Bibel

Das neue Testament, inkl. Erklärungen.

There are 260 entries in this glossary.
Search for glossary terms (regular expression allowed)

Glossaries

Term Definition
Mk-0211

Der triumphale Einzug Jesu

Mk 11,1 Und als sie
sich Jerusalem näherten und gegen Bethphage und Bethanien an den Ölberg
kamen, sandte er zwei seiner Jünger

Mk 11,2 und sprach zu ihnen: Gehet in das
Dorf, das vor euch liegt, und sobald ihr dort hineinkommt, werdet ihr ein
Füllen angebunden finden, auf welchem noch kein Mensch gesessen hat

Mk 11,3 Und wenn jemand zu euch spricht:
Warum tut ihr das? so saget: Der Herr bedarf seiner

Mk 11,4 Da gingen sie hin und fanden ein
Füllen angebunden an einer Tür draußen am Scheidewege und lösten es ab.

Mk 11,5 Und etliche der Umstehenden
sprachen zu ihnen: Was machet ihr da, daß ihr das Füllen losbindet?

Mk 11,6 Sie aber sagten zu ihnen, wie
Jesus befohlen hatte, und sie ließen es ihnen.

Mk 11,7 Und sie führten das Füllen zu
Jesus und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich auf dasselbe.

Mk 11,8 Und viele breiteten ihre Kleider
auf den Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf
den Weg.

Mk 11,9 Und die vorangingen und die
nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna! Gepriesen sei, der da kommt im
Namen des Herrn!

Mk 11,10 Gepriesen sei das kommende Reich
unsres Vaters David! Hosianna in der Höhe!

Mk 11,11 Und Jesus zog in Jerusalem ein
und in den Tempel, und, nachdem er alles besichtigt hatte, ging er, da die
Stunde schon vorgerückt war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien.

Der unfruchtbare Feigenbaum

Mk 11,12 Und als sie am folgenden Tage
Bethanien verließen, hungerte ihn.

Mk 11,13 Und als er von ferne einen
Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er etwas daran fände. Und
als er zu demselben kam, fand er nichts als Blätter

Mk 11,14 Und Jesus hob an und sprach zu
ihm: Es esse in Ewigkeit niemand mehr eine Frucht von dir! Und seine Jünger
hörten es.

Jesus treibt die Händler aus dem Tempel

Mk 11,15 Und sie kamen nach Jerusalem.
Und Jesus ging in den Tempel und fing an, die hinauszutreiben, welche im
Tempel verkauften und kauften

Mk 11,16 Und er ließ nicht zu, daß jemand
ein Gerät durch den Tempel trug.

Mk 11,17 Und er lehrte sie und sprach:
Steht nicht geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker»?
Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!

Mk 11,18 Und die Schriftgelehrten und die
Hohenpriester hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten

Mk 11,19 Und als es Abend geworden, ging
er aus der Stadt hinaus.

Das Gebet des Glaubens

Mk 11,20 Und da sie am Morgen
vorbeikamen, sahen sie, daß der Feigenbaum von den Wurzeln an verdorrt
war.

Mk 11,21 Und Petrus dachte daran und
sprach zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist
verdorrt!

Mk 11,22 Und Jesus hob an und sprach zu
ihnen: Habt Glauben an Gott!

Mk 11,23 Denn wahrlich, ich sage euch,
wenn jemand zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer, und in
seinem Herzen nicht zweifelte, sondern glaubte, daß das, was er sagt,
geschieht, so wird es ihm zuteil werden.

Mk 11,24 Darum sage ich euch: Alles, was
ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habt, so wird es euch
zuteil werden!

Eine vergebende Gesinnung wird erwartet

Mk 11,25 Und wenn ihr steht und betet, so
vergebet, wenn ihr etwas wider jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel
euch eure Fehler vergebe.

Mk 11,26 Wenn ihr aber nicht vergebet, so
wird auch euer Vater im Himmel eure Fehler nicht vergeben.

Die Autorität Jesu wird herausgefordert

Mk 11,27 Und sie kamen wiederum nach
Jerusalem. Und als er im Tempel umherwandelte, traten die Hohenpriester und
die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm

Mk 11,28 und sprachen zu ihm: In welcher
Vollmacht tust du das? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben, solches zu
tun?

Mk 11,29 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich
will auch eine Frage an euch richten

Mk 11,30 War die Taufe des Johannes vom
Himmel oder von Menschen? Antwortet mir!

Mk 11,31 Und sie überlegten bei sich
selbst und sprachen: Wenn wir sagen: «Vom Himmel», so wird er fragen: Warum
habt ihr ihm denn nicht geglaubt?

Mk 11,32 Sollen wir aber sagen: «Von den
Menschen?» - da fürchteten sie das Volk

Mk 11,33 Und sie antworteten Jesus und
sprachen: Wir wissen es nicht! Da sprach Jesus zu ihnen: So sage ich euch
auch nicht, in welcher Vollmacht ich solches tue!

Mk-0212

Das Gleichnis von dem Eigentümer des Weinbergs

Mk 12,1 Und er fing
an in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und
zog einen Zaun darum und grub eine Kelter und baute einen Turm und
verpachtete ihn an Weingärtner und zog außer Landes.

Mk 12,2 Und er sandte zur bestimmten Zeit
einen Knecht zu den Weingärtnern, damit er von den Weingärtnern von den
Früchten des Weinberges empfinge.

Mk 12,3 Die aber ergriffen ihn, schlugen
ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort.

Mk 12,4 Und wiederum sandte er einen
andern Knecht zu ihnen

Mk 12,5 Und er sandte wiederum einen
andern

Mk 12,6 Nun hatte er noch einen einzigen
Sohn, der war ihm lieb

Mk 12,7 Jene Weingärtner aber sprachen
untereinander: Das ist der Erbe! Kommt, laßt uns ihn töten, so wird das
Erbgut unser sein!

Mk 12,8 Und sie nahmen ihn, töteten ihn
und warfen ihn zum Weinberg hinaus.

Mk 12,9 Was wird nun der Herr des
Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg
andern geben.

Mk 12,10 Habt ihr nicht auch dieses
Schriftwort gelesen: «Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist
zum Eckstein geworden.

Mk 12,11 Vom Herrn ist das geschehen, und
es ist wunderbar in unsern Augen»?

Mk 12,12 Da suchten sie ihn zu ergreifen,
aber sie fürchteten das Volk

Jesus antwortet den Herodianern

Mk 12,13 Und sie sandten zu ihm etliche
von den Pharisäern und Herodianern, um ihn in der Rede zu fangen.

Mk 12,14 Diese kamen und sprachen zu ihm:
Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und dich um niemand
kümmerst

Mk 12,15 Da er aber ihre Heuchelei sah,
sprach er zu ihnen: Was versucht ihr mich? Bringet mir einen Denar, damit ich
ihn ansehe!

Mk 12,16 Sie brachten einen. Und er
spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift? Sie sprachen zu
ihm: Des Kaisers!

Mk 12,17 Und Jesus antwortete und sprach:
Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Und sie
verwunderten sich über ihn.

Jesus antwortet den Sadduzäern

Mk 12,18 Und es kamen Sadduzäer zu ihm,
die da sagen, es gebe keine Auferstehung

Mk 12,19 Meister, Mose hat uns
geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und eine Frau hinterläßt, aber keine
Kinder, so soll sein Bruder dessen Frau nehmen und seinem Bruder eine
Nachkommenschaft erwecken.

Mk 12,20 Nun sind sieben Brüder gewesen.
Der erste nahm eine Frau und starb und hinterließ keine
Nachkommenschaft.

Mk 12,21 Da nahm sie der andere und
starb, und auch er hinterließ keine Nachkommenschaft

Mk 12,22 Und es nahmen sie alle sieben
und hinterließen keine Nachkommen. Zuletzt nach allen starb auch die
Frau.

Mk 12,23 In der Auferstehung nun, wenn
sie auferstehen, wessen Frau wird sie sein? Denn alle sieben haben sie zur
Frau gehabt.

Mk 12,24 Jesus sprach zu ihnen: Irret ihr
nicht darum, weil ihr weder die Schrift kennet noch die Kraft Gottes?

Mk 12,25 Denn wenn sie von den Toten
auferstehen, so werden sie weder freien, noch sich freien lassen, sondern sie
sind wie die Engel im Himmel.

Mk 12,26 Was aber die Toten anbelangt,
daß sie auferstehen, habt ihr nicht gelesen im Buche Moses, bei [der
Geschichte von] dem Busch, wie Gott zu ihm sprach: «Ich bin der Gott Abrahams
und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs»?

Mk 12,27 Er ist aber nicht ein Gott der
Toten, sondern der Lebendigen. Darum irret ihr sehr.

Jesus antwortet den Pharisäern

Mk 12,28 Und es trat einer der
Schriftgelehrten herzu, der ihrem Wortwechsel zugehört hatte, und da er sah,
daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das vornehmste
Gebot unter allen?

Mk 12,29 Jesus aber antwortete ihm: Das
vornehmste aller Gebote ist: «Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist
alleiniger Herr

Mk 12,30 und du sollst den Herrn, deinen
Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit
deinem ganzen Gemüte und mit aller deiner Kraft!» Dies ist das vornehmste
Gebot.

Mk 12,31 Und das andere ist ihm gleich:
«Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!» Größer als diese ist kein
anderes Gebot.

Mk 12,32 Und der Schriftgelehrte sprach
zu ihm: Recht so, Meister! Es ist in Wahrheit so, wie du sagst, daß nur ein
[Gott] ist und kein anderer außer ihm

Mk 12,33 und ihn zu lieben von ganzem
Herzen und mit ganzem Verständnis und von ganzer Seele und mit aller Kraft
und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und
Schlachtopfer.

Mk 12,34 Und da Jesus sah, daß er
verständig geantwortet, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reiche
Gottes! Und es unterstand sich niemand mehr, ihn weiter zu fragen.

Jesus befragt die Pharisäer über den Messias

Mk 12,35 Und Jesus hob an und sprach,
indem er im Tempel lehrte: Wie können die Schriftgelehrten sagen, daß
Christus Davids Sohn sei?

Mk 12,36 David selbst sprach doch im
heiligen Geiste: «Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner
Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!»

Mk 12,37 So nennt David selbst ihn
Herr

Mk 12,38 Und er sprach in seiner Lehre:
Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern im Talar einhergehen und auf
den Märkten sich grüßen lassen

Mk 12,39 und in den Versammlungen und bei
den Mahlzeiten obenan sitzen wollen,

Mk 12,40 die der Witwen Häuser fressen
und zum Schein lange beten

Die Scherflein der Witwe

Mk 12,41 Und Jesus setzte sich dem
Gotteskasten gegenüber und schaute zu, wie das Volk Geld in den Gotteskasten
legte. Und viele Reiche legten viel ein.

Mk 12,42 Und es kam eine arme Witwe, die
legte zwei Scherflein ein, das ist ein Heller.

Mk 12,43 Und er rief seine Jünger zu sich
und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr in
den Gotteskasten gelegt als alle, die eingelegt haben.

Mk 12,44 Denn alle haben von ihrem
Überfluß eingelegt

Mk-0213

Die Rede auf dem Ölberg: die beiden Fragen der Jünger

Mk 13,1 Und als er
aus dem Tempel ging, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Meister! Siehe,
welche Steine und welch ein Bau ist das!

Mk 13,2 Und Jesus sprach zu ihm: Siehst
du diese großen Bauten? Es wird kein Stein auf dem andern gelassen werden,
der nicht zerbrochen wird!

Mk 13,3 Und als er am Ölberg saß, dem
Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas
besonders:

Mk 13,4 Sage uns, wann wird das
geschehen, und welches wird das Zeichen sein, wann dies alles vollendet
werden soll?

Daniels siebzigste Jahrwoche; die Endzeit

Mk 13,5 Jesus aber fing an, zu ihnen zu
sagen: Sehet zu, daß euch niemand irreführe!

Mk 13,6 Denn viele werden unter meinem
Namen kommen und sagen: Ich bin es, - und werden viele irreführen!

Mk 13,7 Wenn ihr aber von Kriegen und
Kriegsgeschrei hören werdet, so erschrecket nicht

Mk 13,8 Denn ein Volk wird sich erheben
wider das andere und ein Reich wider das andere

Mk 13,9 Ihr aber, sehet auf euch selbst!
Denn sie werden euch den Gerichten überliefern, und in den Synagogen werdet
ihr geschlagen werden, und man wird euch vor Fürsten und Könige stellen um
meinetwillen, ihnen zum Zeugnis.

Mk 13,10 Und unter allen Völkern muß
zuvor das Evangelium gepredigt werden.

Mk 13,11 Wenn sie euch aber hinführen und
überliefern werden, so sorget nicht zum voraus, was ihr reden sollt, sondern
was euch zu jener Stunde gegeben wird, das redet. Denn nicht ihr seid es, die
da reden, sondern der heilige Geist.

Mk 13,12 Es wird aber ein Bruder den
andern zum Tode überliefern und der Vater das Kind, und Kinder werden sich
wider die Eltern erheben und werden sie zum Tode bringen

Mk 13,13 und ihr werdet von jedermann
gehaßt sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird
gerettet werden.

In der Mitte der Woche: der Greuel der Verwüstung

Mk 13,14 Wenn ihr aber den Greuel der
Verwüstung da stehen sehet, wo er nicht soll (wer es liest, der merke
darauf!), alsdann fliehe, wer im jüdischen Lande ist, auf die Berge.

Mk 13,15 Wer aber auf dem Dache ist, der
steige nicht hinab und gehe nicht hinein, um etwas aus seinem Hause zu
holen

Mk 13,16 und wer auf dem Felde ist, der
kehre nicht zurück, um sein Kleid zu holen.

Mk 13,17 Wehe aber den Schwangern und den
Säugenden in jenen Tagen!

Mk 13,18 Bittet aber, daß eure Flucht
nicht im Winter geschehe!

Die Grosse Trübsal (die letzte Hälfte der Woche)

Mk 13,19 Denn es wird in jenen Tagen eine
Trübsal sein, dergleichen nicht gewesen ist von Anfang der Schöpfung, die
Gott erschaffen hat, bis jetzt, und wie auch keine mehr sein wird.

Mk 13,20 Und wenn der Herr die Tage nicht
verkürzt hätte, so würde kein Mensch errettet werden

Mk 13,21 Und wenn alsdann jemand zu euch
sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder: Siehe dort, - so glaubet es
nicht.

Mk 13,22 Denn es werden falsche
Christusse und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun,
um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.

Mk 13,23 Ihr aber sehet euch vor! Siehe,
ich habe euch alles vorhergesagt.

Das Wiederkommen Christi auf die Erde am Ende der Trübsal

Mk 13,24 Aber in jenen Tagen, nach jener
Trübsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein
nicht geben,

Mk 13,25 und die Sterne werden vom Himmel
fallen und die Kräfte im Himmel in Bewegung geraten.

Mk 13,26 Und alsdann wird man des
Menschen Sohn in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und
Herrlichkeit.

Mk 13,27 Und dann wird er seine Engel
aussenden und seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, vom Ende der
Erde bis zum Ende des Himmels.

Das Gleichnis vom Feigenbaum

Mk 13,28 Von dem Feigenbaum aber lernet
das Gleichnis: Wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter treibt, so
merket ihr, daß der Sommer nahe ist.

Mk 13,29 Also auch ihr, wenn ihr sehet,
daß dieses geschieht, so merket, daß er nahe ist, vor der Tür.

Mk 13,30 Wahrlich, ich sage euch, dieses
Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.

Mk 13,31 Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.

Wachsamkeit geraten

Mk 13,32 Von jenem Tage aber und der
Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn,
sondern nur der Vater.

Mk 13,33 Sehet zu, wachet und betet! Denn
ihr wisset nicht, wann die Zeit da ist.

Mk 13,34 Es ist wie bei einem Menschen,
der verreiste, sein Haus verließ und seinen Knechten Vollmacht gab, einem
jeden sein Werk, und dem Türhüter befahl, daß er wachen solle: -

Mk 13,35 so wachet nun, denn ihr wisset
nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zur Mitternacht oder
um den Hahnenschrei oder am Morgen

Mk 13,36 auf daß nicht, wenn er
unversehens kommt, er euch schlafend findet.

Mk 13,37 Was ich aber euch sage, das sage
ich allen: Wachet!

Mk-0214

Der Knecht ist gehorsam bis zum Tod

Die jüdischen Autoritäten beschliessen, Jesus zu töten

Mk 14,1 Es war aber
zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote. Und die
Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List
ergreifen und töten könnten

Mk 14,2 denn sie sprachen: Nicht auf das
Fest, damit nicht ein Aufruhr unter dem Volk entsteht!

Jesus wird von Maria in Bethlehem gesalbt

Mk 14,3 Und da er zu Bethanien im Hause
Simons des Aussätzigen war und zu Tische saß, kam ein Weib mit einer
alabasternen Flasche voll Salbe, echter köstlicher Narde, zerbrach die
alabasterne Flasche und goß sie aus auf sein Haupt.

Mk 14,4 Es wurden aber etliche unwillig
bei sich selbst und sprachen: Wozu ist diese Verschwendung der Salbe
geschehen?

Mk 14,5 Man hätte doch diese Salbe um
mehr als dreihundert Denare verkaufen und es den Armen geben können. Und sie
zürnten ihr.

Mk 14,6 Jesus aber sprach: Lasset sie!
Warum bekümmert ihr sie? Sie hat ein edles Werk an mir getan.

Mk 14,7 Denn die Armen habt ihr allezeit
bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun

Mk 14,8 Sie hat getan, was sie
konnte

Mk 14,9 Wahrlich, ich sage euch, wo immer
dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen,
was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

Mk 14,10 Da ging Judas Ischariot, einer
von den Zwölfen, hin zu den Hohenpriestern, um ihn an sie auszuliefern.

Mk 14,11 Als sie das hörten, wurden sie
froh und versprachen ihm Geld zu geben. Und er suchte eine passende
Gelegenheit, um ihn zu verraten.

Vorbereitung für das Passahfest

Mk 14,12 Und am ersten Tage der
ungesäuerten Brote, da man das Passahlamm schlachtete, sprachen seine Jünger
zu ihm: Wo willst du, daß wir hingehen und das Passah zubereiten, damit du es
essen kannst?

Mk 14,13 Und er sendet zwei seiner Jünger
und spricht zu ihnen: Gehet in die Stadt

Mk 14,14 und wo er hineingeht, da
sprechet zum Hausherrn: Der Meister läßt fragen: Wo ist meine Herberge, in
der ich mit meinen Jüngern das Passah essen kann?

Mk 14,15 Und er wird euch einen großen
Saal zeigen, der mit Polstern belegt und gerüstet ist, daselbst bereitet es
für uns zu.

Mk 14,16 Und seine Jünger gingen hin und
kamen in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten
das Passah.

Das letzte Passahmahl

Mk 14,17 Und da es Abend geworden, kam er
mit den Zwölfen.

Mk 14,18 Und als sie zu Tische saßen und
aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir ißt,
wird mich verraten!

Mk 14,19 Da fingen sie an traurig zu
werden und fragten ihn einer nach dem andern: Doch nicht ich?

Mk 14,20 Er aber sprach zu ihnen: Einer
von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel taucht!

Mk 14,21 Des Menschen Sohn geht zwar
dahin, wie von ihm geschrieben steht

Das Abendmahl des Herrn wird eingesetzt

Mk 14,22 Und während sie aßen, nahm Jesus
Brot, lobpreisete, brach und gab es ihnen und sprach: Nehmet, das ist mein
Leib.

Mk 14,23 Und er nahm den Kelch, sagte
Dank und gab ihnen denselben

Mk 14,24 Und er sprach zu ihnen: Das ist
mein Blut des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird.

Mk 14,25 Wahrlich, ich sage euch, ich
werde hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem
Tag, da ich es neu trinken werde im Reiche Gottes.

Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus

Mk 14,26 Und nachdem sie den Lobgesang
gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

Mk 14,27 Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr
werdet euch alle an mir ärgern. Denn es steht geschrieben: «Ich werde den
Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.»

Mk 14,28 Aber nachdem ich auferstanden
bin, will ich euch nach Galiläa vorangehen.

Mk 14,29 Petrus aber sprach zu ihm: Wenn
sich auch alle ärgern werden, doch nicht ich!

Mk 14,30 Und Jesus spricht zu ihm:
Wahrlich, ich sage dir, heute in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht,
wirst du mich dreimal verleugnen!

Mk 14,31 Er aber sagte desto mehr: Wenn
ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Gleicherweise
sprachen aber auch alle.

Der Todeskampf Jesu in dem Garten

Mk 14,32 Und sie kommen in ein Gut,
genannt Gethsemane. Und er spricht zu seinen Jüngern: Bleibet hier sitzen,
bis ich gebetet habe!

Mk 14,33 Und er nahm den Petrus und
Jakobus und Johannes mit sich und fing an zu erschrecken, und ihm graute
sehr.

Mk 14,34 Und er sprach zu ihnen: Meine
Seele ist zutode betrübt

Das erste Gebet

Mk 14,35 Und er ging ein wenig vorwärts,
warf sich auf die Erde und betete, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde an
ihm vorüberginge.

Mk 14,36 Und er sprach: Abba, Vater! Es
ist dir alles möglich

Mk 14,37 Und er kommt und findet sie
schlafend und spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermagst du nicht eine
Stunde zu wachen?

Mk 14,38 Wachet und betet, damit ihr
nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist
schwach.

Das zweite Gebet

Mk 14,39 Und er ging wiederum hin und
betete und sprach dieselben Worte.

Mk 14,40 Und als er zurückkam, fand er
sie wiederum schlafend

Das dritte Gebet

Mk 14,41 Und er kommt zum drittenmal und
spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? - Es ist genug! Die
Stunde ist gekommen! Siehe, des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder
überliefert.

Mk 14,42 Stehet auf, lasset uns gehen!
Siehe, der mich verrät, ist nahe!

Der Verrat und die Gefangennahme Jesu

Mk 14,43 Und alsbald, da er noch redete,
erschien Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern
und Stöcken, von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den
Ältesten.

Mk 14,44 Der Verräter aber hatte ihnen
ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's, den
ergreifet und führet ihn vorsichtig ab!

Mk 14,45 Und als er nun kam, trat er
alsbald auf ihn zu und sprach: Rabbi, - und küßte ihn.

Mk 14,46 Sie aber legten Hand an ihn und
griffen ihn.

Mk 14,47 Einer aber von denen, die dabei
standen, zog das Schwert, schlug den Knecht des obersten Priesters und hieb
ihm ein Ohr ab.

Mk 14,48 Und Jesus hob an und sprach zu
ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken,
um mich zu fangen.

Mk 14,49 Täglich war ich bei euch im
Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht gegriffen. Doch, damit die Schrift
erfüllt würde!

Mk 14,50 Da verließen ihn alle und
flohen.

Mk 14,51 Und ein Jüngling folgte ihm, der
ein Leinengewand auf dem bloßen Leibe trug

Mk 14,52 er aber ließ das Leinengewand
fahren und entfloh nackt.

Jesus wird vor den Hohenpriester und den Hohen Rat gebracht

Mk 14,53 Und sie führten Jesus ab zum
Hohenpriester

Mk 14,54 Und Petrus folgte ihm von ferne
bis hinein in den Hof des Hohenpriesters

Mk 14,55 Die Hohenpriester aber und der
ganze Hohe Rat suchten Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen

Mk 14,56 Denn obgleich viele falsches
Zeugnis wider ihn ablegten, so stimmten die Zeugnisse doch nicht
überein.

Mk 14,57 Und es standen etliche auf,
legten falsches Zeugnis wider ihn ab und sprachen:

Mk 14,58 Wir haben ihn sagen hören: Ich
will diesen mit Händen gemachten Tempel zerstören und in drei Tagen einen
andern aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist.

Mk 14,59 Aber auch so war ihr Zeugnis
nicht übereinstimmend.

Mk 14,60 Und der Hohepriester stand auf,
trat in die Mitte, fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts auf das, was
diese wider dich zeugen?

Mk 14,61 Er aber schwieg und antwortete
nichts. Wiederum fragte ihn der Hohepriester und sprach zu ihm: Bist du der
Christus, der Sohn des Hochgelobten?

Mk 14,62 Jesus aber sprach: Ich
bin's

Mk 14,63 Da zerriß der Hohepriester seine
Kleider und sagte: Was bedürfen wir weiter Zeugen?

Mk 14,64 Ihr habt die Lästerung gehört.
Was dünkt euch? Sie urteilten alle, er sei des Todes schuldig.

Mk 14,65 Und etliche fingen an, ihn zu
verspeien und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und
zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener nahmen ihn mit Backenstreichen in
Empfang.

Die dreimalige Verleugnung des Petrus

Mk 14,66 Und während Petrus unten im Hofe
war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters.

Mk 14,67 Und als sie Petrus sah, der sich
wärmte, blickte sie ihn an und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem
Nazarener!

Mk 14,68 Er aber leugnete und sprach: Ich
weiß nicht und verstehe auch nicht, was du sagst! Und er ging in den Vorhof
hinaus, und der Hahn krähte.

Mk 14,69 Und als die Magd ihn sah, hob
sie wieder an und sprach zu den Umstehenden: Dieser ist einer von
ihnen!

Mk 14,70 Er aber leugnete wiederum. Und
ein wenig nachher sprachen die Umstehenden abermals zu Petrus: Wahrlich, du
bist einer von ihnen! Denn du bist ein Galiläer, und deine Sprache ist
gleich.

Mk 14,71 Er aber fing an zu fluchen und
zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet!

Mk 14,72 Da krähte alsbald der Hahn zum
zweitenmal

Mk-0215

Der hohe Rat übergibt Jesus an Pilatus

Mk 15,1 Und alsbald
in der Frühe faßten die Hohenpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten
und dem ganzen Hohen Rat einen Beschluß und führten Jesus gebunden hin und
überantworteten ihn dem Pilatus.

Mk 15,2 Und Pilatus fragte ihn: Bist du
der König der Juden? Er antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es!

Mk 15,3 Und die Hohenpriester brachten
viele Anklagen wider ihn vor.

Mk 15,4 Pilatus aber fragte ihn abermal
und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie vieles sie gegen dich
vorbringen!

Mk 15,5 Jesus aber antwortete nichts
mehr, so daß sich Pilatus verwunderte.

Jesus oder Barabbas?

Mk 15,6 Aber auf das Fest pflegte er
ihnen einen Gefangenen loszugeben, welchen sie begehrten.

Mk 15,7 Es lag aber ein gewisser Barabbas
gefangen samt den Aufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen
hatten.

Mk 15,8 Und das Volk zog hinauf und fing
an zu verlangen, [daß er täte,] wie er ihnen allezeit getan.

Mk 15,9 Pilatus aber antwortete ihnen und
sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden freigebe?

Mk 15,10 Denn er wußte, daß die
Hohenpriester ihn aus Neid überantwortet hatten.

Mk 15,11 Aber die Hohenpriester wiegelten
das Volk auf, daß er ihnen lieber den Barabbas losgeben solle.

Mk 15,12 Pilatus antwortete und sprach
wiederum zu ihnen: Was wollt ihr nun, daß ich mit dem tue, welchen ihr König
der Juden nennet?

Mk 15,13 Sie aber schrieen wiederum:
Kreuzige ihn!

Mk 15,14 Pilatus sprach zu ihnen: Was hat
er denn Böses getan? Sie aber schrieen noch viel mehr: Kreuzige ihn!

