Bibel

Das neue Testament, inkl. Erklärungen.

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Glossaries

Term Definition
Mt-0115

Gottes Gebote gegen menschliche Tradition

Mt 15,1 Da kamen
Schriftgelehrte und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sprachen:

Mt 15,2 Warum übertreten deine Jünger die
Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot
essen.

Mt 15,3 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung
willen?

Mt 15,4 Denn Gott hat geboten: «Ehre
deinen Vater und deine Mutter!» Und: «Wer Vater oder Mutter flucht, der soll
des Todes sterben.»

Mt 15,5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder
zur Mutter spricht: Ich habe zum Opfer vergabt, was dir von mir zugute kommen
sollte

Mt 15,6 Und so habt ihr das Gebot Gottes
um eurer Überlieferung willen aufgehoben.

Mt 15,7 Ihr Heuchler! Trefflich hat
Jesaja von euch geweissagt, wenn er spricht:

Mt 15,8 «Dies Volk ehrt mich mit den
Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.

Mt 15,9 Vergeblich aber ehren sie mich,
indem sie Lehren vortragen, welche Menschengebote sind.»

Ein Blick in das Herz des Menschen

Mt 15,10 Und er rief das Volk zu sich und
sprach zu ihnen: Höret und verstehet!

Mt 15,11 Nicht das, was zum Munde
eingeht, verunreinigt den Menschen

Mt 15,12 Da traten seine Jünger herzu und
sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie das
hörten?

Mt 15,13 Er aber antwortete und sprach:
Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird
ausgerissen werden.

Mt 15,14 Lasset sie

Mt 15,15 Da sprach Petrus zu ihm: Erkläre
uns dieses Gleichnis!

Mt 15,16 Er aber sprach: Seid denn auch
ihr noch unverständig?

Mt 15,17 Merket ihr noch nicht, daß
alles, was zum Munde eingeht, in den Bauch kommt und in den Abort geworfen
wird?

Mt 15,18 Was aber aus dem Munde
herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den
Menschen.

Mt 15,19 Denn aus dem Herzen kommen böse
Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse,
Lästerungen.

Mt 15,20 Das ist's, was den Menschen
verunreinigt

Jesus und das kananäische Weib

Mt 15,21 Und Jesus zog von dort weg und
entwich in die Gegend von Tyrus und Zidon.

Mt 15,22 Und siehe, eine kananäische Frau
kam aus jener Gegend, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn
Davids! Meine Tochter ist arg besessen!

Mt 15,23 Er aber antwortete ihr nicht ein
Wort. Da traten seine Jünger herzu, baten ihn und sprachen: Fertige sie
ab

Mt 15,24 Er aber antwortete und sprach:
Ich bin nur gesandt zu den verlornen Schafen des Hauses Israel.

Mt 15,25 Sie aber kam, fiel vor ihm
nieder und sprach: Herr, hilf mir!

Mt 15,26 Er aber antwortete und sprach:
Es ist nicht fein, daß man das Brot der Kinder nehme und es den Hündlein
vorwerfe!

Mt 15,27 Sie aber sprach: Ja, Herr! aber
doch essen die Hündlein von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren
fallen.

Mt 15,28 Da antwortete Jesus und sprach
zu ihr: O Frau, dein Glaube ist groß

Weitere Heilungen

Mt 15,29 Und Jesus zog weiter und kam an
das galiläische Meer

Mt 15,30 Und es kamen zu ihm große
Volksmengen, die hatten Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei
sich

Mt 15,31 also daß sich die Menge
verwunderte, als sie sah, daß Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme
wandelten und Blinde sehend wurden

Die Speisung der Viertausend

Mt 15,32 Da rief Jesus seine Jünger zu
sich und sprach: Mich jammert das Volk

Mt 15,33 Und seine Jünger sprachen zu
ihm: Woher sollen wir in der Wüste so viele Brote nehmen, um eine so große
Menge zu sättigen?

Mt 15,34 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie
viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und ein paar Fische.

Mt 15,35 Und er befahl dem Volk, sich auf
die Erde zu lagern,

Mt 15,36 und nahm die sieben Brote und
die Fische, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, die Jünger aber [gaben
sie] dem Volke.

Mt 15,37 Und sie aßen alle und wurden
satt und hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll.

Mt 15,38 Die aber gegessen hatten, waren
viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder.

Mt 15,39 Und nachdem er das Volk
entlassen, stieg er in das Schiff und kam in die Gegend von Magdala.

Mt-0116

Die blinden Pharisäer getadelt

Mt 16,1 Und die
Pharisäer und Sadduzäer traten herzu, versuchten ihn und baten, daß er ihnen
ein Zeichen aus dem Himmel zeigen möchte.

Mt 16,2 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Am Abend sagt ihr: Es wird schön

Mt 16,3 und am Morgen: Heute kommt ein
Ungewitter

Mt 16,4 Das böse und ehebrecherische
Geschlecht fordert ein Zeichen

Mt 16,5 Und als seine Jünger ans
jenseitige Gestade kamen, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen.

Das Sinnbild des Sauerteigs wird erklärt

Mt 16,6 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet
zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!

Mt 16,7 Da machten sie sich untereinander
Gedanken und sagten: Weil wir kein Brot mitgenommen haben!

Mt 16,8 Da es aber Jesus merkte, sprach
er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, was macht ihr euch Gedanken darüber, daß ihr
kein Brot mitgenommen habt?

Mt 16,9 Versteht ihr noch nicht, und
denkt ihr nicht an die fünf Brote für die Fünftausend, und wie viele Körbe
ihr da aufhobet?

Mt 16,10 Auch nicht an die sieben Brote
für die Viertausend, und wie viele Körbchen ihr da aufhobet?

Mt 16,11 Warum versteht ihr denn nicht,
daß ich nicht vom Brot gesprochen habe, sondern daß ihr euch hüten solltet
vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer?

Mt 16,12 Da sahen sie ein, daß er nicht
gesagt hatte, sie sollten sich hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern
vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.

Das Bekenntnis des Petrus über Christus

Mt 16,13 Als aber Jesus in die Gegend von
Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen
halten die Leute den Menschensohn?

Mt 16,14 Sie sprachen: Etliche sagen, du
seiest Johannes der Täufer

Mt 16,15 Da spricht er zu ihnen: Ihr
aber, für wen haltet ihr mich?

Mt 16,16 Da antwortete Simon Petrus und
sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!

Die erste Erwähnung der Gemeinde

Mt 16,17 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn

Mt 16,18 Und ich sage dir auch: Du bist
Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten
der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

Mt 16,19 Und ich will dir des
Himmelreichs Schlüssel geben

Mt 16,20 Da gebot er seinen Jüngern, daß
sie niemand sagen sollten, daß er der Christus sei.

Christus sagt Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus

Mt 16,21 Von da an begann Jesus seinen
Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den
Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am
dritten Tage auferstehen.

Mt 16,22 Da nahm ihn Petrus beiseite,
fing an, ihm abzuwehren, und sprach: Herr, schone deiner selbst! Das
widerfahre dir nur nicht!

Mt 16,23 Er aber wandte sich um und
sprach zu Petrus: Hebe dich weg von mir, Satan! Du bist mir zum
Fallstrick

Die Kosten der Jüngerschaft

Mt 16,24 Da sprach Jesus zu seinen
Jüngern: Will jemand mir nachfolgen, so verleugne er sich selbst und nehme
sein Kreuz auf sich und folge mir nach!

Mt 16,25 Denn wer seine Seele retten
will, der wird sie verlieren

Mt 16,26 Denn was hülfe es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewönne, büßte aber seine Seele ein? Oder was kann der
Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?

Mt 16,27 Denn des Menschen Sohn wird
kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln

Mt 16,28 Wahrlich, ich sage euch, es
stehen etliche hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie des Menschen
Sohn haben kommen sehen in seinem Reich!

Mt-0117

Die Verklärung: eine Vorausschau des zukünftigen Königreichs

Mt 17,1 Und nach
sechs Tagen nahm Jesus den Petrus und Jakobus und dessen Bruder Johannes mit
sich und führte sie beiseite auf einen hohen Berg.

Mt 17,2 Und er wurde vor ihnen verklärt,
und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie
das Licht.

Mt 17,3 Und siehe, es erschienen ihnen
Mose und Elia, die redeten mit ihm.

Mt 17,4 Da hob Petrus an und sprach zu
Jesus: Herr, es ist gut, daß wir hier sind! Willst du, so baue ich hier drei
Hütten, dir eine, Mose eine und Elia eine.

Mt 17,5 Als er noch redete, siehe, da
überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke
sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe

Mt 17,6 Als die Jünger das hörten, fielen
sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.

Mt 17,7 Und Jesus trat herzu, rührte sie
an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht!

Mt 17,8 Da sie aber ihre Augen erhoben,
sahen sie niemand als Jesus allein.

Mt 17,9 Und als sie den Berg hinabgingen,
gebot ihnen Jesus und sprach: Sagt niemandem von dem Gesichte, bis des
Menschen Sohn von den Toten auferstanden ist!

Mt 17,10 Und seine Jünger fragten ihn und
sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, daß zuvor Elia kommen
müsse?

Mt 17,11 Jesus aber antwortete und sprach
zu ihnen: Elia kommt freilich und wird alles in den rechten Stand
setzen

Mt 17,12 ich sage euch aber, daß Elia
schon gekommen ist

Mt 17,13 Da verstanden die Jünger, daß er
zu ihnen von Johannes dem Täufer redete.

Die ohnmächtigen Jünger: der mächtige Christus

Mt 17,14 Und als sie zum Volke kamen,
trat ein Mensch zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie

Mt 17,15 und sprach: Herr, erbarme dich
meines Sohnes

Mt 17,16 Und ich habe ihn zu deinen
Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen.

Mt 17,17 Da antwortete Jesus und sprach:
O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein?
Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet ihn her zu mir!

Mt 17,18 Und Jesus bedrohte ihn, und der
Dämon fuhr aus von ihm, und der Knabe war gesund von jener Stunde an.

Mt 17,19 Da traten die Jünger zu Jesus,
beiseite, und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben?

Mt 17,20 Jesus aber sprach zu ihnen: Um
eures Kleinglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben
hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich
von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch
unmöglich sein.

Mt 17,21 Aber diese Art fährt nicht aus,
außer durch Gebet und Fasten.

Jesus verkündete zum zweiten Mal Seinen Tod und Seine Auferstehung

Mt 17,22 Als sie nun ihren Weg durch
Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen
Hände überliefert werden

Mt 17,23 und sie werden ihn töten, und am
dritten Tage wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt.

Das Wunder des Zinsgroschen aus dem Mund eines Fisches

Mt 17,24 Als sie aber nach Kapernaum
kamen, traten die Einnehmer der [Tempel-]Steuer zu Petrus und sprachen: Zahlt
euer Meister nicht auch die zwei Drachmen?

Mt 17,25 Er antwortete: Doch! Und als er
ins Haus trat, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was dünkt dich, Simon, von wem
nehmen die Könige der Erde den Zoll oder die Steuer, von ihren Söhnen oder
von den Fremden?

Mt 17,26 Er sagte: Von den Fremden. Da
sprach Jesus zu ihm: So sind also die Söhne frei!

Mt 17,27 Damit wir ihnen aber keinen
Anstoß geben, gehe hin ans Meer und wirf die Angel aus und nimm den ersten
Fisch, den du herausziehst. Und wenn du seinen Mund auftust, wirst du einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich.

Mt-0118

Der Glaube wie der eines Kindes ist nötig zum Eingang in das Königreich des Himmels

Mt 18,1 Zu jener
Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im
Himmelreich?

Mt 18,2 Und Jesus rief ein Kind herbei,
stellte es mitten unter sie

Mt 18,3 und sprach: Wahrlich, ich sage
euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht
in das Himmelreich kommen!

Mt 18,4 Wer nun sich selbst erniedrigt
wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich.

Mt 18,5 Und wer ein solches Kind in
meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Mt 18,6 Wer aber einem von diesen
Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, daß ein
Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt
würde.

Der Vater sorgt für die Seinen: Das Gleichnis von dem verlorenen Schaf

Mt 18,7 Wehe der Welt der Ärgernisse
halber! Denn es ist zwar notwendig, daß die Ärgernisse kommen, aber wehe dem
Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt!

Mt 18,8 Wenn aber deine Hand oder dein
Fuß für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir!
Es ist besser für dich, daß du lahm oder verstümmelt in das Leben eingehest,
als daß du zwei Hände oder zwei Füße habest und in das ewige Feuer geworfen
werdest.

Mt 18,9 Und wenn dein Auge für dich ein
Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für
dich, daß du einäugig in das Leben eingehest, als daß du zwei Augen habest
und in das höllische Feuer geworfen werdest.

Mt 18,10 Sehet zu, daß ihr keinen dieser
Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, ihre Engel im Himmel schauen allezeit
das Angesicht meines Vaters im Himmel.

Mt 18,11 Denn des Menschen Sohn ist
gekommen, das Verlorene zu retten.

Mt 18,12 Was dünkt euch? Wenn ein Mensch
hundert Schafe hat, und es verirrt sich eines von ihnen, läßt er nicht die
neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das Verirrte?

Mt 18,13 Und wenn es sich begibt, daß er
es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich über dasselbe mehr als über
die neunundneunzig, die nicht verirrt waren.

Mt 18,14 Also ist es auch nicht der Wille
eures Vaters im Himmel, daß eines dieser Kleinen verloren gehe.

Zucht und Vergebung in der Gemeinde; Einheit im Gebet

Mt 18,15 Wenn aber dein Bruder an dir
gesündigt hat, so gehe hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er
auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.

Mt 18,16 Hört er aber nicht, so nimm noch
einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei
Zeugen beruhe.

Mt 18,17 Hört er aber diese nicht, so
sage es der Gemeinde. Hört er aber auch die Gemeinde nicht, so gelte er dir
wie ein Heide und Zöllner.

Mt 18,18 Wahrlich, ich sage euch, was ihr
auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf
Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.

Mt 18,19 Weiter sage ich euch, wenn zwei
von euch übereinkommen werden auf Erden über irgend eine Sache, für die sie
bitten wollen, so soll sie ihnen zuteil werden von meinem Vater im
Himmel.

Mt 18,20 Denn wo zwei oder drei in meinem
Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Mt 18,21 Da trat Petrus herzu und sprach:
Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, welcher gegen mich sündigt?
Bis siebenmal?

Mt 18,22 Jesus antwortete ihm: Ich sage
dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!

Mt 18,23 Darum ist das Himmelreich gleich
einem Könige, der mit seinen Knechten rechnen wollte.

Mt 18,24 Und als er anfing zu rechnen,
ward einer vor ihn gebracht, der war zehntausend Talente schuldig.

Mt 18,25 Da er aber nicht bezahlen
konnte, befahl sein Herr, ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was
er hatte, zu verkaufen und also zu bezahlen.

Mt 18,26 Da warf sich der Knecht vor ihm
nieder und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles
bezahlen!

Mt 18,27 Da erbarmte sich der Herr dieses
Knechtes und gab ihn frei und erließ ihm die Schuld.

Mt 18,28 Als aber dieser Knecht
hinausging, fand er einen Mitknecht, der war ihm hundert Denare
schuldig

Mt 18,29 Da warf sich sein Mitknecht
nieder, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles
bezahlen!

Mt 18,30 Er aber wollte nicht, sondern
ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig
war.

Mt 18,31 Als aber seine Mitknechte sahen,
was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn
die ganze Geschichte.

Mt 18,32 Da ließ sein Herr ihn kommen und
sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil
du mich batest

Mt 18,33 solltest denn nicht auch du dich
über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe?

Mt 18,34 Und voll Zorn übergab ihn sein
Herr den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er schuldig war.

Mt 18,35 Also wird auch mein himmlischer
Vater mit euch verfahren, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen
die Fehler vergebet.

Mt-0119

Jesus lehrt über Ehescheidung

Mt 19,1 Und es begab
sich, als Jesus diese Reden beendet hatte, verließ er Galiläa und kam in die
Grenzen von Judäa, jenseits des Jordan.

Mt 19,2 Und es folgte ihm eine große
Volksmenge nach, und er heilte sie daselbst.

Mt 19,3 Da traten die Pharisäer zu ihm,
versuchten ihn und sprachen: Ist es erlaubt, aus irgend einem Grunde seine
Frau zu entlassen?

Mt 19,4 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer [die Menschen] am Anfang als
Mann und Weib erschuf

Mt 19,5 und sprach: «Darum wird ein
Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen

Mt 19,6 So sind sie nun nicht mehr zwei,
sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch
nicht scheiden.

Mt 19,7 Da sprachen sie zu ihm: Warum hat
denn Mose befohlen, ihr einen Scheidebrief zu geben und sie so zu
entlassen?

Mt 19,8 Er sprach zu ihnen: Mose hat euch
wegen der Härtigkeit eures Herzens erlaubt, eure Frauen zu entlassen

Mt 19,9 Ich sage euch aber: Wer seine
Frau entläßt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, der bricht
die Ehe

Mt 19,10 Seine Jünger sprechen zu ihm:
Hat ein Mensch solche Pflichten gegen seine Frau, so ist es nicht gut, zur
Ehe zu schreiten!

Mt 19,11 Er aber sprach zu ihnen: Nicht
alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist.

Mt 19,12 Denn es gibt Verschnittene, die
von Mutterleib so geboren sind

Jesus segnet die Kindlein

Mt 19,13 Da wurden Kindlein zu ihm
gebracht, damit er die Hände auf sie lege und bete. Die Jünger aber schalten
sie.

Mt 19,14 Aber Jesus sprach zu ihnen:
Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen

Mt 19,15 Und nachdem er ihnen die Hände
aufgelegt, zog er von dannen.

Mt 19,16 Und siehe, einer trat herzu und
fragte ihn: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu
erlangen?

Der reiche Jüngling

Mt 19,17 Er aber sprach zu ihm: Was
fragst du mich nach dem Guten? Es ist nur Einer gut! Willst du aber in das
Leben eingehen, so halte die Gebote!

Mt 19,18 Er spricht zu ihm: Welche? Jesus
antwortet: Das: Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst
nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden!

Mt 19,19 Ehre deinen Vater und deine
Mutter! und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!

Mt 19,20 Der Jüngling spricht zu ihm: Das
habe ich alles gehalten

Mt 19,21 Jesus sprach zu ihm: Willst du
vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so
wirst du einen Schatz im Himmel haben

Mt 19,22 Als aber der Jüngling das Wort
hörte, ging er betrübt davon

Mt 19,23 Da sprach Jesus zu seinen
Jüngern: Wahrlich, ich sage euch, ein Reicher hat schwer in das Himmelreich
einzugehen!

Mt 19,24 Und wiederum sage ich euch, ein
Kamel kann leichter durch ein Nadelöhr eingehen, als ein Reicher in das Reich
Gottes!

Mt 19,25 Als die Jünger das hörten,
entsetzten sie sich sehr und sprachen: Wer kann denn gerettet werden?

Mt 19,26 Jesus aber sah sie an und sprach
zu ihnen: Bei den Menschen ist das unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.

Der Lohn der Apostel in der Gegenwart und in dem zukünftigen Königreich

Mt 19,27 Da antwortete Petrus und sprach
zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt

Mt 19,28 Jesus aber sprach zu ihnen:
Wahrlich, ich sage euch, ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der
Wiedergeburt, wenn des Menschen Sohn auf dem Throne seiner Herrlichkeit
sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels
richten.

Mt 19,29 Und ein jeglicher, welcher
Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder
Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, der wird es
hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben.

Mt 19,30 Aber viele von den Ersten werden
Letzte, und Letzte werden Erste sein.

Mt-0120

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

Mt 20,1 Denn das
Himmelreich ist einem Hausherrn gleich, welcher am Morgen früh ausging, um
Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen.

Mt 20,2 Und nachdem er mit den Arbeitern
um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen
Weinberg.

Mt 20,3 Und als er um die dritte Stunde
ausging, sah er andere auf dem Markte müßig stehen

Mt 20,4 und sprach zu diesen: Gehet auch
ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben!

Mt 20,5 Und sie gingen hin. Wiederum ging
er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat ebenso.

Mt 20,6 Als er aber um die elfte Stunde
ausging, fand er andere dastehen und sprach zu ihnen: Warum steht ihr hier
den ganzen Tag müßig?

Mt 20,7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns
niemand gedungen! Er spricht zu ihnen: Gehet auch ihr in den Weinberg, und
was recht ist, das werdet ihr empfangen!

Mt 20,8 Als es aber Abend geworden war,
sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Schaffner: Rufe die Arbeiter und
bezahle ihnen den Lohn, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den
Ersten.

Mt 20,9 Und es kamen die, welche um die
elfte Stunde gedungen worden, und empfingen jeder einen Denar.

Mt 20,10 Als aber die Ersten kamen,
meinten sie, sie würden mehr empfangen

Mt 20,11 Und als sie ihn empfangen,
murrten sie wider den Hausherrn

Mt 20,12 und sprachen: Diese Letzten
haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir
des Tages Last und Hitze getragen haben.

Mt 20,13 Er aber antwortete und sprach zu
einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht um einen
Denar mit mir übereingekommen?

Mt 20,14 Nimm das Deine und gehe hin! Ich
will aber diesem Letzten so viel geben wie dir.

Mt 20,15 Habe ich nicht Macht, mit dem
Meinen zu tun, was ich will? Oder siehst du darum scheel, daß ich so gütig
bin?

Mt 20,16 Also werden die Letzten die
Ersten und die Ersten die Letzten sein. [Denn viele sind berufen, aber wenige
auserwählt.]

Jesus sagt zum dritten Mal Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus

Mt 20,17 Und als Jesus nach Jerusalem
hinaufzog, nahm er die Zwölf auf dem Wege beiseite und sprach zu ihnen:

Mt 20,18 Siehe, wir ziehen hinauf nach
Jerusalem

Mt 20,19 und werden ihn den Heiden
überantworten, ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen

Christus antwortet auf das Verlangen der Mutter von Jakobus und Johannes

Mt 20,20 Da trat die Mutter der Söhne des
Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, fiel ihm zu Füßen, um etwas von ihm zu
erbitten.

Mt 20,21 Er aber sprach zu ihr: Was
willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, daß diese meine beiden Söhne einer zur
Rechten, der andere zu deiner Linken sitzen sollen in deinem Reiche.

Mt 20,22 Aber Jesus antwortete und
sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den
ich trinke? Sie sprechen zu ihm: Wir können es!

Mt 20,23 Und er spricht zu ihnen: Ihr
werdet zwar meinen Kelch trinken

Mt 20,24 Und als die Zehn das hörten,
wurden sie unwillig über die beiden Brüder.

Mt 20,25 Aber Jesus rief sie herzu und
sprach: Ihr wisset, daß die Fürsten der Völker sie unterjochen, und daß die
Großen sie vergewaltigen

Mt 20,26 unter euch aber soll es nicht so
sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener

Mt 20,27 und wer unter euch der Erste
sein will, der sei euer Knecht,

Mt 20,28 gleichwie des Menschen Sohn
nicht gekommen ist, sich dienen zu lassen, sondern damit er diene und sein
Leben gebe zum Lösegeld für viele.

Zwei Blinde werden sehend

Mt 20,29 Und als sie von Jericho
auszogen, folgte ihm eine große Volksmenge nach.

Mt 20,30 Und siehe, zwei Blinde saßen am
Wege

Mt 20,31 Aber das Volk bedrohte sie, sie
sollten schweigen. Sie aber schrieen nur noch mehr und sprachen: Herr, du
Sohn Davids, erbarme dich unser!

Mt 20,32 Und Jesus stand still, rief sie
und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll?

Mt 20,33 Sie sagten zu ihm: Herr, daß
unsere Augen geöffnet werden!

Mt 20,34 Da erbarmte sich Jesus ihrer und
rührte ihre Augen an, und alsbald sahen sie wieder und folgten ihm
nach.

Mt-0121

Der König bietet sich selbst öffentlich als König an

Mt 21,1 Und als sie
sich Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, sandte Jesus
zwei Jünger

Mt 21,2 und sprach zu ihnen: Gehet in den
Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden
finden und ein Füllen bei ihr, die bindet los und führet sie zu mir!

Mt 21,3 Und wenn euch jemand etwas sagt,
so sprechet: Der Herr bedarf ihrer

Mt 21,4 Das ist aber geschehen, damit
erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht:

Mt 21,5 «Saget der Tochter Zion: Siehe,
dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf
einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers.»

Mt 21,6 Die Jünger aber gingen hin und
taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte,

Mt 21,7 und brachten die Eselin und das
Füllen und legten ihre Kleider auf sie und setzten ihn darauf.

Mt 21,8 Aber die meisten unter dem Volk
breiteten ihre Kleider auf den Weg

Mt 21,9 Und das Volk, das vorausging, und
die, welche nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

Mt 21,10 Und als er in Jerusalem einzog,
kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist der?

Mt 21,11 Das Volk aber sagte: Das ist
Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa!

Jesus treibt die Verkäufer aus dem Tempel

Mt 21,12 Und Jesus ging in den Tempel
Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften,
und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle derer, welche Tauben
verkauften.

Mt 21,13 Und er sprach zu ihnen: Es steht
geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen!» Ihr aber macht es zu einer
Räuberhöhle.

Mt 21,14 Und es kamen Blinde und Lahme im
Tempel zu ihm, und er heilte sie.

Mt 21,15 Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder hörten, die im Tempel schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! wurden sie entrüstet

Mt 21,16 und sprachen zu ihm: Hörst du,
was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr noch nie gelesen:
«Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du ein Lob bereitet»?

