und er wollte ihn töten,
fürchtete aber das Volk, denn sie hielten ihn für einen Propheten.

Mt 14,6 Als nun Herodes seinen Geburtstag
beging, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen und gefiel dem
Herodes.

Mt 14,7 Darum verhieß er ihr mit einem
Eide, ihr zu geben, was sie auch fordern würde.

Mt 14,8 Da sie aber von ihrer Mutter
angeleitet war, sprach sie: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt
Johannes des Täufers!

Mt 14,9 Und der König ward betrübt

Mt 14,10 Und er sandte hin und ließ
Johannes im Gefängnis enthaupten.

Mt 14,11 Und sein Haupt wurde auf einer
Schüssel gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer
Mutter.

Mt 14,12 Und seine Jünger kamen herbei,
nahmen den Leichnam und begruben ihn und gingen hin und verkündigten es
Jesus.

Mt 14,13 Als aber Jesus das hörte,
entwich er von dort in einem Schiff abseits an einen einsamen Ort. Und als
die Volksmenge es vernahm, folgte sie ihm aus den Städten zu Fuß nach.

Mt 14,14 Als nun Jesus hervorkam, sah er
eine große Menge und erbarmte sich über sie und heilte ihre Kranken.

Die Speisung der Fünftausend

Mt 14,15 Und als es Abend geworden,
traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist öde, und die Stunde ist
schon vorgeschritten

Mt 14,16 Jesus aber sprach zu ihnen: Sie
haben nicht nötig hinzugehen

Mt 14,17 Sie sprachen zu ihm: Wir haben
nichts hier als fünf Brote und zwei Fische.

Mt 14,18 Er sprach: Bringt sie mir
hierher!

Mt 14,19 Und er befahl dem Volk, sich in
das Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel
auf, dankte, brach und gab den Jüngern die Brote, die Jünger aber [gaben sie]
dem Volk.

Mt 14,20 Und sie aßen alle und wurden
satt

Mt 14,21 Die aber gegessen hatten, waren
etwa fünftausend Männer, ohne Frauen und Kinder.

Jesus wandelt auf dem Wasser

Mt 14,22 Und alsbald nötigte er seine
Jünger, in das Schiff zu steigen und vor ihm ans jenseitige Ufer zu fahren,
bis er die Volksmenge entlassen hätte.

Mt 14,23 Und nachdem er die Menge
entlassen, stieg er auf den Berg, um abseits zu beten

Mt 14,24 Das Schiff aber war schon mitten
auf dem Meer und litt Not von den Wellen

Mt 14,25 Aber um die vierte Nachtwache
kam Jesus zu ihnen und wandelte auf dem Meer.

Mt 14,26 Als ihn aber die Jünger auf dem
Meere wandeln sahen, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst, und
schrieen vor Furcht.

Mt 14,27 Jesus aber redete alsbald mit
ihnen und sprach: Seid getrost! Ich bin's

Mt 14,28 Petrus aber antwortete ihm und
sprach: Herr, bist du es, so heiße mich zu dir auf das Wasser kommen!

Mt 14,29 Da sprach er: Komm! Und Petrus
stieg aus dem Schiff und wandelte auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.

Mt 14,30 Als er aber den starken Wind
sah, fürchtete er sich, und da er zu sinken anfing, schrie er und sprach:
Herr, rette mich!

Mt 14,31 Jesus aber streckte alsbald die
Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum zweifeltest
du?

Mt 14,32 Und als sie in das Schiff
stiegen, legte sich der Wind.

Mt 14,33 Da kamen, die in dem Schiffe
waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes
Sohn!

Heilungen im Land Genezareth

Mt 14,34 Und sie fuhren hinüber und kamen
in das Land Genezareth.

Mt 14,35 Und da ihn die Männer dieser
Gegend erkannten, sandten sie in die ganze Umgegend und brachten alle Kranken
zu ihm.

Mt 14,36 Und sie baten ihn, daß sie nur
den Saum seines Kleides anrühren dürften

Mt-0115

Gottes Gebote gegen menschliche Tradition

Mt 15,1 Da kamen
Schriftgelehrte und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sprachen:

Mt 15,2 Warum übertreten deine Jünger die
Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot
essen.

Mt 15,3 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung
willen?

Mt 15,4 Denn Gott hat geboten: «Ehre
deinen Vater und deine Mutter!» Und: «Wer Vater oder Mutter flucht, der soll
des Todes sterben.»

Mt 15,5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder
zur Mutter spricht: Ich habe zum Opfer vergabt, was dir von mir zugute kommen
sollte

Mt 15,6 Und so habt ihr das Gebot Gottes
um eurer Überlieferung willen aufgehoben.

Mt 15,7 Ihr Heuchler! Trefflich hat
Jesaja von euch geweissagt, wenn er spricht:

Mt 15,8 «Dies Volk ehrt mich mit den
Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.

Mt 15,9 Vergeblich aber ehren sie mich,
indem sie Lehren vortragen, welche Menschengebote sind.»

Ein Blick in das Herz des Menschen

Mt 15,10 Und er rief das Volk zu sich und
sprach zu ihnen: Höret und verstehet!

Mt 15,11 Nicht das, was zum Munde
eingeht, verunreinigt den Menschen

Mt 15,12 Da traten seine Jünger herzu und
sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie das
hörten?

Mt 15,13 Er aber antwortete und sprach:
Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird
ausgerissen werden.

Mt 15,14 Lasset sie

Mt 15,15 Da sprach Petrus zu ihm: Erkläre
uns dieses Gleichnis!

Mt 15,16 Er aber sprach: Seid denn auch
ihr noch unverständig?

Mt 15,17 Merket ihr noch nicht, daß
alles, was zum Munde eingeht, in den Bauch kommt und in den Abort geworfen
wird?

Mt 15,18 Was aber aus dem Munde
herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den
Menschen.

Mt 15,19 Denn aus dem Herzen kommen böse
Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse,
Lästerungen.

Mt 15,20 Das ist's, was den Menschen
verunreinigt

Jesus und das kananäische Weib

Mt 15,21 Und Jesus zog von dort weg und
entwich in die Gegend von Tyrus und Zidon.

Mt 15,22 Und siehe, eine kananäische Frau
kam aus jener Gegend, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn
Davids! Meine Tochter ist arg besessen!

Mt 15,23 Er aber antwortete ihr nicht ein
Wort. Da traten seine Jünger herzu, baten ihn und sprachen: Fertige sie
ab

Mt 15,24 Er aber antwortete und sprach:
Ich bin nur gesandt zu den verlornen Schafen des Hauses Israel.

Mt 15,25 Sie aber kam, fiel vor ihm
nieder und sprach: Herr, hilf mir!

Mt 15,26 Er aber antwortete und sprach:
Es ist nicht fein, daß man das Brot der Kinder nehme und es den Hündlein
vorwerfe!

Mt 15,27 Sie aber sprach: Ja, Herr! aber
doch essen die Hündlein von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren
fallen.

Mt 15,28 Da antwortete Jesus und sprach
zu ihr: O Frau, dein Glaube ist groß

Weitere Heilungen

Mt 15,29 Und Jesus zog weiter und kam an
das galiläische Meer

Mt 15,30 Und es kamen zu ihm große
Volksmengen, die hatten Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei
sich

Mt 15,31 also daß sich die Menge
verwunderte, als sie sah, daß Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme
wandelten und Blinde sehend wurden

Die Speisung der Viertausend

Mt 15,32 Da rief Jesus seine Jünger zu
sich und sprach: Mich jammert das Volk

Mt 15,33 Und seine Jünger sprachen zu
ihm: Woher sollen wir in der Wüste so viele Brote nehmen, um eine so große
Menge zu sättigen?

Mt 15,34 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie
viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und ein paar Fische.

Mt 15,35 Und er befahl dem Volk, sich auf
die Erde zu lagern,

Mt 15,36 und nahm die sieben Brote und
die Fische, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, die Jünger aber [gaben
sie] dem Volke.

Mt 15,37 Und sie aßen alle und wurden
satt und hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll.

Mt 15,38 Die aber gegessen hatten, waren
viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder.

Mt 15,39 Und nachdem er das Volk
entlassen, stieg er in das Schiff und kam in die Gegend von Magdala.

Mt-0116

Die blinden Pharisäer getadelt

Mt 16,1 Und die
Pharisäer und Sadduzäer traten herzu, versuchten ihn und baten, daß er ihnen
ein Zeichen aus dem Himmel zeigen möchte.

Mt 16,2 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Am Abend sagt ihr: Es wird schön

Mt 16,3 und am Morgen: Heute kommt ein
Ungewitter

Mt 16,4 Das böse und ehebrecherische
Geschlecht fordert ein Zeichen

Mt 16,5 Und als seine Jünger ans
jenseitige Gestade kamen, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen.

Das Sinnbild des Sauerteigs wird erklärt

Mt 16,6 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet
zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!

Mt 16,7 Da machten sie sich untereinander
Gedanken und sagten: Weil wir kein Brot mitgenommen haben!

Mt 16,8 Da es aber Jesus merkte, sprach
er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, was macht ihr euch Gedanken darüber, daß ihr
kein Brot mitgenommen habt?

Mt 16,9 Versteht ihr noch nicht, und
denkt ihr nicht an die fünf Brote für die Fünftausend, und wie viele Körbe
ihr da aufhobet?

Mt 16,10 Auch nicht an die sieben Brote
für die Viertausend, und wie viele Körbchen ihr da aufhobet?

Mt 16,11 Warum versteht ihr denn nicht,
daß ich nicht vom Brot gesprochen habe, sondern daß ihr euch hüten solltet
vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer?

Mt 16,12 Da sahen sie ein, daß er nicht
gesagt hatte, sie sollten sich hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern
vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.

Das Bekenntnis des Petrus über Christus

Mt 16,13 Als aber Jesus in die Gegend von
Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen
halten die Leute den Menschensohn?

Mt 16,14 Sie sprachen: Etliche sagen, du
seiest Johannes der Täufer

Mt 16,15 Da spricht er zu ihnen: Ihr
aber, für wen haltet ihr mich?

Mt 16,16 Da antwortete Simon Petrus und
sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!

Die erste Erwähnung der Gemeinde

Mt 16,17 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn

Mt 16,18 Und ich sage dir auch: Du bist
Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten
der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

Mt 16,19 Und ich will dir des
Himmelreichs Schlüssel geben

Mt 16,20 Da gebot er seinen Jüngern, daß
sie niemand sagen sollten, daß er der Christus sei.

Christus sagt Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus

Mt 16,21 Von da an begann Jesus seinen
Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den
Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am
dritten Tage auferstehen.

Mt 16,22 Da nahm ihn Petrus beiseite,
fing an, ihm abzuwehren, und sprach: Herr, schone deiner selbst! Das
widerfahre dir nur nicht!

Mt 16,23 Er aber wandte sich um und
sprach zu Petrus: Hebe dich weg von mir, Satan! Du bist mir zum
Fallstrick

Die Kosten der Jüngerschaft

Mt 16,24 Da sprach Jesus zu seinen
Jüngern: Will jemand mir nachfolgen, so verleugne er sich selbst und nehme
sein Kreuz auf sich und folge mir nach!

Mt 16,25 Denn wer seine Seele retten
will, der wird sie verlieren

Mt 16,26 Denn was hülfe es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewönne, büßte aber seine Seele ein? Oder was kann der
Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?

Mt 16,27 Denn des Menschen Sohn wird
kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln

Mt 16,28 Wahrlich, ich sage euch, es
stehen etliche hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie des Menschen
Sohn haben kommen sehen in seinem Reich!

Mt-0117

Die Verklärung: eine Vorausschau des zukünftigen Königreichs

Mt 17,1 Und nach
sechs Tagen nahm Jesus den Petrus und Jakobus und dessen Bruder Johannes mit
sich und führte sie beiseite auf einen hohen Berg.

Mt 17,2 Und er wurde vor ihnen verklärt,
und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie
das Licht.

Mt 17,3 Und siehe, es erschienen ihnen
Mose und Elia, die redeten mit ihm.

Mt 17,4 Da hob Petrus an und sprach zu
Jesus: Herr, es ist gut, daß wir hier sind! Willst du, so baue ich hier drei
Hütten, dir eine, Mose eine und Elia eine.