Mk 15,15 Da nun Pilatus das Volk
befriedigen wollte, gab er ihnen den Barabbas los und überantwortete Jesus,
nachdem er ihn hatte geißeln lassen, daß er gekreuzigt werde.

Jesus wird mit Dornen gekrönt

Mk 15,16 Die Kriegsknechte aber führten
ihn hinein in den Hof, das ist das Amthaus, und riefen die ganze Rotte
zusammen,

Mk 15,17 legten ihm einen Purpur um,
flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf.

Mk 15,18 Und sie fingen an, ihn zu
begrüßen: Sei gegrüßt, König der Juden!

Mk 15,19 Und schlugen sein Haupt mit
einem Rohr, spieen ihn an, beugten die Knie und fielen vor ihm nieder.

Mk 15,20 Und nachdem sie ihn verspottet
hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und legten ihm seine eigenen Kleider an
und führten ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen.

Mk 15,21 Und sie zwangen einen
Vorübergehenden, der vom Felde kam, Simon von Kyrene, den Vater von Alexander
und Rufus, ihm das Kreuz zu tragen.

Mk 15,22 Und sie brachten ihn auf den
Platz Golgatha (das heißt übersetzt Schädelstätte).

Mk 15,23 Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu
trinken, aber er nahm ihn nicht.

Mk 15,24 Und nachdem sie ihn gekreuzigt
hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was ein jeder
bekommen sollte.

Jesus wird gekreuzigt

Mk 15,25 Es war aber die dritte Stunde,
als sie ihn kreuzigten.

Mk 15,26 Und die Überschrift, welche
seine Schuld anzeigte, lautete also: Der König der Juden.

Mk 15,27 Und mit ihm kreuzigten sie zwei
Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken.

Mk 15,28 Da wurde die Schrift erfüllt,
die da spricht: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.»

Mk 15,29 Und die Vorübergehenden
lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und sprachen:

Mk 15,30 Ha, der du den Tempel zerstörst
und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst und steige vom Kreuz herab!

Mk 15,31 Gleicherweise spotteten auch die
Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andern
hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.

Mk 15,32 Der Christus, der König Israels,
steige nun vom Kreuze herab, auf daß wir sehen und glauben! Auch die, welche
mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.

Mk 15,33 Als aber die sechste Stunde kam,
brach eine Finsternis herein über das ganze Land bis zur neunten
Stunde.

Mk 15,34 Und um die neunte Stunde rief
Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt:
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Mk 15,35 Und etliche der Umstehenden, die
es hörten, sprachen: Siehe, er ruft den Elia!

Mk 15,36 Einer aber lief und füllte einen
Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, tränkte ihn und sprach: Halt!
laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen!

Mk 15,37 Jesus aber stieß einen lauten
Schrei aus und verschied.

Mk 15,38 Und der Vorhang im Tempel riß
entzwei, von obenan bis untenaus.

Mk 15,39 Als aber der Hauptmann, der ihm
gegenüberstand, sah, daß er auf solche Weise verschied, sprach er:
Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!

Mk 15,40 Es sahen aber auch Frauen von
ferne zu, unter ihnen auch Maria Magdalena und Maria, des jüngern Jakobus und
Joses Mutter, und Salome,

Mk 15,41 die ihm, als er in Galiläa war,
nachgefolgt waren und ihm gedient hatten, auch viele andere, die mit ihm nach
Jerusalem hinaufgezogen waren.

Jesus wird begraben

Mk 15,42 Und da es schon Abend geworden
(es war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbat),

Mk 15,43 kam Joseph von Arimathia, ein
angesehener Ratsherr, der auch selbst auf das Reich Gottes wartete

Mk 15,44 Pilatus aber wunderte sich, daß
er schon gestorben sein sollte, und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er
schon lange gestorben sei.

Mk 15,45 Und als er es von dem Hauptmann
erfahren, schenkte er dem Joseph den Leichnam.

Mk 15,46 Und dieser kaufte Leinwand, nahm
ihn herab, wickelte ihn in die Leinwand und legte ihn in eine Gruft, die in
einen Felsen gehauen war, und wälzte einen Stein vor den Eingang der
Gruft.

Mk 15,47 Maria Magdalena aber und Maria,
Joses' Mutter, sahen zu, wo er hingelegt wurde.

Mk-0216

 

Die Auferstehung und die Auffahrt des siegreichen Knechtes

Die Auferstehung Christi und die Ereignisse dieses Tages

Mk 16,1 Und als der
Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter,
und Salome Spezereien, um hinzugehen und ihn zu salben.

Mk 16,2 Und sehr früh am ersten Tage der
Woche kamen sie zur Gruft, als die Sonne aufging.

Mk 16,3 Und sie sagten zueinander: Wer
wälzt uns den Stein von dem Eingang der Gruft?

Mk 16,4 Und als sie aufblickten, sahen
sie, daß der Stein weggewälzt war. Er war nämlich sehr groß.

Mk 16,5 Und sie gingen in die Gruft
hinein und sahen einen Jüngling zur Rechten sitzen, bekleidet mit einem
langen, weißen Gewand

Mk 16,6 Er aber spricht zu ihnen:
Erschrecket nicht! Ihr suchet Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten

Mk 16,7 Aber gehet hin, saget seinen
Jüngern und dem Petrus, er gehe euch voran nach Galiläa. Daselbst werdet ihr
ihn sehen, wie er euch gesagt hat.

Mk 16,8 Und sie gingen hinaus und flohen
von der Gruft

Mk 16,9 Als er aber früh am ersten Tage
der Woche auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von
welcher er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.

Mk 16,10 Diese ging hin und verkündigte
es denen, die mit ihm gewesen waren, welche trauerten und weinten.

Mk 16,11 Und als diese hörten, daß er
lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht.

Mk 16,12 Darnach offenbarte er sich
zweien von ihnen auf dem Wege in einer andern Gestalt, da sie sich aufs Land
begaben.

Mk 16,13 Und diese gingen hin und
verkündigten es den übrigen

Mk 16,14 Nachher offenbarte er sich den
Elfen selbst, als sie zu Tische saßen, und schalt ihren Unglauben und ihres
Herzens Härtigkeit, daß sie denen, die ihn auferstanden gesehen hatten, nicht
geglaubt hätten.

Der Auftrag Christi an die Elf

Mk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Gehet
hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung!

Mk 16,16 Wer glaubt und getauft wird,
soll gerettet werden

Mk 16,17 Diese Zeichen aber werden die,
welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit
neuen Zungen reden,

Mk 16,18 Schlangen aufheben, und wenn sie
etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden

Die Himmelfahrt

Mk 16,19 Der Herr nun, nachdem er mit
ihnen geredet hatte, ward aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur
Rechten Gottes.

Mk 16,20 Sie aber gingen aus und
predigten allenthalben; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen

Mt-0101

Die Einführung des Königs: Geschlechtsregister, Geburt und frühes Leben

Das Geschlechtsregister Jesu durch Salomo und seinen Pflegevater Joseph

Mt 1,1
Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes
Abrahams.

Mt 1,2 Abraham zeugte den Isaak, Isaak
zeugte den Jakob, Jakob zeugte den Juda und seine Brüder,

Mt 1,3 Juda zeugte den Phares und den
Zara mit der Tamar, Phares zeugte den Esrom, Esrom zeugte den Aram,

Mt 1,4 Aram zeugte den Aminadab, Aminadab
zeugte den Nahasson, Nahasson zeugte den Salmon,

Mt 1,5 Salmon zeugte den Boas mit der
Rahab, Boas zeugte den Obed mit der Ruth, Obed zeugte den Jesse,

Mt 1,6 Jesse zeugte den König David. Der
König David zeugte den Salomo mit dem Weibe Urias,

Mt 1,7 Salomo zeugte den Rehabeam,
Rehabeam zeugte den Abia, Abia zeugte den Asa,

Mt 1,8 Asa zeugte den Josaphat, Josaphat
zeugte den Joram, Joram zeugte den Usia,

Mt 1,9 Usia zeugte den Jotam, Jotam
zeugte den Ahas, Ahas zeugte den Hiskia,

Mt 1,10 Hiskia zeugte den Manasse,
Manasse zeugte den Amon, Amon zeugte den Josia,

Mt 1,11 Josia zeugte den Jechonja und
dessen Brüder, zur Zeit der Übersiedelung nach Babylon.

Mt 1,12 Nach der Übersiedelung nach
Babylon zeugte Jechonia den Salatiel. Salatiel zeugte den Serubbabel,

Mt 1,13 Serubbabel zeugte den Abiud,
Abiud zeugte den Eliakim, Eliakim zeugte den Azor,

Mt 1,14 Azor zeugte den Sadok, Sadok
zeugte den Achim, Achim zeugte den Eliud,

Mt 1,15 Eliud zeugte den Eleazar, Eleazar
zeugte den Mattan, Mattan zeugte den Jakob,

Mt 1,16 Jakob zeugte den Joseph, den Mann
der Maria, von welcher geboren ist Jesus, der genannt wird Christus.

Mt 1,17 So sind es nun von Abraham bis
auf David insgesamt vierzehn Glieder

Die Empfängnis und die Geburt Jesu

Mt 1,18 Die Geburt Jesu Christi aber war
also: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie
zusammenkamen, erfand sich's, daß sie empfangen hatte vom heiligen
Geist.

Mt 1,19 Aber Joseph, ihr Mann, der
gerecht war und sie doch nicht an den Pranger stellen wollte, gedachte sie
heimlich zu entlassen.

Mt 1,20 Während er aber solches im Sinne
hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach:
Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu
nehmen

Mt 1,21 Sie wird aber einen Sohn gebären,
und du sollst ihm den Namen Jesus geben

Mt 1,22 Dieses alles aber ist geschehen,
auf daß erfüllt würde, was von dem Herrn gesagt ist durch den Propheten, der
da spricht:

Mt 1,23 «Siehe, die Jungfrau wird
empfangen und einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Emmanuel
geben

Mt 1,24 Als nun Joseph vom Schlaf
erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen, und nahm sein Weib zu
sich

Mt 1,25 und erkannte sie nicht, bis sie
den Sohn geboren hatte

Mt-0102

Der Besuch der Weisen aus dem Morgenland

 

Mt 2,1 Als nun Jesus
geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, in den Tagen des Königs Herodes,
siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen:

Mt 2,2 Wo ist der neugeborene König der
Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen,
ihn anzubeten.

Mt 2,3 Da das der König Herodes hörte,
erschrak er und ganz Jerusalem mit ihm.

Mt 2,4 Und er berief alle Hohenpriester
und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und erfragte von ihnen, wo der
Christus geboren werden sollte.

Mt 2,5 Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem
im jüdischen Lande

Mt 2,6 «Und du, Bethlehem im Lande Juda,
bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas

Mt 2,7 Da berief Herodes die Weisen
heimlich und erkundigte sich bei ihnen genau nach der Zeit, wann der Stern
erschienen wäre,

Mt 2,8 und sandte sie nach Bethlehem und
sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein. Und wenn ihr es
gefunden habt, so tut mir's kund, auf daß auch ich komme und es anbete.

Mt 2,9 Und als sie den König gehört,
zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen, ging vor
ihnen her, bis er kam und über dem Orte stillstand, wo das Kindlein
war.

Mt 2,10 Da sie nun den Stern sahen,
wurden sie sehr hoch erfreut

Mt 2,11 und gingen in das Haus hinein und
fanden das Kindlein samt Maria, seiner Mutter. Und sie fielen nieder, beteten
es an, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben, Gold, Weihrauch und
Myrrhen.

Mt 2,12 Und da sie im Traum angewiesen
wurden, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, entwichen sie auf einem
andern Wege in ihr Land.

Die Flucht nach Ägypten

Mt 2,13 Als sie aber entwichen waren,
siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Steh
auf, nimm das Kindlein und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und bleibe
dort, bis ich es dir sage

Mt 2,14 Da stand er auf, nahm das
Kindlein und seine Mutter des Nachts und entwich nach Ägypten.

Mt 2,15 Und er blieb dort bis zum Tode
des Herodes, auf daß erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesagt
ist, der da spricht: «Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.»

Herodes ermordet unschuldige Kinder

Mt 2,16 Da sich nun Herodes von den
Weisen betrogen sah, ward er sehr zornig, sandte hin und ließ alle Knäblein
töten, die zu Bethlehem und in allen ihren Grenzen waren, von zwei Jahren und
darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundigt hatte.

Mt 2,17 Da ward erfüllt, was durch
Jeremia gesagt ist, den Propheten, der da spricht:

Mt 2,18 «Eine Stimme ist zu Rama gehört
worden, viel Weinen und Klagen

Die Rückkehr aus Ägypten nach Nazareth

Mt 2,19 Als aber Herodes gestorben war,
siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph in Ägypten im Traum

Mt 2,20 und spricht: Steh auf, nimm das
Kindlein und seine Mutter zu dir und ziehe in das Land Israel

Mt 2,21 Da stand er auf, nahm das
Kindlein und seine Mutter zu sich und ging in das Land Israel.

Mt 2,22 Als er aber hörte, daß Archelaus
anstatt seines Vaters Herodes über Judäa regierte, fürchtete er sich, dahin
zu gehen. Und auf eine Anweisung hin, die er im Traume erhielt, entwich er in
die Gegend des galiläischen Landes.

Mt 2,23 Und dort angekommen, ließ er sich
nieder in einer Stadt namens Nazareth

Mt-0103

Der Dienst Johannes des Täufers

Mt 3,1 In jenen Tagen
aber erscheint Johannes der Täufer und predigt in der Wüste des jüdischen
Landes

Mt 3,2 und spricht: Tut Buße, denn das
Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Mt 3,3 Das ist der, von welchem gesagt
ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: «Eine Stimme ruft in der
Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet seine Pfade eben!»

Mt 3,4 Er aber, Johannes, hatte ein Kleid
von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden

Mt 3,5 Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und
ganz Judäa und die ganze umliegende Landschaft des Jordan,

Mt 3,6 und es wurden von ihm getauft im
Jordan, die ihre Sünden bekannten.

Mt 3,7 Als er aber viele von den
Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen:
Schlangenbrut, wer hat euch unterwiesen, dem zukünftigen Zorn zu
entfliehen?

Mt 3,8 So bringet nun Frucht, die der
Buße würdig ist!

Mt 3,9 Und denket nicht bei euch selbst,
sagen zu können: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch, Gott vermag
dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken.

Mt 3,10 Es ist aber schon die Axt an die
Wurzel der Bäume gelegt. Ein jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt,
wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

Mt 3,11 Ich taufe euch mit Wasser zur
Buße

Mt 3,12 Er hat die Wurfschaufel in seiner
Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune
sammeln

Die Taufe Jesu

Mt 3,13 Da kommt Jesus aus Galiläa an den
Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.

Mt 3,14 Er aber wehrte es ihm und sprach:
Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?

Mt 3,15 Jesus aber antwortete und sprach
zu ihm: Laß es jetzt zu

Mt 3,16 Und da Jesus getauft war, stieg
er alsbald aus dem Wasser

Mt 3,17 Und siehe, eine Stimme [kam] vom
Himmel, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen
habe!

[kam] vom
Himmel, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen
habe! 

Mt-0104

Die Versuchung Jesu

Mt 4,1 Darauf ward
Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er vom Teufel versucht
würde.

Mt 4,2 Und als er vierzig Tage und
vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn hernach.

Mt 4,3 Und der Versucher trat zu ihm und
sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden!

Mt 4,4 Er aber antwortete und sprach: Es
steht geschrieben: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem
jeden Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.»

Mt 4,5 Darauf nimmt ihn der Teufel mit
sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels

Mt 4,6 und spricht zu ihm: Bist du Gottes
Sohn, so wirf dich hinab

Mt 4,7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum
steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.»

Mt 4,8 Wiederum nimmt ihn der Teufel mit
auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre
Herrlichkeit

Mt 4,9 und spricht zu ihm: Dieses alles
will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.

Mt 4,10 Da spricht Jesus zu ihm: Hebe
dich weg von mir, Satan! Denn es steht geschrieben: «Du sollst den Herrn,
deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!»

Mt 4,11 Da verließ ihn der Teufel

Jesus beginnt Seinen öffentlichen Dienst

Mt 4,12 Als aber Jesus hörte, daß
Johannes gefangengesetzt worden war, entwich er nach Galiläa.

Mt 4,13 Und er verließ Nazareth, kam und
ließ sich zu Kapernaum nieder, das am Meere liegt, im Gebiet von Sebulon und
Naphtali

Mt 4,14 auf daß erfüllt würde, was durch
Jesaja gesagt ist, den Propheten, der da spricht:

Mt 4,15 «Das Land Sebulon und das Land
Naphtali, am Wege des Meeres, jenseits des Jordan, das Galiläa der
Heiden,

Mt 4,16 das Volk, das in der Finsternis
saß, hat ein großes Licht gesehen, und die da saßen im Lande und Schatten des
Todes, denen ist ein Licht aufgegangen.»

Mt 4,17 Von da an begann Jesus zu
predigen und zu sprechen: Tut Buße

Die ersten Jünger Jesu

Mt 4,18 Als er aber am galiläischen Meere
wandelte, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und dessen Bruder
Andreas

Mt 4,19 Und er spricht zu ihnen: Folget
mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen!

Mt 4,20 Und sie verließen alsbald die
Netze und folgten ihm nach.

Mt 4,21 Und als er von da weiterging, sah
er in einem Schiffe zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und
dessen Bruder Johannes, mit ihrem Vater Zebedäus ihre Netze flicken

Mt 4,22 Da verließen sie alsbald das
Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.

Der frühe Dienst in Galiläa

Mt 4,23 Und Jesus durchzog ganz Galiläa,
lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und
heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk.

Mt 4,24 Und sein Ruf verbreitete sich in
ganz Syrien

Mt 4,25 Und es folgte ihm eine große
Volksmenge nach aus Galiläa und aus dem Gebiet der Zehn-Städte und aus
Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordan.

Mt-0105

 

Die Grundsätze der Regierung des Königs: die Bergpredigt

Die Bergpredigt : die Seligpreisungen

Mt 5,1 Als er aber
die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg

Mt 5,2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte
sie und sprach:

Mt 5,3 Selig sind die geistlich
Armen

Mt 5,4 Selig sind die Trauernden

Mt 5,5 Selig sind die Sanftmütigen

Mt 5,6 Selig sind, die nach der
Gerechtigkeit hungern und dürsten

Mt 5,7 Selig sind die Barmherzigen

Mt 5,8 Selig sind, die reines Herzens
sind

Mt 5,9 Selig sind die Friedfertigen

Mt 5,10 Selig sind, die um der
Gerechtigkeit willen verfolgt werden

Mt 5,11 Selig seid ihr, wenn sie euch
schmähen und verfolgen und lügnerisch allerlei Arges wider euch reden um
meinetwillen!

Mt 5,12 Freuet euch und frohlocket

Die Vergleiche

Mt 5,13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn
aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt
zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten
werde.

Mt 5,14 Ihr seid das Licht der Welt. Es
kann eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen bleiben.

Mt 5,15 Man zündet auch nicht ein Licht
an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, so leuchtet es
allen, die im Hause sind.

Mt 5,16 So soll euer Licht leuchten vor
den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel
preisen.

Mt 5,17 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich
gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich bin nicht
gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Die Beziehung Christi zum Gesetz

Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch, bis
daß Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Jota noch ein einziges
Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

Mt 5,19 Wer nun eines von diesen
kleinsten Geboten auflöst und die Leute also lehrt, der wird der Kleinste
heißen im Himmelreich, wer sie aber tut und lehrt, der wird groß heißen im
Himmelreich.

Mt 5,20 Denn ich sage euch: Wenn eure
Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft,
so werdet ihr gar nicht in das Himmelreich eingehen!

Zuerst Versöhnung, dann Opfer

Mt 5,21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten
gesagt ist: «Du sollst nicht töten»

Mt 5,22 Ich aber sage euch: Jeder, der
seinem Bruder zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem
Bruder sagt: Raka! der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du
Narr! der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.

Mt 5,23 Wenn du nun deine Gabe zum Altar
bringst und daselbst eingedenk wirst, daß dein Bruder etwas wider dich
habe,

Mt 5,24 so laß deine Gabe dort vor dem
Altar und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder und alsdann komm
und opfere deine Gabe.

Mt 5,25 Sei deinem Widersacher bald
geneigt, während du noch mit ihm auf dem Wege bist

Mt 5,26 Wahrlich, ich sage dir, du wirst
von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast!

Lust, Ehebruch und Ehescheidung

Mt 5,27 Ihr habt gehört, daß zu den Alten
gesagt ist: «Du sollst nicht ehebrechen!»

Mt 5,28 Ich aber sage euch: Wer ein Weib
ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr
begangen.

Mt 5,29 Wenn dir aber dein rechtes Auge
ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir. Denn es ist
besser für dich, daß eins deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer
Leib in die Hölle geworfen werde.

Mt 5,30 Und wenn deine rechte Hand für
dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir. Denn es
ist besser für dich, daß eins deiner Glieder verloren gehe, als daß dein
ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.

Mt 5,31 Es ist auch gesagt: «Wer sich von
seiner Frau scheidet, der gebe ihr einen Scheidebrief.»

Mt 5,32 Ich aber sage euch: Wer sich von
seiner Frau scheidet, ausgenommen wegen Unzucht, der macht, daß sie die Ehe
bricht. Und wer eine Geschiedene zur Ehe nimmt, der bricht die Ehe.

Meineid und Rache verboten

Mt 5,33 Wiederum habt ihr gehört, daß zu
den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht falsch schwören

Mt 5,34 Ich aber sage euch, daß ihr
überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes
Thron,

Mt 5,35 noch bei der Erde, denn sie ist
seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs
Stadt.

Mt 5,36 Auch bei deinem Haupte sollst du
nicht schwören

Mt 5,37 Es sei aber eure Rede: Ja, ja!
Nein, nein! Was darüber ist, das ist vom Bösen.

Mt 5,38 Ihr habt gehört, daß gesagt ist:
«Auge um Auge und Zahn um Zahn!»

Mt 5,39 Ich aber sage euch: Ihr sollt dem
Bösen nicht widerstehen

Mt 5,40 und wer mit dir rechten und
deinen Rock nehmen will, dem laß auch den Mantel

Mt 5,41 und wenn dich jemand eine Meile
weit zu gehen nötigt, so gehe mit ihm zwei.

Mt 5,42 Gib dem, der dich bittet, und
wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will.

Die Liebe zu den Feinden befohlen

Mt 5,43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist:
«Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen!»

Mt 5,44 Ich aber sage euch: Liebet eure
Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet
für die, so euch beleidigen und verfolgen

Mt 5,45 auf daß ihr Kinder eures Vaters
im Himmel seid. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt
regnen über Gerechte und Ungerechte.

Mt 5,46 Denn wenn ihr die liebt, die euch
lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht die Zöllner dasselbe?

Mt 5,47 Und wenn ihr nur eure Brüder
grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die Heiden ebenso?

Mt 5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein,
gleichwie euer himmlischer Vater vollkommen ist!

Mt-0106

Warnung vor religiöser Schau

Mt 6,1 Habet acht,
daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten übet, um von ihnen gesehen zu
werden

Mt 6,2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst
du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler in den Synagogen und
auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage
euch, sie haben ihren Lohn dahin.

Mt 6,3 Wenn du aber Almosen gibst, so
soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,

Mt 6,4 damit dein Almosen im Verborgenen
sei. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten
öffentlich.

Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr
nicht sein wie die Heuchler

Mt 6,6 Du aber, wenn du betest, geh in
dein Kämmerlein und schließ deine Türe zu und bete zu deinem Vater im
Verborgenen

Mt 6,7 Und wenn ihr betet, sollt ihr
nicht plappern wie die Heiden

Mt 6,8 Darum sollt ihr ihnen nicht
gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet.

Unterweisung im Gebet

Mt 6,9 So sollt ihr nun also beten: Unser
Vater, der du bist in dem Himmel! Geheiligt werde dein Name.

Mt 6,10 Es komme dein Reich. Dein Wille
geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.

Mt 6,11 Gib uns heute unser tägliches
Brot.

Mt 6,12 Und vergib uns unsere Schulden,
wie auch wir vergeben unsern Schuldnern.

Mt 6,13 Und führe uns nicht in
Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. [Denn dein ist das Reich und
die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.] -

Mt 6,14 Denn wenn ihr den Menschen ihre
Fehler vergebet, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben.

Mt 6,15 Wenn ihr aber den Menschen ihre
Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht
vergeben.

Mt 6,16 Wenn ihr aber fastet, sollt ihr
nicht finster dreinsehen wie die Heuchler

Mt 6,17 Du aber, wenn du fastest, so
salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht,

Mt 6,18 damit es nicht von den Leuten
bemerkt werde, daß du fastest, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen
ist

Schätze im Himmel

Mt 6,19 Ihr sollt euch nicht Schätze
sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen, und wo die Diebe
nachgraben und stehlen.

Mt 6,20 Sammelt euch aber Schätze im
Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen, und wo die Diebe nicht
nachgraben und stehlen.

Mt 6,21 Denn wo dein Schatz ist, da wird
auch dein Herz sein.

Mt 6,22 Das Auge ist des Leibes Leuchte.
Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.

Mt 6,23 Wenn aber dein Auge verdorben
ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir
Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!

Mt 6,24 Niemand kann zwei Herren
dienen

Das Heilmittel gegen Sorgen

Mt 6,25 Darum sage ich euch: Sorget euch
nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren
Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der
Leib mehr als die Kleidung?

Mt 6,26 Sehet die Vögel des Himmels an!
Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen

Mt 6,27 Wer aber von euch kann durch sein
Sorgen zu seiner Länge eine einzige Elle hinzusetzen?

Mt 6,28 Und warum sorgt ihr euch um die
Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen. Sie arbeiten
nicht und spinnen nicht

Mt 6,29 ich sage euch aber, daß auch
Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie deren
eine.

Mt 6,30 Wenn nun Gott das Gras des
Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet,
wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?

Mt 6,31 Darum sollt ihr nicht sorgen und
sagen: Was werden wir essen, oder was werden wir trinken, oder womit werden
wir uns kleiden?

Mt 6,32 Denn nach allen diesen Dingen
trachten die Heiden

Mt 6,33 Trachtet aber zuerst nach dem
Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles
hinzugelegt werden.

Mt 6,34 Darum sollt ihr euch nicht sorgen
um den andern Morgen

Mt-0107

Ungerechtes Richten verboten

Mt 7,1 Richtet nicht,
damit ihr nicht gerichtet werdet!

Mt 7,2 Denn mit welchem Gericht ihr
richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch
gemessen werden.

Mt 7,3 Was siehst du aber den Splitter in
deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?

Mt 7,4 Oder wie kannst du zu deinem
Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, - und
siehe, der Balken ist in deinem Auge?

Mt 7,5 Du Heuchler, ziehe zuerst den
Balken aus deinem Auge und dann siehe zu, wie du den Splitter aus deines
Bruders Auge ziehest!

Mt 7,6 Gebet das Heilige nicht den Hunden
und werfet eure Perlen nicht vor die Schweine, damit sie dieselben nicht mit
ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.

Ermutigung zum Gebet

Mt 7,7 Bittet, so wird euch gegeben

Mt 7,8 Denn jeder, der bittet,
empfängt

Mt 7,9 Oder ist unter euch ein Mensch,
der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gäbe,

Mt 7,10 oder, wenn er um einen Fisch
bittet, er ihm eine Schlange gäbe?

