Unterschiede zwischen Wandel- und Optionsanleihen
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Kriterium | Wandelanleihe | Optionsanleihe | Grundstruktur des Anlageinstrumentes | Die Wandelanleihe bleibt immer eine Einheit. Entweder es besteht noch die Wandelanleihe, oder (nach Wandlung) die entsprechende Aktie (deshalb eben der Ausdruck 'Wandlung'). | Optionsanleihen können als Einheit gehandelt werden oder aufgeteilt werden in die Obligation (ex, d.h. ohne Option), die Option (ohne Obligation). Alle drei Varianten sind selbständig kotiert und damit getrennt jederzeit handelbar. | Laufzeit der Option | Das Wandelrecht besteht meistens bis zum Schluss der Laufzeit. Damit gehören die mit Wandelanleihen verbundenen Laufzeiten der Optionen zu den längsten im Markt (z.B. 5, 7, 10 Jahre oder mehr, je nach Emission). | Die Laufzeit der Option ist in der Regel (deutlich) kürzer als die Laufzeit der Anleihe. So mag bei einer 8 jährigen Optionsanleihe das Optionsrecht z.B. 2 Jahre laufen. | Kosten des Erwerbs der Aktien | Bei der Wandelanleihe ist der Preis für die Aktie bereits bezahlt, bei Wandlung muss kein zusätzliches Kapital eingesetzt werden. | Bei Ausübung der Option muss der jeweils festgelegte Ausübungspreis (strike) bezahlt werden. Es ist also zusätzliches Kapital einzusetzen. | |
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Unterschied zwischen wertpapierspezifischen Einflussfaktoren und marktspezifischen Einflussfaktoren
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Kursrisiken von Obligationen | Wertpapierspezifische Einflussfaktoren | Marktspezifische Einflussfaktoren | Schuldnerqualität Ausgabepreis Rücknahmepreis Zinscoupon (Rest-) LaufzeitMarktzins | (Ist und Erwartungshaltung), abhängig von - Staatliche Schuldenpolitik - Geldpolitik - Konjunktur - Inflation - Ausländische Zinsen und Wechselkurse |
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Unterschied Obligation Aktie
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Die Aktie als Sachwert Der Unterschied zwischen Obligationen und anderen Zinspapieren einerseits und Aktien andererseits ist fundamental: Obligation: Forderungspapier, Geldwert Sicherheit Aktie: Beteiligungspapier, Sachwert Rendite (Dividende und Wertsteigerung resp. Kursgewinn)
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Unter Pari
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Hierbei handelt es sich um eine Bezeichnung für einen Kurs (Preis), der unter dem Nennwert (100%) liegt. Die Differenz bezeichnet man als Disagio.
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Universalbank
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Universalbanken (englisch universal banks; auch Vollbanken genannt) sind Kreditinstitute, die alle Bankgeschäfte betreiben und diese allen Kundengruppen anbieten. Gegensatz sind die Spezialbanken.
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übrige Fonds
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Als übrige Fonds gelten alle Anlagefonds, die weder Effektenfonds, noch lmmobilienfonds sind. Die Kategorie der ''übrigen Fonds'' ist mit der Inkraftsetzung des neuen AFG eingeführt worden. Diese Kategorie ist unterteilt in Übrige Fonds ohne besonderes Risiko und in Übrige Fonds mit besonderem Risiko. Hauptbeispiel für die übrigen Fonds ohne besonderes Risiko sind die ''effektenfondsähnlichen'' übrigen Fonds. Dazu gehören vor allem jene teils sehr grossen Anlagefonds, deren Portefeuille in Anlehnung an einen Index - z.B. der SMI - geführt wird, was bei der Kategorie der Effektenfonds wegen der zu restriktiven Anlagevorschriften nicht gangbar ist. Auch die lndexfonds gehören zu dieser Kategorie, sowie SmalI Cap Funds, falls sie ihr Kapital ganz oder teilweise in weder kotierte noch ausserbörslich gehandelte Titel investieren. Zu den übrigen Fonds mit besonderem Risiko gehören z.B. Edelmetallfonds (Goldfonds) und Schweizer Hedge Funds. Auch Optionen oder Futuresfonds wären neuerdings in dieser Kategorie zulässig.
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Treuhandanlagen auf internationalen Märkten
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Unter den internationalen Märkten stand ursprünglich der Euromarkt weit im Vordergrund. Der Euromarkt ist ein internationaler Finanzmarkt, auf dem Guthaben und Forderungen in Währungen ausserhalb des betreffenden Staates gehandelt werden. Der Euromarkt ist in den späten 50er Jahren entstanden. Anfänglich wurden hauptsächlich Dollars unter nichtamerikanischen Banken gehandelt. Der Markt erweiterte sich jedoch bald auf andere frei konvertible Währungen und wurde internationalisiert.