Mt 21,17 Und er verließ sie, ging zur
Stadt hinaus nach Bethanien und übernachtete daselbst.

Der unfruchtbare Feigenbaum

Mt 21,18 Da er aber des Morgens früh in
die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn.

Mt 21,19 Und als er einen einzelnen
Feigenbaum am Wege sah, ging er zu ihm hin und fand nichts daran als nur
Blätter. Da sprach er zu ihm: Nun komme von dir keine Frucht mehr in
Ewigkeit! Und auf der Stelle verdorrte der Feigenbaum.

Mt 21,20 Und als die Jünger es sahen,
verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so plötzlich
verdorrt?

Mt 21,21 Jesus aber antwortete und sprach
zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt,
so werdet ihr nicht nur tun, was mit dem Feigenbaum geschah, sondern auch,
wenn ihr zu diesem Berge sagt: Hebe dich und wirf dich ins Meer! - so wird es
geschehen.

Mt 21,22 Und alles, was ihr gläubig
erbittet im Gebet, werdet ihr empfangen.

Die Autorität Jesu wird herausgefordert

Mt 21,23 Und als er in den Tempel kam,
traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm, während er
lehrte, und sprachen: In welcher Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese
Vollmacht gegeben?

Mt 21,24 Jesus antwortete und sprach zu
ihnen: Ich will euch auch etwas fragen

Mt 21,25 Woher war die Taufe des
Johannes? Vom Himmel oder von Menschen? Da überlegten sie bei sich selbst und
sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er uns fragen: Warum habt ihr
ihm denn nicht geglaubt?

Mt 21,26 Wenn wir aber sagen: Von
Menschen, so müssen wir das Volk fürchten, denn alle halten Johannes für
einen Propheten.

Mt 21,27 Und sie antworteten Jesus und
sprachen: Wir wissen es nicht! Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch
nicht, in welcher Vollmacht ich solches tue.

Das Gleichnis von den beiden Söhnen

Mt 21,28 Was dünkt euch aber? Ein Mensch
hatte zwei Söhne. Und er ging zu dem ersten und sprach: Sohn, mache dich auf
und arbeite heute in meinem Weinberg!

Mt 21,29 Der aber antwortete und sprach:
Ich will nicht! Hernach aber reute es ihn, und er ging.

Mt 21,30 Als aber der Vater zu dem andern
dasselbe sagte, antwortete dieser und sprach: Ja, Herr! - und ging
nicht.

Mt 21,31 Welcher von diesen beiden hat
den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Da spricht Jesus
zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, die Zöllner und die Huren kommen eher ins
Reich Gottes als ihr!

Mt 21,32 Denn Johannes ist zu euch
gekommen mit dem Wege der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht. Die
Zöllner und die Huren aber glaubten ihm

Das Gleichnis von den Weingärtnern

Mt 21,33 Höret ein anderes Gleichnis: Es
war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub
eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, verpachtete ihn an Weingärtner und
reiste ab.

Mt 21,34 Als nun die Zeit der Früchte
nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in
Empfang zu nehmen.

Mt 21,35 Aber die Weingärtner ergriffen
seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten sie, den dritten
steinigten sie.

Mt 21,36 Da sandte er wieder andere
Knechte, mehr denn zuvor

Mt 21,37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu
ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen.

Mt 21,38 Als aber die Weingärtner den
Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe

Mt 21,39 Und sie nahmen ihn, stießen ihn
zum Weinberg hinaus und töteten ihn.

Mt 21,40 Wenn nun der Herr des Weinbergs
kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?

Mt 21,41 Sie sprachen zu ihm: Er wird die
Übeltäter übel umbringen und den Weinberg andern Weingärtnern verpachten,
welche ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden.

Mt 21,42 Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr
noch nie gelesen in der Schrift: «Der Stein, den die Bauleute verworfen
haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen, und es ist
wunderbar in unsern Augen»?

Mt 21,43 Darum sage ich euch: Das Reich
Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen
Früchte bringt.

Mt 21,44 Und als die Hohenpriester und
die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, daß er von ihnen
redete.

Mt 21,45 Und sie suchten ihn zu
ergreifen, fürchteten aber das Volk, weil es ihn für einen Propheten
hielt.

Mt-0122

Das Gleichnis von dem Hochzeitsfest

Mt 22,1 Und Jesus hob
an und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach:

Mt 22,2 Das Himmelreich ist einem
menschlichen König gleich, der seinem Sohne Hochzeit machte.

Mt 22,3 Und er sandte seine Knechte aus,
um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen

Mt 22,4 Da sandte er nochmals andere
Knechte und sprach: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet

Mt 22,5 Sie aber achteten nicht darauf,
sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem
Gewerbe

Mt 22,6 die übrigen aber ergriffen seine
Knechte, mißhandelten und töteten sie.

Mt 22,7 Da wurde der König zornig, sandte
seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.

Mt 22,8 Dann sprach er zu seinen
Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht
würdig

Mt 22,9 darum gehet hin an die Kreuzungen
der Straßen und ladet zur Hochzeit, soviele ihr findet!

Mt 22,10 Und die Knechte gingen hinaus
auf die Straßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute,
und der Hochzeitssaal ward voll von Gästen.

Mt 22,11 Als aber der König hineinging,
die Gäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der kein hochzeitliches
Kleid anhatte

Mt 22,12 und er sprach zu ihm: Freund,
wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Kleid an? Er
aber verstummte.

Mt 22,13 Da sprach der König zu den
Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werfet ihn hinaus in die äußerste
Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein.

Mt 22,14 Denn viele sind berufen, aber
wenige sind auserwählt!

Jesus antwortet den Herodianern

Mt 22,15 Da gingen die Pharisäer und
hielten Rat, wie sie ihn in der Rede fangen könnten.

Mt 22,16 Und sie sandten ihre Jünger samt
den Herodianern zu ihm und sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig
bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht
nimmst

Mt 22,17 Darum sage uns, was dünkt dich:
Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?

Mt 22,18 Als aber Jesus ihre Bosheit
merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich?

Mt 22,19 Zeiget mir die Steuermünze! Da

reichten sie ihm einen Denar.

Mt 22,20 Und er spricht zu ihnen: Wessen
ist das Bild und die Aufschrift?

Mt 22,21 Sie sprachen zu ihm: Des
Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist,
und Gott, was Gottes ist!

Mt 22,22 Und als sie das hörten,
verwunderten sie sich, und sie ließen ihn und gingen davon.

Jesus antwortet den Sadduzäern

Mt 22,23 An jenem Tage traten Sadduzäer
zu ihm, die da sagen, es gebe keine Auferstehung, fragten ihn

Mt 22,24 und sprachen: Meister, Mose hat
gesagt: «Wenn jemand ohne Kinder stirbt, so soll sein Bruder dessen Frau zur
Ehe nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.»

Mt 22,25 Nun waren bei uns sieben Brüder.
Der erste heiratete und starb

Mt 22,26 Desgleichen auch der andere und
der dritte, bis zum siebenten.

Mt 22,27 Zuletzt, nach allen, starb auch
die Frau.

Mt 22,28 In der Auferstehung nun, wem von
den Sieben wird sie als Frau angehören? Denn alle haben sie zur Frau
gehabt.

Mt 22,29 Aber Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift noch die Kraft Gottes
kennt.

Mt 22,30 Denn in der Auferstehung freien
sie nicht, noch lassen sie sich freien, sondern sie sind wie die Engel Gottes
im Himmel.

Mt 22,31 Was aber die Auferstehung der
Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der da
spricht:

Mt 22,32 «Ich bin der Gott Abrahams und
der Gott Isaaks und der Gott Jakobs»? Er ist aber nicht ein Gott der Toten,
sondern der Lebendigen.

Mt 22,33 Und als die Menge solches hörte,
erstaunte sie über seine Lehre.

Mt 22,34 Als nun die Pharisäer hörten,
daß er den Sadduzäern den Mund gestopft, versammelten sie sich

Jesus antwortet den Pharisäern

Mt 22,35 und einer von ihnen, ein
Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach:

Mt 22,36 Meister, welches ist das größte
Gebot im Gesetz?

Mt 22,37 Jesus sprach zu ihm: «Du sollst
den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen
Seele und mit deinem ganzen Gemüt.»

Mt 22,38 Das ist das erste und größte
Gebot.

Mt 22,39 Ein anderes aber ist ihm gleich:
«Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.»

Mt 22,40 An diesen zwei Geboten hängt das
ganze Gesetz und die Propheten.

Jesus fragt die Pharisäer über den Messias

Mt 22,41 Als nun die Pharisäer versammelt
waren, fragte sie Jesus

Mt 22,42 und sprach: Was dünkt euch von
Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagten zu ihm: Davids.

Mt 22,43 Er spricht zu ihnen: Wie nennt
ihn denn David im Geiste «Herr», da er spricht:

Mt 22,44 «Der Herr hat zu meinem Herrn
gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als
Schemel deiner Füße»?

Mt 22,45 Wenn also David ihn Herr nennt,
wie ist er denn sein Sohn?

Mt 22,46 Und niemand konnte ihm ein Wort
antworten. Auch unterstand sich von jenem Tage an niemand mehr, ihn zu
fragen.

Mt-0123

Die Kennzeichen eines Pharisäers

Mt 23,1 Da sprach
Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern:

Mt 23,2 Die Schriftgelehrten und
Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt.

Mt 23,3 Alles nun, was sie euch sagen,
das tut und haltet

Mt 23,4 Sie binden aber schwere und kaum
erträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern

Mt 23,5 Alle ihre Werke aber tun sie, um
von den Leuten gesehen zu werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und die
Säume an ihren Kleidern groß

Mt 23,6 und lieben den obersten Platz bei
den Mahlzeiten und den Vorsitz in den Synagogen

Mt 23,7 und die Begrüßungen auf den
Märkten und wenn sie von den Leuten Rabbi genannt werden!

Mt 23,8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi
nennen lassen, denn einer ist euer Meister, Christus

Mt 23,9 Nennet auch niemand auf Erden
euren Vater

Mt 23,10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer
nennen lassen

Mt 23,11 Der Größte aber unter euch soll
euer Diener sein.

Mt 23,12 Wer sich aber selbst erhöht, der
wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht
werden.

Jesus spricht sieben Wehe über die Pharisäer aus

Mt 23,13 Aber wehe euch, Schriftgelehrte
und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Himmelreich vor den Menschen
zuschließet! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die laßt
ihr nicht hinein.

Mt 23,14 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr der Witwen Häuser fresset und zum Schein
lange betet. Darum werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen!

Mt 23,15 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr Meer und Land durchziehet, um einen einzigen
Judengenossen zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr ein Kind der
Hölle aus ihm, zwiefältig mehr, als ihr seid!

Mt 23,16 Wehe euch, ihr blinden Führer,
die ihr saget: Wer beim Tempel schwört, das gilt nichts

Mt 23,17 Ihr Narren und Blinde, was ist
denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt?

Mt 23,18 Und: Wer beim Brandopferaltar
schwört, das gilt nichts

Mt 23,19 Ihr Blinden! Was ist denn
größer, das Opfer oder der Brandopferaltar, der das Opfer heiligt?

Mt 23,20 Darum, wer beim Altar schwört,
der schwört bei ihm und bei allem, was darauf ist.

Mt 23,21 Und wer beim Tempel schwört, der
schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt.

Mt 23,22 Und wer beim Himmel schwört, der
schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

Mt 23,23 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Minze und den Anis und den Kümmel
verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässiget, nämlich das Gericht
und das Erbarmen und den Glauben! Dies sollte man tun und jenes nicht
lassen.

Mt 23,24 Ihr blinden Führer, die ihr
Mücken seihet und Kamele verschlucket!

Mt 23,25 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel
reiniget

Mt 23,26 Du blinder Pharisäer, reinige
zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch das Äußere rein
werde!

Mt 23,27 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr getünchten Gräbern gleichet, welche
auswendig zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und allen
Unrats sind!

Mt 23,28 So erscheinet auch ihr äußerlich
vor den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und
Gesetzwidrigkeit.

Mt 23,29 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Gräber der Propheten bauet und die
Denkmäler der Gerechten schmücket

Mt 23,30 und saget: Hätten wir in den
Tagen unsrer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen des Blutes der
Propheten schuldig gemacht.

Mt 23,31 So gebt ihr ja über euch selbst
das Zeugnis, daß ihr Söhne der Prophetenmörder seid.

Mt 23,32 Ja, machet nur das Maß eurer
Väter voll!

Mt 23,33 Ihr Schlangen! Ihr
Otterngezüchte! Wie wollt ihr dem Gerichte der Hölle entgehen?

Mt 23,34 Darum, siehe, ich sende zu euch
Propheten und Weise und Schriftgelehrte

Mt 23,35 auf daß über euch komme alles
gerechte Blut, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blute Abels, des
Gerechten, an bis auf das Blut Zacharias, des Sohnes Barachias, welchen ihr
zwischen dem Tempel und dem Altar getötet habt.

Mt 23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies
alles wird über dieses Geschlecht kommen.

Die Klage Jesu über Jerusalem

Mt 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die du
tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich
deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter die Flügel
sammelt, aber ihr habt nicht gewollt!

Mt 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde
gelassen werden

Mt 23,39 denn ich sage euch: Ihr werdet
mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: Gelobt sei, der
da kommt im Namen des Herrn!

Mt-0124

Die Voraussage des Wiederkommens des Königs: die Rede auf dem Ölberg

Die Rede auf dem Ölberg: die Zerstörung des Tempels

Mt 24,1 Und Jesus
ging hinaus und vom Tempel hinweg. Und seine Jünger traten herzu, um ihm die
Gebäude des Tempels zu zeigen.

Mt 24,2 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet
ihr nicht dieses alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem
andern bleiben, der nicht zerbrochen wird!

Die beiden Fragen der Jünger: 'Wann?' und 'Was?'

Mt 24,3 Als er aber auf dem Ölberge saß,
traten die Jünger zu ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das
alles geschehen, und welches wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des
Endes der Weltzeit sein?

Die siebzigste Jahrwoche Daniels: die Endzeit

Mt 24,4 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand irreführe!

Mt 24,5 Denn es werden viele unter meinem
Namen kommen und sagen: Ich bin Christus, und werden viele irreführen.

Mt 24,6 Ihr werdet aber von Kriegen und
Kriegsgerüchten hören

Mt 24,7 Denn ein Volk wird sich wider das
andere erheben und ein Königreich wider das andere

Mt 24,8 Dies alles ist der Wehen
Anfang.

Mt 24,9 Alsdann wird man euch der
Drangsal preisgeben und euch töten

Mt 24,10 Und dann werden viele Anstoß
nehmen und einander verraten und einander hassen.

Mt 24,11 Und es werden viele falsche
Propheten auftreten und werden viele verführen.

Mt 24,12 Und weil die Gesetzlosigkeit
überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten

Mt 24,13 wer aber ausharrt bis ans Ende,
der wird gerettet werden.

Mt 24,14 Und dieses Evangelium vom Reich
wird in der ganzen Welt gepredigt werden, zum Zeugnis allen Völkern, und dann
wird das Ende kommen.

Die Mitte der siebzigsten Woche Daniels: der Greuel der Verwüstung

Mt 24,15 Wenn ihr nun den Greuel der
Verwüstung, von welchem durch den Propheten Daniel geredet worden ist, stehen
sehet an heiliger Stätte (wer es liest, der merke darauf!),

Mt 24,16 alsdann fliehe, wer in Judäa
ist, auf die Berge

Mt 24,17 wer auf dem Dache ist, der
steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen

Mt 24,18 und wer auf dem Felde ist, der
kehre nicht zurück, um sein Kleid zu holen.

Mt 24,19 Wehe aber den Schwangern und den
Säugenden in jenen Tagen!

Mt 24,20 Bittet aber, daß eure Flucht
nicht im Winter, noch am Sabbat geschehe.

Die grosse Trübsal (die letzte Hälfte der Woche)

Mt 24,21 Denn alsdann wird eine große
Trübsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch
keine mehr kommen wird.

Mt 24,22 Und wenn jene Tage nicht
verkürzt würden, so würde kein Fleisch errettet werden

Mt 24,23 Wenn alsdann jemand zu euch
sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder dort, - so glaubet es nicht.

Mt 24,24 Denn es werden falsche
Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und
Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.

Mt 24,25 Siehe, ich habe es euch
vorhergesagt.

Mt 24,26 Wenn sie nun zu euch sagen
werden: Siehe, er ist in der Wüste, - so gehet nicht hinaus

Mt 24,27 Denn wie der Blitz vom Osten
ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Ankunft des
Menschensohnes sein.

Mt 24,28 Wo das Aas ist, da sammeln sich
die Adler.

Die Rückkehr des Königs auf die Erde am Ende der Trübsal

Mt 24,29 Bald aber nach der Trübsal jener
Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht
mehr geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des
Himmels in Bewegung geraten.

Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des
Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der
Erde sich an die Brust schlagen und werden des Menschen Sohn kommen sehen auf
den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Mt 24,31 Und er wird seine Engel
aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten
versammeln von den vier Winden her, von einem Ende des Himmels bis zum
andern.

Das Gleichnis vom Feigenbaum

Mt 24,32 Am Feigenbaum aber lernet das
Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter gewinnt, so merket
ihr, daß der Sommer nahe ist.

Mt 24,33 Also auch ihr, wenn ihr dies
alles sehet, so merket, daß er nahe vor der Türe ist.

Mt 24,34 Wahrlich, ich sage euch, dieses
Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist

Mt 24,35 Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.

Wachsamkeit angeraten

Mt 24,36 Um jenen Tag aber und die Stunde
weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein
Vater.

Mt 24,37 Wie es aber in den Tagen Noahs
war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.

Mt 24,38 Denn wie sie in den Tagen vor
der Sündflut aßen und tranken, freiten und sich freien ließen bis zu dem
Tage, da Noah in die Arche ging,

Mt 24,39 und nichts merkten, bis die
Sündflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des
Menschensohnes sein.

Mt 24,40 Dann werden zwei auf dem Felde
sein

Mt 24,41 Zwei werden auf der Mühle
mahlen

Mt 24,42 So wachet nun, da ihr nicht
wisset, zu welcher Stunde euer Herr kommt!

Mt 24,43 Das aber merket: wenn der
Hausvater wüßte, in welcher Nachtstunde der Dieb käme, so würde er wohl
wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.

Mt 24,44 Darum seid auch ihr bereit! Denn
des Menschen Sohn kommt zu der Stunde, da ihr es nicht meinet.

Mt 24,45 Wer ist nun der treue und kluge
Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, damit er ihnen die
Speise gebe zu rechter Zeit?

Mt 24,46 Selig ist dieser Knecht, welchen
sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird.

Mt 24,47 Wahrlich, ich sage euch, er wird
ihn über alle seine Güter setzen.

Mt 24,48 Wenn aber jener böse Knecht in
seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen,

Mt 24,49 und anfängt, seine Mitknechte zu
schlagen und mit den Schlemmern zu essen und zu trinken

Mt 24,50 so wird der Herr jenes Knechtes
an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er
nicht kennt,

Mt 24,51 und wird ihn entzweihauen und
ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben. Da wird das Heulen und
Zähneknirschen sein.

Mt-0125

Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen

Mt 25,1 Dann wird das
Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre Lampen nahmen und dem
Bräutigam entgegengingen.

Mt 25,2 Fünf von ihnen aber waren töricht
und fünf klug.

Mt 25,3 Die törichten nahmen zwar ihre
Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich.

Mt 25,4 Die klugen aber nahmen Öl in
ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.

Mt 25,5 Als nun der Bräutigam verzog,
wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.

Mt 25,6 Um Mitternacht aber entstand ein
Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Gehet aus, ihm entgegen!

Mt 25,7 Da erwachten alle jene Jungfrauen
und rüsteten ihre Lampen.

Mt 25,8 Die törichten aber sprachen zu
den klugen: Gebt uns von eurem Öl

Mt 25,9 Aber die klugen antworteten und
sprachen: Niemals! Es würde nicht reichen für uns und für euch! Gehet
vielmehr hin zu den Krämern und kaufet für euch selbst!

Mt 25,10 Während sie aber hingingen, um
zu kaufen, kam der Bräutigam

Mt 25,11 Hernach kommen auch die übrigen
Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf!

Mt 25,12 Er aber antwortete und sprach:
Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht!

Mt 25,13 Darum wachet

Das Gleichnis von den Zentnern

Mt 25,14 Denn es ist wie bei einem
Menschen, der verreisen wollte, seine Knechte rief und ihnen seine Güter
übergab

Mt 25,15 dem einen gab er fünf Talente,
dem andern zwei, dem dritten eins, einem jeden nach seiner Kraft, und reiste
ab.

Mt 25,16 Da ging der, welcher die fünf
Talente empfangen, hin und handelte mit ihnen und gewann fünf andere.

Mt 25,17 Desgleichen, der die zwei
Talente empfangen, gewann auch zwei andere.

Mt 25,18 Der aber das eine empfangen
hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn.

Mt 25,19 Nach langer Zeit kommt der Herr
dieser Knechte und hält Abrechnung mit ihnen.

Mt 25,20 Da trat der hinzu, der die fünf
Talente empfangen, brachte noch fünf andere Talente herzu und sprach: Herr,
du hast mir fünf Talente übergeben

Mt 25,21 Sein Herr spricht zu ihm: Gut,
du braver und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich
über vieles setzen

Mt 25,22 Da trat auch der hinzu, welcher
die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Talente
übergeben

Mt 25,23 Sein Herr spricht zu ihm: Gut,
du braver und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich
über vieles setzen

Mt 25,24 Da trat auch der hinzu, der das
eine Talent empfangen, und sprach: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann
bist

Mt 25,25 und ich fürchtete mich, ging hin
und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine!

Mt 25,26 Aber sein Herr antwortete und
sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wußtest du, daß ich ernte, wo ich
nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe?

Mt 25,27 Dann hättest du mein Geld den
Wechslern bringen sollen, so hätte ich bei meinem Kommen das Meine mit Zinsen
zurückerhalten.

Mt 25,28 Darum nehmet ihm das Talent weg
und gebet es dem, der die zehn Talente hat!

Mt 25,29 Denn wer da hat, dem wird
gegeben werden, damit er Überfluß habe

Mt 25,30 Und den unnützen Knecht werfet
hinaus in die äußerste Finsternis. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen
sein.

Das Gericht über einzelne Heiden bei der Rückkehr Christi auf die Erde

Mt 25,31 Wenn aber des Menschen Sohn in
seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er
sitzen auf dem Throne seiner Herrlichkeit

Mt 25,32 und vor ihm werden alle Völker
versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die
Schafe von den Böcken scheidet,

Mt 25,33 und er wird die Schafe zu seiner
Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.

Mt 25,34 Dann wird der König denen zu
seiner Rechten sagen: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das
Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt!

Mt 25,35 Denn ich bin hungrig gewesen,
und ihr habt mich gespeist

Mt 25,36 ich bin nackt gewesen, und ihr
habt mich bekleidet

Mt 25,37 Dann werden ihm die Gerechten
antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich
gespeist, oder durstig und haben dich getränkt?

Mt 25,38 Wann haben wir dich als
Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder nackt und haben dich
bekleidet?

Mt 25,39 Wann haben wir dich krank
gesehen, oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen?

Mt 25,40 Und der König wird ihnen
antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es getan habt
einem dieser meiner geringsten Brüder, habt ihr es mir getan!

Mt 25,41 Dann wird er auch denen zur
Linken sagen: Gehet hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das
bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!

Mt 25,42 Denn ich bin hungrig gewesen,
und ihr habt mich nicht gespeist

Mt 25,43 ich bin ein Fremdling gewesen,
und ihr habt mich nicht beherbergt

Mt 25,44 Dann werden auch sie ihm
antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als
Fremdling oder nackt oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht
gedient?

Mt 25,45 Dann wird er ihnen antworten:
Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es nicht getan habt einem dieser
Geringsten, habt ihr es mir auch nicht getan!

Mt 25,46 Und sie werden in die ewige Pein
gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.

Mt-0126

Der Tod und die Auferstehung des Königs

Die jüdische Obrigkeit beschliesst heimlich den Tod Jesu

Mt 26,1 Und es begab
sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen
Jüngern:

Mt 26,2 Ihr wißt, daß in zwei Tagen das
Passah ist

Mt 26,3 Da versammelten sich die
Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes im Hofe
des obersten Priesters, der Kajaphas hieß.

Mt 26,4 Und sie hielten miteinander Rat,
wie sie Jesus mit List greifen und töten könnten.

Mt 26,5 Sie sprachen aber: Nicht am Fest,
damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht!

Jesus wird von Maria in Bethanien für Sein Begräbnis gesalbt

Mt 26,6 Als nun Jesus zu Bethanien im
Hause Simons des Aussätzigen war,

Mt 26,7 trat ein Weib zu ihm mit einer
alabasternen Flasche voll kostbarer Salbe und goß sie auf sein Haupt, während
er zu Tische saß.

Mt 26,8 Als das seine Jünger sahen,
wurden sie entrüstet und sprachen: Wozu diese Verschwendung?

Mt 26,9 Man hätte das teuer verkaufen und
den Armen geben können!

Mt 26,10 Da es aber Jesus merkte, sprach
er zu ihnen: Warum bekümmert ihr das Weib? Sie hat doch ein gutes Werk an mir
getan!

Mt 26,11 Denn die Armen habt ihr allezeit
bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit!

Mt 26,12 Damit, daß sie diese Salbe auf
meinen Leib goß, hat sie mich zum Begräbnis gerüstet.

Mt 26,13 Wahrlich, ich sage euch: Wo
immer dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch
sagen, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis!