Mt 7,11 Wenn nun ihr, die ihr arg seid,
euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird euer Vater im
Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten! -

Die goldene Regel

Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, daß die
Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso

Zwei entgegengesetzte Wege

Mt 7,13 Gehet ein durch die enge Pforte.
Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der ins Verderben führt, und
viele sind es, die da hineingehen.

Mt 7,14 Aber die Pforte ist eng, und der
Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn
finden!

Falsche und wahre Lehrer

Mt 7,15 Hütet euch aber vor den falschen
Propheten, welche in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende
Wölfe sind.

Mt 7,16 An ihren Früchten sollt ihr sie
erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln?

Mt 7,17 So bringt ein jeder gute Baum
gute Früchte, der faule Baum aber bringt schlechte Früchte.

Mt 7,18 Ein guter Baum kann nicht
schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte
bringen.

Mt 7,19 Ein jeder Baum, der nicht gute
Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

Mt 7,20 Darum sollt ihr sie an ihren
Früchten erkennen.

Falsche Bekenner

Mt 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt:
«Herr, Herr», wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines
Vaters im Himmel tut.

Mt 7,22 Viele werden an jenem Tage zu mir
sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem
Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Taten vollbracht?

Mt 7,23 Und dann werde ich ihnen
bezeugen: Ich habe euch nie gekannt

Das Gleichnis von zwei Bauleuten und zwei Fundamenten

Mt 7,24 Ein jeder nun, der diese meine
Worte hört und sie tut, ist einem klugen Manne zu vergleichen, der sein Haus
auf den Felsen baute.

Mt 7,25 Als nun der Platzregen fiel und
die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, fiel
es nicht

Mt 7,26 Und ein jeder, der diese meine
Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Manne gleich sein, der
sein Haus auf den Sand baute.

Mt 7,27 Als nun der Platzregen fiel und
die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, da
fiel es, und sein Fall war groß.

Die Wirkung der Rede auf die Hörer

Mt 7,28 Und es begab sich, als Jesus
diese Rede beendet hatte, entsetzte sich das Volk über seine Lehre.

Mt 7,29 Denn er lehrte sie wie einer, der
Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

Mt-0108

Die Autorität des Königs geoffenbart und verworfen

Jesus reinigt einen Aussätzigen

Mt 8,1 Als er aber
von dem Berge herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach.

Mt 8,2 Und siehe, ein Aussätziger kam,
fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich
reinigen.

Mt 8,3 Und Jesus streckte die Hand aus,
rührte ihn an und sprach: Ich will

Mt 8,4 Und Jesus spricht zu ihm: Siehe
zu, daß du es niemand sagest

Jesus heilt den Knecht eines Hauptmannes

Mt 8,5 Als er aber nach Kapernaum kam,
trat ein Hauptmann zu ihm, bat ihn

Mt 8,6 und sprach: Herr, mein Knecht
liegt daheim gelähmt darnieder und ist furchtbar geplagt!

Mt 8,7 Und Jesus spricht zu ihm: Ich will
kommen und ihn heilen.

Mt 8,8 Der Hauptmann antwortete und
sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst, sondern
sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden.

Mt 8,9 Denn auch ich bin ein Mensch, der
unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir

Mt 8,10 Als Jesus das hörte, verwunderte
er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch,
bei niemand in Israel habe ich so großen Glauben gefunden!

Mt 8,11 Ich sage euch aber: Viele werden
kommen von Morgen und Abend und werden mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tische
sitzen im Himmelreich

Mt 8,12 aber die Kinder des Reiches
werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden

Mt 8,13 Und Jesus sprach zu dem
Hauptmann: Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht ward
gesund in derselben Stunde.

Die Schwiegermutter des Petrus wird geheilt

Mt 8,14 Und als Jesus in das Haus des
Petrus kam, sah er, daß dessen Schwiegermutter darniederlag und das Fieber
hatte.

Mt 8,15 Und er berührte ihre Hand, und
das Fieber verließ sie, und sie stand auf und diente ihm.

Mt 8,16 Als es aber Abend geworden war,
brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus durchs Wort
und heilte alle Kranken

Mt 8,17 auf daß erfüllt würde, was durch
Jesaja gesagt ist, den Propheten, welcher spricht: «Er hat unsere Gebrechen
weggenommen und die Krankheiten getragen.»

Jüngerschaft wird geprüft

Mt 8,18 ALS aber Jesus die Volksmenge um
sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren.

Mt 8,19 Und ein Schriftgelehrter trat
herzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch
gehst!

Mt 8,20 Und Jesus sprach zu ihm: Die
Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester

Mt 8,21 Ein anderer Jünger sprach zu ihm:
Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben!

Mt 8,22 Jesus aber sprach zu ihm: Folge
mir nach und laß die Toten ihre Toten begraben!

Jesus stillt Wind und Wogen

Mt 8,23 Und er trat in das Schiff, und
seine Jünger folgten ihm nach.

Mt 8,24 Und siehe, es erhob sich ein
großer Sturm auf dem Meere, so daß das Schiff von den Wellen bedeckt
ward

Mt 8,25 Und seine Jünger traten zu ihm,
weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns, wir kommen um!

Mt 8,26 Da sprach er zu ihnen: Was seid
ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf und bedrohte die
Winde und das Meer

Mt 8,27 Die Menschen aber verwunderten
sich und sprachen: Wer ist der, daß ihm auch die Winde und das Meer gehorsam
sind?

Jesus treibt Teufel bei Gadara (oder Gerasa) aus

Mt 8,28 Und als er ans jenseitige Ufer in
die Landschaft der Gadarener kam, liefen ihm zwei Besessene entgegen, die
kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr gefährlich, so daß niemand auf
jener Straße wandern konnte.

Mt 8,29 Und siehe, sie schrieen und
sprachen: Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes? Bist du
hierher gekommen, uns vor der Zeit zu peinigen?

Mt 8,30 Es war aber fern von ihnen eine
große Herde Schweine auf der Weide.

Mt 8,31 Und die Dämonen baten ihn und
sprachen: Wenn du uns austreibst, so sende uns in die Schweineherde!

Mt 8,32 Und er sprach zu ihnen: Fahret
hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweine. Und siehe, die ganze Herde
stürzte sich den Abhang hinunter ins Meer, und sie kamen im Wasser um.

Mt 8,33 Die Hirten aber flohen, gingen in
die Stadt und verkündigten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen
war.

Mt 8,34 Und siehe, die ganze Stadt kam
heraus, Jesus entgegen

Mt-0109

Der Gichtbrüchige wird geheilt

Mt 9,1 Und er trat in
das Schiff, fuhr hinüber und kam in seine Stadt.

Mt 9,2 Und siehe, da brachten sie zu ihm
einen Gelähmten, der auf einem Bette lag. Und als Jesus ihren Glauben sah,
sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir
vergeben!

Mt 9,3 Und siehe, etliche der
Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert!

Mt 9,4 Und da Jesus ihre Gedanken sah,
sprach er: Warum denkt ihr Arges in euren Herzen?

Mt 9,5 Was ist denn leichter zu sagen:
Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und wandle?

Mt 9,6 Damit ihr aber wisset, daß des
Menschen Sohn Macht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sprach er zu dem
Gelähmten -: Steh auf, nimm dein Bett und geh heim!

Mt 9,7 Und er stand auf und ging
heim.

Mt 9,8 Als aber die Volksmenge das sah,
verwunderte sie sich und pries Gott, der solche Macht den Menschen
gegeben.

Die Berufung des Matthäus (Levi)

Mt 9,9 Und als Jesus von da weiter ging,
sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus

Jesus antwortet den Pharisäern

Mt 9,10 Und es begab sich, als er in dem
Hause zu Tische saß, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen mit
Jesus und seinen Jüngern zu Tische.

Mt 9,11 Und als die Pharisäer es sahen,
sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Meister mit den Zöllnern und
Sündern?

Mt 9,12 Er aber, als er es hörte, sprach
zu ihnen: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

Mt 9,13 Gehet aber hin und lernet, was
das sei: «Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer.» Denn ich bin nicht
gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder.

Mt 9,14 Da kamen die Jünger des Johannes
zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer, deine Jünger aber
fasten nicht?

Mt 9,15 Und Jesus sprach zu ihnen: Können
die Hochzeitleute trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden
aber Tage kommen, wo der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann
werden sie fasten.

Das Gleichnis von dem Flicken und den Weinschläuchen

Mt 9,16 Niemand aber setzt einen Lappen
von ungewalktem Tuch auf ein altes Kleid, denn der Lappen reißt von dem
Kleide ab, und der Riß wird ärger.

Mt 9,17 Man faßt auch nicht neuen Wein in
alte Schläuche, sonst zerreißen die Schläuche und der Wein wird verschüttet
und die Schläuche kommen um

Zwei Wunder: Die Tochter des Jairus erweckt und das blutflüssige Weib geheilt

Mt 9,18 Und da er solches mit ihnen
redete, siehe, da kam ein Vorsteher, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine
Tochter ist eben gestorben

Mt 9,19 Und Jesus stand auf und folgte
ihm samt seinen Jüngern.

Mt 9,20 Und siehe, eine Frau, die zwölf
Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines
Kleides an.

Mt 9,21 Denn sie sagte bei sich selbst:
Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so bin ich gerettet!

Mt 9,22 Jesus aber wandte sich um, sah
sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen! Und
das Weib war gerettet von jener Stunde an.

Mt 9,23 Als nun Jesus in das Haus des
Obersten kam und die Pfeifer und das Getümmel sah,

Mt 9,24 sprach er zu ihnen: Entfernet
euch! Denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie
verlachten ihn.

Mt 9,25 Als aber das Volk hinausgetrieben
war, ging er hinein und faßte sie bei der Hand

Mt 9,26 Und das Gerücht hiervon
verbreitete sich in jener ganzen Gegend.

Zwei Blinde und ein Besessener geheilt

Mt 9,27 Und als Jesus von dort
weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrieen und sprachen: Du Sohn
Davids, erbarme dich unser!

Mt 9,28 Als er nun ins Haus kam, traten
die Blinden zu ihm. Und Jesus fragte sie: Glaubt ihr, daß ich solches tun
kann? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!

Mt 9,29 Da rührte er ihre Augen an und
sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben!

Mt 9,30 Und ihre Augen wurden geöffnet.
Und Jesus drohte ihnen ernstlich und sprach: Sehet zu, daß es niemand
erfahre!

Mt 9,31 Sie aber gingen hinaus und
machten ihn in jener ganzen Gegend bekannt.

Mt 9,32 Als sie aber hinausgingen, siehe,
da brachte man einen Menschen zu ihm, der stumm und besessen war.

Mt 9,33 Und nachdem der Dämon
ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und
sprach: Solches ist noch nie in Israel gesehen worden!

Mt 9,34 Die Pharisäer aber sagten: Durch
den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus!

Mt 9,35 UND Jesus durchzog alle Städte
und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, predigte das Evangelium von dem Reich
und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.

Das Mitleid Jesu mit der Menge

Mt 9,36 Als er aber die Volksscharen sah,
jammerten sie ihn, weil sie beraubt und vernachlässigt waren wie Schafe, die
keinen Hirten haben.

Mt 9,37 Da sprach er zu seinen Jüngern:
Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige.

Mt 9,38 Darum bittet den Herrn der Ernte,
daß er Arbeiter in seine Ernte aussende!

Mt-0110

Die zwölf Apostel werden ausgesandt

Mt 10,1 Da rief er
seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister,
sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.

Mt 10,2 Die Namen der zwölf Apostel aber
sind diese: Der erste Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas

Mt 10,3 Philippus und Bartholomäus,
Thomas und Matthäus der Zöllner

Mt 10,4 Simon der Kananäer, und Judas,
der Ischariot, welcher ihn verriet.

Mt 10,5 Diese zwölf sandte Jesus aus,
gebot ihnen und sprach: Begebet euch nicht auf die Straße der Heiden und
betretet keine Stadt der Samariter

Mt 10,6 gehet vielmehr zu den verlorenen
Schafen des Hauses Israel.

Mt 10,7 Gehet aber hin, prediget und
sprechet: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Mt 10,8 Heilet Kranke, weckt Tote auf,
reiniget Aussätzige, treibet Dämonen aus! Umsonst habt ihr es empfangen,
umsonst gebet es!

Mt 10,9 Nehmet weder Gold noch Silber
noch Erz in eure Gürtel,

Mt 10,10 keine Tasche auf den Weg, auch
nicht zwei Röcke, weder Schuhe noch Stab

Mt 10,11 Wo ihr aber in eine Stadt oder
in ein Dorf hineingehet, da erkundiget euch, wer darin würdig sei, und
bleibet dort, bis ihr weiterzieht.

Mt 10,12 Wenn ihr aber in das Haus
eintretet, so grüßet es.

Mt 10,13 Und wenn das Haus würdig ist, so
komme euer Friede über dasselbe. Ist es aber nicht würdig, so soll euer
Friede wieder zu euch zurückkehren.

Mt 10,14 Und wenn euch jemand nicht
aufnehmen, noch eure Rede hören wird, so gehet fort aus diesem Haus oder
dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen!

Mt 10,15 Wahrlich, ich sage euch: Es wird
dem Lande Sodom und Gomorra am Tage des Gerichts erträglicher gehen als
dieser Stadt.

Das Evangelium von dem Königreich wird vor dem Wiederkommen Christi verkündigt werden

Mt 10,16 Siehe, ich sende euch wie Schafe
mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie
die Tauben!

Mt 10,17 Hütet euch aber vor den
Menschen! Denn sie werden euch den Gerichten überliefern, und in ihren
Synagogen werden sie euch geißeln

Mt 10,18 auch vor Fürsten und Könige wird
man euch führen, um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis.

Mt 10,19 Wenn sie euch aber überliefern,
so sorget euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt

Mt 10,20 denn nicht ihr seid es, die da
reden, sondern eures Vaters Geist ist's, der durch euch redet.

Mt 10,21 Es wird aber ein Bruder den
anderen zum Tode überliefern und ein Vater sein Kind

Mt 10,22 Und ihr werdet von jedermann
gehaßt sein um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird
gerettet werden.

Mt 10,23 Wenn sie euch aber in der einen
Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere. Denn wahrlich, ich sage euch, ihr
werdet mit den Städten Israels nicht fertig sein, bis des Menschen Sohn
kommt.

Die Kosten und der Lohn der Jüngerschaft

Mt 10,24 Der Jünger ist nicht über dem
Meister, noch der Knecht über seinem Herrn.

Mt 10,25 Es ist für den Jünger genug, daß
er sei wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausvater
Beelzebul geheißen, wieviel mehr seine Hausgenossen!

Mt 10,26 So fürchtet euch nun nicht vor
ihnen! Denn es ist nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und
nichts verborgen, das man nicht erfahren wird.

Mt 10,27 Was ich euch im Finstern sage,
das redet am Licht, und was ihr ins Ohr höret, das prediget auf den
Dächern.

Mt 10,28 Und fürchtet euch nicht vor
denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen, fürchtet
vielmehr den, welcher Seele und Leib verderben kann in der Hölle.

Mt 10,29 Verkauft man nicht zwei
Sperlinge um einen Pfennig? Und doch fällt keiner derselben auf die Erde ohne
euren Vater.

Mt 10,30 Bei euch aber sind auch die
Haare des Hauptes alle gezählt.

Mt 10,31 Darum fürchtet euch nicht! Ihr
seid mehr wert als viele Sperlinge.

Mt 10,32 Jeder nun, der mich bekennt vor
den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem himmlischen Vater

Mt 10,33 wer mich aber verleugnet vor den
Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem himmlischen Vater.

Mt 10,34 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich
gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen,
Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Mt 10,35 Denn ich bin gekommen, den
Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und
die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter

Mt 10,36 und des Menschen Feinde werden
seine eigenen Hausgenossen sein.

Mt 10,37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt
als mich, der ist meiner nicht wert

Mt 10,38 Und wer nicht sein Kreuz nimmt
und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert.

Mt 10,39 Wer sein Leben findet, der wird
es verlieren

Mt 10,40 Wer euch aufnimmt, der nimmt
mich auf

Mt 10,41 Wer einen Propheten aufnimmt,
weil er ein Prophet heißt, der wird den Lohn eines Propheten empfangen

Mt 10,42 und wer einen dieser Geringen
auch nur mit einem Becher kalten Wassers tränkt, weil er ein Jünger heißt,
wahrlich, ich sage euch, der wird seinen Lohn nicht verlieren!

Mt-0111

Jesus preist Johannes den Täufer

Mt 11,1 Und es begab
sich, als Jesus die Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, zog er von
dannen, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.

Mt 11,2 Als aber Johannes im Gefängnis
die Werke Christi vernahm, ließ er ihn durch seine Jünger fragen:

Mt 11,3 Bist du es, der da kommen soll,
oder sollen wir auf einen andern warten?

Mt 11,4 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Gehet hin und verkündiget dem Johannes, was ihr sehet und
höret:

Mt 11,5 Blinde werden sehend, und Lahme
wandeln, Aussätzige werden rein, und Taube hören, Tote stehen auf, und den
Armen wird das Evangelium gepredigt.

Mt 11,6 Und selig ist, wer sich nicht
ärgert an mir!

Mt 11,7 Als aber diese aufbrachen, fing
Jesus an zur Volksmenge zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste
hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde bewegt wird?

Mt 11,8 Oder was seid ihr hinausgegangen
zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die weiche
Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige!

Mt 11,9 Oder was seid ihr hinausgegangen?
Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, einen, der mehr ist als
ein Prophet!

Mt 11,10 Denn dieser ist's, von dem
geschrieben steht: «Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesichte her,
der deinen Weg vor dir bereiten soll.»

Mt 11,11 Wahrlich, ich sage euch, unter
denen, die vom Weibe geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten, als
Johannes der Täufer. Doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als
er.

Mt 11,12 Aber von den Tagen Johannes des
Täufers an bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und die, welche Gewalt
anwenden, reißen es an sich.

Mt 11,13 Denn alle Propheten und das
Gesetz bis auf Johannes haben geweissagt.

Mt 11,14 Und wenn ihr es annehmen wollt:
er ist der Elia, der da kommen soll.

Mt 11,15 Wer Ohren hat zu hören, der
höre!

Mt 11,16 Wem soll ich aber dieses
Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die am Markte sitzen und ihren
Gespielen zurufen

Mt 11,17 und sprechen: Wir haben euch
aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt

Mt 11,18 Denn Johannes ist gekommen, der
aß nicht und trank nicht

Mt 11,19 Des Menschen Sohn ist gekommen,
der ißt und trinkt

Jesus tadelt die Unentschiedenen

Mt 11,20 Da fing er an, die Städte zu
schelten, in welchen die meisten seiner Taten geschehen waren, weil sie nicht
Buße getan.

Mt 11,21 Wehe dir, Chorazin, wehe dir,
Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Sidon die Taten geschehen wären, die bei
euch geschehen sind, so hätten sie längst im Sack und in der Asche Buße
getan.

Mt 11,22 Doch ich sage euch, es wird
Tyrus und Zidon erträglicher gehen am Tage des Gerichts als euch!

Mt 11,23 Und du, Kapernaum, die du bis
zum Himmel erhoben bist, du wirst bis zur Hölle hinabgeworfen werden. Denn
wenn zu Sodom die Taten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es
stünde noch heutzutage!

Mt 11,24 Doch ich sage euch, es wird dem
Lande Sodom erträglicher gehen am Tage des Gerichts als dir!

Die neue Botschaft: persönliche Jüngerschaft

Mt 11,25 Zu jener Zeit hob Jesus an und
sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du solches
den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast!

Mt 11,26 Ja, Vater, denn so ist es
wohlgefällig gewesen vor dir.

Mt 11,27 Alles ist mir von meinem Vater
übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater

Mt 11,28 Kommet her zu mir alle, die ihr
mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!

Mt 11,29 Nehmet auf euch mein Joch und
lernet von mir

Mt 11,30 denn mein Joch ist sanft und
meine Last ist leicht!

Mt-0112

Christus ist der Herr des Sabbats

Mt 12,1 Zu jener Zeit
ging Jesus am Sabbat durch die Saaten

Mt 12,2 Als aber das die Pharisäer sahen,
sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht
erlaubt ist!

Mt 12,3 Er aber sagte zu ihnen: Habt ihr
nicht gelesen, was David tat, als ihn und seine Gefährten hungerte?

Mt 12,4 Wie er in das Haus Gottes
hineinging und sie die Schaubrote aßen, welche weder er noch seine Gefährten
essen durften, sondern allein die Priester?

Mt 12,5 Oder habt ihr nicht im Gesetz
gelesen, daß am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen und doch
ohne Schuld sind?

Mt 12,6 Ich sage euch aber: Hier ist ein
Größerer als der Tempel!

Mt 12,7 Wenn ihr aber wüßtet, was das
heißt: «Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer», so hättet ihr die
Unschuldigen nicht verurteilt.

Mt 12,8 Denn des Menschen Sohn ist Herr
über den Sabbat.

Jesus heilt am Sabbat

Mt 12,9 Und er ging von dort weiter und
kam in ihre Synagoge.

Mt 12,10 Und siehe, da war ein Mensch,
der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am
Sabbat heilen? - damit sie ihn verklagen könnten.

Mt 12,11 Er aber sprach zu ihnen: Welcher
Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube
fällt, es nicht ergreift und herauszieht?

Mt 12,12 Wieviel besser ist nun ein
Mensch, denn ein Schaf! Darum darf man am Sabbat wohl Gutes tun.

Mt 12,13 Dann sprach er zu dem Menschen:
Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde gesund wie die
andere.

Viele Kranke werden geheilt

Mt 12,14 Da gingen die Pharisäer hinaus
und hielten Rat wider ihn, um ihn umzubringen.

Mt 12,15 Jesus aber, da er es merkte, zog
sich von dort zurück

Mt 12,16 Und er gebot ihnen, ihn nicht
offenbar zu machen,

Mt 12,17 damit erfüllt würde, was durch
den Propheten Jesaja gesagt ist:

Mt 12,18 «Siehe, mein Knecht, den ich
erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will
meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Recht
verkündigen.

Mt 12,19 Er wird nicht zanken noch
schreien, und niemand wird auf den Gassen seine Stimme hören.

Mt 12,20 Ein geknicktes Rohr wird er
nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis
daß er das Gericht zum Sieg ausführe.

Mt 12,21 Und die Heiden werden auf seinen
Namen hoffen.»

Mt 12,22 Da wurde ein Besessener zu ihm
gebracht, der blind und stumm war, und er heilte ihn, so daß der Blinde und
Stumme redete und sah.

Mt 12,23 Und alles Volk erstaunte und
sprach: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids?

Die Pharisäer lästern den Heiligen Geist

Mt 12,24 Als aber die Pharisäer es
hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch
Beelzebub, den Obersten der Dämonen!

Mt 12,25 Da aber Jesus ihre Gedanken
merkte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird
veröden, und keine Stadt, kein Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann
bestehen.

Mt 12,26 Wenn nun ein Satan den andern
austreibt, so ist er mit sich selbst uneins. Wie kann dann sein Reich
bestehen?

Mt 12,27 Und wenn ich die Dämonen durch
Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie
eure Richter sein.

Mt 12,28 Wenn ich aber die Dämonen durch
den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch
gekommen.

Mt 12,29 Oder wie kann jemand in das Haus
des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den
Starken bindet? Erst dann kann er sein Haus plündern.

Mt 12,30 Wer nicht mit mir ist, der ist
wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

Die Sünde, die nicht vergeben wird: wenn man dem Satan die Werke des Heiligen Geistes zuschreibt

Mt 12,31 Darum sage ich euch: Jede Sünde
und Lästerung wird den Menschen vergeben werden

Mt 12,32 Und wer ein Wort redet wider des
Menschen Sohn, dem wird vergeben werden

Worte bestimmen das ewige Geschick

Mt 12,33 Entweder pflanzet einen guten
Baum, so wird die Frucht gut, oder pflanzet einen schlechten Baum, so wird
die Frucht schlecht! Denn an der Frucht erkennt man den Baum.

Mt 12,34 Schlangenbrut, wie könnt ihr
Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund
über.

Mt 12,35 Der gute Mensch bringt aus dem
guten Schatze [des Herzens] Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus
seinem bösen Schatze Böses hervor.

Mt 12,36 Ich sage euch aber, daß die
Menschen am Tage des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen
Wort, das sie geredet haben.

Mt 12,37 Denn nach deinen Worten wirst du
gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden.

Das Zeichen des Propheten Jona

Mt 12,38 Da hoben etliche der
Schriftgelehrten und Pharisäer an und sprachen: Meister, wir wollen von dir
ein Zeichen sehen!

Mt 12,39 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht begehrt ein Zeichen

Mt 12,40 Denn gleichwie Jona drei Tage
und drei Nächte im Bauche des Riesenfisches war, also wird des Menschen Sohn
drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde sein.

Mt 12,41 Leute von Ninive werden
auftreten im Gericht wider dieses Geschlecht und werden es verurteilen

Das Zeichen der Königin von Mittag

Mt 12,42 Die Königin von Mittag wird
auftreten im Gerichte wider dieses Geschlecht und wird es verurteilen

Die Wertlosigkeit der Selbsterneuerung

Mt 12,43 Wenn aber der unreine Geist vom
Menschen ausgefahren ist, so durchwandelt er wasserlose Stätten und sucht
Ruhe und findet sie nicht.

Mt 12,44 Dann spricht er: Ich will in
mein Haus zurückkehren, aus welchem ich gegangen bin. Und wenn er kommt,
findet er es leer, gesäubert und geschmückt.

Mt 12,45 Alsdann geht er hin und nimmt
sieben andere Geister mit sich, die schlimmer sind als er

Die neue Verwandtschaft

Mt 12,46 Während er noch zu dem Volke
redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten
mit ihm zu reden.

Mt 12,47 Da sprach einer zu ihm: Siehe,
deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen mit dir zu
reden.

Mt 12,48 Er aber antwortete und sprach zu
dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?

Mt 12,49 Und er streckte seine Hand aus
über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder!

Mt 12,50 Denn wer den Willen tut meines
Vaters im Himmel, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter!

Mt-0113

Der Säemann und das Ackerland

Mt 13,1 An jenem Tage
ging Jesus zum Hause hinaus und setzte sich an das Meer.

Mt 13,2 Und es versammelte sich eine
große Volksmenge zu ihm, so daß er in ein Schiff trat und sich setzte

Mt 13,3 Und er redete zu ihnen vieles in
Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus zu säen.

Mt 13,4 Und indem er säte, fiel etliches
an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.

Mt 13,5 Anderes aber fiel auf den
felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte

Mt 13,6 als aber die Sonne aufging, ward
es verbrannt

Mt 13,7 Anderes aber fiel unter die
Dornen

Mt 13,8 Anderes aber fiel auf gutes
Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig
und etliches dreißigfältig.

Mt 13,9 Wer Ohren hat zu hören, der
höre!

Die persönliche Erklärung für die Jünger

Mt 13,10 Da traten die Jünger herzu und
sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen?

Mt 13,11 Er aber antwortete und sprach:
Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen

Mt 13,12 Denn wer da hat, dem wird
gegeben werden, und er wird Überfluß haben

Mt 13,13 Darum rede ich in Gleichnissen
zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen, und hören und doch nicht hören
und nicht verstehen

Mt 13,14 und es wird an ihnen die
Weissagung des Jesaja erfüllt, welche also lautet: «Mit den Ohren werdet ihr
hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht
erkennen!