Mt 17,5 Als er noch redete, siehe, da
überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke
sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe

Mt 17,6 Als die Jünger das hörten, fielen
sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.

Mt 17,7 Und Jesus trat herzu, rührte sie
an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht!

Mt 17,8 Da sie aber ihre Augen erhoben,
sahen sie niemand als Jesus allein.

Mt 17,9 Und als sie den Berg hinabgingen,
gebot ihnen Jesus und sprach: Sagt niemandem von dem Gesichte, bis des
Menschen Sohn von den Toten auferstanden ist!

Mt 17,10 Und seine Jünger fragten ihn und
sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, daß zuvor Elia kommen
müsse?

Mt 17,11 Jesus aber antwortete und sprach
zu ihnen: Elia kommt freilich und wird alles in den rechten Stand
setzen

Mt 17,12 ich sage euch aber, daß Elia
schon gekommen ist

Mt 17,13 Da verstanden die Jünger, daß er
zu ihnen von Johannes dem Täufer redete.

Die ohnmächtigen Jünger: der mächtige Christus

Mt 17,14 Und als sie zum Volke kamen,
trat ein Mensch zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie

Mt 17,15 und sprach: Herr, erbarme dich
meines Sohnes

Mt 17,16 Und ich habe ihn zu deinen
Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen.

Mt 17,17 Da antwortete Jesus und sprach:
O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein?
Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet ihn her zu mir!

Mt 17,18 Und Jesus bedrohte ihn, und der
Dämon fuhr aus von ihm, und der Knabe war gesund von jener Stunde an.

Mt 17,19 Da traten die Jünger zu Jesus,
beiseite, und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben?

Mt 17,20 Jesus aber sprach zu ihnen: Um
eures Kleinglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben
hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich
von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch
unmöglich sein.

Mt 17,21 Aber diese Art fährt nicht aus,
außer durch Gebet und Fasten.

Jesus verkündete zum zweiten Mal Seinen Tod und Seine Auferstehung

Mt 17,22 Als sie nun ihren Weg durch
Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen
Hände überliefert werden

Mt 17,23 und sie werden ihn töten, und am
dritten Tage wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt.

Das Wunder des Zinsgroschen aus dem Mund eines Fisches

Mt 17,24 Als sie aber nach Kapernaum
kamen, traten die Einnehmer der [Tempel-]Steuer zu Petrus und sprachen: Zahlt
euer Meister nicht auch die zwei Drachmen?

Mt 17,25 Er antwortete: Doch! Und als er
ins Haus trat, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was dünkt dich, Simon, von wem
nehmen die Könige der Erde den Zoll oder die Steuer, von ihren Söhnen oder
von den Fremden?

Mt 17,26 Er sagte: Von den Fremden. Da
sprach Jesus zu ihm: So sind also die Söhne frei!

Mt 17,27 Damit wir ihnen aber keinen
Anstoß geben, gehe hin ans Meer und wirf die Angel aus und nimm den ersten
Fisch, den du herausziehst. Und wenn du seinen Mund auftust, wirst du einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich.

Mt-0118

Der Glaube wie der eines Kindes ist nötig zum Eingang in das Königreich des Himmels

Mt 18,1 Zu jener
Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im
Himmelreich?

Mt 18,2 Und Jesus rief ein Kind herbei,
stellte es mitten unter sie

Mt 18,3 und sprach: Wahrlich, ich sage
euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht
in das Himmelreich kommen!

Mt 18,4 Wer nun sich selbst erniedrigt
wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich.

Mt 18,5 Und wer ein solches Kind in
meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Mt 18,6 Wer aber einem von diesen
Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, daß ein
Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt
würde.

Der Vater sorgt für die Seinen: Das Gleichnis von dem verlorenen Schaf

Mt 18,7 Wehe der Welt der Ärgernisse
halber! Denn es ist zwar notwendig, daß die Ärgernisse kommen, aber wehe dem
Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt!

Mt 18,8 Wenn aber deine Hand oder dein
Fuß für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir!
Es ist besser für dich, daß du lahm oder verstümmelt in das Leben eingehest,
als daß du zwei Hände oder zwei Füße habest und in das ewige Feuer geworfen
werdest.

Mt 18,9 Und wenn dein Auge für dich ein
Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für
dich, daß du einäugig in das Leben eingehest, als daß du zwei Augen habest
und in das höllische Feuer geworfen werdest.

Mt 18,10 Sehet zu, daß ihr keinen dieser
Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, ihre Engel im Himmel schauen allezeit
das Angesicht meines Vaters im Himmel.

Mt 18,11 Denn des Menschen Sohn ist
gekommen, das Verlorene zu retten.

Mt 18,12 Was dünkt euch? Wenn ein Mensch
hundert Schafe hat, und es verirrt sich eines von ihnen, läßt er nicht die
neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das Verirrte?

Mt 18,13 Und wenn es sich begibt, daß er
es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich über dasselbe mehr als über
die neunundneunzig, die nicht verirrt waren.

Mt 18,14 Also ist es auch nicht der Wille
eures Vaters im Himmel, daß eines dieser Kleinen verloren gehe.

Zucht und Vergebung in der Gemeinde; Einheit im Gebet

Mt 18,15 Wenn aber dein Bruder an dir
gesündigt hat, so gehe hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er
auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.

Mt 18,16 Hört er aber nicht, so nimm noch
einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei
Zeugen beruhe.

Mt 18,17 Hört er aber diese nicht, so
sage es der Gemeinde. Hört er aber auch die Gemeinde nicht, so gelte er dir
wie ein Heide und Zöllner.

Mt 18,18 Wahrlich, ich sage euch, was ihr
auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf
Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.

Mt 18,19 Weiter sage ich euch, wenn zwei
von euch übereinkommen werden auf Erden über irgend eine Sache, für die sie
bitten wollen, so soll sie ihnen zuteil werden von meinem Vater im
Himmel.

Mt 18,20 Denn wo zwei oder drei in meinem
Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Mt 18,21 Da trat Petrus herzu und sprach:
Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, welcher gegen mich sündigt?
Bis siebenmal?

Mt 18,22 Jesus antwortete ihm: Ich sage
dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!

Mt 18,23 Darum ist das Himmelreich gleich
einem Könige, der mit seinen Knechten rechnen wollte.

Mt 18,24 Und als er anfing zu rechnen,
ward einer vor ihn gebracht, der war zehntausend Talente schuldig.

Mt 18,25 Da er aber nicht bezahlen
konnte, befahl sein Herr, ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was
er hatte, zu verkaufen und also zu bezahlen.

Mt 18,26 Da warf sich der Knecht vor ihm
nieder und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles
bezahlen!

Mt 18,27 Da erbarmte sich der Herr dieses
Knechtes und gab ihn frei und erließ ihm die Schuld.

Mt 18,28 Als aber dieser Knecht
hinausging, fand er einen Mitknecht, der war ihm hundert Denare
schuldig

Mt 18,29 Da warf sich sein Mitknecht
nieder, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles
bezahlen!

Mt 18,30 Er aber wollte nicht, sondern
ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig
war.

Mt 18,31 Als aber seine Mitknechte sahen,
was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn
die ganze Geschichte.

Mt 18,32 Da ließ sein Herr ihn kommen und
sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil
du mich batest

Mt 18,33 solltest denn nicht auch du dich
über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe?

Mt 18,34 Und voll Zorn übergab ihn sein
Herr den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er schuldig war.

Mt 18,35 Also wird auch mein himmlischer
Vater mit euch verfahren, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen
die Fehler vergebet.

Mt-0119

Jesus lehrt über Ehescheidung

Mt 19,1 Und es begab
sich, als Jesus diese Reden beendet hatte, verließ er Galiläa und kam in die
Grenzen von Judäa, jenseits des Jordan.

Mt 19,2 Und es folgte ihm eine große
Volksmenge nach, und er heilte sie daselbst.

Mt 19,3 Da traten die Pharisäer zu ihm,
versuchten ihn und sprachen: Ist es erlaubt, aus irgend einem Grunde seine
Frau zu entlassen?

Mt 19,4 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer [die Menschen] am Anfang als
Mann und Weib erschuf

Mt 19,5 und sprach: «Darum wird ein
Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen

Mt 19,6 So sind sie nun nicht mehr zwei,
sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch
nicht scheiden.

Mt 19,7 Da sprachen sie zu ihm: Warum hat
denn Mose befohlen, ihr einen Scheidebrief zu geben und sie so zu
entlassen?

Mt 19,8 Er sprach zu ihnen: Mose hat euch
wegen der Härtigkeit eures Herzens erlaubt, eure Frauen zu entlassen

Mt 19,9 Ich sage euch aber: Wer seine
Frau entläßt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, der bricht
die Ehe

Mt 19,10 Seine Jünger sprechen zu ihm:
Hat ein Mensch solche Pflichten gegen seine Frau, so ist es nicht gut, zur
Ehe zu schreiten!

Mt 19,11 Er aber sprach zu ihnen: Nicht
alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist.

Mt 19,12 Denn es gibt Verschnittene, die
von Mutterleib so geboren sind

Jesus segnet die Kindlein

Mt 19,13 Da wurden Kindlein zu ihm
gebracht, damit er die Hände auf sie lege und bete. Die Jünger aber schalten
sie.

Mt 19,14 Aber Jesus sprach zu ihnen:
Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen

Mt 19,15 Und nachdem er ihnen die Hände
aufgelegt, zog er von dannen.

Mt 19,16 Und siehe, einer trat herzu und
fragte ihn: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu
erlangen?

Der reiche Jüngling

Mt 19,17 Er aber sprach zu ihm: Was
fragst du mich nach dem Guten? Es ist nur Einer gut! Willst du aber in das
Leben eingehen, so halte die Gebote!

Mt 19,18 Er spricht zu ihm: Welche? Jesus
antwortet: Das: Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst
nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden!

Mt 19,19 Ehre deinen Vater und deine
Mutter! und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!

Mt 19,20 Der Jüngling spricht zu ihm: Das
habe ich alles gehalten

Mt 19,21 Jesus sprach zu ihm: Willst du
vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so
wirst du einen Schatz im Himmel haben

Mt 19,22 Als aber der Jüngling das Wort
hörte, ging er betrübt davon

Mt 19,23 Da sprach Jesus zu seinen
Jüngern: Wahrlich, ich sage euch, ein Reicher hat schwer in das Himmelreich
einzugehen!

Mt 19,24 Und wiederum sage ich euch, ein
Kamel kann leichter durch ein Nadelöhr eingehen, als ein Reicher in das Reich
Gottes!

Mt 19,25 Als die Jünger das hörten,
entsetzten sie sich sehr und sprachen: Wer kann denn gerettet werden?

Mt 19,26 Jesus aber sah sie an und sprach
zu ihnen: Bei den Menschen ist das unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.

Der Lohn der Apostel in der Gegenwart und in dem zukünftigen Königreich

Mt 19,27 Da antwortete Petrus und sprach
zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt

Mt 19,28 Jesus aber sprach zu ihnen:
Wahrlich, ich sage euch, ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der
Wiedergeburt, wenn des Menschen Sohn auf dem Throne seiner Herrlichkeit
sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels
richten.

Mt 19,29 Und ein jeglicher, welcher
Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder
Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, der wird es
hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben.

Mt 19,30 Aber viele von den Ersten werden
Letzte, und Letzte werden Erste sein.

Mt-0120

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

Mt 20,1 Denn das
Himmelreich ist einem Hausherrn gleich, welcher am Morgen früh ausging, um
Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen.

Mt 20,2 Und nachdem er mit den Arbeitern
um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen
Weinberg.

Mt 20,3 Und als er um die dritte Stunde
ausging, sah er andere auf dem Markte müßig stehen

Mt 20,4 und sprach zu diesen: Gehet auch
ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben!

Mt 20,5 Und sie gingen hin. Wiederum ging
er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat ebenso.

Mt 20,6 Als er aber um die elfte Stunde
ausging, fand er andere dastehen und sprach zu ihnen: Warum steht ihr hier
den ganzen Tag müßig?

Mt 20,7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns
niemand gedungen! Er spricht zu ihnen: Gehet auch ihr in den Weinberg, und
was recht ist, das werdet ihr empfangen!

Mt 20,8 Als es aber Abend geworden war,
sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Schaffner: Rufe die Arbeiter und
bezahle ihnen den Lohn, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den
Ersten.