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

Mt 26,14 Da ging einer der Zwölf, namens
Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern

Mt 26,15 und sprach: Was wollt ihr mir
geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie wogen ihm dreißig Silberlinge
dar.

Mt 26,16 Und von da an suchte er eine
gute Gelegenheit, ihn zu verraten.

Die Vorbereitung für das Passahfest

Mt 26,17 Am ersten Tage nun der
ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen zu ihm: Wo willst
du, daß wir dir das Passahmahl zu essen bereiten?

Mt 26,18 Und er sprach: Gehet hin in die
Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine
Zeit ist nahe

Mt 26,19 Und die Jünger taten, wie Jesus
ihnen befohlen, und bereiteten das Passah.

Das letzte Passahfest

Mt 26,20 Als es nun Abend geworden,
setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tische.

Mt 26,21 Und während sie aßen, sprach er:
Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!

Mt 26,22 Da wurden sie sehr betrübt und
fingen an, einer nach dem andern, ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich?

Mt 26,23 Er antwortete aber und sprach:
Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten.

Mt 26,24 Des Menschen Sohn geht zwar
dahin, wie von ihm geschrieben steht

Mt 26,25 Da antwortete Judas, der ihn
verriet, und sprach: Rabbi, doch nicht ich? Er spricht zu ihm: Du hast es
gesagt!

Das Abendmahl des Herrn wird eingesetzt

Mt 26,26 Als sie nun aßen, nahm Jesus das
Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist
mein Leib.

Mt 26,27 Und er nahm den Kelch, dankte,
gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus!

Mt 26,28 Denn das ist mein Blut des
Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden!

Mt 26,29 Ich sage euch aber, ich werde
von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken, bis zu
jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde im Reiche meines
Vaters.

Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus

Mt 26,30 Und nachdem sie den Lobgesang
gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

Mt 26,31 Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr
werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern

Mt 26,32 Wenn ich aber auferstanden sein
werde, will ich euch nach Galiläa vorangehen.

Mt 26,33 Da antwortete Petrus und sprach
zu ihm: Wenn sich auch alle an dir ärgern, so werde doch ich mich niemals
ärgern!

Mt 26,34 Jesus spricht zu ihm: Wahrlich,
ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal
verleugnen!

Mt 26,35 Petrus spricht zu ihm: Und wenn
ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen!
Gleicherweise sprachen auch alle Jünger.

Die Todesnot Jesu in dem Garten

Mt 26,36 Da kommt Jesus mit ihnen in ein
Gut, namens Gethsemane. Und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier,
während ich dorthin gehe und bete.

Mt 26,37 Und er nahm zu sich Petrus und
die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute
sehr.

Mt 26,38 Da spricht er zu ihnen: Meine
Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir!

Das erste Gebet

Mt 26,39 Und er ging ein wenig vorwärts,
warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich,
so gehe dieser Kelch an mir vorüber

Die schlafenden Jünger

Mt 26,40 Und er kommt zu den Jüngern und
findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde
mit mir wachen?

Mt 26,41 Wachet und betet, damit ihr
nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig

Das zweite Gebet

Mt 26,42 Wiederum zum zweitenmal, ging er
hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir
vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!

Mt 26,43 Und er kommt und findet sie
abermals schlafend

Das dritte Gebet

Mt 26,44 Und er ließ sie, ging wieder
hin, betete zum drittenmal und sprach dieselben Worte.

Mt 26,45 Da kommt er zu seinen Jüngern
und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? Siehe, die Stunde ist
nahe, und des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überliefert!

Mt 26,46 Stehet auf, laßt uns gehen!
Siehe, der mich verrät, ist nahe!

Jesus wird verraten und gefangen genommen

Mt 26,47 Und während er noch redete,
siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit
Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes
her.

Mt 26,48 Der ihn aber verriet, hatte
ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's,
den ergreifet!

Mt 26,49 Und alsbald trat er zu Jesus und
sprach: Sei gegrüßt, Rabbi, - und küßte ihn.

Mt 26,50 Jesus aber sprach zu ihm:
Freund, wozu bist du hier? Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und
nahmen ihn fest.

Mt 26,51 Und siehe, einer von denen, die
bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den
Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.

Mt 26,52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke
dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden
durch das Schwert umkommen.

Mt 26,53 Oder meinst du, ich könnte nicht
meinen Vater bitten, und er würde mir noch jetzt mehr als zwölf Legionen
Engel schicken?

Mt 26,54 Wie würden dann aber die
Schriften erfüllt, daß es so kommen muß?

Mt 26,55 In jener Stunde sprach Jesus zu
der Schar: Wie gegen einen Mörder seid ihr ausgezogen mit Schwertern und
Stöcken, mich zu ergreifen! Täglich bin ich bei euch lehrend im Tempel
gesessen, und ihr habt mich nicht ergriffen.

Mt 26,56 Das alles aber ist geschehen,
damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. - Da verließen ihn alle
Jünger und flohen.

Jesus wird vor Kaiphas und den Hohen Rat gebracht

Mt 26,57 Die aber Jesus festgenommen
hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten
und die Ältesten versammelt waren.

Mt 26,58 Petrus aber folgte ihnen von
ferne, bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu
den Dienern, um den Ausgang [der Sache] zu sehen.

Mt 26,59 Aber die Hohenpriester und die
Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum
Tode zu bringen.

Mt 26,60 Aber sie fanden keins, obgleich
viele falsche Zeugen herzukamen.

Mt 26,61 Zuletzt aber kamen zwei und
sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in
drei Tagen aufbauen.

Mt 26,62 Und der Hohepriester stand auf
und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich
zeugen?

Mt 26,63 Jesus aber schwieg. Und der
Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß
du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes bist!

Mt 26,64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es
gesagt! Überdies sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr des Menschen Sohn
sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des
Himmels!

Mt 26,65 Da zerriß der Hohepriester seine
Kleider und sprach: Er hat gelästert! Was bedürfen wir weiter Zeugen? Siehe,
nun habt ihr seine Lästerung gehört.

Mt 26,66 Was dünkt euch? Sie antworteten
und sprachen: Er ist des Todes schuldig!

Mt 26,67 Da spieen sie ihm ins Angesicht
und schlugen ihn mit Fäusten

Mt 26,68 und sprachen: Christus, weissage
uns! Wer ist's, der dich geschlagen hat?

Die drei Verleumdungen des Petrus

Mt 26,69 Petrus aber saß draußen im Hof.
Und eine Magd trat zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem
Galiläer!

Mt 26,70 Er aber leugnete vor allen und
sprach: Ich weiß nicht, was du sagst!

Mt 26,71 Als er dann in den Vorhof
hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die dort waren: Dieser
war mit Jesus, dem Nazarener!

Mt 26,72 Und er leugnete abermals mit
einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht!

Mt 26,73 Bald darauf aber traten die
Umstehenden herzu und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von
ihnen

Mt 26,74 Da fing er an zu fluchen und zu
schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn.

Mt 26,75 Und Petrus ward eingedenk des
Wortes Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich
dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Mt-0127

Jesus wird Pilatus überliefert

Mt 27,1 Als es aber
Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes
einen Rat wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen.

Mt 27,2 Und sie banden ihn, führten ihn
ab und überantworteten ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus.

Die nutzlose Reue des Judas

Mt 27,3 Als nun Judas, der ihn verraten
hatte, sah, daß er verurteilt war, reute es ihn

Mt 27,4 und sprach: Ich habe gesündigt,
daß ich unschuldiges Blut verraten habe! Sie aber sprachen: Was geht das uns
an? Da siehe du zu!

Mt 27,5 Da warf er die Silberlinge in den
Tempel und machte sich davon, ging hin und erhängte sich.

Mt 27,6 Die Hohenpriester aber nahmen die
Silberlinge und sprachen: Wir dürfen sie nicht in den Gotteskasten legen,
weil es Blutgeld ist.

Mt 27,7 Nachdem sie aber Rat gehalten,
kauften sie dafür den Acker des Töpfers, als Begräbnisstätte für die
Fremdlinge.

Mt 27,8 Daher wird jener Acker Blutacker
genannt bis auf den heutigen Tag.

Mt 27,9 Da wurde erfüllt, was durch den
Propheten Jeremia gesagt ist, welcher spricht: «Und sie nahmen die dreißig
Silberlinge, den Wert des Geschätzten, den sie geschätzt hatten, von den
Kindern Israel

Mt 27,10 und gaben sie für den Acker des
Töpfers, wie der Herr mir befohlen hatte.»

Jesus wird von Pilatus verhört

Mt 27,11 Jesus aber stand vor dem
Landpfleger

Mt 27,12 Und als er von den
Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts.

Mt 27,13 Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst
du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen?

Mt 27,14 Und er antwortete ihm auch nicht
auf ein einziges Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte.

Jesus oder Barabbas?

Mt 27,15 Aber auf das Fest pflegte der
Landpfleger dem Volke einen Gefangenen freizugeben, welchen sie
wollten.

Mt 27,16 Sie hatten aber damals einen
berüchtigten Gefangenen namens Barabbas.

Mt 27,17 Als sie nun versammelt waren,
sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch freilasse, Barabbas
oder Jesus, den man Christus nennt?

Mt 27,18 Denn er wußte, daß sie ihn aus
Neid überantwortet hatten.

Mt 27,19 Als er aber auf dem Richterstuhl
saß, sandte sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen
mit diesem Gerechten

Mt 27,20 Aber die Hohenpriester und die
Ältesten beredeten die Volksmenge, den Barabbas zu erbitten, Jesus aber
umbringen zu lassen.

Mt 27,21 Der Landpfleger aber antwortete
und sprach zu ihnen: Welchen von diesen beiden wollt ihr, daß ich euch frei
lasse? Sie sprachen: Den Barabbas!

Mt 27,22 Pilatus spricht zu ihnen: Was
soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt? Sie sprachen alle zu
ihm: Kreuzige ihn!

Mt 27,23 Da sagte der Landpfleger: Was
hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen noch viel mehr und sprachen:
Kreuzige ihn!

Mt 27,24 Als nun Pilatus sah, daß er
nichts ausrichtete, sondern daß vielmehr ein Aufruhr entstand, nahm er Wasser
und wusch sich vor dem Volk die Hände und sprach: Ich bin unschuldig an dem
Blut dieses Gerechten

Mt 27,25 Und alles Volk antwortete und
sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!

Mt 27,26 Da gab er ihnen den Barabbas
los

Der König wird mit Dornen gekrönt; Er wird dann nach der Stätte der Kreuzigung geführt

Mt 27,27 Da nahmen die Kriegsknechte des
Landpflegers Jesus in das Amthaus und versammelten die ganze Rotte um
ihn.

Mt 27,28 Und sie zogen ihn aus und legten
ihm einen Purpurmantel um

Mt 27,29 und flochten eine Krone von
Dornen, setzten sie auf sein Haupt, gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand und
beugten vor ihm die Knie, verspotteten ihn und sprachen: Sei gegrüßt, König
der Juden!

Mt 27,30 Dann spieen sie ihn an und
nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt.

Mt 27,31 Und nachdem sie ihn verspottet
hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und legten ihm seine Kleider an, und
dann führten sie ihn hin, um ihn zu kreuzigen.

Mt 27,32 Als sie aber hinauszogen, fanden
sie einen Mann von Kyrene, namens Simon

Jesus wird gekreuzigt

Mt 27,33 Und als sie an den Ort kamen,
den man Golgatha nennt, das heißt Schädelstätte,

Mt 27,34 gaben sie ihm Wein mit Galle
vermischt zu trinken

Mt 27,35 Nachdem sie ihn nun gekreuzigt
hatten, teilten sie seine Kleider unter sich und warfen das Los, auf daß
erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist: «Sie haben meine Kleider
unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.»

Mt 27,36 Und sie saßen daselbst und
hüteten ihn.

Mt 27,37 Und sie befestigten über seinem
Haupte die Inschrift seiner Schuld: Dies ist Jesus, der König der
Juden.

Mt 27,38 Dann wurden mit ihm zwei Räuber
gekreuzigt, einer zur Rechten, der andere zur Linken.

Mt 27,39 Die aber vorübergingen,
lästerten ihn, schüttelten die Köpfe

Mt 27,40 und sprachen: Der du den Tempel
zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst! Bist du Gottes Sohn,
so steig vom Kreuze herab!

Mt 27,41 Gleicherweise spotteten auch die
Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:

Mt 27,42 Andere hat er gerettet, sich
selbst kann er nicht retten. Ist er der König Israels, so steige er nun vom
Kreuz herab, so wollen wir ihm glauben!

Mt 27,43 Er hat auf Gott vertraut, der
befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat

Mt 27,44 Desgleichen schmähten ihn auch
die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren.

Der Tod Jesu erfüllt das Gesetz

Die Heilszeit des Gesetzes ist zu Ende

Mt 27,45 Aber von der sechsten Stunde an
kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.

Mt 27,46 Und um die neunte Stunde rief
Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott,
mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Mt 27,47 Etliche der Anwesenden, als sie
es hörten, sprachen nun: Der ruft den Elia!

Mt 27,48 Und alsbald lief einer von
ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und
gab ihm zu trinken.

Mt 27,49 Die Übrigen aber sprachen: Halt,
laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten!

Mt 27,50 Jesus aber schrie abermals mit
lauter Stimme und gab den Geist auf.

Mt 27,51 Und siehe, der Vorhang im Tempel
riß entzwei von oben bis unten, und die Erde erbebte, und die Felsen
spalteten sich.

Mt 27,52 Und die Gräber öffneten sich,
und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf

Mt 27,53 und gingen aus den Gräbern
hervor nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen
vielen.

Mt 27,54 Als aber der Hauptmann und die,
welche mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und was da geschah,
fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes
Sohn!

Mt 27,55 Es waren aber daselbst viele
Frauen, die von ferne zusahen, welche Jesus von Galiläa her gefolgt waren und
ihm gedient hatten

Mt 27,56 unter ihnen waren Maria
Magdalena, und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der
Söhne des Zebedäus.

Jesus wird begraben

Mt 27,57 Als es nun Abend wurde, kam ein
reicher Mann von Arimathia, namens Joseph, der auch ein Jünger Jesu geworden
war.

Mt 27,58 Dieser ging zu Pilatus und bat
um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, daß er ihm gegeben werde.

Mt 27,59 Und Joseph nahm den Leichnam,
wickelte ihn in reine Leinwand

Mt 27,60 und legte ihn in seine neue
Gruft, welche er im Felsen hatte aushauen lassen

Mt 27,61 Es waren aber daselbst Maria
Magdalena und die andere Maria, die saßen dem Grabe gegenüber.

Das Grab wird versiegelt und bewahrt

Mt 27,62 Am andern Tage nun, welcher auf
den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei
Pilatus

Mt 27,63 und sprachen: Herr, wir erinnern
uns, daß dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde
ich auferstehen.

Mt 27,64 So befiehl nun, daß das Grab
sicher bewacht werde bis zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger
kommen, ihn stehlen und zum Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden,
und der letzte Betrug ärger werde als der erste.

Mt 27,65 Pilatus sprach zu ihnen: Ihr
sollt eine Wache haben! Gehet hin und bewacht es, so gut ihr könnt!

Mt 27,66 Da gingen sie hin, versiegelten
den Stein und bewachten das Grab mit der Wache.

Mt-0128

Die Auferstehung Christi und die Ereignisse an jenem Tag

Mt 28,1 Nach dem
Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und
die andere Maria, um das Grab zu besehen.

Mt 28,2 Und siehe, es geschah ein großes
Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat herzu und
wälzte den Stein von der Tür hinweg und setzte sich darauf.

Mt 28,3 Und seine Gestalt war wie der
Blitz und sein Kleid weiß wie der Schnee.

Mt 28,4 Vor seinem furchtbaren Anblick
aber erbebten die Wächter und wurden wie tot.

Mt 28,5 Der Engel aber wandte sich zu den
Frauen und sprach: Fürchtet ihr euch nicht! Ich weiß wohl, daß ihr Jesus, den
Gekreuzigten, sucht.

Mt 28,6 Er ist nicht hier

Mt 28,7 Und gehet eilends hin und saget
seinen Jüngern, daß er von den Toten auferstanden ist. Und siehe, er geht
euch voran nach Galiläa

Mt 28,8 Und sie gingen eilends hinweg von
dem Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, es seinen Jüngern zu
verkündigen.

Mt 28,9 Und siehe, da begegnete ihnen
Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu und umfaßten seine Füße
und huldigten ihm.

Mt 28,10 Da sprach Jesus zu ihnen:
Fürchtet euch nicht! Gehet hin, verkündiget meinen Brüdern, daß sie nach
Galiläa gehen sollen

Die Soldaten werden bestochen

Mt 28,11 Während sie aber hingingen,
siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt und verkündigten den
Hohenpriestern alles, was geschehen war.

Mt 28,12 Diese versammelten sich samt den
Ältesten, und nachdem sie Rat gehalten, gaben sie den Kriegsknechten Geld
genug

Mt 28,13 und sprachen: Saget, seine
Jünger sind des Nachts gekommen und haben ihn gestohlen, während wir
schliefen.

Mt 28,14 Und wenn solches vor den
Landpfleger kommt, so wollen wir ihn besänftigen und machen, daß ihr außer
Sorge sein könnt.

Mt 28,15 Sie aber nahmen das Geld und
taten, wie sie belehrt worden waren: Und so wurde diese Rede unter den Juden
verbreitet bis auf den heutigen Tag.

Jesus in Galiläa: Sein grosser Auftrag

Mt 28,16 Die elf Jünger aber gingen nach
Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.

Mt 28,17 Und als sie ihn sahen, fielen
sie vor ihm nieder

Mt 28,18 Und Jesus trat herzu, redete mit
ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Mt 28,19 Gehet hin und machet zu Jüngern
alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und
des heiligen Geistes

Mt 28,20 und sie halten lehret alles, was
ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende
der Weltzeit!

Offb-2701

Offb 1,1 Offenbarung
Jesu Christi, welche Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in
Bälde geschehen soll

Offb 1,2 welcher das Wort Gottes und das
Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat, alles, was er sah.

Offb 1,3 Selig, wer liest und die da
hören die Worte der Weissagung, und bewahren, was darin geschrieben steht!
Denn die Zeit ist nahe.

Die Botschaften des erhöhten Herrn an die sieben Gemeinden

Die vergangenen Dinge: 'Das, was du gesehen hast'

Offb 1,4 Johannes an die sieben Gemeinden
in Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war
und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne
sind,

Offb 1,5 und von Jesus Christus, dem
treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten und dem Fürsten über die
Könige der Erde.

Offb 1,6 Ihm, der uns liebt und uns durch
sein Blut von unsren Sünden gewaschen und uns zu einem Königreich gemacht
hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: ihm gehört die Herrlichkeit und
die Macht in alle Ewigkeit! Amen.

Offb 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken,
und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und
es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde!
Ja, Amen.

Offb 1,8 Ich bin das A und das O, spricht
Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der
Allmächtige.

Die Vision auf Patmos

Offb 1,9 Ich, Johannes, euer Mitgenosse
an der Trübsal und am Reich und an der Geduld Jesu Christi, war auf der Insel
namens Patmos, um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses Jesu willen.

Offb 1,10 Ich war im Geist am Tage des
Herrn und hörte hinter mir eine gewaltige Stimme, wie von einer Posaune, die
sprach:

Offb 1,11 Was du siehst, das schreibe in
ein Buch und sende es den sieben Gemeinden, nach Ephesus und nach Smyrna und
nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und
nach Laodizea!

Offb 1,12 Und ich wandte mich um, die
Stimme zu sehen, die mit mir redete

Offb 1,13 und inmitten der Leuchter
Einen, der einem Menschensohne glich, angetan mit einem langen Gewande und um
die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel

Offb 1,14 sein Haupt aber und seine Haare
waren weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine
Feuerflamme,

Offb 1,15 und seine Füße wie schimmerndes
Erz, im Ofen geglüht, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser.

Offb 1,16 Und er hatte in seiner rechten
Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges
Schwert, und sein Angesicht leuchtet wie die Sonne in ihrer Kraft.

Offb 1,17 Und als ich Ihn sah, fiel ich
zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach:
Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte

Offb 1,18 und der Lebendige

Der Befehl, zu schreiben

Offb 1,19 Schreibe nun, was du gesehen
hast, und was ist, und was darnach geschehen soll:

Offb 1,20 das Geheimnis der sieben
Sterne, die du auf meiner Rechten gesehen hast, und der sieben goldenen
Leuchter. Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben
Leuchter sind die sieben Gemeinden.

Offb-2702

Die gegenwärtigen Dinge -

sieben Gemeinden: 'Was da ist'

Die Botschaft an Ephesus:

die Gemeinde am Ende des apostolischen Zeitalters

Offb 2,1 Dem Engel
der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner
Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:

Offb 2,2 Ich weiß deine Werke und deine
Arbeit und deine Geduld, und daß du die Bösen nicht ertragen kannst, und daß
du die geprüft hast, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie
als Lügner erfunden

Offb 2,3 und du hast Ausdauer, und um
meines Namens willen hast du getragen und bist nicht müde geworden.

Offb 2,4 Aber ich habe wider dich, daß du
deine erste Liebe verlassen hast.

Offb 2,5 Bedenke nun, wovon du abgefallen
bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich über dich und
werde deinen Leuchter von seiner Stelle stoßen, wenn du nicht Buße
tust!

Offb 2,6 Aber das hast du, daß du die
Werke der Nikolaiten hassest, welche auch ich hasse.

Offb 2,7 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von
dem Baum des Lebens, welcher im Paradiese Gottes ist.

Die Botschaft an Smyrna:

die Gemeinde unter der Verfolgung

Offb 2,8 Und dem Engel der Gemeinde in
Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, welcher tot war und
lebendig geworden ist:

Offb 2,9 Ich weiß deine Werke und deine
Trübsal und deine Armut - du bist aber reich -, und die Lästerung von denen,
die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des
Satans.

Offb 2,10 Fürchte nichts, was du leiden
wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit
ihr versucht werdet, und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage lang. Sei getreu
bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!

Offb 2,11 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen
von dem zweiten Tod!

Die Botschaft an Pergamus:

die Gemeinde mitten in der Welt

Offb 2,12 Und dem Engel der Gemeinde in
Pergamus schreibe: Das sagt, der das scharfe zweischneidige Schwert
hat:

Offb 2,13 Ich weiß, was du tust und wo du
wohnst, da wo der Thron des Satans ist, und daß du festhältst an meinem Namen
und den Glauben an mich nicht verleugnet hast, auch in den Tagen, in welchen
Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da wo der Satan
wohnt.

Offb 2,14 Aber ich habe etwas weniges
wider dich, daß du daselbst solche hast, die an der Lehre Bileams festhalten,
welcher den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Kinder Israel zu legen,
Götzenopfer zu essen und Unzucht zu treiben.

Offb 2,15 So hast auch du solche, die an
der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse.

Offb 2,16 Tue Buße! Sonst komme ich bald
über dich und werde mit ihnen Krieg führen mit dem Schwerte meines
Mundes.

Offb 2,17 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich von dem verborgenen Manna zu essen geben und will ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt.

Die Botschaft an Thyatira:

die Gemeinde fällt in Götzendienst

Offb 2,18 Und dem Engel der Gemeinde in
Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine
Feuerflamme und dessen Füße gleich schimmerndem Erze sind:

Offb 2,19 Ich weiß deine Werke und deine
Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und daß deiner
letzten Werke mehr sind als der ersten.

Offb 2,20 Aber ich habe wider dich, daß
du das Weib Isebel gewähren lässest, die sich eine Prophetin nennt und meine
Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu
essen.

Offb 2,21 Und ich gab ihr Zeit, Buße zu
tun, und sie will nicht Buße tun von ihrer Unzucht.

Offb 2,22 Siehe, ich werfe sie auf ein
Bett und die, welche mit ihr ehebrechen, in große Trübsal, wenn sie nicht
Buße tun von ihren Werken.

Offb 2,23 Und ihre Kinder will ich töten,
und alle Gemeinden werden erkennen, daß ich es bin, der Nieren und Herzen
erforscht. Und ich will euch vergelten, einem jeden nach seinen Werken.

Offb 2,24 Euch aber sage ich, den übrigen
in Thyatira, soviele diese Lehre nicht teilen und welche die Tiefen des
Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben: Ich lege keine andere Last auf
euch

Offb 2,25 nur haltet fest, was ihr habt,
bis ich komme!

Offb 2,26 Und wer überwindet und meine
Werke bis ans Ende bewahrt, dem will ich Macht geben über die Heiden.

Offb 2,27 Und er wird sie mit eisernem
Stabe weiden, wie man irdene Gefäße zerschlägt, wie auch ich [solche Macht]
von meinem Vater empfangen habe.

Offb 2,28 Und ich will ihm geben den
Morgenstern.

Offb 2,29 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Offb-2703

Die Botschaft an Sardes:

die Gemeinde ist wie tot, aber es ist ein gläubiger Überrest vorhanden

Offb 3,1 Und dem
Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt der, welcher die sieben
Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich weiß deine Werke: du hast den
Namen, daß du lebest, und bist tot.

Offb 3,2 Werde wach und stärke das
übrige, was sterben will

Offb 3,3 So denke nun daran, wie du
empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. Wenn du nun nicht
wachst, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht merken,
zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.