Mt 13,15 Denn das Herz dieses Volkes ist
verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie
verschlossen, daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören
und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile».

Mt 13,16 Aber selig sind eure Augen, daß
sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören.

Mt 13,17 Denn wahrlich, ich sage euch,
viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr sehet, und haben
es nicht gesehen

Mt 13,18 So höret nun ihr das Gleichnis
vom Sämann:

Mt 13,19 So oft jemand das Wort vom
Reiche hört und nicht versteht, so kommt der Böse und raubt das, was in sein
Herz gesät ist. Das ist der, bei welchem es an den Weg gestreut war.

Mt 13,20 Auf den felsigen Boden gestreut
aber ist es bei dem, welcher das Wort hört und alsbald mit Freuden
aufnimmt

Mt 13,21 er hat aber keine Wurzel in
sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Trübsal oder Verfolgung entsteht
um des Wortes willen, so nimmt er alsbald Anstoß.

Mt 13,22 Unter die Dornen gesät aber ist
es bei dem, welcher das Wort hört

Mt 13,23 Auf das gute Erdreich gesät aber
ist es bei dem, welcher das Wort hört und versteht

Das Unkraut unter dem Weizen

Mt 13,24 Ein anderes Gleichnis legte er
ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten
Samen auf seinen Acker säte.

Mt 13,25 Während aber die Leute
schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging
davon.

Mt 13,26 Als nun die Saat wuchs und
Frucht ansetzte, da zeigte sich auch das Unkraut.

Mt 13,27 Und die Knechte des Hausherrn
traten herzu und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen in deinen Acker
gesät? Woher hat er denn das Unkraut?

Mt 13,28 Er aber sprach zu ihnen: Das hat
der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, daß wir
hingehen und es zusammenlesen?

Mt 13,29 Er aber sprach: Nein! damit ihr
nicht, indem ihr das Unkraut zusammenleset, zugleich mit ihm den Weizen
ausraufet.

Mt 13,30 Lasset beides miteinander
wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen:
Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, daß man es
verbrenne

Das Senfkorn

Mt 13,31 Ein anderes Gleichnis legte er
ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, welches ein
Mensch nahm und auf seinen Acker säte.

Mt 13,32 Dieses ist zwar unter allen
Samen das kleinste

Der Sauerteig

Mt 13,33 Ein anderes Gleichnis sagte er
ihnen: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und
unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert ward.

Mt 13,34 Dieses alles redete Jesus in
Gleichnissen zum Volke, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen,

Mt 13,35 damit erfüllt würde, was durch
den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Ich will meinen Mund in
Gleichnissen auftun, ich will verkündigen, was von Grundlegung der Welt an
verborgen war.»

(Das zweite Geheimnis wird erklärt)

Mt 13,36 Da entließ Jesus die Volksmenge
und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Erkläre
uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!

Mt 13,37 Und er antwortete und sprach zu
ihnen: Der den guten Samen sät, ist des Menschen Sohn.

Mt 13,38 Der Acker ist die Welt

Mt 13,39 Der Feind, der es sät, ist der
Teufel

Mt 13,40 Gleichwie man nun das Unkraut
sammelt und mit Feuer verbrennt, so wird es sein am Ende der Weltzeit.

Mt 13,41 Des Menschen Sohn wird seine
Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche sammeln alle Ärgernisse und
die da Unrecht tun

Mt 13,42 und werden sie in den Feuerofen
werfen

Mt 13,43 Alsdann werden die Gerechten
leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der
höre!

Der verborgene Schatz

Mt 13,44 Das Himmelreich ist gleich einem
verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude
darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen
Acker.

die kostbare Perle

Mt 13,45 Wiederum ist das Himmelreich
gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.

Mt 13,46 Als er nun eine kostbare Perle
fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.

Das Netz

Mt 13,47 Wiederum ist das Himmelreich
gleich einem Netz, das ins Meer geworfen ward und [Fische] von allerlei Art
zusammenbrachte.

Mt 13,48 Als es voll war, zogen sie es
ans Gestade, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber
warfen sie weg.

Mt 13,49 So wird es am Ende der Weltzeit
sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten
scheiden

Mt 13,50 und sie in den Feuerofen werfen.
Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.

Mt 13,51 Da sprach Jesus zu ihnen: Habt
ihr das alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!

Der Hausvater

Mt 13,52 Da sagte er zu ihnen: Darum
gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Himmelreich unterrichtet ist,
einem Hausvater, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorholt.

Der letzte Besuch in Nazareth

Mt 13,53 Und es begab sich, als Jesus
diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dannen.

Mt 13,54 Und als er in seine Vaterstadt
kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, so daß sie erstaunten und sprachen:
Woher hat dieser solche Weisheit und solche Kräfte?

Mt 13,55 Ist dieser nicht des Zimmermanns
Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Joses und
Simon und Judas?

Mt 13,56 Und sind nicht seine Schwestern
alle bei uns? Woher kommt ihm das alles?

Mt 13,57 Und sie nahmen Anstoß an ihm.
Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet als in seiner
Vaterstadt und in seinem Hause!

Mt 13,58 Und er tat dort nicht viele
Wunder um ihres Unglaubens willen.

Mt-0114

Der Dienst des verworfenen Königs

Die Ermordung Johannes des Täufers

Mt 14,1 Zu jener Zeit
hörte der Vierfürst Herodes das Gerücht von Jesus.

Mt 14,2 Und er sprach zu seinen Dienern:
Das ist Johannes der Täufer

Mt 14,3 Denn Herodes hatte den Johannes
greifen, binden und ins Gefängnis legen lassen, wegen Herodias, der Frau
seines Bruders Philippus.

Mt 14,4 Denn Johannes hatte zu ihm
gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben!

Mt 14,5 Und er wollte ihn töten,
fürchtete aber das Volk, denn sie hielten ihn für einen Propheten.

Mt 14,6 Als nun Herodes seinen Geburtstag
beging, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen und gefiel dem
Herodes.

Mt 14,7 Darum verhieß er ihr mit einem
Eide, ihr zu geben, was sie auch fordern würde.

Mt 14,8 Da sie aber von ihrer Mutter
angeleitet war, sprach sie: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt
Johannes des Täufers!

Mt 14,9 Und der König ward betrübt

Mt 14,10 Und er sandte hin und ließ
Johannes im Gefängnis enthaupten.

Mt 14,11 Und sein Haupt wurde auf einer
Schüssel gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer
Mutter.

Mt 14,12 Und seine Jünger kamen herbei,
nahmen den Leichnam und begruben ihn und gingen hin und verkündigten es
Jesus.

Mt 14,13 Als aber Jesus das hörte,
entwich er von dort in einem Schiff abseits an einen einsamen Ort. Und als
die Volksmenge es vernahm, folgte sie ihm aus den Städten zu Fuß nach.

Mt 14,14 Als nun Jesus hervorkam, sah er
eine große Menge und erbarmte sich über sie und heilte ihre Kranken.

Die Speisung der Fünftausend

Mt 14,15 Und als es Abend geworden,
traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist öde, und die Stunde ist
schon vorgeschritten

Mt 14,16 Jesus aber sprach zu ihnen: Sie
haben nicht nötig hinzugehen

Mt 14,17 Sie sprachen zu ihm: Wir haben
nichts hier als fünf Brote und zwei Fische.

Mt 14,18 Er sprach: Bringt sie mir
hierher!

Mt 14,19 Und er befahl dem Volk, sich in
das Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel
auf, dankte, brach und gab den Jüngern die Brote, die Jünger aber [gaben sie]
dem Volk.

Mt 14,20 Und sie aßen alle und wurden
satt

Mt 14,21 Die aber gegessen hatten, waren
etwa fünftausend Männer, ohne Frauen und Kinder.

Jesus wandelt auf dem Wasser

Mt 14,22 Und alsbald nötigte er seine
Jünger, in das Schiff zu steigen und vor ihm ans jenseitige Ufer zu fahren,
bis er die Volksmenge entlassen hätte.

Mt 14,23 Und nachdem er die Menge
entlassen, stieg er auf den Berg, um abseits zu beten

Mt 14,24 Das Schiff aber war schon mitten
auf dem Meer und litt Not von den Wellen

Mt 14,25 Aber um die vierte Nachtwache
kam Jesus zu ihnen und wandelte auf dem Meer.

Mt 14,26 Als ihn aber die Jünger auf dem
Meere wandeln sahen, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst, und
schrieen vor Furcht.

Mt 14,27 Jesus aber redete alsbald mit
ihnen und sprach: Seid getrost! Ich bin's

Mt 14,28 Petrus aber antwortete ihm und
sprach: Herr, bist du es, so heiße mich zu dir auf das Wasser kommen!

Mt 14,29 Da sprach er: Komm! Und Petrus
stieg aus dem Schiff und wandelte auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.

Mt 14,30 Als er aber den starken Wind
sah, fürchtete er sich, und da er zu sinken anfing, schrie er und sprach:
Herr, rette mich!

Mt 14,31 Jesus aber streckte alsbald die
Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum zweifeltest
du?

Mt 14,32 Und als sie in das Schiff
stiegen, legte sich der Wind.

Mt 14,33 Da kamen, die in dem Schiffe
waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes
Sohn!

Heilungen im Land Genezareth

Mt 14,34 Und sie fuhren hinüber und kamen
in das Land Genezareth.

Mt 14,35 Und da ihn die Männer dieser
Gegend erkannten, sandten sie in die ganze Umgegend und brachten alle Kranken
zu ihm.

Mt 14,36 Und sie baten ihn, daß sie nur
den Saum seines Kleides anrühren dürften

Mt-0115

Gottes Gebote gegen menschliche Tradition

Mt 15,1 Da kamen
Schriftgelehrte und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sprachen:

Mt 15,2 Warum übertreten deine Jünger die
Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot
essen.

Mt 15,3 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung
willen?

Mt 15,4 Denn Gott hat geboten: «Ehre
deinen Vater und deine Mutter!» Und: «Wer Vater oder Mutter flucht, der soll
des Todes sterben.»

Mt 15,5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder
zur Mutter spricht: Ich habe zum Opfer vergabt, was dir von mir zugute kommen
sollte

Mt 15,6 Und so habt ihr das Gebot Gottes
um eurer Überlieferung willen aufgehoben.

Mt 15,7 Ihr Heuchler! Trefflich hat
Jesaja von euch geweissagt, wenn er spricht:

Mt 15,8 «Dies Volk ehrt mich mit den
Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.

Mt 15,9 Vergeblich aber ehren sie mich,
indem sie Lehren vortragen, welche Menschengebote sind.»

Ein Blick in das Herz des Menschen

Mt 15,10 Und er rief das Volk zu sich und
sprach zu ihnen: Höret und verstehet!

Mt 15,11 Nicht das, was zum Munde
eingeht, verunreinigt den Menschen

Mt 15,12 Da traten seine Jünger herzu und
sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie das
hörten?

Mt 15,13 Er aber antwortete und sprach:
Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird
ausgerissen werden.

Mt 15,14 Lasset sie

Mt 15,15 Da sprach Petrus zu ihm: Erkläre
uns dieses Gleichnis!

Mt 15,16 Er aber sprach: Seid denn auch
ihr noch unverständig?

Mt 15,17 Merket ihr noch nicht, daß
alles, was zum Munde eingeht, in den Bauch kommt und in den Abort geworfen
wird?

Mt 15,18 Was aber aus dem Munde
herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den
Menschen.

Mt 15,19 Denn aus dem Herzen kommen böse
Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse,
Lästerungen.

Mt 15,20 Das ist's, was den Menschen
verunreinigt

Jesus und das kananäische Weib

Mt 15,21 Und Jesus zog von dort weg und
entwich in die Gegend von Tyrus und Zidon.

Mt 15,22 Und siehe, eine kananäische Frau
kam aus jener Gegend, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn
Davids! Meine Tochter ist arg besessen!

Mt 15,23 Er aber antwortete ihr nicht ein
Wort. Da traten seine Jünger herzu, baten ihn und sprachen: Fertige sie
ab

Mt 15,24 Er aber antwortete und sprach:
Ich bin nur gesandt zu den verlornen Schafen des Hauses Israel.

Mt 15,25 Sie aber kam, fiel vor ihm
nieder und sprach: Herr, hilf mir!

Mt 15,26 Er aber antwortete und sprach:
Es ist nicht fein, daß man das Brot der Kinder nehme und es den Hündlein
vorwerfe!

Mt 15,27 Sie aber sprach: Ja, Herr! aber
doch essen die Hündlein von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren
fallen.

Mt 15,28 Da antwortete Jesus und sprach
zu ihr: O Frau, dein Glaube ist groß

Weitere Heilungen

Mt 15,29 Und Jesus zog weiter und kam an
das galiläische Meer

Mt 15,30 Und es kamen zu ihm große
Volksmengen, die hatten Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei
sich

Mt 15,31 also daß sich die Menge
verwunderte, als sie sah, daß Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme
wandelten und Blinde sehend wurden

Die Speisung der Viertausend

Mt 15,32 Da rief Jesus seine Jünger zu
sich und sprach: Mich jammert das Volk

Mt 15,33 Und seine Jünger sprachen zu
ihm: Woher sollen wir in der Wüste so viele Brote nehmen, um eine so große
Menge zu sättigen?

Mt 15,34 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie
viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und ein paar Fische.

Mt 15,35 Und er befahl dem Volk, sich auf
die Erde zu lagern,

Mt 15,36 und nahm die sieben Brote und
die Fische, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, die Jünger aber [gaben
sie] dem Volke.

Mt 15,37 Und sie aßen alle und wurden
satt und hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll.

Mt 15,38 Die aber gegessen hatten, waren
viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder.

Mt 15,39 Und nachdem er das Volk
entlassen, stieg er in das Schiff und kam in die Gegend von Magdala.

Mt-0116

Die blinden Pharisäer getadelt

Mt 16,1 Und die
Pharisäer und Sadduzäer traten herzu, versuchten ihn und baten, daß er ihnen
ein Zeichen aus dem Himmel zeigen möchte.

Mt 16,2 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Am Abend sagt ihr: Es wird schön

Mt 16,3 und am Morgen: Heute kommt ein
Ungewitter

Mt 16,4 Das böse und ehebrecherische
Geschlecht fordert ein Zeichen

Mt 16,5 Und als seine Jünger ans
jenseitige Gestade kamen, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen.

Das Sinnbild des Sauerteigs wird erklärt

Mt 16,6 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet
zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!

Mt 16,7 Da machten sie sich untereinander
Gedanken und sagten: Weil wir kein Brot mitgenommen haben!

Mt 16,8 Da es aber Jesus merkte, sprach
er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, was macht ihr euch Gedanken darüber, daß ihr
kein Brot mitgenommen habt?

Mt 16,9 Versteht ihr noch nicht, und
denkt ihr nicht an die fünf Brote für die Fünftausend, und wie viele Körbe
ihr da aufhobet?

Mt 16,10 Auch nicht an die sieben Brote
für die Viertausend, und wie viele Körbchen ihr da aufhobet?

Mt 16,11 Warum versteht ihr denn nicht,
daß ich nicht vom Brot gesprochen habe, sondern daß ihr euch hüten solltet
vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer?

Mt 16,12 Da sahen sie ein, daß er nicht
gesagt hatte, sie sollten sich hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern
vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.

Das Bekenntnis des Petrus über Christus

Mt 16,13 Als aber Jesus in die Gegend von
Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen
halten die Leute den Menschensohn?

Mt 16,14 Sie sprachen: Etliche sagen, du
seiest Johannes der Täufer

Mt 16,15 Da spricht er zu ihnen: Ihr
aber, für wen haltet ihr mich?

Mt 16,16 Da antwortete Simon Petrus und
sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!

Die erste Erwähnung der Gemeinde

Mt 16,17 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn

Mt 16,18 Und ich sage dir auch: Du bist
Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten
der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

Mt 16,19 Und ich will dir des
Himmelreichs Schlüssel geben

Mt 16,20 Da gebot er seinen Jüngern, daß
sie niemand sagen sollten, daß er der Christus sei.

Christus sagt Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus

Mt 16,21 Von da an begann Jesus seinen
Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den
Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am
dritten Tage auferstehen.

Mt 16,22 Da nahm ihn Petrus beiseite,
fing an, ihm abzuwehren, und sprach: Herr, schone deiner selbst! Das
widerfahre dir nur nicht!

Mt 16,23 Er aber wandte sich um und
sprach zu Petrus: Hebe dich weg von mir, Satan! Du bist mir zum
Fallstrick

Die Kosten der Jüngerschaft

Mt 16,24 Da sprach Jesus zu seinen
Jüngern: Will jemand mir nachfolgen, so verleugne er sich selbst und nehme
sein Kreuz auf sich und folge mir nach!

Mt 16,25 Denn wer seine Seele retten
will, der wird sie verlieren

Mt 16,26 Denn was hülfe es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewönne, büßte aber seine Seele ein? Oder was kann der
Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?

Mt 16,27 Denn des Menschen Sohn wird
kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln

Mt 16,28 Wahrlich, ich sage euch, es
stehen etliche hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie des Menschen
Sohn haben kommen sehen in seinem Reich!

Mt-0117

Die Verklärung: eine Vorausschau des zukünftigen Königreichs

Mt 17,1 Und nach
sechs Tagen nahm Jesus den Petrus und Jakobus und dessen Bruder Johannes mit
sich und führte sie beiseite auf einen hohen Berg.

Mt 17,2 Und er wurde vor ihnen verklärt,
und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie
das Licht.

Mt 17,3 Und siehe, es erschienen ihnen
Mose und Elia, die redeten mit ihm.

Mt 17,4 Da hob Petrus an und sprach zu
Jesus: Herr, es ist gut, daß wir hier sind! Willst du, so baue ich hier drei
Hütten, dir eine, Mose eine und Elia eine.

Mt 17,5 Als er noch redete, siehe, da
überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke
sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe

Mt 17,6 Als die Jünger das hörten, fielen
sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.

Mt 17,7 Und Jesus trat herzu, rührte sie
an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht!

Mt 17,8 Da sie aber ihre Augen erhoben,
sahen sie niemand als Jesus allein.

Mt 17,9 Und als sie den Berg hinabgingen,
gebot ihnen Jesus und sprach: Sagt niemandem von dem Gesichte, bis des
Menschen Sohn von den Toten auferstanden ist!

Mt 17,10 Und seine Jünger fragten ihn und
sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, daß zuvor Elia kommen
müsse?

Mt 17,11 Jesus aber antwortete und sprach
zu ihnen: Elia kommt freilich und wird alles in den rechten Stand
setzen

Mt 17,12 ich sage euch aber, daß Elia
schon gekommen ist

Mt 17,13 Da verstanden die Jünger, daß er
zu ihnen von Johannes dem Täufer redete.

Die ohnmächtigen Jünger: der mächtige Christus

Mt 17,14 Und als sie zum Volke kamen,
trat ein Mensch zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie

Mt 17,15 und sprach: Herr, erbarme dich
meines Sohnes

Mt 17,16 Und ich habe ihn zu deinen
Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen.

Mt 17,17 Da antwortete Jesus und sprach:
O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein?
Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet ihn her zu mir!

Mt 17,18 Und Jesus bedrohte ihn, und der
Dämon fuhr aus von ihm, und der Knabe war gesund von jener Stunde an.

Mt 17,19 Da traten die Jünger zu Jesus,
beiseite, und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben?

Mt 17,20 Jesus aber sprach zu ihnen: Um
eures Kleinglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben
hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich
von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch
unmöglich sein.

Mt 17,21 Aber diese Art fährt nicht aus,
außer durch Gebet und Fasten.

Jesus verkündete zum zweiten Mal Seinen Tod und Seine Auferstehung

Mt 17,22 Als sie nun ihren Weg durch
Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen
Hände überliefert werden

Mt 17,23 und sie werden ihn töten, und am
dritten Tage wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt.

Das Wunder des Zinsgroschen aus dem Mund eines Fisches

Mt 17,24 Als sie aber nach Kapernaum
kamen, traten die Einnehmer der [Tempel-]Steuer zu Petrus und sprachen: Zahlt
euer Meister nicht auch die zwei Drachmen?

Mt 17,25 Er antwortete: Doch! Und als er
ins Haus trat, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was dünkt dich, Simon, von wem
nehmen die Könige der Erde den Zoll oder die Steuer, von ihren Söhnen oder
von den Fremden?

Mt 17,26 Er sagte: Von den Fremden. Da
sprach Jesus zu ihm: So sind also die Söhne frei!

Mt 17,27 Damit wir ihnen aber keinen
Anstoß geben, gehe hin ans Meer und wirf die Angel aus und nimm den ersten
Fisch, den du herausziehst. Und wenn du seinen Mund auftust, wirst du einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich.

Mt-0118

Der Glaube wie der eines Kindes ist nötig zum Eingang in das Königreich des Himmels

Mt 18,1 Zu jener
Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im
Himmelreich?

Mt 18,2 Und Jesus rief ein Kind herbei,
stellte es mitten unter sie

Mt 18,3 und sprach: Wahrlich, ich sage
euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht
in das Himmelreich kommen!

Mt 18,4 Wer nun sich selbst erniedrigt
wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich.

Mt 18,5 Und wer ein solches Kind in
meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Mt 18,6 Wer aber einem von diesen
Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, daß ein
Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt
würde.

Der Vater sorgt für die Seinen: Das Gleichnis von dem verlorenen Schaf

Mt 18,7 Wehe der Welt der Ärgernisse
halber! Denn es ist zwar notwendig, daß die Ärgernisse kommen, aber wehe dem
Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt!

Mt 18,8 Wenn aber deine Hand oder dein
Fuß für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir!
Es ist besser für dich, daß du lahm oder verstümmelt in das Leben eingehest,
als daß du zwei Hände oder zwei Füße habest und in das ewige Feuer geworfen
werdest.

Mt 18,9 Und wenn dein Auge für dich ein
Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für
dich, daß du einäugig in das Leben eingehest, als daß du zwei Augen habest
und in das höllische Feuer geworfen werdest.

Mt 18,10 Sehet zu, daß ihr keinen dieser
Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, ihre Engel im Himmel schauen allezeit
das Angesicht meines Vaters im Himmel.

Mt 18,11 Denn des Menschen Sohn ist
gekommen, das Verlorene zu retten.

Mt 18,12 Was dünkt euch? Wenn ein Mensch
hundert Schafe hat, und es verirrt sich eines von ihnen, läßt er nicht die
neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das Verirrte?

Mt 18,13 Und wenn es sich begibt, daß er
es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich über dasselbe mehr als über
die neunundneunzig, die nicht verirrt waren.

Mt 18,14 Also ist es auch nicht der Wille
eures Vaters im Himmel, daß eines dieser Kleinen verloren gehe.

Zucht und Vergebung in der Gemeinde; Einheit im Gebet

Mt 18,15 Wenn aber dein Bruder an dir
gesündigt hat, so gehe hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er
auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.

Mt 18,16 Hört er aber nicht, so nimm noch
einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei
Zeugen beruhe.

Mt 18,17 Hört er aber diese nicht, so
sage es der Gemeinde. Hört er aber auch die Gemeinde nicht, so gelte er dir
wie ein Heide und Zöllner.

Mt 18,18 Wahrlich, ich sage euch, was ihr
auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf
Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.

Mt 18,19 Weiter sage ich euch, wenn zwei
von euch übereinkommen werden auf Erden über irgend eine Sache, für die sie
bitten wollen, so soll sie ihnen zuteil werden von meinem Vater im
Himmel.

Mt 18,20 Denn wo zwei oder drei in meinem
Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Mt 18,21 Da trat Petrus herzu und sprach:
Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, welcher gegen mich sündigt?
Bis siebenmal?

Mt 18,22 Jesus antwortete ihm: Ich sage
dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!

Mt 18,23 Darum ist das Himmelreich gleich
einem Könige, der mit seinen Knechten rechnen wollte.

Mt 18,24 Und als er anfing zu rechnen,
ward einer vor ihn gebracht, der war zehntausend Talente schuldig.

Mt 18,25 Da er aber nicht bezahlen
konnte, befahl sein Herr, ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was
er hatte, zu verkaufen und also zu bezahlen.

Mt 18,26 Da warf sich der Knecht vor ihm
nieder und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles
bezahlen!

Mt 18,27 Da erbarmte sich der Herr dieses
Knechtes und gab ihn frei und erließ ihm die Schuld.

Mt 18,28 Als aber dieser Knecht
hinausging, fand er einen Mitknecht, der war ihm hundert Denare
schuldig

Mt 18,29 Da warf sich sein Mitknecht
nieder, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles
bezahlen!

Mt 18,30 Er aber wollte nicht, sondern
ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig
war.

Mt 18,31 Als aber seine Mitknechte sahen,
was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn
die ganze Geschichte.

Mt 18,32 Da ließ sein Herr ihn kommen und
sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil
du mich batest

Mt 18,33 solltest denn nicht auch du dich
über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe?

Mt 18,34 Und voll Zorn übergab ihn sein
Herr den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er schuldig war.

Mt 18,35 Also wird auch mein himmlischer
Vater mit euch verfahren, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen
die Fehler vergebet.

Mt-0119

Jesus lehrt über Ehescheidung

Mt 19,1 Und es begab
sich, als Jesus diese Reden beendet hatte, verließ er Galiläa und kam in die
Grenzen von Judäa, jenseits des Jordan.

Mt 19,2 Und es folgte ihm eine große
Volksmenge nach, und er heilte sie daselbst.

Mt 19,3 Da traten die Pharisäer zu ihm,
versuchten ihn und sprachen: Ist es erlaubt, aus irgend einem Grunde seine
Frau zu entlassen?

Mt 19,4 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer [die Menschen] am Anfang als
Mann und Weib erschuf

Mt 19,5 und sprach: «Darum wird ein
Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen

Mt 19,6 So sind sie nun nicht mehr zwei,
sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch
nicht scheiden.

Mt 19,7 Da sprachen sie zu ihm: Warum hat
denn Mose befohlen, ihr einen Scheidebrief zu geben und sie so zu
entlassen?

Mt 19,8 Er sprach zu ihnen: Mose hat euch
wegen der Härtigkeit eures Herzens erlaubt, eure Frauen zu entlassen

Mt 19,9 Ich sage euch aber: Wer seine
Frau entläßt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, der bricht
die Ehe

Mt 19,10 Seine Jünger sprechen zu ihm:
Hat ein Mensch solche Pflichten gegen seine Frau, so ist es nicht gut, zur
Ehe zu schreiten!

Mt 19,11 Er aber sprach zu ihnen: Nicht
alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist.

Mt 19,12 Denn es gibt Verschnittene, die
von Mutterleib so geboren sind

Jesus segnet die Kindlein

Mt 19,13 Da wurden Kindlein zu ihm
gebracht, damit er die Hände auf sie lege und bete. Die Jünger aber schalten
sie.

Mt 19,14 Aber Jesus sprach zu ihnen:
Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen

Mt 19,15 Und nachdem er ihnen die Hände
aufgelegt, zog er von dannen.

Mt 19,16 Und siehe, einer trat herzu und
fragte ihn: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu
erlangen?