Mt 20,9 Und es kamen die, welche um die
elfte Stunde gedungen worden, und empfingen jeder einen Denar.

Mt 20,10 Als aber die Ersten kamen,
meinten sie, sie würden mehr empfangen

Mt 20,11 Und als sie ihn empfangen,
murrten sie wider den Hausherrn

Mt 20,12 und sprachen: Diese Letzten
haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir
des Tages Last und Hitze getragen haben.

Mt 20,13 Er aber antwortete und sprach zu
einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht um einen
Denar mit mir übereingekommen?

Mt 20,14 Nimm das Deine und gehe hin! Ich
will aber diesem Letzten so viel geben wie dir.

Mt 20,15 Habe ich nicht Macht, mit dem
Meinen zu tun, was ich will? Oder siehst du darum scheel, daß ich so gütig
bin?

Mt 20,16 Also werden die Letzten die
Ersten und die Ersten die Letzten sein. [Denn viele sind berufen, aber wenige
auserwählt.]

Jesus sagt zum dritten Mal Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus

Mt 20,17 Und als Jesus nach Jerusalem
hinaufzog, nahm er die Zwölf auf dem Wege beiseite und sprach zu ihnen:

Mt 20,18 Siehe, wir ziehen hinauf nach
Jerusalem

Mt 20,19 und werden ihn den Heiden
überantworten, ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen

Christus antwortet auf das Verlangen der Mutter von Jakobus und Johannes

Mt 20,20 Da trat die Mutter der Söhne des
Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, fiel ihm zu Füßen, um etwas von ihm zu
erbitten.

Mt 20,21 Er aber sprach zu ihr: Was
willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, daß diese meine beiden Söhne einer zur
Rechten, der andere zu deiner Linken sitzen sollen in deinem Reiche.

Mt 20,22 Aber Jesus antwortete und
sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den
ich trinke? Sie sprechen zu ihm: Wir können es!

Mt 20,23 Und er spricht zu ihnen: Ihr
werdet zwar meinen Kelch trinken

Mt 20,24 Und als die Zehn das hörten,
wurden sie unwillig über die beiden Brüder.

Mt 20,25 Aber Jesus rief sie herzu und
sprach: Ihr wisset, daß die Fürsten der Völker sie unterjochen, und daß die
Großen sie vergewaltigen

Mt 20,26 unter euch aber soll es nicht so
sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener

Mt 20,27 und wer unter euch der Erste
sein will, der sei euer Knecht,

Mt 20,28 gleichwie des Menschen Sohn
nicht gekommen ist, sich dienen zu lassen, sondern damit er diene und sein
Leben gebe zum Lösegeld für viele.

Zwei Blinde werden sehend

Mt 20,29 Und als sie von Jericho
auszogen, folgte ihm eine große Volksmenge nach.

Mt 20,30 Und siehe, zwei Blinde saßen am
Wege

Mt 20,31 Aber das Volk bedrohte sie, sie
sollten schweigen. Sie aber schrieen nur noch mehr und sprachen: Herr, du
Sohn Davids, erbarme dich unser!

Mt 20,32 Und Jesus stand still, rief sie
und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll?

Mt 20,33 Sie sagten zu ihm: Herr, daß
unsere Augen geöffnet werden!

Mt 20,34 Da erbarmte sich Jesus ihrer und
rührte ihre Augen an, und alsbald sahen sie wieder und folgten ihm
nach.

Mt-0121

Der König bietet sich selbst öffentlich als König an

Mt 21,1 Und als sie
sich Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, sandte Jesus
zwei Jünger

Mt 21,2 und sprach zu ihnen: Gehet in den
Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden
finden und ein Füllen bei ihr, die bindet los und führet sie zu mir!

Mt 21,3 Und wenn euch jemand etwas sagt,
so sprechet: Der Herr bedarf ihrer

Mt 21,4 Das ist aber geschehen, damit
erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht:

Mt 21,5 «Saget der Tochter Zion: Siehe,
dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf
einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers.»

Mt 21,6 Die Jünger aber gingen hin und
taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte,

Mt 21,7 und brachten die Eselin und das
Füllen und legten ihre Kleider auf sie und setzten ihn darauf.

Mt 21,8 Aber die meisten unter dem Volk
breiteten ihre Kleider auf den Weg

Mt 21,9 Und das Volk, das vorausging, und
die, welche nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

Mt 21,10 Und als er in Jerusalem einzog,
kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist der?

Mt 21,11 Das Volk aber sagte: Das ist
Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa!

Jesus treibt die Verkäufer aus dem Tempel

Mt 21,12 Und Jesus ging in den Tempel
Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften,
und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle derer, welche Tauben
verkauften.

Mt 21,13 Und er sprach zu ihnen: Es steht
geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen!» Ihr aber macht es zu einer
Räuberhöhle.

Mt 21,14 Und es kamen Blinde und Lahme im
Tempel zu ihm, und er heilte sie.

Mt 21,15 Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder hörten, die im Tempel schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! wurden sie entrüstet

Mt 21,16 und sprachen zu ihm: Hörst du,
was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr noch nie gelesen:
«Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du ein Lob bereitet»?

Mt 21,17 Und er verließ sie, ging zur
Stadt hinaus nach Bethanien und übernachtete daselbst.

Der unfruchtbare Feigenbaum

Mt 21,18 Da er aber des Morgens früh in
die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn.

Mt 21,19 Und als er einen einzelnen
Feigenbaum am Wege sah, ging er zu ihm hin und fand nichts daran als nur
Blätter. Da sprach er zu ihm: Nun komme von dir keine Frucht mehr in
Ewigkeit! Und auf der Stelle verdorrte der Feigenbaum.

Mt 21,20 Und als die Jünger es sahen,
verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so plötzlich
verdorrt?

Mt 21,21 Jesus aber antwortete und sprach
zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt,
so werdet ihr nicht nur tun, was mit dem Feigenbaum geschah, sondern auch,
wenn ihr zu diesem Berge sagt: Hebe dich und wirf dich ins Meer! - so wird es
geschehen.

Mt 21,22 Und alles, was ihr gläubig
erbittet im Gebet, werdet ihr empfangen.

Die Autorität Jesu wird herausgefordert

Mt 21,23 Und als er in den Tempel kam,
traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm, während er
lehrte, und sprachen: In welcher Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese
Vollmacht gegeben?

Mt 21,24 Jesus antwortete und sprach zu
ihnen: Ich will euch auch etwas fragen

Mt 21,25 Woher war die Taufe des
Johannes? Vom Himmel oder von Menschen? Da überlegten sie bei sich selbst und
sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er uns fragen: Warum habt ihr
ihm denn nicht geglaubt?

Mt 21,26 Wenn wir aber sagen: Von
Menschen, so müssen wir das Volk fürchten, denn alle halten Johannes für
einen Propheten.

Mt 21,27 Und sie antworteten Jesus und
sprachen: Wir wissen es nicht! Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch
nicht, in welcher Vollmacht ich solches tue.

Das Gleichnis von den beiden Söhnen

Mt 21,28 Was dünkt euch aber? Ein Mensch
hatte zwei Söhne. Und er ging zu dem ersten und sprach: Sohn, mache dich auf
und arbeite heute in meinem Weinberg!

Mt 21,29 Der aber antwortete und sprach:
Ich will nicht! Hernach aber reute es ihn, und er ging.

Mt 21,30 Als aber der Vater zu dem andern
dasselbe sagte, antwortete dieser und sprach: Ja, Herr! - und ging
nicht.

Mt 21,31 Welcher von diesen beiden hat
den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Da spricht Jesus
zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, die Zöllner und die Huren kommen eher ins
Reich Gottes als ihr!

Mt 21,32 Denn Johannes ist zu euch
gekommen mit dem Wege der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht. Die
Zöllner und die Huren aber glaubten ihm

Das Gleichnis von den Weingärtnern

Mt 21,33 Höret ein anderes Gleichnis: Es
war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub
eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, verpachtete ihn an Weingärtner und
reiste ab.

Mt 21,34 Als nun die Zeit der Früchte
nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in
Empfang zu nehmen.

Mt 21,35 Aber die Weingärtner ergriffen
seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten sie, den dritten
steinigten sie.

Mt 21,36 Da sandte er wieder andere
Knechte, mehr denn zuvor

Mt 21,37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu
ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen.

Mt 21,38 Als aber die Weingärtner den
Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe

Mt 21,39 Und sie nahmen ihn, stießen ihn
zum Weinberg hinaus und töteten ihn.

Mt 21,40 Wenn nun der Herr des Weinbergs
kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?

Mt 21,41 Sie sprachen zu ihm: Er wird die
Übeltäter übel umbringen und den Weinberg andern Weingärtnern verpachten,
welche ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden.

Mt 21,42 Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr
noch nie gelesen in der Schrift: «Der Stein, den die Bauleute verworfen
haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen, und es ist
wunderbar in unsern Augen»?

Mt 21,43 Darum sage ich euch: Das Reich
Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen
Früchte bringt.

Mt 21,44 Und als die Hohenpriester und
die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, daß er von ihnen
redete.

Mt 21,45 Und sie suchten ihn zu
ergreifen, fürchteten aber das Volk, weil es ihn für einen Propheten
hielt.

Mt-0122

Das Gleichnis von dem Hochzeitsfest

Mt 22,1 Und Jesus hob
an und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach:

Mt 22,2 Das Himmelreich ist einem
menschlichen König gleich, der seinem Sohne Hochzeit machte.

Mt 22,3 Und er sandte seine Knechte aus,
um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen

Mt 22,4 Da sandte er nochmals andere
Knechte und sprach: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet

Mt 22,5 Sie aber achteten nicht darauf,
sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem
Gewerbe

Mt 22,6 die übrigen aber ergriffen seine
Knechte, mißhandelten und töteten sie.

Mt 22,7 Da wurde der König zornig, sandte
seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.

Mt 22,8 Dann sprach er zu seinen
Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht
würdig

Mt 22,9 darum gehet hin an die Kreuzungen
der Straßen und ladet zur Hochzeit, soviele ihr findet!

Mt 22,10 Und die Knechte gingen hinaus
auf die Straßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute,
und der Hochzeitssaal ward voll von Gästen.

Mt 22,11 Als aber der König hineinging,
die Gäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der kein hochzeitliches
Kleid anhatte

Mt 22,12 und er sprach zu ihm: Freund,
wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Kleid an? Er
aber verstummte.

Mt 22,13 Da sprach der König zu den
Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werfet ihn hinaus in die äußerste
Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein.

Mt 22,14 Denn viele sind berufen, aber
wenige sind auserwählt!

Jesus antwortet den Herodianern

Mt 22,15 Da gingen die Pharisäer und
hielten Rat, wie sie ihn in der Rede fangen könnten.

Mt 22,16 Und sie sandten ihre Jünger samt
den Herodianern zu ihm und sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig
bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht
nimmst

Mt 22,17 Darum sage uns, was dünkt dich:
Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?

Mt 22,18 Als aber Jesus ihre Bosheit
merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich?

Mt 22,19 Zeiget mir die Steuermünze! Da

reichten sie ihm einen Denar.

Mt 22,20 Und er spricht zu ihnen: Wessen
ist das Bild und die Aufschrift?

Mt 22,21 Sie sprachen zu ihm: Des
Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist,
und Gott, was Gottes ist!

Mt 22,22 Und als sie das hörten,
verwunderten sie sich, und sie ließen ihn und gingen davon.

Jesus antwortet den Sadduzäern

Mt 22,23 An jenem Tage traten Sadduzäer
zu ihm, die da sagen, es gebe keine Auferstehung, fragten ihn

Mt 22,24 und sprachen: Meister, Mose hat
gesagt: «Wenn jemand ohne Kinder stirbt, so soll sein Bruder dessen Frau zur
Ehe nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.»

Mt 22,25 Nun waren bei uns sieben Brüder.
Der erste heiratete und starb

Mt 22,26 Desgleichen auch der andere und
der dritte, bis zum siebenten.

Mt 22,27 Zuletzt, nach allen, starb auch
die Frau.

Mt 22,28 In der Auferstehung nun, wem von
den Sieben wird sie als Frau angehören? Denn alle haben sie zur Frau
gehabt.