Offb 3,4 Aber du hast einige wenige Namen
in Sardes, welche ihre Kleider nicht befleckt haben

Offb 3,5 Wer überwindet, der soll mit
weißen Kleidern angetan werden

Offb 3,6 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Die Botschaft an Philadelphia:

die Gemeinde erlebt Erweckung

Offb 3,7 Und dem Engel der Gemeinde in
Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, welcher den
Schlüssel Davids hat

Offb 3,8 Ich weiß deine Werke. Siehe, ich
habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben, die niemand schließen kann

Offb 3,9 Siehe, ich verschaffe, daß
solche aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen und es nicht sind,
sondern lügen, siehe, ich will sie dazu bringen, daß sie kommen und vor
deinen Füßen niederfallen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.

Offb 3,10 Weil du das Wort meiner Geduld
bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die
über den ganzen Erdkreis kommen wird, zu versuchen, die auf Erden
wohnen.

Offb 3,11 Ich komme bald

Offb 3,12 Wer überwindet, den will ich zu
einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen, und er wird nicht mehr
hinausgehen

Offb 3,13 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Die Botschaft an Laodizea:

die Gemeinde in ihrem letzten Zustand des Abfalls

Offb 3,14 Und dem Engel der Gemeinde in
Laodizea schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der
Ursprung der Schöpfung Gottes:

Offb 3,15 Ich weiß deine Werke, daß du
weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest!

Offb 3,16 So aber, weil du lau bist und
weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.

Offb 3,17 Denn du sprichst: Ich bin reich
und habe Überfluß und bedarf nichts! - und weißt nicht, daß du elend und
erbärmlich bist, arm, blind und bloß!

Offb 3,18 Ich rate dir, von mir Gold zu
kaufen, das im Feuer geglüht ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider,
damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde,
und Augensalbe, um deine Augen zu salben, damit du sehest.

Offb 3,19 Welche ich liebhabe, die strafe
und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße!

Die Stätte und die Gesinnung Christi am Ende des Zeitalters der Gemeinde

Offb 3,20 Siehe, ich stehe vor der Tür
und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich
zu ihm hineingehen und das Nachtmahl mit ihm einnehmen und er mit mir.

Offb 3,21 Wer überwindet, dem will ich
geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und
mit meinem Vater sitze auf seinem Thron.

Offb 3,22 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Offb-2704

Das Öffnen der Rolle mit den sieben Siegeln

Die zukünftigen Dinge: 'Was geschehen soll hernach' (wörtl. 'nach diesen Dingen')

Was im Himmel geschieht, ehe die Siegel gebrochen werden

Offb 4,1 Darnach
schaute ich, und siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel

Offb 4,2 Und alsbald war ich im
Geist

Offb 4,3 Und der darauf saß, war
anzusehen wie Jaspis- und Sardisstein

Die Ältesten auf den Thronen umgebenden Thron Gottes

Offb 4,4 Und rings um den Thron waren
vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste
sitzen, angetan mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene
Kronen.

Offb 4,5 Und von dem Throne gehen Blitze
und Stimmen und Donner aus, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem
Thron

Die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten beten den Schöpfer an

Offb 4,6 Und vor dem Thron ist es wie ein
gläsernes Meer, gleich Kristall

Offb 4,7 Und das erste ist gleich einem
Löwen, das zweite gleich einem Kalbe, das dritte hat ein Angesicht wie ein
Mensch, und das vierte ist gleich einem fliegenden Adler.

Offb 4,8 Und die vier lebendigen Wesen,
von denen ein jedes sechs Flügel hat, sind ringsherum und inwendig voller
Augen

Offb 4,9 Und so oft die lebendigen Wesen
Ruhm und Ehre und Dank darbringen dem, der auf dem Throne sitzt, der da lebt
von Ewigkeit zu Ewigkeit,

Offb 4,10 so fallen die vierundzwanzig
Ältesten nieder vor dem, der auf dem Throne sitzt, und beten den an, der da
lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und werfen ihre Kronen vor dem Throne nieder
und sprechen:

Offb 4,11 Würdig bist du, unser Herr und
Gott, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht

Offb-2705

Christus nimmt das Buch (die Rolle) versiegelt mit sieben Siegeln

Offb 5,1 Und ich sah
in der Rechten dessen, der auf dem Throne saß, ein Buch, innen und außen
beschrieben, mit sieben Siegeln versiegelt.

Offb 5,2 Und ich sah einen starken Engel,
der verkündete mit lauter Stimme: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und
seine Siegel zu brechen?

Offb 5,3 Und niemand, weder im Himmel
noch auf Erden noch unter der Erde, vermochte das Buch zu öffnen noch
hineinzublicken.

Offb 5,4 Und ich weinte sehr, daß niemand
würdig erfunden wurde, das Buch zu öffnen noch hineinzublicken.

Christus als der König öffnet das Buch (die Rolle)

Offb 5,5 Und einer von den Ältesten
spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm
Juda, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu
brechen!

Offb 5,6 Und ich sah, und siehe, in der
Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten
stand ein Lamm, wie geschlachtet

Offb 5,7 Und es kam und nahm das Buch aus
der Rechten dessen, der auf dem Throne saß.

Die Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten beten an

Offb 5,8 Und als es das Buch nahm, fielen
die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamme
nieder, und sie hatten jeder eine Harfe und goldene Schalen voll
Räucherwerk

Offb 5,9 Und sie sangen ein neues Lied:
Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu brechen

Offb 5,10 und hast sie für unsren Gott zu
einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf
Erden.

Die Engel preisen das Lamm

Offb 5,11 Und ich sah und hörte eine
Stimme vieler Engel rings um den Thron und um die lebendigen Wesen und die
Ältesten

Offb 5,12 die sprachen mit lauter Stimme:
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, zu empfangen die Macht und
Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Ruhm und Lobpreisung!

Die kommende allgemeine Anbetung des Lammes als König

Offb 5,13 Und alle Geschöpfe, die im
Himmel und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meere sind, und alles,
was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm
gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Gewalt von Ewigkeit zu
Ewigkeit!

Offb 5,14 Und die vier lebendigen Wesen
sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an
den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Offb-2706

Die sieben Siegel des Buches werden geöffnet

Das erste Siegel: Der falsche Christus

Offb 6,1 Und ich sah,
daß das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines von
den vier lebendigen Wesen wie mit Donnerstimme sagen: Komm und sieh!

Offb 6,2 Und ich sah, und siehe, ein
weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen

Das zweite Siegel: Krieg

Offb 6,3 Und als es das zweite Siegel
öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm und sieh!

Offb 6,4 Und es zog ein anderes Pferd
aus, ein feuerrotes, und dem, der darauf saß, wurde die Macht gegeben, den
Frieden von der Erde zu nehmen und daß sie einander hinschlachten
sollten

Das dritte Siegel: Hungersnot

Offb 6,5 Und als es das dritte Siegel
öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm und sieh! Und ich
sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in
seiner Hand.

Offb 6,6 Und ich hörte eine Stimme
inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Maß Weizen für einen
Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar

Das vierte Siegel: Tod

Offb 6,7 Und als es das vierte Siegel
öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm und
sieh!

Offb 6,8 Und ich sah, und siehe, ein
fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist: der Tod

Das fünfte Siegel: ein Überrest als Märtyrer

Offb 6,9 Und als es das fünfte Siegel
öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden
waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie
hatten.

Offb 6,10 Und sie riefen mit lauter
Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger,
richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf Erden
wohnen?

Offb 6,11 Und es wurde einem jeden von
ihnen ein weißes Kleid gegeben, und es wurde ihnen gesagt, daß sie noch eine
kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet
wären, die auch sollten getötet werden, gleichwie sie.

Das sechste Siegel: Anarchie

Offb 6,12 Und ich sah, als es das sechste
Siegel öffnete, und siehe, ein großes Erdbeben entstand, und die Sonne wurde
schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut.

Offb 6,13 Und die Sterne des Himmels
fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn
er von einem starken Winde geschüttelt wird.

Offb 6,14 Und der Himmel entwich wie ein
Buch, das zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden aus ihren
Stellen gerückt.

Offb 6,15 Und die Könige der Erde und die
Großen und die Heerführer und die Reichen und die Gewaltigen und alle Knechte
und alle Freien verbargen sich in die Klüfte und in die Felsen der
Berge

Offb 6,16 und sprachen zu den Bergen und
zu den Felsen: Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesichte dessen,
der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!

Offb 6,17 Denn gekommen ist der große Tag
seines Zorns, und wer kann bestehen?

Offb-2707

Parenthese (Einschaltung): Juden und Heiden, die während der Trübsal gerettet wurden

 

Offb 7,1 Darnach sah
ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen, die hielten die vier Winde
der Erde, damit kein Wind wehe über die Erde noch über das Meer noch über
irgend einen Baum.

Offb 7,2 Und ich sah einen andern Engel
vom Sonnenaufgang heraufsteigen, der hatte das Siegel des lebendigen
Gottes

Offb 7,3 und sprach: Schädiget die Erde
nicht, noch das Meer noch die Bäume, bis wir die Knechte unsres Gottes auf
ihren Stirnen versiegelt haben!

Der Überrest von 144000 aus Israel

Offb 7,4 Und ich hörte die Zahl der
Versiegelten: Hundertvierundvierzigtausend Versiegelte, aus allen Stämmen der
Kinder Israel.

Offb 7,5 Aus dem Stamm Juda zwölftausend
Versiegelte

Offb 7,6 aus dem Stamm Asser
zwölftausend

Offb 7,7 aus dem Stamm Simeon
zwölftausend

Offb 7,8 aus dem Stamm Sebulon
zwölftausend

Die Menge der Heiden, die aus der Grossen Trübsal kommen

Offb 7,9 Darnach sah ich, und siehe, eine
große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und
Völkern und Zungen

Offb 7,10 Und sie riefen mit lauter
Stimme und sprachen: Das Heil steht bei unsrem Gott, der auf dem Throne
sitzt, und bei dem Lamm!

Offb 7,11 Und alle Engel standen rings um
den Thron und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen und fielen vor
dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an

Offb 7,12 und sprachen: Amen! Lobpreisung
und Ruhm und Weisheit und Dank und Ehre und Macht und Stärke sei unsrem Gott
von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Offb 7,13 Und einer von den Ältesten hob
an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern angetan sind,
und woher sind sie gekommen?

Offb 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein
Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen
Trübsal kommen

Offb 7,15 Darum sind sie vor dem Throne
Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel

Offb 7,16 Und sie werden nicht mehr
hungern noch dürsten

Offb 7,17 denn das Lamm, das inmitten des
Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und
Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Offb-2708

Das siebente Siegel umfasst die sieben Posaunen

Offb 8,1 Und als es
das siebente Siegel öffnete, entstand eine Stille im Himmel, von etwa einer
halben Stunde.

Die Gerichte der sieben Posaunen

Christus als Hoherpriester

Offb 8,2 Und ich sah die sieben Engel,
die vor Gott stehen

Offb 8,3 Und ein anderer Engel kam und
stellte sich an den Altar, der hatte eine goldene Räucherpfanne

Offb 8,4 Und der Rauch des Räucherwerks
stieg mit den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels auf vor
Gott.

Offb 8,5 Und der Engel nahm die
Räucherpfanne und füllte sie mit Feuer vom Altar und warf sie auf die
Erde

Offb 8,6 Und die sieben Engel, welche die
sieben Posaunen hatten, machten sich bereit zu posaunen.

Die erste Posaune

Offb 8,7 Und der erste Engel posaunte,
und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde
geworfen

Die zweite Posaune

Offb 8,8 Und der zweite Engel posaunte,
und es wurde etwas wie ein großer feuerspeiender Berg ins Meer geworfen

Offb 8,9 und der dritte Teil der
Geschöpfe im Meer, welche Seelen haben, starb, und der dritte Teil der
Schiffe ging zugrunde.

Die dritte Posaune

Offb 8,10 Und der dritte Engel
posaunte

Offb 8,11 und der Name des Sternes heißt
Wermut. Und der dritte Teil der Gewässer wurde zu Wermut, und viele der
Menschen starben von den Gewässern, weil sie bitter geworden waren.

Die vierte Posaune

Offb 8,12 Und der vierte Engel
posaunte

Offb 8,13 Und ich sah und hörte einen
Adler, der in der Mitte des Himmels flog und mit lauter Stimme rief: Wehe,
wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen, wegen der übrigen Posaunenstimmen der
drei Engel, die noch posaunen sollen!

Offb-2709

Die fünfte Posaune

Offb 9,1 Und der
fünfte Engel posaunte

Offb 9,2 Und er öffnete den Schlund des
Abgrunds, und ein Rauch stieg empor aus dem Schlunde, wie der Rauch eines
großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauch des
Schlundes.

Offb 9,3 Und aus dem Rauch kamen
Heuschrecken hervor auf die Erde

Offb 9,4 Und es wurde ihnen gesagt, daß
sie das Gras der Erde nicht schädigen sollten, auch nicht irgend etwas
Grünes, noch irgend einen Baum, sondern nur die Menschen, welche das Siegel
Gottes nicht an ihrer Stirne haben.

Offb 9,5 Und es wurde ihnen gegeben, sie
nicht zu töten, sondern zu plagen fünf Monate lang. Und ihre Qual war wie die
Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht.

Offb 9,6 Und in jenen Tagen werden die
Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden

Offb 9,7 Und die Gestalten der
Heuschrecken glichen Pferden, zum Kampfe gerüstet, und auf ihren Köpfen
[waren] wie goldene Kronen, und ihre Angesichter wie menschliche
Angesichter.

Offb 9,8 Und sie hatten Haare wie
Frauenhaare, und ihre Zähne waren wie Löwenzähne.

Offb 9,9 Und sie hatten Panzer wie
eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln vieler Wagen
und Rosse, welche zum Kampfe laufen.

Offb 9,10 Und sie haben Schwänze wie
Skorpione, und Stacheln, und in ihren Schwänzen lag ihre Macht, die Menschen
zu schädigen fünf Monate lang.

Offb 9,11 Und sie haben als König über
sich den Engel des Abgrunds

Offb 9,12 Das eine Wehe ist vorüber,
siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem.

Die sechste Posaune: das Heer vom fernen Osten

Offb 9,13 Und der sechste Engel posaunte,
und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor
Gott steht,

Offb 9,14 die sprach zu dem sechsten
Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die am großen Strom
Euphrat gebunden sind!

Offb 9,15 Und die vier Engel wurden
losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den
dritten Teil der Menschen zu töten.

Offb 9,16 Und die Zahl des Reiterheeres
war zweimal zehntausendmal zehntausend

Offb 9,17 Und so sah ich im Gesicht die
Pferde und die darauf saßen: sie hatten feurige und violette und
schwefelgelbe Panzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe

Offb 9,18 Durch diese drei Plagen wurde
der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch und den
Schwefel, die aus ihren Mäulern gingen.

Offb 9,19 Denn die Macht der Pferde liegt
in ihrem Maul und in ihren Schwänzen

Offb 9,20 Aber die übrigen der Menschen,
die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten nicht Buße von den Werken
ihrer Hände, so daß sie nicht mehr die Dämonen und die Götzen von Gold und
Silber und Erz und Stein und Holz angebetet hätten, die weder sehen, noch
hören, noch gehen können.

Offb 9,21 Und sie taten nicht Buße, weder
von ihren Mordtaten noch von ihren Zaubereien noch von ihrer Unzucht noch von
ihren Diebereien.

Offb-2710

Parenthese: Der mächtige Engel verkündigt, dass keine Wartezeit mehr sein soll

Offb 10,1 Und ich sah
einen andern starken Engel aus dem Himmel herabsteigen, bekleidet mit einer
Wolke, und der Regenbogen [war] über seinem Haupte und sein Angesicht wie die
Sonne und seine Füße wie Feuersäulen.

Offb 10,2 Und er hielt in seiner Hand ein
offenes Büchlein

Offb 10,3 und er rief mit lauter Stimme,
wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre
Stimmen vernehmen.

Offb 10,4 Und als die sieben Donner
geredet hatten, wollte ich schreiben

Offb 10,5 Und der Engel, den ich auf dem
Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel

Offb 10,6 und schwur bei dem, der von
Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist,
und die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist: es wird
keine Zeit mehr sein

Offb 10,7 sondern in den Tagen der Stimme
des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, ist das Geheimnis Gottes
vollendet, wie er es seinen Knechten, den Propheten, als frohe Botschaft
verkündigt hat.

Johannes erhält den Befehl, wiederum zu weissagen

Offb 10,8 Und die Stimme, die ich aus dem
Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das
offene Büchlein in der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde
steht!

Offb 10,9 Und ich ging zu dem Engel und
sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er spricht zu mir: Nimm und
verschlinge es

Offb 10,10 Und ich nahm das Büchlein aus
der Hand des Engels und verschlang es

Offb 10,11 Und er sprach zu mir: Du
sollst abermals weissagen über viele Völker und Nationen und Zungen und
Könige.

Offb-2711

'Die Zeiten der Heiden' dauern noch zweiundvierzig Monate

Offb 11,1 Und mir
wurde ein Rohr gegeben, gleich einem Stabe

Offb 11,2 Aber den Vorhof, der außerhalb
des Tempels ist, laß weg und miß ihn nicht

Die beiden Zeugen werden getötet und von den Toten auferweckt

Offb 11,3 Und ich will meinen zwei Zeugen
verleihen, daß sie weissagen sollen tausendzweihundertsechzig Tage lang,
angetan mit Säcken.

Offb 11,4 Das sind die zwei Ölbäume und
die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.

Offb 11,5 Und wenn jemand sie schädigen
will, geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde

Offb 11,6 Diese haben Macht, den Himmel
zu verschließen, damit kein Regen falle in den Tagen ihrer Weissagung

Offb 11,7 Und wenn sie ihr Zeugnis
vollendet haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, mit ihnen
Krieg führen und sie überwinden und sie töten.

Offb 11,8 Und ihre Leichname werden auf
der Gasse der großen Stadt liegen, welche im geistlichen Sinne Sodom und
Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt worden ist.

Offb 11,9 Und [viele] von den Völkern und
Stämmen und Zungen werden ihre Leichname sehen, drei Tage lang und einen
halben, und werden ihre Leichname nicht in ein Grab legen lassen.

Offb 11,10 Und die auf Erden wohnen,
werden sich über sie freuen und frohlocken und werden einander Geschenke
schicken, weil diese zwei Propheten die Bewohner der Erde gepeinigt
hatten.

Offb 11,11 Und nach den drei Tagen und
einem halben kam der Geist des Lebens aus Gott in sie, und sie traten auf
ihre Füße, und eine große Furcht überfiel die, welche sie sahen.

Offb 11,12 Und sie hörten eine laute
Stimme vom Himmel her, die zu ihnen sprach: Steiget hier herauf! Da stiegen
sie in den Himmel hinauf in der Wolke, und ihre Feinde sahen sie.

Offb 11,13 Und zur selben Stunde entstand
ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel

Offb 11,14 Das zweite Wehe ist
vorüber

Die siebente Posaune: Die Regierung Christi vorausgesehen

Offb 11,15 Und der siebente Engel
posaunte

Offb 11,16 Und die vierundzwanzig
Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen auf ihr Angesicht und
beteten Gott an

Offb 11,17 und sprachen: Wir danken dir,
Herr, allmächtiger Gott, der da ist, und der da war, daß du deine große Macht
an dich genommen und die Regierung angetreten hast!

Offb 11,18 Und die Völker sind zornig
geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, daß sie
gerichtet werden, und daß du den Lohn gebest deinen Knechten, den Propheten
und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den
Großen, und daß du die verderbest, welche die Erde verderben!

Offb 11,19 Und der Tempel Gottes im
Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem
Tempel. Und es entstanden Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und
großer Hagel.

Offb-2712

Besondere Persönlichkeiten, Das Weib, Israel, gebiert den Knaben, Christus

Offb 12,1 Und ein
großes Zeichen erschien im Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der
Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone mit zwölf
Sternen.

Offb 12,2 Und sie war schwanger und
schrie in Wehen und Schmerzen der Geburt.

Der rote Drachen: Satan

Offb 12,3 Und es erschien ein anderes
Zeichen im Himmel: siehe, ein großer, feuerroter Drache, der hatte sieben
Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Kronen

Offb 12,4 und sein Schwanz zog den
dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich und warf sie auf die Erde. Und
der Drache stand vor dem Weibe, das gebären sollte, auf daß, wenn sie geboren
hätte, er ihr Kind verschlänge.

Der Knabe: Christus

Offb 12,5 Und sie gebar einen Sohn, einen
männlichen, der alle Heiden mit eisernem Stabe weiden soll

Offb 12,6 Und das Weib floh in die Wüste,
wo sie eine Stätte hat, von Gott bereitet, damit man sie daselbst ernähre
tausendzweihundertsechzig Tage.

Der Erzengel: Michael

Offb 12,7 Und es entstand ein Kampf im
Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Auch der Drache und
seine Engel kämpften

Offb 12,8 aber sie siegten nicht, und es
wurde für sie kein Platz mehr gefunden im Himmel.

Offb 12,9 So wurde geworfen der große
Drache, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der den ganzen
Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit
ihm geworfen.

Offb 12,10 Und ich hörte eine laute
Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres
Gottes und die Macht seines Gesalbten gekommen! Denn gestürzt wurde der
Verkläger unsrer Brüder, der sie vor unsrem Gott verklagte Tag und Nacht.

Offb 12,11 Und sie haben ihn überwunden
durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben
nicht geliebt bis in den Tod!

Offb 12,12 Darum seid fröhlich, ihr
Himmel, und die ihr darin wohnet! Wehe der Erde und dem Meere! Denn der
Teufel ist zu euch hinabgestiegen und hat einen großen Zorn, da er weiß, daß
er nur wenig Zeit hat.

Der jüdische Überrest wird von Satan angegriffen

Offb 12,13 Und als der Drache sah, daß er
auf die Erde geworfen war, verfolgte er das Weib, welches den Knaben geboren
hatte.

Offb 12,14 Und es wurden dem Weibe zwei
Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste flöge an ihre
Stätte, woselbst sie ernährt wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe
Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange.

Offb 12,15 Und die Schlange schleuderte
aus ihrem Maul dem Weibe Wasser nach, wie einen Strom, damit sie von dem
Strom fortgerissen würde.

Offb 12,16 Und die Erde half dem Weibe,
und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, welchen der Drache
aus seinem Maul geschleudert hatte.

Offb 12,17 Und der Drache ergrimmte über
das Weib und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens, welche
die Gebote Gottes beobachten und das Zeugnis Jesu haben.

Offb 12,18 Und ich stellte mich auf den
Sand des Meeres.

Offb-2713

Das Aufkommen und die Regierung des Tieres und des falschen Propheten

Das Tier aus dem Meer: die tödliche Wunde geheilt

Offb 13,1 Und ich sah
aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte und
auf seinen Hörnern zehn Kronen, und auf seinen Köpfen Namen der
Lästerung.

Offb 13,2 Und das Tier, das ich sah, war
einem Panther gleich, und seine Füße [waren] wie die eines Bären und sein
Rachen wie ein Löwenrachen

Offb 13,3 Und ich sah einen seiner Köpfe
wie zu Tode verwundet, und seine Todeswunde wurde geheilt. Und die ganze Erde
sah verwundert dem Tiere nach.

Offb 13,4 Und sie beteten den Drachen an,
weil er dem Tiere die Macht gegeben, und beteten das Tier an und sprachen:
Wer ist dem Tiere gleich, und wer vermag mit ihm zu streiten?

Offb 13,5 Und es wurde ihm ein Maul
gegeben, das große Dinge und Lästerungen redete

Offb 13,6 Und es tat sein Maul auf zur
Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Zelt und die im Himmel
wohnen.

Offb 13,7 Und es wurde ihm gegeben, mit
den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden

Offb 13,8 Und alle Bewohner der Erde
werden es anbeten, deren Namen nicht geschrieben sind im Lebensbuche des
Lammes, das geschlachtet ist, von Grundlegung der Welt an.

Offb 13,9 Hat jemand ein Ohr, der
höre!

Offb 13,10 Wer in Gefangenschaft führt,
geht in die Gefangenschaft

Das Tier aus der Erde: die Zahl eines Menschen, 666

Offb 13,11 Und ich sah ein anderes Tier
aus der Erde aufsteigen, und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm und
redete wie ein Drache.

Offb 13,12 Und es übt alle Macht des
ersten Tieres vor seinen Augen aus und macht, daß die Erde und deren Bewohner
das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde.

Offb 13,13 Und es tut große Zeichen, so
daß es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen läßt vor den
Menschen.

Offb 13,14 Und es verführt die Bewohner
der Erde durch die Zeichen, die vor dem Tiere zu tun ihm gegeben sind, und es
sagt den Bewohnern der Erde, daß sie ein Bild machen sollen dem Tier, welches
die Wunde vom Schwert hat und am Leben geblieben ist.

Offb 13,15 Und es wurde ihm verliehen,
dem Bilde des Tieres einen Geist zu geben, so daß das Bild des Tieres auch
redete und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht
anbeteten.

Offb 13,16 Und es bewirkt, daß allen, den
Kleinen und den Großen, den Reichen und den Armen, den Freien und den
Knechten, ein Malzeichen gegeben wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre
Stirn,

Offb 13,17 und daß niemand kaufen oder
verkaufen kann als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres
oder die Zahl seines Namens.

Offb 13,18 Hier ist die Weisheit! Wer
Verstand hat, der berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen
Zahl, und seine Zahl ist 666.

Offb-2714

Parenthese, Das Lamm und die 144000 auf dem Berg Zion

Offb 14,1 Und ich sah
und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm
hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters
auf ihren Stirnen geschrieben trugen.

Offb 14,2 Und ich hörte eine Stimme aus
dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme eines starken
Donners

Offb 14,3 Und sie sangen wie ein neues
Lied vor dem Throne und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und
niemand konnte das Lied lernen als nur die Hundertvierundvierzigtausend, die
erkauft sind von der Erde.