Der reiche Jüngling

Mt 19,17 Er aber sprach zu ihm: Was
fragst du mich nach dem Guten? Es ist nur Einer gut! Willst du aber in das
Leben eingehen, so halte die Gebote!

Mt 19,18 Er spricht zu ihm: Welche? Jesus
antwortet: Das: Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst
nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden!

Mt 19,19 Ehre deinen Vater und deine
Mutter! und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!

Mt 19,20 Der Jüngling spricht zu ihm: Das
habe ich alles gehalten

Mt 19,21 Jesus sprach zu ihm: Willst du
vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so
wirst du einen Schatz im Himmel haben

Mt 19,22 Als aber der Jüngling das Wort
hörte, ging er betrübt davon

Mt 19,23 Da sprach Jesus zu seinen
Jüngern: Wahrlich, ich sage euch, ein Reicher hat schwer in das Himmelreich
einzugehen!

Mt 19,24 Und wiederum sage ich euch, ein
Kamel kann leichter durch ein Nadelöhr eingehen, als ein Reicher in das Reich
Gottes!

Mt 19,25 Als die Jünger das hörten,
entsetzten sie sich sehr und sprachen: Wer kann denn gerettet werden?

Mt 19,26 Jesus aber sah sie an und sprach
zu ihnen: Bei den Menschen ist das unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.

Der Lohn der Apostel in der Gegenwart und in dem zukünftigen Königreich

Mt 19,27 Da antwortete Petrus und sprach
zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt

Mt 19,28 Jesus aber sprach zu ihnen:
Wahrlich, ich sage euch, ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der
Wiedergeburt, wenn des Menschen Sohn auf dem Throne seiner Herrlichkeit
sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels
richten.

Mt 19,29 Und ein jeglicher, welcher
Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder
Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, der wird es
hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben.

Mt 19,30 Aber viele von den Ersten werden
Letzte, und Letzte werden Erste sein.

Mt-0120

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

Mt 20,1 Denn das
Himmelreich ist einem Hausherrn gleich, welcher am Morgen früh ausging, um
Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen.

Mt 20,2 Und nachdem er mit den Arbeitern
um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen
Weinberg.

Mt 20,3 Und als er um die dritte Stunde
ausging, sah er andere auf dem Markte müßig stehen

Mt 20,4 und sprach zu diesen: Gehet auch
ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben!

Mt 20,5 Und sie gingen hin. Wiederum ging
er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat ebenso.

Mt 20,6 Als er aber um die elfte Stunde
ausging, fand er andere dastehen und sprach zu ihnen: Warum steht ihr hier
den ganzen Tag müßig?

Mt 20,7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns
niemand gedungen! Er spricht zu ihnen: Gehet auch ihr in den Weinberg, und
was recht ist, das werdet ihr empfangen!

Mt 20,8 Als es aber Abend geworden war,
sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Schaffner: Rufe die Arbeiter und
bezahle ihnen den Lohn, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den
Ersten.

Mt 20,9 Und es kamen die, welche um die
elfte Stunde gedungen worden, und empfingen jeder einen Denar.

Mt 20,10 Als aber die Ersten kamen,
meinten sie, sie würden mehr empfangen

Mt 20,11 Und als sie ihn empfangen,
murrten sie wider den Hausherrn

Mt 20,12 und sprachen: Diese Letzten
haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir
des Tages Last und Hitze getragen haben.

Mt 20,13 Er aber antwortete und sprach zu
einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht um einen
Denar mit mir übereingekommen?

Mt 20,14 Nimm das Deine und gehe hin! Ich
will aber diesem Letzten so viel geben wie dir.

Mt 20,15 Habe ich nicht Macht, mit dem
Meinen zu tun, was ich will? Oder siehst du darum scheel, daß ich so gütig
bin?

Mt 20,16 Also werden die Letzten die
Ersten und die Ersten die Letzten sein. [Denn viele sind berufen, aber wenige
auserwählt.]

Jesus sagt zum dritten Mal Seinen Tod und Seine Auferstehung voraus

Mt 20,17 Und als Jesus nach Jerusalem
hinaufzog, nahm er die Zwölf auf dem Wege beiseite und sprach zu ihnen:

Mt 20,18 Siehe, wir ziehen hinauf nach
Jerusalem

Mt 20,19 und werden ihn den Heiden
überantworten, ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen

Christus antwortet auf das Verlangen der Mutter von Jakobus und Johannes

Mt 20,20 Da trat die Mutter der Söhne des
Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, fiel ihm zu Füßen, um etwas von ihm zu
erbitten.

Mt 20,21 Er aber sprach zu ihr: Was
willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, daß diese meine beiden Söhne einer zur
Rechten, der andere zu deiner Linken sitzen sollen in deinem Reiche.

Mt 20,22 Aber Jesus antwortete und
sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den
ich trinke? Sie sprechen zu ihm: Wir können es!

Mt 20,23 Und er spricht zu ihnen: Ihr
werdet zwar meinen Kelch trinken

Mt 20,24 Und als die Zehn das hörten,
wurden sie unwillig über die beiden Brüder.

Mt 20,25 Aber Jesus rief sie herzu und
sprach: Ihr wisset, daß die Fürsten der Völker sie unterjochen, und daß die
Großen sie vergewaltigen

Mt 20,26 unter euch aber soll es nicht so
sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener

Mt 20,27 und wer unter euch der Erste
sein will, der sei euer Knecht,

Mt 20,28 gleichwie des Menschen Sohn
nicht gekommen ist, sich dienen zu lassen, sondern damit er diene und sein
Leben gebe zum Lösegeld für viele.

Zwei Blinde werden sehend

Mt 20,29 Und als sie von Jericho
auszogen, folgte ihm eine große Volksmenge nach.

Mt 20,30 Und siehe, zwei Blinde saßen am
Wege

Mt 20,31 Aber das Volk bedrohte sie, sie
sollten schweigen. Sie aber schrieen nur noch mehr und sprachen: Herr, du
Sohn Davids, erbarme dich unser!

Mt 20,32 Und Jesus stand still, rief sie
und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll?

Mt 20,33 Sie sagten zu ihm: Herr, daß
unsere Augen geöffnet werden!

Mt 20,34 Da erbarmte sich Jesus ihrer und
rührte ihre Augen an, und alsbald sahen sie wieder und folgten ihm
nach.

Mt-0121

Der König bietet sich selbst öffentlich als König an

Mt 21,1 Und als sie
sich Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, sandte Jesus
zwei Jünger

Mt 21,2 und sprach zu ihnen: Gehet in den
Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden
finden und ein Füllen bei ihr, die bindet los und führet sie zu mir!

Mt 21,3 Und wenn euch jemand etwas sagt,
so sprechet: Der Herr bedarf ihrer

Mt 21,4 Das ist aber geschehen, damit
erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht:

Mt 21,5 «Saget der Tochter Zion: Siehe,
dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf
einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers.»

Mt 21,6 Die Jünger aber gingen hin und
taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte,

Mt 21,7 und brachten die Eselin und das
Füllen und legten ihre Kleider auf sie und setzten ihn darauf.

Mt 21,8 Aber die meisten unter dem Volk
breiteten ihre Kleider auf den Weg

Mt 21,9 Und das Volk, das vorausging, und
die, welche nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

Mt 21,10 Und als er in Jerusalem einzog,
kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist der?

Mt 21,11 Das Volk aber sagte: Das ist
Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa!

Jesus treibt die Verkäufer aus dem Tempel

Mt 21,12 Und Jesus ging in den Tempel
Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften,
und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle derer, welche Tauben
verkauften.

Mt 21,13 Und er sprach zu ihnen: Es steht
geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen!» Ihr aber macht es zu einer
Räuberhöhle.

Mt 21,14 Und es kamen Blinde und Lahme im
Tempel zu ihm, und er heilte sie.

Mt 21,15 Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder hörten, die im Tempel schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! wurden sie entrüstet

Mt 21,16 und sprachen zu ihm: Hörst du,
was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr noch nie gelesen:
«Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du ein Lob bereitet»?

Mt 21,17 Und er verließ sie, ging zur
Stadt hinaus nach Bethanien und übernachtete daselbst.

Der unfruchtbare Feigenbaum

Mt 21,18 Da er aber des Morgens früh in
die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn.

Mt 21,19 Und als er einen einzelnen
Feigenbaum am Wege sah, ging er zu ihm hin und fand nichts daran als nur
Blätter. Da sprach er zu ihm: Nun komme von dir keine Frucht mehr in
Ewigkeit! Und auf der Stelle verdorrte der Feigenbaum.

Mt 21,20 Und als die Jünger es sahen,
verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so plötzlich
verdorrt?

Mt 21,21 Jesus aber antwortete und sprach
zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt,
so werdet ihr nicht nur tun, was mit dem Feigenbaum geschah, sondern auch,
wenn ihr zu diesem Berge sagt: Hebe dich und wirf dich ins Meer! - so wird es
geschehen.

Mt 21,22 Und alles, was ihr gläubig
erbittet im Gebet, werdet ihr empfangen.

Die Autorität Jesu wird herausgefordert

Mt 21,23 Und als er in den Tempel kam,
traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm, während er
lehrte, und sprachen: In welcher Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese
Vollmacht gegeben?

Mt 21,24 Jesus antwortete und sprach zu
ihnen: Ich will euch auch etwas fragen

Mt 21,25 Woher war die Taufe des
Johannes? Vom Himmel oder von Menschen? Da überlegten sie bei sich selbst und
sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er uns fragen: Warum habt ihr
ihm denn nicht geglaubt?

Mt 21,26 Wenn wir aber sagen: Von
Menschen, so müssen wir das Volk fürchten, denn alle halten Johannes für
einen Propheten.

Mt 21,27 Und sie antworteten Jesus und
sprachen: Wir wissen es nicht! Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch
nicht, in welcher Vollmacht ich solches tue.

Das Gleichnis von den beiden Söhnen

Mt 21,28 Was dünkt euch aber? Ein Mensch
hatte zwei Söhne. Und er ging zu dem ersten und sprach: Sohn, mache dich auf
und arbeite heute in meinem Weinberg!

Mt 21,29 Der aber antwortete und sprach:
Ich will nicht! Hernach aber reute es ihn, und er ging.

Mt 21,30 Als aber der Vater zu dem andern
dasselbe sagte, antwortete dieser und sprach: Ja, Herr! - und ging
nicht.

Mt 21,31 Welcher von diesen beiden hat
den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Da spricht Jesus
zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, die Zöllner und die Huren kommen eher ins
Reich Gottes als ihr!

Mt 21,32 Denn Johannes ist zu euch
gekommen mit dem Wege der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht. Die
Zöllner und die Huren aber glaubten ihm

Das Gleichnis von den Weingärtnern

Mt 21,33 Höret ein anderes Gleichnis: Es
war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub
eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, verpachtete ihn an Weingärtner und
reiste ab.

Mt 21,34 Als nun die Zeit der Früchte
nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in
Empfang zu nehmen.

Mt 21,35 Aber die Weingärtner ergriffen
seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten sie, den dritten
steinigten sie.

Mt 21,36 Da sandte er wieder andere
Knechte, mehr denn zuvor

Mt 21,37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu
ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen.

Mt 21,38 Als aber die Weingärtner den
Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe

Mt 21,39 Und sie nahmen ihn, stießen ihn
zum Weinberg hinaus und töteten ihn.

Mt 21,40 Wenn nun der Herr des Weinbergs
kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?

Mt 21,41 Sie sprachen zu ihm: Er wird die
Übeltäter übel umbringen und den Weinberg andern Weingärtnern verpachten,
welche ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden.

Mt 21,42 Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr
noch nie gelesen in der Schrift: «Der Stein, den die Bauleute verworfen
haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen, und es ist
wunderbar in unsern Augen»?

Mt 21,43 Darum sage ich euch: Das Reich
Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen
Früchte bringt.

Mt 21,44 Und als die Hohenpriester und
die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, daß er von ihnen
redete.

Mt 21,45 Und sie suchten ihn zu
ergreifen, fürchteten aber das Volk, weil es ihn für einen Propheten
hielt.

Mt-0122

Das Gleichnis von dem Hochzeitsfest

Mt 22,1 Und Jesus hob
an und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach:

Mt 22,2 Das Himmelreich ist einem
menschlichen König gleich, der seinem Sohne Hochzeit machte.

Mt 22,3 Und er sandte seine Knechte aus,
um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen

Mt 22,4 Da sandte er nochmals andere
Knechte und sprach: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet

Mt 22,5 Sie aber achteten nicht darauf,
sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem
Gewerbe

Mt 22,6 die übrigen aber ergriffen seine
Knechte, mißhandelten und töteten sie.

Mt 22,7 Da wurde der König zornig, sandte
seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.

Mt 22,8 Dann sprach er zu seinen
Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht
würdig

Mt 22,9 darum gehet hin an die Kreuzungen
der Straßen und ladet zur Hochzeit, soviele ihr findet!

Mt 22,10 Und die Knechte gingen hinaus
auf die Straßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute,
und der Hochzeitssaal ward voll von Gästen.

Mt 22,11 Als aber der König hineinging,
die Gäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der kein hochzeitliches
Kleid anhatte

Mt 22,12 und er sprach zu ihm: Freund,
wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Kleid an? Er
aber verstummte.

Mt 22,13 Da sprach der König zu den
Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werfet ihn hinaus in die äußerste
Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein.

Mt 22,14 Denn viele sind berufen, aber
wenige sind auserwählt!

Jesus antwortet den Herodianern

Mt 22,15 Da gingen die Pharisäer und
hielten Rat, wie sie ihn in der Rede fangen könnten.

Mt 22,16 Und sie sandten ihre Jünger samt
den Herodianern zu ihm und sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig
bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht
nimmst

Mt 22,17 Darum sage uns, was dünkt dich:
Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?

Mt 22,18 Als aber Jesus ihre Bosheit
merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich?

Mt 22,19 Zeiget mir die Steuermünze! Da

reichten sie ihm einen Denar.

Mt 22,20 Und er spricht zu ihnen: Wessen
ist das Bild und die Aufschrift?

Mt 22,21 Sie sprachen zu ihm: Des
Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist,
und Gott, was Gottes ist!

Mt 22,22 Und als sie das hörten,
verwunderten sie sich, und sie ließen ihn und gingen davon.

Jesus antwortet den Sadduzäern

Mt 22,23 An jenem Tage traten Sadduzäer
zu ihm, die da sagen, es gebe keine Auferstehung, fragten ihn

Mt 22,24 und sprachen: Meister, Mose hat
gesagt: «Wenn jemand ohne Kinder stirbt, so soll sein Bruder dessen Frau zur
Ehe nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.»

Mt 22,25 Nun waren bei uns sieben Brüder.
Der erste heiratete und starb

Mt 22,26 Desgleichen auch der andere und
der dritte, bis zum siebenten.

Mt 22,27 Zuletzt, nach allen, starb auch
die Frau.

Mt 22,28 In der Auferstehung nun, wem von
den Sieben wird sie als Frau angehören? Denn alle haben sie zur Frau
gehabt.

Mt 22,29 Aber Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift noch die Kraft Gottes
kennt.

Mt 22,30 Denn in der Auferstehung freien
sie nicht, noch lassen sie sich freien, sondern sie sind wie die Engel Gottes
im Himmel.

Mt 22,31 Was aber die Auferstehung der
Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der da
spricht:

Mt 22,32 «Ich bin der Gott Abrahams und
der Gott Isaaks und der Gott Jakobs»? Er ist aber nicht ein Gott der Toten,
sondern der Lebendigen.

Mt 22,33 Und als die Menge solches hörte,
erstaunte sie über seine Lehre.

Mt 22,34 Als nun die Pharisäer hörten,
daß er den Sadduzäern den Mund gestopft, versammelten sie sich

Jesus antwortet den Pharisäern

Mt 22,35 und einer von ihnen, ein
Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach:

Mt 22,36 Meister, welches ist das größte
Gebot im Gesetz?

Mt 22,37 Jesus sprach zu ihm: «Du sollst
den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen
Seele und mit deinem ganzen Gemüt.»

Mt 22,38 Das ist das erste und größte
Gebot.

Mt 22,39 Ein anderes aber ist ihm gleich:
«Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.»

Mt 22,40 An diesen zwei Geboten hängt das
ganze Gesetz und die Propheten.

Jesus fragt die Pharisäer über den Messias

Mt 22,41 Als nun die Pharisäer versammelt
waren, fragte sie Jesus

Mt 22,42 und sprach: Was dünkt euch von
Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagten zu ihm: Davids.

Mt 22,43 Er spricht zu ihnen: Wie nennt
ihn denn David im Geiste «Herr», da er spricht:

Mt 22,44 «Der Herr hat zu meinem Herrn
gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als
Schemel deiner Füße»?

Mt 22,45 Wenn also David ihn Herr nennt,
wie ist er denn sein Sohn?

Mt 22,46 Und niemand konnte ihm ein Wort
antworten. Auch unterstand sich von jenem Tage an niemand mehr, ihn zu
fragen.

Mt-0123

Die Kennzeichen eines Pharisäers

Mt 23,1 Da sprach
Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern:

Mt 23,2 Die Schriftgelehrten und
Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt.

Mt 23,3 Alles nun, was sie euch sagen,
das tut und haltet

Mt 23,4 Sie binden aber schwere und kaum
erträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern

Mt 23,5 Alle ihre Werke aber tun sie, um
von den Leuten gesehen zu werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und die
Säume an ihren Kleidern groß

Mt 23,6 und lieben den obersten Platz bei
den Mahlzeiten und den Vorsitz in den Synagogen

Mt 23,7 und die Begrüßungen auf den
Märkten und wenn sie von den Leuten Rabbi genannt werden!

Mt 23,8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi
nennen lassen, denn einer ist euer Meister, Christus

Mt 23,9 Nennet auch niemand auf Erden
euren Vater

Mt 23,10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer
nennen lassen

Mt 23,11 Der Größte aber unter euch soll
euer Diener sein.

Mt 23,12 Wer sich aber selbst erhöht, der
wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht
werden.

Jesus spricht sieben Wehe über die Pharisäer aus

Mt 23,13 Aber wehe euch, Schriftgelehrte
und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Himmelreich vor den Menschen
zuschließet! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die laßt
ihr nicht hinein.

Mt 23,14 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr der Witwen Häuser fresset und zum Schein
lange betet. Darum werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen!

Mt 23,15 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr Meer und Land durchziehet, um einen einzigen
Judengenossen zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr ein Kind der
Hölle aus ihm, zwiefältig mehr, als ihr seid!

Mt 23,16 Wehe euch, ihr blinden Führer,
die ihr saget: Wer beim Tempel schwört, das gilt nichts

Mt 23,17 Ihr Narren und Blinde, was ist
denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt?

Mt 23,18 Und: Wer beim Brandopferaltar
schwört, das gilt nichts

Mt 23,19 Ihr Blinden! Was ist denn
größer, das Opfer oder der Brandopferaltar, der das Opfer heiligt?

Mt 23,20 Darum, wer beim Altar schwört,
der schwört bei ihm und bei allem, was darauf ist.

Mt 23,21 Und wer beim Tempel schwört, der
schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt.

Mt 23,22 Und wer beim Himmel schwört, der
schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

Mt 23,23 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Minze und den Anis und den Kümmel
verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässiget, nämlich das Gericht
und das Erbarmen und den Glauben! Dies sollte man tun und jenes nicht
lassen.

Mt 23,24 Ihr blinden Führer, die ihr
Mücken seihet und Kamele verschlucket!

Mt 23,25 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel
reiniget

Mt 23,26 Du blinder Pharisäer, reinige
zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch das Äußere rein
werde!

Mt 23,27 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr getünchten Gräbern gleichet, welche
auswendig zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und allen
Unrats sind!

Mt 23,28 So erscheinet auch ihr äußerlich
vor den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und
Gesetzwidrigkeit.

Mt 23,29 Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Gräber der Propheten bauet und die
Denkmäler der Gerechten schmücket

Mt 23,30 und saget: Hätten wir in den
Tagen unsrer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen des Blutes der
Propheten schuldig gemacht.

Mt 23,31 So gebt ihr ja über euch selbst
das Zeugnis, daß ihr Söhne der Prophetenmörder seid.

Mt 23,32 Ja, machet nur das Maß eurer
Väter voll!

Mt 23,33 Ihr Schlangen! Ihr
Otterngezüchte! Wie wollt ihr dem Gerichte der Hölle entgehen?

Mt 23,34 Darum, siehe, ich sende zu euch
Propheten und Weise und Schriftgelehrte

Mt 23,35 auf daß über euch komme alles
gerechte Blut, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blute Abels, des
Gerechten, an bis auf das Blut Zacharias, des Sohnes Barachias, welchen ihr
zwischen dem Tempel und dem Altar getötet habt.

Mt 23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies
alles wird über dieses Geschlecht kommen.

Die Klage Jesu über Jerusalem

Mt 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die du
tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich
deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter die Flügel
sammelt, aber ihr habt nicht gewollt!

Mt 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde
gelassen werden

Mt 23,39 denn ich sage euch: Ihr werdet
mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: Gelobt sei, der
da kommt im Namen des Herrn!

Mt-0124

Die Voraussage des Wiederkommens des Königs: die Rede auf dem Ölberg

Die Rede auf dem Ölberg: die Zerstörung des Tempels

Mt 24,1 Und Jesus
ging hinaus und vom Tempel hinweg. Und seine Jünger traten herzu, um ihm die
Gebäude des Tempels zu zeigen.

Mt 24,2 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet
ihr nicht dieses alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem
andern bleiben, der nicht zerbrochen wird!

Die beiden Fragen der Jünger: 'Wann?' und 'Was?'

Mt 24,3 Als er aber auf dem Ölberge saß,
traten die Jünger zu ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das
alles geschehen, und welches wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des
Endes der Weltzeit sein?

Die siebzigste Jahrwoche Daniels: die Endzeit

Mt 24,4 Und Jesus antwortete und sprach
zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand irreführe!

Mt 24,5 Denn es werden viele unter meinem
Namen kommen und sagen: Ich bin Christus, und werden viele irreführen.

Mt 24,6 Ihr werdet aber von Kriegen und
Kriegsgerüchten hören

Mt 24,7 Denn ein Volk wird sich wider das
andere erheben und ein Königreich wider das andere

Mt 24,8 Dies alles ist der Wehen
Anfang.

Mt 24,9 Alsdann wird man euch der
Drangsal preisgeben und euch töten

Mt 24,10 Und dann werden viele Anstoß
nehmen und einander verraten und einander hassen.

Mt 24,11 Und es werden viele falsche
Propheten auftreten und werden viele verführen.

Mt 24,12 Und weil die Gesetzlosigkeit
überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten

Mt 24,13 wer aber ausharrt bis ans Ende,
der wird gerettet werden.

Mt 24,14 Und dieses Evangelium vom Reich
wird in der ganzen Welt gepredigt werden, zum Zeugnis allen Völkern, und dann
wird das Ende kommen.

Die Mitte der siebzigsten Woche Daniels: der Greuel der Verwüstung

Mt 24,15 Wenn ihr nun den Greuel der
Verwüstung, von welchem durch den Propheten Daniel geredet worden ist, stehen
sehet an heiliger Stätte (wer es liest, der merke darauf!),

Mt 24,16 alsdann fliehe, wer in Judäa
ist, auf die Berge

Mt 24,17 wer auf dem Dache ist, der
steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen

Mt 24,18 und wer auf dem Felde ist, der
kehre nicht zurück, um sein Kleid zu holen.

Mt 24,19 Wehe aber den Schwangern und den
Säugenden in jenen Tagen!

Mt 24,20 Bittet aber, daß eure Flucht
nicht im Winter, noch am Sabbat geschehe.

Die grosse Trübsal (die letzte Hälfte der Woche)

Mt 24,21 Denn alsdann wird eine große
Trübsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch
keine mehr kommen wird.

Mt 24,22 Und wenn jene Tage nicht
verkürzt würden, so würde kein Fleisch errettet werden

Mt 24,23 Wenn alsdann jemand zu euch
sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder dort, - so glaubet es nicht.

Mt 24,24 Denn es werden falsche
Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und
Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.

Mt 24,25 Siehe, ich habe es euch
vorhergesagt.

Mt 24,26 Wenn sie nun zu euch sagen
werden: Siehe, er ist in der Wüste, - so gehet nicht hinaus

Mt 24,27 Denn wie der Blitz vom Osten
ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Ankunft des
Menschensohnes sein.

Mt 24,28 Wo das Aas ist, da sammeln sich
die Adler.

Die Rückkehr des Königs auf die Erde am Ende der Trübsal

Mt 24,29 Bald aber nach der Trübsal jener
Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht
mehr geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des
Himmels in Bewegung geraten.

Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des
Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der
Erde sich an die Brust schlagen und werden des Menschen Sohn kommen sehen auf
den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Mt 24,31 Und er wird seine Engel
aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten
versammeln von den vier Winden her, von einem Ende des Himmels bis zum
andern.

Das Gleichnis vom Feigenbaum

Mt 24,32 Am Feigenbaum aber lernet das
Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter gewinnt, so merket
ihr, daß der Sommer nahe ist.

Mt 24,33 Also auch ihr, wenn ihr dies
alles sehet, so merket, daß er nahe vor der Türe ist.

Mt 24,34 Wahrlich, ich sage euch, dieses
Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist

Mt 24,35 Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.

Wachsamkeit angeraten

Mt 24,36 Um jenen Tag aber und die Stunde
weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein
Vater.

Mt 24,37 Wie es aber in den Tagen Noahs
war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.

Mt 24,38 Denn wie sie in den Tagen vor
der Sündflut aßen und tranken, freiten und sich freien ließen bis zu dem
Tage, da Noah in die Arche ging,

Mt 24,39 und nichts merkten, bis die
Sündflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des
Menschensohnes sein.

Mt 24,40 Dann werden zwei auf dem Felde
sein

Mt 24,41 Zwei werden auf der Mühle
mahlen

Mt 24,42 So wachet nun, da ihr nicht
wisset, zu welcher Stunde euer Herr kommt!

Mt 24,43 Das aber merket: wenn der
Hausvater wüßte, in welcher Nachtstunde der Dieb käme, so würde er wohl
wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.

Mt 24,44 Darum seid auch ihr bereit! Denn
des Menschen Sohn kommt zu der Stunde, da ihr es nicht meinet.

Mt 24,45 Wer ist nun der treue und kluge
Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, damit er ihnen die
Speise gebe zu rechter Zeit?

Mt 24,46 Selig ist dieser Knecht, welchen
sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird.

Mt 24,47 Wahrlich, ich sage euch, er wird
ihn über alle seine Güter setzen.

Mt 24,48 Wenn aber jener böse Knecht in
seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen,

Mt 24,49 und anfängt, seine Mitknechte zu
schlagen und mit den Schlemmern zu essen und zu trinken

Mt 24,50 so wird der Herr jenes Knechtes
an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er
nicht kennt,

Mt 24,51 und wird ihn entzweihauen und
ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben. Da wird das Heulen und
Zähneknirschen sein.

Mt-0125

Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen

Mt 25,1 Dann wird das
Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre Lampen nahmen und dem
Bräutigam entgegengingen.

Mt 25,2 Fünf von ihnen aber waren töricht
und fünf klug.

Mt 25,3 Die törichten nahmen zwar ihre
Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich.

Mt 25,4 Die klugen aber nahmen Öl in
ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.

Mt 25,5 Als nun der Bräutigam verzog,
wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.