Mt 22,29 Aber Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift noch die Kraft Gottes
kennt.

Mt 22,30 Denn in der Auferstehung freien
sie nicht, noch lassen sie sich freien, sondern sie sind wie die Engel Gottes
im Himmel.

Mt 22,31 Was aber die Auferstehung der
Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der da
spricht:

Mt 22,32 «Ich bin der Gott Abrahams und
der Gott Isaaks und der Gott Jakobs»? Er ist aber nicht ein Gott der Toten,
sondern der Lebendigen.

Mt 22,33 Und als die Menge solches hörte,
erstaunte sie über seine Lehre.

Mt 22,34 Als nun die Pharisäer hörten,
daß er den Sadduzäern den Mund gestopft, versammelten sie sich

Jesus antwortet den Pharisäern

Mt 22,35 und einer von ihnen, ein
Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach:

Mt 22,36 Meister, welches ist das größte
Gebot im Gesetz?

Mt 22,37 Jesus sprach zu ihm: «Du sollst
den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen
Seele und mit deinem ganzen Gemüt.»

Mt 22,38 Das ist das erste und größte
Gebot.

Mt 22,39 Ein anderes aber ist ihm gleich:
«Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.»

Mt 22,40 An diesen zwei Geboten hängt das
ganze Gesetz und die Propheten.

Jesus fragt die Pharisäer über den Messias

Mt 22,41 Als nun die Pharisäer versammelt
waren, fragte sie Jesus

Mt 22,42 und sprach: Was dünkt euch von
Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagten zu ihm: Davids.

Mt 22,43 Er spricht zu ihnen: Wie nennt
ihn denn David im Geiste «Herr», da er spricht:

Mt 22,44 «Der Herr hat zu meinem Herrn
gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als
Schemel deiner Füße»?

Mt 22,45 Wenn also David ihn Herr nennt,
wie ist er denn sein Sohn?

Mt 22,46 Und niemand konnte ihm ein Wort
antworten. Auch unterstand sich von jenem Tage an niemand mehr, ihn zu
fragen.

Mt-0123

Die Kennzeichen eines Pharisäers

Mt 23,1 Da sprach
Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern:

Mt 23,2 Die Schriftgelehrten und
Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt.

Mt 23,3 Alles nun, was sie euch sagen,
das tut und haltet

Mt 23,4 Sie binden aber schwere und kaum
erträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern

Mt 23,5 Alle ihre Werke aber tun sie, um
von den Leuten gesehen zu werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und die
Säume an ihren Kleidern groß

Mt 23,6 und lieben den obersten Platz bei
den Mahlzeiten und den Vorsitz in den Synagogen

Mt 23,7 und die Begrüßungen auf den
Märkten und wenn sie von den Leuten Rabbi genannt werden!

Mt 23,8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi
nennen lassen, denn einer ist euer Meister, Christus

Mt 23,9 Nennet auch niemand auf Erden
euren Vater

Mt 23,10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer
nennen lassen

Mt 23,11 Der Größte aber unter euch soll
euer Diener sein.

Mt 23,12 Wer sich aber selbst erhöht, der
wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht
werden.

Jesus spricht sieben Wehe über die Pharisäer aus

Mt 23,13 Aber wehe euch, Schriftgelehrte
und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Himmelreich vor den Menschen
zuschließet! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die laßt
ihr nicht hinein.

Mt 23,14 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr der Witwen Häuser fresset und zum Schein
lange betet. Darum werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen!

Mt 23,15 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr Meer und Land durchziehet, um einen einzigen
Judengenossen zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr ein Kind der
Hölle aus ihm, zwiefältig mehr, als ihr seid!

Mt 23,16 Wehe euch, ihr blinden Führer,
die ihr saget: Wer beim Tempel schwört, das gilt nichts

Mt 23,17 Ihr Narren und Blinde, was ist
denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt?

Mt 23,18 Und: Wer beim Brandopferaltar
schwört, das gilt nichts

Mt 23,19 Ihr Blinden! Was ist denn
größer, das Opfer oder der Brandopferaltar, der das Opfer heiligt?

Mt 23,20 Darum, wer beim Altar schwört,
der schwört bei ihm und bei allem, was darauf ist.

Mt 23,21 Und wer beim Tempel schwört, der
schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt.

Mt 23,22 Und wer beim Himmel schwört, der
schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

Mt 23,23 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Minze und den Anis und den Kümmel
verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässiget, nämlich das Gericht
und das Erbarmen und den Glauben! Dies sollte man tun und jenes nicht
lassen.

Mt 23,24 Ihr blinden Führer, die ihr
Mücken seihet und Kamele verschlucket!

Mt 23,25 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel
reiniget

Mt 23,26 Du blinder Pharisäer, reinige
zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch das Äußere rein
werde!

Mt 23,27 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr getünchten Gräbern gleichet, welche
auswendig zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und allen
Unrats sind!

Mt 23,28 So erscheinet auch ihr äußerlich
vor den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und
Gesetzwidrigkeit.

Mt 23,29 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Gräber der Propheten bauet und die
Denkmäler der Gerechten schmücket

Mt 23,30 und saget: Hätten wir in den
Tagen unsrer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen des Blutes der
Propheten schuldig gemacht.

Mt 23,31 So gebt ihr ja über euch selbst
das Zeugnis, daß ihr Söhne der Prophetenmörder seid.

Mt 23,32 Ja, machet nur das Maß eurer
Väter voll!

Mt 23,33 Ihr Schlangen! Ihr
Otterngezüchte! Wie wollt ihr dem Gerichte der Hölle entgehen?

Mt 23,34 Darum, siehe, ich sende zu euch
Propheten und Weise und Schriftgelehrte

Mt 23,35 auf daß über euch komme alles
gerechte Blut, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blute Abels, des
Gerechten, an bis auf das Blut Zacharias, des Sohnes Barachias, welchen ihr
zwischen dem Tempel und dem Altar getötet habt.

Mt 23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies
alles wird über dieses Geschlecht kommen.

Die Klage Jesu über Jerusalem

Mt 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die du
tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich
deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter die Flügel
sammelt, aber ihr habt nicht gewollt!

Mt 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde
gelassen werden

Mt 23,39 denn ich sage euch: Ihr werdet
mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: Gelobt sei, der
da kommt im Namen des Herrn!

Mt-0124

Die Voraussage des Wiederkommens des Königs: die Rede auf dem Ölberg

Die Rede auf dem Ölberg: die Zerstörung des Tempels

Mt 24,1 Und Jesus
ging hinaus und vom Tempel hinweg. Und seine Jünger traten herzu, um ihm die
Gebäude des Tempels zu zeigen.

Mt 24,2 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet
ihr nicht dieses alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem
andern bleiben, der nicht zerbrochen wird!

Die beiden Fragen der Jünger: 'Wann?' und 'Was?'

Mt 24,3 Als er aber auf dem Ölberge saß,
traten die Jünger zu ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das
alles geschehen, und welches wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des
Endes der Weltzeit sein?

Die siebzigste Jahrwoche Daniels: die Endzeit

Mt 24,4 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand irreführe!

Mt 24,5 Denn es werden viele unter meinem
Namen kommen und sagen: Ich bin Christus, und werden viele irreführen.

Mt 24,6 Ihr werdet aber von Kriegen und
Kriegsgerüchten hören

Mt 24,7 Denn ein Volk wird sich wider das
andere erheben und ein Königreich wider das andere

Mt 24,8 Dies alles ist der Wehen
Anfang.

Mt 24,9 Alsdann wird man euch der
Drangsal preisgeben und euch töten

Mt 24,10 Und dann werden viele Anstoß
nehmen und einander verraten und einander hassen.

Mt 24,11 Und es werden viele falsche
Propheten auftreten und werden viele verführen.

Mt 24,12 Und weil die Gesetzlosigkeit
überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten

Mt 24,13 wer aber ausharrt bis ans Ende,
der wird gerettet werden.

Mt 24,14 Und dieses Evangelium vom Reich
wird in der ganzen Welt gepredigt werden, zum Zeugnis allen Völkern, und dann
wird das Ende kommen.

Die Mitte der siebzigsten Woche Daniels: der Greuel der Verwüstung

Mt 24,15 Wenn ihr nun den Greuel der
Verwüstung, von welchem durch den Propheten Daniel geredet worden ist, stehen
sehet an heiliger Stätte (wer es liest, der merke darauf!),

Mt 24,16 alsdann fliehe, wer in Judäa
ist, auf die Berge

Mt 24,17 wer auf dem Dache ist, der
steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen

Mt 24,18 und wer auf dem Felde ist, der
kehre nicht zurück, um sein Kleid zu holen.

Mt 24,19 Wehe aber den Schwangern und den
Säugenden in jenen Tagen!

Mt 24,20 Bittet aber, daß eure Flucht
nicht im Winter, noch am Sabbat geschehe.

Die grosse Trübsal (die letzte Hälfte der Woche)

Mt 24,21 Denn alsdann wird eine große
Trübsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch
keine mehr kommen wird.

Mt 24,22 Und wenn jene Tage nicht
verkürzt würden, so würde kein Fleisch errettet werden

Mt 24,23 Wenn alsdann jemand zu euch
sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder dort, - so glaubet es nicht.

Mt 24,24 Denn es werden falsche
Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und
Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.

Mt 24,25 Siehe, ich habe es euch
vorhergesagt.

Mt 24,26 Wenn sie nun zu euch sagen
werden: Siehe, er ist in der Wüste, - so gehet nicht hinaus

Mt 24,27 Denn wie der Blitz vom Osten
ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Ankunft des
Menschensohnes sein.

Mt 24,28 Wo das Aas ist, da sammeln sich
die Adler.

Die Rückkehr des Königs auf die Erde am Ende der Trübsal

Mt 24,29 Bald aber nach der Trübsal jener
Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht
mehr geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des
Himmels in Bewegung geraten.

Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des
Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der
Erde sich an die Brust schlagen und werden des Menschen Sohn kommen sehen auf
den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Mt 24,31 Und er wird seine Engel
aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten
versammeln von den vier Winden her, von einem Ende des Himmels bis zum
andern.

Das Gleichnis vom Feigenbaum

Mt 24,32 Am Feigenbaum aber lernet das
Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter gewinnt, so merket
ihr, daß der Sommer nahe ist.

Mt 24,33 Also auch ihr, wenn ihr dies
alles sehet, so merket, daß er nahe vor der Türe ist.

Mt 24,34 Wahrlich, ich sage euch, dieses
Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist

Mt 24,35 Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.

Wachsamkeit angeraten

Mt 24,36 Um jenen Tag aber und die Stunde
weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein
Vater.

Mt 24,37 Wie es aber in den Tagen Noahs
war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.

Mt 24,38 Denn wie sie in den Tagen vor
der Sündflut aßen und tranken, freiten und sich freien ließen bis zu dem
Tage, da Noah in die Arche ging,

Mt 24,39 und nichts merkten, bis die
Sündflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des
Menschensohnes sein.

Mt 24,40 Dann werden zwei auf dem Felde
sein

Mt 24,41 Zwei werden auf der Mühle
mahlen

Mt 24,42 So wachet nun, da ihr nicht
wisset, zu welcher Stunde euer Herr kommt!

Mt 24,43 Das aber merket: wenn der
Hausvater wüßte, in welcher Nachtstunde der Dieb käme, so würde er wohl
wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.

Mt 24,44 Darum seid auch ihr bereit! Denn
des Menschen Sohn kommt zu der Stunde, da ihr es nicht meinet.

Mt 24,45 Wer ist nun der treue und kluge
Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, damit er ihnen die
Speise gebe zu rechter Zeit?

Mt 24,46 Selig ist dieser Knecht, welchen
sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird.

Mt 24,47 Wahrlich, ich sage euch, er wird
ihn über alle seine Güter setzen.

Mt 24,48 Wenn aber jener böse Knecht in
seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen,

Mt 24,49 und anfängt, seine Mitknechte zu
schlagen und mit den Schlemmern zu essen und zu trinken

Mt 24,50 so wird der Herr jenes Knechtes
an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er
nicht kennt,

Mt 24,51 und wird ihn entzweihauen und
ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben. Da wird das Heulen und
Zähneknirschen sein.

Mt-0125

Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen

Mt 25,1 Dann wird das
Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre Lampen nahmen und dem
Bräutigam entgegengingen.