Offb 14,4 Diese sind es, die sich mit
Weibern nicht befleckt haben

Offb 14,5 und in ihrem Munde ist kein
Betrug gefunden worden

Die Vision des Engels mit dem ewigen Evangelium

Offb 14,6 Und ich sah einen andern Engel
durch die Mitte des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium den
Bewohnern der Erde zu verkündigen, allen Nationen und Stämmen und Zungen und
Völkern.

Offb 14,7 Der sprach mit lauter Stimme:
Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist
gekommen

Der Fall Babylons vorausgesagt

Offb 14,8 Und ein anderer, zweiter Engel
folgte ihm, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, die mit
dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat!

Das Gericht über alle, die das Tier angebetet haben

Offb 14,9 Und ein dritter Engel folgte
ihnen, der sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild
anbetet und das Malzeichen auf seine Stirne oder auf seine Hand nimmt,

Offb 14,10 so wird auch er von dem
Glutwein Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Kelch seines
Zornes, und er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den heiligen
Engeln und dem Lamm.

Offb 14,11 Und der Rauch ihrer Qual
steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit

Offb 14,12 Hier ist die Standhaftigkeit
der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus
bewahren.

Selig sind die gläubigen Toten

Offb 14,13 Und ich hörte eine Stimme aus
dem Himmel, die sprach: Schreibe: Selig sind die Toten, die im Herrn sterben,
von nun an! Ja, spricht der Geist, auf daß sie ruhen von ihren Mühen

Die Vision von Harmagedon

Offb 14,14 Und ich sah, und siehe, eine
weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Menschensohn

Offb 14,15 Und ein anderer Engel kam aus
dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß:
Sende deine Sichel und ernte

Offb 14,16 Und der auf der Wolke saß,
warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde geerntet.

Offb 14,17 Und ein anderer Engel kam
hervor aus dem Tempel, der im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe
Sichel.

Offb 14,18 Und ein anderer Engel kam vom
Altar her, der hatte Macht über das Feuer und rief mit lauter Stimme dem zu,
der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Sende deine scharfe Sichel aus und
schneide die Trauben des Weinstocks der Erde ab, denn seine Beeren sind reif
geworden!

Offb 14,19 Und der Engel warf seine
Sichel auf die Erde und schnitt den Weinstock der Erde und warf die Trauben
in die große Kelter des Zornes Gottes.

Offb 14,20 Und die Kelter wurde außerhalb
der Stadt getreten, und es floß Blut aus der Kelter bis an die Zäume der
Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.

Offb-2715

Die Gerichte der sieben Schalen

Eine herrliche Schau in den Himmel

Offb 15,1 Und ich sah
ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: sieben Engel, welche die
sieben letzten Plagen hatten, denn mit ihnen ist der Zorn Gottes
vollendet.

Offb 15,2 Und ich sah etwas wie ein
gläsernes Meer, mit Feuer vermischt

Offb 15,3 Und sie singen das Lied Moses,
des Knechtes Gottes, und des Lammes und sprechen: Groß und wunderbar sind
deine Werke, o Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaft sind deine
Wege, du König der Völker!

Offb 15,4 Wer sollte dich nicht fürchten,
Herr, und deinen Namen preisen? Denn du allein bist heilig. Denn alle Völker
werden kommen und vor dir anbeten

Offb 15,5 Und darnach sah ich, und siehe,
der Tempel der Hütte des Zeugnisses im Himmel wurde geöffnet,

Offb 15,6 und die sieben Engel, welche
die sieben Plagen hatten, kamen aus dem Tempel hervor, angetan mit reiner und
glänzender Leinwand und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln.

Offb 15,7 Und eines der vier lebendigen
Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der
da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Offb 15,8 Und der Tempel wurde voll Rauch
von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft, und niemand konnte in den
Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet
waren.

Offb-2716

Die erste Schale des Zornes

Offb 16,1 Und ich
hörte eine laute Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln:
Gehet hin und gießet die sieben Schalen des Zornes Gottes aus auf die
Erde!

Offb 16,2 Und der erste ging hin und goß
seine Schale aus auf die Erde

Die zweite Schale des Zornes

Offb 16,3 Und der zweite goß seine Schale
aus in das Meer, und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle
lebendigen Wesen im Meer starben.

Die dritte Schale des Zornes

Offb 16,4 Und der dritte goß seine Schale
aus in die Flüsse und in die Wasserquellen, und sie wurden zu Blut.

Offb 16,5 Und ich hörte den Engel der
Gewässer sagen: Gerecht bist du, Herr, der du bist und der du warst, du
Heiliger, daß du so gerichtet hast!

Offb 16,6 Denn das Blut der Heiligen und
Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken
gegeben

Offb 16,7 Und ich hörte vom Altar her
sagen: Ja, Herr, allmächtiger Gott, wahrhaft und gerecht sind deine
Gerichte!

Die vierte Schale des Zornes

Offb 16,8 Und der vierte goß seine Schale
aus auf die Sonne

Offb 16,9 Und die Menschen wurden
versengt von großer Hitze, und sie lästerten den Namen Gottes, der Macht hat
über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben.

Die fünfte Schale des Zornes

Offb 16,10 Und der fünfte goß seine
Schale aus auf den Thron des Tieres, und dessen Reich wurde verfinstert, und
sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz

Offb 16,11 und lästerten den Gott des
Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und taten nicht Buße
von ihren Werken.

Die sechste Schale des Zornes

Offb 16,12 Und der sechste goß seine
Schale aus auf den großen Strom Euphrat

Parenthese: Harmagedon

Offb 16,13 Und ich sah aus dem Maul des
Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten
drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen.

Offb 16,14 Es sind nämlich Geister von
Dämonen, welche Zeichen tun und zu den Königen des ganzen Erdkreises
ausziehen, um sie zum Kampf an jenem großen Tage Gottes, des Allmächtigen, zu
versammeln. -

Offb 16,15 Siehe, ich komme wie ein Dieb!
Selig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht bloß
einhergehe und man nicht seine Schande sehe! -

Offb 16,16 Und er versammelte sie an den
Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt.

Die siebente Schale des Zornes

Offb 16,17 Und der siebente goß seine
Schale aus in die Luft

Offb 16,18 Und es entstanden Blitze und
Stimmen und Donner, und ein großes Erdbeben entstand, wie dergleichen noch
nie gewesen ist, seit es Menschen gab auf Erden, ein solches Erdbeben, so
groß.

Offb 16,19 Und die große Stadt wurde in drei Teile [zerrissen], und die Städte der Heiden fielen, und Babylon, der Großen, wurde vor Gott gedacht, ihr den Becher des Glutweines seines Zornes zu geben.

Offb 16,20 Und alle Inseln flohen, und
Berge wurden nicht mehr gefunden.

Offb 16,21 Und ein großer,
zentnerschwerer Hagel kam vom Himmel auf die Menschen herab, und die Menschen
lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil seine Plage sehr groß
war.

Offb-2717

Das Gericht über Babylon

Die Hure: das abgefallene Christentum übt Macht aus über das wiedererstandene vierte Weltreich

Offb 17,1 Und es kam
einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, redete mit mir
und sprach: Komm! ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an
vielen Wassern sitzt,

Offb 17,2 mit welcher die Könige der Erde
Unzucht getrieben haben und von deren Wein der Unzucht die Bewohner der Erde
trunken geworden sind.

Offb 17,3 Und er brachte mich im Geist in
eine Wüste. Und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten Tiere sitzen, das
voll Namen der Lästerung war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte.

Offb 17,4 Und das Weib war mit Purpur und
Scharlach bekleidet, und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen

Offb 17,5 und an ihrer Stirne einen Namen
geschrieben, ein Geheimnis: Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der
Greuel der Erde.

Offb 17,6 Und ich sah das Weib trunken
vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu

Die Hure wird überwältigt

Offb 17,7 Und der Engel sprach zu mir:
Warum verwunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis des Weibes sagen und
des Tieres, das sie trägt, welches die sieben Köpfe und die zehn Hörner
hat.

Offb 17,8 Das Tier, welches du gesehen
hast, war und ist nicht mehr, und es wird aus dem Abgrund heraufkommen und
ins Verderben laufen

Offb 17,9 Hierher, wer Verstand, wer
Weisheit hat! Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf welchen das Weib
sitzt,

Offb 17,10 und sind sieben Könige. Fünf
sind gefallen, der eine ist da, der andere ist noch nicht gekommen

Offb 17,11 Und das Tier, das war und
nicht ist, ist auch selbst der achte und ist einer von den sieben und läuft
ins Verderben.

Offb 17,12 Und die zehn Hörner, die du
gesehen hast, sind zehn Könige, welche noch kein Reich empfangen haben

Offb 17,13 Diese haben einerlei Ansicht,
und ihre Macht und Gewalt übergeben sie dem Tier.

Der Sieg des Lammes

Offb 17,14 Diese werden mit dem Lamm
Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen - denn es ist der Herr der
Herren und der König der Könige - und mit ihm die Berufenen, Auserwählten und
Getreuen.

Offb 17,15 Und er sprach zu mir: Die
Wasser, die du gesehen hast, wo die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und
Nationen und Sprachen.

Offb 17,16 Und die zehn Hörner, die du
gesehen hast, und das Tier, diese werden die Hure hassen und sie einsam
machen und nackt und ihr Fleisch verzehren und sie mit Feuer
verbrennen.

Offb 17,17 Denn Gott hat ihnen ins Herz
gegeben, seine Absicht auszuführen und ihr Reich dem Tier zu geben, bis die
Worte Gottes erfüllt sein werden.

Offb 17,18 Und das Weib, das du gesehen,
ist die große Stadt, welche königliche Macht über die Könige der Erde
besitzt.

Offb-2718

Babylon wird zerstört

Offb 18,1 Darnach sah
ich einen andern Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte große Gewalt,
und die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit.

Offb 18,2 Und er rief mit mächtiger
Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine
Behausung der Dämonen und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein
Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel geworden.

Offb 18,3 Denn von dem Wein ihrer
grimmigen Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben
mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer
gewaltigen Wollust reich geworden.

Offb 18,4 Und ich hörte eine andere
Stimme aus dem Himmel, die sprach: Gehet aus ihr heraus, mein Volk, damit ihr
nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen
empfanget!

Offb 18,5 Denn ihre Sünden reichen bis
zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.

Offb 18,6 Vergeltet ihr, wie auch sie
euch vergolten hat, und gebet ihr das Zwiefache nach ihren Werken

Offb 18,7 In dem Maße, wie sie sich
selbst verherrlichte und Wollust trieb, gebet ihr nun Pein und Leid! Denn sie
spricht in ihrem Herzen: Ich throne als Königin und bin keine Witwe und werde
kein Leid sehen.

Offb 18,8 Darum werden an einem Tage ihre
Plagen kommen, Tod und Leid und Hunger, und sie wird mit Feuer verbrannt
werden

Die Bewohner der Erde beklagen die Zerstörung Babylons

Offb 18,9 Und es werden sie beweinen und
sich ihretwegen an die Brust schlagen die Könige der Erde, die mit ihr
Unzucht und Wollust getrieben haben, wenn sie den Rauch ihres Brandes
sehen,

Offb 18,10 und werden von ferne stehen
aus Furcht vor ihrer Qual und sagen: Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du
gewaltige Stadt

Offb 18,11 Und die Kaufleute der Erde
weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft,

Offb 18,12 die Ware von Gold und Silber
und Edelsteinen und Perlen und feiner Leinwand und Purpur und Seide und
Scharlach und allerlei Tujaholz und allerlei Elfenbeingeräte und allerlei
Geräte vom köstlichsten Holz und von Erz und Eisen und Marmor,

Offb 18,13 und Zimmet und Räucherwerk und
Salbe und Weihrauch und Wein und Öl und Semmelmehl und Weizen und Lasttiere
und Schafe und Pferde und Wagen und Leiber und Seelen der Menschen.

Offb 18,14 Und die Früchte, woran deine
Seele Lust hatte, sind dir entschwunden, und aller Glanz und Flitter ist dir
verloren gegangen, und man wird ihn nicht mehr finden.

Offb 18,15 Die Verkäufer dieser Waren,
die von ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual von ferne
stehen

Offb 18,16 Wehe, wehe! die große Stadt,
die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet
mit Gold und Edelsteinen und Perlen! denn in einer Stunde wurde dieser so
große Reichtum verwüstet!

Offb 18,17 Und jeder Steuermann und
jeder, der nach irgend einem Orte fährt, und die Schiffer, und alle, die auf
dem Meere tätig sind, standen von ferne

Offb 18,18 und riefen, als sie den Rauch
ihres Brandes sahen: Wer war dieser großen Stadt gleich?

Offb 18,19 Und sie warfen Staub auf ihre
Häupter und riefen weinend und trauernd: Wehe, wehe! die große Stadt, durch
deren Wohlstand alle reich wurden, die Schiffe auf dem Meere hatten! denn in
einer Stunde ist sie verwüstet worden!

Die Engel freuen sich über den Fall Babylons

Offb 18,20 Seid fröhlich über sie, du
Himmel und ihr Heiligen und Apostel und Propheten

Offb 18,21 Und ein starker Engel hob
einen Stein auf, gleich einem großen Mühlstein, und warf ihn ins Meer und
sprach: So wird Babylon, die große Stadt, mit einem Wurf hingeschleudert und
nicht mehr gefunden werden!

Offb 18,22 Und die Stimme der
Harfenspieler und Sänger und Flötenspieler und Trompeter soll nicht mehr in
dir gehört werden, und kein Künstler irgend einer Kunst wird mehr in dir
gefunden werden, und die Stimme der Mühle soll nicht mehr in dir gehört werden

Offb 18,23 und das Licht des Leuchters
wird nicht mehr in dir scheinen und die Stimme des Bräutigams und der Braut
nicht mehr in dir gehört werden. Denn deine Kaufleute waren die Großen der
Erde, und durch deine Zauberei wurden alle Völker verführt

Offb 18,24 und in ihr wurde das Blut der
Propheten und Heiligen gefunden und aller derer, die auf Erden umgebracht
worden sind.

Offb-2719

Die Schlacht von Harmagedon und das darauf folgende Tausendjährige Reich

Die Freude im Himmel über die Zerstörung der Hure

Offb 19,1 Darnach
hörte ich wie eine laute Stimme einer großen Menge im Himmel, die sprachen:
Halleluja! Das Heil und der Ruhm und die Kraft gehören unsrem Gott!

Offb 19,2 Denn wahrhaft und gerecht sind
seine Gerichte

Offb 19,3 Und abermals sprachen sie:
Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit!

Offb 19,4 Und die vierundzwanzig Ältesten
und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem
Throne saß, und sprachen: Amen! Halleluja!

Offb 19,5 Und eine Stimme ging aus vom
Throne, die sprach: Lobet unsren Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn
fürchtet, die Kleinen und die Großen!

Offb 19,6 Und ich hörte wie die Stimme
einer großen Menge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme
starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der
Allmächtige, ist König geworden!

Die Hochzeit des Lammes

Offb 19,7 Laßt uns fröhlich sein und
frohlocken und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen,
und sein Weib hat sich bereitet.

Offb 19,8 Und es wurde ihr gegeben, sich
in feine, glänzend reine Leinwand zu kleiden

Offb 19,9 Und er sprach zu mir: Schreibe:
Selig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er
sprach zu mir: Dieses sind wahrhaftige Worte Gottes!

Offb 19,10 Und ich fiel vor seinen Füßen
nieder, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Siehe zu, tue es nicht! Ich bin
dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott
an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.

Das zweite Kommen Christi in Herrlichkeit

Offb 19,11 Und ich sah den Himmel
geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt der Treue
und Wahrhaftige

Offb 19,12 Seine Augen sind eine
Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Kronen, und er trägt einen
Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.

Offb 19,13 Und er ist angetan mit einem
Kleide, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: «Das Wort
Gottes.»

Offb 19,14 Und die Heere im Himmel
folgten ihm nach auf weißen Pferden und waren angetan mit weißer und reiner
Leinwand.

Offb 19,15 Und aus seinem Munde geht ein
scharfes Schwert, daß er die Heiden damit schlage, und er wird sie mit
eisernem Stabe weiden, und er tritt die Weinkelter des grimmigen Zornes des
allmächtigen Gottes.

Offb 19,16 Und er trägt an seinem Kleide
und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: «König der Könige und Herr der
Herren.»

Harmagedon

Offb 19,17 Und ich sah einen Engel in der
Sonne stehen, der rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die
durch die Mitte des Himmels fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem großen
Mahle Gottes,

Offb 19,18 zu verzehren das Fleisch der
Könige und das Fleisch der Heerführer und das Fleisch der Starken und das
Fleisch der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien
und Knechte, der Kleinen und Großen!

Offb 19,19 Und ich sah das Tier und die
Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der
auf dem Pferde sitzt, und mit seinem Heer.

Das Gericht über das Tier und den falschen Propheten

Offb 19,20 Und das Tier wurde ergriffen
und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er
die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild
anbeteten

Das Gericht über die Könige und ihre Heere

Offb 19,21 Und die übrigen wurden getötet
mit dem Schwert, das aus dem Munde dessen hervorgeht, der auf dem Pferde
sitzt, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch.

Offb-2720

Der Satan wird während des Zeitalters des Königreiches in dem Abgrund gebunden werden

Offb 20,1 Und ich sah
einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des
Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand.

Offb 20,2 Und er ergriff den Drachen, die
alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn auf tausend
Jahre

Offb 20,3 und warf ihn in den Abgrund und
schloß zu und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführte,
bis die tausend Jahre vollendet wären. Und nach diesen muß er auf kurze Zeit
losgelassen werden.

Die Vervollständigung der ersten Auferstehung, und das Zeitalter des Königreiches

Offb 20,4 Und ich sah Throne, und sie
setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben

Offb 20,5 Die übrigen der Toten aber
lebten nicht, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste
Auferstehung.

Offb 20,6 Selig und heilig ist, wer
teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine
Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm
regieren tausend Jahre.

Das letzte Gericht und die Heilige Stadt

Der Satan wird am Ende von 1000 Jahren los werden: sein Aufstand wird niedergeschlagen

Offb 20,7 Und wenn die tausend Jahre
vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden,

Offb 20,8 und er wird ausgehen, die
Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den
Magog, sie zum Kampfe zu versammeln

Offb 20,9 Und sie zogen herauf auf die
Breite der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte
Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte
sie.

Der Satan wird in den feurigen Pfuhl geworfen

Offb 20,10 Und der Teufel, der sie
verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo auch das Tier ist
und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von
Ewigkeit zu Ewigkeit.

Die zweite Auferstehung und der Grosse Weisse Thron des Gerichts

Offb 20,11 Und ich sah einen großen
weißen Thron und den, der darauf saß

Offb 20,12 Und ich sah die Toten, die
Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan,
und ein anderes Buch wurde aufgetan, das ist das Buch des Lebens

Offb 20,13 Und das Meer gab die Toten,
die darin waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten, die darin
waren

Offb 20,14 Und der Tod und das Totenreich
wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod, der Feuersee.

Offb 20,15 Und wenn jemand nicht im Buche
des Lebens eingeschrieben gefunden ward, wurde er in den Feuersee
geworfen.

Offb-2721

Der neue Himmel, die neue Erde und das neue Jerusalem

Offb 21,1 Und ich sah
einen neuen Himmel und eine neue Erde

Offb 21,2 Und ich sah die heilige Stadt,
das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine
für ihren Mann geschmückte Braut.

Offb 21,3 Und ich hörte eine laute Stimme
aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er
wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird
bei ihnen sein, ihr Gott.

Offb 21,4 Und Gott wird abwischen alle
Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch
Geschrei noch Schmerz wird mehr sein

Offb 21,5 Und der auf dem Throne saß,
sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe

Offb 21,6 Und er sprach zu mir: Es ist
geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem
Durstigen geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst!

Offb 21,7 Wer überwindet, wird solches
ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.

Offb 21,8 Den Feiglingen aber und
Ungläubigen und Greulichen und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und
Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil sein in dem See, der von Feuer
und Schwefel brennt

Das Weib des Lammes: das neue Jerusalem

Offb 21,9 Und es kam einer von den sieben
Engeln, welche die sieben Schalen voll der sieben letzten Plagen hatten, und
redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Weib, die Braut des Lammes
zeigen!

Offb 21,10 Und er brachte mich im Geist
auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die Stadt, das heilige
Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabkam,

Offb 21,11 welche die Herrlichkeit Gottes
hat. Und ihr Lichtglanz ist gleich dem köstlichsten Edelstein, wie ein
kristallheller Jaspis.

Offb 21,12 Und sie hat eine große und
hohe Mauer und zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen
angeschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Kinder Israel.

Offb 21,13 Von Osten drei Tore, von
Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore.

Offb 21,14 Und die Mauer der Stadt hat
zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des
Lammes.

Offb 21,15 Und der mit mir redete, hatte
ein goldenes Meßrohr, um die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer zu
messen.

Offb 21,16 Und die Stadt bildet ein
Viereck, und ihre Länge ist so groß wie ihre Breite. Und er maß die Stadt mit
dem Rohr, auf zwölftausend Stadien

Offb 21,17 Und er maß ihre Mauer:
hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, welches der Engel hat.

Offb 21,18 Und der Baustoff ihrer Mauer
ist Jaspis, und die Stadt ist reines Gold, wie reines Glas.

Offb 21,19 Und die Grundsteine der
Stadtmauer sind mit allerlei Edelsteinen geschmückt

Offb 21,20 der fünfte ein Sardonyx, der
sechste ein Sardis, der siebente ein Chrysolit, der achte ein Beryll, der
neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der
zwölfte ein Amethyst.

Offb 21,21 Und die zwölf Tore sind zwölf
Perlen, jedes der Tore aus einer Perle, und die Straßen der Stadt sind reines
Gold, wie durchsichtiges Glas.

Offb 21,22 Und einen Tempel sah ich nicht
in ihr

Offb 21,23 Und die Stadt bedarf nicht der
Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen

Offb 21,24 Und die Völker werden in ihrem
Lichte wandeln und die Könige der Erde ihre Herrlichkeit in sie
bringen.

Offb 21,25 Und ihre Tore sollen nicht
geschlossen werden am Tage

Offb 21,26 Und man wird die Herrlichkeit
und die Ehre der Völker in sie bringen.

Offb 21,27 Und es wird durchaus nichts
Unreines in sie eingehen, noch wer Greuel und Lüge übt, sondern nur die,
welche im Lebensbuch des Lammes geschrieben stehen.

Offb-2722

Das neue Paradies: sein Strom und der Baum des Lebens

Offb 22,1 Und er
zeigte mir einen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der vom
Throne Gottes und des Lammes ausging,

Offb 22,2 [und] inmitten ihrer Straßen
und zu beiden Seiten des Stromes den Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte
trägt und jeden Monat seine Frucht gibt

Offb 22,3 Und nichts Gebanntes wird mehr
sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte
werden ihm dienen

Offb 22,4 und sie werden sein Angesicht
sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein.

Offb 22,5 Und es wird keine Nacht mehr
sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes eines Leuchters, noch des
Sonnenscheines

Die letzte Botschaft der Bibel

Offb 22,6 Und er sprach zu mir: Diese
Worte sind wahrhaftig und gewiß

Offb 22,7 Siehe, ich komme bald! Selig,
wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt!

Offb 22,8 Und ich, Johannes, bin es, der
solches gesehen und gehört hat

Offb 22,9 Und er sprach zu mir: Sieh zu,
tue es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der
Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott
an!

Offb 22,10 Und er sprach zu mir:
Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht

Offb 22,11 Wer Unrecht tut, der tue
weiter Unrecht, und wer unrein ist, verunreinige sich weiter, und der
Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter.

Offb 22,12 Siehe, ich komme bald und mein
Lohn mit mir, um einem jeglichen zu vergelten, wie sein Werk sein wird.

Offb 22,13 Ich bin das A und das O, der
Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.

Offb 22,14 Selig sind, die ihre Kleider
waschen, damit sie Macht erlangen über den Baum des Lebens und durch die Tore
in die Stadt eingehen.

Offb 22,15 Draußen aber sind die Hunde
und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und
alle, welche die Lüge lieben und üben.

Offb 22,16 Ich, Jesus, habe meinen Engel
gesandt, euch solches für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und
der Sproß Davids, der glänzende Morgenstern.

Offb 22,17 Und der Geist und die Braut
sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der
komme

Offb 22,18 Ich bezeuge jedem, der die
Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird
Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buche geschrieben ist

Offb 22,19 und wenn jemand etwas
hinwegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott
wegnehmen seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt, von
denen in diesem Buche geschrieben steht.

Schluss: die letzte Verheissung.

das letzte Gebet und der letzte Segenswunsch

Offb 22,20 Es spricht, der dieses
bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen, komm, Herr Jesus!

Offb 22,21 Die Gnade des Herrn Jesus sei
mit allen Heiligen!

Amen.

Phil-1101

Einleitung: Gruss und Danksagung

Phil 1,1 Paulus und
Timotheus, Knechte Jesu Christi, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in
Philippi sind, samt den Aufsehern und Dienern:

Phil 1,2 Gnade sei mit euch und Friede
von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus!

Phil 1,3 Ich danke meinem Gott, so oft
ich euer gedenke,

Phil 1,4 allezeit, in jedem Gebet für
euch alle, indem ich das Gebet mit Freuden tue -

Phil 1,5 wegen eurer Gemeinschaft am
Evangelium vom ersten Tage an bis jetzt,

Phil 1,6 und weil ich davon überzeugt
bin, daß der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch
vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.