Mt 25,6 Um Mitternacht aber entstand ein
Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Gehet aus, ihm entgegen!

Mt 25,7 Da erwachten alle jene Jungfrauen
und rüsteten ihre Lampen.

Mt 25,8 Die törichten aber sprachen zu
den klugen: Gebt uns von eurem Öl

Mt 25,9 Aber die klugen antworteten und
sprachen: Niemals! Es würde nicht reichen für uns und für euch! Gehet
vielmehr hin zu den Krämern und kaufet für euch selbst!

Mt 25,10 Während sie aber hingingen, um
zu kaufen, kam der Bräutigam

Mt 25,11 Hernach kommen auch die übrigen
Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf!

Mt 25,12 Er aber antwortete und sprach:
Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht!

Mt 25,13 Darum wachet

Das Gleichnis von den Zentnern

Mt 25,14 Denn es ist wie bei einem
Menschen, der verreisen wollte, seine Knechte rief und ihnen seine Güter
übergab

Mt 25,15 dem einen gab er fünf Talente,
dem andern zwei, dem dritten eins, einem jeden nach seiner Kraft, und reiste
ab.

Mt 25,16 Da ging der, welcher die fünf
Talente empfangen, hin und handelte mit ihnen und gewann fünf andere.

Mt 25,17 Desgleichen, der die zwei
Talente empfangen, gewann auch zwei andere.

Mt 25,18 Der aber das eine empfangen
hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn.

Mt 25,19 Nach langer Zeit kommt der Herr
dieser Knechte und hält Abrechnung mit ihnen.

Mt 25,20 Da trat der hinzu, der die fünf
Talente empfangen, brachte noch fünf andere Talente herzu und sprach: Herr,
du hast mir fünf Talente übergeben

Mt 25,21 Sein Herr spricht zu ihm: Gut,
du braver und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich
über vieles setzen

Mt 25,22 Da trat auch der hinzu, welcher
die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Talente
übergeben

Mt 25,23 Sein Herr spricht zu ihm: Gut,
du braver und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich
über vieles setzen

Mt 25,24 Da trat auch der hinzu, der das
eine Talent empfangen, und sprach: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann
bist

Mt 25,25 und ich fürchtete mich, ging hin
und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine!

Mt 25,26 Aber sein Herr antwortete und
sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wußtest du, daß ich ernte, wo ich
nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe?

Mt 25,27 Dann hättest du mein Geld den
Wechslern bringen sollen, so hätte ich bei meinem Kommen das Meine mit Zinsen
zurückerhalten.

Mt 25,28 Darum nehmet ihm das Talent weg
und gebet es dem, der die zehn Talente hat!

Mt 25,29 Denn wer da hat, dem wird
gegeben werden, damit er Überfluß habe

Mt 25,30 Und den unnützen Knecht werfet
hinaus in die äußerste Finsternis. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen
sein.

Das Gericht über einzelne Heiden bei der Rückkehr Christi auf die Erde

Mt 25,31 Wenn aber des Menschen Sohn in
seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er
sitzen auf dem Throne seiner Herrlichkeit

Mt 25,32 und vor ihm werden alle Völker
versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die
Schafe von den Böcken scheidet,

Mt 25,33 und er wird die Schafe zu seiner
Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.

Mt 25,34 Dann wird der König denen zu
seiner Rechten sagen: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das
Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt!

Mt 25,35 Denn ich bin hungrig gewesen,
und ihr habt mich gespeist

Mt 25,36 ich bin nackt gewesen, und ihr
habt mich bekleidet

Mt 25,37 Dann werden ihm die Gerechten
antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich
gespeist, oder durstig und haben dich getränkt?

Mt 25,38 Wann haben wir dich als
Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder nackt und haben dich
bekleidet?

Mt 25,39 Wann haben wir dich krank
gesehen, oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen?

Mt 25,40 Und der König wird ihnen
antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es getan habt
einem dieser meiner geringsten Brüder, habt ihr es mir getan!

Mt 25,41 Dann wird er auch denen zur
Linken sagen: Gehet hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das
bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!

Mt 25,42 Denn ich bin hungrig gewesen,
und ihr habt mich nicht gespeist

Mt 25,43 ich bin ein Fremdling gewesen,
und ihr habt mich nicht beherbergt

Mt 25,44 Dann werden auch sie ihm
antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als
Fremdling oder nackt oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht
gedient?

Mt 25,45 Dann wird er ihnen antworten:
Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es nicht getan habt einem dieser
Geringsten, habt ihr es mir auch nicht getan!

Mt 25,46 Und sie werden in die ewige Pein
gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.

Mt-0126

Der Tod und die Auferstehung des Königs

Die jüdische Obrigkeit beschliesst heimlich den Tod Jesu

Mt 26,1 Und es begab
sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen
Jüngern:

Mt 26,2 Ihr wißt, daß in zwei Tagen das
Passah ist

Mt 26,3 Da versammelten sich die
Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes im Hofe
des obersten Priesters, der Kajaphas hieß.

Mt 26,4 Und sie hielten miteinander Rat,
wie sie Jesus mit List greifen und töten könnten.

Mt 26,5 Sie sprachen aber: Nicht am Fest,
damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht!

Jesus wird von Maria in Bethanien für Sein Begräbnis gesalbt

Mt 26,6 Als nun Jesus zu Bethanien im
Hause Simons des Aussätzigen war,

Mt 26,7 trat ein Weib zu ihm mit einer
alabasternen Flasche voll kostbarer Salbe und goß sie auf sein Haupt, während
er zu Tische saß.

Mt 26,8 Als das seine Jünger sahen,
wurden sie entrüstet und sprachen: Wozu diese Verschwendung?

Mt 26,9 Man hätte das teuer verkaufen und
den Armen geben können!

Mt 26,10 Da es aber Jesus merkte, sprach
er zu ihnen: Warum bekümmert ihr das Weib? Sie hat doch ein gutes Werk an mir
getan!

Mt 26,11 Denn die Armen habt ihr allezeit
bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit!

Mt 26,12 Damit, daß sie diese Salbe auf
meinen Leib goß, hat sie mich zum Begräbnis gerüstet.

Mt 26,13 Wahrlich, ich sage euch: Wo
immer dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch
sagen, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis!

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

Mt 26,14 Da ging einer der Zwölf, namens
Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern

Mt 26,15 und sprach: Was wollt ihr mir
geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie wogen ihm dreißig Silberlinge
dar.

Mt 26,16 Und von da an suchte er eine
gute Gelegenheit, ihn zu verraten.

Die Vorbereitung für das Passahfest

Mt 26,17 Am ersten Tage nun der
ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen zu ihm: Wo willst
du, daß wir dir das Passahmahl zu essen bereiten?

Mt 26,18 Und er sprach: Gehet hin in die
Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine
Zeit ist nahe

Mt 26,19 Und die Jünger taten, wie Jesus
ihnen befohlen, und bereiteten das Passah.

Das letzte Passahfest

Mt 26,20 Als es nun Abend geworden,
setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tische.

Mt 26,21 Und während sie aßen, sprach er:
Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!

Mt 26,22 Da wurden sie sehr betrübt und
fingen an, einer nach dem andern, ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich?

Mt 26,23 Er antwortete aber und sprach:
Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten.

Mt 26,24 Des Menschen Sohn geht zwar
dahin, wie von ihm geschrieben steht

Mt 26,25 Da antwortete Judas, der ihn
verriet, und sprach: Rabbi, doch nicht ich? Er spricht zu ihm: Du hast es
gesagt!

Das Abendmahl des Herrn wird eingesetzt

Mt 26,26 Als sie nun aßen, nahm Jesus das
Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist
mein Leib.

Mt 26,27 Und er nahm den Kelch, dankte,
gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus!

Mt 26,28 Denn das ist mein Blut des
Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden!

Mt 26,29 Ich sage euch aber, ich werde
von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken, bis zu
jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde im Reiche meines
Vaters.

Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus

Mt 26,30 Und nachdem sie den Lobgesang
gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

Mt 26,31 Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr
werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern

Mt 26,32 Wenn ich aber auferstanden sein
werde, will ich euch nach Galiläa vorangehen.

Mt 26,33 Da antwortete Petrus und sprach
zu ihm: Wenn sich auch alle an dir ärgern, so werde doch ich mich niemals
ärgern!

Mt 26,34 Jesus spricht zu ihm: Wahrlich,
ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal
verleugnen!

Mt 26,35 Petrus spricht zu ihm: Und wenn
ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen!
Gleicherweise sprachen auch alle Jünger.

Die Todesnot Jesu in dem Garten

Mt 26,36 Da kommt Jesus mit ihnen in ein
Gut, namens Gethsemane. Und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier,
während ich dorthin gehe und bete.

Mt 26,37 Und er nahm zu sich Petrus und
die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute
sehr.

Mt 26,38 Da spricht er zu ihnen: Meine
Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir!

Das erste Gebet

Mt 26,39 Und er ging ein wenig vorwärts,
warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich,
so gehe dieser Kelch an mir vorüber

Die schlafenden Jünger

Mt 26,40 Und er kommt zu den Jüngern und
findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde
mit mir wachen?

Mt 26,41 Wachet und betet, damit ihr
nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig

Das zweite Gebet

Mt 26,42 Wiederum zum zweitenmal, ging er
hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir
vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!

Mt 26,43 Und er kommt und findet sie
abermals schlafend

Das dritte Gebet

Mt 26,44 Und er ließ sie, ging wieder
hin, betete zum drittenmal und sprach dieselben Worte.

Mt 26,45 Da kommt er zu seinen Jüngern
und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? Siehe, die Stunde ist
nahe, und des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überliefert!

Mt 26,46 Stehet auf, laßt uns gehen!
Siehe, der mich verrät, ist nahe!

Jesus wird verraten und gefangen genommen

Mt 26,47 Und während er noch redete,
siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit
Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes
her.

Mt 26,48 Der ihn aber verriet, hatte
ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's,
den ergreifet!

Mt 26,49 Und alsbald trat er zu Jesus und
sprach: Sei gegrüßt, Rabbi, - und küßte ihn.

Mt 26,50 Jesus aber sprach zu ihm:
Freund, wozu bist du hier? Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und
nahmen ihn fest.

Mt 26,51 Und siehe, einer von denen, die
bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den
Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.

Mt 26,52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke
dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden
durch das Schwert umkommen.

Mt 26,53 Oder meinst du, ich könnte nicht
meinen Vater bitten, und er würde mir noch jetzt mehr als zwölf Legionen
Engel schicken?

Mt 26,54 Wie würden dann aber die
Schriften erfüllt, daß es so kommen muß?

Mt 26,55 In jener Stunde sprach Jesus zu
der Schar: Wie gegen einen Mörder seid ihr ausgezogen mit Schwertern und
Stöcken, mich zu ergreifen! Täglich bin ich bei euch lehrend im Tempel
gesessen, und ihr habt mich nicht ergriffen.

Mt 26,56 Das alles aber ist geschehen,
damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. - Da verließen ihn alle
Jünger und flohen.

Jesus wird vor Kaiphas und den Hohen Rat gebracht

Mt 26,57 Die aber Jesus festgenommen
hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten
und die Ältesten versammelt waren.

Mt 26,58 Petrus aber folgte ihnen von
ferne, bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu
den Dienern, um den Ausgang [der Sache] zu sehen.

Mt 26,59 Aber die Hohenpriester und die
Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum
Tode zu bringen.

Mt 26,60 Aber sie fanden keins, obgleich
viele falsche Zeugen herzukamen.

Mt 26,61 Zuletzt aber kamen zwei und
sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in
drei Tagen aufbauen.

Mt 26,62 Und der Hohepriester stand auf
und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich
zeugen?

Mt 26,63 Jesus aber schwieg. Und der
Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß
du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes bist!

Mt 26,64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es
gesagt! Überdies sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr des Menschen Sohn
sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des
Himmels!

Mt 26,65 Da zerriß der Hohepriester seine
Kleider und sprach: Er hat gelästert! Was bedürfen wir weiter Zeugen? Siehe,
nun habt ihr seine Lästerung gehört.

Mt 26,66 Was dünkt euch? Sie antworteten
und sprachen: Er ist des Todes schuldig!

Mt 26,67 Da spieen sie ihm ins Angesicht
und schlugen ihn mit Fäusten

Mt 26,68 und sprachen: Christus, weissage
uns! Wer ist's, der dich geschlagen hat?

Die drei Verleumdungen des Petrus

Mt 26,69 Petrus aber saß draußen im Hof.
Und eine Magd trat zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem
Galiläer!

Mt 26,70 Er aber leugnete vor allen und
sprach: Ich weiß nicht, was du sagst!

Mt 26,71 Als er dann in den Vorhof
hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die dort waren: Dieser
war mit Jesus, dem Nazarener!

Mt 26,72 Und er leugnete abermals mit
einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht!

Mt 26,73 Bald darauf aber traten die
Umstehenden herzu und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von
ihnen

Mt 26,74 Da fing er an zu fluchen und zu
schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn.

Mt 26,75 Und Petrus ward eingedenk des
Wortes Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich
dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Mt-0127

Jesus wird Pilatus überliefert

Mt 27,1 Als es aber
Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes
einen Rat wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen.

Mt 27,2 Und sie banden ihn, führten ihn
ab und überantworteten ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus.

Die nutzlose Reue des Judas

Mt 27,3 Als nun Judas, der ihn verraten
hatte, sah, daß er verurteilt war, reute es ihn

Mt 27,4 und sprach: Ich habe gesündigt,
daß ich unschuldiges Blut verraten habe! Sie aber sprachen: Was geht das uns
an? Da siehe du zu!

Mt 27,5 Da warf er die Silberlinge in den
Tempel und machte sich davon, ging hin und erhängte sich.

Mt 27,6 Die Hohenpriester aber nahmen die
Silberlinge und sprachen: Wir dürfen sie nicht in den Gotteskasten legen,
weil es Blutgeld ist.

Mt 27,7 Nachdem sie aber Rat gehalten,
kauften sie dafür den Acker des Töpfers, als Begräbnisstätte für die
Fremdlinge.

Mt 27,8 Daher wird jener Acker Blutacker
genannt bis auf den heutigen Tag.

Mt 27,9 Da wurde erfüllt, was durch den
Propheten Jeremia gesagt ist, welcher spricht: «Und sie nahmen die dreißig
Silberlinge, den Wert des Geschätzten, den sie geschätzt hatten, von den
Kindern Israel

Mt 27,10 und gaben sie für den Acker des
Töpfers, wie der Herr mir befohlen hatte.»

Jesus wird von Pilatus verhört

Mt 27,11 Jesus aber stand vor dem
Landpfleger

Mt 27,12 Und als er von den
Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts.

Mt 27,13 Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst
du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen?

Mt 27,14 Und er antwortete ihm auch nicht
auf ein einziges Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte.

Jesus oder Barabbas?

Mt 27,15 Aber auf das Fest pflegte der
Landpfleger dem Volke einen Gefangenen freizugeben, welchen sie
wollten.

Mt 27,16 Sie hatten aber damals einen
berüchtigten Gefangenen namens Barabbas.

Mt 27,17 Als sie nun versammelt waren,
sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch freilasse, Barabbas
oder Jesus, den man Christus nennt?

Mt 27,18 Denn er wußte, daß sie ihn aus
Neid überantwortet hatten.

Mt 27,19 Als er aber auf dem Richterstuhl
saß, sandte sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen
mit diesem Gerechten

Mt 27,20 Aber die Hohenpriester und die
Ältesten beredeten die Volksmenge, den Barabbas zu erbitten, Jesus aber
umbringen zu lassen.

Mt 27,21 Der Landpfleger aber antwortete
und sprach zu ihnen: Welchen von diesen beiden wollt ihr, daß ich euch frei
lasse? Sie sprachen: Den Barabbas!

Mt 27,22 Pilatus spricht zu ihnen: Was
soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt? Sie sprachen alle zu
ihm: Kreuzige ihn!

Mt 27,23 Da sagte der Landpfleger: Was
hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen noch viel mehr und sprachen:
Kreuzige ihn!

Mt 27,24 Als nun Pilatus sah, daß er
nichts ausrichtete, sondern daß vielmehr ein Aufruhr entstand, nahm er Wasser
und wusch sich vor dem Volk die Hände und sprach: Ich bin unschuldig an dem
Blut dieses Gerechten

Mt 27,25 Und alles Volk antwortete und
sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!

Mt 27,26 Da gab er ihnen den Barabbas
los

Der König wird mit Dornen gekrönt; Er wird dann nach der Stätte der Kreuzigung geführt

Mt 27,27 Da nahmen die Kriegsknechte des
Landpflegers Jesus in das Amthaus und versammelten die ganze Rotte um
ihn.

Mt 27,28 Und sie zogen ihn aus und legten
ihm einen Purpurmantel um

Mt 27,29 und flochten eine Krone von
Dornen, setzten sie auf sein Haupt, gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand und
beugten vor ihm die Knie, verspotteten ihn und sprachen: Sei gegrüßt, König
der Juden!

Mt 27,30 Dann spieen sie ihn an und
nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt.

Mt 27,31 Und nachdem sie ihn verspottet
hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und legten ihm seine Kleider an, und
dann führten sie ihn hin, um ihn zu kreuzigen.

Mt 27,32 Als sie aber hinauszogen, fanden
sie einen Mann von Kyrene, namens Simon

Jesus wird gekreuzigt

Mt 27,33 Und als sie an den Ort kamen,
den man Golgatha nennt, das heißt Schädelstätte,

Mt 27,34 gaben sie ihm Wein mit Galle
vermischt zu trinken

Mt 27,35 Nachdem sie ihn nun gekreuzigt
hatten, teilten sie seine Kleider unter sich und warfen das Los, auf daß
erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist: «Sie haben meine Kleider
unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.»

Mt 27,36 Und sie saßen daselbst und
hüteten ihn.

Mt 27,37 Und sie befestigten über seinem
Haupte die Inschrift seiner Schuld: Dies ist Jesus, der König der
Juden.

Mt 27,38 Dann wurden mit ihm zwei Räuber
gekreuzigt, einer zur Rechten, der andere zur Linken.

Mt 27,39 Die aber vorübergingen,
lästerten ihn, schüttelten die Köpfe

Mt 27,40 und sprachen: Der du den Tempel
zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst! Bist du Gottes Sohn,
so steig vom Kreuze herab!

Mt 27,41 Gleicherweise spotteten auch die
Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:

Mt 27,42 Andere hat er gerettet, sich
selbst kann er nicht retten. Ist er der König Israels, so steige er nun vom
Kreuz herab, so wollen wir ihm glauben!

Mt 27,43 Er hat auf Gott vertraut, der
befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat

Mt 27,44 Desgleichen schmähten ihn auch
die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren.

Der Tod Jesu erfüllt das Gesetz

Die Heilszeit des Gesetzes ist zu Ende

Mt 27,45 Aber von der sechsten Stunde an
kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.

Mt 27,46 Und um die neunte Stunde rief
Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott,
mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Mt 27,47 Etliche der Anwesenden, als sie
es hörten, sprachen nun: Der ruft den Elia!

Mt 27,48 Und alsbald lief einer von
ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und
gab ihm zu trinken.

Mt 27,49 Die Übrigen aber sprachen: Halt,
laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten!

Mt 27,50 Jesus aber schrie abermals mit
lauter Stimme und gab den Geist auf.

Mt 27,51 Und siehe, der Vorhang im Tempel
riß entzwei von oben bis unten, und die Erde erbebte, und die Felsen
spalteten sich.

Mt 27,52 Und die Gräber öffneten sich,
und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf

Mt 27,53 und gingen aus den Gräbern
hervor nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen
vielen.

Mt 27,54 Als aber der Hauptmann und die,
welche mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und was da geschah,
fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes
Sohn!

Mt 27,55 Es waren aber daselbst viele
Frauen, die von ferne zusahen, welche Jesus von Galiläa her gefolgt waren und
ihm gedient hatten

Mt 27,56 unter ihnen waren Maria
Magdalena, und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der
Söhne des Zebedäus.

Jesus wird begraben

Mt 27,57 Als es nun Abend wurde, kam ein
reicher Mann von Arimathia, namens Joseph, der auch ein Jünger Jesu geworden
war.

Mt 27,58 Dieser ging zu Pilatus und bat
um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, daß er ihm gegeben werde.

Mt 27,59 Und Joseph nahm den Leichnam,
wickelte ihn in reine Leinwand

Mt 27,60 und legte ihn in seine neue
Gruft, welche er im Felsen hatte aushauen lassen

Mt 27,61 Es waren aber daselbst Maria
Magdalena und die andere Maria, die saßen dem Grabe gegenüber.

Das Grab wird versiegelt und bewahrt

Mt 27,62 Am andern Tage nun, welcher auf
den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei
Pilatus

Mt 27,63 und sprachen: Herr, wir erinnern
uns, daß dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde
ich auferstehen.

Mt 27,64 So befiehl nun, daß das Grab
sicher bewacht werde bis zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger
kommen, ihn stehlen und zum Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden,
und der letzte Betrug ärger werde als der erste.

Mt 27,65 Pilatus sprach zu ihnen: Ihr
sollt eine Wache haben! Gehet hin und bewacht es, so gut ihr könnt!

Mt 27,66 Da gingen sie hin, versiegelten
den Stein und bewachten das Grab mit der Wache.

Mt-0128

Die Auferstehung Christi und die Ereignisse an jenem Tag

Mt 28,1 Nach dem
Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und
die andere Maria, um das Grab zu besehen.

Mt 28,2 Und siehe, es geschah ein großes
Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat herzu und
wälzte den Stein von der Tür hinweg und setzte sich darauf.

Mt 28,3 Und seine Gestalt war wie der
Blitz und sein Kleid weiß wie der Schnee.

Mt 28,4 Vor seinem furchtbaren Anblick
aber erbebten die Wächter und wurden wie tot.

Mt 28,5 Der Engel aber wandte sich zu den
Frauen und sprach: Fürchtet ihr euch nicht! Ich weiß wohl, daß ihr Jesus, den
Gekreuzigten, sucht.

Mt 28,6 Er ist nicht hier

Mt 28,7 Und gehet eilends hin und saget
seinen Jüngern, daß er von den Toten auferstanden ist. Und siehe, er geht
euch voran nach Galiläa

Mt 28,8 Und sie gingen eilends hinweg von
dem Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, es seinen Jüngern zu
verkündigen.

Mt 28,9 Und siehe, da begegnete ihnen
Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu und umfaßten seine Füße
und huldigten ihm.

Mt 28,10 Da sprach Jesus zu ihnen:
Fürchtet euch nicht! Gehet hin, verkündiget meinen Brüdern, daß sie nach
Galiläa gehen sollen

Die Soldaten werden bestochen

Mt 28,11 Während sie aber hingingen,
siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt und verkündigten den
Hohenpriestern alles, was geschehen war.

Mt 28,12 Diese versammelten sich samt den
Ältesten, und nachdem sie Rat gehalten, gaben sie den Kriegsknechten Geld
genug

Mt 28,13 und sprachen: Saget, seine
Jünger sind des Nachts gekommen und haben ihn gestohlen, während wir
schliefen.

Mt 28,14 Und wenn solches vor den
Landpfleger kommt, so wollen wir ihn besänftigen und machen, daß ihr außer
Sorge sein könnt.

Mt 28,15 Sie aber nahmen das Geld und
taten, wie sie belehrt worden waren: Und so wurde diese Rede unter den Juden
verbreitet bis auf den heutigen Tag.

Jesus in Galiläa: Sein grosser Auftrag

Mt 28,16 Die elf Jünger aber gingen nach
Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.

Mt 28,17 Und als sie ihn sahen, fielen
sie vor ihm nieder

Mt 28,18 Und Jesus trat herzu, redete mit
ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Mt 28,19 Gehet hin und machet zu Jüngern
alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und
des heiligen Geistes

Mt 28,20 und sie halten lehret alles, was
ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende
der Weltzeit!

Offb-2701

Offb 1,1 Offenbarung
Jesu Christi, welche Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in
Bälde geschehen soll

Offb 1,2 welcher das Wort Gottes und das
Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat, alles, was er sah.

Offb 1,3 Selig, wer liest und die da
hören die Worte der Weissagung, und bewahren, was darin geschrieben steht!
Denn die Zeit ist nahe.

Die Botschaften des erhöhten Herrn an die sieben Gemeinden

Die vergangenen Dinge: 'Das, was du gesehen hast'

Offb 1,4 Johannes an die sieben Gemeinden
in Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war
und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne
sind,

Offb 1,5 und von Jesus Christus, dem
treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten und dem Fürsten über die
Könige der Erde.

Offb 1,6 Ihm, der uns liebt und uns durch
sein Blut von unsren Sünden gewaschen und uns zu einem Königreich gemacht
hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: ihm gehört die Herrlichkeit und
die Macht in alle Ewigkeit! Amen.

Offb 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken,
und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und
es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde!
Ja, Amen.

Offb 1,8 Ich bin das A und das O, spricht
Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der
Allmächtige.

Die Vision auf Patmos

Offb 1,9 Ich, Johannes, euer Mitgenosse
an der Trübsal und am Reich und an der Geduld Jesu Christi, war auf der Insel
namens Patmos, um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses Jesu willen.

Offb 1,10 Ich war im Geist am Tage des
Herrn und hörte hinter mir eine gewaltige Stimme, wie von einer Posaune, die
sprach:

Offb 1,11 Was du siehst, das schreibe in
ein Buch und sende es den sieben Gemeinden, nach Ephesus und nach Smyrna und
nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und
nach Laodizea!

Offb 1,12 Und ich wandte mich um, die
Stimme zu sehen, die mit mir redete

Offb 1,13 und inmitten der Leuchter
Einen, der einem Menschensohne glich, angetan mit einem langen Gewande und um
die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel

Offb 1,14 sein Haupt aber und seine Haare
waren weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine
Feuerflamme,

Offb 1,15 und seine Füße wie schimmerndes
Erz, im Ofen geglüht, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser.

Offb 1,16 Und er hatte in seiner rechten
Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges
Schwert, und sein Angesicht leuchtet wie die Sonne in ihrer Kraft.

Offb 1,17 Und als ich Ihn sah, fiel ich
zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach:
Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte

Offb 1,18 und der Lebendige

Der Befehl, zu schreiben

Offb 1,19 Schreibe nun, was du gesehen
hast, und was ist, und was darnach geschehen soll:

Offb 1,20 das Geheimnis der sieben
Sterne, die du auf meiner Rechten gesehen hast, und der sieben goldenen
Leuchter. Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben
Leuchter sind die sieben Gemeinden.

Offb-2702

Die gegenwärtigen Dinge -

sieben Gemeinden: 'Was da ist'

Die Botschaft an Ephesus:

die Gemeinde am Ende des apostolischen Zeitalters

Offb 2,1 Dem Engel
der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner
Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:

Offb 2,2 Ich weiß deine Werke und deine
Arbeit und deine Geduld, und daß du die Bösen nicht ertragen kannst, und daß
du die geprüft hast, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie
als Lügner erfunden

Offb 2,3 und du hast Ausdauer, und um
meines Namens willen hast du getragen und bist nicht müde geworden.

Offb 2,4 Aber ich habe wider dich, daß du
deine erste Liebe verlassen hast.

Offb 2,5 Bedenke nun, wovon du abgefallen
bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich über dich und
werde deinen Leuchter von seiner Stelle stoßen, wenn du nicht Buße
tust!