Mt 25,2 Fünf von ihnen aber waren töricht
und fünf klug.

Mt 25,3 Die törichten nahmen zwar ihre
Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich.

Mt 25,4 Die klugen aber nahmen Öl in
ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.

Mt 25,5 Als nun der Bräutigam verzog,
wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.

Mt 25,6 Um Mitternacht aber entstand ein
Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Gehet aus, ihm entgegen!

Mt 25,7 Da erwachten alle jene Jungfrauen
und rüsteten ihre Lampen.

Mt 25,8 Die törichten aber sprachen zu
den klugen: Gebt uns von eurem Öl

Mt 25,9 Aber die klugen antworteten und
sprachen: Niemals! Es würde nicht reichen für uns und für euch! Gehet
vielmehr hin zu den Krämern und kaufet für euch selbst!

Mt 25,10 Während sie aber hingingen, um
zu kaufen, kam der Bräutigam

Mt 25,11 Hernach kommen auch die übrigen
Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf!

Mt 25,12 Er aber antwortete und sprach:
Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht!

Mt 25,13 Darum wachet

Das Gleichnis von den Zentnern

Mt 25,14 Denn es ist wie bei einem
Menschen, der verreisen wollte, seine Knechte rief und ihnen seine Güter
übergab

Mt 25,15 dem einen gab er fünf Talente,
dem andern zwei, dem dritten eins, einem jeden nach seiner Kraft, und reiste
ab.

Mt 25,16 Da ging der, welcher die fünf
Talente empfangen, hin und handelte mit ihnen und gewann fünf andere.

Mt 25,17 Desgleichen, der die zwei
Talente empfangen, gewann auch zwei andere.

Mt 25,18 Der aber das eine empfangen
hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn.

Mt 25,19 Nach langer Zeit kommt der Herr
dieser Knechte und hält Abrechnung mit ihnen.

Mt 25,20 Da trat der hinzu, der die fünf
Talente empfangen, brachte noch fünf andere Talente herzu und sprach: Herr,
du hast mir fünf Talente übergeben

Mt 25,21 Sein Herr spricht zu ihm: Gut,
du braver und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich
über vieles setzen

Mt 25,22 Da trat auch der hinzu, welcher
die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Talente
übergeben

Mt 25,23 Sein Herr spricht zu ihm: Gut,
du braver und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich
über vieles setzen

Mt 25,24 Da trat auch der hinzu, der das
eine Talent empfangen, und sprach: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann
bist

Mt 25,25 und ich fürchtete mich, ging hin
und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine!

Mt 25,26 Aber sein Herr antwortete und
sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wußtest du, daß ich ernte, wo ich
nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe?

Mt 25,27 Dann hättest du mein Geld den
Wechslern bringen sollen, so hätte ich bei meinem Kommen das Meine mit Zinsen
zurückerhalten.

Mt 25,28 Darum nehmet ihm das Talent weg
und gebet es dem, der die zehn Talente hat!

Mt 25,29 Denn wer da hat, dem wird
gegeben werden, damit er Überfluß habe

Mt 25,30 Und den unnützen Knecht werfet
hinaus in die äußerste Finsternis. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen
sein.

Das Gericht über einzelne Heiden bei der Rückkehr Christi auf die Erde

Mt 25,31 Wenn aber des Menschen Sohn in
seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er
sitzen auf dem Throne seiner Herrlichkeit

Mt 25,32 und vor ihm werden alle Völker
versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die
Schafe von den Böcken scheidet,

Mt 25,33 und er wird die Schafe zu seiner
Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.

Mt 25,34 Dann wird der König denen zu
seiner Rechten sagen: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das
Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt!

Mt 25,35 Denn ich bin hungrig gewesen,
und ihr habt mich gespeist

Mt 25,36 ich bin nackt gewesen, und ihr
habt mich bekleidet

Mt 25,37 Dann werden ihm die Gerechten
antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich
gespeist, oder durstig und haben dich getränkt?

Mt 25,38 Wann haben wir dich als
Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder nackt und haben dich
bekleidet?

Mt 25,39 Wann haben wir dich krank
gesehen, oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen?

Mt 25,40 Und der König wird ihnen
antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es getan habt
einem dieser meiner geringsten Brüder, habt ihr es mir getan!

Mt 25,41 Dann wird er auch denen zur
Linken sagen: Gehet hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das
bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!

Mt 25,42 Denn ich bin hungrig gewesen,
und ihr habt mich nicht gespeist

Mt 25,43 ich bin ein Fremdling gewesen,
und ihr habt mich nicht beherbergt

Mt 25,44 Dann werden auch sie ihm
antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als
Fremdling oder nackt oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht
gedient?

Mt 25,45 Dann wird er ihnen antworten:
Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es nicht getan habt einem dieser
Geringsten, habt ihr es mir auch nicht getan!

Mt 25,46 Und sie werden in die ewige Pein
gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.

Mt-0126

Der Tod und die Auferstehung des Königs

Die jüdische Obrigkeit beschliesst heimlich den Tod Jesu

Mt 26,1 Und es begab
sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen
Jüngern:

Mt 26,2 Ihr wißt, daß in zwei Tagen das
Passah ist

Mt 26,3 Da versammelten sich die
Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes im Hofe
des obersten Priesters, der Kajaphas hieß.

Mt 26,4 Und sie hielten miteinander Rat,
wie sie Jesus mit List greifen und töten könnten.

Mt 26,5 Sie sprachen aber: Nicht am Fest,
damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht!

Jesus wird von Maria in Bethanien für Sein Begräbnis gesalbt

Mt 26,6 Als nun Jesus zu Bethanien im
Hause Simons des Aussätzigen war,

Mt 26,7 trat ein Weib zu ihm mit einer
alabasternen Flasche voll kostbarer Salbe und goß sie auf sein Haupt, während
er zu Tische saß.

Mt 26,8 Als das seine Jünger sahen,
wurden sie entrüstet und sprachen: Wozu diese Verschwendung?

Mt 26,9 Man hätte das teuer verkaufen und
den Armen geben können!

Mt 26,10 Da es aber Jesus merkte, sprach
er zu ihnen: Warum bekümmert ihr das Weib? Sie hat doch ein gutes Werk an mir
getan!

Mt 26,11 Denn die Armen habt ihr allezeit
bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit!

Mt 26,12 Damit, daß sie diese Salbe auf
meinen Leib goß, hat sie mich zum Begräbnis gerüstet.

Mt 26,13 Wahrlich, ich sage euch: Wo
immer dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch
sagen, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis!

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

Mt 26,14 Da ging einer der Zwölf, namens
Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern

Mt 26,15 und sprach: Was wollt ihr mir
geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie wogen ihm dreißig Silberlinge
dar.

Mt 26,16 Und von da an suchte er eine
gute Gelegenheit, ihn zu verraten.

Die Vorbereitung für das Passahfest

Mt 26,17 Am ersten Tage nun der
ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen zu ihm: Wo willst
du, daß wir dir das Passahmahl zu essen bereiten?

Mt 26,18 Und er sprach: Gehet hin in die
Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine
Zeit ist nahe

Mt 26,19 Und die Jünger taten, wie Jesus
ihnen befohlen, und bereiteten das Passah.

Das letzte Passahfest

Mt 26,20 Als es nun Abend geworden,
setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tische.

Mt 26,21 Und während sie aßen, sprach er:
Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!

Mt 26,22 Da wurden sie sehr betrübt und
fingen an, einer nach dem andern, ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich?

Mt 26,23 Er antwortete aber und sprach:
Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten.

Mt 26,24 Des Menschen Sohn geht zwar
dahin, wie von ihm geschrieben steht

Mt 26,25 Da antwortete Judas, der ihn
verriet, und sprach: Rabbi, doch nicht ich? Er spricht zu ihm: Du hast es
gesagt!

Das Abendmahl des Herrn wird eingesetzt

Mt 26,26 Als sie nun aßen, nahm Jesus das
Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist
mein Leib.

Mt 26,27 Und er nahm den Kelch, dankte,
gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus!

Mt 26,28 Denn das ist mein Blut des
Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden!

Mt 26,29 Ich sage euch aber, ich werde
von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken, bis zu
jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde im Reiche meines
Vaters.

Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus

Mt 26,30 Und nachdem sie den Lobgesang
gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

Mt 26,31 Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr
werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern

Mt 26,32 Wenn ich aber auferstanden sein
werde, will ich euch nach Galiläa vorangehen.

Mt 26,33 Da antwortete Petrus und sprach
zu ihm: Wenn sich auch alle an dir ärgern, so werde doch ich mich niemals
ärgern!

Mt 26,34 Jesus spricht zu ihm: Wahrlich,
ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal
verleugnen!

Mt 26,35 Petrus spricht zu ihm: Und wenn
ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen!
Gleicherweise sprachen auch alle Jünger.

Die Todesnot Jesu in dem Garten

Mt 26,36 Da kommt Jesus mit ihnen in ein
Gut, namens Gethsemane. Und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier,
während ich dorthin gehe und bete.

Mt 26,37 Und er nahm zu sich Petrus und
die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute
sehr.

Mt 26,38 Da spricht er zu ihnen: Meine
Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir!

Das erste Gebet

Mt 26,39 Und er ging ein wenig vorwärts,
warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich,
so gehe dieser Kelch an mir vorüber

Die schlafenden Jünger

Mt 26,40 Und er kommt zu den Jüngern und
findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde
mit mir wachen?

Mt 26,41 Wachet und betet, damit ihr
nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig

Das zweite Gebet

Mt 26,42 Wiederum zum zweitenmal, ging er
hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir
vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!

Mt 26,43 Und er kommt und findet sie
abermals schlafend

Das dritte Gebet

Mt 26,44 Und er ließ sie, ging wieder
hin, betete zum drittenmal und sprach dieselben Worte.

Mt 26,45 Da kommt er zu seinen Jüngern
und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? Siehe, die Stunde ist
nahe, und des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überliefert!

Mt 26,46 Stehet auf, laßt uns gehen!
Siehe, der mich verrät, ist nahe!

Jesus wird verraten und gefangen genommen

Mt 26,47 Und während er noch redete,
siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit
Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes
her.

Mt 26,48 Der ihn aber verriet, hatte
ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's,
den ergreifet!

Mt 26,49 Und alsbald trat er zu Jesus und
sprach: Sei gegrüßt, Rabbi, - und küßte ihn.

Mt 26,50 Jesus aber sprach zu ihm:
Freund, wozu bist du hier? Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und
nahmen ihn fest.

Mt 26,51 Und siehe, einer von denen, die
bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den
Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.

Mt 26,52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke
dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden
durch das Schwert umkommen.

Mt 26,53 Oder meinst du, ich könnte nicht
meinen Vater bitten, und er würde mir noch jetzt mehr als zwölf Legionen
Engel schicken?

Mt 26,54 Wie würden dann aber die
Schriften erfüllt, daß es so kommen muß?

Mt 26,55 In jener Stunde sprach Jesus zu
der Schar: Wie gegen einen Mörder seid ihr ausgezogen mit Schwertern und
Stöcken, mich zu ergreifen! Täglich bin ich bei euch lehrend im Tempel
gesessen, und ihr habt mich nicht ergriffen.

Mt 26,56 Das alles aber ist geschehen,
damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. - Da verließen ihn alle
Jünger und flohen.

Jesus wird vor Kaiphas und den Hohen Rat gebracht

Mt 26,57 Die aber Jesus festgenommen
hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten
und die Ältesten versammelt waren.

Mt 26,58 Petrus aber folgte ihnen von
ferne, bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu
den Dienern, um den Ausgang [der Sache] zu sehen.

Mt 26,59 Aber die Hohenpriester und die
Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum
Tode zu bringen.

Mt 26,60 Aber sie fanden keins, obgleich
viele falsche Zeugen herzukamen.

Mt 26,61 Zuletzt aber kamen zwei und
sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in
drei Tagen aufbauen.

Mt 26,62 Und der Hohepriester stand auf
und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich
zeugen?

Mt 26,63 Jesus aber schwieg. Und der
Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß
du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes bist!

Mt 26,64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es
gesagt! Überdies sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr des Menschen Sohn
sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des
Himmels!