Phil 1,7 Es ist ja nur billig, daß ich so
von euch allen denke, weil ich euch im Herzen trage, sowohl in meinen Banden
als auch bei der Verteidigung und Bekräftigung des Evangeliums, damit ihr
alle mit mir der Gnade teilhaftig seid.

Christus, das Leben des Gläubigen: Freude trotz Leiden

Die Freude triumphiert über das Leiden

Phil 1,8 Denn Gott ist mein Zeuge, wie
mich nach euch allen verlangt in der herzlichen Liebe Jesu Christi.

Phil 1,9 Und um das bitte ich, daß eure
Liebe noch mehr und mehr reich werde an Erkenntnis und allem
Empfindungsvermögen,

Phil 1,10 damit ihr zu prüfen vermöget,
worauf es ankommt, so daß ihr lauter und unanstößig seid auf den Tag Jesu
Christi,

Phil 1,11 erfüllt mit Frucht der
Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus [gewirkt wird] zur Ehre und zum Lobe
Gottes.

Phil 1,12 Ich will aber, Brüder, daß ihr
wisset, wie alles, was mir begegnet ist, nur mehr zur Förderung des
Evangeliums ausgeschlagen hat -

Phil 1,13 so daß in der ganzen
kaiserlichen Kaserne und bei den übrigen allen bekannt geworden ist, daß ich
um Christi willen gebunden bin,

Phil 1,14 und daß die Mehrzahl der Brüder
im Herrn, durch meine Bande ermutigt, es desto kühner wagen, das Wort Gottes
zu reden ohne Furcht

Phil 1,15 etliche predigen zwar Christus
auch aus Neid und Streitsucht, andere aber aus guter Gesinnung:

Phil 1,16 diese aus Liebe, weil sie
wissen, daß ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin

Phil 1,17 jene aber, die es aus
Parteisucht tun, verkündigen Christus nicht lauter, da sie beabsichtigen,
meinen Banden noch Trübsal hinzuzufügen.

Phil 1,18 Was tut es? Wenn nur auf alle
Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt wird, so
freue ich mich darüber und will mich auch freuen!

Paulus erwartet seine Befreiung

Phil 1,19 Denn ich weiß, daß mir das zum
Heil ausschlagen wird durch eure Fürbitte und die Handreichung des Geistes
Jesu Christi,

Phil 1,20 nach meiner Erwartung und
Hoffnung, daß ich in nichts zuschanden werde, sondern daß in aller
Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt, Christus hochgepriesen werde an
meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod.

Phil 1,21 Denn für mich ist Christus das
Leben, und das Sterben ist mein Gewinn.

Phil 1,22 Wenn aber das Leben im Fleische
mir Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiß ich nicht, was ich
wählen soll.

Phil 1,23 Denn ich werde von beidem
bedrängt: Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, was auch viel
besser wäre

Phil 1,24 aber es ist nötiger, im
Fleische zu bleiben um euretwillen.

Phil 1,25 Und weil ich davon überzeugt
bin, so weiß ich, daß ich bleiben werde

Phil 1,26 damit ihr um soviel mehr zu
rühmen habet in Christus Jesus meinethalben, wegen meiner erneuten
Anwesenheit bei euch.

Phil 1,27 Wandelt nur würdig des
Evangeliums Christi, damit, ob ich komme und euch sehe, oder abwesend bin,
ich von euch höre, daß ihr feststehet in einem Geiste und einmütig
miteinander kämpfet für den Glauben des Evangeliums

Phil 1,28 und euch in keiner Weise
einschüchtern lasset von den Widersachern, was für sie eine Anzeige des
Verderbens, für euch aber des Heils ist, und zwar von Gott.

Phil 1,29 Denn euch wurde in bezug auf
Christus die Gnade verliehen, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um
seinetwillen zu leiden,

Phil 1,30 indem ihr denselben Kampf habt,
den ihr an mir sahet und nun von mir höret.

Phil-1102

Christus, das Vorbild des Gläubigen: Freude in niedrigem Dienst

Ermahnung zu Sanftmut und Einigkeit

Phil 2,1 Gibt es nun
irgendwelche Ermahnung in Christus, gibt es Zuspruch der Liebe, gibt es
Gemeinschaft des Geistes, gibt es Herzlichkeit und Erbarmen,

Phil 2,2 so machet meine Freude völlig,
indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habet, einmütig und auf eines
bedacht seid,

Phil 2,3 nichts tut aus Parteigeist oder
eitler Ruhmsucht, sondern durch Demut einer den andern höher achtet als sich
selbst,

Phil 2,4 indem jeder nicht nur das Seine
ins Auge faßt, sondern auch das des andern.

Die Erniedrigung Christi

Phil 2,5 Denn ihr sollt so gesinnt sein,
wie Jesus Christus auch war,

Phil 2,6 welcher, da er sich in Gottes
Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein

Phil 2,7 sondern sich selbst entäußerte,
die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde,

Phil 2,8 und in seiner äußern Erscheinung
wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum
Tod, ja bis zum Kreuzestod.

Die Erhöhung Jesu

Phil 2,9 Darum hat ihn auch Gott über
alle Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über allen Namen
ist,

Phil 2,10 damit in dem Namen Jesu sich
alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde
sind,

Phil 2,11 und alle Zungen bekennen, daß
Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Die Auswirkung der Erlösung

Phil 2,12 Darum, meine Geliebten, wie ihr
allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern
jetzt noch vielmehr in meiner Abwesenheit, vollendet eure Rettung mit Furcht
und Zittern

Phil 2,13 denn Gott ist es, der in euch
sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt, nach Seinem
Wohlgefallen.

Phil 2,14 Tut alles ohne Murren und
Bedenken,

Phil 2,15 damit ihr unsträflich seid und
lauter, untadelige Gotteskinder, mitten unter einem verdrehten und verkehrten
Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt,

Phil 2,16 indem ihr das Wort des Lebens
darbietet, mir zum Ruhm auf den Tag Christi, daß ich nicht vergeblich
gelaufen bin, noch vergeblich gearbeitet habe.

Das Beispiel des Apostels

Phil 2,17 Sollte ich aber auch wie ein
Trankopfer ausgegossen werden über dem Opfer und dem Gottesdienst eures
Glaubens, so bin ich doch froh und freue mich mit euch allen

Phil 2,18 gleicherweise sollt auch ihr
froh sein und euch mit mir freuen!

Phil 2,19 Ich hoffe aber in dem Herrn
Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit ich ermutigt werde, wenn ich
erfahre, wie es um euch steht.

Phil 2,20 Denn ich habe sonst niemand von
gleicher Gesinnung, der so redlich für eure Anliegen sorgen wird

Phil 2,21 denn sie suchen alle das Ihre,
nicht das, was Christi Jesu ist!

Phil 2,22 Wie er sich aber bewährt hat,
das wisset ihr, daß er nämlich, wie ein Kind dem Vater, mit mir Dienst getan
hat für das Evangelium.

Phil 2,23 Diesen nun hoffe ich sofort zu
senden, sobald ich absehen kann, wie es mit mir gehen wird.

Phil 2,24 Ich bin aber voll Zuversicht im
Herrn, daß auch ich selbst bald kommen werde.

Phil 2,25 Doch habe ich es für notwendig
erachtet, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, der
auch als euer Gesandter und Diener meiner Not mir zu Hilfe kam, zu euch zu
senden

Phil 2,26 denn er hatte Verlangen nach
euch allen und war bekümmert, weil ihr gehört hattet, daß er krank gewesen
sei.

Phil 2,27 Er war auch wirklich
todkrank

Phil 2,28 Desto schleuniger habe ich ihn
nun gesandt, damit ihr durch seinen Anblick wieder froh werdet und auch ich
weniger Traurigkeit habe.

Phil 2,29 So nehmt ihn nun auf im Herrn
mit aller Freude und haltet solche Männer in Ehren

Phil 2,30 denn um des Werkes Christi
willen ist er dem Tode nahe gekommen, da er sein Leben dransetzte, um mir zu
dienen an eurer Statt.

Phil-1103

Christus, der Inhalt des Glaubens, des Verlangens und der Erwartung des Gläubigen

Warnung vor den gesetzlichen Lehrern

Phil 3,1 Im übrigen,
meine Brüder, freuet euch in dem Herrn! Euch dasselbe zu schreiben, ist mir
nicht lästig

Phil 3,2 Habt acht auf die Hunde, habt
acht auf die bösen Arbeiter, habt acht auf die Zerschneidung!

Phil 3,3 Denn wir sind die Beschneidung,
die wir Gott im Geiste dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf
Fleisch vertrauen,

Warnung vor gesetzlicher Gerechtigkeit

Phil 3,4 wiewohl auch ich mein Vertrauen auf Fleisch setzen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne auf Fleisch vertrauen, ich viel mehr

Phil 3,5 der ich am achten Tag
beschnitten bin, aus dem Geschlecht Israel, vom Stamme Benjamin, ein Hebräer
von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer,

Phil 3,6 nach dem Eifer ein Verfolger der
Gemeinde, nach der Gerechtigkeit im Gesetze untadelig gewesen.

Christus, der Inhalt des Glaubens, der zur Gerechtigkeit führt

Phil 3,7 Aber was mir Gewinn war, das
habe ich um Christi willen für Schaden gerechnet

Phil 3,8 ja ich achte nun auch alles für
Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines
Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe, und ich achte es für Unrat,
damit ich Christus gewinne

Phil 3,9 und in ihm erfunden werde, daß
ich nicht meine eigene Gerechtigkeit - die aus dem Gesetz - habe, sondern
die, welche durch den Glauben an Christus [erlangt wird], die Gerechtigkeit
aus Gott auf Grund des Glaubens,

Christus, der Inhalt des Verlangens des Gläubigen nach der Gemeinschaft mit Ihm in der Kraft Seiner Auferstehung

Phil 3,10 zu erkennen ihn und die Kraft
seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, daß ich seinem Tode
ähnlich werde,

Phil 3,11 ob ich vielleicht zur
Auferstehung aus den Toten gelangen möchte.

Phil 3,12 Nicht daß ich es schon erlangt
habe oder schon vollendet sei, ich jage aber darnach, daß ich das auch
ergreife, wofür ich von Christus ergriffen worden bin.

Phil 3,13 Brüder, ich halte mich selbst
nicht dafür, daß ich es ergriffen habe

Phil 3,14 eins aber tue ich: Ich
vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir ist,
und jage nach dem Ziel, dem Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in
Christus Jesus.

Der Aufruf zur Einigkeit unter Gläubigen

Phil 3,15 So viele nun vollkommen sind,
wollen wir also gesinnt sein

Phil 3,16 Nur laßt uns, wozu wir auch
gelangt sein mögen, nach derselben Richtschnur wandeln und dasselbe
erstreben.

Kein Kompromiss um der Einigkeit willen

Phil 3,17 Werdet meine Nachahmer, ihr
Brüder, und sehet auf die, welche so wandeln, wie ihr uns zum Vorbilde
habt.

Phil 3,18 Denn viele wandeln, wie ich
euch oft gesagt habe, nun aber auch weinend sage, als «Feinde des Kreuzes
Christi»,

Phil 3,19 welcher Ende das Verderben ist,
deren Gott der Bauch ist, die sich ihrer Schande rühmen und aufs Irdische
erpicht sind.

Christus, der Inhalt der Erwartung des Gläubigen

Phil 3,20 Unser Bürgerrecht aber ist im
Himmel, von woher wir auch als Retter den Herrn Jesus Christus
erwarten,

Phil 3,21 welcher den Leib unsrer
Niedrigkeit umgestalten wird, daß er gleichgestaltet werde dem Leibe seiner
Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch welche er sich auch alles untertan
machen kann!

Phil-1104

Christus, die Kraft des Gläubigen: Freude in Angst

Ermahnung, eines Sinnes zu sein

Phil 4,1 Darum, meine
geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und meine Krone, stehet also
fest im Herrn!

Phil 4,2 Euodia ermahne ich und Syntyche
ermahne ich, eines Sinnes zu sein im Herrn.

Phil 4,3 Ja, ich bitte auch dich, mein
treuer Mitknecht, nimm dich ihrer an, die mit mir als Streiter gedient haben
am Evangelium, samt Clemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im
Buch des Lebens sind.

Das Geheimnis des Friedens Gottes

Phil 4,4 Freuet euch im Herrn
allezeit

Phil 4,5 Eure Sanftmut lasset alle
Menschen erfahren! Der Herr ist nahe!

Phil 4,6 Sorget um nichts

Phil 4,7 Und der Friede Gottes, der allen
Verstand übersteigt, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus
Jesus!

Die Gegenwart des Gottes des Friedens

Phil 4,8 Im übrigen, meine Brüder, was
wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was liebenswert, was
wohllautend, was irgend eine Tugend oder ein Lob ist, dem denket nach

Phil 4,9 was ihr auch gelernt und
empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut

Der Gläubige hat volles Genüge durch Christus

Phil 4,10 Ich bin aber hoch erfreut
worden im Herrn, daß ihr euch wieder soweit erholt habt, um für mich sorgen
zu können

Phil 4,11 Nicht Mangels halber sage ich
das

Phil 4,12 Ich verstehe mich so gut aufs
Armsein wie aufs Reichsein

Phil 4,13 ich bin in allem und für alles
geübt, sowohl satt zu sein, als zu hungern, sowohl Überfluß zu haben, als
Mangel zu leiden. Ich vermag alles durch den, der mich stark macht.

Phil 4,14 Doch habt ihr wohlgetan, daß
ihr euch meiner bedrängten Lage annahmet.

Phil 4,15 Ihr wisset aber auch, ihr
Philipper, daß im Anfang des Evangeliums, als ich von Mazedonien auszog,
keine Gemeinde sich mit mir geteilt hat in die Rechnung der Einnahmen und
Ausgaben, als ihr allein

Phil 4,16 ja auch nach Thessalonich habt
ihr mir einmal, und sogar zweimal, zur Deckung meiner Bedürfnisse
gesandt.

Phil 4,17 Nicht daß ich nach der Gabe
verlange, sondern ich verlange darnach, daß die Frucht reichlich ausfalle auf
eurer Rechnung.

Phil 4,18 Ich habe alles [, was ich
brauche,] und habe Überfluß

Phil 4,19 Mein Gott aber befriedige alle
eure Bedürfnisse nach seinem Reichtum in Herrlichkeit, in Christus
Jesus!

Schluss

Phil 4,20 Unsrem Gott und Vater aber sei
die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Phil 4,21 Grüßet alle Heiligen in
Christus Jesus! Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind.

Phil 4,22 Es grüßen euch alle Heiligen,
allermeist aber die von des Kaisers Hause. -

Phil 4,23 Die Gnade unsres Herrn Jesus
Christus sei mit eurem Geiste! Amen.

Phim-1801

Einleitung: der Gruss des Paulus

Phim 1,1 Paulus, ein
Gebundener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, an Philemon, den
geliebten und unsren Mitarbeiter

Phim 1,2 und an Apphia, die geliebte, und
Archippus, unsren Mitstreiter, und an die Gemeinde in deinem Hause.

Phim 1,3 Gnade sei mit euch und Friede
von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus!

Der Charakter des Philemon

Phim 1,4 Ich danke meinem Gott allezeit,
wenn ich in meinen Gebeten deiner gedenke,

Phim 1,5 weil ich von deiner Liebe und
von dem Glauben höre, welchen du an den Herrn Jesus und gegen alle Heiligen
hast,

Phim 1,6 damit die Gemeinschaft deines
Glaubens wirksam werde durch Erkenntnis all des Guten, das unter uns ist, für
Christus Jesus.

Phim 1,7 Denn wir haben viel Freude und
Trost ob deiner Liebe

Die Bitte für Onesimus

Phim 1,8 Darum, wiewohl ich in Christus
volle Freiheit hätte, dir zu gebieten, was sich geziemt,

Phim 1,9 so will ich doch, um der Liebe
willen, eher ermahnen, als ein solcher, wie ich bin, nämlich ein alter
Paulus, jetzt aber auch ein Gebundener Jesu Christi.

Phim 1,10 Ich ermahne dich betreffs
meines Sohnes, den ich in meinen Banden gezeugt habe, Onesimus,

Phim 1,11 der dir ehemals unnütz war,
jetzt aber dir und mir nützlich ist.

Phim 1,12 Ich sende ihn dir hiermit
zurück

Phim 1,13 Ich wollte ihn bei mir
behalten, damit er mir an deiner Statt in den Banden des Evangeliums
diene

Phim 1,14 aber ohne deine Zustimmung
wollte ich nichts tun, damit deine Wohltat nicht gleichsam erzwungen, sondern
freiwillig wäre.

Phim 1,15 Denn vielleicht ist er darum
auf eine kurze Zeit von dir getrennt worden, damit du ihn auf ewig
besitzest,

Phim 1,16 nicht mehr als einen Sklaven,
sondern, was besser ist als ein Sklave, als einen geliebten Bruder,
allermeist für mich, wie viel mehr aber für dich, sowohl im Fleische als im
Herrn.

Phim 1,17 Wenn du mich nun für einen
Freund hältst, so nimm ihn auf, wie mich selbst.

Phim 1,18 Wenn er dir aber Schaden
zugefügt hat oder etwas schuldig ist, so rechne das mir an.

Phim 1,19 Ich, Paulus, schreibe es
eigenhändig: Ich will bezahlen

Phim 1,20 Ja, Bruder, laß mich von dir
Nutzen haben im Herrn! Erquicke mein Herz im Herrn!

Phim 1,21 Im Vertrauen auf deinen
Gehorsam schreibe ich dir, weil ich weiß, daß du noch mehr tun wirst, als ich
dir sage.

Schluss: persönliche Bemerkungen und Segenswunsch

Phim 1,22 Zugleich aber bereite mir auch
eine Herberge, denn ich hoffe, durch euer Gebet euch geschenkt zu
werden.

Phim 1,23 Es grüßen dich Epaphras, mein
Mitgefangener in Christus Jesus,

Phim 1,24 Markus, Aristarchus, Demas,
Lukas, meine Mitarbeiter.

Phim 1,25 Die Gnade unsres Herrn Jesus
Christus sei mit eurem Geiste! Amen.

Roem-0601

Einleitung und Thema: Die Gerechtigkeit Gottes

Röm 1,1 Paulus,
Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert zum Evangelium
Gottes,

Röm 1,2 welches vorher verheißen wurde
durch seine Propheten in heiligen Schriften,

Röm 1,3 betreffs seines Sohnes, der
hervorgegangen ist aus dem Samen Davids nach dem Fleisch

Röm 1,4 und erwiesen als Sohn Gottes in
Kraft nach dem Geiste der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, -
Jesus Christus, unser Herr

Röm 1,5 durch welchen wir Gnade und
Apostelamt empfangen haben, um für seinen Namen Glaubensgehorsam [zu
verlangen] unter allen Völkern,

Röm 1,6 unter welchen auch ihr seid,
Berufene Jesu Christi

Röm 1,7 allen zu Rom anwesenden Geliebten
Gottes, den berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott,
unsrem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Röm 1,8 Zuerst danke ich meinem Gott
durch Jesus Christus für euch alle, daß euer Glaube in der ganzen Welt
verkündigt wird.

Röm 1,9 Denn Gott, welchem ich in meinem
Geist diene am Evangelium seines Sohnes, ist mein Zeuge, wie unablässig ich
euer gedenke,

Röm 1,10 indem ich allezeit in meinen
Gebeten flehe, ob mir nicht endlich einmal durch den Willen Gottes das Glück
zuteil werden möchte, zu euch zu kommen.

Röm 1,11 Denn mich verlangt darnach, euch
zu sehen, um euch etwas geistliche Gabe mitzuteilen, damit ihr gestärkt
werdet,

Röm 1,12 das heißt aber, daß ich
mitgetröstet werde unter euch durch den gemeinschaftlichen Glauben, den euren
und den meinen.

Röm 1,13 Ich will euch aber nicht
verschweigen, meine Brüder, daß ich mir schon oftmals vorgenommen habe, zu
euch zu kommen - ich wurde aber verhindert bis jetzt -, um auch unter euch
etwas Frucht zu schaffen, gleichwie unter den übrigen Nationen

Röm 1,14 denn ich bin ein Schuldner
sowohl den Griechen als den Barbaren, sowohl den Weisen als den
Unverständigen

Röm 1,15 darum bin ich, soviel an mir
liegt, bereit, auch euch in Rom das Evangelium zu verkündigen.

Röm 1,16 Denn ich schäme mich des
Evangeliums nicht

Röm 1,17 denn es wird darin geoffenbart
die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: «Der
Gerechte wird infolge von Glauben leben».

Alle Welt vor Gott schuldig

Der Zorn Gottes offenbart

Röm 1,18 Es offenbart sich nämlich Gottes
Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen,
welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten,

Das Weltall ist eine Offenbarung der Kraft und des göttlichen Wesens Gottes

Röm 1,19 weil das von Gott Erkennbare
unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen geoffenbart hat

Röm 1,20 denn sein unsichtbares Wesen,
das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den
Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so daß sie keine Entschuldigung
haben.

Die Stufen des Unglaubens der heidnischen Welt

Röm 1,21 Denn obschon sie Gott erkannten,
haben sie ihn doch nicht als Gott gepriesen und ihm nicht gedankt, sondern
sind in ihren Gedanken in eitlen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz
wurde verfinstert.

Röm 1,22 Da sie sich für weise hielten,
sind sie zu Narren geworden

Röm 1,23 und haben die Herrlichkeit des
unvergänglichen Gottes vertauscht mit dem Bild vom vergänglichen Menschen,
von Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren.

Das Resultat des Unglaubens der heidnischen Welt

Röm 1,24 Darum hat sie auch Gott
dahingegeben in die Gelüste ihrer Herzen, zur Unreinigkeit, daß sie ihre
eigenen Leiber untereinander entehren,

Röm 1,25 sie, welche die Wahrheit Gottes
mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf mehr Ehre und Dienst erwiesen als
dem Schöpfer, der da gelobt ist in Ewigkeit. Amen!

Röm 1,26 Darum hat sie Gott auch
dahingegeben in entehrende Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den
natürlichen Gebrauch vertauscht mit dem widernatürlichen

Röm 1,27 gleicherweise haben auch die
Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander
entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den
verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.

Röm 1,28 Und gleichwie sie Gott nicht der
Anerkennung würdigten, hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdigen Sinn, zu
verüben, was sich nicht geziemt,

Röm 1,29 als solche, die voll sind von
aller Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit

Röm 1,30 Ohrenbläser, Verleumder,
Gottesverächter, Freche, Übermütige, Prahler, erfinderisch im Bösen, den
Eltern ungehorsam

Röm 1,31 unverständig, unbeständig,
lieblos, unversöhnlich, unbarmherzig

Röm 1,32 welche, wiewohl sie das Urteil
Gottes kennen, daß die, welche solches verüben, des Todes würdig sind, es
nicht nur selbst tun, sondern auch Gefallen haben an denen, die es
verüben.

Roem-0602

Die heidnischen Moralprediger der Nationen sind nicht besser als andere Heiden

Röm 2,1 Darum bist du
nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du seist, der du richtest! Denn indem
du den andern richtest, verdammst du dich selbst

Röm 2,2 Wir wissen aber, daß das Gericht
Gottes dem wahren Sachverhalt entsprechend über die ergeht, welche solches
verüben.

Röm 2,3 Oder denkst du, o Mensch, der du
die richtest, welche solches verüben, und doch das Gleiche tust, daß du dem
Gerichte Gottes entrinnen werdest?

Röm 2,4 Oder verachtest du den Reichtum
seiner Güte, Geduld und Langmut, ohne zu erkennen, daß dich Gottes Güte zur
Buße leitet?

Röm 2,5 Aber nach deinem verstockten und
unbußfertigen Herzen häufst du dir selbst den Zorn auf den Tag des Zorns und
der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes,

Röm 2,6 welcher einem jeglichen vergelten
wird nach seinen Werken

Röm 2,7 denen nämlich, die mit Ausdauer
im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit erstreben, ewiges
Leben

Röm 2,8 den Streitsüchtigen aber, welche
der Wahrheit ungehorsam sind, dagegen der Ungerechtigkeit gehorchen, Zorn und
Grimm!

Röm 2,9 Trübsal und Angst über jede
Menschenseele, die das Böse vollbringt, zuerst über den Juden, dann auch über
den Griechen

Röm 2,10 Herrlichkeit aber und Ehre und
Friede jedem, der das Gute wirkt, zuerst dem Juden, dann auch dem
Griechen

Röm 2,11 denn es gibt kein Ansehen der
Person bei Gott:

Röm 2,12 Welche ohne Gesetz gesündigt
haben, die werden auch ohne Gesetz verloren gehen

Röm 2,13 Denn vor Gott sind nicht die
gerecht, welche das Gesetz hören

Röm 2,14 Denn wenn die Heiden, die das
Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie,
die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz

Röm 2,15 da sie ja beweisen, daß des
Gesetzes Werk in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt,
dazu ihre Überlegungen, welche sich untereinander verklagen oder
entschuldigen.

Röm 2,16 Das wird an dem Tage offenbar
werden, da Gott das Verborgene der Menschen richten wird, laut meinem
Evangelium, durch Jesus Christus.

Der Jude, der das Gesetz kennt, wird durch das Gesetz verurteilt

Röm 2,17 Wenn du dich aber einen Juden
nennst und dich auf das Gesetz verlässest und dich Gottes rühmst,

Röm 2,18 wenn du seinen Willen weißt und
verschiedenartige Dinge zu unterscheiden verstehst, weil du aus dem Gesetz
unterrichtet bist

Röm 2,19 wenn du dir zutraust, ein Leiter
der Blinden, ein Licht derer zu sein, die in der Finsternis sind,

Röm 2,20 ein Erzieher der Unverständigen,
ein Lehrer der Unmündigen, der den Inbegriff der Erkenntnis und der Wahrheit
im Gesetze hat:

Röm 2,21 nun also, du lehrst andere, dich
selbst aber lehrst du nicht? Du predigst, man solle nicht stehlen, und
stiehlst selber?