Offb 2,6 Aber das hast du, daß du die
Werke der Nikolaiten hassest, welche auch ich hasse.

Offb 2,7 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von
dem Baum des Lebens, welcher im Paradiese Gottes ist.

Die Botschaft an Smyrna:

die Gemeinde unter der Verfolgung

Offb 2,8 Und dem Engel der Gemeinde in
Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, welcher tot war und
lebendig geworden ist:

Offb 2,9 Ich weiß deine Werke und deine
Trübsal und deine Armut - du bist aber reich -, und die Lästerung von denen,
die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des
Satans.

Offb 2,10 Fürchte nichts, was du leiden
wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit
ihr versucht werdet, und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage lang. Sei getreu
bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!

Offb 2,11 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen
von dem zweiten Tod!

Die Botschaft an Pergamus:

die Gemeinde mitten in der Welt

Offb 2,12 Und dem Engel der Gemeinde in
Pergamus schreibe: Das sagt, der das scharfe zweischneidige Schwert
hat:

Offb 2,13 Ich weiß, was du tust und wo du
wohnst, da wo der Thron des Satans ist, und daß du festhältst an meinem Namen
und den Glauben an mich nicht verleugnet hast, auch in den Tagen, in welchen
Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da wo der Satan
wohnt.

Offb 2,14 Aber ich habe etwas weniges
wider dich, daß du daselbst solche hast, die an der Lehre Bileams festhalten,
welcher den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Kinder Israel zu legen,
Götzenopfer zu essen und Unzucht zu treiben.

Offb 2,15 So hast auch du solche, die an
der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse.

Offb 2,16 Tue Buße! Sonst komme ich bald
über dich und werde mit ihnen Krieg führen mit dem Schwerte meines
Mundes.

Offb 2,17 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich von dem verborgenen Manna zu essen geben und will ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt.

Die Botschaft an Thyatira:

die Gemeinde fällt in Götzendienst

Offb 2,18 Und dem Engel der Gemeinde in
Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine
Feuerflamme und dessen Füße gleich schimmerndem Erze sind:

Offb 2,19 Ich weiß deine Werke und deine
Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und daß deiner
letzten Werke mehr sind als der ersten.

Offb 2,20 Aber ich habe wider dich, daß
du das Weib Isebel gewähren lässest, die sich eine Prophetin nennt und meine
Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu
essen.

Offb 2,21 Und ich gab ihr Zeit, Buße zu
tun, und sie will nicht Buße tun von ihrer Unzucht.

Offb 2,22 Siehe, ich werfe sie auf ein
Bett und die, welche mit ihr ehebrechen, in große Trübsal, wenn sie nicht
Buße tun von ihren Werken.

Offb 2,23 Und ihre Kinder will ich töten,
und alle Gemeinden werden erkennen, daß ich es bin, der Nieren und Herzen
erforscht. Und ich will euch vergelten, einem jeden nach seinen Werken.

Offb 2,24 Euch aber sage ich, den übrigen
in Thyatira, soviele diese Lehre nicht teilen und welche die Tiefen des
Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben: Ich lege keine andere Last auf
euch

Offb 2,25 nur haltet fest, was ihr habt,
bis ich komme!

Offb 2,26 Und wer überwindet und meine
Werke bis ans Ende bewahrt, dem will ich Macht geben über die Heiden.

Offb 2,27 Und er wird sie mit eisernem
Stabe weiden, wie man irdene Gefäße zerschlägt, wie auch ich [solche Macht]
von meinem Vater empfangen habe.

Offb 2,28 Und ich will ihm geben den
Morgenstern.

Offb 2,29 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Offb-2703

Die Botschaft an Sardes:

die Gemeinde ist wie tot, aber es ist ein gläubiger Überrest vorhanden

Offb 3,1 Und dem
Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt der, welcher die sieben
Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich weiß deine Werke: du hast den
Namen, daß du lebest, und bist tot.

Offb 3,2 Werde wach und stärke das
übrige, was sterben will

Offb 3,3 So denke nun daran, wie du
empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. Wenn du nun nicht
wachst, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht merken,
zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.

Offb 3,4 Aber du hast einige wenige Namen
in Sardes, welche ihre Kleider nicht befleckt haben

Offb 3,5 Wer überwindet, der soll mit
weißen Kleidern angetan werden

Offb 3,6 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Die Botschaft an Philadelphia:

die Gemeinde erlebt Erweckung

Offb 3,7 Und dem Engel der Gemeinde in
Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, welcher den
Schlüssel Davids hat

Offb 3,8 Ich weiß deine Werke. Siehe, ich
habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben, die niemand schließen kann

Offb 3,9 Siehe, ich verschaffe, daß
solche aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen und es nicht sind,
sondern lügen, siehe, ich will sie dazu bringen, daß sie kommen und vor
deinen Füßen niederfallen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.

Offb 3,10 Weil du das Wort meiner Geduld
bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die
über den ganzen Erdkreis kommen wird, zu versuchen, die auf Erden
wohnen.

Offb 3,11 Ich komme bald

Offb 3,12 Wer überwindet, den will ich zu
einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen, und er wird nicht mehr
hinausgehen

Offb 3,13 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Die Botschaft an Laodizea:

die Gemeinde in ihrem letzten Zustand des Abfalls

Offb 3,14 Und dem Engel der Gemeinde in
Laodizea schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der
Ursprung der Schöpfung Gottes:

Offb 3,15 Ich weiß deine Werke, daß du
weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest!

Offb 3,16 So aber, weil du lau bist und
weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.

Offb 3,17 Denn du sprichst: Ich bin reich
und habe Überfluß und bedarf nichts! - und weißt nicht, daß du elend und
erbärmlich bist, arm, blind und bloß!

Offb 3,18 Ich rate dir, von mir Gold zu
kaufen, das im Feuer geglüht ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider,
damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde,
und Augensalbe, um deine Augen zu salben, damit du sehest.

Offb 3,19 Welche ich liebhabe, die strafe
und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße!

Die Stätte und die Gesinnung Christi am Ende des Zeitalters der Gemeinde

Offb 3,20 Siehe, ich stehe vor der Tür
und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich
zu ihm hineingehen und das Nachtmahl mit ihm einnehmen und er mit mir.

Offb 3,21 Wer überwindet, dem will ich
geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und
mit meinem Vater sitze auf seinem Thron.

Offb 3,22 Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geist den Gemeinden sagt!

Offb-2704

Das Öffnen der Rolle mit den sieben Siegeln

Die zukünftigen Dinge: 'Was geschehen soll hernach' (wörtl. 'nach diesen Dingen')

Was im Himmel geschieht, ehe die Siegel gebrochen werden

Offb 4,1 Darnach
schaute ich, und siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel

Offb 4,2 Und alsbald war ich im
Geist

Offb 4,3 Und der darauf saß, war
anzusehen wie Jaspis- und Sardisstein

Die Ältesten auf den Thronen umgebenden Thron Gottes

Offb 4,4 Und rings um den Thron waren
vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste
sitzen, angetan mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene
Kronen.

Offb 4,5 Und von dem Throne gehen Blitze
und Stimmen und Donner aus, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem
Thron

Die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten beten den Schöpfer an

Offb 4,6 Und vor dem Thron ist es wie ein
gläsernes Meer, gleich Kristall

Offb 4,7 Und das erste ist gleich einem
Löwen, das zweite gleich einem Kalbe, das dritte hat ein Angesicht wie ein
Mensch, und das vierte ist gleich einem fliegenden Adler.

Offb 4,8 Und die vier lebendigen Wesen,
von denen ein jedes sechs Flügel hat, sind ringsherum und inwendig voller
Augen

Offb 4,9 Und so oft die lebendigen Wesen
Ruhm und Ehre und Dank darbringen dem, der auf dem Throne sitzt, der da lebt
von Ewigkeit zu Ewigkeit,

Offb 4,10 so fallen die vierundzwanzig
Ältesten nieder vor dem, der auf dem Throne sitzt, und beten den an, der da
lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und werfen ihre Kronen vor dem Throne nieder
und sprechen:

Offb 4,11 Würdig bist du, unser Herr und
Gott, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht

Offb-2705

Christus nimmt das Buch (die Rolle) versiegelt mit sieben Siegeln

Offb 5,1 Und ich sah
in der Rechten dessen, der auf dem Throne saß, ein Buch, innen und außen
beschrieben, mit sieben Siegeln versiegelt.

Offb 5,2 Und ich sah einen starken Engel,
der verkündete mit lauter Stimme: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und
seine Siegel zu brechen?

Offb 5,3 Und niemand, weder im Himmel
noch auf Erden noch unter der Erde, vermochte das Buch zu öffnen noch
hineinzublicken.

Offb 5,4 Und ich weinte sehr, daß niemand
würdig erfunden wurde, das Buch zu öffnen noch hineinzublicken.

Christus als der König öffnet das Buch (die Rolle)

Offb 5,5 Und einer von den Ältesten
spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm
Juda, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu
brechen!

Offb 5,6 Und ich sah, und siehe, in der
Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten
stand ein Lamm, wie geschlachtet

Offb 5,7 Und es kam und nahm das Buch aus
der Rechten dessen, der auf dem Throne saß.

Die Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten beten an

Offb 5,8 Und als es das Buch nahm, fielen
die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamme
nieder, und sie hatten jeder eine Harfe und goldene Schalen voll
Räucherwerk

Offb 5,9 Und sie sangen ein neues Lied:
Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu brechen

Offb 5,10 und hast sie für unsren Gott zu
einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf
Erden.

Die Engel preisen das Lamm

Offb 5,11 Und ich sah und hörte eine
Stimme vieler Engel rings um den Thron und um die lebendigen Wesen und die
Ältesten

Offb 5,12 die sprachen mit lauter Stimme:
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, zu empfangen die Macht und
Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Ruhm und Lobpreisung!

Die kommende allgemeine Anbetung des Lammes als König

Offb 5,13 Und alle Geschöpfe, die im
Himmel und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meere sind, und alles,
was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm
gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Gewalt von Ewigkeit zu
Ewigkeit!

Offb 5,14 Und die vier lebendigen Wesen
sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an
den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Offb-2706

Die sieben Siegel des Buches werden geöffnet

Das erste Siegel: Der falsche Christus

Offb 6,1 Und ich sah,
daß das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines von
den vier lebendigen Wesen wie mit Donnerstimme sagen: Komm und sieh!

Offb 6,2 Und ich sah, und siehe, ein
weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen

Das zweite Siegel: Krieg

Offb 6,3 Und als es das zweite Siegel
öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm und sieh!

Offb 6,4 Und es zog ein anderes Pferd
aus, ein feuerrotes, und dem, der darauf saß, wurde die Macht gegeben, den
Frieden von der Erde zu nehmen und daß sie einander hinschlachten
sollten

Das dritte Siegel: Hungersnot

Offb 6,5 Und als es das dritte Siegel
öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm und sieh! Und ich
sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in
seiner Hand.

Offb 6,6 Und ich hörte eine Stimme
inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Maß Weizen für einen
Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar

Das vierte Siegel: Tod

Offb 6,7 Und als es das vierte Siegel
öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm und
sieh!

Offb 6,8 Und ich sah, und siehe, ein
fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist: der Tod

Das fünfte Siegel: ein Überrest als Märtyrer

Offb 6,9 Und als es das fünfte Siegel
öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden
waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie
hatten.

Offb 6,10 Und sie riefen mit lauter
Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger,
richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf Erden
wohnen?

Offb 6,11 Und es wurde einem jeden von
ihnen ein weißes Kleid gegeben, und es wurde ihnen gesagt, daß sie noch eine
kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet
wären, die auch sollten getötet werden, gleichwie sie.

Das sechste Siegel: Anarchie

Offb 6,12 Und ich sah, als es das sechste
Siegel öffnete, und siehe, ein großes Erdbeben entstand, und die Sonne wurde
schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut.

Offb 6,13 Und die Sterne des Himmels
fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn
er von einem starken Winde geschüttelt wird.

Offb 6,14 Und der Himmel entwich wie ein
Buch, das zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden aus ihren
Stellen gerückt.

Offb 6,15 Und die Könige der Erde und die
Großen und die Heerführer und die Reichen und die Gewaltigen und alle Knechte
und alle Freien verbargen sich in die Klüfte und in die Felsen der
Berge

Offb 6,16 und sprachen zu den Bergen und
zu den Felsen: Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesichte dessen,
der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!

Offb 6,17 Denn gekommen ist der große Tag
seines Zorns, und wer kann bestehen?

Offb-2707

Parenthese (Einschaltung): Juden und Heiden, die während der Trübsal gerettet wurden

 

Offb 7,1 Darnach sah
ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen, die hielten die vier Winde
der Erde, damit kein Wind wehe über die Erde noch über das Meer noch über
irgend einen Baum.

Offb 7,2 Und ich sah einen andern Engel
vom Sonnenaufgang heraufsteigen, der hatte das Siegel des lebendigen
Gottes

Offb 7,3 und sprach: Schädiget die Erde
nicht, noch das Meer noch die Bäume, bis wir die Knechte unsres Gottes auf
ihren Stirnen versiegelt haben!

Der Überrest von 144000 aus Israel

Offb 7,4 Und ich hörte die Zahl der
Versiegelten: Hundertvierundvierzigtausend Versiegelte, aus allen Stämmen der
Kinder Israel.

Offb 7,5 Aus dem Stamm Juda zwölftausend
Versiegelte

Offb 7,6 aus dem Stamm Asser
zwölftausend

Offb 7,7 aus dem Stamm Simeon
zwölftausend

Offb 7,8 aus dem Stamm Sebulon
zwölftausend

Die Menge der Heiden, die aus der Grossen Trübsal kommen

Offb 7,9 Darnach sah ich, und siehe, eine
große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und
Völkern und Zungen

Offb 7,10 Und sie riefen mit lauter
Stimme und sprachen: Das Heil steht bei unsrem Gott, der auf dem Throne
sitzt, und bei dem Lamm!

Offb 7,11 Und alle Engel standen rings um
den Thron und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen und fielen vor
dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an

Offb 7,12 und sprachen: Amen! Lobpreisung
und Ruhm und Weisheit und Dank und Ehre und Macht und Stärke sei unsrem Gott
von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Offb 7,13 Und einer von den Ältesten hob
an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern angetan sind,
und woher sind sie gekommen?

Offb 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein
Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen
Trübsal kommen

Offb 7,15 Darum sind sie vor dem Throne
Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel

Offb 7,16 Und sie werden nicht mehr
hungern noch dürsten

Offb 7,17 denn das Lamm, das inmitten des
Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und
Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Offb-2708

Das siebente Siegel umfasst die sieben Posaunen

Offb 8,1 Und als es
das siebente Siegel öffnete, entstand eine Stille im Himmel, von etwa einer
halben Stunde.

Die Gerichte der sieben Posaunen

Christus als Hoherpriester

Offb 8,2 Und ich sah die sieben Engel,
die vor Gott stehen

Offb 8,3 Und ein anderer Engel kam und
stellte sich an den Altar, der hatte eine goldene Räucherpfanne

Offb 8,4 Und der Rauch des Räucherwerks
stieg mit den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels auf vor
Gott.

Offb 8,5 Und der Engel nahm die
Räucherpfanne und füllte sie mit Feuer vom Altar und warf sie auf die
Erde

Offb 8,6 Und die sieben Engel, welche die
sieben Posaunen hatten, machten sich bereit zu posaunen.

Die erste Posaune

Offb 8,7 Und der erste Engel posaunte,
und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde
geworfen

Die zweite Posaune

Offb 8,8 Und der zweite Engel posaunte,
und es wurde etwas wie ein großer feuerspeiender Berg ins Meer geworfen

Offb 8,9 und der dritte Teil der
Geschöpfe im Meer, welche Seelen haben, starb, und der dritte Teil der
Schiffe ging zugrunde.

Die dritte Posaune

Offb 8,10 Und der dritte Engel
posaunte

Offb 8,11 und der Name des Sternes heißt
Wermut. Und der dritte Teil der Gewässer wurde zu Wermut, und viele der
Menschen starben von den Gewässern, weil sie bitter geworden waren.

Die vierte Posaune

Offb 8,12 Und der vierte Engel
posaunte

Offb 8,13 Und ich sah und hörte einen
Adler, der in der Mitte des Himmels flog und mit lauter Stimme rief: Wehe,
wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen, wegen der übrigen Posaunenstimmen der
drei Engel, die noch posaunen sollen!

Offb-2709

Die fünfte Posaune

Offb 9,1 Und der
fünfte Engel posaunte

Offb 9,2 Und er öffnete den Schlund des
Abgrunds, und ein Rauch stieg empor aus dem Schlunde, wie der Rauch eines
großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauch des
Schlundes.

Offb 9,3 Und aus dem Rauch kamen
Heuschrecken hervor auf die Erde

Offb 9,4 Und es wurde ihnen gesagt, daß
sie das Gras der Erde nicht schädigen sollten, auch nicht irgend etwas
Grünes, noch irgend einen Baum, sondern nur die Menschen, welche das Siegel
Gottes nicht an ihrer Stirne haben.

Offb 9,5 Und es wurde ihnen gegeben, sie
nicht zu töten, sondern zu plagen fünf Monate lang. Und ihre Qual war wie die
Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht.

Offb 9,6 Und in jenen Tagen werden die
Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden

Offb 9,7 Und die Gestalten der
Heuschrecken glichen Pferden, zum Kampfe gerüstet, und auf ihren Köpfen
[waren] wie goldene Kronen, und ihre Angesichter wie menschliche
Angesichter.

Offb 9,8 Und sie hatten Haare wie
Frauenhaare, und ihre Zähne waren wie Löwenzähne.

Offb 9,9 Und sie hatten Panzer wie
eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln vieler Wagen
und Rosse, welche zum Kampfe laufen.

Offb 9,10 Und sie haben Schwänze wie
Skorpione, und Stacheln, und in ihren Schwänzen lag ihre Macht, die Menschen
zu schädigen fünf Monate lang.

Offb 9,11 Und sie haben als König über
sich den Engel des Abgrunds

Offb 9,12 Das eine Wehe ist vorüber,
siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem.

Die sechste Posaune: das Heer vom fernen Osten

Offb 9,13 Und der sechste Engel posaunte,
und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor
Gott steht,

Offb 9,14 die sprach zu dem sechsten
Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die am großen Strom
Euphrat gebunden sind!

Offb 9,15 Und die vier Engel wurden
losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den
dritten Teil der Menschen zu töten.

Offb 9,16 Und die Zahl des Reiterheeres
war zweimal zehntausendmal zehntausend

Offb 9,17 Und so sah ich im Gesicht die
Pferde und die darauf saßen: sie hatten feurige und violette und
schwefelgelbe Panzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe

Offb 9,18 Durch diese drei Plagen wurde
der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch und den
Schwefel, die aus ihren Mäulern gingen.

Offb 9,19 Denn die Macht der Pferde liegt
in ihrem Maul und in ihren Schwänzen

Offb 9,20 Aber die übrigen der Menschen,
die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten nicht Buße von den Werken
ihrer Hände, so daß sie nicht mehr die Dämonen und die Götzen von Gold und
Silber und Erz und Stein und Holz angebetet hätten, die weder sehen, noch
hören, noch gehen können.

Offb 9,21 Und sie taten nicht Buße, weder
von ihren Mordtaten noch von ihren Zaubereien noch von ihrer Unzucht noch von
ihren Diebereien.

Offb-2710

Parenthese: Der mächtige Engel verkündigt, dass keine Wartezeit mehr sein soll

Offb 10,1 Und ich sah
einen andern starken Engel aus dem Himmel herabsteigen, bekleidet mit einer
Wolke, und der Regenbogen [war] über seinem Haupte und sein Angesicht wie die
Sonne und seine Füße wie Feuersäulen.

Offb 10,2 Und er hielt in seiner Hand ein
offenes Büchlein

Offb 10,3 und er rief mit lauter Stimme,
wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre
Stimmen vernehmen.

Offb 10,4 Und als die sieben Donner
geredet hatten, wollte ich schreiben

Offb 10,5 Und der Engel, den ich auf dem
Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel

Offb 10,6 und schwur bei dem, der von
Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist,
und die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist: es wird
keine Zeit mehr sein

Offb 10,7 sondern in den Tagen der Stimme
des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, ist das Geheimnis Gottes
vollendet, wie er es seinen Knechten, den Propheten, als frohe Botschaft
verkündigt hat.

Johannes erhält den Befehl, wiederum zu weissagen

Offb 10,8 Und die Stimme, die ich aus dem
Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das
offene Büchlein in der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde
steht!

Offb 10,9 Und ich ging zu dem Engel und
sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er spricht zu mir: Nimm und
verschlinge es

Offb 10,10 Und ich nahm das Büchlein aus
der Hand des Engels und verschlang es

Offb 10,11 Und er sprach zu mir: Du
sollst abermals weissagen über viele Völker und Nationen und Zungen und
Könige.

Offb-2711

'Die Zeiten der Heiden' dauern noch zweiundvierzig Monate

Offb 11,1 Und mir
wurde ein Rohr gegeben, gleich einem Stabe

Offb 11,2 Aber den Vorhof, der außerhalb
des Tempels ist, laß weg und miß ihn nicht

Die beiden Zeugen werden getötet und von den Toten auferweckt

Offb 11,3 Und ich will meinen zwei Zeugen
verleihen, daß sie weissagen sollen tausendzweihundertsechzig Tage lang,
angetan mit Säcken.

Offb 11,4 Das sind die zwei Ölbäume und
die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.

Offb 11,5 Und wenn jemand sie schädigen
will, geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde

Offb 11,6 Diese haben Macht, den Himmel
zu verschließen, damit kein Regen falle in den Tagen ihrer Weissagung

Offb 11,7 Und wenn sie ihr Zeugnis
vollendet haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, mit ihnen
Krieg führen und sie überwinden und sie töten.

Offb 11,8 Und ihre Leichname werden auf
der Gasse der großen Stadt liegen, welche im geistlichen Sinne Sodom und
Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt worden ist.

Offb 11,9 Und [viele] von den Völkern und
Stämmen und Zungen werden ihre Leichname sehen, drei Tage lang und einen
halben, und werden ihre Leichname nicht in ein Grab legen lassen.

Offb 11,10 Und die auf Erden wohnen,
werden sich über sie freuen und frohlocken und werden einander Geschenke
schicken, weil diese zwei Propheten die Bewohner der Erde gepeinigt
hatten.

Offb 11,11 Und nach den drei Tagen und
einem halben kam der Geist des Lebens aus Gott in sie, und sie traten auf
ihre Füße, und eine große Furcht überfiel die, welche sie sahen.

Offb 11,12 Und sie hörten eine laute
Stimme vom Himmel her, die zu ihnen sprach: Steiget hier herauf! Da stiegen
sie in den Himmel hinauf in der Wolke, und ihre Feinde sahen sie.

Offb 11,13 Und zur selben Stunde entstand
ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel

Offb 11,14 Das zweite Wehe ist
vorüber

Die siebente Posaune: Die Regierung Christi vorausgesehen

Offb 11,15 Und der siebente Engel
posaunte

Offb 11,16 Und die vierundzwanzig
Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen auf ihr Angesicht und
beteten Gott an

Offb 11,17 und sprachen: Wir danken dir,
Herr, allmächtiger Gott, der da ist, und der da war, daß du deine große Macht
an dich genommen und die Regierung angetreten hast!

Offb 11,18 Und die Völker sind zornig
geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, daß sie
gerichtet werden, und daß du den Lohn gebest deinen Knechten, den Propheten
und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den
Großen, und daß du die verderbest, welche die Erde verderben!

Offb 11,19 Und der Tempel Gottes im
Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem
Tempel. Und es entstanden Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und
großer Hagel.

Offb-2712

Besondere Persönlichkeiten, Das Weib, Israel, gebiert den Knaben, Christus

Offb 12,1 Und ein
großes Zeichen erschien im Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der
Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone mit zwölf
Sternen.

Offb 12,2 Und sie war schwanger und
schrie in Wehen und Schmerzen der Geburt.

Der rote Drachen: Satan

Offb 12,3 Und es erschien ein anderes
Zeichen im Himmel: siehe, ein großer, feuerroter Drache, der hatte sieben
Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Kronen

Offb 12,4 und sein Schwanz zog den
dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich und warf sie auf die Erde. Und
der Drache stand vor dem Weibe, das gebären sollte, auf daß, wenn sie geboren
hätte, er ihr Kind verschlänge.

Der Knabe: Christus

Offb 12,5 Und sie gebar einen Sohn, einen
männlichen, der alle Heiden mit eisernem Stabe weiden soll

Offb 12,6 Und das Weib floh in die Wüste,
wo sie eine Stätte hat, von Gott bereitet, damit man sie daselbst ernähre
tausendzweihundertsechzig Tage.

Der Erzengel: Michael

Offb 12,7 Und es entstand ein Kampf im
Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Auch der Drache und
seine Engel kämpften

Offb 12,8 aber sie siegten nicht, und es
wurde für sie kein Platz mehr gefunden im Himmel.

Offb 12,9 So wurde geworfen der große
Drache, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der den ganzen
Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit
ihm geworfen.

Offb 12,10 Und ich hörte eine laute
Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres
Gottes und die Macht seines Gesalbten gekommen! Denn gestürzt wurde der
Verkläger unsrer Brüder, der sie vor unsrem Gott verklagte Tag und Nacht.

Offb 12,11 Und sie haben ihn überwunden
durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben
nicht geliebt bis in den Tod!

Offb 12,12 Darum seid fröhlich, ihr
Himmel, und die ihr darin wohnet! Wehe der Erde und dem Meere! Denn der
Teufel ist zu euch hinabgestiegen und hat einen großen Zorn, da er weiß, daß
er nur wenig Zeit hat.

Der jüdische Überrest wird von Satan angegriffen

Offb 12,13 Und als der Drache sah, daß er
auf die Erde geworfen war, verfolgte er das Weib, welches den Knaben geboren
hatte.

Offb 12,14 Und es wurden dem Weibe zwei
Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste flöge an ihre
Stätte, woselbst sie ernährt wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe
Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange.

Offb 12,15 Und die Schlange schleuderte
aus ihrem Maul dem Weibe Wasser nach, wie einen Strom, damit sie von dem
Strom fortgerissen würde.

Offb 12,16 Und die Erde half dem Weibe,
und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, welchen der Drache
aus seinem Maul geschleudert hatte.

Offb 12,17 Und der Drache ergrimmte über
das Weib und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens, welche
die Gebote Gottes beobachten und das Zeugnis Jesu haben.

Offb 12,18 Und ich stellte mich auf den
Sand des Meeres.

Offb-2713

Das Aufkommen und die Regierung des Tieres und des falschen Propheten

Das Tier aus dem Meer: die tödliche Wunde geheilt

Offb 13,1 Und ich sah
aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte und
auf seinen Hörnern zehn Kronen, und auf seinen Köpfen Namen der
Lästerung.

Offb 13,2 Und das Tier, das ich sah, war
einem Panther gleich, und seine Füße [waren] wie die eines Bären und sein
Rachen wie ein Löwenrachen

Offb 13,3 Und ich sah einen seiner Köpfe
wie zu Tode verwundet, und seine Todeswunde wurde geheilt. Und die ganze Erde
sah verwundert dem Tiere nach.

Offb 13,4 Und sie beteten den Drachen an,
weil er dem Tiere die Macht gegeben, und beteten das Tier an und sprachen:
Wer ist dem Tiere gleich, und wer vermag mit ihm zu streiten?