Mt 26,65 Da zerriß der Hohepriester seine
Kleider und sprach: Er hat gelästert! Was bedürfen wir weiter Zeugen? Siehe,
nun habt ihr seine Lästerung gehört.

Mt 26,66 Was dünkt euch? Sie antworteten
und sprachen: Er ist des Todes schuldig!

Mt 26,67 Da spieen sie ihm ins Angesicht
und schlugen ihn mit Fäusten

Mt 26,68 und sprachen: Christus, weissage
uns! Wer ist's, der dich geschlagen hat?

Die drei Verleumdungen des Petrus

Mt 26,69 Petrus aber saß draußen im Hof.
Und eine Magd trat zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem
Galiläer!

Mt 26,70 Er aber leugnete vor allen und
sprach: Ich weiß nicht, was du sagst!

Mt 26,71 Als er dann in den Vorhof
hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die dort waren: Dieser
war mit Jesus, dem Nazarener!

Mt 26,72 Und er leugnete abermals mit
einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht!

Mt 26,73 Bald darauf aber traten die
Umstehenden herzu und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von
ihnen

Mt 26,74 Da fing er an zu fluchen und zu
schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn.

Mt 26,75 Und Petrus ward eingedenk des
Wortes Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich
dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Mt-0127

Jesus wird Pilatus überliefert

Mt 27,1 Als es aber
Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes
einen Rat wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen.

Mt 27,2 Und sie banden ihn, führten ihn
ab und überantworteten ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus.

Die nutzlose Reue des Judas

Mt 27,3 Als nun Judas, der ihn verraten
hatte, sah, daß er verurteilt war, reute es ihn

Mt 27,4 und sprach: Ich habe gesündigt,
daß ich unschuldiges Blut verraten habe! Sie aber sprachen: Was geht das uns
an? Da siehe du zu!

Mt 27,5 Da warf er die Silberlinge in den
Tempel und machte sich davon, ging hin und erhängte sich.

Mt 27,6 Die Hohenpriester aber nahmen die
Silberlinge und sprachen: Wir dürfen sie nicht in den Gotteskasten legen,
weil es Blutgeld ist.

Mt 27,7 Nachdem sie aber Rat gehalten,
kauften sie dafür den Acker des Töpfers, als Begräbnisstätte für die
Fremdlinge.

Mt 27,8 Daher wird jener Acker Blutacker
genannt bis auf den heutigen Tag.

Mt 27,9 Da wurde erfüllt, was durch den
Propheten Jeremia gesagt ist, welcher spricht: «Und sie nahmen die dreißig
Silberlinge, den Wert des Geschätzten, den sie geschätzt hatten, von den
Kindern Israel

Mt 27,10 und gaben sie für den Acker des
Töpfers, wie der Herr mir befohlen hatte.»

Jesus wird von Pilatus verhört

Mt 27,11 Jesus aber stand vor dem
Landpfleger

Mt 27,12 Und als er von den
Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts.

Mt 27,13 Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst
du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen?

Mt 27,14 Und er antwortete ihm auch nicht
auf ein einziges Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte.

Jesus oder Barabbas?

Mt 27,15 Aber auf das Fest pflegte der
Landpfleger dem Volke einen Gefangenen freizugeben, welchen sie
wollten.

Mt 27,16 Sie hatten aber damals einen
berüchtigten Gefangenen namens Barabbas.

Mt 27,17 Als sie nun versammelt waren,
sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch freilasse, Barabbas
oder Jesus, den man Christus nennt?

Mt 27,18 Denn er wußte, daß sie ihn aus
Neid überantwortet hatten.

Mt 27,19 Als er aber auf dem Richterstuhl
saß, sandte sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen
mit diesem Gerechten

Mt 27,20 Aber die Hohenpriester und die
Ältesten beredeten die Volksmenge, den Barabbas zu erbitten, Jesus aber
umbringen zu lassen.

Mt 27,21 Der Landpfleger aber antwortete
und sprach zu ihnen: Welchen von diesen beiden wollt ihr, daß ich euch frei
lasse? Sie sprachen: Den Barabbas!

Mt 27,22 Pilatus spricht zu ihnen: Was
soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt? Sie sprachen alle zu
ihm: Kreuzige ihn!

Mt 27,23 Da sagte der Landpfleger: Was
hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen noch viel mehr und sprachen:
Kreuzige ihn!

Mt 27,24 Als nun Pilatus sah, daß er
nichts ausrichtete, sondern daß vielmehr ein Aufruhr entstand, nahm er Wasser
und wusch sich vor dem Volk die Hände und sprach: Ich bin unschuldig an dem
Blut dieses Gerechten

Mt 27,25 Und alles Volk antwortete und
sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!

Mt 27,26 Da gab er ihnen den Barabbas
los

Der König wird mit Dornen gekrönt; Er wird dann nach der Stätte der Kreuzigung geführt

Mt 27,27 Da nahmen die Kriegsknechte des
Landpflegers Jesus in das Amthaus und versammelten die ganze Rotte um
ihn.

Mt 27,28 Und sie zogen ihn aus und legten
ihm einen Purpurmantel um

Mt 27,29 und flochten eine Krone von
Dornen, setzten sie auf sein Haupt, gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand und
beugten vor ihm die Knie, verspotteten ihn und sprachen: Sei gegrüßt, König
der Juden!

Mt 27,30 Dann spieen sie ihn an und
nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt.

Mt 27,31 Und nachdem sie ihn verspottet
hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und legten ihm seine Kleider an, und
dann führten sie ihn hin, um ihn zu kreuzigen.

Mt 27,32 Als sie aber hinauszogen, fanden
sie einen Mann von Kyrene, namens Simon

Jesus wird gekreuzigt

Mt 27,33 Und als sie an den Ort kamen,
den man Golgatha nennt, das heißt Schädelstätte,

Mt 27,34 gaben sie ihm Wein mit Galle
vermischt zu trinken

Mt 27,35 Nachdem sie ihn nun gekreuzigt
hatten, teilten sie seine Kleider unter sich und warfen das Los, auf daß
erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist: «Sie haben meine Kleider
unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.»

Mt 27,36 Und sie saßen daselbst und
hüteten ihn.

Mt 27,37 Und sie befestigten über seinem
Haupte die Inschrift seiner Schuld: Dies ist Jesus, der König der
Juden.

Mt 27,38 Dann wurden mit ihm zwei Räuber
gekreuzigt, einer zur Rechten, der andere zur Linken.

Mt 27,39 Die aber vorübergingen,
lästerten ihn, schüttelten die Köpfe

Mt 27,40 und sprachen: Der du den Tempel
zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst! Bist du Gottes Sohn,
so steig vom Kreuze herab!

Mt 27,41 Gleicherweise spotteten auch die
Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:

Mt 27,42 Andere hat er gerettet, sich
selbst kann er nicht retten. Ist er der König Israels, so steige er nun vom
Kreuz herab, so wollen wir ihm glauben!

Mt 27,43 Er hat auf Gott vertraut, der
befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat

Mt 27,44 Desgleichen schmähten ihn auch
die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren.

Der Tod Jesu erfüllt das Gesetz

Die Heilszeit des Gesetzes ist zu Ende

Mt 27,45 Aber von der sechsten Stunde an
kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.

Mt 27,46 Und um die neunte Stunde rief
Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott,
mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Mt 27,47 Etliche der Anwesenden, als sie
es hörten, sprachen nun: Der ruft den Elia!

Mt 27,48 Und alsbald lief einer von
ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und
gab ihm zu trinken.

Mt 27,49 Die Übrigen aber sprachen: Halt,
laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten!

Mt 27,50 Jesus aber schrie abermals mit
lauter Stimme und gab den Geist auf.

Mt 27,51 Und siehe, der Vorhang im Tempel
riß entzwei von oben bis unten, und die Erde erbebte, und die Felsen
spalteten sich.

Mt 27,52 Und die Gräber öffneten sich,
und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf

Mt 27,53 und gingen aus den Gräbern
hervor nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen
vielen.

Mt 27,54 Als aber der Hauptmann und die,
welche mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und was da geschah,
fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes
Sohn!

Mt 27,55 Es waren aber daselbst viele
Frauen, die von ferne zusahen, welche Jesus von Galiläa her gefolgt waren und
ihm gedient hatten

Mt 27,56 unter ihnen waren Maria
Magdalena, und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der
Söhne des Zebedäus.

Jesus wird begraben

Mt 27,57 Als es nun Abend wurde, kam ein
reicher Mann von Arimathia, namens Joseph, der auch ein Jünger Jesu geworden
war.

Mt 27,58 Dieser ging zu Pilatus und bat
um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, daß er ihm gegeben werde.

Mt 27,59 Und Joseph nahm den Leichnam,
wickelte ihn in reine Leinwand

Mt 27,60 und legte ihn in seine neue
Gruft, welche er im Felsen hatte aushauen lassen

Mt 27,61 Es waren aber daselbst Maria
Magdalena und die andere Maria, die saßen dem Grabe gegenüber.

Das Grab wird versiegelt und bewahrt

Mt 27,62 Am andern Tage nun, welcher auf
den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei
Pilatus

Mt 27,63 und sprachen: Herr, wir erinnern
uns, daß dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde
ich auferstehen.

Mt 27,64 So befiehl nun, daß das Grab
sicher bewacht werde bis zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger
kommen, ihn stehlen und zum Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden,
und der letzte Betrug ärger werde als der erste.

Mt 27,65 Pilatus sprach zu ihnen: Ihr
sollt eine Wache haben! Gehet hin und bewacht es, so gut ihr könnt!

Mt 27,66 Da gingen sie hin, versiegelten
den Stein und bewachten das Grab mit der Wache.

Mt-0128

Die Auferstehung Christi und die Ereignisse an jenem Tag

Mt 28,1 Nach dem
Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und
die andere Maria, um das Grab zu besehen.

Mt 28,2 Und siehe, es geschah ein großes
Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat herzu und
wälzte den Stein von der Tür hinweg und setzte sich darauf.

Mt 28,3 Und seine Gestalt war wie der
Blitz und sein Kleid weiß wie der Schnee.

Mt 28,4 Vor seinem furchtbaren Anblick
aber erbebten die Wächter und wurden wie tot.

Mt 28,5 Der Engel aber wandte sich zu den
Frauen und sprach: Fürchtet ihr euch nicht! Ich weiß wohl, daß ihr Jesus, den
Gekreuzigten, sucht.

Mt 28,6 Er ist nicht hier

Mt 28,7 Und gehet eilends hin und saget
seinen Jüngern, daß er von den Toten auferstanden ist. Und siehe, er geht
euch voran nach Galiläa

Mt 28,8 Und sie gingen eilends hinweg von
dem Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, es seinen Jüngern zu
verkündigen.

Mt 28,9 Und siehe, da begegnete ihnen
Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu und umfaßten seine Füße
und huldigten ihm.

Mt 28,10 Da sprach Jesus zu ihnen:
Fürchtet euch nicht! Gehet hin, verkündiget meinen Brüdern, daß sie nach
Galiläa gehen sollen

Die Soldaten werden bestochen

Mt 28,11 Während sie aber hingingen,
siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt und verkündigten den
Hohenpriestern alles, was geschehen war.

Mt 28,12 Diese versammelten sich samt den
Ältesten, und nachdem sie Rat gehalten, gaben sie den Kriegsknechten Geld
genug

Mt 28,13 und sprachen: Saget, seine
Jünger sind des Nachts gekommen und haben ihn gestohlen, während wir
schliefen.

Mt 28,14 Und wenn solches vor den
Landpfleger kommt, so wollen wir ihn besänftigen und machen, daß ihr außer
Sorge sein könnt.

Mt 28,15 Sie aber nahmen das Geld und
taten, wie sie belehrt worden waren: Und so wurde diese Rede unter den Juden
verbreitet bis auf den heutigen Tag.

Jesus in Galiläa: Sein grosser Auftrag

Mt 28,16 Die elf Jünger aber gingen nach
Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.

Mt 28,17 Und als sie ihn sahen, fielen
sie vor ihm nieder

Mt 28,18 Und Jesus trat herzu, redete mit
ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Mt 28,19 Gehet hin und machet zu Jüngern
alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und
des heiligen Geistes

Mt 28,20 und sie halten lehret alles, was
ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende
der Weltzeit!