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Treasury Bills
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Vom Staat ausgegebene Schatzscheine, auch als Schatzanweisungen bezeichnet. Ein Tenderverfahren bedeutet, dass jedermann eine Offerte eingeben kann. | | Treasury Bills Treasury Bills, auch Schatzscheine genannt, sind wechselähnliche Schuldverschreibungen, die der Staat zur Deckung seines kurzfristigen Finanzbedarfes ausgibt. Es handelt sich also um ein kurzfristiges Staatspapier mit einer Laufzeit von in der Regel 3 bis 12 Monaten. Die Emission erfolgt im Tenderverfahren. Die akzeptierten Zeichnungen werden zum individuell offerierten Preis abgewickelt. Die Treasury Bills gelten als erstklassige Anlage. Es existiert ein gut ausgebauter Handel, wo die Treasury Bills im Gegensatz zu den CDs auf Diskontbasis gehandelt werden. |
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Tipps für Obligationenkäufer
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- Grosse Anleihen sind dank dem damit verbundenen grösseren Umsatz im Handel (höhere Liquidität) attraktiver als kleine.
- Coupons von über 5 % können bei hoher Steuerbelastung des Anlegers zu einer realen Werteinbusse führen.
- Die günstigsten Kaufzeitpunkte für Obligationen liegen dort, wo sich auf hohem Zinsniveau ein Abbröckeln der (kurz-)fristigen Zinsen abzeichnet. Dies ist in der Regel ein Vorbote für rückläufige Zinsen im mittel- und langfristigen Bereich. Es lohnt sich in diesem Zeitpunkt, tiefverzinsliche Obligationen mit möglichst langen Laufzeiten zu kaufen, weil dadurch die hohe Rendite für eine lange Periode gesichert werden kann und da auf diesen der (für Privatanleger steuerfreie) Kursgewinn am höchsten ist.
- Bei rückläufigen Zinsen kann sich die Belehnung der Obligationen (Hebelwirkung durch Lombardierung) bezahlt machen.
- Bei einem tiefen Zinsniveau sind mit Obligationen Kursverlustrisiken im Falle steigender Zinsen verbunden. Wer seinen Bestand nicht abbauen will, sollte langfristige Obligationen in kürzerfristige umlagern oder Obligationen mit variablem Zinssatz wählen.
- Fremdwährungsobligationen in Hartwährungen lohnen sich in der Regel als Beimischung (fragwürdig jedoch bei hohen Coupons, falls steuerlich nicht abziehbare Währungsverluste eintreten).
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Tipps für Aktienkäufer
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Beachten Sie den Anlagehorizont. Wegen der grossen Kursschwankungen eignen sich Aktien nur für Anleger mit einem Anlagehorizont von etwa 10 und mehr Jahren. Im Falle einer Langfriststrategie (und damit entsprechend hoher Risikofähigkeit) ist ergänzend die mentale Risikobereitschaft des Anlegers zu berücksichtigen. Die Börse ist keine Einbahnstrasse. Der Anleger muss sich bewusst sein, dass Börsenkurse die Tendenz zum Über- oder Untertreiben haben und sollte dann trotzdem noch gut schlafen können. Vor der Investition in Aktien ist eine ausgewogene Gesamtverteilung der Vermögenswerte auf festverzinsliche Anlagen und Aktien festzulegen (Asset Allocation). Verteilen Sie das Risiko durch gute, internationale Diversifikation breit auf verschiedene Titel, verschiedene Branchen, verschiedene Märkte. Dies ist in vielen Fällen nur mittels Anlagefonds oder fondsähnlichen Instrumenten zu erreichen. Wählen Sie qualitativ erstklassige Aktien grosser Gesellschaften. Aktien von international tätigen und erfolgreichen Unternehmungen weisen geringere Risiken auf. Wer einen grösseren Geldbetrag hat und in die Börse einsteigen will, sollte seine Investitionen über einen gewissen Zeitraum staffeln (zeitliche Diversifikation). In den letzten Jahren hat es sich gelohnt, Aktien im Herbst zu kaufen, d.h. im Oktober und November. Markt- Timing, d.h. kurzfristiges Ein- und Aussteigen kann leicht schiefgehen. Die Buy-and-hold-Strategie bringt in der Regel die grösseren Erfolge. Trotzdem müssen Anlagen überwacht werden, d.h. die Depotstruktur ist periodisch grundsätzlich zu überprüfen. Aktien-Anlagefonds und ähnliche Instrumente (z.B. Index-Zertifikate) sind zweckmässige Anlagemedien. Vor allem für Kleinanleger, für Anleger, welche sich nicht selbst um ihre Anlagen kümmern wollen, und für Anlagen in ''exotischen'' Märkten, welche von der Schweiz aus nur schwer verfolgt werden können, sind Anlagefonds vorteilhaft
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