Offb 13,5 Und es wurde ihm ein Maul
gegeben, das große Dinge und Lästerungen redete

Offb 13,6 Und es tat sein Maul auf zur
Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Zelt und die im Himmel
wohnen.

Offb 13,7 Und es wurde ihm gegeben, mit
den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden

Offb 13,8 Und alle Bewohner der Erde
werden es anbeten, deren Namen nicht geschrieben sind im Lebensbuche des
Lammes, das geschlachtet ist, von Grundlegung der Welt an.

Offb 13,9 Hat jemand ein Ohr, der
höre!

Offb 13,10 Wer in Gefangenschaft führt,
geht in die Gefangenschaft

Das Tier aus der Erde: die Zahl eines Menschen, 666

Offb 13,11 Und ich sah ein anderes Tier
aus der Erde aufsteigen, und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm und
redete wie ein Drache.

Offb 13,12 Und es übt alle Macht des
ersten Tieres vor seinen Augen aus und macht, daß die Erde und deren Bewohner
das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde.

Offb 13,13 Und es tut große Zeichen, so
daß es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen läßt vor den
Menschen.

Offb 13,14 Und es verführt die Bewohner
der Erde durch die Zeichen, die vor dem Tiere zu tun ihm gegeben sind, und es
sagt den Bewohnern der Erde, daß sie ein Bild machen sollen dem Tier, welches
die Wunde vom Schwert hat und am Leben geblieben ist.

Offb 13,15 Und es wurde ihm verliehen,
dem Bilde des Tieres einen Geist zu geben, so daß das Bild des Tieres auch
redete und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht
anbeteten.

Offb 13,16 Und es bewirkt, daß allen, den
Kleinen und den Großen, den Reichen und den Armen, den Freien und den
Knechten, ein Malzeichen gegeben wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre
Stirn,

Offb 13,17 und daß niemand kaufen oder
verkaufen kann als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres
oder die Zahl seines Namens.

Offb 13,18 Hier ist die Weisheit! Wer
Verstand hat, der berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen
Zahl, und seine Zahl ist 666.

Offb-2714

Parenthese, Das Lamm und die 144000 auf dem Berg Zion

Offb 14,1 Und ich sah
und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm
hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters
auf ihren Stirnen geschrieben trugen.

Offb 14,2 Und ich hörte eine Stimme aus
dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme eines starken
Donners

Offb 14,3 Und sie sangen wie ein neues
Lied vor dem Throne und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und
niemand konnte das Lied lernen als nur die Hundertvierundvierzigtausend, die
erkauft sind von der Erde.

Offb 14,4 Diese sind es, die sich mit
Weibern nicht befleckt haben

Offb 14,5 und in ihrem Munde ist kein
Betrug gefunden worden

Die Vision des Engels mit dem ewigen Evangelium

Offb 14,6 Und ich sah einen andern Engel
durch die Mitte des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium den
Bewohnern der Erde zu verkündigen, allen Nationen und Stämmen und Zungen und
Völkern.

Offb 14,7 Der sprach mit lauter Stimme:
Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist
gekommen

Der Fall Babylons vorausgesagt

Offb 14,8 Und ein anderer, zweiter Engel
folgte ihm, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, die mit
dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat!

Das Gericht über alle, die das Tier angebetet haben

Offb 14,9 Und ein dritter Engel folgte
ihnen, der sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild
anbetet und das Malzeichen auf seine Stirne oder auf seine Hand nimmt,

Offb 14,10 so wird auch er von dem
Glutwein Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Kelch seines
Zornes, und er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den heiligen
Engeln und dem Lamm.

Offb 14,11 Und der Rauch ihrer Qual
steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit

Offb 14,12 Hier ist die Standhaftigkeit
der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus
bewahren.

Selig sind die gläubigen Toten

Offb 14,13 Und ich hörte eine Stimme aus
dem Himmel, die sprach: Schreibe: Selig sind die Toten, die im Herrn sterben,
von nun an! Ja, spricht der Geist, auf daß sie ruhen von ihren Mühen

Die Vision von Harmagedon

Offb 14,14 Und ich sah, und siehe, eine
weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Menschensohn

Offb 14,15 Und ein anderer Engel kam aus
dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß:
Sende deine Sichel und ernte

Offb 14,16 Und der auf der Wolke saß,
warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde geerntet.

Offb 14,17 Und ein anderer Engel kam
hervor aus dem Tempel, der im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe
Sichel.

Offb 14,18 Und ein anderer Engel kam vom
Altar her, der hatte Macht über das Feuer und rief mit lauter Stimme dem zu,
der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Sende deine scharfe Sichel aus und
schneide die Trauben des Weinstocks der Erde ab, denn seine Beeren sind reif
geworden!

Offb 14,19 Und der Engel warf seine
Sichel auf die Erde und schnitt den Weinstock der Erde und warf die Trauben
in die große Kelter des Zornes Gottes.

Offb 14,20 Und die Kelter wurde außerhalb
der Stadt getreten, und es floß Blut aus der Kelter bis an die Zäume der
Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.

Offb-2715

Die Gerichte der sieben Schalen

Eine herrliche Schau in den Himmel

Offb 15,1 Und ich sah
ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: sieben Engel, welche die
sieben letzten Plagen hatten, denn mit ihnen ist der Zorn Gottes
vollendet.

Offb 15,2 Und ich sah etwas wie ein
gläsernes Meer, mit Feuer vermischt

Offb 15,3 Und sie singen das Lied Moses,
des Knechtes Gottes, und des Lammes und sprechen: Groß und wunderbar sind
deine Werke, o Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaft sind deine
Wege, du König der Völker!

Offb 15,4 Wer sollte dich nicht fürchten,
Herr, und deinen Namen preisen? Denn du allein bist heilig. Denn alle Völker
werden kommen und vor dir anbeten

Offb 15,5 Und darnach sah ich, und siehe,
der Tempel der Hütte des Zeugnisses im Himmel wurde geöffnet,

Offb 15,6 und die sieben Engel, welche
die sieben Plagen hatten, kamen aus dem Tempel hervor, angetan mit reiner und
glänzender Leinwand und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln.

Offb 15,7 Und eines der vier lebendigen
Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der
da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Offb 15,8 Und der Tempel wurde voll Rauch
von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft, und niemand konnte in den
Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet
waren.

Offb-2716

Die erste Schale des Zornes

Offb 16,1 Und ich
hörte eine laute Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln:
Gehet hin und gießet die sieben Schalen des Zornes Gottes aus auf die
Erde!

Offb 16,2 Und der erste ging hin und goß
seine Schale aus auf die Erde

Die zweite Schale des Zornes

Offb 16,3 Und der zweite goß seine Schale
aus in das Meer, und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle
lebendigen Wesen im Meer starben.

Die dritte Schale des Zornes

Offb 16,4 Und der dritte goß seine Schale
aus in die Flüsse und in die Wasserquellen, und sie wurden zu Blut.

Offb 16,5 Und ich hörte den Engel der
Gewässer sagen: Gerecht bist du, Herr, der du bist und der du warst, du
Heiliger, daß du so gerichtet hast!

Offb 16,6 Denn das Blut der Heiligen und
Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken
gegeben

Offb 16,7 Und ich hörte vom Altar her
sagen: Ja, Herr, allmächtiger Gott, wahrhaft und gerecht sind deine
Gerichte!

Die vierte Schale des Zornes

Offb 16,8 Und der vierte goß seine Schale
aus auf die Sonne

Offb 16,9 Und die Menschen wurden
versengt von großer Hitze, und sie lästerten den Namen Gottes, der Macht hat
über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben.

Die fünfte Schale des Zornes

Offb 16,10 Und der fünfte goß seine
Schale aus auf den Thron des Tieres, und dessen Reich wurde verfinstert, und
sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz

Offb 16,11 und lästerten den Gott des
Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und taten nicht Buße
von ihren Werken.

Die sechste Schale des Zornes

Offb 16,12 Und der sechste goß seine
Schale aus auf den großen Strom Euphrat

Parenthese: Harmagedon

Offb 16,13 Und ich sah aus dem Maul des
Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten
drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen.

Offb 16,14 Es sind nämlich Geister von
Dämonen, welche Zeichen tun und zu den Königen des ganzen Erdkreises
ausziehen, um sie zum Kampf an jenem großen Tage Gottes, des Allmächtigen, zu
versammeln. -

Offb 16,15 Siehe, ich komme wie ein Dieb!
Selig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht bloß
einhergehe und man nicht seine Schande sehe! -

Offb 16,16 Und er versammelte sie an den
Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt.

Die siebente Schale des Zornes

Offb 16,17 Und der siebente goß seine
Schale aus in die Luft

Offb 16,18 Und es entstanden Blitze und
Stimmen und Donner, und ein großes Erdbeben entstand, wie dergleichen noch
nie gewesen ist, seit es Menschen gab auf Erden, ein solches Erdbeben, so
groß.

Offb 16,19 Und die große Stadt wurde in drei Teile [zerrissen], und die Städte der Heiden fielen, und Babylon, der Großen, wurde vor Gott gedacht, ihr den Becher des Glutweines seines Zornes zu geben.

Offb 16,20 Und alle Inseln flohen, und
Berge wurden nicht mehr gefunden.

Offb 16,21 Und ein großer,
zentnerschwerer Hagel kam vom Himmel auf die Menschen herab, und die Menschen
lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil seine Plage sehr groß
war.

Offb-2717

Das Gericht über Babylon

Die Hure: das abgefallene Christentum übt Macht aus über das wiedererstandene vierte Weltreich

Offb 17,1 Und es kam
einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, redete mit mir
und sprach: Komm! ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an
vielen Wassern sitzt,

Offb 17,2 mit welcher die Könige der Erde
Unzucht getrieben haben und von deren Wein der Unzucht die Bewohner der Erde
trunken geworden sind.

Offb 17,3 Und er brachte mich im Geist in
eine Wüste. Und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten Tiere sitzen, das
voll Namen der Lästerung war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte.

Offb 17,4 Und das Weib war mit Purpur und
Scharlach bekleidet, und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen

Offb 17,5 und an ihrer Stirne einen Namen
geschrieben, ein Geheimnis: Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der
Greuel der Erde.

Offb 17,6 Und ich sah das Weib trunken
vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu

Die Hure wird überwältigt

Offb 17,7 Und der Engel sprach zu mir:
Warum verwunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis des Weibes sagen und
des Tieres, das sie trägt, welches die sieben Köpfe und die zehn Hörner
hat.

Offb 17,8 Das Tier, welches du gesehen
hast, war und ist nicht mehr, und es wird aus dem Abgrund heraufkommen und
ins Verderben laufen

Offb 17,9 Hierher, wer Verstand, wer
Weisheit hat! Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf welchen das Weib
sitzt,

Offb 17,10 und sind sieben Könige. Fünf
sind gefallen, der eine ist da, der andere ist noch nicht gekommen

Offb 17,11 Und das Tier, das war und
nicht ist, ist auch selbst der achte und ist einer von den sieben und läuft
ins Verderben.

Offb 17,12 Und die zehn Hörner, die du
gesehen hast, sind zehn Könige, welche noch kein Reich empfangen haben

Offb 17,13 Diese haben einerlei Ansicht,
und ihre Macht und Gewalt übergeben sie dem Tier.

Der Sieg des Lammes

Offb 17,14 Diese werden mit dem Lamm
Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen - denn es ist der Herr der
Herren und der König der Könige - und mit ihm die Berufenen, Auserwählten und
Getreuen.

Offb 17,15 Und er sprach zu mir: Die
Wasser, die du gesehen hast, wo die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und
Nationen und Sprachen.

Offb 17,16 Und die zehn Hörner, die du
gesehen hast, und das Tier, diese werden die Hure hassen und sie einsam
machen und nackt und ihr Fleisch verzehren und sie mit Feuer
verbrennen.

Offb 17,17 Denn Gott hat ihnen ins Herz
gegeben, seine Absicht auszuführen und ihr Reich dem Tier zu geben, bis die
Worte Gottes erfüllt sein werden.

Offb 17,18 Und das Weib, das du gesehen,
ist die große Stadt, welche königliche Macht über die Könige der Erde
besitzt.

Offb-2718

Babylon wird zerstört

Offb 18,1 Darnach sah
ich einen andern Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte große Gewalt,
und die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit.

Offb 18,2 Und er rief mit mächtiger
Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine
Behausung der Dämonen und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein
Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel geworden.

Offb 18,3 Denn von dem Wein ihrer
grimmigen Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben
mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer
gewaltigen Wollust reich geworden.

Offb 18,4 Und ich hörte eine andere
Stimme aus dem Himmel, die sprach: Gehet aus ihr heraus, mein Volk, damit ihr
nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen
empfanget!

Offb 18,5 Denn ihre Sünden reichen bis
zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.

Offb 18,6 Vergeltet ihr, wie auch sie
euch vergolten hat, und gebet ihr das Zwiefache nach ihren Werken

Offb 18,7 In dem Maße, wie sie sich
selbst verherrlichte und Wollust trieb, gebet ihr nun Pein und Leid! Denn sie
spricht in ihrem Herzen: Ich throne als Königin und bin keine Witwe und werde
kein Leid sehen.

Offb 18,8 Darum werden an einem Tage ihre
Plagen kommen, Tod und Leid und Hunger, und sie wird mit Feuer verbrannt
werden

Die Bewohner der Erde beklagen die Zerstörung Babylons

Offb 18,9 Und es werden sie beweinen und
sich ihretwegen an die Brust schlagen die Könige der Erde, die mit ihr
Unzucht und Wollust getrieben haben, wenn sie den Rauch ihres Brandes
sehen,

Offb 18,10 und werden von ferne stehen
aus Furcht vor ihrer Qual und sagen: Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du
gewaltige Stadt

Offb 18,11 Und die Kaufleute der Erde
weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft,

Offb 18,12 die Ware von Gold und Silber
und Edelsteinen und Perlen und feiner Leinwand und Purpur und Seide und
Scharlach und allerlei Tujaholz und allerlei Elfenbeingeräte und allerlei
Geräte vom köstlichsten Holz und von Erz und Eisen und Marmor,

Offb 18,13 und Zimmet und Räucherwerk und
Salbe und Weihrauch und Wein und Öl und Semmelmehl und Weizen und Lasttiere
und Schafe und Pferde und Wagen und Leiber und Seelen der Menschen.

Offb 18,14 Und die Früchte, woran deine
Seele Lust hatte, sind dir entschwunden, und aller Glanz und Flitter ist dir
verloren gegangen, und man wird ihn nicht mehr finden.

Offb 18,15 Die Verkäufer dieser Waren,
die von ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual von ferne
stehen

Offb 18,16 Wehe, wehe! die große Stadt,
die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet
mit Gold und Edelsteinen und Perlen! denn in einer Stunde wurde dieser so
große Reichtum verwüstet!

Offb 18,17 Und jeder Steuermann und
jeder, der nach irgend einem Orte fährt, und die Schiffer, und alle, die auf
dem Meere tätig sind, standen von ferne

Offb 18,18 und riefen, als sie den Rauch
ihres Brandes sahen: Wer war dieser großen Stadt gleich?

Offb 18,19 Und sie warfen Staub auf ihre
Häupter und riefen weinend und trauernd: Wehe, wehe! die große Stadt, durch
deren Wohlstand alle reich wurden, die Schiffe auf dem Meere hatten! denn in
einer Stunde ist sie verwüstet worden!

Die Engel freuen sich über den Fall Babylons

Offb 18,20 Seid fröhlich über sie, du
Himmel und ihr Heiligen und Apostel und Propheten

Offb 18,21 Und ein starker Engel hob
einen Stein auf, gleich einem großen Mühlstein, und warf ihn ins Meer und
sprach: So wird Babylon, die große Stadt, mit einem Wurf hingeschleudert und
nicht mehr gefunden werden!

Offb 18,22 Und die Stimme der
Harfenspieler und Sänger und Flötenspieler und Trompeter soll nicht mehr in
dir gehört werden, und kein Künstler irgend einer Kunst wird mehr in dir
gefunden werden, und die Stimme der Mühle soll nicht mehr in dir gehört werden

Offb 18,23 und das Licht des Leuchters
wird nicht mehr in dir scheinen und die Stimme des Bräutigams und der Braut
nicht mehr in dir gehört werden. Denn deine Kaufleute waren die Großen der
Erde, und durch deine Zauberei wurden alle Völker verführt

Offb 18,24 und in ihr wurde das Blut der
Propheten und Heiligen gefunden und aller derer, die auf Erden umgebracht
worden sind.

Offb-2719

Die Schlacht von Harmagedon und das darauf folgende Tausendjährige Reich

Die Freude im Himmel über die Zerstörung der Hure

Offb 19,1 Darnach
hörte ich wie eine laute Stimme einer großen Menge im Himmel, die sprachen:
Halleluja! Das Heil und der Ruhm und die Kraft gehören unsrem Gott!

Offb 19,2 Denn wahrhaft und gerecht sind
seine Gerichte

Offb 19,3 Und abermals sprachen sie:
Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit!

Offb 19,4 Und die vierundzwanzig Ältesten
und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem
Throne saß, und sprachen: Amen! Halleluja!

Offb 19,5 Und eine Stimme ging aus vom
Throne, die sprach: Lobet unsren Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn
fürchtet, die Kleinen und die Großen!

Offb 19,6 Und ich hörte wie die Stimme
einer großen Menge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme
starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der
Allmächtige, ist König geworden!

Die Hochzeit des Lammes

Offb 19,7 Laßt uns fröhlich sein und
frohlocken und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen,
und sein Weib hat sich bereitet.

Offb 19,8 Und es wurde ihr gegeben, sich
in feine, glänzend reine Leinwand zu kleiden

Offb 19,9 Und er sprach zu mir: Schreibe:
Selig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er
sprach zu mir: Dieses sind wahrhaftige Worte Gottes!

Offb 19,10 Und ich fiel vor seinen Füßen
nieder, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Siehe zu, tue es nicht! Ich bin
dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott
an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.

Das zweite Kommen Christi in Herrlichkeit

Offb 19,11 Und ich sah den Himmel
geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt der Treue
und Wahrhaftige

Offb 19,12 Seine Augen sind eine
Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Kronen, und er trägt einen
Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.

Offb 19,13 Und er ist angetan mit einem
Kleide, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: «Das Wort
Gottes.»

Offb 19,14 Und die Heere im Himmel
folgten ihm nach auf weißen Pferden und waren angetan mit weißer und reiner
Leinwand.

Offb 19,15 Und aus seinem Munde geht ein
scharfes Schwert, daß er die Heiden damit schlage, und er wird sie mit
eisernem Stabe weiden, und er tritt die Weinkelter des grimmigen Zornes des
allmächtigen Gottes.

Offb 19,16 Und er trägt an seinem Kleide
und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: «König der Könige und Herr der
Herren.»

Harmagedon

Offb 19,17 Und ich sah einen Engel in der
Sonne stehen, der rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die
durch die Mitte des Himmels fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem großen
Mahle Gottes,

Offb 19,18 zu verzehren das Fleisch der
Könige und das Fleisch der Heerführer und das Fleisch der Starken und das
Fleisch der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien
und Knechte, der Kleinen und Großen!

Offb 19,19 Und ich sah das Tier und die
Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der
auf dem Pferde sitzt, und mit seinem Heer.

Das Gericht über das Tier und den falschen Propheten

Offb 19,20 Und das Tier wurde ergriffen
und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er
die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild
anbeteten

Das Gericht über die Könige und ihre Heere

Offb 19,21 Und die übrigen wurden getötet
mit dem Schwert, das aus dem Munde dessen hervorgeht, der auf dem Pferde
sitzt, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch.

Offb-2720

Der Satan wird während des Zeitalters des Königreiches in dem Abgrund gebunden werden

Offb 20,1 Und ich sah
einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des
Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand.

Offb 20,2 Und er ergriff den Drachen, die
alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn auf tausend
Jahre

Offb 20,3 und warf ihn in den Abgrund und
schloß zu und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführte,
bis die tausend Jahre vollendet wären. Und nach diesen muß er auf kurze Zeit
losgelassen werden.

Die Vervollständigung der ersten Auferstehung, und das Zeitalter des Königreiches

Offb 20,4 Und ich sah Throne, und sie
setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben

Offb 20,5 Die übrigen der Toten aber
lebten nicht, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste
Auferstehung.

Offb 20,6 Selig und heilig ist, wer
teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine
Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm
regieren tausend Jahre.

Das letzte Gericht und die Heilige Stadt

Der Satan wird am Ende von 1000 Jahren los werden: sein Aufstand wird niedergeschlagen

Offb 20,7 Und wenn die tausend Jahre
vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden,

Offb 20,8 und er wird ausgehen, die
Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den
Magog, sie zum Kampfe zu versammeln

Offb 20,9 Und sie zogen herauf auf die
Breite der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte
Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte
sie.

Der Satan wird in den feurigen Pfuhl geworfen

Offb 20,10 Und der Teufel, der sie
verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo auch das Tier ist
und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von
Ewigkeit zu Ewigkeit.

Die zweite Auferstehung und der Grosse Weisse Thron des Gerichts

Offb 20,11 Und ich sah einen großen
weißen Thron und den, der darauf saß

Offb 20,12 Und ich sah die Toten, die
Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan,
und ein anderes Buch wurde aufgetan, das ist das Buch des Lebens

Offb 20,13 Und das Meer gab die Toten,
die darin waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten, die darin
waren

Offb 20,14 Und der Tod und das Totenreich
wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod, der Feuersee.

Offb 20,15 Und wenn jemand nicht im Buche
des Lebens eingeschrieben gefunden ward, wurde er in den Feuersee
geworfen.

Offb-2721

Der neue Himmel, die neue Erde und das neue Jerusalem

Offb 21,1 Und ich sah
einen neuen Himmel und eine neue Erde

Offb 21,2 Und ich sah die heilige Stadt,
das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine
für ihren Mann geschmückte Braut.

Offb 21,3 Und ich hörte eine laute Stimme
aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er
wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird
bei ihnen sein, ihr Gott.

Offb 21,4 Und Gott wird abwischen alle
Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch
Geschrei noch Schmerz wird mehr sein

Offb 21,5 Und der auf dem Throne saß,
sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe

Offb 21,6 Und er sprach zu mir: Es ist
geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem
Durstigen geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst!

Offb 21,7 Wer überwindet, wird solches
ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.

Offb 21,8 Den Feiglingen aber und
Ungläubigen und Greulichen und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und
Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil sein in dem See, der von Feuer
und Schwefel brennt

Das Weib des Lammes: das neue Jerusalem

Offb 21,9 Und es kam einer von den sieben
Engeln, welche die sieben Schalen voll der sieben letzten Plagen hatten, und
redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Weib, die Braut des Lammes
zeigen!

Offb 21,10 Und er brachte mich im Geist
auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die Stadt, das heilige
Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabkam,

Offb 21,11 welche die Herrlichkeit Gottes
hat. Und ihr Lichtglanz ist gleich dem köstlichsten Edelstein, wie ein
kristallheller Jaspis.

Offb 21,12 Und sie hat eine große und
hohe Mauer und zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen
angeschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Kinder Israel.

Offb 21,13 Von Osten drei Tore, von
Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore.

Offb 21,14 Und die Mauer der Stadt hat
zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des
Lammes.

Offb 21,15 Und der mit mir redete, hatte
ein goldenes Meßrohr, um die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer zu
messen.

Offb 21,16 Und die Stadt bildet ein
Viereck, und ihre Länge ist so groß wie ihre Breite. Und er maß die Stadt mit
dem Rohr, auf zwölftausend Stadien

Offb 21,17 Und er maß ihre Mauer:
hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, welches der Engel hat.

Offb 21,18 Und der Baustoff ihrer Mauer
ist Jaspis, und die Stadt ist reines Gold, wie reines Glas.

Offb 21,19 Und die Grundsteine der
Stadtmauer sind mit allerlei Edelsteinen geschmückt

Offb 21,20 der fünfte ein Sardonyx, der
sechste ein Sardis, der siebente ein Chrysolit, der achte ein Beryll, der
neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der
zwölfte ein Amethyst.

Offb 21,21 Und die zwölf Tore sind zwölf
Perlen, jedes der Tore aus einer Perle, und die Straßen der Stadt sind reines
Gold, wie durchsichtiges Glas.

Offb 21,22 Und einen Tempel sah ich nicht
in ihr

Offb 21,23 Und die Stadt bedarf nicht der
Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen

Offb 21,24 Und die Völker werden in ihrem
Lichte wandeln und die Könige der Erde ihre Herrlichkeit in sie
bringen.

Offb 21,25 Und ihre Tore sollen nicht
geschlossen werden am Tage

Offb 21,26 Und man wird die Herrlichkeit
und die Ehre der Völker in sie bringen.

Offb 21,27 Und es wird durchaus nichts
Unreines in sie eingehen, noch wer Greuel und Lüge übt, sondern nur die,
welche im Lebensbuch des Lammes geschrieben stehen.

Offb-2722

Das neue Paradies: sein Strom und der Baum des Lebens

Offb 22,1 Und er
zeigte mir einen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der vom
Throne Gottes und des Lammes ausging,

Offb 22,2 [und] inmitten ihrer Straßen
und zu beiden Seiten des Stromes den Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte
trägt und jeden Monat seine Frucht gibt

Offb 22,3 Und nichts Gebanntes wird mehr
sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte
werden ihm dienen

Offb 22,4 und sie werden sein Angesicht
sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein.

Offb 22,5 Und es wird keine Nacht mehr
sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes eines Leuchters, noch des
Sonnenscheines

Die letzte Botschaft der Bibel

Offb 22,6 Und er sprach zu mir: Diese
Worte sind wahrhaftig und gewiß

Offb 22,7 Siehe, ich komme bald! Selig,
wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt!

Offb 22,8 Und ich, Johannes, bin es, der
solches gesehen und gehört hat

Offb 22,9 Und er sprach zu mir: Sieh zu,
tue es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der
Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott
an!

Offb 22,10 Und er sprach zu mir:
Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht

Offb 22,11 Wer Unrecht tut, der tue
weiter Unrecht, und wer unrein ist, verunreinige sich weiter, und der
Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter.

Offb 22,12 Siehe, ich komme bald und mein
Lohn mit mir, um einem jeglichen zu vergelten, wie sein Werk sein wird.

Offb 22,13 Ich bin das A und das O, der
Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.

Offb 22,14 Selig sind, die ihre Kleider
waschen, damit sie Macht erlangen über den Baum des Lebens und durch die Tore
in die Stadt eingehen.

Offb 22,15 Draußen aber sind die Hunde
und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und
alle, welche die Lüge lieben und üben.

Offb 22,16 Ich, Jesus, habe meinen Engel
gesandt, euch solches für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und
der Sproß Davids, der glänzende Morgenstern.

Offb 22,17 Und der Geist und die Braut
sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der
komme

Offb 22,18 Ich bezeuge jedem, der die
Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird
Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buche geschrieben ist

Offb 22,19 und wenn jemand etwas
hinwegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott
wegnehmen seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt, von
denen in diesem Buche geschrieben steht.

Schluss: die letzte Verheissung.

das letzte Gebet und der letzte Segenswunsch

Offb 22,20 Es spricht, der dieses
bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen, komm, Herr Jesus!

Offb 22,21 Die Gnade des Herrn Jesus sei
mit allen Heiligen!

Amen.