Offb-2701

Offb 1,1 Offenbarung
Jesu Christi, welche Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in
Bälde geschehen soll

Offb 1,2 welcher das Wort Gottes und das
Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat, alles, was er sah.

Offb 1,3 Selig, wer liest und die da
hören die Worte der Weissagung, und bewahren, was darin geschrieben steht!
Denn die Zeit ist nahe.

Die Botschaften des erhöhten Herrn an die sieben Gemeinden

Die vergangenen Dinge: 'Das, was du gesehen hast'

Offb 1,4 Johannes an die sieben Gemeinden
in Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war
und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne
sind,

Offb 1,5 und von Jesus Christus, dem
treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten und dem Fürsten über die
Könige der Erde.

Offb 1,6 Ihm, der uns liebt und uns durch
sein Blut von unsren Sünden gewaschen und uns zu einem Königreich gemacht
hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: ihm gehört die Herrlichkeit und
die Macht in alle Ewigkeit! Amen.

Offb 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken,
und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und
es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde!
Ja, Amen.

Offb 1,8 Ich bin das A und das O, spricht
Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der
Allmächtige.

Die Vision auf Patmos

Offb 1,9 Ich, Johannes, euer Mitgenosse
an der Trübsal und am Reich und an der Geduld Jesu Christi, war auf der Insel
namens Patmos, um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses Jesu willen.

Offb 1,10 Ich war im Geist am Tage des
Herrn und hörte hinter mir eine gewaltige Stimme, wie von einer Posaune, die
sprach:

Offb 1,11 Was du siehst, das schreibe in
ein Buch und sende es den sieben Gemeinden, nach Ephesus und nach Smyrna und
nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und
nach Laodizea!

Offb 1,12 Und ich wandte mich um, die
Stimme zu sehen, die mit mir redete

Offb 1,13 und inmitten der Leuchter
Einen, der einem Menschensohne glich, angetan mit einem langen Gewande und um
die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel

Offb 1,14 sein Haupt aber und seine Haare
waren weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine
Feuerflamme,

Offb 1,15 und seine Füße wie schimmerndes
Erz, im Ofen geglüht, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser.

Offb 1,16 Und er hatte in seiner rechten
Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges
Schwert, und sein Angesicht leuchtet wie die Sonne in ihrer Kraft.

Offb 1,17 Und als ich Ihn sah, fiel ich
zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach:
Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte

Offb 1,18 und der Lebendige

Der Befehl, zu schreiben

Offb 1,19 Schreibe nun, was du gesehen
hast, und was ist, und was darnach geschehen soll:

Offb 1,20 das Geheimnis der sieben
Sterne, die du auf meiner Rechten gesehen hast, und der sieben goldenen
Leuchter. Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben
Leuchter sind die sieben Gemeinden.

Offb-2702

Die gegenwärtigen Dinge -

sieben Gemeinden: 'Was da ist'

Die Botschaft an Ephesus:

die Gemeinde am Ende des apostolischen Zeitalters

Offb 2,1 Dem Engel
der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner
Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:

Offb 2,2 Ich weiß deine Werke und deine
Arbeit und deine Geduld, und daß du die Bösen nicht ertragen kannst, und daß
du die geprüft hast, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie
als Lügner erfunden

Offb 2,3 und du hast Ausdauer, und um
meines Namens willen hast du getragen und bist nicht müde geworden.

Offb 2,4 Aber ich habe wider dich, daß du
deine erste Liebe verlassen hast.

Offb 2,5 Bedenke nun, wovon du abgefallen
bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich über dich und
werde deinen Leuchter von seiner Stelle stoßen, wenn du nicht Buße
tust!

Offb 2,6 Aber das hast du, daß du die
Werke der Nikolaiten hassest, welche auch ich hasse.

Offb 2,7 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von
dem Baum des Lebens, welcher im Paradiese Gottes ist.

Die Botschaft an Smyrna:

die Gemeinde unter der Verfolgung

Offb 2,8 Und dem Engel der Gemeinde in
Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, welcher tot war und
lebendig geworden ist:

Offb 2,9 Ich weiß deine Werke und deine
Trübsal und deine Armut - du bist aber reich -, und die Lästerung von denen,
die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des
Satans.

Offb 2,10 Fürchte nichts, was du leiden
wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit
ihr versucht werdet, und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage lang. Sei getreu
bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!

Offb 2,11 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen
von dem zweiten Tod!

Die Botschaft an Pergamus:

die Gemeinde mitten in der Welt

Offb 2,12 Und dem Engel der Gemeinde in
Pergamus schreibe: Das sagt, der das scharfe zweischneidige Schwert
hat:

Offb 2,13 Ich weiß, was du tust und wo du
wohnst, da wo der Thron des Satans ist, und daß du festhältst an meinem Namen
und den Glauben an mich nicht verleugnet hast, auch in den Tagen, in welchen
Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da wo der Satan
wohnt.

Offb 2,14 Aber ich habe etwas weniges
wider dich, daß du daselbst solche hast, die an der Lehre Bileams festhalten,
welcher den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Kinder Israel zu legen,
Götzenopfer zu essen und Unzucht zu treiben.

Offb 2,15 So hast auch du solche, die an
der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse.

Offb 2,16 Tue Buße! Sonst komme ich bald
über dich und werde mit ihnen Krieg führen mit dem Schwerte meines
Mundes.

Offb 2,17 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich von dem verborgenen Manna zu essen geben und will ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt.

Die Botschaft an Thyatira:

die Gemeinde fällt in Götzendienst

Offb 2,18 Und dem Engel der Gemeinde in
Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine
Feuerflamme und dessen Füße gleich schimmerndem Erze sind:

Offb 2,19 Ich weiß deine Werke und deine
Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und daß deiner
letzten Werke mehr sind als der ersten.

Offb 2,20 Aber ich habe wider dich, daß
du das Weib Isebel gewähren lässest, die sich eine Prophetin nennt und meine
Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu
essen.

Offb 2,21 Und ich gab ihr Zeit, Buße zu
tun, und sie will nicht Buße tun von ihrer Unzucht.

Offb 2,22 Siehe, ich werfe sie auf ein
Bett und die, welche mit ihr ehebrechen, in große Trübsal, wenn sie nicht
Buße tun von ihren Werken.

Offb 2,23 Und ihre Kinder will ich töten,
und alle Gemeinden werden erkennen, daß ich es bin, der Nieren und Herzen
erforscht. Und ich will euch vergelten, einem jeden nach seinen Werken.

Offb 2,24 Euch aber sage ich, den übrigen
in Thyatira, soviele diese Lehre nicht teilen und welche die Tiefen des
Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben: Ich lege keine andere Last auf
euch

Offb 2,25 nur haltet fest, was ihr habt,
bis ich komme!

Offb 2,26 Und wer überwindet und meine
Werke bis ans Ende bewahrt, dem will ich Macht geben über die Heiden.

Offb 2,27 Und er wird sie mit eisernem
Stabe weiden, wie man irdene Gefäße zerschlägt, wie auch ich [solche Macht]
von meinem Vater empfangen habe.

Offb 2,28 Und ich will ihm geben den
Morgenstern.

Offb 2,29 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Offb-2703

Die Botschaft an Sardes:

die Gemeinde ist wie tot, aber es ist ein gläubiger Überrest vorhanden

Offb 3,1 Und dem
Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt der, welcher die sieben
Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich weiß deine Werke: du hast den
Namen, daß du lebest, und bist tot.

Offb 3,2 Werde wach und stärke das
übrige, was sterben will

Offb 3,3 So denke nun daran, wie du
empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. Wenn du nun nicht
wachst, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht merken,
zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.

Offb 3,4 Aber du hast einige wenige Namen
in Sardes, welche ihre Kleider nicht befleckt haben

Offb 3,5 Wer überwindet, der soll mit
weißen Kleidern angetan werden

Offb 3,6 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Die Botschaft an Philadelphia:

die Gemeinde erlebt Erweckung

Offb 3,7 Und dem Engel der Gemeinde in
Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, welcher den
Schlüssel Davids hat

Offb 3,8 Ich weiß deine Werke. Siehe, ich
habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben, die niemand schließen kann

Offb 3,9 Siehe, ich verschaffe, daß
solche aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen und es nicht sind,
sondern lügen, siehe, ich will sie dazu bringen, daß sie kommen und vor
deinen Füßen niederfallen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.

Offb 3,10 Weil du das Wort meiner Geduld
bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die
über den ganzen Erdkreis kommen wird, zu versuchen, die auf Erden
wohnen.

Offb 3,11 Ich komme bald

Offb 3,12 Wer überwindet, den will ich zu
einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen, und er wird nicht mehr
hinausgehen

Offb 3,13 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Die Botschaft an Laodizea:

die Gemeinde in ihrem letzten Zustand des Abfalls

Offb 3,14 Und dem Engel der Gemeinde in
Laodizea schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der
Ursprung der Schöpfung Gottes:

Offb 3,15 Ich weiß deine Werke, daß du
weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest!

Offb 3,16 So aber, weil du lau bist und
weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.

Offb 3,17 Denn du sprichst: Ich bin reich
und habe Überfluß und bedarf nichts! - und weißt nicht, daß du elend und
erbärmlich bist, arm, blind und bloß!

Offb 3,18 Ich rate dir, von mir Gold zu
kaufen, das im Feuer geglüht ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider,
damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde,
und Augensalbe, um deine Augen zu salben, damit du sehest.

Offb 3,19 Welche ich liebhabe, die strafe
und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße!

Die Stätte und die Gesinnung Christi am Ende des Zeitalters der Gemeinde

Offb 3,20 Siehe, ich stehe vor der Tür
und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich
zu ihm hineingehen und das Nachtmahl mit ihm einnehmen und er mit mir.

Offb 3,21 Wer überwindet, dem will ich
geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und
mit meinem Vater sitze auf seinem Thron.

Offb 3,22 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Offb-2704

Das Öffnen der Rolle mit den sieben Siegeln

Die zukünftigen Dinge: 'Was geschehen soll hernach' (wörtl. 'nach diesen Dingen')

Was im Himmel geschieht, ehe die Siegel gebrochen werden

Offb 4,1 Darnach
schaute ich, und siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel

Offb 4,2 Und alsbald war ich im
Geist

Offb 4,3 Und der darauf saß, war
anzusehen wie Jaspis- und Sardisstein

Die Ältesten auf den Thronen umgebenden Thron Gottes

Offb 4,4 Und rings um den Thron waren
vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste
sitzen, angetan mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene
Kronen.

Offb 4,5 Und von dem Throne gehen Blitze
und Stimmen und Donner aus, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem
Thron

Die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten beten den Schöpfer an

Offb 4,6 Und vor dem Thron ist es wie ein
gläsernes Meer, gleich Kristall

Offb 4,7 Und das erste ist gleich einem
Löwen, das zweite gleich einem Kalbe, das dritte hat ein Angesicht wie ein
Mensch, und das vierte ist gleich einem fliegenden Adler.

Offb 4,8 Und die vier lebendigen Wesen,
von denen ein jedes sechs Flügel hat, sind ringsherum und inwendig voller
Augen

Offb 4,9 Und so oft die lebendigen Wesen
Ruhm und Ehre und Dank darbringen dem, der auf dem Throne sitzt, der da lebt
von Ewigkeit zu Ewigkeit,

Offb 4,10 so fallen die vierundzwanzig
Ältesten nieder vor dem, der auf dem Throne sitzt, und beten den an, der da
lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und werfen ihre Kronen vor dem Throne nieder
und sprechen:

Offb 4,11 Würdig bist du, unser Herr und
Gott, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht

Offb-2705

Christus nimmt das Buch (die Rolle) versiegelt mit sieben Siegeln

Offb 5,1 Und ich sah
in der Rechten dessen, der auf dem Throne saß, ein Buch, innen und außen
beschrieben, mit sieben Siegeln versiegelt.

Offb 5,2 Und ich sah einen starken Engel,
der verkündete mit lauter Stimme: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und
seine Siegel zu brechen?

Offb 5,3 Und niemand, weder im Himmel
noch auf Erden noch unter der Erde, vermochte das Buch zu öffnen noch
hineinzublicken.

Offb 5,4 Und ich weinte sehr, daß niemand
würdig erfunden wurde, das Buch zu öffnen noch hineinzublicken.