Röm 2,22 Du sagst, man solle nicht
ehebrechen, und brichst selbst die Ehe? Du verabscheust die Götzen und
begehst dabei Tempelraub?

Röm 2,23 Du rühmst dich des Gesetzes und
verunehrst doch Gott durch Übertretung des Gesetzes?

Röm 2,24 wie geschrieben steht: «Der Name
Gottes wird um euretwillen unter den Heiden gelästert.» -

Röm 2,25 Denn die Beschneidung hat nur
Wert, wenn du das Gesetz hältst

Röm 2,26 Wenn nun der Unbeschnittene die
Forderungen des Gesetzes beobachtet, wird ihm nicht seine Unbeschnittenheit
als Beschneidung angerechnet werden?

Röm 2,27 Und wird nicht der von Natur
Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, dich richten, der du trotz Buchstabe
und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist?

Röm 2,28 Denn nicht der ist ein Jude, der
es äußerlich ist

Röm 2,29 sondern der ist ein Jude, der es
innerlich ist, und das ist eine Beschneidung, die am Herzen, im Geiste, nicht
dem Buchstaben nach vollzogen wird. Eines solchen Lob kommt nicht von
Menschen, sondern von Gott.

Roem-0603

Der Vorteil des Juden wirkt eine um so schwerere Verdammnis

Röm 3,1 Was hat nun
der Jude für einen Vorzug, oder was nützt die Beschneidung?

Röm 3,2 Viel, in jeder Hinsicht! Erstens
sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden!

Röm 3,3 Wie denn? Wenn auch etliche
ungläubig waren, hebt etwa ihr Unglaube die Treue Gottes auf?

Röm 3,4 Das sei ferne! Vielmehr erweist
sich Gott als wahrhaftig, jeder Mensch aber als Lügner, wie geschrieben
steht: «Auf daß du gerecht befunden werdest in deinen Worten und siegreich,
wenn du gerichtet wirst.»

Röm 3,5 Wenn aber unsere Ungerechtigkeit
Gottes Gerechtigkeit beweist, was sollen wir sagen? Ist dann Gott nicht
ungerecht, wenn er darüber zürnt? (Ich rede nach Menschenweise.)

Röm 3,6 Das sei ferne! Wie könnte Gott
sonst die Welt richten?

Röm 3,7 Wenn aber die Wahrhaftigkeit
Gottes durch meine Lüge überfließender wird zu seinem Ruhm, was werde ich
dann noch als Sünder gerichtet?

Röm 3,8 Müßte man dann nicht so reden,
wie wir verleumdet werden und wie etliche behaupten, daß wir sagen: «Lasset
uns Böses tun, damit Gutes daraus komme»? Ihre Verurteilung ist
gerecht!

Das Schlussurteil: alle Welt vor Gott schuldig

Röm 3,9 Wie nun? Haben wir etwas voraus?
Ganz und gar nichts! Denn wir haben ja vorhin sowohl Juden als Griechen
beschuldigt, daß sie alle unter der Sünde sind,

Röm 3,10 wie geschrieben steht: «Es ist
keiner gerecht, auch nicht einer

Röm 3,11 es ist keiner verständig, keiner
fragt nach Gott

Röm 3,12 alle sind abgewichen, sie taugen
alle zusammen nichts

Röm 3,13 Ihre Kehle ist ein offenes Grab,
mit ihren Zungen trügen sie

Röm 3,14 ihr Mund ist voll Fluchens und
Bitterkeit,

Röm 3,15 ihre Füße sind eilig, um Blut zu
vergießen

Röm 3,16 Verwüstung und Jammer bezeichnen
ihre Bahn,

Röm 3,17 und den Weg des Friedens kennen
sie nicht.

Röm 3,18 Es ist keine Gottesfurcht vor
ihren Augen.»

Röm 3,19 Wir wissen aber, daß das Gesetz
alles, was es spricht, denen sagt, die unter dem Gesetze sind, auf daß jeder
Mund verstopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei,

Röm 3,20 weil aus Gesetzeswerken kein
Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann

Röm 3,21 Nun aber ist außerhalb vom
Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart worden, die von dem Gesetz und
den Propheten bezeugt wird,

Die Rechtfertigung durch den Glauben an Christus

Die Rechtfertigung wird erklärt

Röm 3,22 nämlich die Gerechtigkeit
Gottes, [veranlaßt] durch den Glauben an Jesus Christus, für alle, die da
glauben.

Röm 3,23 Denn es ist kein Unterschied:
Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes,

Röm 3,24 so daß sie gerechtfertigt werden
ohne Verdienst, durch seine Gnade, mittels der Erlösung, die in Christus
Jesus ist.

Röm 3,25 Ihn hat Gott zum Sühnopfer
verordnet, durch sein Blut, für alle, die glauben, zum Erweis seiner
Gerechtigkeit, wegen der Nachsicht mit den Sünden, die zuvor geschehen waren
unter göttlicher Geduld,

Röm 3,26 zur Erweisung seiner
Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, damit er selbst gerecht sei und zugleich
den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist.

Röm 3,27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist
ausgeschlossen? Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das
Gesetz des Glaubens!

Röm 3,28 So kommen wir zu dem Schluß, daß
der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt werde, ohne Gesetzeswerke.

Die Rechtfertigung ein Mittel des Heiles für alle

Röm 3,29 Oder ist Gott nur der Juden
Gott, nicht auch der Heiden? Ja freilich, auch der Heiden!

Röm 3,30 Denn es ist ja ein und derselbe
Gott, welcher die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen durch den
Glauben rechtfertigt.

Die Rechtfertigung durch den Glauben ehrt das Gesetz

Röm 3,31 Heben wir nun das Gesetz auf
durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr richten wir das Gesetz auf.

Roem-0604

Die Rechtfertigung durch den Glauben wird im A.T. durch Abraham und David veranschaulicht

Röm 4,1 Was wollen
wir nun von dem sagen, was unser Vater Abraham erlangt hat nach dem
Fleisch?

Röm 4,2 Wenn Abraham aus Werken
gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott.

Röm 4,3 Denn was sagt die Schrift?
«Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit
angerechnet.»

Röm 4,4 Wer aber Werke verrichtet, dem
wird der Lohn nicht als Gnade angerechnet, sondern nach Schuldigkeit

Röm 4,5 wer dagegen keine Werke
verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird
sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.

Röm 4,6 Ebenso spricht auch David die
Seligpreisung des Menschen aus, welchem Gott Gerechtigkeit anrechnet ohne
Werke:

Röm 4,7 «Selig sind die, welchen die
Übertretungen vergeben und deren Sünden zugedeckt sind

Röm 4,8 selig ist der Mann, welchem der
Herr die Sünde nicht zurechnet!»

Die Rechtfertigung ist unabhängig von gewissen Ordnungen

Röm 4,9 Gilt nun diese Seligpreisung den
Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja, daß dem Abraham
der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet worden sei.

Röm 4,10 Wie wurde er ihm nun
angerechnet? Als er beschnitten oder als er noch unbeschnitten war? Nicht als
er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war!

Röm 4,11 Und er empfing das Zeichen der
Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, welchen er schon vor
der Beschneidung hatte

Röm 4,12 und auch ein Vater der
Beschnittenen, die nicht nur aus der Beschneidung sind, sondern auch wandeln
in den Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte, als er noch
unbeschnitten war.

Die Rechtfertigung ist unabhängig vom Gesetz

Röm 4,13 Denn nicht durch das Gesetz
erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, daß er der Welt Erbe sein
solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens.

Röm 4,14 Denn wenn die vom Gesetz Erben
sind, so ist der Glaube wertlos geworden und die Verheißung entkräftet.

Röm 4,15 Denn das Gesetz bewirkt
Zorn

Röm 4,16 Darum geschah es durch den
Glauben, damit es aus Gnaden sei, auf daß die Verheißung dem ganzen Samen
gesichert sei, nicht nur demjenigen aus dem Gesetz, sondern auch dem vom
Glauben Abrahams, welcher unser aller Vater ist

Röm 4,17 wie geschrieben steht: «Ich habe
dich zum Vater vieler Völker gesetzt» - vor dem Gott, dem er glaubte, welcher
die Toten lebendig macht und dem ruft, was nicht ist, als wäre es da.

Röm 4,18 Er hat gegen alle Hoffnung auf
Hoffnung hin geglaubt, daß er ein Vater vieler Völker werde, wie zu ihm
gesagt worden war: «Also soll dein Same sein!»

Röm 4,19 Und er wurde nicht schwach im
Glauben, so daß er seinen schon erstorbenen Leib in Betracht gezogen hätte,
weil er schon hundertjährig war

Röm 4,20 Er zweifelte nicht an der
Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben,
indem er Gott die Ehre gab

Röm 4,21 und völlig überzeugt war, daß
Gott das, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge.

Röm 4,22 Darum wurde es ihm auch als
Gerechtigkeit angerechnet.

Röm 4,23 Es ist aber nicht allein um
seinetwillen geschrieben, daß es ihm zugerechnet worden ist,

Röm 4,24 sondern auch um unsertwillen,
denen es zugerechnet werden soll, wenn wir an den glauben, der unsren Herrn
Jesus Christus von den Toten auferweckt hat,

Röm 4,25 welcher um unserer Übertretungen
willen dahingegeben und zu unserer Rechtfertigung auferweckt worden
ist.

Roem-0605

Die Wirkungen der Rechtfertigung

Röm 5,1 Da wir nun
durch den Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch
unsren Herrn Jesus Christus,

Röm 5,2 durch welchen wir auch im Glauben
Zutritt erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der
Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.

Röm 5,3 Aber nicht nur das, sondern wir
rühmen uns auch in den Trübsalen, weil wir wissen, daß die Trübsal
Standhaftigkeit wirkt

Röm 5,4 die Standhaftigkeit aber
Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung

Röm 5,5 die Hoffnung aber läßt nicht
zuschanden werden

Röm 5,6 Denn Christus ist, als wir noch
schwach waren, zur rechten Zeit für Gottlose gestorben.

Röm 5,7 Nun stirbt kaum jemand für einen
Gerechten

Röm 5,8 Gott aber beweist seine Liebe
gegen uns damit, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder
waren.

Röm 5,9 Wieviel mehr werden wir nun,
nachdem wir durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem
Zorngericht errettet werden!

Röm 5,10 Denn, wenn wir, als wir noch
Feinde waren, mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes,
wieviel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben!

Röm 5,11 Aber nicht nur das, sondern wir
rühmen uns auch Gottes durch unsren Herrn Jesus Christus, durch welchen wir
nun die Versöhnung empfangen haben.

Die Rechtfertigung wird verglichen mit der Verdammnis und der Gegensatz gezeigt

Röm 5,12 Darum, gleichwie durch einen
Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und
so der Tod zu allen Menschen hindurchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt
haben -

Röm 5,13 denn schon vor dem Gesetz war
die Sünde in der Welt

Röm 5,14 Dennoch herrschte der Tod von
Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit gleicher Übertretung gesündigt
hatten wie Adam, der ein Vorbild des Zukünftigen ist.

Röm 5,15 Aber es verhält sich mit dem
Sündenfall nicht wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Sündenfall
die vielen gestorben sind, wieviel mehr ist die Gnade Gottes und das
Gnadengeschenk durch den einen Menschen Jesus Christus den vielen reichlich
zuteil geworden.

Röm 5,16 Und es verhält sich mit der
Sünde durch den einen nicht wie mit dem Geschenk. Denn das Urteil wurde wegen
des einen zur Verurteilung

Röm 5,17 Denn wenn infolge des
Sündenfalles des einen der Tod zur Herrschaft kam durch den einen, wieviel
mehr werden die, welche den Überfluß der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit
empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!

Röm 5,18 Also: wie der Sündenfall des
einen zur Verurteilung aller Menschen führte - so führt auch das gerechte Tun
des Einen alle Menschen zur lebenbringenden Rechtfertigung.

Röm 5,19 Denn gleichwie durch den
Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern gemacht worden sind, so
werden auch durch den Gehorsam des Einen die vielen zu Gerechten
gemacht.

Röm 5,20 Das Gesetz aber ist daneben
hereingekommen, damit das Maß der Sünden voll würde. Wo aber das Maß der
Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überfließend geworden,

Röm 5,21 auf daß, gleichwie die Sünde
geherrscht hat im Tode, also auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu
ewigem Leben, durch Jesus Christus, unsren Herrn.

Roem-0606

Die Heiligung durch die Vereinigung mit Christus in Seinem Tod und in Seiner Auferstehung

Die Befreiung von der Macht der innewohnenden Sünde durch die Vereinigung mit Christus in Tod und Auferstehung

Röm 6,1 Was wollen
wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade
voll werde?

Röm 6,2 Das sei ferne! Wie sollten wir,
die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben?

Röm 6,3 Oder wisset ihr nicht, daß wir
alle, die wir auf Jesus Christus getauft sind, auf seinen Tod getauft
sind?

Röm 6,4 Wir sind also mit ihm begraben
worden durch die Taufe auf den Tod, auf daß, gleichwie Christus durch die
Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in
einem neuen Leben wandeln.

Röm 6,5 Denn wenn wir mit ihm verwachsen
sind zur Ähnlichkeit seines Todes, so werden wir es auch zu der seiner
Auferstehung sein,

Röm 6,6 wissen wir doch, daß unser alter
Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit
gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen

Röm 6,7 denn wer gestorben ist, der ist
von der Sünde losgesprochen.

Röm 6,8 Sind wir aber mit Christus
gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden,

Röm 6,9 da wir wissen, daß Christus, von
den Toten erweckt, nicht mehr stirbt

Röm 6,10 denn was er gestorben ist, das
ist er der Sünde gestorben, ein für allemal

Durch das Halten für tot dem alten Leben gegenüber und das Hingeben des neuen Lebens an Gott

Röm 6,11 Also auch ihr: Haltet euch
selbst dafür, daß ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebet in Christus
Jesus, unsrem Herrn!

Röm 6,12 So soll nun die Sünde nicht
herrschen in eurem sterblichen Leibe, so daß ihr seinen Lüsten
gehorchet

Röm 6,13 gebet auch nicht eure Glieder
der Sünde hin, als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebet euch selbst Gott
hin, als solche, die aus Toten lebendig geworden sind, und eure Glieder Gott,
als Waffen der Gerechtigkeit.

Durch die Befreiung von dem Gesetz der Werke durch den Tod und durch den Geist

Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht
herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade
seid.

Röm 6,15 Wie nun, sollen wir sündigen,
weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei
ferne!

Röm 6,16 Wisset ihr nicht: wem ihr euch
als Knechte hingebet, ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müßt ihm
gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur
Gerechtigkeit?

Röm 6,17 Gott aber sei Dank, daß ihr
Knechte der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem
Vorbild der Lehre, dem ihr euch übergeben habt.

Röm 6,18 Nachdem ihr aber von der Sünde
befreit wurdet, seid ihr der Gerechtigkeit dienstbar geworden.

Röm 6,19 Ich muß menschlich davon reden
wegen der Schwachheit eures Fleisches. Gleichwie ihr eure Glieder in den
Dienst der Unreinigkeit und der Gesetzwidrigkeit gestellt habt, um
gesetzwidrig zu handeln, so stellet nun eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit
zur Heiligung.

Röm 6,20 Denn als ihr Knechte der Sünde
waret, da waret ihr frei gegenüber der Gerechtigkeit.

Röm 6,21 Was hattet ihr nun damals für
Frucht? Solche, deren ihr euch jetzt schämet

Röm 6,22 Nun aber, da ihr von der Sünde
frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die
Heiligung, als Ende aber das ewige Leben.

Röm 6,23 Denn der Tod ist der Sünde
Sold

Roem-0607

Der Gläubige wird mit Christus, dem neuen 'Mann', vereinigt

Röm 7,1 Oder wisset
ihr nicht, Brüder - denn ich rede ja mit Gesetzeskundigen -, daß das Gesetz
nur so lange über den Menschen herrscht, als er lebt?

Röm 7,2 Denn die verheiratete Frau ist
durchs Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt

Röm 7,3 So wird sie nun bei Lebzeiten des
Mannes eine Ehebrecherin genannt, wenn sie einem andern Manne zu eigen
wird

Röm 7,4 Also seid auch ihr, meine Brüder,
dem Gesetze getötet worden durch den Leib Christi, auf daß ihr einem andern
angehöret, nämlich dem, der von den Toten auferstanden ist, damit wir Gott
Frucht bringen.

Röm 7,5 Denn als wir im Fleische waren,
da wirkten die sündlichen Leidenschaften, durch das Gesetz erregt, in unsren
Gliedern, um dem Tode Frucht zu bringen.

Röm 7,6 Nun aber sind wir vom Gesetz frei
geworden, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, so daß
wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des
Buchstabens.

Der Gläubige wird nicht heilig gemach durch das Gesetz

Röm 7,7 Was wollen wir nun sagen? Ist das
Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt, außer
durch das Gesetz

Röm 7,8 Da nahm aber die Sünde einen
Anlaß und bewirkte durch das Verbot in mir allerlei Gelüste

Röm 7,9 Ich aber lebte, als ich noch ohne
Gesetz war

Röm 7,10 ich aber starb, und das zum
Leben gegebene Gesetz erwies sich mir todbringend.

Röm 7,11 Denn die Sünde nahm einen Anlaß
und verführte mich durch das Gebot und tötete mich durch dasselbe.

Röm 7,12 So ist nun das Gesetz heilig,
und das Gebot ist heilig, gerecht und gut!

Röm 7,13 Gereichte nun das Gute mir zum
Tode? Das sei ferne! Sondern die Sünde, damit sie als Sünde erscheine, hat
mir durch das Gute den Tod bewirkt, auf daß die Sünde überaus sündig würde
durch das Gebot.

Röm 7,14 Denn wir wissen, daß das Gesetz
geistlich ist

Der Kampf der beiden Naturen

Röm 7,15 Denn was ich vollbringe, billige
ich nicht

Röm 7,16 Wenn ich aber das tue, was ich
nicht will, so stimme ich dem Gesetz bei, daß es trefflich ist.

Röm 7,17 Nun aber vollbringe nicht mehr
ich dasselbe, sondern die Sünde, die in mir wohnt.

Röm 7,18 Denn ich weiß, daß in mir, das
ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt

Röm 7,19 Denn nicht das Gute, das ich
will, tue ich, sondern das Böse, das ich nicht will, übe ich aus.

Röm 7,20 Wenn ich aber das tue, was ich
nicht will, so vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die Sünde, die in
mir wohnt.

Röm 7,21 Ich finde also das Gesetz vor,
wonach mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt.

Röm 7,22 Denn ich habe Lust an dem Gesetz
Gottes nach dem inwendigen Menschen

Röm 7,23 ich sehe aber ein anderes Gesetz
in meinen Gliedern, das dem Gesetz meiner Vernunft widerstreitet und mich
gefangen nimmt in dem Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.

Röm 7,24 Ich elender Mensch! Wer wird
mich erlösen von diesem Todesleib?

Röm 7,25 Ich danke Gott durch Jesus
Christus, unsren Herrn! So diene nun ich selbst mit der Vernunft dem Gesetz
Gottes, mit dem Fleische aber dem Gesetz der Sünde.

Roem-0608

Der Geist befreit von der alten Natur, Er wirkt Gerechtigkeit

Röm 8,1 So gibt es
nun keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind.

Röm 8,2 Denn das Gesetz des Geistes des
Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und
des Todes.

Röm 8,3 Denn was dem Gesetz unmöglich war
- weil es durch das Fleisch geschwächt wurde -, das hat Gott getan, nämlich
die Sünde im Fleische verdammt, indem er seinen Sohn sandte in der
Ähnlichkeit des sündlichen Fleisches und um der Sünde willen,

Röm 8,4 damit die vom Gesetz geforderte
Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht nach dem Fleische wandeln,
sondern nach dem Geist.

Der Streit des Geistes gegen die alte Natur

Röm 8,5 Denn die nach dem Fleische leben,
sinnen auf das, was des Fleisches ist, die aber nach dem Geiste leben, auf
das, was des Geistes ist.

Röm 8,6 Denn die Gesinnung des Fleisches
ist Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Friede,

Röm 8,7 darum, weil die Gesinnung des
Fleisches Feindschaft wider Gott ist

Röm 8,8 Die aber im Fleische sind,
vermögen Gott nicht zu gefallen.

Röm 8,9 Ihr aber seid nicht im Fleische,
sondern im Geiste, wenn anders Gottes Geist in euch wohnt

Röm 8,10 Wenn aber Christus in euch ist,
so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der
Gerechtigkeit willen.

Röm 8,11 Wenn aber der Geist dessen, der
Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der
Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig
machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.

Röm 8,12 So sind wir also, ihr Brüder,
dem Fleische nicht schuldig, nach dem Fleische zu leben!

Röm 8,13 Denn wenn ihr nach dem Fleische
lebet, so müßt ihr sterben

Der Gläubige wird zu einem Sohn und Erben gemacht

Röm 8,14 Denn alle, die sich vom Geiste
Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder.

Röm 8,15 Denn ihr habt nicht einen Geist
der Knechtschaft empfangen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet, sondern ihr
habt einen Geist der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba,
Vater!

Röm 8,16 Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem
Geist, daß wir Gottes Kinder sind.

Röm 8,17 Sind wir aber Kinder, so sind
wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi

Die herrliche Befreiung kommt

Röm 8,18 Denn ich halte dafür, daß die
Leiden der jetzigen Zeit nicht in Betracht kommen gegenüber der Herrlichkeit,
die an uns geoffenbart werden soll.

Röm 8,19 Denn die gespannte Erwartung der
Kreatur sehnt die Offenbarung der Kinder Gottes herbei.

Röm 8,20 Die Kreatur ist nämlich der
Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den, der sie
unterworfen hat, auf Hoffnung hin,

Röm 8,21 daß auch sie selbst, die
Kreatur, befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur
Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.

Röm 8,22 Denn wir wissen, daß die ganze
Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt

Röm 8,23 und nicht nur sie, sondern auch
wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten
seufzend die Sohnesstellung, die Erlösung unsres Leibes.

Röm 8,24 Denn auf Hoffnung hin sind wir
errettet worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung

Röm 8,25 Wenn wir aber auf das hoffen,
was wir nicht sehen, so warten wir es ab in Geduld.

Der Geist, der in uns wohnt, tut Fürbitte

Röm 8,26 Ebenso kommt aber auch der Geist
unserer Schwachheit zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen,
wie sich's gebührt

Röm 8,27 Der aber die Herzen erforscht,
weiß, was des Geistes Sinn ist

Das ewige, unfehlbare Ziel Gottes durch das Evangelium möglich

Röm 8,28 Wir wissen aber, daß denen, die
Gott lieben, alles zum Besten mitwirkt, denen, die nach dem Vorsatz berufen
sind.

Röm 8,29 Denn welche er zuvor ersehen
hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbilde seines Sohnes
gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen
Brüdern.

Röm 8,30 Welche er aber vorherbestimmt
hat, die hat er auch berufen, welche er aber berufen hat, die hat er auch
gerechtfertigt, welche er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch
verherrlicht.

Röm 8,31 Was wollen wir nun hierzu sagen?
Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?

Röm 8,32 Welcher sogar seines eigenen
Sohnes nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte
er uns mit ihm nicht auch alles schenken?

Röm 8,33 Wer will gegen die Auserwählten
Gottes Anklage erheben? Gott, der sie rechtfertigt?

Röm 8,34 Wer will verdammen? Christus,
der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten
Gottes ist, der uns auch vertritt?

Der Gläubige ist sicher in Ewigkeit

Röm 8,35 Wer will uns scheiden von der
Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder
Gefahr oder Schwert?

Röm 8,36 Wie geschrieben steht: «Um
deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wir sind geachtet wie
Schlachtschafe!»

Röm 8,37 Aber in dem allen überwinden wir
weit durch den, der uns geliebt hat!

Röm 8,38 Denn ich bin überzeugt, daß
weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder
Gegenwärtiges noch Zukünftiges,

Röm 8,39 weder Hohes noch Tiefes, noch
irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die
in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!

Roem-0609

Das Problem des jüdischen Unglaubens

Die souveräne Weisheit und Gnade Gottes erreicht Sein Ziel trotz der Untreue Israels

Der Schmerz des Paulus für Israel

Röm 9,1 Ich sage die
Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im
heiligen Geist,

Röm 9,2 daß ich große Traurigkeit und
unablässigen Schmerz in meinem Herzen habe.

Röm 9,3 Ich wünschte nämlich, selber von
Christus verbannt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem
Fleisch,

Die Vorrechte Israels

Röm 9,4 welche Israeliten sind, denen die
Kindschaft und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und
der Gottesdienst und die Verheißungen gehören

Röm 9,5 ihnen gehören auch die Väter an,
und von ihnen stammt dem Fleische nach Christus, der da ist über alle,
hochgelobter Gott, in Ewigkeit. Amen!

Natürliche Nachkommenschaft ist nicht gleichbedeutend mit geistlicher Nachkommenschaft

Röm 9,6 Nicht aber, als ob das Wort
Gottes nun hinfällig wäre! Denn nicht alle, die von Israel abstammen, sind
Israel

Röm 9,7 auch sind nicht alle, weil sie
Abrahams Same sind, seine Kinder, sondern «in Isaak soll dir ein Same berufen
werden»

(Die Unterscheidung wird veranschaulicht)

Röm 9,8 das heißt: Nicht die Kinder des
Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als
Same gerechnet.