Christus als der König öffnet das Buch (die Rolle)

Offb 5,5 Und einer von den Ältesten
spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm
Juda, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu
brechen!

Offb 5,6 Und ich sah, und siehe, in der
Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten
stand ein Lamm, wie geschlachtet

Offb 5,7 Und es kam und nahm das Buch aus
der Rechten dessen, der auf dem Throne saß.

Die Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten beten an

Offb 5,8 Und als es das Buch nahm, fielen
die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamme
nieder, und sie hatten jeder eine Harfe und goldene Schalen voll
Räucherwerk

Offb 5,9 Und sie sangen ein neues Lied:
Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu brechen

Offb 5,10 und hast sie für unsren Gott zu
einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf
Erden.

Die Engel preisen das Lamm

Offb 5,11 Und ich sah und hörte eine
Stimme vieler Engel rings um den Thron und um die lebendigen Wesen und die
Ältesten

Offb 5,12 die sprachen mit lauter Stimme:
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, zu empfangen die Macht und
Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Ruhm und Lobpreisung!

Die kommende allgemeine Anbetung des Lammes als König

Offb 5,13 Und alle Geschöpfe, die im
Himmel und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meere sind, und alles,
was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm
gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Gewalt von Ewigkeit zu
Ewigkeit!

Offb 5,14 Und die vier lebendigen Wesen
sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an
den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Offb-2706

Die sieben Siegel des Buches werden geöffnet

Das erste Siegel: Der falsche Christus

Offb 6,1 Und ich sah,
daß das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines von
den vier lebendigen Wesen wie mit Donnerstimme sagen: Komm und sieh!

Offb 6,2 Und ich sah, und siehe, ein
weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen

Das zweite Siegel: Krieg

Offb 6,3 Und als es das zweite Siegel
öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm und sieh!

Offb 6,4 Und es zog ein anderes Pferd
aus, ein feuerrotes, und dem, der darauf saß, wurde die Macht gegeben, den
Frieden von der Erde zu nehmen und daß sie einander hinschlachten
sollten

Das dritte Siegel: Hungersnot

Offb 6,5 Und als es das dritte Siegel
öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm und sieh! Und ich
sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in
seiner Hand.

Offb 6,6 Und ich hörte eine Stimme
inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Maß Weizen für einen
Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar

Das vierte Siegel: Tod

Offb 6,7 Und als es das vierte Siegel
öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm und
sieh!

Offb 6,8 Und ich sah, und siehe, ein
fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist: der Tod

Das fünfte Siegel: ein Überrest als Märtyrer

Offb 6,9 Und als es das fünfte Siegel
öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden
waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie
hatten.

Offb 6,10 Und sie riefen mit lauter
Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger,
richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf Erden
wohnen?

Offb 6,11 Und es wurde einem jeden von
ihnen ein weißes Kleid gegeben, und es wurde ihnen gesagt, daß sie noch eine
kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet
wären, die auch sollten getötet werden, gleichwie sie.

Das sechste Siegel: Anarchie

Offb 6,12 Und ich sah, als es das sechste
Siegel öffnete, und siehe, ein großes Erdbeben entstand, und die Sonne wurde
schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut.

Offb 6,13 Und die Sterne des Himmels
fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn
er von einem starken Winde geschüttelt wird.

Offb 6,14 Und der Himmel entwich wie ein
Buch, das zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden aus ihren
Stellen gerückt.

Offb 6,15 Und die Könige der Erde und die
Großen und die Heerführer und die Reichen und die Gewaltigen und alle Knechte
und alle Freien verbargen sich in die Klüfte und in die Felsen der
Berge

Offb 6,16 und sprachen zu den Bergen und
zu den Felsen: Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesichte dessen,
der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!

Offb 6,17 Denn gekommen ist der große Tag
seines Zorns, und wer kann bestehen?

Offb-2707

Parenthese (Einschaltung): Juden und Heiden, die während der Trübsal gerettet wurden

 

Offb 7,1 Darnach sah
ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen, die hielten die vier Winde
der Erde, damit kein Wind wehe über die Erde noch über das Meer noch über
irgend einen Baum.

Offb 7,2 Und ich sah einen andern Engel
vom Sonnenaufgang heraufsteigen, der hatte das Siegel des lebendigen
Gottes

Offb 7,3 und sprach: Schädiget die Erde
nicht, noch das Meer noch die Bäume, bis wir die Knechte unsres Gottes auf
ihren Stirnen versiegelt haben!

Der Überrest von 144000 aus Israel

Offb 7,4 Und ich hörte die Zahl der
Versiegelten: Hundertvierundvierzigtausend Versiegelte, aus allen Stämmen der
Kinder Israel.

Offb 7,5 Aus dem Stamm Juda zwölftausend
Versiegelte

Offb 7,6 aus dem Stamm Asser
zwölftausend

Offb 7,7 aus dem Stamm Simeon
zwölftausend

Offb 7,8 aus dem Stamm Sebulon
zwölftausend

Die Menge der Heiden, die aus der Grossen Trübsal kommen

Offb 7,9 Darnach sah ich, und siehe, eine
große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und
Völkern und Zungen

Offb 7,10 Und sie riefen mit lauter
Stimme und sprachen: Das Heil steht bei unsrem Gott, der auf dem Throne
sitzt, und bei dem Lamm!

Offb 7,11 Und alle Engel standen rings um
den Thron und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen und fielen vor
dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an

Offb 7,12 und sprachen: Amen! Lobpreisung
und Ruhm und Weisheit und Dank und Ehre und Macht und Stärke sei unsrem Gott
von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Offb 7,13 Und einer von den Ältesten hob
an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern angetan sind,
und woher sind sie gekommen?

Offb 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein
Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen
Trübsal kommen

Offb 7,15 Darum sind sie vor dem Throne
Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel

Offb 7,16 Und sie werden nicht mehr
hungern noch dürsten

Offb 7,17 denn das Lamm, das inmitten des
Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und
Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Offb-2708

Das siebente Siegel umfasst die sieben Posaunen

Offb 8,1 Und als es
das siebente Siegel öffnete, entstand eine Stille im Himmel, von etwa einer
halben Stunde.

Die Gerichte der sieben Posaunen

Christus als Hoherpriester

Offb 8,2 Und ich sah die sieben Engel,
die vor Gott stehen

Offb 8,3 Und ein anderer Engel kam und
stellte sich an den Altar, der hatte eine goldene Räucherpfanne

Offb 8,4 Und der Rauch des Räucherwerks
stieg mit den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels auf vor
Gott.

Offb 8,5 Und der Engel nahm die
Räucherpfanne und füllte sie mit Feuer vom Altar und warf sie auf die
Erde

Offb 8,6 Und die sieben Engel, welche die
sieben Posaunen hatten, machten sich bereit zu posaunen.

Die erste Posaune

Offb 8,7 Und der erste Engel posaunte,
und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde
geworfen

Die zweite Posaune

Offb 8,8 Und der zweite Engel posaunte,
und es wurde etwas wie ein großer feuerspeiender Berg ins Meer geworfen

Offb 8,9 und der dritte Teil der
Geschöpfe im Meer, welche Seelen haben, starb, und der dritte Teil der
Schiffe ging zugrunde.

Die dritte Posaune

Offb 8,10 Und der dritte Engel
posaunte

Offb 8,11 und der Name des Sternes heißt
Wermut. Und der dritte Teil der Gewässer wurde zu Wermut, und viele der
Menschen starben von den Gewässern, weil sie bitter geworden waren.

Die vierte Posaune

Offb 8,12 Und der vierte Engel
posaunte

Offb 8,13 Und ich sah und hörte einen
Adler, der in der Mitte des Himmels flog und mit lauter Stimme rief: Wehe,
wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen, wegen der übrigen Posaunenstimmen der
drei Engel, die noch posaunen sollen!

Offb-2709

Die fünfte Posaune

Offb 9,1 Und der
fünfte Engel posaunte

Offb 9,2 Und er öffnete den Schlund des
Abgrunds, und ein Rauch stieg empor aus dem Schlunde, wie der Rauch eines
großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauch des
Schlundes.

Offb 9,3 Und aus dem Rauch kamen
Heuschrecken hervor auf die Erde

Offb 9,4 Und es wurde ihnen gesagt, daß
sie das Gras der Erde nicht schädigen sollten, auch nicht irgend etwas
Grünes, noch irgend einen Baum, sondern nur die Menschen, welche das Siegel
Gottes nicht an ihrer Stirne haben.

Offb 9,5 Und es wurde ihnen gegeben, sie
nicht zu töten, sondern zu plagen fünf Monate lang. Und ihre Qual war wie die
Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht.

Offb 9,6 Und in jenen Tagen werden die
Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden

Offb 9,7 Und die Gestalten der
Heuschrecken glichen Pferden, zum Kampfe gerüstet, und auf ihren Köpfen
[waren] wie goldene Kronen, und ihre Angesichter wie menschliche
Angesichter.

Offb 9,8 Und sie hatten Haare wie
Frauenhaare, und ihre Zähne waren wie Löwenzähne.

Offb 9,9 Und sie hatten Panzer wie
eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln vieler Wagen
und Rosse, welche zum Kampfe laufen.

Offb 9,10 Und sie haben Schwänze wie
Skorpione, und Stacheln, und in ihren Schwänzen lag ihre Macht, die Menschen
zu schädigen fünf Monate lang.

Offb 9,11 Und sie haben als König über
sich den Engel des Abgrunds

Offb 9,12 Das eine Wehe ist vorüber,
siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem.

Die sechste Posaune: das Heer vom fernen Osten

Offb 9,13 Und der sechste Engel posaunte,
und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor
Gott steht,

Offb 9,14 die sprach zu dem sechsten
Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die am großen Strom
Euphrat gebunden sind!

Offb 9,15 Und die vier Engel wurden
losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den
dritten Teil der Menschen zu töten.

Offb 9,16 Und die Zahl des Reiterheeres
war zweimal zehntausendmal zehntausend

Offb 9,17 Und so sah ich im Gesicht die
Pferde und die darauf saßen: sie hatten feurige und violette und
schwefelgelbe Panzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe

Offb 9,18 Durch diese drei Plagen wurde
der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch und den
Schwefel, die aus ihren Mäulern gingen.

Offb 9,19 Denn die Macht der Pferde liegt
in ihrem Maul und in ihren Schwänzen

Offb 9,20 Aber die übrigen der Menschen,
die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten nicht Buße von den Werken
ihrer Hände, so daß sie nicht mehr die Dämonen und die Götzen von Gold und
Silber und Erz und Stein und Holz angebetet hätten, die weder sehen, noch
hören, noch gehen können.

Offb 9,21 Und sie taten nicht Buße, weder
von ihren Mordtaten noch von ihren Zaubereien noch von ihrer Unzucht noch von
ihren Diebereien.

Offb-2710

Parenthese: Der mächtige Engel verkündigt, dass keine Wartezeit mehr sein soll

Offb 10,1 Und ich sah
einen andern starken Engel aus dem Himmel herabsteigen, bekleidet mit einer
Wolke, und der Regenbogen [war] über seinem Haupte und sein Angesicht wie die
Sonne und seine Füße wie Feuersäulen.

Offb 10,2 Und er hielt in seiner Hand ein
offenes Büchlein

Offb 10,3 und er rief mit lauter Stimme,
wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre
Stimmen vernehmen.

Offb 10,4 Und als die sieben Donner
geredet hatten, wollte ich schreiben

Offb 10,5 Und der Engel, den ich auf dem
Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel

Offb 10,6 und schwur bei dem, der von
Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist,
und die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist: es wird
keine Zeit mehr sein

Offb 10,7 sondern in den Tagen der Stimme
des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, ist das Geheimnis Gottes
vollendet, wie er es seinen Knechten, den Propheten, als frohe Botschaft
verkündigt hat.

Johannes erhält den Befehl, wiederum zu weissagen

Offb 10,8 Und die Stimme, die ich aus dem
Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das
offene Büchlein in der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde
steht!

Offb 10,9 Und ich ging zu dem Engel und
sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er spricht zu mir: Nimm und
verschlinge es

Offb 10,10 Und ich nahm das Büchlein aus
der Hand des Engels und verschlang es

Offb 10,11 Und er sprach zu mir: Du
sollst abermals weissagen über viele Völker und Nationen und Zungen und
Könige.