Röm 9,9 Denn das ist ein Wort der
Verheißung: «Um diese Zeit will ich kommen, und Sara soll einen Sohn
haben.»

Röm 9,10 Und nicht dieses allein, sondern
auch, als Rebekka von ein und demselben, von unserm Vater Isaak schwanger
war,

Röm 9,11 ehe die Kinder geboren waren und
weder Gutes noch Böses getan hatten - auf daß der nach der Erwählung gefaßte
Vorsatz Gottes bestehe, nicht um der Werke, sondern um des Berufers willen
-,

Röm 9,12 wurde zu ihr gesagt: «Der
Größere wird dem Kleineren dienen»

Röm 9,13 wie auch geschrieben steht:
«Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehaßt.»

Die Barmherzigkeit Gottes steht unter Seinem souveränen Willen

Röm 9,14 Was wollen wir nun sagen! Ist
etwa bei Gott Ungerechtigkeit? Das sei ferne!

Röm 9,15 Denn zu Mose spricht er:
«Welchem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme,
dessen erbarme ich mich.»

Röm 9,16 So liegt es nun nicht an
jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.

Röm 9,17 Denn die Schrift sagt zum
Pharao: «Eben dazu habe ich dich erweckt, daß ich an dir meine Macht erweise
und daß mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.»

Röm 9,18 So erbarmt er sich nun, wessen
er will, und verstockt, wen er will.

Röm 9,19 Nun wirst du mich fragen: Warum
tadelt er dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen?

Röm 9,20 Nun ja, lieber Mensch, wer bist
denn du, daß du mit Gott rechten willst? Spricht auch das Gebilde zu seinem
Bildner: Warum hast du mich so gemacht?

Röm 9,21 Hat nicht der Töpfer Macht über
den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre
zu machen?

Röm 9,22 Wenn aber Gott, da er seinen
Zorn erzeigen und seine Macht kundtun wollte, mit großer Geduld die Gefäße
des Zorns getragen hat, die zum Verderben zugerichtet sind,

Röm 9,23 damit er auch den Reichtum
seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit kundtäte, die er zuvor
zur Herrlichkeit bereitet hat,

Röm 9,24 wie er denn als solche auch uns
berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden, [was
dann?]

Die Propheten haben die Blindheit Israels und die Barmherzigkeit Gottes für die Heiden vorausgesagt

Röm 9,25 Wie er auch durch Hosea spricht:
«Ich will das mein Volk nennen, was nicht mein Volk war, und Geliebte, die
nicht die Geliebte war,

Röm 9,26 und es soll geschehen an dem
Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, da sollen sie Kinder
des lebendigen Gottes genannt werden.»

Röm 9,27 Jesaja aber ruft über Israel
aus: «Wenn die Zahl der Kinder Israel wäre wie der Sand am Meer, so wird
[doch nur] der Überrest gerettet werden

Röm 9,28 denn eine abschließende und
beschleunigte Abrechnung in Gerechtigkeit wird der Herr auf Erden
veranstalten, ja eine summarische Abrechnung!»

Röm 9,29 Und, wie Jesaja vorhergesagt
hat: «Hätte der Herr der Heerscharen uns nicht eine Nachkommenschaft
übrigbleiben lassen, so wären wir wie Sodom geworden und gleich wie
Gomorra!»

Röm 9,30 Was wollen wir nun sagen? Daß
Heiden, welche nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt
haben, nämlich Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt,

Röm 9,31 daß aber Israel, welches dem
Gesetz der Gerechtigkeit nachjagte, dem Gesetz nicht nachgekommen ist.

Röm 9,32 Warum? Weil es nicht aus Glauben
geschah, sondern aus Werken. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des
Anstoßes,

Röm 9,33 wie geschrieben steht: «Siehe,
ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des
Ärgernisses

Roem-0610

Scheinbares Versagen der Verheissungen an Israel wird durch ihren Unglauben erklärt

Röm 10,1 Brüder,
meines Herzens Wunsch und mein Flehen zu Gott für Israel ist auf ihr Heil
gerichtet.

Röm 10,2 Denn ich gebe ihnen das Zeugnis,
daß sie eifern um Gott, aber mit Unverstand.

Röm 10,3 Denn weil sie die Gerechtigkeit
Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten,
sind sie der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan.

Röm 10,4 Denn Christus ist des Gesetzes
Ende zur Gerechtigkeit für einen jeden, der da glaubt.

Röm 10,5 Mose beschreibt nämlich die
Gerechtigkeit, die durch das Gesetz kommt, also: «Der Mensch, welcher sie
tut, wird dadurch leben.»

Röm 10,6 Aber die Gerechtigkeit durch den
Glauben redet so: «Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will in den Himmel
hinaufsteigen?» - nämlich um Christus herabzuholen -

Röm 10,7 oder: «wer will in den Abgrund
hinuntersteigen?» - nämlich um Christus von den Toten zu holen!

Röm 10,8 Sondern was sagt sie? «Das Wort
ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen!» - nämlich das Wort des
Glaubens, das wir predigen.

Röm 10,9 Denn wenn du mit deinem Munde
Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn von
den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet

Röm 10,10 denn mit dem Herzen glaubt man,
um gerecht, und mit dem Munde bekennt man, um gerettet zu werden

Röm 10,11 denn die Schrift spricht: «Wer
an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!»

Röm 10,12 Denn es ist kein Unterschied
zwischen Juden und Griechen: alle haben denselben Herrn, der reich ist für
alle, die ihn anrufen

Röm 10,13 denn «wer den Namen des Herrn
anrufen wird, der soll gerettet werden».

Die weltweite Verkündigung des Evangeliums; Gott möchte, dass alle gerettet werden

Röm 10,14 Wie sollen sie ihn aber
anrufen, wenn sie nicht an ihn glauben? Wie sollen sie aber glauben, wenn sie
nichts von ihm gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?

Röm 10,15 Wie sollen sie aber predigen,
wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht: «Wie lieblich sind
die Füße derer, die das Evangelium des Friedens, die das Evangelium des Guten
verkündigen!»

Röm 10,16 Aber nicht alle haben dem
Evangelium gehorcht

Röm 10,17 Demnach kommt der Glaube aus
der Predigt, die Predigt aber durch Gottes Wort.

Röm 10,18 Aber ich frage: Haben sie etwa
nicht gehört? Doch ja, «es ist in alle Lande ausgegangen ihr Schall und bis
an die Enden der Erde ihre Worte».

Röm 10,19 Aber ich frage: Hat es Israel
nicht gewußt? Schon Mose sagt: «Ich will euch zur Eifersucht reizen durch
das, was kein Volk ist, durch ein unverständiges Volk will ich euch
erzürnen.»

Röm 10,20 Jesaja aber wagt sogar zu
sagen: «Ich bin von denen gefunden worden, welche mich nicht suchten, bin
denen offenbar geworden, die nicht nach mir fragten.»

Röm 10,21 In bezug auf Israel aber
spricht er: «Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem
ungehorsamen und widerspenstigen Volk!»

Roem-0611

Der geistliche Überrest in Israel findet wie Paulus das Heil in Christus

Röm 11,1 Ich frage
nun: Hat etwa Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein
Israelit, aus dem Samen Abrahams, aus dem Stamme Benjamin.

Röm 11,2 Gott hat sein Volk nicht
verstoßen, welches er zuvor ersehen hat! Oder wisset ihr nicht, was die
Schrift bei [der Geschichte von] Elia spricht, wie er sich an Gott gegen
Israel wendet:

Röm 11,3 «Herr, sie haben deine Propheten
getötet und deine Altäre zerstört, und ich bin allein übriggeblieben, und sie
trachten mir nach dem Leben!»

Röm 11,4 Aber was sagt ihm die göttliche
Antwort? «Ich habe mir siebentausend Mann übrigbleiben lassen, die kein Knie
gebeugt haben vor Baal.»

Röm 11,5 So ist auch in der jetzigen Zeit
ein Rest vorhanden, dank der Gnadenwahl.

Röm 11,6 Wenn aber aus Gnade, so ist es
nicht mehr um der Werke willen, sonst würde die Gnade nicht mehr Gnade
sein

Israel als Nation wurde zeitweilig beiseite gesetzt, aber nicht für immer verworfen

Röm 11,7 Wie nun? Was Israel sucht, das
hat es nicht erlangt; die Auserwählten aber erlangen es; die andern sind verstockt,

Röm 11,8 wie geschrieben steht: «Gott hat
ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und
Ohren, um nicht zu hören, bis zum heutigen Tag.»

Röm 11,9 Und David spricht: «Ihr Tisch
werde ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur
Vergeltung

Röm 11,10 ihre Augen sollen verfinstert
werden, daß sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge allezeit!»

Röm 11,11 Ich frage nun: Sind sie denn
darum gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch
ihren Fall wurde das Heil den Heiden zuteil, damit sie diesen nacheifern
möchten.

Röm 11,12 Wenn aber ihr Fall der Reichtum
der Welt und ihr Verlust der Reichtum der Heiden geworden ist, wieviel mehr
ihre volle Zahl!

Die Heiden werden gewarnt: die Blindheit Israels ist nur 'zum Teil'

Röm 11,13 Zu euch, den Heiden, rede ich -
da ich nun eben Heidenapostel bin, rühme ich mein Amt,

Röm 11,14 ob ich nicht etwa meine
Volksgenossen zum Nacheifern reizen und etliche von ihnen erretten könnte
-

Röm 11,15 [darum sage ich:] Wenn ihre
Verwerfung die Versöhnung der Welt geworden ist, was würde ihre Annahme
anderes sein, als Leben aus den Toten?

Röm 11,16 Ist aber der Anbruch heilig, so
ist es auch der Teig, und ist die Wurzel heilig, so sind es auch die
Zweige.

Röm 11,17 Wenn aber etliche der Zweige
ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft und

der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden bist,

Röm 11,18 so rühme dich nicht wider die
Zweige! Rühmst du dich aber, so wisse, daß nicht du die Wurzel trägst,
sondern die Wurzel trägt dich!

Röm 11,19 Nun sagst du aber: Die Zweige
sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde!

Röm 11,20 Gut! Um ihres Unglaubens willen
sind sie ausgebrochen worden

Röm 11,21 Denn wenn Gott die natürlichen
Zweige nicht verschont hat, so wird er wohl auch dich nicht verschonen.

Röm 11,22 So schaue nun die Güte und die
Strenge Gottes

Röm 11,23 Jene dagegen, wenn sie nicht im
Unglauben verharren, sollen wieder eingepfropft werden

Röm 11,24 Denn wenn du aus dem von Natur
wilden Ölbaum herausgeschnitten und wider die Natur in den edlen Ölbaum
eingepfropft worden bist, wieviel eher können diese, die natürlichen Zweige,
wieder in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden!

Röm 11,25 Denn ich will nicht, meine
Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt bleibe, damit ihr euch nicht
selbst klug dünket, - daß Israel zum Teil Verstockung widerfahren ist, bis
daß die Vollzahl der Heiden eingegangen sein wird

Das bussfertige Israel wird einmal durch den Befreier gerettet werde

Röm 11,26 und also ganz Israel gerettet
werde, wie geschrieben steht: «Aus Zion wird der Erlöser kommen und die
Gottlosigkeiten von Jakob abwenden»,

Röm 11,27 und: «das ist mein Bund mit
ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde».

Röm 11,28 Nach dem Evangelium zwar sind
sie Feinde um euretwillen, nach der Erwählung aber Geliebte um der Väter
willen.

Röm 11,29 Denn Gottes Gnadengaben und
Berufung sind unwiderruflich.

Röm 11,30 Denn gleichwie auch ihr einst
Gott nicht gehorcht habt, nun aber begnadigt worden seid infolge ihres
Ungehorsams,

Röm 11,31 so haben auch sie jetzt nicht
gehorcht infolge eurer Begnadigung, damit auch sie begnadigt würden.

Röm 11,32 Denn Gott hat alle miteinander
in den Unglauben verschlossen, damit er sich aller erbarme.

Die unvergleichliche Weisheit Gottes

Röm 11,33 O welch eine Tiefe des
Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind
seine Gerichte und unausforschlich seine Wege!

Röm 11,34 Denn «wer hat des Herrn Sinn
erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?

Röm 11,35 Oder wer hat ihm etwas zuvor
gegeben, daß es ihm wiedervergolten werde?»

Röm 11,36 Denn von ihm und durch ihn und
zu ihm sind alle Dinge

Roem-0612

Christliches Leben und christlicher Dienst zur Ehre Gottes

Hingabe

Röm 12,1 Ich ermahne
euch nun, ihr Brüder, kraft der Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber
darbringet als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: das sei
euer vernünftiger Gottesdienst!

Röm 12,2 Und passet euch nicht diesem
Weltlauf an, sondern verändert euer Wesen durch die Erneuerung eures Sinnes,
um prüfen zu können, was der Wille Gottes sei, der gute und wohlgefällige und
vollkommene.

Der Dienst durch die Gaben des Geistes

Röm 12,3 Denn ich sage kraft der Gnade,
die mir gegeben ist, einem jeden unter euch, daß er nicht höher von sich
denke, als sich zu denken gebührt, sondern daß er auf Bescheidenheit bedacht
sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat.

Röm 12,4 Denn gleichwie wir an einem
Leibe viele Glieder besitzen, nicht alle Glieder aber dieselbe Verrichtung
haben,

Röm 12,5 so sind auch wir, die vielen,
ein Leib in Christus, als einzelne aber untereinander Glieder.

Röm 12,6 Wenn wir aber auch verschiedene
Gaben haben nach der uns verliehenen Gnade, zum Beispiel Weissagung, so
stimmen sie doch mit dem Glauben überein!

Röm 12,7 Wenn einer dient, [sei es so] in
dem Dienst

Röm 12,8 wenn einer ermahnt, in der
Ermahnung. Wer gibt, gebe in Einfalt

Der Gläubige im Verhältnis zu denen, die in Gottes Familie sind

Röm 12,9 Die Liebe sei ungeheuchelt!
Hasset das Böse, hanget dem Guten an!

Röm 12,10 In der Bruderliebe seid
gegeneinander herzlich, in der Ehrerbietung komme einer dem andern
zuvor!

Röm 12,11 Im Fleiß lasset nicht nach,
seid brennend im Geist, dienet dem Herrn!

Röm 12,12 Seid fröhlich in Hoffnung, in
Trübsal haltet stand, seid beharrlich im Gebet!

Röm 12,13 Nehmet Anteil an den Nöten der
Heiligen, befleißiget euch der Gastfreundschaft!

Röm 12,14 Segnet die euch verfolgen,
segnet und fluchet nicht!

Röm 12,15 Freuet euch mit den Fröhlichen
und weinet mit den Weinenden!

Röm 12,16 Seid gleichgesinnt
gegeneinander

Der Gläubige im Verhältnis zu denen, die ausserhalb von Gottes Familie sind

Röm 12,17 Vergeltet niemandem Böses mit
Bösem! Befleißiget euch dessen, was in aller Menschen Augen edel ist!

Röm 12,18 Ist es möglich, soviel an euch
liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.

Röm 12,19 Rächet euch nicht selbst, ihr
Lieben, sondern gebet Raum dem Zorne [Gottes]

Röm 12,20 Wenn nun deinen Feind hungert,
so speise ihn

Röm 12,21 Laß dich nicht vom Bösen
überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!

Roem-0613

Der Gläubige und die Obrigkeit

Röm 13,1 Jedermann
sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan

Röm 13,2 Wer sich also der Obrigkeit
widersetzt, der widerstrebt der Ordnung Gottes

Röm 13,3 Denn die Herrscher sind nicht
wegen guten Werken zu fürchten, sondern wegen bösen! Willst du also die
Obrigkeit nicht fürchten, so tue das Gute, dann wirst du Lob von ihr
empfangen!

Röm 13,4 Denn sie ist Gottes Dienerin, zu
deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das
Schwert nicht umsonst

Röm 13,5 Darum ist es notwendig, untertan
zu sein, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens
willen.

Röm 13,6 Deshalb zahlet ihr ja auch
Steuern

Röm 13,7 So gebet nun jedermann, was ihr
schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die
Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt.

Das Gesetz der Liebe dem Nächsten gegenüber

Röm 13,8 Seid niemand etwas schuldig, als
daß ihr einander liebet

Röm 13,9 Denn die [Forderung]: «Du sollst
nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, laß dich
nicht gelüsten» - und welches andere Gebot noch sei -, wird zusammengefaßt in
diesem Wort: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!»

Röm 13,10 Die Liebe tut dem Nächsten
nichts Böses

Röm 13,11 Und dieses [sollen wir tun] als
solche, die die Zeit verstehen, daß nämlich die Stunde schon da ist, wo wir
vom Schlafe aufwachen sollten

Röm 13,12 die Nacht ist vorgerückt, der
Tag aber nahe. So lasset uns nun ablegen die Werke der Finsternis und
anziehen die Waffen des Lichts

Röm 13,13 laßt uns anständig wandeln als
am Tage, nicht in Schmausereien und Schlemmereien, nicht in Unzucht und
Ausschweifungen, nicht in Hader und Neid

Röm 13,14 sondern ziehet den Herrn Jesus
Christus an und pfleget das Fleisch nicht bis zur Erregung von
Begierden!

Roem-0614

Der Gläubige und strittige Dinge

Der Grundsatz der Verantwortung des einzelnen

Röm 14,1 Des
Schwachen im Glauben nehmet euch an, doch nicht um über Meinungen zu
streiten.

Röm 14,2 Einer glaubt, alles essen zu
dürfen

Röm 14,3 Wer ißt, verachte den nicht, der
nicht ißt

Röm 14,4 Wer bist du, daß du einen
fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn. Er wird aber
aufgerichtet werden

Röm 14,5 Dieser achtet einen Tag höher
als den andern, jener hält alle Tage gleich

Röm 14,6 Wer auf den Tag schaut, schaut
darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag schaut, schaut nicht darauf
für den Herrn. Wer ißt, der ißt für den Herrn

Röm 14,7 Denn keiner von uns lebt sich
selbst und keiner stirbt sich selbst.

Röm 14,8 Leben wir, so leben wir dem
Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn

Röm 14,9 Denn dazu ist Christus gestorben
und wieder lebendig geworden, daß er sowohl über Tote als auch über Lebende
Herr sei.

Röm 14,10 Du aber, was richtest du deinen
Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor dem
Richterstuhl Christi erscheinen

Röm 14,11 denn es steht geschrieben: «So
wahr ich lebe, spricht der Herr, mir soll sich beugen jedes Knie, und jede
Zunge wird Gott bekennen.»

Röm 14,12 So wird also ein jeglicher für
sich selbst Gott Rechenschaft geben.

Der Grundsatz, das Beste für den Nächsten zu suchen

Röm 14,13 Darum laßt uns nicht mehr
einander richten, sondern das richtet vielmehr, daß dem Bruder weder Anstoß
noch Ärgernis gegeben werde!

Röm 14,14 Ich weiß und bin in dem Herrn
Jesus davon überzeugt, daß nichts an sich selbst unrein ist

Röm 14,15 Wenn aber dein Bruder um einer
Speise willen betrübt wird, so wandelst du schon nicht nach der Liebe.
Verdirb mit deiner Speise nicht den, für welchen Christus gestorben
ist!

Röm 14,16 So soll nun euer Bestes nicht
verlästert werden!

Röm 14,17 Denn das Reich Gottes ist nicht
Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen
Geist

Röm 14,18 wer darin Christus dient, der
ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen gebilligt.

Röm 14,19 So laßt uns nun dem nachjagen,
was zum Frieden und zur Erbauung untereinander dient.

Röm 14,20 Zerstöre nicht wegen einer
Speise Gottes Werk! Es ist zwar alles rein, aber es ist demjenigen schädlich,
welcher es mit Anstoß ißt.

Röm 14,21 Es ist gut, wenn du kein
Fleisch issest und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas [tust], woran dein
Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte.

Der Grundsatz der Ehre Gottes

Röm 14,22 Du hast Glauben? Habe ihn für
dich selbst vor Gott! Selig, wer sich selbst nicht beschuldigt in dem, was er
billigt

Röm 14,23 wer aber zweifelt und doch ißt,
der ist verurteilt, weil es nicht aus Glauben geschieht. Alles aber, was
nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde.

Roem-0615

Röm 15,1 Es ist aber
unsere, der Starken Pflicht, die Schwachheiten der Kraftlosen zu tragen und
nicht Gefallen an uns selber zu haben.

Röm 15,2 Es soll aber ein jeder von uns
seinem Nächsten gefallen zum Guten, zur Erbauung.

Röm 15,3 Denn auch Christus hatte nicht
an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht: «Die Schmähungen
derer, die dich geschmäht haben, sind auf mich gefallen.»

Juden und Heiden sind als Gläubige eins in der Erlösung

Röm 15,4 Was aber zuvor geschrieben
worden ist, das wurde zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch die
Geduld und durch den Trost der Schrift Hoffnung fassen.

Röm 15,5 Der Gott der Geduld und des
Trostes aber gebe euch, untereinander eines Sinnes zu sein, Christus Jesus
gemäß,

Röm 15,6 damit ihr einmütig, mit einem
Munde Gott und den Vater unsres Herrn Jesus Christus lobet.

Röm 15,7 Darum nehmet euch einer des
andern an, gleichwie auch Christus sich euer angenommen hat, zu Gottes
Ehre!

Röm 15,8 Ich sage aber, daß Jesus
Christus ein Diener der Beschneidung geworden ist um der Wahrhaftigkeit
Gottes willen, um die Verheißungen an die Väter zu bestätigen,

Röm 15,9 daß aber die Heiden Gott loben
um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht: «Darum will ich dich
preisen unter den Heiden und deinem Namen lobsingen!»

Röm 15,10 Und wiederum spricht er:
«Freuet euch, ihr Heiden, mit seinem Volk!»

Röm 15,11 Und wiederum: «Lobet den Herrn,
alle Heiden, preiset ihn, alle Völker!»

Röm 15,12 Und wiederum spricht Jesaja:
«Es wird aus der Wurzel Jesses sprossen der, welcher aufsteht, um über die
Heiden zu herrschen

Röm 15,13 Der Gott der Hoffnung aber
erfülle euch mit aller Freude und mit Frieden im Glauben, daß ihr überströmet
an Hoffnung, in der Kraft des heiligen Geistes!

Die Folge: die Auswirkungen der Liebe der Gläubigen,

Paulus spricht von seiner baldigen Reise nach Jerusalem, Rom und Spanien

Röm 15,14 Ich habe aber, meine Brüder,
die feste Überzeugung von euch, daß auch ihr selbst voll Gütigkeit seid,
erfüllt mit aller Erkenntnis und fähig, einander zu ermahnen.

Röm 15,15 Das machte mir aber zum Teil um
so mehr Mut, euch zu schreiben, um euer Gedächtnis wieder aufzufrischen,
wegen der Gnade, die mir von Gott gegeben ist,

Röm 15,16 daß ich ein Diener Jesu Christi
für die Heiden sein soll, der das Evangelium Gottes priesterlich verwaltet,
auf daß das Opfer der Heiden angenehm werde, geheiligt im heiligen
Geist.

Röm 15,17 Ich habe also [Grund zum]
Rühmen in Christus Jesus, vor Gott.

Röm 15,18 Denn ich würde nicht wagen,
etwas davon zu sagen, wenn nicht Christus es durch mich gewirkt hätte, um die
Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk,

Röm 15,19 in Kraft von Zeichen und
Wundern, in Kraft des heiligen Geistes, also daß ich von Jerusalem an und
ringsumher bis nach Illyrien das Evangelium von Christus völlig ausgerichtet
habe,

Röm 15,20 wobei ich es mir zur Ehre
mache, das Evangelium nicht dort zu verkündigen, wo Christi Name schon
bekannt ist, damit ich nicht auf einen fremden Grund baue,

Röm 15,21 sondern, wie geschrieben steht:
«Welchen nicht von ihm verkündigt worden ist, die sollen es sehen, und welche
es nicht gehört haben, die sollen es vernehmen.»

Röm 15,22 Darum bin ich auch oftmals
verhindert worden, zu euch zu kommen.

Röm 15,23 Da ich jetzt aber in diesen
Gegenden keinen Raum mehr habe, wohl aber seit vielen Jahren ein Verlangen
hege, zu euch zu kommen,

Röm 15,24 so werde ich auf der Reise nach
Spanien zu euch kommen

Röm 15,25 Nun aber reise ich nach
Jerusalem, im Dienste der Heiligen.

Röm 15,26 Es hat nämlich Mazedonien und
Achaja gefallen, eine Sammlung für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem
zu veranstalten

Röm 15,27 es hat ihnen gefallen, und sie
sind es ihnen auch schuldig

Röm 15,28 Wenn ich nun das ausgerichtet
und ihnen diese Frucht gesichert habe, will ich bei euch durchreisen nach
Spanien.

Röm 15,29 Ich weiß aber, daß, wenn ich zu
euch komme, es in der Fülle des Segens Christi geschehen wird.

Röm 15,30 Ich ermahne euch aber, ihr
Brüder, durch unsern Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes,
daß ihr mit mir kämpfet in den Gebeten für mich zu Gott,

Röm 15,31 daß ich errettet werde von den
Ungläubigen in Judäa und daß meine Dienstleistung für Jerusalem den Heiligen
angenehm sei,

Röm 15,32 auf daß ich durch Gottes Willen
mit Freuden zu euch komme und mich mit euch erquicke.

Röm 15,33 Der Gott aber des Friedens sei
mit euch allen! Amen.